Es ist eben der Faktor Mensch.
Ist die Möglichkeit erstmal technologisch geschaffen, ist es nur eine Frage der Zeit bis sie auch eingesetzt wird.
Max hat Recht.
Man muß den Menschen darauf aufmerksam machen was möglich ist.
Stell dir vor du wüßtest nichts von solchen Möglichkeiten, würdest sie gar für absurd halten und irgendjemand würde diese Technologie dann einsetzen um dich zu täuschen.
Hinterher wärst du vielleicht schlauer, aber nur vielleicht.
Das hast Du gut auf den Punkt gebracht, finde ich.
@Max: Ich sehe dieses Projekt, bzw. dessen Charakter im Kern, nicht als Teil der Lösung, um Schlimmeres zu verhindern... sondern als ersten Schritt in die falsche Richtung. Man setzt auch keine Waffe mit negativen Folgen ein, um primär die abschreckende Wirkung zu erzeugen oder zu sagen, "Passt auf, dass Ihr Waffen nur für Was Gutes einsetzt."
Der Vergleich mit der Waffe ist schief. KI und Deep Fake mögen auf ihre Weise auch gefählich sein, aber die Technologien haben einen anderen Platz in der Welt und der Mensch spielt bei diesen Risiken eine ganz andere Rolle.
Die Technologie ist da und Leute werden sie benutzen.
Deswegen ist es von Bedeutung, dass man sich der Risiken gewahr wird. Wer weiß, ob zum Beispiel eine Frau Giffey so leicht auf den Fake-Klitschko hereingefallen wäre, wenn sie Projekte wie "The Infinite Conversation" gekannt hätte?
Statt nur Inhalte zu konsumieren, sieht sich derjenige, der sich "The Infinite Conversation" anhört, ständig der Herausforderung gegenübergestellt, abzuwägen und einzuschätzen: Manche Aussagen sind eher hanebüchen, da fällt es leicht, sich zu vergegenwärtigen, dass hier keine reale Personen sprechen; andere hingegen sind schlüssig und verfügen sogar über eine gewisse Tiefe - hier wird mehr gefordert, sich die Zusammenhänge klar zu machen. In dieser Hinsicht finde ich das Projekt nicht nur unterhaltsam, sondern auch verhältnismäßig effektiv.
Wurden Zizek und Herzog denn von dem Initiator des Projekts um Erlaubnis gebeten?
Das ist an sich ein guter Hinweis.
Aber nimm andere Kunstformen... In "Ein liebender Mann" lässt Martin Walser einen verliebten Goethe auftreten. Auch Filme lassen andauernd historische Figuren Aussagen treffen und Handlungen begehen, die weder immer echt sein müssen, noch in letzter Konsequenz mit diesen Leuten oder deren Erben abgesprochen sind.
Kunst nimmt sich einige Freiheiten. Das ist nicht neu, aber muss natürlich auch im Einzelnen, das stimmt freilich, nicht immer aller Zustimmung finden.