Autor Thema: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)  (Gelesen 34487 mal)

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Opi's Wahn

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #15 am: 11.01.08, 07:53 »
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Zitat
10. Figuren sollten meiner Meinung nach auch mal Befehle und/oder Handlungen ihrer Vorgesetzten in Zweifel ziehen.


Was für Geschichten einigen Zündstoff liefern kann.


Das ist imho leider so ne typische \"helden\"-Eigenschaft. Der Held muss (gerade, wenn er Militär ist) die Befehle der Vorgesetzten (die meist unmenschlich sind) in Frage stellen.

Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat.*
Man darf schließlich nicht vergessen, dass man die Hauptperson mi militärischem Hintergrund angesiedelt hat und nicht in einem bewaffneten Debattierclub ;)

Zitat
Original von SSJKamui
5. Wenn man über Verschwörungen schreibt sollte man bei Zahlentricks nicht zu schwachsinnige Dinge schreiben. (Das passiert leider vielen Leuten. Da muss man sich nur im Internet umgucken.)


Öhm... was genau meinst du mit Zahlentricks? Komm grad nicht auf den grünen Zweig, was du meinst.
Aber klar sollte sein, dass der Autor selbst noch bescheid wissen sollte, wer sich mit wem verschwört etc. Also wenn der Autor den roten Faden verliert ist echt ende^^

Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Ebenso das Dominion. Die Methoden sind zwar diktatorisch, xenophob und grausam. Aber all das wächst aus einem Wunsch nach Ordnung und Stabilität heraus. Was eigentlich auch ein gutes Ziel ist. Es kommt eben immer darauf an, welche Mittel man verwendet, um diese Ziele zu erreichen. Erst das unterscheidet gut von böse.


Das Dominion ist Xenophob? Soweit ich mich erinner haben sie doch einige Rassen in ihren Reihen und alliieren sich mit den Cardassianern. Imho passt das irgendwie nicht zu Xenophob. Diktatorisch und expansionistisch passt da eher imho.


* Das kommt teilweise bei Kommissar Gaunt in den WH40k Büchern ganz gut rüber.
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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #16 am: 11.01.08, 08:21 »
Mit \"Zahlentricks\" meinte ich , man sollte keine zu unsinnigen Rechnungen zeigen als Beleg für eine Verschwörung , da man oft bei Verschwörungstheorien mit Zahlen arbeitet , aber es auch möglich ist , mit scheinbar absurden Rechnungen auf die gewünschten Zahlen zu kommen. (Zum Beispiel die Zahl 23 wird oft als Beleg für Einfluss der Illuminaten auf ein Ereignis genannt. Man könnte aber auch durch seltsame Zahlenspielereien auf die 23 kommen. Deshalb muss man immer aufpassen , dass es wenigstens noch ein wenig logisch bleibt. Sonst wirkt das Ganze nämlich ein wenig Lächerlich.)

Zitat
Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat.*


Das mit den Gewissensproblemen von Soldaten finde ich auch eine gute Idee. Das hat viel Potential , gerade bei Stories wie dem neuen Kampfstern Galactica.

@Star:
Dem stimm ich zu.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #17 am: 11.01.08, 13:06 »
@ Opi\'s Wahn

Zitat
Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass man die Hauptperson mi militärischem Hintergrund angesiedelt hat und nicht in einem bewaffneten Debattierclub


Das wäre wirklich interessant, das mal zu verfolgen. Mal sehen, ob ich das irgendwo einbauen kann.

Zitat
Das Dominion ist Xenophob? Soweit ich mich erinner haben sie doch einige Rassen in ihren Reihen und alliieren sich mit den Cardassianern. Imho passt das irgendwie nicht zu Xenophob. Diktatorisch und expansionistisch passt da eher imho.


Und zwar durch und durch. Das war der Hauptgrund, warum es überhaupt erst gegründet wurde. Die Gründer wurden von den Solids gejagt und diskriminiert, bis sie sich schließlich zurückzogen. Aus Angst, das sie doch noch entdeckt würden. gründeten sie dank ihrer genetischen Fähigkeiten das Dominion mit der Erschaffung der Vorta und der Jem\'Hadar und begannen damit zu erobern. Denn eine unterdrückte und besiegte Spezies wehrt sich nicht und kann ihnen nicht mehr schaden. Hör dir doch mal bei DS9 die Dialoge der Gründerin mit Odo an. Da kommts ganz klar raus, daß die Gründer die Solids fürchten und alle, die wie sie sind. Also wenn das nicht xenophob ist, dann weiß ich auch nicht. Außerdem schrecken sie auch nicht vor Völkermord zurück, wenn dieses Volk eine Gefahr bedeutet und sich wehrt. Und weil sie die Solids als geringere Lebensformen ansehen, haben sie auch kein moralisches Problem damit. Siehe ihr umspringen mit den Cardassianern am Ende.
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Sovrane

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #18 am: 11.01.08, 13:49 »
Zitat
Original von SSJKamui
8. Man sollte seine eigenen Schwächen kennen und nicht oft versuchen , in Genres zu schreiben , in denen man nicht schreiben kann. (Ich kann zum Beispiel Mystery, Horror , Science Fiction, Cyberpunk, Martial Arts und Krimi aber keine Liebesgeschichten. Deshalb vermeide ich Liebesgeschichten.)


Ich finde das ein guter mix aus vielen Elementen auch gut ankommt. Es kann durchaus mal eine Lovestory unter den verschiedenen Genres mitlaufen. ein wenig wohlfühlen sollten sich die Charaktere schon. Nicht wegen der Atmosphäre zum beispiel auf der Brücke, sondern weil es an dem jeweiligen Ort ein geliebter Mensch ist. Mir fällt oft auf das Belar tragische Charaktere nutzt. Was ich eigentlich schade finde.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #19 am: 11.01.08, 13:55 »
@ reborn

Zitat
Mir fällt oft auf das Belar tragische Charaktere nutzt. Was ich eigentlich schade finde.


Ich gebe zu, daß tragische Charaktere einen gewissen Reiz auf mich ausüben, aber auch ich, hab Liebesgeschichten in der Mache. Sie stecken zwar noch am Anfang ihrere Entwicklung, aber auch darauf werde ich mich künftig stärker konzentrieren. Aber auch die tragischen Charaktere besitzen auch positive Seiten. Sie werden ja nur zu tragischen Charakteren, wegen den Ereignissen, die sich um sie herum abspielt. Aber es wird sicher auch mal eine witzige Holodeckgeschichte geben, oder Q macht unfug. Irgendsowas kommt auf alle Fälle. UO zum Beispiel steckt in meinen Augen noch in den Kinderschuhen. Erst jetzt werden die Charaktere etwas vielschichtiger und ich trau mich auch etwas mehr mit ihnen zu experimentieren. All das braucht eben seine Zeit.  :O
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Sovrane

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #20 am: 11.01.08, 14:02 »
Möchte mich nicht darum streiten aber es wäre doch interessant einen Nebencharakter in die Hauptrolle einer Geschichte zu stellen und zu sehen warum er oder sie zum beispiel den Posten wechselt um dem einen Menschen Nähr zu sein.

Könnte ja tragisch enden  ;)

Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #21 am: 11.01.08, 15:03 »
Nuja, daran dachte ich jetzt eigentlich weniger. Aber ich werde auch mal eine Geschichte rund um die anderen Charaktere, entweder einzeln, oder zu zweien, stricken. Aber dein Vorschlag gefällt mir auch. Mal drüber nachdenken.
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Opi's Wahn

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« Antwort #22 am: 12.01.08, 10:33 »
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
@ Opi\'s Wahn

Zitat
Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass man die Hauptperson mi militärischem Hintergrund angesiedelt hat und nicht in einem bewaffneten Debattierclub


Das wäre wirklich interessant, das mal zu verfolgen. Mal sehen, ob ich das irgendwo einbauen kann.


Du darfst gerne LeGarrec dafür benutzen ;)
Er mag mit der obersten Directive nicht immer einverstanden sein, aber ist ist halt sein Job ;)

Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Zitat
Das Dominion ist Xenophob? Soweit ich mich erinner haben sie doch einige Rassen in ihren Reihen und alliieren sich mit den Cardassianern. Imho passt das irgendwie nicht zu Xenophob. Diktatorisch und expansionistisch passt da eher imho.


Und zwar durch und durch. Das war der Hauptgrund, warum es überhaupt erst gegründet wurde. Die Gründer wurden von den Solids gejagt und diskriminiert, bis sie sich schließlich zurückzogen. Aus Angst, das sie doch noch entdeckt würden. gründeten sie dank ihrer genetischen Fähigkeiten das Dominion mit der Erschaffung der Vorta und der Jem\'Hadar und begannen damit zu erobern. Denn eine unterdrückte und besiegte Spezies wehrt sich nicht und kann ihnen nicht mehr schaden. Hör dir doch mal bei DS9 die Dialoge der Gründerin mit Odo an. Da kommts ganz klar raus, daß die Gründer die Solids fürchten und alle, die wie sie sind. Also wenn das nicht xenophob ist, dann weiß ich auch nicht. Außerdem schrecken sie auch nicht vor Völkermord zurück, wenn dieses Volk eine Gefahr bedeutet und sich wehrt. Und weil sie die Solids als geringere Lebensformen ansehen, haben sie auch kein moralisches Problem damit. Siehe ihr umspringen mit den Cardassianern am Ende.


Stimmt, irgendwie hatte ich die Gründer da vergessen. Hab mich irgendwie nur auf die Allianzen des Dominion mit den Breen und den Cardis konzentriert und die Aussagen der Gründerin voll außen vor gelassen. *g*
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Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #23 am: 12.01.08, 10:41 »
@ Opi\'s Wahn

Zitat
Du darfst gerne LeGarrec dafür benutzen Augenzwinkern
Er mag mit der obersten Directive nicht immer einverstanden sein, aber ist ist halt sein Job Augenzwinkern


Mal schaun, was sich da machen lässt.

Zitat
Stimmt, irgendwie hatte ich die Gründer da vergessen. Hab mich irgendwie nur auf die Allianzen des Dominion mit den Breen und den Cardis konzentriert und die Aussagen der Gründerin voll außen vor gelassen. *g*


Freut mich, daß ich deinen Erinnerungen auf die Sprünge helfen konnte.
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SSJKamui

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #24 am: 28.02.08, 08:56 »
Einige Sachen, die ich mir  zum Charakterdesign überlegte:
1. Charaktere sollten nicht auf eine Eigenschaft , zum Beispiel hohe Intelligenz reduziert werden.

2. Lieber wenige , dafür besser ausgearbeitete Charaktere als viele Charaktere , die dafür fast  alle  uninteressant wirken oder eigentlich nichts in der Story zu tun haben und nur \"Beiwerk\" sind.

3. Man sollte bei der Ausprägung von Charaktereigenschaften nicht übertreiben , da es sonst lächerlich wirken kann.

4.Wenn man die Charaktere nur im \"Dienst\" zeigt und deren Privatleben komplett verschweigt wirkt das nicht ganz realistisch.

5. Jede Figur sollte Stärken und Schwächen besitzen.

6. Disharmonie oder sogar Streit unter Hauptcharakteren macht eine Story spannender und manchmal auch glaubwürdiger.  Außerdem hat man so mehr Stoff für Nebenplots.

7. Man sollte bei Aliencharakteren nicht nur Speziesklischeeeigenschaften  wie \"Logischer Vulkanier\" oder \"Ehrenhafter Klingone\" verwenden. Man sollte sich auch über solche Klischees hinwegsetzen können und das nicht nur bei Bösewichten.

8. Auch \"Gute\" Charaktere können manchmal Böses tun. Das sollte man bedenken. Allerdings sollte man soetwas dann nicht immer als Richtig darstellen. (Natürlich sollten sich viele Charaktere versuchen zu rechtfertigen oder ihren Standpunkt darzustellen , allerdings sollte nicht so wie es manchmal bei Star Trek Enterprise vorkam bei \"Fehlverhalten\" meistens so getan werden , als währe das doch Richtig gewesen. Am Besten währe es natürlich , \"Abschlusswertungen\" zu vermeiden und nur die Standpunkte der Charaktere zu zeigen, damit sich der Leser ein eigenes Bild machen kann.)

9. Vertrauen wird leichter zerstört als Geschaffen.

10. Die Kleidung, die Wohnung und das Quartier des Charakters sagen auch viel über ihn aus.

11. Neben dem eigenen Charakter definiert sich eine Person auch durch seine \"Sozialen Beziehungen\". Das sollte auch bedacht werden.

12. Nicht jeder kann und will sich an alles in seinem Leben erinnern. Gerade bei persönlichen Traumata der Charaktere muss das bedacht werden.

Fleetadmiral J.J. Belar

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #25 am: 28.02.08, 11:28 »
@ SSJKamui

Das sind wirklich sehr gute Richtlinien, die mir sehr nützlich sein werden. Einige der von dir erwähnten Fehler habe ich auch schon oft gemacht. Aber diesem Leitfaden kann ich voll und ganz zustimmen.

Gruß
J.J.
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Lairis77

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Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
« Antwort #26 am: 28.02.08, 16:42 »
Was SSJKamui über Charaktere schreibt, kann ich nur bestätigen. Das sind sicher gute Tipps für Einsteiger.  8)

Wie man an die Geschichte rangeht - ob man die Handlung vorher plant oder einfach drauf los schreibt und sieht, wie die Geschichte sich entwickelt - sollte jedem selber überlassen bleiben.
Cornelia Funke macht Letzteres ;).
Bei mir selbst ging das Drauflosschreiben ohne Plan schon mal richtig in die Hose. Also mach ich es inzwischen so ähnlich wie Belar, dass ich mir wenigstens den groben Handlungsrahmen vorher überlege.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Storys akribisch durchplane. Manchmal weiß ich auch nur, wie die Geschichte anfängt und wie sie enden soll smile.
Ab und zu (d.h. ziemlich oft :D) kommt es auch vor, dass ich Pläne über den Haufen schmeißen muss, weil mir spontan beim Schreiben was Besseres einfällt.

Was die Sprache angeht, muss auch jeder seinen Stil finden. Wichtig ist nur, dass die Geschichte den Leser fesselt, dass man die Charaktere und Situationen beim Lesen vor Augen sieht, wie in einem Film. Wie man das macht, ist zum einen Handwerk, zum anderen Gefühl.

Es kann (für Einsteiger genauso wie für \"Fortgeschrittene\") ganz interessant sein, wenn man mal seine eigenen Texte auseinander nimmt und sich fragt, warum man das so und nicht anders geschrieben hat.

Zum Beispiel:

1. Ich steh auf kurze Sätze. Das mag so manch einer holprig finden, aber gerade bei Actionszenen, finde ich, bringt es Tempo.
In der aktuellen Defender-Episode hab ich zum Beispiel geschrieben:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig. Aber diesmal lag es nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze. Es lag daran, dass sie Halluzinationen hatte. Glaubte sie jedenfalls. Hoffte sie!“

Genauso gut hätte ich schreiben können:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig, was aber nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze lag, sondern daran, dass sie Halluzinationen hatte.“

Ist aber nicht mein Stil.

2. Allgemein beschreibende Adjektive wie herrlich oder schrecklich versuche ich im Erzähltext zu vermeiden (Betonung auf „versuche“ – immer schaff ich’s auch nicht :P).
Statt zu schreiben: „Die Explosion hatte schreckliche Verwüstungen auf dem Schiff angerichtet“ würde ich eher so was vorziehen:
„Der Lichtschein der Taschenlampe streifte eine Tür, deren rechtes Schott halb geschmolzen war. Dr. Tygins stemmte die intakte Türhälfte mit äußerster Kraftanstrengung beiseite. Dahinter erstreckte sich eine graue, surrealistische Alptraumlandschaft, überzogen mit einer feinen Schicht Asche. Etwas knirschte unter seinen Füßen. Er beugte sich vor und hob den Gegenstand auf. Seine Hände in den dicken Handschuhen fühlten sich steif und unbeholfen an. Feine Scherben rieselten mit einem klirrenden Geräusch zu Boden. Das einzige Geräusch in der Stille nach dem Inferno. Ihm wurde schwindlig und er ließ sich auf einem knotigen Schlackeklumpen nieder, der vielleicht mal ein Stuhl gewesen war. Vielleicht auch ein Couchtisch.“ (Okay, vielleicht nicht das beste Beispiel, aber auf die Schnelle hab ich kein anderes gefunden).

3. Ich habe letztens beim Überarbeiten eine Menge sinnloser Füllwörter rausgeschmissen. Ein Satz hieß zum Beispiel: „Er hatte irgendwie den Nagel auf den Kopf getroffen“.
Mist.
Klar kann man das Wort „irgendwie“ verwenden, wenn man einen diffusen Zustand beschreiben will. Aber entweder man trifft einen Nagel oder man trifft ihn nicht Augenzwinkern.

4. Was mir auch gefällt, sind Metaphern und Vergleiche. Beispiel: „Das Shuttle kreischte auf wie ein lebendes Tier, als es über felsigen Boden schrammte, ein paar Meter aufstieg, wieder über den Fels schrammte, dann über Sanddünen schlitterte.“ Klarer Fall von einem bildhaften Vergleich.;)

5. Ich verpacke Hintergrundwissen gern in Dialoge. Zum Beispiel den Background meines Schiffsarztes und seiner Heimatkolonie in der Entmilitarisierten Zone:
„Willst du damit andeuten, wir werden mit den Cardassianern nicht fertig?“
„Ihr werdet definitiv nicht mit ihnen fertig. Diese Dreckskerle schlagen alle paar Nächte jemanden tot und die Miliz erwischt sie nicht mal.“
„Ja, weil sie sich nachts auch nicht auf die Straße trauen, diese Feiglinge!“ Rebecca schnaubte abfällig.
„Übel nehmen kann man es ihnen nicht. Die besitzen doch bloß Gummiknüppel“, hielt Ron dagegen. „Das ist das gefährlichste, was das Dorf zu bieten hat – abgesehen von Mistgabeln und Küchenmessern. Unsere Vorfahren meinten, Waffen seien vom Teufel. Na ja, irgendwie hatten sie damit Recht … trotzdem könnte so ein bisschen Teufelszeug jetzt ganz nützlich sein.“
„Ist die Sternenflotte nicht dazu da, uns zu beschützen?“ fragte Rebecca provozierend.
„Leider kann die Sternenflotte nicht überall sein.“


Ein anderer würde vielleicht schreiben: „Dr. Tygins kam aus einer Kolonie in der Entmilitarisierten Zone und die Cardassianer hatten …“ usw. usf.
Ich will jetzt nicht sagen, dass meine Methode besser ist. Aber es liegt mir.  

Nun hoffe ich, ihr seid über dem Monsterbeitrag nicht eingeschlafen - zumal die Hälfte davon aus der GFFA reycled ist  ;).     :Sleep
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Admiral_B

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« Antwort #27 am: 28.02.08, 18:12 »
Ich finde die Beiträge sehr gut. Das wird mir bestimmt weiter helfen.
Willst du etwa das Kommando übernehmen?
Ja!
Nun ja...........das geht nicht.

Opi's Wahn

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« Antwort #28 am: 28.02.08, 18:15 »
Zitat
Original von Lairis77
1. Ich steh auf kurze Sätze. Das mag so manch einer holprig finden, aber gerade bei Actionszenen, finde ich, bringt es Tempo.
In der aktuellen Defender-Episode hab ich zum Beispiel geschrieben:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig. Aber diesmal lag es nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze. Es lag daran, dass sie Halluzinationen hatte. Glaubte sie jedenfalls. Hoffte sie!“

Genauso gut hätte ich schreiben können:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig, was aber nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze lag, sondern daran, dass sie Halluzinationen hatte.“

Ist aber nicht mein Stil.


Was das angeht muss ich sagen dass kurze Sätze für Geschriebenes ein MUSS sind.
Leider hält man sich (relativ) um so weniger daran um so höher der Bildungsstand ist (schonmal ne Diplom oder Doktorarbeit gelesen? ;) )

Das kann man auch gut selber testen. Bei einem Satz, bei dem ich am Ende nicht mehr weiß wie er angefangen hat werde ich schnell müde, weil ich mich sehr konzentrieren muss. Das will ich aber nicht unbedingt, denn ich lese ja um zu entspannen. ZUmindest hier in unserem Bereich ;)

Ich hab gelernt, dass jeder Satz, der in einem normalen Word-dokument 2 Zeilen oder mehr hat zu lang ist. Meist kann man daraus auch wunderbar 2 oder 3 Sätze machen.

Die Kunst ist es natürlich dann die kurzen Sätze trotzdem nicht abgehackt wirken zu lassen.
Aber für den Lesefluß sind lange Bandwurmsätze der Tod. Und wenn ich mich beim lesen quälen muss leg ich das Buch oder den Artikel halt weg ;)
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Lairis77

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« Antwort #29 am: 28.02.08, 18:33 »
Zitat
Original von Opi\'s Wahn
Leider hält man sich (relativ) um so weniger daran um so höher der Bildungsstand ist (schonmal ne Diplom oder Doktorarbeit gelesen? ;) )


Nö, aber geschrieben :Zwinker.
Aber ich muss dir Recht geben, dass die Bandwurmsätze in der Fachliteratur schon mal bewirkt haben, dass ich in der Bibliothek eingeschlafen bin.
Vielleicht steh ich deswegen auf kurze Sätze. ^^
Der sogenannte Schreibstil von vielen Sozialwissenschaftlern (und nicht nur denen) ist ziemlich abschreckend.

Andererseits kenne ich Geschichten mit relativ langen Sätzen, die sich trotzdem gut und flüssig lesen.
Hängt halt viel vom Talent des Autors ab.
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