Autor Thema: Star Trek: Prodigy  (Gelesen 9511 mal)

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PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #30 am: 25.12.22, 18:32 »
Dass Seven of Nine speziell als Projektionsfläche für Kinder eingeführt worden wäre, habe ich ja auch nicht behauptet. Sonderlich sexualisiert wird sie in meinen Augen aber auch nicht dargestellt, höchstens vielleicht im Vergleich zum sehr prüden restlichen Star Trek. Aber selbst Kirk hat mehr Haut gezeigt.

Ich würde Star Trek garnicht mal als prüde bezeichnen, es hat halt versucht Zuschauer mit intelligenten Inhalten und nicht mit billiger Fleischbeschau auf sich aufmerksam zu machen. Prüde würde ja heißen man hat sich nicht getraut, was zu zeigen... für mich ist die Frage eher: Hat Star Trek das je nötig gehabt? Ich finde nein... und ich finde es auch ehrlich gesagt sehr angenehm, wenn ein Medium Themen, die einfach privat sind und eh nicht groß thematisiert werden müssen, garnicht dasrstellt. Und da gehört für mich gerade das Thema Sex dazu.

Die Darstellung der Kinder bei Prodigy ist eigentlich das Positivste, die sind bisher immer sehr kurz gekommen. Nur die Star-Trek-Atmosphäre kommt für mich nicht so rüber und auch als sanfte Einführung ins Science-Fiction-Genre taugt es nicht so richtig. Das ist aber ja auch nicht nötig, weil Kinder schon mit genug anderen Serien dieser Art in Kontakt kommen. Eher ist es wahrscheinlich so, dass sich Kinder mit Sci-Fi besonders leicht ködern lassen, nur hatte Paramount gerade nichts in der Richtung.

Interessanter Gedanke, das mit dem Ködern. Ich stimme dir einerseits zu, dass Kinder in Star Trek bisher zu kurz gekommen sind - andererseits nicht zu, dass sie zu kurz gekommen sind... da Star Trek in meinen Augen eh nur dann zugänglich ist, wenn Kinder eh intrinisch die Lust auf diese primär erwachsenen Inhalte haben. Wir haben ja damals auch nicht Alles verstanden, aber durch das mehrmalige Schauen der Serien haben wir die Tiefe von Star Trek doch irgendwann kapiert. Das würde heute immernoch funktionieren...

Ich denke deshalb, dass man bei Paramount eine Marktanalyse gemacht hat, was im Moment besonders gut bei den Kids ankommt, und dieses Konzept ließ sich von allen Marken, an denen man die Rechte hatte, am leichtesten an Star Trek anschließen. Dadurch können Eltern und Großeltern das dann auch irgendwie einordnen und lassen es die Kleinen eher gucken und wenn sie mal mit einem Auge hinsehen, erkennen sie vielleicht auch mal was wieder.

Sehr gut möglich!

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #31 am: 31.12.22, 01:07 »
(...) da Star Trek in meinen Augen eh nur dann zugänglich ist, wenn Kinder eh intrinisch die Lust auf diese primär erwachsenen Inhalte haben. Wir haben ja damals auch nicht Alles verstanden, aber durch das mehrmalige Schauen der Serien haben wir die Tiefe von Star Trek doch irgendwann kapiert.

Für mich ging es bei Star Trek eigentlich immer darum, etwas dazuzulernen und über sich selbst hinauszuwachsen, was Kinder ja eigentlich besonders betrifft. Aber ich war jetzt nie sehr alterstypisch. Bei mir hat sich die Sicht auf einzelne Folgen oder Filme im Laufe der Zeit auch nur wenig geändert. Eine Außnahme wäre vielleicht Treffen der Generationen mit dem Tod von Picards Bruder und Neffen, was ich damals einfach unnötig fand, und dem später folgenden kitschigen Weihnachten bei seinem Ausflug in den Nexus. Damit kann ich heute mehr anfangen, nachdem ich selbst Todesfälle in der Familie erlebt habe.

Es gab ja - wie du schon ausgeführt hast - ja auch durchaus immer Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene bei Star Trek. Da hatten aber die Gastrollen aus meiner Sicht oft mehr Potential als die, die dann tatsächlich viele Auftritte in der Serie hatten. In Katastrophe auf der Enterprise haben Picard und die Kinder sich ja gegenseitig gerettet. Da hätte ich es interessant gefunden, zu erfahren, ob das vielleicht eines der Kinder inspiriert hat, eine Karriere in der Sternenflotte einzuschlagen. Nach Future Imperfect nimmt Riker Barash mit auf die Enterprise. Da wäre eine Fortsetzung schwer denkbar, so fremdartig und letzlich auch grottig wie dessen wahre Gestalt dann präsentiert wird. Aber interessant wäre es gewesen, Riker in die Vaterrolle hineinwachsen zu sehen. Der hat ja ansonsten nicht so viel an Entwicklung durchlaufen. Bei Fährich Leffler oder den Nachwuchsoffizieren aus dem ursprünglichen Lower Decks ist es auch schade, dass sie nie wieder aufgetaucht sind.

Kinder in größeren Rollen bereiten ja in einer Realserie immer Probleme, gerade deshalb hätten Animationsserien da aber eigentlich viel Potential. Generell habe ich beim neuen Star Trek aber das Gefühl, dass man da an Stellen herumdoktert, die eigentlich keiner Verbesserung bedürften, während man die Möglichkeiten, die neue technische Entwicklungen bieten würden, gar nicht ausnutzt.

TrekMan

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #32 am: 12.01.23, 14:22 »
Ich bin mit den Folgen noch nicht vollständig durch, aber eines schafft die Serie, selbst wenn sie noch Defizite hat, bei mir. Ein Lächeln. Discovery und die beiden ersten Staffeln von Picard waren extrem enttäuschend. M.E. ist DSC noch immer der Tiefpunkt von allem und bei Picard wurden gute Figuren unnötig demontiert.
Da ist der Ansatz Prodigy geradezu eine Abkehr von diesem Nonsens, trotz junger Zielgruppe und einer fast Disney anmutenden Animation.   
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

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PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #33 am: 12.01.23, 23:50 »
Stimmt, das macht Prodigy tatsächlich besser als DIS oder PIC.

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #34 am: 13.01.23, 13:50 »
Ich bin mit den Folgen noch nicht vollständig durch, aber eines schafft die Serie, selbst wenn sie noch Defizite hat, bei mir. Ein Lächeln. Discovery und die beiden ersten Staffeln von Picard waren extrem enttäuschend. M.E. ist DSC noch immer der Tiefpunkt von allem und bei Picard wurden gute Figuren unnötig demontiert.
Da ist der Ansatz Prodigy geradezu eine Abkehr von diesem Nonsens, trotz junger Zielgruppe und einer fast Disney anmutenden Animation.   
da stimme ich dir voll und ganz zu.

Und vor allen die Ckaraktere sind so symphatisch. Ich habe ja schon witer ob in den Thread ausgeführt wie gut ich die Zusammenstellung der Truppe finde. Da fidnet sich fast jeder irgendwo wieder. Und es gibt eben auch einen kleinen Voy Bonus. Voyager ist nicht meine Lieblingserie, aber weil sie die erste war, bei der ich immer der Erstaustrahlung im TV entgegengefiebert habe, hat sie dennoch einen besonderen Platz in meinen herzen.
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Max

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #35 am: 13.01.23, 13:58 »
Ich glaube auch, dass es ein geschickter Schachzug war, VOY/Janeway ins Spiel zu bringen:
Die jungen Zuschauer, die ST nicht kennen, können sich mit den jugendlichen Hauptfiguren identifizieren und lernen ST und die Sternenflotte wie die Hauptfiguren auf diese Weise kennen.
Und die Zuschauer, die ST kennen und sich vielleicht per se nicht gleich mit allen Umständen der Serie etwas anfangen können, haben auf diesem Wege auch einen Ansatz für sich.

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #36 am: 23.06.23, 23:24 »
"Prodigy" scheint mir nichts, dir nichts einfach so abgesetzt und von den Streaming-Diensten gestrichen worden zu sein  8o

Shocker — STAR TREK: PRODIGY Cancelled, to be Removed from Paramount+ in Days as Animated Series Seeks New Home
Paramount+ setzt “Star Trek: Prodigy” ab
« Letzte Änderung: 23.06.23, 23:26 by Max »

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #37 am: 24.06.23, 00:14 »
Ich denke hier ist die Schwerigkeit, dass der ganze Spaß als Kooperation mit Nickelodeon läuft.

wer weiß, was für interne Probleme hinter den Kulissen gelaufen sind.

Jedenfalls ist es aber sehr schade.

Und ich befürchte fast, dass ein Ähnliches Schicksal auch Lower Decks ereilen wird.
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PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #38 am: 24.06.23, 07:16 »
Ja mai, dann lasst's die Kinder einfach TNG, DS9 und VOY kucken... hat bei uns genauso funktioniert. Prodigy, auch wenn es ganz nett gemacht war, brauchte kein Mensch... und war eher ein Versuch, das Franchise zu melken. Es gibt genug Star Trek Material von früher, das alle Generationen anschauen können. Von daher...

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #39 am: 24.06.23, 10:00 »
Lower Decks scheint ja immer noch gut zu laufen. Da kommt eine Staffel nach der anderen raus, auch wenn es jedes Mal nicht so viele Folgen sind.

Bei Parodigy fand ich es schon seltsam, dass die erste Staffel nur stückchenweise veröffentlicht wurde. Vielleicht lief da schon irgendwas nicht so rund. Ich würde sagen, dass die Serie für junge Zuschauer wahrscheinlich doch zu viele Vorkenntnisse erfordert hat, während für deren Eltern der Bezug zu Star Trek noch zu gering war.

Im Moment scheint es ja noch offen zu sein, ob die zweite Staffel überhaupt erscheint. Dann könnte die aber ja vielleicht direkt im Free-TV laufen, statt erst bei irgendeinem Streaming-Dienst verwurstet zu werden.

Rückblickend wundere ich mich ja, dass solche Serien es in den Neunzigern auf sieben Staffeln mit jeweils um die 25 Folgen gebracht haben. Der internationale Markt sollte doch heute größer sein, da müsste sich doch leichter ein Publikum finden lassen.

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #40 am: 24.06.23, 10:21 »
@spaceteller
Dass es früher gefühlt einfacher eine Serie rasuzubringen liegt meines Erachtens an zwei Faktoren.

a)Die erheblich gestiegenen Kosten

Vergleicht mal die entwicklung der Optik und Special Effekt von TV Serien zu Kinofilmen. Da ist eine Menge passiert.Mittlerweile gibt es gefühlt da kaum noch unterschiede. Und dann auch das Thema Gehalt der Darsteller. Für das geld, was heute Schauspieler in Hit Serien pro Episode bekommen, hat man vor 20 - 30 Jahren ganze Staffeln prodfuziert.

b) Die Fernsehwelt ist imo erheblich schneller geworden. Und man muss ja nicht nur mit anderen serien konkurrieren, sondern auch mit anderen Freizeitbeschäftigungen.
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Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #41 am: 24.06.23, 15:41 »
Digitale Effekte gibt es tatsächlich heute in Kinofilmen und Fernsehserien gleichermaßen viel, zumindest im Bereich der Science-Fiction oder Fantasy. Ich finde aber ja eher, dass sich die Qualität da im Kino dem Fernsehen der Neunziger angenähert hat. Dass digitale Effekte mittlerweile ohne Ende eingesetzt werden, habe ich eigentlich immer eher so gedeutet, dass die mittlerweile kaum noch was kosten. Wenn die immer noch so ein Kostenfaktor sind, wird natürlich eine komplett in 3D animierte Serie teurer sein als eine traditionellere 2D-Serie wie Lower Decks. Die kann ja theoretisch noch in 30 Jahren laufen wie die Simpsons.

Die Schauspielergehälter werden tatsächlich immer schon als einer der Gründe genannt, warum man TNG nach der siebten Staffel eingestellt hat. In einer Animationsserie dürfte dass aber ja eigentlich nicht so sehr zum Tragen kommen. Bei Discovery habe ich jetzt nicht so den Überblick. Da war Michelle Yeoh ja vorher schon die profilierteste Schauspielerin und die werden sie jetzt nach ihrem Oscar kaum noch bezahlen können, aber alle anderen sind ja nicht gerade große Stars. Wilson Cruz kannte ich vorher und Doug Jones war mit auch ein Begriff, wobei der ja normalerweise bis zur Unkenntlichkeit hinter Make-up und digitalen Effekten verschwindet, so dass man den zur Not ersetzen kann. Bei Sonequa Martin-Green habe ich irgendwann mitgekriegt, dass sie vorher bei The Walking Dead mitgespielt hat. Aber letztlich hatten die meisten Figuren in der Serie ja keine große Lebenserwartung, da kann man sich zu dreister Schauspieler ja eigentlich immer entledigen.

Generell würde es in Serien dieser Art ja sogar dem Realismus dienen, Figuren in einer gewissen Regelmäßigkeit auszutauschen, weil in einer eher militärischen Organisation Leute ja öfter befördert, degradiert oder auf andere Schiffe versetzt werden dürften.

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #42 am: 24.06.23, 23:14 »
Ändert aber nichts an den deutlich gestiegenen Kosten pro Folge, Und ja, du hast natürlich recht, dass animatioonserien irgendwo günstiger sind.

Deswegen predige ich ja auch seit Jahren, dass heute keine SErie überleben kann wenn sie rein auf die Fanbase, die selbst nicht sehr homogen ist, ausrichtet.

Und in meinen ersten Post zu dem Thema hab eich ja auch die Vermutung geäußert, dass es eher an internen Streiterein liegt, wiel Prodigy ja zusammen mit Nickelodeon entwickelt iudn erstellt wurde.
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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #43 am: 25.06.23, 13:20 »
Ich denke hier ist die Schwerigkeit, dass der ganze Spaß als Kooperation mit Nickelodeon läuft.
Ja, könnte natürlich schon sein.

Und die Politik der Streamingdienste durchschaut man ohnehin nie so recht.
...und in diesem Zusammenhang auch nicht, wie gut dort die Geschäfte überhaupt laufen.

Jedenfalls ist es aber sehr schade.
Das denke ich auch.
Es stellt sich jetzt natürlich auch noch die Frage, was mit der zweiten Staffel passiert und ob dass das endgültige Aus für die Serie bedeuten muss. Aber in der heutigen Zeit, na ja...

b) Die Fernsehwelt ist imo erheblich schneller geworden. Und man muss ja nicht nur mit anderen serien konkurrieren, sondern auch mit anderen Freizeitbeschäftigungen.
Na ja, Freizeitaktivitäten jenseits des Bildschirm gab es immer schon. Aber der Punkt, dass es enorm viel mehr Konkurrenz im Vergleich zu früher gibt, kann wahrscheinlich nicht zu überschätzt werden.

Deswegen predige ich ja auch seit Jahren, dass heute keine SErie überleben kann wenn sie rein auf die Fanbase, die selbst nicht sehr homogen ist, ausrichtet.
Da hat ST halt schon den Nachteil, dass der Canon zu groß geworden ist. Das hat zumindest das Potenzial, den Einstieg zu erschweren, wobei es ja auch Möglichkeiten gibt, dem entgegen zu wirken, wie etwa DSCs Sprung in die Zukunft oder PROs anderes Umfeld.

Hmm, wäre die Gruppe der Science-Fiction-Fans generell groß genug, um einen Erfolg zu ermöglichen, oder muss man ganz klar sagen, dass ein Label wie 'Star Trek' - aber auch 'Star Wars' - schon genügt, um ein breites Publikum (in weiten Teilen) abzuschrecken?



Ja mai, dann lasst's die Kinder einfach TNG, DS9 und VOY kucken... hat bei uns genauso funktioniert. Prodigy, auch wenn es ganz nett gemacht war, brauchte kein Mensch... und war eher ein Versuch, das Franchise zu melken. Es gibt genug Star Trek Material von früher, das alle Generationen anschauen können. Von daher...
Nach den Folgen, die ich gesehen habe, besaß "Prodigy" ab und an mehr Tiefe als zum Beispiel "Lower Decks", das reich an Anspielungen ist und einen gewissen Humor aufweist, generell aber ziemlich belanglos daherkommt.

Ich denke auch, dass die alten Serien immer noch gut anschaubar sind - aber ich bin da vielleicht keine gute Referenz, weil ich mit Lem und Fontane generell "Klassikern" positiv gegenüberstehe.
Aber natürlich braucht es hin und wieder auch Neues.

Und es ist auch nicht verkehrt, wenn es eine Serie gibt, die mehr auf ein junges Publikum zugeschnitten ist und in der es zum Beispiel um die speziellen Aspekte wie Identitäts- und Zugehörigkeitsfragen geht. Schon möglich, dass sich viele Jugendliche in den PRO-Figuren besser wiederfinden als in Wesley oder Jake.



Ich würde sagen, dass die Serie für junge Zuschauer wahrscheinlich doch zu viele Vorkenntnisse erfordert hat, während für deren Eltern der Bezug zu Star Trek noch zu gering war.
Ach ich weiß nicht. Kinder sind glaube ich ganz gut in der Lage, Gezeigtes einzuordnen oder hinzunehmen, ohne dass es große Erklärungen gibt oder sieVorwissen haben. Natürlich wirft einiges Fragen auf, aber es reicht für sie sozusagen zu sehen, dass Warp-Antrieb schnell ist, ohne die hypothetische Funktionsweise zu kenne, um ein Beispiel zu nennen.
Aber ich glaube schon auch, dass das erwachsene Publikum womöglich ein bisschen fremdelt. Beim Anschauen hatte ich auch manchmal das Gefühl, dass es sich eher um SW als um ST handelt.

Wenn die immer noch so ein Kostenfaktor sind, wird natürlich eine komplett in 3D animierte Serie teurer sein als eine traditionellere 2D-Serie wie Lower Decks.
Warum eigentlich?
Wenn ich ganz Laienhaft von meinen eigenen Erfahrungen ausgehe: Sobald ich ein 3D-Modell erstellt habe, kann ich damit weiter anstellen, was ich will, während bei "Zeichentrickserien" doch jedes einzelne Bild von Grund auf neu erstellt werden muss (auch wenn es da dem Rigging vergleichbare Verfahren geben dürfte). Die Computer à la Renderfarm zu beschäftigen, dürfte ich Holywood ja nicht das große Problem darstellt.
Aber ich muss freimütig gestehen, hier natürlich im Trüben zu fischen, weil ich von den wahren Produktionsgegebenheite viel zu wenig Ahnung habe.



Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #44 am: 25.06.23, 13:23 »
Das mit der Fanbase ist ja ohnehin problematisch. Die kann man ja nur haben, wenn man irgendeine Vorlage adaptiert. Komplett neue Ideen wären dann ja gar nicht mehr möglich. Und das ist ja im Grunde auch der Kern der aktuellen Misere. Es gibt ja aktuell im gesamten Film- und Fernsehbereich fast nur noch Fortsetzungen, Spin-offs, Prequels, Reboots oder Neuverfilmungen.

Im Fall von Discovery oder Prodigy wollten Leute ganz offensichtlich eigene Projekte umsetzen, bekamen aber von oben vorgegeben, dass die irgendwie in das existierende Star-Trek-Universum eingepasst werden sollten. Da sind dann auf Dauer wahrscheinlich alle beteiligten Parteien mit den Ergebnissen unzufrieden gewesen und beim Publikum ist es wohl auch nicht gut genug angekommen.

Wenn mir eine Serie oder ein Film gut gefällt, fiebere ich ja selbst oft genug der Fortsetzung entgegen. Aber rückblickend sind meine Ideen, was aus früh abgesetzten Serien hätte werden können oft besser gewesen als das, wozu ewig laufende Franchises sich irgendwann entwickelt haben. Mir wäre es langsam fast lieber, man würde Star Trek in Ruhe lassen und sich anderen Projekten zuwenden.

 

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