Autor Thema: Star Trek: Prodigy  (Gelesen 9486 mal)

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Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #15 am: 30.11.22, 10:14 »
Mal eine Frage an die Gemeinde.

Da Prodigy bereits im Free TV läuft und die Folgen auch in der mediathek von Toggo zu finden sind

https://www.toggo.de/star-trek-pty520

ist die Frage, ob wir die Serie hier vielleicht auch etwas mehr diskutieren wollen?

Das übliche Programm, eingener Bereich, einzelene Threads zu den Folgen oder doch etwas kleiner?
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Max

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #16 am: 30.11.22, 11:21 »
ist die Frage, ob wir die Serie hier vielleicht auch etwas mehr diskutieren wollen?

Das übliche Programm, eingener Bereich, einzelene Threads zu den Folgen oder doch etwas kleiner?
Gute Frage!

Kommt natürlich auf die Resonanz an.

Ich finde "Prodigy" trotz Schwächen schon unterhaltsam und mMn gibt sich die Serie mit ihren Figuren zum Beispiel auch mehr Mühe als "Lower Decks".
Also insofern wäre ich schon dafür, dass die Serie einen eigenen Bereich bekommt.

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #17 am: 30.11.22, 12:49 »
Mich hat die Pilotfolge an Titan A.E. erinnert. In beiden ist die männliche Hauptfigur ja zu Beginn so eine Art Weltraum-Industriemechaniker. Und auch später gibt es bei Prodigy die Idee, einen Planeten mit einem normalen Vornamen zu benennen.

Ähnlich wie bei Lower Decks finde ich ja, dass die Handlung sehr heruntergerattert wird, um in knapp 20 Minuten zu einem Abschluss zu kommen. Viele Geschichten werden aber ja bei Prodigy klugerweise auf zwei Folgen verteilt.

So ein richtiges Star-Trek-Feeling kommt für mich noch nicht auf. Die Bezüge wirken da auf mich eher so, als wären sie nachträglich in eine ursprünglich unabhängige Story-Idee reingebastelt worden. Ein bekannter Markenname sorgt ja immer für mehr Aufmerksamkeit. Dass Voyager nicht unbedingt meine liebste Star-Trek-Serie ist, hilft auch nicht unbedingt. Insgesamt finde ich zwar leichter einen Zugang als beispielsweise zu Discovery oder Lower Decks, ob ich es auch gucken würde, wenn nicht Star Trek draufstünde, weiß ich aber nicht.

Max

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #18 am: 30.11.22, 21:25 »
Stimmt schon, so extrem nach ST hat sich das nicht angefühlt. Ich dachte mir auch das ein oder andere mal, dass so wohl eine SW-Serie sein könnte. (Aber vielleicht würde dieser Eindruck auch nicht halten lassen; aber so stelle ich es mir eben auch vor.)
Aber es wird ja auch eine Geschichte aus einem anderen Blickwinkel erzählt.
Gerade das finde ich irgendwie interessant, ich glaube, vor allem, weil in "Lower Decks" die andere animierte Serie ja voll auf die Karte Star Trek setzt - wenn auch nicht per se in den Stories, sondern eher im Fan-Service wie Name-Dropping und dergleichen.

Das Tempo ist wirklich schnell, aber irgendwie fühlt es sich für mich meistens nicht überhastet oder wirr (was man DSC, vor allem aber auch LOW eigentlich mMn schon auch ab und an vorwerfen kann).

Was man letztlich nicht vergessen darf: Die Serie richtet sich ja wohl in erster Linie an ein jugendliches Publikum und ich denke, da geht die Rechnung schon auf. Und ein paar "Star-Trek-Werte" sehe ich da schon auch, denn was als Zweck- und Schicksalsgemeinschaft begann, scheint ja auch zu einer Crew und vielleicht zu einer "Familie" zusammenwachsen.

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #19 am: 30.11.22, 22:35 »
Ich hatte mal in eine Folge von was reingeschaltet, was wohl eine Star-Wars-Serie war. Das hatte für mich eine sehr ähnliche Stimmung.

Prinzipiell kann man ja alles Mögliche als Serie oder was auch immer umsetzen. Es müsste ja gar nicht alles Star Trek oder Star Wars sein. In den Neunzigern gab es neben Star Trek auch Babylon 5, SeaQuest, Farscape oder Stargate. Das hat man natürlich auch irgendwie miteinander verglichen, aber wenn überall dieselbe Marke draufklebt, drängt sich das natürlich noch mehr auf. Hinzu kommt ja auch, dass nicht jeder an einer bestimmten Serie dieselben Elemente mag, da kann man es gar nicht allen rechtmachen.

Lower Decks finde ich auch noch nerviger. Da werden wie bei Mario Barth in Kennste-kennste-kennste-Manier ohne Sinn und Verstand zehn Namen aus früheren Serien aufgezählt. Vor lauter Referenzen ist da für mich mich eigentlich gar keine eigenständige Handlung erkennbar. Vieles ist ja auch so absurd, dass es sich nur schlecht mit den Realserien vereinbaren lässt.

Die alten Serien haben ja durchaus auch manchmal ihre Längen. Etwas mehr Tempo wäre da schon in Ordnung gewesen, aber irgendwas muss am Ende doch hängen bleiben. In dem Sinne halte ich Prodigy schon für die bessere Serie. Noch stärker wäre sie aber in meinen Augen ohne Sternenflottenschiff und Janeway geworden. Da wird jetzt ein Mysterium aufgebaut, dass die weitere Handlung sehr einschränkt und am Ende wahrscheinlich nie so raffiniert aufgelöst werden kann, wie es nötig wäre.

PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #20 am: 03.12.22, 15:40 »
Mal eine Frage an die Gemeinde.

Da Prodigy bereits im Free TV läuft und die Folgen auch in der mediathek von Toggo zu finden sind

https://www.toggo.de/star-trek-pty520

ist die Frage, ob wir die Serie hier vielleicht auch etwas mehr diskutieren wollen?

Das übliche Programm, eingener Bereich, einzelene Threads zu den Folgen oder doch etwas kleiner?

Ich hab mir die ersten 11 Folgen angesehen und bin nun gerade bei #12... und ich muss sagen: UFF, ich finde das Ganze Konzept (eine Gruppe von Kindern gelangt an ein hochtechnologisches Stück Technik, beherrscht die Technik und schafft es zudem noch, sich gegen erwachsene/ausgewachsene Bösewichte zur Wehr zu setzen) und vor Allem auch den "Humor" sehr grenzwertig und gezwungen.

Die Figuren nerven mich größtenteils eher, als dass ich sie symphatisch finde (Gwyn und der fliegenden Kugel kann ich was abgewinnen - wahrscheinlich auch, weil mich die Kugel an KVN aus Final Space erinnert :D) und der optische Stil (einschließlich der hölzernen Animationen) erinnern mich an "Die Sims".

Die holografische Janeway ist zudem cool und ich glaube wenn nicht schon ab Folge 6 die Sternenflotte zu sehen gewesen wäre, hätte ich es ohne weiteres Interesse fallen gelassen.

Folge 11 hatte wieder mal einen Sternenflotten-Trottel gefeatured und hat diesen unsäglichen Holo-Steg zwischen Schiff und einem anderen Schiff (hier Station) übernommen... zum Augen-Rollen! Abe dafür ist die Handlung der Folge 12 mit den Borg ganz clever.

Das Weiterschauen wird mir wegen so Zeugs wie der Dauntless (Ja, die Sternenflotte hat aus dem frei erfundenen Schiff von Arturis eine offizielle Schiffsklasse gemacht, inklusive der kleinen Brücke mit nur einer einzigen Tür! :D Nur sieht die "echte" Dauntless von Admiral Janeway deutlich hässlicher aus als die Phantasie-Variante von Arturis ^^), dem nicht-wie-ein-Tellarit-aussehenden Tellarit und dem "ich hab Angst - ich kann das nicht - ich fühl mich gemobbt"-Steinmädchen etwas schwerfallen.

Aber - ich bin gerade mitten in Folge 13 - und muss sagen, dass das Mysterium um den Diviner und seinem Volk sehr interessant ist! Schade, dass diese bei näherem Hinschauen spannende Geschichte es nicht auf die große Leinwand oder in eine Real-Serie geschafft hat!

Edit: Ok, endlich ist der Humor gut - den witzigen Außerirdischen in Folge 13 (erinnern sehr stark an die Termianer aus Galaxy-Quest :) ) sei Dank.
« Letzte Änderung: 03.12.22, 15:55 by PercyKeys »

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #21 am: 16.12.22, 15:56 »
So ich habe jetzt alle vorhandenen 13 Folgen gesehen und werde eine kurze Gesamtmeinung dazu abgeben.

Ist die Serie etwas für die knallharten überkritischen Alt Fans? Nein. Wobei diesen Nitpickern die schon ein Fass drüber aufmachen, wenn mal ein Rangpin fehölt oder zu viel ist, denen kann man es sowieso nicht recht machen. Außerdem ist die Gruppe zu klein um damit genau Werbeeinahmen einzuspielen, um die Serie zu finanzieren.

Aber sie beantwortet in meinen Augen eine Frage die sich zwei - bis drei  Generationen von Star Trek Fans gefragt haben: Wie wecke ich das Interesse meines Kindes an dem Franchise, das sich so liebe.

das ist wie gesagt keine neue Frage, selbst mein Vater wird sich vielleicht gefragt haben, iob ich nicht zu klein bin um mit ihm im zarten Alter von ( hahren das Video von "Der Zorn des Khans" anzuschauen. Vielleicht war ich dazu auch zu klein. Aber durch die ganzen Science Fiction Anime Serien aus den 80ern wie "Saber Rider", galaxy Ranger"oder auch "Marshall Bravestar" war cih da schon etwas vorbelastet.

Aber wie sieht es heute aus? Klar, es gibt die ' Konkurrenz" von Star Wars. Clone Wars, Rebels, Bad batcha,ber die bauen ihre geschichten auf eien ganz anderen Maßstab  auf.

Und das Thema 'Konkurrenz' ist sowieso eher ein extern gemachtes und von manchen meiden herbeigeschworenes. Viele Star Trek Fans die ich kenne, mögen auch Star Wars. Und auch manche Warsler schauen sich halt gerne mal ne Trek Folge rein.

Und ja, wir haben Lower Decks. Aber mit der Art des Humors sind da eher teenager, junge Erwachsene und Jungebleibene die Zielgruppe.

Und diese Lücke stößt "Prodigy". Und die Grundidee ist eigentlich osgar verdammt clever. Fünf leute die nur rudimentär etwas über die GFöderation gehört haben, wenn überhaupt stoßen plötzlich auf ein Sternenflottenschiff. Und mit dem Janeway Hologramm hat das sogar seinen bordeiegenen Erklärbär.

Damit eigenet sich die Serie ganz gut für das gemeinsamne Ansehen von Kindern in grundschulalter mit ihren Eltern, Großelten, Onkel und Tanten, die dann bei bedarf auch noch extrainfos leifern könnten.

Und dann vermittelt die Serie in meinen Augen auch positive Bilder über Freundschaft, teamarbeit, Nuegierde udn Hilfsbereitschaft. Und das ohne den ermahnenenden Zeigefinger und perfekten Charakteren wie man sie aus TNG kennt. Tatsächlich sind in meinen Augen die fünf von der protostar nach Gruppen im Alltag modelliert die gerne mal druchs Raster rutschen und in manchen Schulen schlecht Freunde finden.

D'al, der Einzelgänger der niemanden vertraut.
Rok, super lieb und intelligent, aber zu schüchtern.
Jenkham, der mit seiner großen Klappe aneckt, aber damit nur seine Unsicherheit zu verbergen sucht.
Zero der aufgrund seinber körperlichen Einschränkungen auch keinen Anschluss findet.
Und dann Gwyn, die aus einer priviligierten aber lieblosen Familie kommt.

Und sie alle werden nach und nach zu einen Team. zu Freunden.

In dem Zusammenhang halte ich es für einen genialen Schachzug, dass man Janeway als Hologrammm einsetzt. Kathy hatte schon immer diesen Raumschiff Mama Typus und hier wird der voll gefordert. Und ja, weil Voyager meine erste ST serie war, die ich bei Erstausstrahlung gesehen habe, gibt es Bonuspunkte bei mir, auch wenn VOY nicht mehr emeine Lieblings ST Serie ist.

Natürlich ist dennoch nicht alles Gold was glänzt. Es gibt eine ganze Reihe von Sachen, auch größere Klöpse, die entweder doof gemacht oder gar nicht erklärt werden. Aber das sind eben auch Dinge die eher einen hahrelangen Fan der teif inder Materie steht, auffallen. Und ganz ehrliche, solche Sachen gabes auch in allen bisherigen Serien inklusive TNG. Aber wenn man mit einenoffenen Geist an die Sereie rangeht, kann man sich von ihr psotiv unterhalten llassen.

Wer weiß wohin die Reise geht, aber in ein paar Jahren wenn meine Nichte und mein Neffe etwas größer sind, werde ich die Serie vielleicht mal mit den beiden anschauen.

Fazit

Wenn man nicht zu tief in die Hintergründe gräbt kann man mit der SErie Spaß haben. Eben aber auch mit den Hintegrund, dass die Serie nicht für die Altfans gemacht wurde. Sondenr für eine mögliche neue Gneration von Fans. von den neuen Serien die ich bisher gesehen habe (nur SNW noch nicht) ordne ich sie auf einen soliden 2. Platz ein.
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PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #22 am: 17.12.22, 10:17 »
Also auch wenn ich ein paar Folgen von Prodigy gut fand kann ich meine Meinung über Prodigy auf die Frage der Daseinsberechtigung eindampfen. :-D

Star Trek Prodigy ist ein Widerspruch in sich. Wie sind denn wir früher - ebenfalls viele von uns als Kinder - zu Star Trek gekommen? Über die Real-Serien, die sich natürlich primär an Erwachsene gerichtet haben. Es gab also Nichts von Star Trek im TV, das sich speziell an Kinder richtete... oder etwa doch? Ich meine ja (abgesehen von TAS, das blende ich jetzt mal aus, weil meinen Informationen nach das Interesse an TAS selbst unter Trekkies nie signifikant war), die Tatsache, dass ganze Generationen und Familien sowie neue Trekkies aus der Hochzeit von Star Trek (TNG/DS9/VOY) bzw. aus TOS hervorgegangen sind beweist: Es gab nie die Notwendigkeit, eine Star Trek-Kinderserie zu machen! ... damals gab es bereits viel Konkurrenz bei Kinderserien. Aber die Kinder, die das Interesse daran hatten, sich geistig zu pushen, die haben die "Konkurrenz" liegen und sich auf die Star Trek Realserien eingelassen.

Was also war damals anders oder hat sich seit damals verändert? Die Gesellschaft hat sich verändert... die Gesellschaft ist infantiler geworden - egal ob die Erwachsenen oder die richtigen Kinder... ich vermute sogar, der Intelligenzquotient hat sich im Schnitt nach unten entwickelt. Warum vermute ich das? Weil entweder a) die Erwachsenen den Kindern - im Gegensatz zu damals - es nicht mehr zutrauen, Realserien mit einem Erwachsenen-Niveau zu verstehen oder / und b) Kinder tatsächlich weniger intrinsisches Interesse daran haben (oder anerzogen bekommen) sich mit intellektuellen Themen zu beschäftigen. Beides spricht für mich für ein Niedergang in den Köpfen von Generation zu Generation. Und Prodigy ist mMn ein Sympton dafür, denn: anstatt Kinder anzuregen, sich mit Realserien zu beschäftigen und damit ihr geistiges Niveau früh zu pushen ist man den anderen Weg gegangen und hat das Niveau von Star Trek gesenkt auf das Niveau des Durchschnittskindes. Was ich sehr bedauerlich finde.

Edit: Klar muss Prodigy deshalb nicht schlecht sein, aber für mich ist Prodigy die Antwort auf eine Frage, die nie hätte gestellt werden müssen. ;)

Gruß
Percy :)
« Letzte Änderung: 17.12.22, 11:13 by PercyKeys »

Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #23 am: 17.12.22, 11:46 »
@percy
Wie ich bereits ausgeführt habe, haben die Trekkies unserer Generation diese Einführungsserie nicht gebraucht.

Aber es gab andere Serien, die eben mehr auf Kinder zugeschnitten waren und die einen dennoch das Science Fiction genre als solches ein geführt haben.

Außerdem kann man mit Prodigy die Einführung in das Star Trek Franchsie von Alter her etwas weiter vorziehen. Meine Nichte wird nächstes jahr sieben, und vielleicht das Jahr drauf werde ich ihr, wenn möglich, mal Prodigy zeigen. Für andere Serien ist sie aber definitiv noch zu klein.

ich verstehe, wenn du sagst, dass man die Serie nicht unbedingt braucht, aber wie bereits erklärt, halte ich sie für keinen schlechten Einstieg.
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PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #24 am: 17.12.22, 11:50 »
Ich kann deinen Punkt, dass Prodigy ein guter Einstieg ist (durch den man auch das Alter vorziehen kann), gut nachvollziehen. Ich wünschte nur (auch weil ich finde, dass eine Kinderserie per Definition schon dem Niveau von Star Trek nicht entsprechen kann, auch dann wenn sie als Star Trek Serie verkauft wird), dass wäre einfach garnicht erst nötig (?) und man könnte die Kinder dann einfach wie wir damals zum gleichen Zeitpunkt (ich war vielleicht 8/Acht, als ich VOY angefangen habe zu schauen) mit den Realserien an Star Trek heranführen...

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #25 am: 22.12.22, 14:33 »
Ich habe ja auch mit 7 oder 8 angefangen, TNG zu sehen, als bei uns eben die Ausstrahlung losging. TOS muss ich davor schon gesehen haben, da sind meine Erinnerungen aber nicht mehr so lebendig. TAS habe ich wahrscheinlich auch mal gesehen, da erinnere ich mich aber besser an andere Filmation-Serien wie Gilligans Planet, He-Man oder Flash Gordon, die für sich selbst standen und nicht an irgendwas anderes herangeführt haben.

Dass Kinder überhaupt sanft an Star Trek und Science-Fiction herangeführt werden müssten, glaube ich deshalb eigentlich nicht. Wenn doch, weiß ich aber nicht, ob Prodigy das so gut hinbekommt. Die Handlung setzt ja auf einem Bergbau-Asteroiden ein und die Hauptfiguren sind bis auf die Tochter von diesem Deviner alle außerirdische Sklavenarbeiter. (Außerirdisch ist die Tochter ja auch, aber eben keine Sklavin.) Das ist doch schon sehr sci-fi-mäßig und setzt eher große Transferleistungen voraus, als dass es sie schult. Das Konzept scheint ja zu sein, sich vom völlig Fremden ausgehend allmählich der uns relativ nahestehenden Kultur der Föderation anzunähern.

Rein vom Heranführen her hätte es ja näher gelegen, ein Kind zu begleiten, dass die ersten Lebensjahre auf der Erde der Zukunft verbracht hat (und damit noch einen relativ ähnlichen Erfahrungshorizont wie die kleinen Zuschauer hat) und dessen Eltern auf ein kleines Sternenflottenschiff versetzt werden. Das wäre dann vielleicht schon etwas älter gewesen und hätte nicht die allergefährlichsten Aufträge bekommen. Dann hätte es da noch andere Kinder geben können und weil es auf einem kleinen Schiff familiärer zugeht, wären die Kinder regelmäßig in die Abenteuer ihrer Eltern involviert worden. So könnte man aus der Perspektive dieses Kindes die Welt von Star Trek allmählich entdecken.

PercyKeys

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #26 am: 22.12.22, 20:01 »
Ich bin ganz deiner Meinung, Spaceteller...

Was bei Prodigy als Hürde für Kinder noch zu der ziemlich komplexen Thematik dazu kommt sind die Figuren der Realserien, die in den Folgen immer mal wieder auftauchen, insbesondere natürlich Chakotay und von Janeway ganz zu schweigen. Was sollen Kinder, die mit Prodigy an Star Trek herangeführt werden sollen, mit den Charakteren anfangen, wenn sie deren Vergangenheit aus VOY nicht kennen?

Zu dem 2. Teil deiner Anmerkung... ganz genau, so hätte man das machen können. Ein Kind bzw. eine Figur, mit der sich Kinder identifizieren können, langsam in der Welt der Föderation/Sternenflotte aufwachsen und ankommen lassen... mit "Coming of Age"-Stories, die nach und nach anspruchvollere Themen zum Inhalt haben.

"IRONIE AN"
Wären doch nur die alten Star Trek-Macher auf solche Figuren gekommen... z.B. so eine Art Wesley Crusher, Jake Sisko, Nog, Naomi Wildman, Icheb und die Borg-Kinder... Mensch, schade, dass es solche Identfikationsfiguren für Kinder nicht gab. Schade schade schade! :D ;)
"IRONIE AUS"
« Letzte Änderung: 22.12.22, 20:09 by PercyKeys »

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #27 am: 22.12.22, 20:58 »
Ich persönlich fand Voyager im Vergleich zu den anderen Serien ohnehin nie so besonders gelungen. Kommt das vielleicht neuerdings im Streaming so gut an, dass sie das deshalb haben aufleben lassen?

Wesley Crusher war ja im Grunde das erste Prodigy (wieso heißt die neue Serie eigentlich so?). So richtig stimmig fand ich ihn ja erst, als er nicht mehr ständig auf der Enterprise war, sondern nur noch Gastauftritte hatte. Insgesamt fand ich die Charakterzeichnung bei Star Trek oft nicht so gut ausgereift. Bei den Kindern ist mir das stärker aufgestoßen, weil die nicht so in die Abenteuer verwickelt waren. Ich fand, dass ganz viele einmalige junge Figuren ganz interessante Hintergrundgeschichten hatten, die dann aber nie zurückgekehrt sind, oft hat man die ja sogar sterben lassen. Wenn die länger in der Serie waren, waren die oft einfach nur irgendwie da, hatten aber nicht mehr so viel zu tun.

Am besten hat das Coming of Age eigentlich bei Seven funktioniert. Die war ja innerlich quasi auch noch ein Kind, nachdem sie von den Borg gerettet worden war.

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #28 am: 22.12.22, 22:15 »
Seven of Nine war eye candy und sollte vor allem pubertierende Jungs und die Libido der Männer ansprechen... das mit ihrer "Charakter-Entwicklung" war eher eine Maßnahme, um den wahren Grund, warum man die Figur ins Boot geholt hat, nicht direkt zugeben zu müssen.

Das wurde auch auf einem der Panels von VOY angedeutet, dass die Männer des Casts sich über jede körperliche Szene mit ihr gefreut hatten und auch die Crew hinter den Kulissen war von Jeri Ryan wohl sehr "angetan". ;-)

Von daher find ich sie als Coming of Age Figur für die Zielgruppe Kinder sehr problematisch, da sie quasi mit der Prämisse "Child I'd like to f***" (Unschuldig aber gleichzeitig extrem erotisch auftretend) eingeführt wurde...
« Letzte Änderung: 22.12.22, 22:24 by PercyKeys »

Spaceteller

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Antw:Star Trek: Prodigy
« Antwort #29 am: 25.12.22, 17:36 »
Dass Seven of Nine speziell als Projektionsfläche für Kinder eingeführt worden wäre, habe ich ja auch nicht behauptet. Sonderlich sexualisiert wird sie in meinen Augen aber auch nicht dargestellt, höchstens vielleicht im Vergleich zum sehr prüden restlichen Star Trek. Aber selbst Kirk hat mehr Haut gezeigt.

Die Darstellung der Kinder bei Prodigy ist eigentlich das Positivste, die sind bisher immer sehr kurz gekommen. Nur die Star-Trek-Atmosphäre kommt für mich nicht so rüber und auch als sanfte Einführung ins Science-Fiction-Genre taugt es nicht so richtig. Das ist aber ja auch nicht nötig, weil Kinder schon mit genug anderen Serien dieser Art in Kontakt kommen. Eher ist es wahrscheinlich so, dass sich Kinder mit Sci-Fi besonders leicht ködern lassen, nur hatte Paramount gerade nichts in der Richtung.

Ich denke deshalb, dass man bei Paramount eine Marktanalyse gemacht hat, was im Moment besonders gut bei den Kids ankommt, und dieses Konzept ließ sich von allen Marken, an denen man die Rechte hatte, am leichtesten an Star Trek anschließen. Dadurch können Eltern und Großeltern das dann auch irgendwie einordnen und lassen es die Kleinen eher gucken und wenn sie mal mit einem Auge hinsehen, erkennen sie vielleicht auch mal was wieder.

 

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