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Manchmal schreiben dann aber auch zwischendurch Leute wieder eine Reaktion. Da finde ich es dann blöd, an alten Beiträgen rumzuschreiben, die ohnehin keiner mehr liest. Wahrscheinlich ist es dann besser, ein paar Tage abzuwarten. Etwas mehr Ruhe tut dem Forum ja auch ganz gut.
Ich bin inzwischen der Meinung, dass JP ein wenig überschätzt wird. Die (allermeisten) Effekte waren großartig, es wurde eine völlig neue Welt erschaffen.
Allerdings täuscht das darüber hinweg, dass manches in der Darstellung doch ziemlich oberflächlich bleibt und der Film dann doch wieder Züge schlichter Monster-Streifen besitzt.
Ich meine, allein die Szene, in der Ellie der abgebissene Arm von Arnold auf die Schulter fällt - leider eher trashig.
Die Musik von John Williams trägt dazu ihren Teil bei: Das Hauptthema ist einfach ikonisch, andere Tracks würde ich einfach als konfus bezeichnen. Williams ist jemand für die großen Fanfaren, aber bei der feinen Hintergrundmusik, die für die Atmosphäre wichtig(er) ist, fehlt ihm meiner Wahrnehmung nach etwas.
Insgesamt ist der Film natürlich schon ein Meilenstein des Kinos, das hat mMn aber natürlich in erster Linie mit der Darstellung der Dinosaurier zu tun.
Was die Atmosphäre im Film angeht, erreicht da mMn zum Beispiel "First Contact" ein viel kohärenteres Bild.
Da bin ich vielleicht zu visuell. Die Musik nehme ich schon irgendwie wahr, aber so entscheidend ist die für mich nicht. Bei YouTube findet man ganz viele Videos, in denen Leute Jurassic Park auseinandernehmen. Da ist dann für ein paar Frames einer von den Special-Effects-Leuten in einer spiegelnden Metalloberfläche zu sehen, wie er einen Raptorenkopf hält oder der Rand der Zaunkulisse kommt ins Bild, um den die Dinosaurier einfach rumlaufen könnten. Das trashige kommt oft daher, dass etwas tatsächlich real vor Ort war, dafür dann aber auch tatsächlich angefertigt werden musste und dann letztlich die Mittel irgendwo begrenzt waren. Das finde ich aber oft ganz interessant, weil man dadurch oft rekonstruieren kann, wie etwas gemacht wurde. Heute kann man meist annehmen, dass das eben digital gemacht wurde mit unglaublich teuren Programmen, die man selbst einfach nicht zur Verfügung hat. Trotzdem sieht das dann nicht unbedingt überzeugender aus.
Tatsächlich hat Jurassic Park für mich im Kern etwas sehr optimistisches, auch wenn zwischendurch einige Leute umkommen, was vielleicht auch an der sonnig-tropischen Umgebung liegt. Dadurch, dass die Landschaften echt sind und die Kulissen wirklich gebaut wurden, hat der Film auch etwas sehr Authentisches. In den Nahaufnahmen sind die Dinosaurier ja auch oft Modelle, in der Totalen dann animiert, aber die relativ glatten, schuppigen Körper konnten dadurch schon damals relativ glaubhaft dargestellt werden. Dass der Park relativ menschenleer ist, wird ja damit erklärt, dass er noch gar nicht geöffnet hat und das Personal dann wegen dem Sturm evakuiert wird. Die neuesten Filmen sind dagegen ja fast reine Animationsfilme, in denn alles total over the top ist.
Starship Tropper ist für mich noch ein Film aus der Zeit, der diesen Look hat. Der Aufstand dagegen ist viel simpler gemacht. Das Baku-Dorf ist beispielsweise mit seinen wenigen Häusern schon für die paar Menschen, die darin wohnen, viel zu klein. Das setzt ja die Tradition der Serien fort, dass es auf fremden Planeten oft nur ein einziges kleines Dorf gibt. Manchmal kommt dann später heraus, dass die Bewohner gar nicht wirklich von dort stammen, oft wird das aber gar nicht weiter thematisiert. Jedenfalls kommt das der Besatzung der Enterprise oder der Voyager normalerweise nicht komisch vor.
Gerade den Ersten Kontakt empfinde ich mit seiner zusammengeschusterten Handlung heute gar nicht mehr als kohärent. Das hätte bei TNG vielleicht für zwei separate Folgen gereicht, aber die meisten Doppelfolgen sind rein inhaltlich deutlich stärker. Der Angriff auf den Borg-Kubus bietet natürlich mehr Action, als die Serie es jemals konnte, und die allmähliche Übernahme des Schiffes durch die Borg ist auch irgendwie ganz spannend, aber wie die paar Leute in dem runtergekommenen Dorf ein Weltraumprogramm auf die Beine stellen können, wird gar nicht schlüssig erklärt.
Interessant finde ich, dass du Jurassic Park als schlichten Monsterfilm empfindest, weil für mich gerade die Star Trek-Filme ab dem Ersten Kontakt da sehr starke Anleihen nehmen. Bei den Borg sind die Parallelen zu Zombies ja eigentlich offensichtlich, aber auch die Sona sehen ja ein bisschen so aus und auch sie wollen den Baku ja letztlich die Lebensenergie aussaugen. Nemesis schließlich ist ja stark von Nosferatu und anderen Vampirfilmen inspiriert. Ich finde, da hat das Dystopische, das für Discovery und Picard so typisch ist, schon seinen Ausgang genommen.
Was ST anbelangt, so würde ich persönlich da aber noch die Einschränkung machen, dass es bei den "mittleren" ST-Serien (wohl mit Ausnahme von DS9, also eher bei VOY, vor allem aber bei TNG) im weiteren Verlauf der Serie zu sehr zu einer Routine kam. Es wurde in gewisser Weise weniger experimentiert, die Geschichten waren meist weniger inspiriert.
Ich finde ja, dass TNG mit ersten Ansätzen in der zweiten Staffel, dann aber ab der dritten Staffel immer stärker zu sich selbst gefunden hat. Die Experimente bei Star Trek waren ja meist Kopien von anderen Filmen, die aber oft nicht so gut gelungen sind. TOS war ja gerade am Anfang klar von Alarm im Weltall inspiriert, der Star Trek 1 von Odyssee im Weltraum, ST3 war ein Katastrophenfilm, wie sie in den Siebziger populär waren, ST5 hatte was von Jenseits der Donnerkuppel und den späteren Planet-der-Affen-Filmen. Die neuesten Kinofilme sind ja schon von der Machern her verkappte Star-Wars-Filme, aber leider keine von den guten. Strange New Worlds erinnert mich aufgrund dessen, was ich bisher davon gesehen habe, stark an den Flash-Gordon-Film von 1980. Prodigy schließlich (um wieder stärker on-topic zu werden) hat ja wie Titan AE gestartet und sich dann recht schnell Farscape angenähert.
Star Trek habe ich insgesamt immer mehr für seine gesellschaftlichen Kommentare als für seine popkulturellen Referenzen geschätzt.