Autor Thema: Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears  (Gelesen 2934 mal)

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Will Pears

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Hallo ihr Lieben,

einen Tag zu spät, kommt hier mein Beitrag zum 5. SF3DFF Contest zum Thema Alltagsleben. Ich bitte um Verzeihung für die Verspätung und verstehe völlig, wenn er daher nicht berücksichtigt werden kann.

Ich hatte ursprünglich die Geschichte sehr viel weiter geschrieben, bin ihr dann aber aber auf den letzten Seiten nicht mehr gerecht geworden. Ich habe diese furchtbare Tendenz, ab einem gewissen Punkt des Schreibens meine Ideen fertig entwickeln zu wollen. Entsprechend hatte ich lange mit mir gehadert, ob ich die Geschichte einsenden will. Gestern hatte ich die Gelegenheit, sie hier in Wuppertal in einer Textwerkstatt vorzustellen und irgendwer fragte, ob der Anfang nicht zumindest vorerst genüge.

Ob als Contest Beitrag oder einfach als Geschichte, wünsche euch viel Vergnügen mit Star Trek: Anschlusssuche!
« Letzte Änderung: 01.09.22, 14:11 by Will Pears »
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Kontikinx1404

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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #1 am: 03.09.22, 10:01 »
Keine Sorge, die Abgabe wurde bis zum 15.9.2022 verlängert.

Das Thema Alltagssituationen hast du meiner Meinung nach gut getroffen. Mit Details, wie der Decke hast du dafür gesorgt, das man sich das alles gut vorstellen konnte.
Das einfügen der Tamarianischen Sprache ist ein tolles Extra, das sicher auch nicht ganz einfach war.
Hast du dir da gewisse Formulierungen selbst überlegt denn „Solotep in der Frühe. Ringa, eine Feuersäule.“ oder „Kalahari, ihre Mauern eine Festung.“ sind
mir jetzt nicht aus der TNG Folge bekannt.
Im großen und ganzen eine gute Kurzgeschichte.
Einziges, kleines Manko ist meiner meinung nach das Gendern, das reisst mich jedesmal aus dem Lesefluss, auch wenn es in dieser Story nur selten vorkam.
Alle meine Geschichten sind auch in meinem Portfolio verfügbar.
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Will Pears

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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #2 am: 03.09.22, 17:35 »
Es gab ja seither noch die Episoden aus Lower Decks, deren Metaphern aber meines Wissens nach noch nirgends in Überlegungen zu tamarianischer Grammatik eingegangen sind, und außerdem aus dem Non-Canon-Bereich ein paar Bücher:

TNG short story: "Friends With the Sparrows"
SCE eBook: War Stories, Book 1
VOY Full Circle
VOY Protectors
VOY Eternal Tide
VOY Acts of Contrition
VOY Atonement

Habe die aber noch nicht gelesen, leider. Habe mich stattdessen sehr stark hierdrauf gestützt:

https://github.com/cognitiveailab/darmok/blob/main/dictionary/Tamarian%20Dictionary.tsv

Und ja, die beiden Metaphern habe ich ergänzt :) Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat :)
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Alexander_Maclean

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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #3 am: 03.10.22, 18:31 »
mein Favorit aus dem Contesstorys.

Mit dem Tamarianisch hattest du mich.

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Will Pears

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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #4 am: 04.10.22, 14:39 »
Vielen Dank. Das freut mich sehr :) Wenn ich dazu komme und mienen Ansprüchen gerecht werde (ihr kennt ja bereits meine Angewohnheit, viel zu große Projekte mittendrin fallen zu lassen), würde ich gerne noch mehr daraus machen.
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Max

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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #5 am: 31.10.22, 10:15 »
So, endlich komme ich dazu, für diese so gelungene Geschichte einen Review zu schreiben :)

In meinen Augen liegt die größte Stärke dieser Geschichte gar nicht mal ("nur") in der Darstellung des Zwischen"menschlichen" (Du verstehst schon, was ich meine ;)) oder der Sprache der Kinder von Tama.
Mich hatte die Geschichte allein schon durch den Kampf ums Aufstehen überzeugt. Das ist eine sehr charmante Idee, schön umgesetzt! Es dürfte vielen leicht fallen, sich da hinein zu versetzen; mir ging es jedenfalls so.
Damit hast Du in meinen Augen das Thema Alltagssituation perfekt umgesetzt!

Dass es sich um einen besonderen Tag handelt, ist dem Ganzen dabei fast abträglich.
Ein großes Thema ist aber ja auch die tamaranische Sprache und da gelingt mMn eigentlich auch schon wieder der Spagat: Sprache ist ja eigentlich etwas ganz Normales, Alltägliches, aber wenn man eine neue Sprache lernt - und sich vor allem mit so einer speziellen  auseinander setzt - wird es schon wieder eine interessante Herausforderung.

Kleiner Punkt: Ich gebe Konti Recht, dass das Gendern den Lesefluss ein bisschen beeinflusst. In Zeitungsartikeln beispielsweise, wo eine gewisse "Effizienz" geboten ist (wenige Wörter), finde ich die Lösung mit Doppelpunkt oder Sternchen schon vertretbar, in der Literatur bevorzuge ich ausladendere Beschreibungen à la "Tamarianerinnen und Tamarianer".

Also "Anschlusssuche" war eine interessante Geschichte, die auf verschiedenen Ebenen gut funktioniert :)

Meine Wettbewerbsstimme hast Du bekommen :) :)

Will Pears

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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #6 am: 31.10.22, 13:01 »
Vielen Dank für das Lob *blush* :)

Bzgl. des Doppelpunkts bin ich auch noch nicht sicher, ob das mein Stil für immer und bis in alle Zeiten bleiben wird. Gleichzeitig finde ich aber den Anspruch dieser Schreibweisen, die Binarität gerade des Deutschen zu durchbrechen, sehr schön. Aber ich bin auch eine Person, die sich mit meiner männlichen Geschlechtszuweisung nie sonderlich wohl gefühlt hat. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich damit noch mehr und bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass ich nicht männlich bin. Die Zeit wird zeigen, ob ich mich geschlechtlich außerhalb der Dichotomie von männlich und weiblich oder doch eher bei weiblich verorte. Das hat einerseit sicher dazu beigetragen, dass ich immer mal wieder Aliens mit alternativen Geschlechtern oder ohne Geschlechterrollen entwerfen. Andererseits führt es dazu, dass mir das Aufbrechen des Deutschen an der Stelle irgendwie wichtig ist. Die Frage ist, ob nicht sogar das Brechen des Leseflusses etwas ist, das ich gut finde.

Was mich sehr beruhigt, ist die Tatsache, dass es euch offenbar nicht so sehr abschreckt, dass ihr, wenn der Rest der Story es wert zu sein scheint, zu sehr abgeschreckt wärt. Gleichzeitig ist es etwas, über das ich nachdenke. Denn das Ziel ist ja nicht, Leute davon abzuhalten, was ich schreibe. Wobei ich auch anmerken muss, dass ich sehr stark versuche, Partizipiallösungen wie Kommandiernde oder geschlechtsneutrale Begriffe wie Leute zu nutzen, um den Doppelpunkt so selten wie möglich zu verwenden. Aber wenn es dennoch zu Irritationen führt, die manchen unüberwindbar scheinen, lohnt vielleicht die Suche nach besseren Lösungen...
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Antw:Star Trek Anschlusssuche - 5. FF Contest Will Pears
« Antwort #7 am: 01.11.22, 10:19 »
Meine Wahrnehmung ist, dass sich Diskussionen rund ums Gendern oft auf einer Oberfläche bewegen, die die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Thema hemmen. Gut, es gibt natürlich auch viele, die einfach eine Abwehrhaltung haben, die sich dann schnell an so etwas wie Zeichensetzung entzündet. Man merkt halt dann leider auch, dass es bestimmte Bevölkerungsgruppen gibt - so, wie ich das beobachtet habe, wirklich oft die "klassischen" alten weißen Männer -, die sich nicht am Diskurs beteiligen wollen, wobei manchmal natürlich auch von der anderen Seite weniger Angebote gemacht werden.
Ich denke hier rein von der Textästhetik her, was aber gar nichts mit dem in meinen Augen berechtigten Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit und der non-binary-Gemeinschaft zu tun, sich im Sprachgebrauch wiederzufinden. Meiner Meinung nach wurde da der Königsweg noch nicht gefunden. Ich selbst benutze auch öfter Substantive auf Basis des Partizip I, aber das hat auch Nachteile. Man hört ja auch öfter zum Beispiel im Radio, dass der Doppelpunkt dann wie eine kurze Pause gesprochen wird. Das finde ich unglücklich und würde mich, wenn ich eine Frau wäre und mich im gewohnten "gemischten" Plural nicht wiederfinden würde, auch nicht zufriedenstellen.
Das ist vielleicht auch einfach wieder ein Prozess, den man höchstens verkürzen, nicht aber einfach für beendet erklären kann.

Die Literatur hat hier natürlich viele Möglichkeiten und insofern hast Du glaube ich auch ganz recht mit dem Ansatz, dass da durchaus auch mal der gängige Lesefluss aufgebrochen werden darf und soll, um etwas zu vermitteln :)

Aber dieses Thema sollte in meinen Augen auch in dem Sinne nicht so bestimmend sein, als dass es ja vielleicht nicht das einzige oder dominante in der Geschichte ist :)
Und wenn Du Dich weiter mit der Sprache der Kinder von Tama beschäftigen würdest, fände ich weitere Geschichte dazu auch sehr interessant :)

 

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