So toll eine "Bibel" für die Umsetzung eines Konzepts ist, kam mir bei den Beziehungsgeflechten aber auch die Frage, ob man sich nicht fast schon einengt - paradoxer Weise nicht deswegen, weil man sich im Zwang sieht, die ursprünglichen Planungen umzusetzen, sondern fast eher, weil es ja eine Aufgabe für sich ist, die Einzelheiten trotz der Aufstellungen immer parat zu haben.
Ich danke dir für dein Feedback

Als einengend oder hinderlich habe ich solche Planungen nie empfunden, weil ich sie auch eher als Wegweiser zu Möglichkeiten verstehe, denn als in Stein gemeißelte Vorgaben. In dem Moment, wo ich an der richtigen Geschichte schreibe, zählt nur das, was dort auf dem Textdokument erscheint. Alles andere ist in dem Moment egal. Es kann nämlich immer vorkommen, dass Charaktere letztendlich besser oder schlechter funktionieren, als das, was man sich vorher ausgemalt hatte. Und es ist unabdinglich, dass man dann flexibel ist, und den Charakteren Raum zum Atmen lässt und eher ihnen folgen, als der Planung.
Diese Planung hilft aber dennoch immer dabei, dass man trotz der Umwege, die man spontan geht, das größere Ganze nicht aus den Augen verliert. Vor allem schult es das Auge für die kleinen Details und die Zusammenhänge, die einem sonst im Eifer des Schreibens entgehen könnten. So kann ich immer noch eine Meta-Ebene rausziehen und einer Geschichte mehr Tiefe verleihen.
Es ist beispielsweise unwahrscheinlich, dass Doktor Puri und Mister Affably je irgendwas miteinander zu tun haben werden. Aber wenn, dann habe ich bereits Stoff mit dem ich arbeiten kann. Ich habe inzwischen so ziemlich alles ausprobiert: Mit Planung arbeiten, ohne Planung arbeiten... einfach alles. Und ich habe herausgefunden, dass ich mich dann am wohlsten fühle, wenn ich immer einen Pool an beinahe schon ZU vielen Sachen habe, aus dem ich mir aber genau die Dinge rausschöpfen kann, die mir für die jeweilige Geschichte am geeignetsten erscheinen. Jede Menge Möglichkeiten, keine Verpflichtungen

Das einzige negative ist, dass ich mitunter Probleme habe, auszuwählen. Wie ein Kind, renne ich dann von einem Spielzeug zum anderen und weiß gar nicht, was ich zuerst aus der Verpackung reißen soll, weil alles gleich toll :/
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Mirror-Lu'Caan ist heute auch fertig geworden. Der... hat eine längere Geschichte hinter sich. Eigentlich wollte ich den schon zu Belars Geburtstag fertig haben. Weil die Zeit knapp war, habe ich auf eine Vorzeichnung mit Bleistift verzichtet und direkt losgelegt. Das Endergebnis sah dann aber auch entsprechend schief aus. Der zweite Versuch war dann schon wieder viel besser, erschien mir aber ein wenig langweilig. Also habe ich es noch ein dritte Mal versucht. Da ich in letzter Zeit sehr viele Uniformen gezeichnet habe, wollte ich es mal mit einer Art Kampfanzug versuchen, wobei der nicht zu protzig sein, die Muskeln aber gut betonen sollte. Ich habe mir eher etwas aus Gummi und Leder vorgestellt, als Metall. Und weil er der Anführer der MACOs ist, hat er noch einen Umhang bekommen. Ich hoffe er gefällt Belar einigermaßen. Ansonsten setze ich mich noch mal an den zweiten Versuch mit der normalen Uniform ran.

MACO Patch by Belar