Autor Thema: Die Gorn (Canon)  (Gelesen 36623 mal)

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Max

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Die Gorn (Canon)
« am: 17.08.23, 10:32 »
Soweit ich gesehen habe, gibt es keinen dezidierten Thread für die Canon-Gorn.
Nun hat aber - und deswegen sind vielleicht auch SPOILER für den Thread angemessen - "Strange New World" damit begonnen, die Gorn näher zu beleuchten.

Herausgekommen scheint eine Spezies zu sein, die sehr an das Alien aus der gleichnamigen Horror-Science-Fiction-Reihe erinnert.
(Umdeutungen und Erweiterungen sind ja in ST nichts Neues: Die Klingonen in TOS waren weder optisch noch vom Verhalten her das, was wir jetzt durch TNG mit ihnen verbinden.)

Wie viel habt Ihr davon mitbekommen?
Seht Ihr grundsätzliche Probleme damit, die Gorn in SNW auftauchen zu lassen, weil Eurer Meinung nach TOS "Arena" den Eindruck eines Erstkontakts mit den Gorn erweckt hat?
Haltet Ihr es für passend, die Gorn als eine große Bedrohung für die Föderation zu etablieren?


Spaceteller

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Antw:Die Gorn (Canon)
« Antwort #1 am: 17.08.23, 15:29 »
Es gibt ja prinzipiell in Star Trek ganz viele humanoide Spezies. Die Mintakaner wurden damals als protovulkanisch oder irgendwas in der Art bezeichnet. Es gibt auch einige Spezies, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Klingonen haben. Von daher habe ich mir das immer so vorgestellt, dass es im Sinne einer konvergenten Evolution bestimmte Körpermerkmale gibt, die als Anpassung an bestimmte Umweltbedingungen dienen. Von daher wäre es vielleicht geschickter gewesen, eine neue Spezies einzuführen, die man kurz als gornoid vorgestellt hätte. Dann wäre die Bezeichnung "Gorn" in "Arena" vielleicht auch nur eine Art Platzhaltername gewesen, weil man die konkrete Spezies noch nicht kannte.

Generell verstehe ich aber gar nicht, wieso man ein Element, dass bisher in ein oder zwei Folgen aufgetaucht ist, und damit selbst Hardcore-Fans nur wenig vertraut ist, überhaupt wieder aufgreift, nur um dann alles daran zu verändern. Sowas kommt ja im modernen Star Trek häufiger vor, beispielsweise mit Maddox in "Picard", der mir gar nicht so geläufig war und der für die Handlung gar nicht zwingend nötig war, für dessen erneutes Auftauchen man dann aber nicht mal den ursprünglichen Schauspieler gewinnen konnte, oder Robert April, der plötzlich schwarz ist.

Die Klingonen werden immer als Beispiel angeführt. Letztlich sind die aber in TOS nur in einer Hand voll Folgen aufgetaucht. Auch damals hatten die schon die buschigen Augenbrauen und Bärte, oft waren die Schauspieler auch dunkel geschminkt und ihre Haare waren oft in die Stirn gekämmt, so dass ich mir da eigentlich immer einreden kann, dass sich darunter doch leichte Ansätze von Stirnwülsten verbergen könnten. TOS ist ja auch ein typisches Produkt der US-Fernsehlandschaft der Sechziger Jahre. Ich würde den Batman-Filmen von Tim Burton oder Christopher Nolan auch nicht vorwerfen, dass darin nicht mehr alles wie in der Serie mit Adam West aussieht.

Ein besserer Vergleich wären vielleicht die Trill ab DS9, für die man den biologischen Hintergrund und den Namen einer Spezies mit dem Make-up einer anderen kombiniert hat. Da würde ich dann generell sagen, dass das, was in mehr Folgen vorkommt, kanonischer ist. Bei den Klingonen und den Trill war das Endergebnis aber in meinen Augen auch überzeugend, wobei so eine gewisse Restirritation schon immer bleibt, wenn ich ältere Folgen sehe.

Alexander_Maclean

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Antw:Die Gorn (Canon)
« Antwort #2 am: 21.08.23, 23:57 »
Grundsätzlich finde ich da das aufgegrifen von bekannten elementen sehr gut.

Enterprise ist ja damals für das erfinden nuer Spezies die man "später" nicht mehr sieht häufig kritisiert wurden.

Und auch viele Fanfic Autoren, mich eingeschlossen lieben es ja, wenig beachtete Spezies mehr Fleisch zu geben.

Und auch wenn die Gorn nur in zwei Folgen erschienen sind, so waren beide Auftritte doch meinss Erachten sehr ikonisch. Sei es bei kirk der in Arena eine primitive Kanone baut um den Gorn auszuschalten.

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@max
Ich glaube nicht das Arenba der Erstkontakt der Föderation und den Gorn war. Bedenkt man, dass die enterprise nach Cestus gerufen wurde, weil der Außenpiosten angegriffen wurde, bedeuetet das für mich, dass da schon länger was im Argen lag.

Und ich fidne es löblich,d ass man für einen potenziellen Konflikt nicht schon wieder die Klingonen bemüht.
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Max

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Antw:Die Gorn (Canon)
« Antwort #3 am: 22.08.23, 10:23 »
@ Spaceteller:

Joah, eine interessante Idee: Gornartige Wesen, die sozusagen verwandt sind, ohne mit den Gorn aus "Arena" identisch sein zu müssen. Das brächte viele Vorteile mit sich, weil man sich dann an die TOS-Spezies anlehnt und dennoch viele Freiheiten in der Gestaltung gehabt hätte.
Ich kenne SWN nicht gut genug, um zu wissen, ob sie sich so eine Hintertür noch offen gelassen haben.

Ich habe schon den Eindruck, dass die Gorn sehr vielen Fans ein Begriff sind. "Arena" war irgendwie schon ein Klassiker, auch mit ikonischen Einstellungen.
Daran anzuknüpfen, ist schon verlockend.
Nur gibt es aber - soweit ich weiß - nicht nur optische Unterschiede. Das Fazit von "Arena" ist ja so ein bisschen, dass alles nur ein Missverständnis war und die Gorn zwar aggressiv sind, ein Auskommen mittels einer Verständigung dann aber doch möglich scheint.
Bei SNW sind die Gorn wohl im Moment nicht viel mehr als Ungeheuer.

(Für das unterschiedliche Aussehen der Klingonen hat man übrigens in ENT eine Erklärung eingebaut, mit der, so mein Eindruck, nicht wenige eigentlich ganz zufrieden waren).



@ Alex:

Man wusste nicht, dass der Außenposten angegriffen wird / worden war. Die Enterprise-Crew war überhaupt nicht alarmiert, als sie bei Cestus III ankam. Im Gegenteil, die Führungsriege machte sich im Glauben, es erwarte sie ein nettes Abendessen, ganz unbedarft und fröhlich auf den Weg nach unten. Ich glaube, auch taktische Spezialisten sollten mitkommen, aber nicht wegen eines Angriffs, sondern eher - so die Fake-Story des Fake-Stationskommandanten -, weil man so weit draußen war und sich deswegen ein paar Gedanken machen könnte.

Der Punkt ist halt schon der, dass Kirk einigermaßen verwirrt war, als er dem Gorn-Kommandanten gegenüberstand. Dass es ein Gorn ist, erfährt er ja eigentlich erst durch den Metron am Ende. Auch davor, bei Scans und bei der Einschätzung des fremden Schiffs, weiß niemand so recht, woran man ist - auch Spock nicht und das sagt ja auch viel aus. Deswegen spricht meiner Meinung nach viel dafür, dass es ein Erstkontakt war; die Folgenmacher damals hatten sicherlich diese Intention.

Eigentlich finde ich es auch gut, wenn Bekanntes aufgegriffen wird.
Bloß scheinen hier, beim SNW-Gorn-Beispiel, zwei Aspekte ein bisschen heikel zu sein: Dass man für ein Prequel vielleicht zu tief einsteigt und dass man zweitens eine etwas zu große Umdeutung stattfinden lässt.

Allerdings würde ich auch sagen, dass man sich kreativ nicht zu sehr einschränken, dabei aber eben einfach unnötige Probleme tunlichst vermeiden sollte.
« Letzte Änderung: 22.08.23, 10:37 by Max »

Spaceteller

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Antw:Die Gorn (Canon)
« Antwort #4 am: 22.08.23, 13:46 »
Ich habe schon den Eindruck, dass die Gorn sehr vielen Fans ein Begriff sind. "Arena" war irgendwie schon ein Klassiker, auch mit ikonischen Einstellungen.
Daran anzuknüpfen, ist schon verlockend.

(...)

(Für das unterschiedliche Aussehen der Klingonen hat man übrigens in ENT eine Erklärung eingebaut, mit der, so mein Eindruck, nicht wenige eigentlich ganz zufrieden waren).

Man hat ja schon lange nur schwer einen generellen Konsens erreichen können, was die besten und damit irgendwie auch maßgeblichsten Folgen und Filme von Star Trek sind. Mit jeder weiteren Serie, die dazukommt, wird das ja noch schwieriger. Ich muss als kleines Kind schon einzelne Folgen von TOS gesehen haben, richtig bewusst habe ich Star Trek aber durch TNG kennengelernt. Von daher ist für mich persönlich das am stärksten Kanon. "Arena" habe ich als Jugendlicher zum ersten Mal gesehen und fand die Folge dann eher unfreiwillig komisch.

Dass die Gorn dann bei Enterprise wieder aufgegriffen wurden, habe ich mal mitbekommen, die Folge selbst aber z.B. nie gesehen. Von daher kommen die in meinem Star Trek gar nicht so richtig vor. Wenn ich es richtig überblicke, tauchen von TNG bis Voyager ja bis auf Vulkanier, Klingonen, Romulaner und natürlich Menschen gar keine Völker aus TOS und den zugehörigen Kinofilmen auf.

Den Handlungsbogen um das Augment-Virus in Enterprise habe ich mitbekommen. Für mich hätte es den nicht gebraucht. Ich hätte die Tribbelfolge von DS9, in der der unterschiedliche Look der Klingonen zum ersten Mal thematisiert wird, als einmalige komödiantische Reminiszenz an die Originalserie verbucht. Auch sonst hätte es einfachere Erklärungen gegeben, wenn nicht konkrete Klingonen aus TOS in DS9 plötzlich ganz anders ausgesehen hätten.

Die Klingonen haben ja ursprünglich für die Sowjetunion gestanden, die Romulaner, die ich mehr der Vollständigkeit halber erwähne, für China. Beide (also Klingonen und Romulaner) sind Weltraumimperien, die der Föderation in Ausdehnung und Bevölkerung zumindest nahekommen. Realistisch betrachtet müsste es auch dort zumindest ursprünglich einmal eine ähnliche Zahl an unterschiedlichen Völkern gegeben haben. So wie die ethnischen Minderheiten in der Sowjetunion und in China sich zunehmend der Mehrheitsgesellschaft angepasst und mit ihr vermischt haben und auch im Westen meist einfach als russisch und chinesisch wahrgenommen wurden und werden, hätte das auch bei Klingonen und Romulanern der Fall gewesen sein können. Auch klingonenartig wirkende Föderationsmitglieder in ehemaligen klingonischen Einflussbereichen wären ja so erklärbar.

Man hat sich aber ja für einen anderen Erklärungsansatz entschieden, bzw. stellt inzwischen jede Serie die Klingonen so dar, wie es gerade passend erscheint.

Die neuen Gorn habe ich noch nicht gesehen. Ob mir das Konzept gefällt, muss ich mal abwarten. Beim ersten Alien-Film kann ich mir bis heute den mittleren Teil nicht ansehen, die anderen sind teilweise ganz gut. Janeway hat ja schonmal mit mäßigem Erfolg einen auf Ripley gemacht und im Ersten Kontakt finde ich wie schon häufiger gesagt auch viel von Aliens wieder. Insgesamt finde ich die Anleihen, die Star Trek bei anderen Werken der Science-Fiction genommen hat immer weniger gelungen als die aus ganz anderen Genres, aber die außerirdischen Völker wurden meist nach ihrem ersten Auftreten noch leicht modifiziert und lange Zeit hat sie das besser gemacht.

 

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