Eine tragische Teenie-Liebesgeschichte... das hat gerade noch gefehlt! Na ja, Ironie mal beiseite; ich kann weder mit Adira noch mit Gray im Moment besonders viel anfangen. Der Start von Adira war natürlich aber auch schon unglücklich, denn an Wunderkindern bzw. Figuren, die Überdurchschnittliches leisten, herrscht ja nicht gerade ein Mangel in DSC.
Aber gut, bei Adira liegt es wohl einfach auch am Symbionten?
Wie dem auch sei: Der Besuch auf Trill gefiel mir. Das Wechselbad der Gefühle der Trill selber ist schon interessant zu beobachten. Und mir gefällt auch die Darstellung generell, die ein wenig ein Gefühl von veränderten Gegebenheiten gibt und auch was typisch ST-haftes hat, finde ich.
Ich muss natürlich zugeben, dass ich mich mit den Trill nicht so gut auskenne, einfach weil ich DS9 nicht so gut kenne. Deswegen habe ich das, was über die Trill-Vereinigung gesagt und gezeigt wurde, einfach mal so hingenommen.
Dass Burnham Adira begleitet hat, scheint generell - auf "Ex Astris Scientia" habe ich das zum Beispiel auch gemeint gelesen zu haben - ein großes Thema zu sein. Meine Antwort hierauf würde eigentlich lapidar lauten, dass Burnham die Erste Offizierin ist - der Captain bleibt an Bord, die Stellvertreterin nimmt sich der Sache an. Durften nur zwei Leute mit? Ansonsten hätte man schon noch jemandem aus dem medizinischen Stab mitnehmen können.
Die andere Story... Na ja. Ich finde es gut, dass es zwei Plots gibt und dass die schwierige Situation der Crew thematisiert wird.
Allerdings gibt es da so ein paar Schwierigkeiten, die aber als subjektiv erklärt werden können. So ist es glaube ich Culber, der erwähnt, wie schlimm es für die Crew ist, dass keiner es merken und keiner sie betrauern würde, verschwände das Schiff plötzlich... Joah, es ist ja nicht so, dass diese Situation hypothetisch wäre. Genau das ist ja eigentlich passiert: Die "Discovery" hat ihre Zeit und damit alle, die sie kennen, verlassen. Die Familien der Crew werden getrauert haben. Und ansonsten hat man sich selbst. Die Sichtweise negiert so ein bisschen das Leben wie ich es mit für Weltraumreisende zum Beispiel auf einer Fünfjahresmission vorstelle.
Ein paar Szenen sind für meinen Geschmack auch überzeichnet. Sieht man mal vom Konflikt von Stamets und der anderen Frau (ich finde immer noch keinen Bezug zu den Figuren, sodass ich mich schwer tue, mir die Namen zu merken; daran ändert auch die Fraternisierung nichts, die spätestens seit der zweiten Staffel so stark zur Schau gestellt wird) ab... Dass nach dem Streit plötzlich alle aufstehen und Saru wortlos dumm dasitzen lassen, war beispielsweise deplatziert. Die Szene in der Shuttle-Rampe fällt für meinen Geschmack auch in ein Extrem. Bei den simpelsten Slapstick-Szenen kringelt sich die Crew vor Lachen. Das ist schon seltsam, aber gut, vielleicht ist das für die Crew wirklich eine Art comic relief und sie lachen nicht, weil sie sich wirklich amüsieren, sondern einfach, weil es sich um ein Ventil für den Stress handelt.
Warum habe ich eigentlich eine Drei gegeben?
Vieles hat schon wie ST gewirkt. Den Blick auf die verschiedenen Figuren zu richten, ist auch nicht verkehrt. Nicht zum ersten Mal fällt mir hier auch auf, dass sich die Musik echt Mühe gibt, das Gezeigte nicht nur zu unterstützen, sondern unverwechselbare Melodien beizutragen. Sowas mag ich immer. Und tatsächlich konnte Martin-Green mMn in dieser Folge auch schauspielerisch ein bisschen glänzen: Es gab ein, zwei Einstellungen, in denen sie mit einer schlichten (durchaus auch attraktiven) Mimik viel mehr zum Ausdruck brauchte, als es ihr tränenreiches Spiel sonst vermag.