Autor Thema: Rückblick auf die erste Staffel  (Gelesen 20702 mal)

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Max

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #90 am: 20.05.20, 13:00 »
Achtung: LANG und 100% SPOILER!!!

Mr. Plinkett's Star Trek Picard Review
https://www.youtube.com/watch?v=TwF1iri1GjQ

Lang - und trotzdem habe ich das Gefühl, dass da immer noch nicht alle Mängel von PIC angesprochen wurden.

Schön finde ich aber, dass bei aller berechtigten Kritik an PIC und bei all dem berechtigten Lob für frühere ST-Serien der ironischen Seitenhieb auf Schwächen auch des alten Star Treks nicht ausblieb. Es sagt ja auch niemand, dass ST früher perfekt oder frei von Widersprüchen gewesen wäre. Nur muss man bei den neueren Filmen und Serien echt ordentlich den Kopf schütteln. Es ist so viel verloren gegangen. Und die Macher halten ihr Produkt wahrscheinlich immer noch für gut.

Ich frage mich nur, ob man in zehn, fünfzehn Jahren dasitzen und sagen wird: "Wir wollen die Qualität von DSC und PIC zurück"  :o


Ich sehe gerade ich habe hier nicht nicht geantwortet. Sorry. Ich war in letzter Zeit echt etwas eingespannt.
Mach Dir keinen Stress :)
Ich hoffe nur, dass Du in Bezug auf diesen Punkt Entwarnung geben wirst... :)
Ich hoffe ja noch inständig, dass sven das Erstellen von Sternenflotten- bzw. allgemein ST-Schiffen nicht wirklich ganz aufgeben wird. Es wäre ein herber Verlust für die Szene! :(
Falls er den Thread hier verfolgt, wird er hoffentlich was dazu sagen. Ich würde auch eher sagen, dass es bei sven auch an der Vielzahl der Auftritte STs in den letzten Jahren lag: Wie Du geschrieben hast: die Entwicklung des Franchises... okay, DSC und PIC sind auf ihre Weise schlecht, aber ich glaube, im kreativen Fan-Bereich hat vor allem aufgrund der Entscheidung zu den Fan-Filmen ein Nachdenken eingesetzt.
« Letzte Änderung: 20.05.20, 13:04 by Max »

Shodan

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #91 am: 20.05.20, 14:38 »

Lang - und trotzdem habe ich das Gefühl, dass da immer noch nicht alle Mängel von PIC angesprochen wurden.

Schön finde ich aber, dass bei aller berechtigten Kritik an PIC und bei all dem berechtigten Lob für frühere ST-Serien der ironischen Seitenhieb auf Schwächen auch des alten Star Treks nicht ausblieb. Es sagt ja auch niemand, dass ST früher perfekt oder frei von Widersprüchen gewesen wäre. Nur muss man bei den neueren Filmen und Serien echt ordentlich den Kopf schütteln. Es ist so viel verloren gegangen. Und die Macher halten ihr Produkt wahrscheinlich immer noch für gut.

Ich frage mich nur, ob man in zehn, fünfzehn Jahren dasitzen und sagen wird: "Wir wollen die Qualität von DSC und PIC zurück"  :o


Gut möglich. Er sagt ja am Anfang selbst das er da noch Stunden weiter machen könnte... nur will er das nicht ^^

Nein auch  das bisherige Trek war alles andere als Perfekt. Muss es auch nicht! Muss auch PIC oder DSC nicht sein.
Hab ich auch nicht erwartet. Hab mich über PIC am Anfang gefreut!

Es gab in PIC leider sehr sehr viele Szenen die bei mir erstmal ein Fragezeichen hinterließen.
Um so länger die Staffel lief, um so sicherer wurde es dann leider das die nicht wieder aufgegriffen werden, oder irgeneinen Sinn ergeben.

Wie Mr. Plinkett ja auch sagt... ein 7:30h langer Film ohne Pointe oder Aussage.



PercyKeys

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #92 am: 20.05.20, 15:24 »

Lang - und trotzdem habe ich das Gefühl, dass da immer noch nicht alle Mängel von PIC angesprochen wurden.


Das sehe ich auch so. Aber STP hat einfach zuviele Mängel... dafür gibt's ja dann die anderen Reviews von RedLetterMedia, wo ne Stunde oder so über 2-3 Folgen geredet wurde.

Edit: https://www.google.com/search?q=red+letter+media+picard&client=firefox-b-d&source=lnms&tbm=vid&sa=X&ved=2ahUKEwjKhpD808LpAhUhxqYKHT7pDGsQ_AUoBHoECAkQBg&biw=1536&bih=704
« Letzte Änderung: 20.05.20, 15:32 by PercyKeys »

Alexander_Maclean

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #93 am: 20.05.20, 20:23 »
Ich finde solche ewig langen kritiken etwas unfair. Sowas artet dann in meinen Augen in Nitpicking aus.

Ich bin eher auf der Meinung, dass man sich eine Folge oder auch Film ansieht, um sich zu entspannen und abzuschalten. Und nicht um das Haar inder Suppe zu suchen. Klar gibt es Punkte die einen stören können. Und die gab es auch bei PIC. aber so eine kleinteilge analyse versaut einem meienr Meinung nach genauso den Spaß.
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Max

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #94 am: 20.05.20, 21:56 »
Nein auch  das bisherige Trek war alles andere als Perfekt. Muss es auch nicht! Muss auch PIC oder DSC nicht sein.
Hab ich auch nicht erwartet. Hab mich über PIC am Anfang gefreut!

Es gab in PIC leider sehr sehr viele Szenen die bei mir erstmal ein Fragezeichen hinterließen.
Um so länger die Staffel lief, um so sicherer wurde es dann leider das die nicht wieder aufgegriffen werden, oder irgeneinen Sinn ergeben.
Ich glaube, ich war auch optimistisch, als ich die Nachricht gehört habe, dass es eine neue Serie rund um Picard geben würde. Ich kann es nicht sagen, aber wahrscheinlich übertrug sich für mich etwas von der Aura der Figur Picard auf den Schauspieler Stewart, aber als ich dann mitbekommen habe, dass seine Agenda für Picard gar nicht das ist, was TNG für Picard eigentlich sozusagen bereitgestellt hat, schwand mein Optimismus.
Schon mit den ersten Storyfetzen und Bildern siegte dann bei mir halt leider doch wieder die Skepsis und mit dem Piloten wusste ich auch, warum :( Da ging es dann gar nicht um die Details, sondern eher um die ganze Welt, die da aufgebaut wurde.
So schade - wenn man bedenkt, was mit dieser Figur alles möglich gewesen wäre :'(

Ich bin eher auf der Meinung, dass man sich eine Folge oder auch Film ansieht, um sich zu entspannen und abzuschalten.
Die Kritik würde glaube ich nicht so hart ausfallen, wenn PIC gerade in Bezug auf Entspannung und Eskapismus (denn das will man ja mit Abschalten erreichen) nicht so komplett versagt hätte.
Und von der großen Linie bis hin zu den feinen Einzelheiten zeigt PIC halt relativ deutlich, dass es gedanken- und lieblos einfach vorhat, etwas anderes zu zeigen, als das, was sich viele Fans erhoffen. Ich finde es nicht verkehrt, eine ST-Serie von den Fans her zu denken und nicht vom Mainstream, der wie auch schon erwähnt von guten Geschichten so oder so zu überzeugen gewesen wäre. ST-Fans wollen ja auch nichts Langweiliges sehen, aber mehr Sorgfalt und Kreativität kann man doch eigentlich schon erwarten.
« Letzte Änderung: 20.05.20, 22:16 by Max »

sven1310

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #95 am: 20.05.20, 22:01 »
Bin einverstanden. Der zerlegt das fachgerecht wie gewohnt.
Ist fast schon etwas "morbide", wenn er da Szenen aus TOS/TNG/DS9/VOY/ENT einbringt um Vergleiche zu ziehen.
Krasser Unterschied!

In der Tat. Speziell das Ende.....Hui. Aber es passt leider zu gut.

Achtung: LANG und 100% SPOILER!!!

Mr. Plinkett's Star Trek Picard Review
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Lang - und trotzdem habe ich das Gefühl, dass da immer noch nicht alle Mängel von PIC angesprochen wurden.

Es wurden noch nichtmal alle Mängel des Finales angesprochen. Ich könnte die Liste mit Fehlern noch fortsetzen und ich habe mir die Folge seit Ausstrahlung nicht nochmal angesehen.

Schön finde ich aber, dass bei aller berechtigten Kritik an PIC und bei all dem berechtigten Lob für frühere ST-Serien der ironischen Seitenhieb auf Schwächen auch des alten Star Treks nicht ausblieb. Es sagt ja auch niemand, dass ST früher perfekt oder frei von Widersprüchen gewesen wäre. Nur muss man bei den neueren Filmen und Serien echt ordentlich den Kopf schütteln. Es ist so viel verloren gegangen. Und die Macher halten ihr Produkt wahrscheinlich immer noch für gut.

Star Trek war nie perfekt. Ich glaube gerade die Fans sind immer die kritischten Zuschauer gewesen. Aber wenistens, hatte es Herz und hat Spaß gemacht.

Ich frage mich nur, ob man in zehn, fünfzehn Jahren dasitzen und sagen wird: "Wir wollen die Qualität von DSC und PIC zurück"  :o

Nope, nada, niente, nichtmal einen Furz davon.

Auch wenn ich mir leider vorstellen kann, das die Deppen das Elend noch schlimmer machen können. Das Discovery Season 3 Teaser Poster war so dermaßen Übel.....boah gruselig....die Tatsache das ich mich aus der Fotoretuschen Renten Ecke zurück begeben habe um das Bild zu verarschen, sagt schon alles. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, das sie endlich die Volldeppen wie Kurtzmann rausschmeißen und Leute einstellen die Ahnung haben und vorallem Talent.

Wer hätte Gedacht, das Star Trek mal so übel endet? 50 Jahre hat es überlebt um in die Hände von Leuten gegeben zu werden, denen ich die Kompetenz abspreche sich richtig rum auf eine Toilette zu setzen.

Ich sehe gerade ich habe hier nicht nicht geantwortet. Sorry. Ich war in letzter Zeit echt etwas eingespannt.
Mach Dir keinen Stress :)
Ich hoffe nur, dass Du in Bezug auf diesen Punkt Entwarnung geben wirst... :)
Ich hoffe ja noch inständig, dass sven das Erstellen von Sternenflotten- bzw. allgemein ST-Schiffen nicht wirklich ganz aufgeben wird. Es wäre ein herber Verlust für die Szene! :(
Falls er den Thread hier verfolgt, wird er hoffentlich was dazu sagen. Ich würde auch eher sagen, dass es bei sven auch an der Vielzahl der Auftritte STs in den letzten Jahren lag: Wie Du geschrieben hast: die Entwicklung des Franchises... okay, DSC und PIC sind auf ihre Weise schlecht, aber ich glaube, im kreativen Fan-Bereich hat vor allem aufgrund der Entscheidung zu den Fan-Filmen ein Nachdenken eingesetzt.

Sein wir ehrlich, ich habe schon ewig nichts mehr gemacht. Die letzten Star Trek Schiffe die ich gebaut habe, waren die Orioner Schiffe vor anderthalb Jahren oder so. Mit ehr sehr mäßig Resonanz.

Lust auf Star Trek habe ich offen gesagt nicht mehr. Die neuen Sachen tue ich mir noch aus alter treue an, und immer mit der Hoffnung das was gutes raus kommt, am Ende ist es aber so das alles was in den letzten Jahren so rauskam, Zeitverschwendung ist.

Das Einzige was ich mir in der Beziehung Star Trek gerne antue, sind Podcasts. Schlicht, weil ich diese inzwischen als unterhaltsamer finde, als die Serien.

In dem Sinne möchte hier gerne den Poppschutz Podcast zu Picard empfehlen, hier die Besprechung zu der Finalen Episode:

https://poppschutz-podcast.de/blog/2020/03/30/picard-und-die-podcastende-kneipenschlaegerei/

Allgemein lohnt sich aber jede Folge, zu dem Thema. Aber hört einfach mal die ersten 10 Minuten der Folge an und entscheidet selbst.

Auf 3D habe ich noch Lust aber nicht die Zeit. Ich habe neue Hobbys, neue Freunde, meine Fellnasen. Wenn ich wieder etwas in 3D erstellen sollte, wird das kein Star Trek Raumschiff sein. Dafür ist mir meine Zeit inzwischen zu Schade und ich habe einfach keinen Bock mehr drauf.

Worauf ich noch etwas Lust hätte, wären Gebäude, Planetare Einrichtungen, Inneneinrichtungen und etwas Technik Gedöns. Nehmen wir wieder Picard, diese Hunds bescheuerten Transporter Türrahmen.......ja, auch darüber habe ich mich auch geärgert, weil das Lieb- und Fantasieloser billig hingerotzer Scheiß war........ ich hatte vor Jahren schon, noch vor ST Beyond, an zwei, drei Konzepten für Zivile Beamzellen usw. gearbeitet, auch in dem Hintergedanken Sie für Unity One einzusetzen. Habe ich aber nie richtig umgesetzt. Sowas könnte ich mir noch vorstellen. Aber allgemein, wie deprimierend ist es, wenn Fans besseres auf die Beine stellen als die, die Millionen dafür kassieren?

Es wurde ja auch schon angesprochen, Star Trek hat etwas bei mir verkackt. Meiner Meinung nach hat man auf der Leinwand seit 15 Jahren nichts vernünftiges mehr produziert, dafür hat man die Fans wie Dreck behandelt und als Dankeschön bekommt man Discovery und Picard? Ja danke, nein Danke. Ich habe damals, als die FanFilm Richtlinien rauskamen, soviele Comments und Internetseiten durchgeforstet. Es ist erstaunlich wievielen Leuten CBS in die Fresse geschlagen hat. Und ich meine Leuten die an FanProjekten gearbeitet haben. Happy 50 Jähriges Jubiläum. So geht man nicht mit Fans um.

Außerdem ist das Thema etwas langweilig geworden. Ich habe alle Serien mehrfach gesehen. Tausende Artworks angeschaut und auch ein paar selber gebastelt. Zig Fach gefühlt über alles geredet. Da ist nach 30 Jahren, irgendwann mal die Luft raus.

Ich finde solche ewig langen kritiken etwas unfair. Sowas artet dann in meinen Augen in Nitpicking aus.

Ich bin eher auf der Meinung, dass man sich eine Folge oder auch Film ansieht, um sich zu entspannen und abzuschalten. Und nicht um das Haar inder Suppe zu suchen. Klar gibt es Punkte die einen stören können. Und die gab es auch bei PIC. aber so eine kleinteilge analyse versaut einem meienr Meinung nach genauso den Spaß.

Ich muss dir hier voll widersprechen. Wieviele Filme und Serien profitieren von so einer Tiefenanalyse oder auch Folgenbesprechungen? Gerade weil dadurch erst viele Details und Hintergrundinfos zum Vorschein kommen. Gerade so, kommt Leben in die Bude und in das Francise. Wenn keiner drüber redet, ist das Thema tot. Ich meine, wozu gehen wir überhaupt in ein Forum und sprechen über die Folgen? Dann können wir es auch sein lassen?

Ist das so anders als das was wir früher gemacht haben? Da haben wir doch genauso Nitpicking betrieben und irgednwelche Details besprochen oder Bücher und Technic Manuals zitiert.

Das Problem hier ist, das man nicht die positiven Dinge bespricht, weil man die mit dem Mikroscope suchen muss. Da gibt es keine guten Storys, keine Coole Technik, kein interessantes Universum und keine faszinierend Raumschiffe. Nur Fehler über Fehler.

Nitpicking wäre es, wenn man so wie in dem Video beschrieben ein Bild aus dem Technic Manual zitiert und anmerkt das die 10 Vorne falsch positioniert haben. Aber wenn ich die ganzen Logiklöcher aufzähle und mich über die Machart beschwere, ist das Nitpicking? Ich habe die Fehler nichtmal gesucht, sie sind mir regelrecht (schon wärend des guckens) mit dem Arsch ins Gesicht gesprungen.

Ich weiß nicht wie es euch geht aber schon beim Schauen hat es in meinem Kopf gerattert. Ich habe Star Trek Zitate im Kopf gehabt oder über mich über die Plotlöcher geärgert und die bescheuerten Dialoge, weil ich mich als Zuschauer verarscht fühlte. Das ist eine Beleidigung an die Intelligenz des Zuschauers. Da war nix mit Spaß. Sorry.

So, ewig lange Kritik fertig. ^^

Alexander_Maclean

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #96 am: 21.05.20, 00:21 »
@sven
Tiefgehende Kritik schön und gut. Aber wo bleibt da der Spaß.

Und ja es mag auch seine Berechtigung haben, sich über INkonstenzen aufzuregen. Aber wo sind diese umfangreichen kritken zu TOS, TNG, DS9, YOY oder ENT. Oder anders gesagt , ich habe den Eindruck, manche Leute suchen krampfhaft etwas, weswegen sie eine der neueren Werke ablehnen können. Und diese "Alles neue ist doof" Einstellung die ich auch aus einigen Kommentare zu "Strange new Worlds" herauslese, finde ich nicht gut. Das würgt diskussionen eher ab. Wir ahben ja auch schon über manche Verisse zu DSC ein paar user verloren.

Und ganz unter uns. wenn eine Analyse ähnlich umfangreich wie das bewerte Werk ist, dann sind die Verhältnisse in meinen Augen irgendwo falsch geraten.
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Max

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #97 am: 21.05.20, 01:08 »
Tiefgehende Kritik schön und gut. Aber wo bleibt da der Spaß.
Wo blieb denn der Spaß bei PIC?
Die Serie hätte so viel Potenzial gehabt!
Ich bin eher auf der Meinung, dass man sich eine Folge oder auch Film ansieht, um sich zu entspannen und abzuschalten.
Die Kritik würde glaube ich nicht so hart ausfallen, wenn PIC gerade in Bezug auf Entspannung und Eskapismus (denn das will man ja mit Abschalten erreichen) nicht so komplett versagt hätte.
Und von der großen Linie bis hin zu den feinen Einzelheiten zeigt PIC halt relativ deutlich, dass es gedanken- und lieblos einfach vorhat, etwas anderes zu zeigen, als das, was sich viele Fans erhoffen. Ich finde es nicht verkehrt, eine ST-Serie von den Fans her zu denken und nicht vom Mainstream, der wie auch schon erwähnt von guten Geschichten so oder so zu überzeugen gewesen wäre. ST-Fans wollen ja auch nichts Langweiliges sehen, aber mehr Sorgfalt und Kreativität kann man doch eigentlich schon erwarten.

Und ja es mag auch seine Berechtigung haben, sich über INkonstenzen aufzuregen. Aber wo sind diese umfangreichen kritken zu TOS, TNG, DS9, YOY oder ENT.
[...]
Und ganz unter uns. wenn eine Analyse ähnlich umfangreich wie das bewerte Werk ist, dann sind die Verhältnisse in meinen Augen irgendwo falsch geraten.
Bei den von sven angesprochenen Podcasts gibt es sicher welche, die auch alte Folgen sezieren. Die Besprechungen der beiden von "Trek am Dienstag" dauern fast immer länger als die Folgen, über die sie reden. Da ist freilich viel inhaltliches Nacherzählen dabei, aber auch das ist mit Kommentar verbunden. Da wird auch oft der Finger in die Wunde gelegt, Fehler aufgezeigt und, ja, auch sich drüber lustig gemacht. TOS und TNG sind da also alles andere als sakrosankt. Und weil wir ja alle auch die Schwächen früherer Serien kennen, ist daran auch nicht unbedingt etwas falsch. (Ich höre den Podcast inzwischen aber nicht mehr so gerne, weil mir die beiden inzwischen ab und an zu ordinär sind; ich finde es zum Beispiel vollkommen unangebracht, in einem Podcast hemmungslos zu rülpsen. Das war früher anders, da konnte man gut zuhören, inzwischen kultivieren sie das meiner Wahrnehmung nach).
Wenn man eine Leidenschaft für ein Thema hat oder entwickelt, vergeht die Zeit eben schnell.
Ich sehe das schon auch so wie sven: Wenn man sich intensiv mit bestimmten Inhalten beschäftigt, kann man noch auf ganz andere Zusammenhänge und Hintergründe kommen. Die alte Geschichte habe ich glaube ich schon einmal erzählt: Es gibt meines Wissens eine ganze Doktorarbeit nur über die erste Seite von Fontanes "Effi Briest" :)

Oder anders gesagt , ich habe den Eindruck, manche Leute suchen krampfhaft etwas, weswegen sie eine der neueren Werke ablehnen können. Und diese "Alles neue ist doof" Einstellung die ich auch aus einigen Kommentare zu "Strange new Worlds" herauslese, finde ich nicht gut. Das würgt diskussionen eher ab. Wir ahben ja auch schon über manche Verisse zu DSC ein paar user verloren.
Es tut mir auch nach wie vor leid, wenn meine Kritik an DSC mit dafür verantwortlich war, dass Dahkur (von anderen Usern wüsste ich nicht) dem Forum den Rücken zugewandt hat. Aber muss man sich wirklich eine (Selbst)zensur auferlegen?
Ich weiß auch nicht, ob die Formel, dass Neues generell abgelehnt wird, wirklich zutreffend ist.
« Letzte Änderung: 21.05.20, 01:12 by Max »

Alexander_Maclean

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #98 am: 21.05.20, 09:24 »
Also ich hatte zu eien großen Teil Spaß an PIC.

Und ja auch ich fand die Serie nicht 100% der Bringer. In der Reihenfolge der Serien würde ich sie aktuell als schlechteste Star Trek Serie bezeichnen.

Aber ich habe mich auch jede Woche auf den freitag gefreut, dass ich eine neue Folge angucken konnte.

**********************************************************************

Und ja, der Anteil der Leute dei diesese "Neu ist kacke" Einstellung haben, mag prozentual gesehen geringer sein. Aber sie sind da, sie sind lauter als die große Masse, geben aber vor diese zu sein und gehen mir so was von auf den Zeiger.

Und damit meine ich nicht diejenigen die NACH dem sehen eine Folge auseinandernehmen. Sondern das schon VORHER tun. Und von denen kommen nach meiner Beobachtung nur kurze Kritiken nach dem Motto "Alles ist schlecht."

@max
Auch du hast DSC damals auseinander genommen. Das stimmt. Aber deine Wortwahl war eine gänzlich andere, an der man gemerkt hat, dass du der Folge wenigstens versucht hast eine CHance zu geben. Man kann bei deinen kritiken meistens nachvollziehen, was du nicht mochtest und wieso du einer Folge eine bestimmte Note gibst. Aber man merkt auch, dass du jede Folge mit einer gewissen Offenheit angehst, die ich ben bei anderen vermisse.

Deswegen auch mien Verweis auf die reaktionen zu "Strange new Wolrds". Da habe ich teilweise Sachen im Netz lesen müssen.
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treki-cb

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #99 am: 21.05.20, 20:35 »
PIC hat mir nicht wirklich viel gegeben. ST-fieling kam bei mir nur selten auf. Bis auf dem Fanservice ist bei mir nicht viel hängen geblieben. Es fehlt meiner Meinung nach der Tiefgang der früheren Serien. Die Dialoge die zum nachdenken anregen, die Gesellschaftskritik, all das fehlt finde ich.

Ich bin neuem gegenüber immer offen. Ich hatte mich auch auf J.J.-Trek gefreut und kann den Filmen teils sogar etwas abgewinnen. Auch DSC hat seine Momente. Aber bei PIC kann ich das der Zeit nicht sagen. Vielleicht sollte ich mir die Serie noch mal zu Gemüte führen. Aber im Moment verspüre ich überhaupt keine Lust dafür und auch auf die zweite Staffel nicht. Das aktuelle ST hat meinem Empfinden nach seinen Kern verloren. Etwas Hoffung habe ich noch bei Strange New Worlds und das hauptsächlich nur wegen Anson Mount, wie er Captiain Pice verkörpert.

PercyKeys

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #100 am: 22.05.20, 13:59 »
Ohne jemanden direkt anzusprechen oder zu meinen - da ich keine ewige Diskussion anfeuern möchte, denn dafür eignen sich textliche Austausche nur begrenzt - möchte ich kurz ein paar Kommentare abgeben.

Auch das alte Star Trek wurde auseinandergenommen. Z.B. auch von eben RedLetterMedia: https://www.youtube.com/playlist?list=PLlRg7cW0DLPZVyuFqqxA-PKdDbzo_GZ-L&app=desktop

Und dadurch wurde etwa für mich aus Star Trek Insurrection, der bis dato von der Message und dem Handwerk her mein Lieblingsfilm der Reihe war, "nur" noch der gefühlt beste Star Trek-Film, weil er weiterhin den besondersten Platz in meinem Herzen hatte. Unter anderem wegen der Message und der Tatsache, dass er der erste Film der Reihe war, den ich im Kino gesehen hatte. Was die Ausführung der Story angeht und die Beantwortung der Fragen, die in der Handlung aufkommen, angeht... da hat mir das Review von RLM die Augen etwas geöffnet. Was aber nichts daran ändert, dass ich mir den Film dennoch sehr gerne anschaue. Weil er, trotz aller Schwächen, Star Trek so verkörpert, wie es gemeint war... auch wenn Alles zum Gefallen der breiteren Masse natürlich etwas mehr auf Action gesetzt und ein wenig von der Tiefe, die man aus den Serien kennt, genommen wurde.

Und das Alles ist vollkommen ok und die Kritikpunkte, die bei Verrissen und Kommentaren genannt werden, sind natürlich teils nitpicking und teils wirklich berechtigt. Was allerdings was ist ist wiederrum subjektiv und daher definiert sich auch Spaß und Eskapismus für jeden anders. Für manche ist das falsch platzierte 10-Vorne diskussionswürdig und manch' Anderen ist das herzlich egal. Egal wie gravierend ein Fehler oder ein vermeintlicher Fehler (denn Fehler werden manchmal auch etwas zu schnell "reingeredet" oder "reininterpretiert") oder analog zu der Entwicklung einer Story und den darin stattfindenden Handlungen an sich...
... am Ende kann man schon in gewisser Weise einen Rückschluss auf die Kompetenz und "Liebe"/Respekt zum/gegenüber dem Produkt seitens der Macher gegenüber den Schöpfern und bisherigen Machern erkennen. Und im Fall von etwa 10-Vorne finde ich so einen Schnitzer einfach nur peinlich und sowas zeigt für mich, dass die werten Herren und Damen hinter PIC ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben... aber gut. Da wird Star Trek in seinem Wesen nicht beschädigt oder angegriffen, aber peinlich ist es trotzdem und sowas sollte man dann zumindest im Nachhinein (wie etwa den Starbucks-Becher in Game of Thrones) korrigieren.

Man sollte auch als Kritiker offen sein für plausible Erklärungen, und die findet man mitunter erst bei längerem Diskutieren... so empfand ich es am Anfang von Picard z.B. als ziemlichen Stumpfsinn, dass er das Plakat vom Captain Picard Day wohl aufbewahrt hatte... und das wird auch als einer der klassischen Einstiegsschnitzer von Star Trek Picard oft genannt. Dann allerdings, nach etwas Überlegen und andere Meinungen anhören, hat es bei mir Klick gemacht und ich fand das mit dem Plakat dann völlig in Ordnung. Denn: es sind seit Nemesis ca. 15 Jahre vergangen, zudem hatte sich Picard in einer Folge von TNG schon etwas ungezwungener (Disaster) gegenüber Kindern gezeigt und der Verlust seines Neffen hat bestimmt auch etwas bewirkt. Menschen können sich ändern, sie lernen dazu oder entdecken neue Seiten an sich oder lassen Dinge an die Oberfläche kommen, die sie vorher nicht wahrgenommen oder unterdrückt hatten.

Ein alter Mann, der keine Nachkommen hat und dann noch Teile der Familie verliert, der fängt vielleicht an, selbst einen nachträglichen Kinderwunsch zu entwickeln und hebt dann vielleicht zumindest so ein Plakat auf, weil eben nicht mehr geht.

Dieses Beispiel mit Picard und den Kindern möchte ich mal benutzen, um etwas in STP anzusprechen, was aus meiner Sicht ständig - mit dem Effekt der Respektlosigkeit gegenüber der Figur Picard und damit im übertragenen Sinne dem gesamten Star Trek - gemacht wurde: Nämlich das Darstellen von Picard als Versager, der nach einer großartigen Karriere einerseits vergessen und andererseits als Sündenbock für andere Figuren und Parteien dient. DAS wollte kein Fan, zumindest kein TNG-Fan, sehen! No way, José! Hier in die Tiefe zu gehen würde jetzt zu lange dauern, aber wer will kann googeln, es gibt zuhauf gute Analysen dazu.

So, nehmen wir nun mal an, dass in einer neuen Erzählung darauf eingegangen werden soll, warum Picard nie eigene Kinder hatte (deshalb siehe oben das Thema mit dem Plakat, das ich angesprochen hatte)... zwar wird das in STP nicht thematisiert, aber zumindest wird - gewollt oder ungewollt - dieser Aspekt in Picards Leben angesprochen. So... nehmen wir an ein Schreiber möchte nun erklären, was die Gründe dafür sind. Ein Schreiber, der die Liebe der Fans zur Figur Picard und auch die Bedeutung der Figur Picard für das gesamte Star Trek anerkennen würde, würde aus meiner Sicht z.B. sagen, dass Picard einfach nie Zeit dafür hatte, da er zu beschäftigt war. Dass Picard einfach irgendwann vor der Wahl stand, ob er weiter in seiner Sternenflottenkarriere kommen will oder ob er stattdessen lieber auf der aktuellen Karrierestufe bleiben will und sich nun eine passende Frau zum Kinderkriegen sucht. Oder er welche adoptiert oder oder oder... man hätte z.B. sagen können, dass etwa ein wichtiges Ereignis seine Aufmerksamkeit (z.B. der aufziehende Dominion-Krieg, für den jeder gute Captain gebraucht wurde, da es nun für die Föderation ums Überleben ging) voll in Richtung Sternenflotte verschoben hatte. Oder aber, dass er einfach dennoch kinderlos glücklich ist, auch wenn er manchmal noch darüber nachdenkt... oder aber er könnte durch seine Beziehung zu Anij (die heiße MILF aus Insurrection; ich gebe zu auch wegen ihr mag ich Insurrection ;) ), nun Teil der Ba'Ku-Gemeinde sein und sich dort als Adoptivpapa um das ein oder andere Kind bereits kümmern, oder aber er könnte nach seiner Erfahrung mit der Sonde in TNG, in der er sogar in einer Vision Großvater wurde, gesagt haben, dass ihm diese eine Vaterschaft reicht... oder aber er hat im Nachgang zu Generations vielleicht sogar irgendwo ein uneheliches Kind gezeugt?

ODER ODER ODER.... es gibt viele Möglichkeiten! Und jetzt - ich überspitze absichtlich etwas - kann man natürlich auch respektlos an die Figur herangehen und z.B. einfach sagen, das Picard keinen hoch bekommen hat, unfruchtbar ist, und das am Besten noch garniert mit einer enstprechenden Bettszene, um die Demütigung noch komplett zu machen. Im übertragenen Sinn hat man Picard meiner Meinung nach in seiner Serie zurechtgestutzt, um nicht zu sagen kastriert. Das macht im Sinne der logischen Weiterführung seiner Handlung und der Handlung als Ganzes wenig Sinn... und es ist die schlechteste Wahl, da sie die alten Fans vor den Kopf stößt.

Man hätte Picards Glanz bewahren und dennoch eine starke neue Figur oder Figuren aufbauen können, neben denen er noch glänzen kann, diese aber auch nicht mehr überschatten muss. Stattdessen ist man die Star-Wars-Schiene gefahren und hat es gemacht wie bei Luke Skywalker, um die neue toughe Protagonistin über ihn zu stellen.

Wenn etwas, das ich mag ohne erkennbaren Grund zurechtgestutzt wird, dann kann ich zumindest keinen Spaß mehr dran haben, muss einfach darüber reden und kann es auch nicht mehr als Eskapismus genießen. In "Measure of a man" kann ich z.B. wesentlich besser hineinflüchten und mich entspannen, obwohl es deutlich anspruchsvoller und gehaltvoller ist als etwa "Stardust City Rag"... und warum kann ich das? Weil ich etwas ansehe, dass mit Leidenschaft, Sorgfalt und Intellektualität gemacht wurde und eben seinem titelgebenden Anspruch genügt.

DAS war jetzt ein sehr langer Text und ich freue mich über jeden von euch, der bis zum Ende durchgehalten hat. ;) (Das Gleiche dachte wohl auch der Verfasser der Doktor-Arbeit zur 1. Seite von Effi Briest :D :D )
« Letzte Änderung: 22.05.20, 14:07 by PercyKeys »

treki-cb

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #101 am: 22.05.20, 18:30 »
@PercyKeys: Ich habe bis zum Schluss deines Textes durchgehalten. Ich stimme deinen Aussagen voll zu. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben Picard ehrenvoll in seiner eigenen Serie noch mal aufleben zu lassen. Statt dessen macht man ihm zum alten gebrochenen Mann. Der sogar nur eine Nebenrolle in dieser nach ihm benannten Serie spielt.

Eine Beziehung mit Anij das wäre was gewesen. Die beiden haben super harmoniert, finde ich. Aber ich denke Picards Erfüllung war es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es ist viel Zeit vergangen und die Erlebnisse bis PIC hätten ihn dazu Bewegen können nach Baku zurück zu kehren. Und jemand von seiner Früheren Crew hätte ihn dann über die weiteren Geschehen informiert. Dies könnte ihm dann dazu bewogen haben noch mal aktiv zu werden und zur Erde zurück zu kehren. Wo er dann ein paar Beziehungen spielen lässt. Denn ich denke auch Picard hat schon noch einige Kontakte in den Reihen von der Sternenflotte, wo er ein Stein im Brett oder die ihm noch was schulden. Das wäre doch auch ein interessanter Ausgangspunkt gewesen.

Die Charaktere haben allesamt Potential, welches leider verschenkt wurde. Die Serie lässt all das fallen was ST aus macht, nur um es ins Mainstream zu pressen. Einen Weg den schon die J.J.-Filme und auch DSC gegangen sind. Wobei DSC wenigstens noch so einige ST Momente hat. Ich denke da an die Folgen bei denen Jonathan Frakes Regie geführt hat. Bei PIC haben die Macher es meiner Meinung nach auf die Spitze getrieben.

Statt dessen machen die das daraus was wir gesehen haben. Was mich auch wundert ist das Patrick Stewart das als Mitproduzent so alles mit getragen hat. Oder hatte er doch weniger zu sagen als ich mir das hier jetzt so vorstelle?

« Letzte Änderung: 22.05.20, 18:37 by treki-cb »

sven1310

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #102 am: 22.05.20, 21:23 »
@sven
Tiefgehende Kritik schön und gut. Aber wo bleibt da der Spaß.

Das Problem ist, ich hatte weder mit Picard, noch mit Discovery meinen Spaß gehabt. Ich bin offen an die Sache rangegangen aber die Serie war ein Elend. Losgelöst von Star Trek könnte man sich Discovery noch just for fun anschauen und nach einmal gucken wieder vergessen aber Picard war schlicht eine Frechheit.

Gegenfrage, sind die Kritiken Inhaltlich falsch oder berechtigt?

Und ja es mag auch seine Berechtigung haben, sich über INkonstenzen aufzuregen. Aber wo sind diese umfangreichen kritken zu TOS, TNG, DS9, YOY oder ENT. Oder anders gesagt , ich habe den Eindruck, manche Leute suchen krampfhaft etwas, weswegen sie eine der neueren Werke ablehnen können.

Die kann es in der Form garnicht geben, weil die Serien zu alt dafür waren und es das Internet so nicht gab. Trotzdem haben wir selbst damals die Folgen mit Freunden durchgequatscht.

Nimm eine Serie wie New Battlestar Galatica, da wurde schon über jede Folge fleißig im Internet debatiert, analysiert und mitgeraten. Seitenlang pro Folge. Auch bei anderen Serien wie Lost war das der Fall.

Und wenn Du solche umfangreichen Kritiken haben möchtest, schau doch nur in den Podcast Bereich.

Hier wird jede Folge von Babylon 5 besprochen. (jede Folgenbesprechung ist auch länger als die Folge)
https://www.der-graue-rat.de/?page_id=5325

Hier diskutiert man über jede Star Trek Folge in erscheinungsreihenfolge:
https://trekamdienstag.de/

Hier zu Discovery, Picard und ein paar einzeln rausgesuchten Folgen (der Podcast ist besser als DSC)
https://www.discoverypanel.de/

Allgemein wirst Du von Star Trek einiges finden aber auch von Star Wars und anderen Francises und Themenbereichen.

Auf Youtube und anderen Plattformen findest Du auch eine Tonne an Videos mit Reviews zu dem Thema.

Ich persönlich finde das ganz Spaßig und nebenbei kann man hier und da Hintergrundinfos zu den Serien mitnehmen die die Leute zusammengetragen haben.

Und diese "Alles neue ist doof" Einstellung die ich auch aus einigen Kommentare zu "Strange new Worlds" herauslese, finde ich nicht gut.

Ist das wirklich "Alles neue ist doof", oder sind die Leute einfach nur angepisst über die letzten Werke DSC und PIC und darüber das die neue Serie wieder von denselben Leuten stammt? Ich habe die Kommentare nicht gelesen, das muss ich dazu sagen.

Klar werde ich mir die neue Serie anschauen und auf das Beste hoffen aber optimistisch bin ich auch nicht.

Das würgt diskussionen eher ab. Wir ahben ja auch schon über manche Verisse zu DSC ein paar user verloren.

Wir haben einige User verloren. Ein paar davon, weil sie Null Kritikfähig waren und alles gleich persönlich genommen haben.

Was willst Du denn machen, wenn es eine gößere Userzahl gibt, die das besprochene Thema Inhaltlich stark kritisieren, weil Sie es nicht gut finden? Ihnen den Mund verbieten?

Und ganz unter uns. wenn eine Analyse ähnlich umfangreich wie das bewerte Werk ist, dann sind die Verhältnisse in meinen Augen irgendwo falsch geraten.

Hier muss ich dir wieder widersprechen. Hängt natürlich vom Thema ab und ob dieses soviel Gesprächsstoff bietet. Trotzdem habe ich schon die verschiedensten Besprechungen zu Filmen und Serien gesehen/gehört die sich echt gelohnt haben.

Man sollte auch als Kritiker offen sein für plausible Erklärungen, und die findet man mitunter erst bei längerem Diskutieren... so empfand ich es am Anfang von Picard z.B. als ziemlichen Stumpfsinn, dass er das Plakat vom Captain Picard Day wohl aufbewahrt hatte... und das wird auch als einer der klassischen Einstiegsschnitzer von Star Trek Picard oft genannt. Dann allerdings, nach etwas Überlegen und andere Meinungen anhören, hat es bei mir Klick gemacht und ich fand das mit dem Plakat dann völlig in Ordnung. Denn: es sind seit Nemesis ca. 15 Jahre vergangen, zudem hatte sich Picard in einer Folge von TNG schon etwas ungezwungener (Disaster) gegenüber Kindern gezeigt und der Verlust seines Neffen hat bestimmt auch etwas bewirkt. Menschen können sich ändern, sie lernen dazu oder entdecken neue Seiten an sich oder lassen Dinge an die Oberfläche kommen, die sie vorher nicht wahrgenommen oder unterdrückt hatten.

Ich finde gerade durch solche Diskussionen öffnen sich neue Perspektiven und Ideen.

Das Poster hatte ich jetzt für mich persönlich nicht auf der Liste. Ich habe es als FanServie abgehakt. Inhaltlich finde ich es aber auch nicht sinnig. Picard hätte es zu der Zeit kaum aufbewart, geschweige denn aus der zerstörten Enterprise gerettet. Aber theoretisch ist es möglich das er Aufgrund seiner Erfahrungen mit den Kindern daran hing. In dem Kontext der Serie, die alles sehr Negativ darstellt, ist es aber vermutlich nur wieder ein weiter Nagel in seinem Egomanischem Sarg, den er nur aufbewart hat um sich an seinen alten Glanz zu erinnern.

Mehr geärgert haben mich aber mehr solche Szenen wie in Discovery...HELDEN LANDUNG!!! IronWoman für Arme.
https://www.youtube.com/watch?v=V3By-rQYIo4
Da habe ich mich schon Fremdgeschämt. Das kann man nicht rechtfertigen.

Dieses Beispiel mit Picard und den Kindern möchte ich mal benutzen, um etwas in STP anzusprechen, was aus meiner Sicht ständig - mit dem Effekt der Respektlosigkeit gegenüber der Figur Picard und damit im übertragenen Sinne dem gesamten Star Trek - gemacht wurde: Nämlich das Darstellen von Picard als Versager, der nach einer großartigen Karriere einerseits vergessen und andererseits als Sündenbock für andere Figuren und Parteien dient. DAS wollte kein Fan, zumindest kein TNG-Fan, sehen! No way, José! Hier in die Tiefe zu gehen würde jetzt zu lange dauern, aber wer will kann googeln, es gibt zuhauf gute Analysen dazu.

Es ist einfach so. Picard wurde hier teils dermaßen übel behandelt und dargestellt, das es mich wundert das Stewart das mitgemacht hat. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage das es nicht zu dem Charakter passt den wir aus Film und Serie kennen.

Man hätte Picards Glanz bewahren und dennoch eine starke neue Figur oder Figuren aufbauen können, neben denen er noch glänzen kann, diese aber auch nicht mehr überschatten muss. Stattdessen ist man die Star-Wars-Schiene gefahren und hat es gemacht wie bei Luke Skywalker, um die neue toughe Protagonistin über ihn zu stellen.

Eigentlich ist dass das was man in Discovery gemacht hat mit Michael Burnham. Statt Sie mit kompetenz glänzen zu lassen, hat man die Leute um Sie herum, immer wieder zu Deppen dekradiert.

Ich weiß nicht mehr wo aber ich habe als die Picard rauskam die These gehört das die Serie auf einem Drehbuch basiert in dem Picard garnicht vorkommt und wo er naträglich reingeschrieben wurde. Erschreckenderweise, würde es sogar etwas Sinn machen.

Wenn etwas, das ich mag ohne erkennbaren Grund zurechtgestutzt wird, dann kann ich zumindest keinen Spaß mehr dran haben, muss einfach darüber reden und kann es auch nicht mehr als Eskapismus genießen. In "Measure of a man" kann ich z.B. wesentlich besser hineinflüchten und mich entspannen, obwohl es deutlich anspruchsvoller und gehaltvoller ist als etwa "Stardust City Rag"... und warum kann ich das? Weil ich etwas ansehe, dass mit Leidenschaft, Sorgfalt und Intellektualität gemacht wurde und eben seinem titelgebenden Anspruch genügt.

Eben, das ist es. Man hat das Gefühl das die Macher von Picard weder mit Herz und schon garnicht mit Verstand gesegnet waren.

Da stimmt schon die Basis nicht mehr.

Sie hängen sich das Schild einer Modernen Serie an, schaffen es aber erzählerisch nicht mit einer 15+ Jahre alten Serie wie Enterprise mitzuhalten? Wie traurig ist das denn? Ein Vergleich mit Modernen Serien wollen wir mal besser nicht ziehen.

Max

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #103 am: 22.05.20, 23:04 »
Also ich hatte zu eien großen Teil Spaß an PIC.

Und ja auch ich fand die Serie nicht 100% der Bringer. In der Reihenfolge der Serien würde ich sie aktuell als schlechteste Star Trek Serie bezeichnen.

Aber ich habe mich auch jede Woche auf den freitag gefreut, dass ich eine neue Folge angucken konnte.
Es ist gut, dass die Serie Dich schon unterhalten konnte :)
Mir ging es auch immer so, dass ich so bald wie möglich die neue Folge anschauen wollte. Ich wollte schon wissen, was als nächstes passiert, und ich glaube, das hat funktioniert, weil ich die Serie angesehen habe, ohne sie mit Jean-Luc Picard und Star Trek in Verbindung zu bringen. Spaß hat mir die Serie nie gemacht, aber ich finde es cool, das Du so offen an die Sache herangehst, dass Du dort etwas entdecken kannst, dass Dich unterhält :)

Und ja, der Anteil der Leute dei diesese "Neu ist kacke" Einstellung haben, mag prozentual gesehen geringer sein. Aber sie sind da, sie sind lauter als die große Masse, geben aber vor diese zu sein und gehen mir so was von auf den Zeiger.

Und damit meine ich nicht diejenigen die NACH dem sehen eine Folge auseinandernehmen. Sondern das schon VORHER tun. Und von denen kommen nach meiner Beobachtung nur kurze Kritiken nach dem Motto "Alles ist schlecht."
Meine Wahrnehmung ist, dass es vor allem auch eine Frage dessen ist, wo man liest (bzw. Videos oder Podcasts hört). Auf TrekCore gibt es auch Stimmen, die mMn übertrieben positiv sind und kritische Stimmen auch heftig niederbügeln. Dort wird jetzt auch schon extrem wegen SNW gejubelt. Ich schätze, es ist menschlich, entsprechende Nachrichten / Neuigkeiten gleich mit einem Gefühl zu verbinden. Natürlich muss man auf das Endergebnis warten, aber das Argument von sven ist mMn nicht ganz von der Hand zu weisen: Das Team hinter den Kulissen ist in einigen Positionen aus anderen Serien schon bekannt - und dort hat es nicht überzeugt. Da ist Skepsis vielleicht angebracht, aber es stimmt schon, dass man trotzdem nicht vorher so komplett den Stab über etwas brechen sollte.

@max
Auch du hast DSC damals auseinander genommen. Das stimmt. Aber deine Wortwahl war eine gänzlich andere, an der man gemerkt hat, dass du der Folge wenigstens versucht hast eine CHance zu geben. Man kann bei deinen kritiken meistens nachvollziehen, was du nicht mochtest und wieso du einer Folge eine bestimmte Note gibst. Aber man merkt auch, dass du jede Folge mit einer gewissen Offenheit angehst, die ich ben bei anderen vermisse.
Danke. Ich bemühe mich :)
Aber ich schätze, mit zunehmendem Alter werde ich leider zunehmend unfairer. Ich muss versuchen, da wieder gegenzuwirken.



PIC hat mir nicht wirklich viel gegeben. ST-fieling kam bei mir nur selten auf. Bis auf dem Fanservice ist bei mir nicht viel hängen geblieben. Es fehlt meiner Meinung nach der Tiefgang der früheren Serien. Die Dialoge die zum nachdenken anregen, die Gesellschaftskritik, all das fehlt finde ich.
Die Dialoge waren mMn echt oft nicht gut.
Ein paar Figuren hätten Ansätze gehabt, ich denke da Rios und Raffi, aber das wurde inkonsequent und oberflächlich umgesetzt.
Das Lustige in meinen Augen: Immer dann, wenn die Serie nachdenkliche Töne anschlug, wurde dieser Ansatz gleich davon quasi karikiert... Wenn ich da zum Beispiel an den letzten Dialog von Picard und Seven und die daran anschließende Szene Sevens denke... oje, oje.



Und dadurch wurde etwa für mich aus Star Trek Insurrection, der bis dato von der Message und dem Handwerk her mein Lieblingsfilm der Reihe war, "nur" noch der gefühlt beste Star Trek-Film, weil er weiterhin den besondersten Platz in meinem Herzen hatte. Unter anderem wegen der Message und der Tatsache, dass er der erste Film der Reihe war, den ich im Kino gesehen hatte. Was die Ausführung der Story angeht und die Beantwortung der Fragen, die in der Handlung aufkommen, angeht... da hat mir das Review von RLM die Augen etwas geöffnet. Was aber nichts daran ändert, dass ich mir den Film dennoch sehr gerne anschaue. Weil er, trotz aller Schwächen, Star Trek so verkörpert, wie es gemeint war... auch wenn Alles zum Gefallen der breiteren Masse natürlich etwas mehr auf Action gesetzt und ein wenig von der Tiefe, die man aus den Serien kennt, genommen wurde.
Die Filme sind generell etwas anderes als die Folgen, schätze ich. Aber ich finde, "Insurrection" hat sich sehr bemüht, die Moral aus der Serie auf die große Leinwand zu bringen. Insofern ist der Film bedeutend besser als FC, der zwar allgemein beliebt, aber trotzdem reines, oberflächliche(re)s Action-Kino war. Mein größtes Problem bei "Insurrection" war der unpassende, aufgesetzte Humor und dass der Film auf mich etwas zu zerstückelt und zerfahren wirkt.

Und das Alles ist vollkommen ok und die Kritikpunkte, die bei Verrissen und Kommentaren genannt werden, sind natürlich teils nitpicking und teils wirklich berechtigt. Was allerdings was ist ist wiederrum subjektiv und daher definiert sich auch Spaß und Eskapismus für jeden anders. Für manche ist das falsch platzierte 10-Vorne diskussionswürdig und manch' Anderen ist das herzlich egal. Egal wie gravierend ein Fehler oder ein vermeintlicher Fehler (denn Fehler werden manchmal auch etwas zu schnell "reingeredet" oder "reininterpretiert") oder analog zu der Entwicklung einer Story und den darin stattfindenden Handlungen an sich...
... am Ende kann man schon in gewisser Weise einen Rückschluss auf die Kompetenz und "Liebe"/Respekt zum/gegenüber dem Produkt seitens der Macher gegenüber den Schöpfern und bisherigen Machern erkennen. Und im Fall von etwa 10-Vorne finde ich so einen Schnitzer einfach nur peinlich und sowas zeigt für mich, dass die werten Herren und Damen hinter PIC ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben... aber gut. Da wird Star Trek in seinem Wesen nicht beschädigt oder angegriffen, aber peinlich ist es trotzdem und sowas sollte man dann zumindest im Nachhinein (wie etwa den Starbucks-Becher in Game of Thrones) korrigieren.
Ich denke auch, dass es sozusagen "verschiedene Fehler" gibt.
Details für Nitpicking zeigen halt, dass man bei ST-Fans (generell bei Fans von einem großen Franchise) halt wirklich aufpassen muss, was man macht. (BTW hatte ich mit der Zehn-Vorne-Position eigentlich kein Problem. Es ist nun mal ein Traum Picards; in Träumen können noch ganz andere Unstimmigkeiten vorkommen. Fast im Gegenteil: Die Unstimmigkeiten hätten eigentlich noch größer sein dürfen. Aber das ist nicht so wichtig).


Man sollte auch als Kritiker offen sein für plausible Erklärungen, und die findet man mitunter erst bei längerem Diskutieren... so empfand ich es am Anfang von Picard z.B. als ziemlichen Stumpfsinn, dass er das Plakat vom Captain Picard Day wohl aufbewahrt hatte... und das wird auch als einer der klassischen Einstiegsschnitzer von Star Trek Picard oft genannt. Dann allerdings, nach etwas Überlegen und andere Meinungen anhören, hat es bei mir Klick gemacht und ich fand das mit dem Plakat dann völlig in Ordnung. Denn: es sind seit Nemesis ca. 15 Jahre vergangen, zudem hatte sich Picard in einer Folge von TNG schon etwas ungezwungener (Disaster) gegenüber Kindern gezeigt und der Verlust seines Neffen hat bestimmt auch etwas bewirkt. Menschen können sich ändern, sie lernen dazu oder entdecken neue Seiten an sich oder lassen Dinge an die Oberfläche kommen, die sie vorher nicht wahrgenommen oder unterdrückt hatten.

Ein alter Mann, der keine Nachkommen hat und dann noch Teile der Familie verliert, der fängt vielleicht an, selbst einen nachträglichen Kinderwunsch zu entwickeln und hebt dann vielleicht zumindest so ein Plakat auf, weil eben nicht mehr geht.

Dieses Beispiel mit Picard und den Kindern möchte ich mal benutzen, um etwas in STP anzusprechen, was aus meiner Sicht ständig - mit dem Effekt der Respektlosigkeit gegenüber der Figur Picard und damit im übertragenen Sinne dem gesamten Star Trek - gemacht wurde: Nämlich das Darstellen von Picard als Versager, der nach einer großartigen Karriere einerseits vergessen und andererseits als Sündenbock für andere Figuren und Parteien dient. DAS wollte kein Fan, zumindest kein TNG-Fan, sehen! No way, José! Hier in die Tiefe zu gehen würde jetzt zu lange dauern, aber wer will kann googeln, es gibt zuhauf gute Analysen dazu.

So, nehmen wir nun mal an, dass in einer neuen Erzählung darauf eingegangen werden soll, warum Picard nie eigene Kinder hatte (deshalb siehe oben das Thema mit dem Plakat, das ich angesprochen hatte)... zwar wird das in STP nicht thematisiert, aber zumindest wird - gewollt oder ungewollt - dieser Aspekt in Picards Leben angesprochen. So... nehmen wir an ein Schreiber möchte nun erklären, was die Gründe dafür sind. Ein Schreiber, der die Liebe der Fans zur Figur Picard und auch die Bedeutung der Figur Picard für das gesamte Star Trek anerkennen würde, würde aus meiner Sicht z.B. sagen, dass Picard einfach nie Zeit dafür hatte, da er zu beschäftigt war. Dass Picard einfach irgendwann vor der Wahl stand, ob er weiter in seiner Sternenflottenkarriere kommen will oder ob er stattdessen lieber auf der aktuellen Karrierestufe bleiben will und sich nun eine passende Frau zum Kinderkriegen sucht. Oder er welche adoptiert oder oder oder... man hätte z.B. sagen können, dass etwa ein wichtiges Ereignis seine Aufmerksamkeit (z.B. der aufziehende Dominion-Krieg, für den jeder gute Captain gebraucht wurde, da es nun für die Föderation ums Überleben ging) voll in Richtung Sternenflotte verschoben hatte. Oder aber, dass er einfach dennoch kinderlos glücklich ist, auch wenn er manchmal noch darüber nachdenkt... oder aber er könnte durch seine Beziehung zu Anij (die heiße MILF aus Insurrection; ich gebe zu auch wegen ihr mag ich Insurrection ;) ), nun Teil der Ba'Ku-Gemeinde sein und sich dort als Adoptivpapa um das ein oder andere Kind bereits kümmern, oder aber er könnte nach seiner Erfahrung mit der Sonde in TNG, in der er sogar in einer Vision Großvater wurde, gesagt haben, dass ihm diese eine Vaterschaft reicht... oder aber er hat im Nachgang zu Generations vielleicht sogar irgendwo ein uneheliches Kind gezeugt?

ODER ODER ODER.... es gibt viele Möglichkeiten! Und jetzt - ich überspitze absichtlich etwas - kann man natürlich auch respektlos an die Figur herangehen und z.B. einfach sagen, das Picard keinen hoch bekommen hat, unfruchtbar ist, und das am Besten noch garniert mit einer enstprechenden Bettszene, um die Demütigung noch komplett zu machen. Im übertragenen Sinn hat man Picard meiner Meinung nach in seiner Serie zurechtgestutzt, um nicht zu sagen kastriert. Das macht im Sinne der logischen Weiterführung seiner Handlung und der Handlung als Ganzes wenig Sinn... und es ist die schlechteste Wahl, da sie die alten Fans vor den Kopf stößt.

Man hätte Picards Glanz bewahren und dennoch eine starke neue Figur oder Figuren aufbauen können, neben denen er noch glänzen kann, diese aber auch nicht mehr überschatten muss. Stattdessen ist man die Star-Wars-Schiene gefahren und hat es gemacht wie bei Luke Skywalker, um die neue toughe Protagonistin über ihn zu stellen.

Wenn etwas, das ich mag ohne erkennbaren Grund zurechtgestutzt wird, dann kann ich zumindest keinen Spaß mehr dran haben, muss einfach darüber reden und kann es auch nicht mehr als Eskapismus genießen. In "Measure of a man" kann ich z.B. wesentlich besser hineinflüchten und mich entspannen, obwohl es deutlich anspruchsvoller und gehaltvoller ist als etwa "Stardust City Rag"... und warum kann ich das? Weil ich etwas ansehe, dass mit Leidenschaft, Sorgfalt und Intellektualität gemacht wurde und eben seinem titelgebenden Anspruch genügt.

Generell finde ich spannend, dass meiner Wahrnehmung nach das Thema Kinder bzw. Familie für Picard die Fans extrem zu bewegen scheint. Okay, kein Geniestreich an Erkenntnis, aber für mich wird daraus offensichtlich, dass sich die Fans ein Happy End für Picard gewünscht haben (und zwar schon in der Zwischenzeit zwischen "Nemesis" und PIC) und dass sie das mehr oder weniger mit der Gründung einer Familie gleichgesetzt haben. Letzteres mag eventuell noch überraschen, weil man ihn ja als Weltraumentdecker und -diplomaten kennt. Aber dass man keinen gebrochen Helden wollte, hätte den Machern klar sein müssen. Aber heutzutage scheint es wohl nicht anders zu gehen.
Ich persönlich fand, dass Anij gar nicht schlecht zu Picard gepasst hat, obwohl ich - und das mag ein wenig paradox klingen - sie nicht sympathisch (sondern eher überheblich) fand und von der Chemie zwischen Stewart und Murphy auch nicht gerade überzeugt war. So oder so ist es halt ein Problem, dass sie (wie auch Lal in Bezug auf Data) von PIC so völlig ignoriert wurde.

Dass Picard nicht gerade wie ein Held rüberkam, ist schon auffällig gewesen. PIC hat mMn auch nicht wirklich die Kurve bekommen, denn Picard wirkt eigentlich nie wie der Dreh- und Angelpunkt des Ganzen und auch nicht wie die Person, die das Problem wirklich löst. Genau die beiden Punkte wären aber für die Serie wichtig gewesen.

DAS war jetzt ein sehr langer Text und ich freue mich über jeden von euch, der bis zum Ende durchgehalten hat. ;) (Das Gleiche dachte wohl auch der Verfasser der Doktor-Arbeit zur 1. Seite von Effi Briest :D :D )
:thumbup



Statt dessen machen die das daraus was wir gesehen haben. Was mich auch wundert ist das Patrick Stewart das als Mitproduzent so alles mit getragen hat. Oder hatte er doch weniger zu sagen als ich mir das hier jetzt so vorstelle?
Das ist eben der Punkt! Ich fürchte, Patrick Stewart hat Jean-Luc Picard nie wirklich "verstanden", hatte nie wirklich eine Leidenschaft für diese Figur. Ich denke, das, was viele Leute am Picard in PIC stört, kam nicht gegen Stewarts Willen in die Serie, sondern aufgrund von seinen Wünschen und Vorstellungen :( :(



Mehr geärgert haben mich aber mehr solche Szenen wie in Discovery...HELDEN LANDUNG!!! IronWoman für Arme.
https://www.youtube.com/watch?v=V3By-rQYIo4
Da habe ich mich schon Fremdgeschämt. Das kann man nicht rechtfertigen.
Aber es lässt tief blicken! ST orientiert sich eben jetzt eher an den erfolgreichen Comic- und Heldengeschichten.

Es ist einfach so. Picard wurde hier teils dermaßen übel behandelt und dargestellt, das es mich wundert das Stewart das mitgemacht hat.
Siehe oben.
Ich glaube, Stewart hat nur mitgemacht, weil der strahlende Held dekonstruiert werden konnte und dass er in der Rolle keine Uniform mehr tragen wollte, ist nur das einfachste äußerliche Merkmal davon.

Ich weiß nicht mehr wo aber ich habe als die Picard rauskam die These gehört das die Serie auf einem Drehbuch basiert in dem Picard garnicht vorkommt und wo er naträglich reingeschrieben wurde. Erschreckenderweise, würde es sogar etwas Sinn machen.
Hmm, das wäre ernüchternd.

Ich erinnere mich noch an das frühe Foto aus dem Writer's Room. Im Nachhinein zu wissen, über welchen Plot sie damals gesprochen haben, ist ein wenig gruselig.

Sie hängen sich das Schild einer Modernen Serie an, schaffen es aber erzählerisch nicht mit einer 15+ Jahre alten Serie wie Enterprise mitzuhalten? Wie traurig ist das denn? Ein Vergleich mit Modernen Serien wollen wir mal besser nicht ziehen.
Ja, es war in meinen Augen auch eine erste Staffel mit einigen auch handwerklichen Mängeln.
« Letzte Änderung: 22.05.20, 23:14 by Max »

PercyKeys

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Antw:Rückblick auf die erste Staffel
« Antwort #104 am: 24.05.20, 09:42 »
Ich möchte noch einen kurzen Punkt zum Gedanken, dass mitunter das Neue nur deshalb "niedergemacht" wird, weil es neu und anders ist und - quasi einhergehend damit - man das Alte vor allem deshalb schätzt und ihm Qualität zuschreibt, weil es Nostalgie und "warme Erinnerungen" an Früher hervorruft, ansprechen.

Ich habe die letzten Tage - mehr oder weniger aus Zufall - eine handvoll Voyager-Episoden angesehen. Leider nicht in Englisch, da es sie auf Tele5 nur auf Deutsch gibt.

Und zwar "Herkunft aus der Ferne"; "Translokalisation"; "Das wirkliche Leben"; "Temporale Sprünge" und "Die neue Identität".
--> https://www.tele5.de/star-trek/raumschiff-voyager/ganze-folge/herkunft-aus-der-ferne/

Natürlich kam hier viel warmes Gefühl hoch, da ich damit quasi aufgewachsen bin. Ganauso aber kommen mir ähnliche Gefühle, wenn ich z.B. Knight Rider sehe...

ABER (und das ist für mich der Punkt, den ich klar machen will): Bei den Voyager-Folgen bin ich mit Interesse drangeblieben, am Ende bin ich mit einem Gefühl der Zuversicht und der Zufriedenheit aus der Folge herausgegangen, da sie mir gezeigt haben, dass gute Unterhaltung auf hohem Niveau weder Action und schnelle Schnitte braucht und, dass Inhalte und Stories einfach super altern und nahezu zeitlos sind, wenn sie hochwertig und mit Sorgfalt gemacht sind.

Zwar war "Translokalisation" und "Die neue Identität" belanglos und mehr gut gemachtes Spannungsfernsehen (Translokalisation kam ohne einen einzigen Raumkampf aus und das kurze Katz-Und-Maus-Spiel, während dem Chakotay und Gennaro die Voyager so gut wie möglich sabotieren, bevor sie geschnappt werden, war spannend und hielt mich mit den simpelsten, aber cleversten Mitteln bei der Stange; die Schreiber hatten wohl davon Ahnung, was einen gelungener Spannungsbogen ist. Und diese Sequenz war nicht länger als 5min...!)... aber dagegen glänzten die anderen 3 Folgen umso mehr.

Die anderen 3 Folgen, insbesondere "Herkunft aus der Ferne" und "Das wirkliche Leben" waren Star Trek-Unterhaltung auf höchstem Niveau, sie waren herzergreifend (in der Endszene von letzterer Folge hat man die Tragik der Geschehnisse, aber auch das Herz hinter der Message, so gut gespürt und gefühlt, dass selbst nach der tragischen Schlussszene ein versöhnliches Gefühl in mir aufkam) und schockierend (wenn in ersterer Folge der Wissenschaftler á la Galileo Galilei unter der Erpressung und Einschühterung der Machtelite einbricht und seine eigene Überzeugung verneint).

Nun könnte man meinen Ähnliches könnte ich auch zu z.B. Knight Rider sagen... nein, kann ich nicht. Kann ich überhaupt nicht. Die Effekte waren grenzwertig (für die Zeit aber ok; dennoch gibt es viele Schlampereien, die man bei Näherem Hinsehen erkennt); die Stories etwas naja, hanebüchen... und die Figur von Michael Knight irgendwo unglaubwürdig, was aber zu den Klischee-Bösewichten passt. Es ist daher mMn von schlechter Qualität, auch wenn die Mühe und auch das Herz spürbar ist. Dennoch greife ich nicht mehr bewusst ins Regal und ziehe Knight Rider heraus, sondern schaue es nur noch dann an, wenn ich mal zufällig drüber zappe oder daran erinnert werde. Aber davor weiß ich, dass mich keine Qualität erwartet, sondern eher die berühmte "Cheesyness".

Ich bin mir bewusst, dass diese 2 Serien sich nicht ähneln, mir geht es nur darum zu zeigen, dass Nicht Alles, das "Alt und Vertraut" ist sich gut gehalten hat und manches davon nur noch deshalb "anschaubar" ist, weil man damit groß geworden ist.

Ich hoffe mein Punkt wurde klar. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich Allem gegenüber aufgeschlossen bin, egal aus welcher Zeit es stammt oder wie neu oder alt es ist, und auch meinen Spaß daran haben kann... solange es nicht respektlos dahingeschlampt ist, sondern mit Leidenschaft (und manchmal auch trotz beschränkter Mittel) das bestmögliche Ergebnis erzielt wurde.

 

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