Autor Thema: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)  (Gelesen 34486 mal)

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SSJKamui

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #30 am: 01.04.08, 09:46 »
Einige neue Sachen , die ich mir überlegt hab:
1.  Bestimmte \"Science Fiction Archetypen\" wie das \"Fliegeraß\" oder das \"Wunderkind\" müssen nicht immer nur  dem selben Geschlecht angehören, obwohl das in Science Fiction oft so vor kommt. (Zum Beispiel sind in Science Fiction \"Wunderkinder\" fast nur als Männliche Teenager oder Kinder dargestellt, während in Krankenstationen meistens viele Frauen arbeiten. Frauen können aber auch \"Wunderkinder\" sein usw.)  Manchmal kann es sogar mehr Stoff für die Handlung geben, wenn man Charaktere , die so einen \"Sci Fi Archetyp\" verkörpern ein anderes Geschlecht gibt als üblich.  (Bei Klischees sollte man sowieso immer gucken , wie man sie „Vermeidet“ oder solche Figuren „Verbessern“, „Verändern“ und/oder „Realistischer“ machen kann. Da muss man dann immer Fragen, in wie fern so ein „Sci Fi Klischee“ Sinn macht und was daran nicht gut ist.  )

2. Traumata gehen meistens nicht nach ein paar Wochen oder Monaten schon vorbei und wenn sie vorbei gehen bleiben meistens noch ein paar Reste übrig. Das sind oft Persönlichkeitsveränderungen.  Oft leiden auch Beziehungen unter den Effekten der Traumata der beteiligten Personen.

3. Leute achten stärker auf negative Dinge als auf Positive.

4. Je besser jemand etwas kann , desto mehr Neid zieht er auf sich.

5.Fast jede Eigenschaft einer Person hat irgendeine tiefere Bedeutung. Selbst eigentlich banale Dinge wie die Lieblingsfarbe sagen etwas über den Charakter aus.

6. Besondere Leistungen im Krieg sorgen oft dafür , dass diese Personen irgendwelche „Spitznamen“ bekommen. (Zum Beispiel der „Wüstenfuchs“ Rommel, der „Rote Baron“ Manfred von Richthofen)

7. Je mehr jemand unter Druck steht , desto wahrscheinlicher ist es , dass er Fehler macht.

8. Die Protagonisten sollten nicht „zu wichtig“ für die Ereignisse werden. Denn sonst wird es nämlich eher unrealistisch. (Politiker und Diplomaten sind meistens genau so wichtig für den Verlauf von militärischen Konflikten wie das Militär und das Militär beschließt meistens nicht „auf eigene Faust“, mit welchem Nachbarland man Bündnisse hat oder Krieg führt.) (In den meisten Sci Fi Serien mit Kriegshandlung haben die Protagonisten meiner Meinung nach eine unrealistisch wichtige „Position“ im Konflikt, die meistens auch nicht logisch erklärt werden kann. (Bei einigen Serien , zum Beispiel Kampfstern Galactica ist das zum Glück logisch erklärbar.) )

9. Das Militär wird meistens „Superwaffen“ und neue „Prototypen“ nicht an „Anfänger“ und „Neulinge“ übergeben. (Viele Leute machen diesen Fehler leider oft in ihren Sci Fi Stories.) (Anmerkung: Superwaffen und Prototypen sind  mittlerweile auch so ein Klischee der Science Fiction, das häufig vor kommt. Da sollte man sowieso aufpassen.)

10. Je stärker man die Story zum Leser in Bezug setzt , desto mehr Wirkung hat sie auf den Leser.

11. Wenn man sagt, in der Zukunft sei etwas besser als in der Gegenwart sollte man auch sagen , wie man das erreicht hat. (Bei Star Trek wird leider oft nur gesagt , die Gesellschaft ist besser als im 20. Jahrhundert , aber es wird nie genau erklärt , wie sie eigentlich in der Zukunft genau funktioniert und wie man die \"Fehler der Vergangenheit\" in der Zukunft genau vermeidet.)

12. Man sollte daran denken , man schreibt eine Geschichte und keine Werbung für die Sternenflotte. Also sollte man auch schlechte Seiten der Flotte zeigen und man sollte nicht so tun , als ob die Sternenflotte der Perfekte Arbeitsplatz sei und fast alle Leute in der Zukunft nur von einer Flottenkarriere träumen und die , die das nicht tun irgendwelche \"uncoolen\" alten Leute sind. (Bei einigen Star Trek Folgen hatte ich leider teilweise den Eindruck , als ob sie genau so ein Bild der Flotte vermitteln würden.)

13. Nicht jeder Sternenflottencapten (oder Typ höheren Rangs) wird irgendwelche Ehrungen in einem krieg erhalten haben.

14. Nicht jeder Offizier muss umbedingt Probleme mit seinen Chefs und/oder disziplinäre Probleme haben. (Obwohl soetwas meines Wissens nach  häufig in Fanfics vor kommt. )

15. Wenn einem \"Feind\" etwas schlimmes geschieht (zum Beispiel irgendein schlimmes Ereignis während eines Kampfes) und man das so dar stellt , das der Leser nicht denkt , dass der Feind das einfach verdient hat , sondern man sogar Mitleid  mit diesem Feind empfinden kann ist das besser, da es weniger \"Schwarzweißmalerei\" ist. (Gutes Beispiel hierfür währe zum Beispiel die Darstellung der Feindpiloten in Gundam Seed.)

Ich hab mir dann noch einige Sachen überlegt , die vielleicht dabei helfen könnten,  Politik realistischer Darzustellen:

1. Politik ist von einigen Faktoren abhängig . Hauptsächlich Ressourcen, Politiker, Ausland, Wirtschaft, Presse und Volksmeinung. Politik ist hauptsächlich Interaktion zwischen diesen Faktoren.

2. Informationen sind die gefährlichsten Dinge in der Öffentlichkeit. Deshalb muss man versuchen , schädliche Informationen geheim zu halten.

Faktor Ressourcen:
1. Je weniger man hat , desto abhängiger wird man. Wenn man dann von einem \"Feind\" abhängig wird hat man ein Problem.

2. Technick kann Ressourcenverbrauch minimieren.

Faktor Politiker:
1. Ein Politiker braucht vor allem 2 Dinge , Einfluss und Wählerstimmen. Dadurch kann aber auch Einfluss auf den Politiker genommen werden. (z.B. Durch Presse , Lobbyismus und Korruption).

2. Politiker sind sich selten einig. Selbst in Koalitionen.

3. Politiker versuchen oft Probleme schnell zu lösen. Dies produziert aber oft unvernünftige Lösungen.

4. In der Politik ist es wichtiger , dass niemandem die Lügen auffallen als das man nicht lügt.

5. Politiker sind oft schneller bereit , ihre Meinung zu ändern als es für ihre Glaubwürdigkeit gut ist.

6. Je näher die nächste Wahl liegt , desto mehr tun vPolitiker fürs Volk.

7. Wenn in der Politik über Moral geredet wird , wird damit oft kein moralisches Ziel verfolgt. Das dient meistens eher der Diskreditierung von Gegnern.  

Faktor Wirtschaft:
1.   In der Wirtschaft braucht man im Wesentlichen Boden, Geld, Arbeiter und Kunden. Die Beschaffung von diesen Sachen ist deshalb in der Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Bei Geld nimmt deshalb das Banken- und Kreditwesen eine besondere Stellung ein und Bankenkrisen können deshalb auch sehr gefährlich werden.
2.    Damit die Wirtschaft viele Kunden hat müssen Kunden genug Geld haben und die Waren dürfen nicht zu Teuer sein.  Deshalb haben auch die Kurse von der Inlandswährung und den Währungen anderer Länder Auswirkungen auf den Import/Export.
3.   Je weniger man hat , desto weniger Risikobereit ist man. Das kann gefährlich sein für die Konjunktur.
4.   Staatliches Eingreifen wird meistens nur dann gerne gesehen, wenn es Verluste auffängt und nicht zu regulativ in die Wirtschaft eingreift.  

3. Das Verhältnis Arbeitgeber/-nehmer ist ein entscheidender Faktor in der Wirtschaft.

Faktor  Presse:
1. Die Presse übt über einige Dinge Einfluss auf die Politik aus. Das sind Hauptsächlich Zeitungen, Nachrichten und Politische Talkshows (z.B. Hart aber Fair , Sabine Christiansen)

2. Für die Presse ist eine hohe \"Auflagenzahl\" oft wichtiger als eine sachliche Berichterstattung.

3. Die Presse kann der Politik nützen und schaden.

Faktor Volksmeinung:
1. Die Meinung des Volkes wird meistens stärker durch Emotionen bestimmt als durch Vernünftige Argumente. Einige der einflussreichsten Emotionen sind Angst, Neid und Wut. Zeitungen , die eine Emotionale Wirkung haben , wie einige Zeitungen der Boulevardpresse sind deshalb auch oft einflussreicher als sachliche Berichterstattungen.

2. Für das Volk sind meistens (leider) die Versprechen der Politiker wichtiger als die Tatsache , ob man sie auch halten kann und/oder halten wird.

3. Je mehr ein Volk Angst vor einer Bedrohung hat , desto gewillter ist es leider , auf seine eigene Freiheit zu verzichten.

4. Manche Leute sind leider oft zu faul , um sich richtig über ein Thema zu informieren. Deshalb glauben sie den Teilen der Presse mit dem größten Einfluss stärker. Außerdem macht es sie empfänglicher für Lügen.

5. Das Volk ist oft nicht sehr interessiert an Politik. Das sollte man auch beachten.

Lairis77

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #31 am: 02.04.08, 16:02 »
Wow, das nenn ich einen ausführlichen Post :wOOt.

Das eine oder andere Klischee breche ich ja auch liebend gern - aber meinen Schiffsprototypen behalte ich ;).

Allerdings ist es wohl das Schwerste überhaupt, hundertprozentig realistische und glaubwürdige Charaktere zu schreiben. Das gelingt selbst den Profis nicht immer  :rolleyes:.
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SSJKamui

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #32 am: 03.07.08, 12:38 »
Ich hab  vor einiger Zeit (genauergesagt vor ungefähr 3 Jahren) ein paar Links gefunden, die für Autoren unter Umständen sehr nützlich sein können (Gerade wenn man sehr mythosähnlich schreibt). Vielleicht könnten sie ja irgendjemandem hier helfen.

http://www.moongadget.com/origins/myth.html
Dies ist ein englischer Artikel über den sogenannten Monomythos, ein Schema einer Geschichte, dass laut dem Mythologieforscher Joseph Campbell in allen Mythen vorhanden ist. Nach diesem Schema wurden unter Anderem die Filme Star Wars und Matrix geplant. Da allerdings schon viele Leute dieses Schema nutzten rate ich davon ab, sich zu stark davon beeinflussen lassen.

http://missy.reimer.com/library/scale.html
Das ist eine von einem anderen Mythologieforscher erstellte Liste mit Eigenschaften, die meistens auf Heldenfiguren in Mythen zutreffen.

http://www.moongadget.com/origins/lessons.html
Eine Liste mit einigen sehr nützlichen Tipps für Autoren. Nicht jeder Punkt der Liste ist gut, aber viele sind wirklich sehr Hilfreich.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #33 am: 03.07.08, 12:44 »
Danke für den Beitrag.
Ist sicher sehr nützlich. Werd ich mir später mal angucken.
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SSJKamui

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #34 am: 03.07.08, 15:19 »
Schön, dass es dir möglicherweise nützlich sein kann.

Vielleicht ist der Artikel http://en.wikipedia.org/wiki/Archetype#Jungian_archetypes , der die Archetypenlehre des schweizer Psychologen Carl Gustav Jung, auf der die Idee des Monomythos basiert auch von Nutzen.

Bei der Archetypenlehre/ dem Monomythos sollte man allerdings meiner Meinung nach die Archetypen nicht zu genau nehmen. Man muss nicht jeden Archetyp so darstellen wie in den alten Mythen. Zum Beispiel muss der Mentor nicht unbedingt ein alter Mann wie Merlin, Jiraya bei Naruto, Obi Wan Kenobi bei Star Wars (Die beiden letzten Beispiele sind zwar keine Figuren aus Mythen, aber sie werden so dargestellt wie in vielen alten Mythen.) usw. sein. Er kann theoretisch auch ein erfahrenerer Kollege des Protagonisten sein, zum Beispiel Roy Fokker bei Macross.

Beim Archetyp des Helden taucht bei neueren Stoffen meistens  noch auf, dass der Held am Anfang eigentlich ein Looser ist, den eigentlich keiner so richtig beneidet und erst später ein richtiger Held wird oder zuerst eher negativ beschrieben wird und sich \"vom Saulus zum Paulus\" wandelt.

Ich bin der Meinung, man sollte eher auf die Funktion des jeweiligen Archetyps in der Geschichte achten als auf die genaue Beschreibung.

TrekMan

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #35 am: 03.07.08, 15:22 »
Also zu alle dem, was ich bisher hier gelesen habe, kann man nichts hinzufügen.
Es sind ausnahmslos richtige und wichtige ratschläge.

Man könnte vielleicht noch den Rat geben, dass jeder Autor auch auf seinen inneren Rhythmus, sein Gefühl für Balance der Sprache und den Takt der Geschichte hören sollte.

Den inneren Rhythmus zu finden, benötigt Zeit und Geduld, mancher findet ihn schnell, mancher nie. Was nicht gleichzusetzen ist, dass man untallentiert ist. Geduld ist eine Tugend die man schon mitbringen muss.

Die balance der Sprache, ist etwas was man aus seiner eigenen Erfahrung mitbringen muss und im Dialog erfährt.
Nicht immer ist es Ratsam \"geschwollen oder gestellst\" daher zu reden. Allerdings bewirken farbige Metaphern wie \"Geil oder Eh Alter\" nicht in allen Situationen das richtige. Ein Admiral, in einer Dienstbesprechung, würde sich niemals zu (extremen) Kraftausdrücken hinreissen lassen, es sei die Situation verlange es. Die Selbe Figur in einer privaten Umgebung schon.

Der Takt der Geschichte. Nun alle Geschichten sollte mindestens einen oder mehrere rote Fäden haben, die man wie ein Netzt verwebt. Interessant wird es wenn man einige offen lässt, um sie zu anderer Zeit in einer anderen geschichte wieder Aufzunehmen, oder sie zum Höhepunkt einer Geschichte alle zusammen laufen zu lassen. Mit dem Faden wandelt sich auch der Takt der Geschichte.Man kann ihn sich wie Wellen vorstellen, auf denen der Leser getragen werden. Überraschende Wendungen oder Kontraste machen eine Story interessant. Allerdings sollte es nicht zuviele davon geben, denn dann wird es unübersichtlich. Da man zu Anfang eines Projekte selten weis, wie sich die Geschichte entwickelt, (Man vielleicht wohin es insgesamt geghen soll) sollte man auf solche Dinge wie Fäden und Takte besonders achten.

Vieles ist nicht geplant und kommt aus dem Bauch oder vielmehr aus der Situation heraus. In dem Fall sollte man sich auch mal trauen Grenzen zuüberschreiten oder bestehende Pfade zu verlassen.

SSJKamui

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #36 am: 03.07.08, 15:39 »
Dem stimme ich auch zu. Ein roter Faden ist immens wichtig, gerade dann, wenn man ein Rätsel aufstellt.

Besonders Gut ist natürlich wenn man \"einzelfolgen\" hinterher doch zur Haupthandlung hinzufügt, sodass man merkt, die Folge war doch nicht unbedeutend, sondern ein wichtiger Teil des Rätsels, den man aber zuerst nicht verstehen konnte, weil einem Informationen fehlten. (Zum Beispiel hatte ich in einer alten Story eine Folge gehabt, in der es um eine Vorfahrin des Captains ginge und die scheinbar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hatte. Später stellte sich aber heraus, diese Vorfahrin hatte ein wichtige Bedeutung für die Motivationen der Antagonisten.)

Fleetadmiral J.J. Belar

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #37 am: 03.07.08, 19:25 »
Das sind echt gute Ratschläge. So ein roter Faden, der sich durch die ganze Serie zieht, bietet so viele Möglichkeiten.
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Star

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« Antwort #38 am: 04.07.08, 09:23 »
Zitat
Original von SSJKamui
http://www.moongadget.com/origins/lessons.html
Eine Liste mit einigen sehr nützlichen Tipps für Autoren. Nicht jeder Punkt der Liste ist gut, aber viele sind wirklich sehr Hilfreich.


Ziemlich tolle Links, SSJKamui. Vor allem den letzten finde ich größtenteils überaus passend.

Zitat

12. Cut 80% of everything you write. It\'s easy to read a great book or watch a great movie and think \"this artist has better ideas than me, so I might as well give up!\" But it\'s truer to say that the great artists have just worked harder than you have... yet. Everyone can generate ideas just off the top of their head, and some ideas are always better than others. The trick is to come up with many more ideas than you need for a project - let\'s say 5 times as many ideas as you\'ll need. Then all you have to do is cut everything but the best 20%, and voila! Your finished work will be 5 times better than it would have been otherwise. George Lucas wrote a treatment and 4 full drafts of the script for Star Wars; A New Hope over several years, cutting, cutting, cutting all but the very best ideas, infusing his final script with enormous story power. The first draft of any project tends to be little more than a subconscious imitation of the books, movies and television programs the author has recently experienced, and the point of writing a first draft is mostly to remove all this \"clutter\" from your mind so you can reach past the clutter into your own imagination. If you want to write a boring, derivative 200-page novel, write 200 pages. If you want to write a brilliant 200-page novel, write 1,000 pages and cut the least-interesting 800 pages.


Interessanter Punkt, der mich gleich zu einer Frage an die Kollegen führt: Macht ihr das so? Schreibt ihr auch Ideen zu kurzen Szenen, oder Situationen auf, auch wenn ihr sie gar nicht braucht? Lebt ihr euch erst eine grobe Beschreibung der jeweiligen Geschichte zurecht und verfeinert diese mit der Zeit, streicht und ändert viel? Verwerft ihr bereits geschriebene Szenen, weil sie nicht in die Geschichte passen, oder sie vielleicht einfach nur zu lange machen?

Zitat
Original von TrekMan
Die balance der Sprache, ist etwas was man aus seiner eigenen Erfahrung mitbringen muss und im Dialog erfährt.
Nicht immer ist es Ratsam \"geschwollen oder gestellst\" daher zu reden. Allerdings bewirken farbige Metaphern wie \"Geil oder Eh Alter\" nicht in allen Situationen das richtige. Ein Admiral, in einer Dienstbesprechung, würde sich niemals zu (extremen) Kraftausdrücken hinreissen lassen, es sei die Situation verlange es. Die Selbe Figur in einer privaten Umgebung schon.


Ich habe mir eine gesunde Mischung aus beidem zu eigen gemacht. Die Charaktere müssen sich \"echt\" anhören, was gar nicht einfach ist. Wenn sie geschwollenes Zeug reden, verliert der Otto-normal-leser schnell die Lust. Ghettosprache sollte selbstverständlich - wie du schon sagst - auch nicht fallen, denn davon wird der Leser schon in seiner Umwelt genug um die Ohren bekommen. Was ich inzwischen auch mache, ist, Geräusche, die man beim Sprechen normalerweise macht, in Dialoge zu übernehmen. Ein \"Uh\", \"Hmpf\", oder \"Eh\" ist - wohl dosiert - nie verkehrt.

Meiner Meinung nach ebenfalls sehr wichtig ist, dass sich jeder Charakter anders und ganz eigen anhören sollte. Es dauert ein wenig, bis man ein Gefühl dafür bekommt, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Ich versuche auch immer einer Figur ein paar Wörter in den Mund zu legen, die ihn sofort für den Leser erkennbar machen, ohne das ich \"Sagte derundder\" schreiben muss. Jeder hat Lieblingswörter, die er ab und zu gerne von sich gibt und jeder spricht auf eigene Art und Weise. \"Faszinierend\", oder \"Energie\", sind gute Beispiele. Man weiß sofort, wer sie sagt. Dafür muss man sich als Autor von seiner eigenen Art zu Reden - und zu schreiben - lösen und sich wirklich in die Figur hineinversetzen. Wenn sich 8 Hauptcharaktere und eine Handvoll Nebenfiguren alle gleich anhören und dieselbe Sprache und Ausdrucksweise benutzen wie der Rest der Geschichte - also wie der Autor -, wird das sehr schnell langweilig.

Zitat

Vieles ist nicht geplant und kommt aus dem Bauch oder vielmehr aus der Situation heraus. In dem Fall sollte man sich auch mal trauen Grenzen zu überschreiten oder bestehende Pfade zu verlassen.


Absolut richtig. Wer wagt, gewinnt.
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

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SSJKamui

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« Antwort #39 am: 04.07.08, 10:18 »
Zitat
Original von Star
Zitat
Original von SSJKamui
http://www.moongadget.com/origins/lessons.html
Eine Liste mit einigen sehr nützlichen Tipps für Autoren. Nicht jeder Punkt der Liste ist gut, aber viele sind wirklich sehr Hilfreich.


Ziemlich tolle Links, SSJKamui. Vor allem den letzten finde ich größtenteils überaus passend.

Danke


Zitat
Original von Star
Zitat

12. Cut 80% of everything you write. It\'s easy to read a great book or watch a great movie and think \"this artist has better ideas than me, so I might as well give up!\" But it\'s truer to say that the great artists have just worked harder than you have... yet. Everyone can generate ideas just off the top of their head, and some ideas are always better than others. The trick is to come up with many more ideas than you need for a project - let\'s say 5 times as many ideas as you\'ll need. Then all you have to do is cut everything but the best 20%, and voila! Your finished work will be 5 times better than it would have been otherwise. George Lucas wrote a treatment and 4 full drafts of the script for Star Wars; A New Hope over several years, cutting, cutting, cutting all but the very best ideas, infusing his final script with enormous story power. The first draft of any project tends to be little more than a subconscious imitation of the books, movies and television programs the author has recently experienced, and the point of writing a first draft is mostly to remove all this \"clutter\" from your mind so you can reach past the clutter into your own imagination. If you want to write a boring, derivative 200-page novel, write 200 pages. If you want to write a brilliant 200-page novel, write 1,000 pages and cut the least-interesting 800 pages.


Interessanter Punkt, der mich gleich zu einer Frage an die Kollegen führt: Macht ihr das so? Schreibt ihr auch Ideen zu kurzen Szenen, oder Situationen auf, auch wenn ihr sie gar nicht braucht? Lebt ihr euch erst eine grobe Beschreibung der jeweiligen Geschichte zurecht und verfeinert diese mit der Zeit, streicht und ändert viel? Verwerft ihr bereits geschriebene Szenen, weil sie nicht in die Geschichte passen, oder sie vielleicht einfach nur zu lange machen?


Ich hab das früher schon gemacht, aber nicht so häufig wie bei den beiden Stories, die ich momentan entwickle. Bei der Story, die ich zusammen mit einem Freund am schreiben bin ist das aber auch deshalb so, weil der ein Problem mit dem Speichern hat und wir deshalb oft von Vorne anfangen mussten und weil der in den vorherigen Entwürfen oft Ideen verwendete, die schon ziemlich klischeehaft waren, zum Beispiel die \"Triumph des Willens artige Zeremonie\" (Ich meinte jetzt so Massenszenen wie die Siegesfeier bei Star Wars Episode 4, wo viele Soldaten in Reih und Glied stehen), wie sie durch Star Wars Populär wurde und eine Lensman artige Gut- Böse Konstellation.

Meine Fanfiction Dimensional Prophecy of Zohar wurde auch erst, nachdem ich sie ziemlich stark überarbeitete zu meiner bisher erfolgreichsten Story. (Die Überarbeitung hab ich aber erst gemacht, als ich sie schon veröffentlicht hatte und eine ziemlich schlimme Kritik im Treknews Forum bekam und ehrlichgesagt hätte ich auch irgendwie lust, sie noch einmal zu überarbeiten, weil mir 2 der 11 Folgen überhaupt nicht gefallen.)

Ich schreibe mir sowieso alle interessanten Ideen auf und guck dann später erst, ob sie verwendbar sind. (Ich hab zuhause immernoch an die 20 Blätter mit ungenutzten Ideen rumliegen.)



Zitat
Original von Star
 Ghettosprache sollte selbstverständlich - wie du schon sagst - auch nicht fallen, denn davon wird der Leser schon in seiner Umwelt genug um die Ohren bekommen.


Dem stimme ich zu. Ich wurde vor Kurzem bei einer 3 Jahre alten Fanfiction ziemlich kritisiert, weil ich ein Zitat von Friedrich Nietzsche verwendete und kurz darauf die Worte \"ey Alter\" verwendete. (Mir war das beim Schreiben der Geschichte leider nicht aufgefallen. Als ich das dann in der Kritik las war mir das auch ziemlich peinlich.)

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #40 am: 04.07.08, 11:33 »
Zitat
Original von SSJKamui
Ich schreibe mir sowieso alle interessanten Ideen auf und guck dann später erst, ob sie verwendbar sind. (Ich hab zuhause immernoch an die 20 Blätter mit ungenutzten Ideen rumliegen.)


Das mache ich genauso. Kapitel, Szenen, oder sonstige Ideen, die ich annähernd gut finde - manchmal ist es auch nur ein einziger Satz - schreibe ich auf und lege sie für später weg, wenn ich sie aktuell nicht brauchen kann. Mit der Zeit sammelt sich auf die Art und Weise ein schönes Archiv auf. Aus dem Ideenfundus kann man immer wieder etwas herauspicken, und immer dann, wenn es auch hundertprozentig passt.

Zitat
Original von Star
Dem stimme ich zu. Ich wurde vor Kurzem bei einer 3 Jahre alten Fanfiction ziemlich kritisiert, weil ich ein Zitat von Friedrich Nietzsche verwendete und kurz darauf die Worte \"ey Alter\" verwendete. (Mir war das beim Schreiben der Geschichte leider nicht aufgefallen. Als ich das dann in der Kritik las war mir das auch ziemlich peinlich.)


\"Ey, Alter\" ist schon ein bisschen heikel. Kommt aber auch auf den Kontext und Charakter an. Bei Cast Away gibt es ein paar harte Sicherheitsoffiziere, bei deren Dialogen habe ich hin und wieder wohl auch über die Stränge geschlagen.
Einigermaßen tröstend ist allerdings, dass auch die Profis hin und wieder daneben hauen. Am schlimmsten war das mal in einem Roman von Frank Schätzin. Hab den Titel wieder vergessen. Die Tiefe? Die Leere? Das Blaue? Dieses berühmte Meeresbio-Buch halt. In der Mitte der Geschichte hält ein klischeehaft dicker und widerlicher FBI-Agent Namens Vanderbildt einen seitenlangen Vortrag und das war so... derbe... übel! Was einem da an pseudo-cooler, total beknackter Sprache entgegen geworfen wurde spottet jeder Beschreibung. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit über ein dickes \"WTF?\" über meinem Kopf blinken. Kann mir bis heute nicht erklären, was den Autor geritten hat. 8[
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TrekMan

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« Antwort #41 am: 05.07.08, 22:18 »
Zitat
Interessanter Punkt, der mich gleich zu einer Frage an die Kollegen führt: Macht ihr das so? Schreibt ihr auch Ideen zu kurzen Szenen, oder Situationen auf, auch wenn ihr sie gar nicht braucht? Lebt ihr euch erst eine grobe Beschreibung der jeweiligen Geschichte zurecht und verfeinert diese mit der Zeit, streicht und ändert viel? Verwerft ihr bereits geschriebene Szenen, weil sie nicht in die Geschichte passen, oder sie vielleicht einfach nur zu lange machen?


Also ich beginne meist mit einem kurzen Abriss, (das könnt ihr auch bei dem VS 5 Projekt verfolgen), der mir einfach die Richtung an gibt. Meist ausgangspunkt und vielleicht ein grobes Ziel, wohin sich der Roman wendet.

Wenn sich ein Geistesblitz einstellt, dann verfolge ich eine Szene und baue sie auch ein. Es seidenn ich merke gleich, dass sie nicht passt. In dem Fall mach ich mir nur Notitzen, damit ich es nichzt vergesse.
Allerdings habe ich die Marotte alles mehrfach zu lesen, was alles in die Länge zieht. Wenn es sich herausstellt das Szenen bzw. ganze Fäden nicht passen, dann nehme ich sie raus und versuche sie, wenn möglich, mit Anpassungen ein anderes Mal zu verwenden.
Mir ist es auch schon passiert, dass ich einen fast fertigen Band verworfen habe. Das geschieht im Moment mit Band II der Pamir Novelle. Auch da werden Teislstories heruasgelöst. bzw. ein kompletter Faden den ich vielleicht im nächsten Band erst bringen oder in einer eigenen Kurzgeschichte verwirkliche.

Lairis77

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« Antwort #42 am: 06.07.08, 11:06 »
Bir mir kommt auch als erstes ein grober Storyentwurf, der die Rahmenhandkung absteckt. Tja, und dann schreib ich auch alle Szenen auf, die mir gerade einfallen - egal, ob es chronologisch passt oder nicht. Defender 05 ist noch keine Geschichte, sondern WIP eine wüste Szenensammlung kreuz und quer durch den Plot :D.
Allerdings ist der Plot als grobes Gerüst auch schon vorhanden.  Das hat sich ganz gut bewährt.

Früher habe ich ohne Plan einfach drauf los geschrieben und wusste selbst nicht, wie die Geschichte ausgeht. Das funktioniert z.B. bei meiner Mutter (und sogar bei Cornelia Funke ;)) ganz prima - bei mir überhaupt nicht. Geschichte, die ich so angefangen habe, wurde nie fertig. :(

Das heißt aber nicht, dass ich meine Storys akribisch durchplane. Manchmal weiß ich auch nur, wie die Geschichte anfängt und wie sie enden soll .
Ab und zu (d.h. ziemlich oft ) kommt es auch vor, dass ich Pläne über den Haufen schmeißen muss, weil mir spontan beim Schreiben was Besseres einfällt.
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #43 am: 06.07.08, 11:13 »
Also ich habe meinen Plot meistens im Kopf und schreibe ihn nur selten auf, es sei denn, ich hab Angst ihn wieder zu vergessen. Allerdings sammle ich Namen, Storytitel und Schiffsnamen. Das einzige was bei mir inzwischen akribisch durchgeplant ist, sind die Charaktere. Meistens hab ich ihre komplette Lebensgeschichte beim Pilot vor Augen und weiß ziemlich genau, in welche Richtung sie und die Serie gehen sollen.

Gruß
J.J.
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TrekMan

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« Antwort #44 am: 07.07.08, 16:22 »
Ich finde jeder hat so sein Methoden. vieles ist ähnlich aber nie gleich. Das macht das Leben aus und interessant.

 

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