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Star Trek: Prodigy
Alexander_Maclean:
@spaceteller
Dass es früher gefühlt einfacher eine Serie rasuzubringen liegt meines Erachtens an zwei Faktoren.
a)Die erheblich gestiegenen Kosten
Vergleicht mal die entwicklung der Optik und Special Effekt von TV Serien zu Kinofilmen. Da ist eine Menge passiert.Mittlerweile gibt es gefühlt da kaum noch unterschiede. Und dann auch das Thema Gehalt der Darsteller. Für das geld, was heute Schauspieler in Hit Serien pro Episode bekommen, hat man vor 20 - 30 Jahren ganze Staffeln prodfuziert.
b) Die Fernsehwelt ist imo erheblich schneller geworden. Und man muss ja nicht nur mit anderen serien konkurrieren, sondern auch mit anderen Freizeitbeschäftigungen.
Spaceteller:
Digitale Effekte gibt es tatsächlich heute in Kinofilmen und Fernsehserien gleichermaßen viel, zumindest im Bereich der Science-Fiction oder Fantasy. Ich finde aber ja eher, dass sich die Qualität da im Kino dem Fernsehen der Neunziger angenähert hat. Dass digitale Effekte mittlerweile ohne Ende eingesetzt werden, habe ich eigentlich immer eher so gedeutet, dass die mittlerweile kaum noch was kosten. Wenn die immer noch so ein Kostenfaktor sind, wird natürlich eine komplett in 3D animierte Serie teurer sein als eine traditionellere 2D-Serie wie Lower Decks. Die kann ja theoretisch noch in 30 Jahren laufen wie die Simpsons.
Die Schauspielergehälter werden tatsächlich immer schon als einer der Gründe genannt, warum man TNG nach der siebten Staffel eingestellt hat. In einer Animationsserie dürfte dass aber ja eigentlich nicht so sehr zum Tragen kommen. Bei Discovery habe ich jetzt nicht so den Überblick. Da war Michelle Yeoh ja vorher schon die profilierteste Schauspielerin und die werden sie jetzt nach ihrem Oscar kaum noch bezahlen können, aber alle anderen sind ja nicht gerade große Stars. Wilson Cruz kannte ich vorher und Doug Jones war mit auch ein Begriff, wobei der ja normalerweise bis zur Unkenntlichkeit hinter Make-up und digitalen Effekten verschwindet, so dass man den zur Not ersetzen kann. Bei Sonequa Martin-Green habe ich irgendwann mitgekriegt, dass sie vorher bei The Walking Dead mitgespielt hat. Aber letztlich hatten die meisten Figuren in der Serie ja keine große Lebenserwartung, da kann man sich zu dreister Schauspieler ja eigentlich immer entledigen.
Generell würde es in Serien dieser Art ja sogar dem Realismus dienen, Figuren in einer gewissen Regelmäßigkeit auszutauschen, weil in einer eher militärischen Organisation Leute ja öfter befördert, degradiert oder auf andere Schiffe versetzt werden dürften.
Alexander_Maclean:
Ändert aber nichts an den deutlich gestiegenen Kosten pro Folge, Und ja, du hast natürlich recht, dass animatioonserien irgendwo günstiger sind.
Deswegen predige ich ja auch seit Jahren, dass heute keine SErie überleben kann wenn sie rein auf die Fanbase, die selbst nicht sehr homogen ist, ausrichtet.
Und in meinen ersten Post zu dem Thema hab eich ja auch die Vermutung geäußert, dass es eher an internen Streiterein liegt, wiel Prodigy ja zusammen mit Nickelodeon entwickelt iudn erstellt wurde.
Max:
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 24.06.23, 00:14 ---Ich denke hier ist die Schwerigkeit, dass der ganze Spaß als Kooperation mit Nickelodeon läuft.
--- Ende Zitat ---
Ja, könnte natürlich schon sein.
Und die Politik der Streamingdienste durchschaut man ohnehin nie so recht.
...und in diesem Zusammenhang auch nicht, wie gut dort die Geschäfte überhaupt laufen.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 24.06.23, 00:14 ---Jedenfalls ist es aber sehr schade.
--- Ende Zitat ---
Das denke ich auch.
Es stellt sich jetzt natürlich auch noch die Frage, was mit der zweiten Staffel passiert und ob dass das endgültige Aus für die Serie bedeuten muss. Aber in der heutigen Zeit, na ja...
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 24.06.23, 10:21 ---b) Die Fernsehwelt ist imo erheblich schneller geworden. Und man muss ja nicht nur mit anderen serien konkurrieren, sondern auch mit anderen Freizeitbeschäftigungen.
--- Ende Zitat ---
Na ja, Freizeitaktivitäten jenseits des Bildschirm gab es immer schon. Aber der Punkt, dass es enorm viel mehr Konkurrenz im Vergleich zu früher gibt, kann wahrscheinlich nicht zu überschätzt werden.
--- Zitat von: Alexander_Maclean am 24.06.23, 23:14 ---Deswegen predige ich ja auch seit Jahren, dass heute keine SErie überleben kann wenn sie rein auf die Fanbase, die selbst nicht sehr homogen ist, ausrichtet.
--- Ende Zitat ---
Da hat ST halt schon den Nachteil, dass der Canon zu groß geworden ist. Das hat zumindest das Potenzial, den Einstieg zu erschweren, wobei es ja auch Möglichkeiten gibt, dem entgegen zu wirken, wie etwa DSCs Sprung in die Zukunft oder PROs anderes Umfeld.
Hmm, wäre die Gruppe der Science-Fiction-Fans generell groß genug, um einen Erfolg zu ermöglichen, oder muss man ganz klar sagen, dass ein Label wie 'Star Trek' - aber auch 'Star Wars' - schon genügt, um ein breites Publikum (in weiten Teilen) abzuschrecken?
--- Zitat von: PercyKeys am 24.06.23, 07:16 ---Ja mai, dann lasst's die Kinder einfach TNG, DS9 und VOY kucken... hat bei uns genauso funktioniert. Prodigy, auch wenn es ganz nett gemacht war, brauchte kein Mensch... und war eher ein Versuch, das Franchise zu melken. Es gibt genug Star Trek Material von früher, das alle Generationen anschauen können. Von daher...
--- Ende Zitat ---
Nach den Folgen, die ich gesehen habe, besaß "Prodigy" ab und an mehr Tiefe als zum Beispiel "Lower Decks", das reich an Anspielungen ist und einen gewissen Humor aufweist, generell aber ziemlich belanglos daherkommt.
Ich denke auch, dass die alten Serien immer noch gut anschaubar sind - aber ich bin da vielleicht keine gute Referenz, weil ich mit Lem und Fontane generell "Klassikern" positiv gegenüberstehe.
Aber natürlich braucht es hin und wieder auch Neues.
Und es ist auch nicht verkehrt, wenn es eine Serie gibt, die mehr auf ein junges Publikum zugeschnitten ist und in der es zum Beispiel um die speziellen Aspekte wie Identitäts- und Zugehörigkeitsfragen geht. Schon möglich, dass sich viele Jugendliche in den PRO-Figuren besser wiederfinden als in Wesley oder Jake.
--- Zitat von: Spaceteller am 24.06.23, 10:00 ---Ich würde sagen, dass die Serie für junge Zuschauer wahrscheinlich doch zu viele Vorkenntnisse erfordert hat, während für deren Eltern der Bezug zu Star Trek noch zu gering war.
--- Ende Zitat ---
Ach ich weiß nicht. Kinder sind glaube ich ganz gut in der Lage, Gezeigtes einzuordnen oder hinzunehmen, ohne dass es große Erklärungen gibt oder sieVorwissen haben. Natürlich wirft einiges Fragen auf, aber es reicht für sie sozusagen zu sehen, dass Warp-Antrieb schnell ist, ohne die hypothetische Funktionsweise zu kenne, um ein Beispiel zu nennen.
Aber ich glaube schon auch, dass das erwachsene Publikum womöglich ein bisschen fremdelt. Beim Anschauen hatte ich auch manchmal das Gefühl, dass es sich eher um SW als um ST handelt.
--- Zitat von: Spaceteller am 24.06.23, 15:41 ---Wenn die immer noch so ein Kostenfaktor sind, wird natürlich eine komplett in 3D animierte Serie teurer sein als eine traditionellere 2D-Serie wie Lower Decks.
--- Ende Zitat ---
Warum eigentlich?
Wenn ich ganz Laienhaft von meinen eigenen Erfahrungen ausgehe: Sobald ich ein 3D-Modell erstellt habe, kann ich damit weiter anstellen, was ich will, während bei "Zeichentrickserien" doch jedes einzelne Bild von Grund auf neu erstellt werden muss (auch wenn es da dem Rigging vergleichbare Verfahren geben dürfte). Die Computer à la Renderfarm zu beschäftigen, dürfte ich Holywood ja nicht das große Problem darstellt.
Aber ich muss freimütig gestehen, hier natürlich im Trüben zu fischen, weil ich von den wahren Produktionsgegebenheite viel zu wenig Ahnung habe.
Spaceteller:
Das mit der Fanbase ist ja ohnehin problematisch. Die kann man ja nur haben, wenn man irgendeine Vorlage adaptiert. Komplett neue Ideen wären dann ja gar nicht mehr möglich. Und das ist ja im Grunde auch der Kern der aktuellen Misere. Es gibt ja aktuell im gesamten Film- und Fernsehbereich fast nur noch Fortsetzungen, Spin-offs, Prequels, Reboots oder Neuverfilmungen.
Im Fall von Discovery oder Prodigy wollten Leute ganz offensichtlich eigene Projekte umsetzen, bekamen aber von oben vorgegeben, dass die irgendwie in das existierende Star-Trek-Universum eingepasst werden sollten. Da sind dann auf Dauer wahrscheinlich alle beteiligten Parteien mit den Ergebnissen unzufrieden gewesen und beim Publikum ist es wohl auch nicht gut genug angekommen.
Wenn mir eine Serie oder ein Film gut gefällt, fiebere ich ja selbst oft genug der Fortsetzung entgegen. Aber rückblickend sind meine Ideen, was aus früh abgesetzten Serien hätte werden können oft besser gewesen als das, wozu ewig laufende Franchises sich irgendwann entwickelt haben. Mir wäre es langsam fast lieber, man würde Star Trek in Ruhe lassen und sich anderen Projekten zuwenden.
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