Zur diplomatischen Aufgabe der SF (meiner Meinung nach):
1. Jeder Captain ist in jedem Fall unter anderem auch Diplomat. Das haben wir ja auch häufiger mal bei Picard gesehen (z.B. war vor kurzem auf Tele 5 die Folge, in der Picard anbot, nachdem Botschafterin T'Pel (bzw. Spionin Selok) verunglückt war (bzw. wieder zurückgekehrt ist), die Verhandlungen weiterzuführen). Das heißt, dass jeder Sternenflotten Captain ein vollwertiger Repräsentant und Diplomat der Föderation ist. Ich denke, dass das auch Teil des Ranges/Postens ist. Was ja auch sinnvoll ist, wenn man allein die Möglichkeit von (Erst-)kontakten bedenkt (natürlich ist das auch relevant bei Kontakten zu Romulanern, Cardassianern, Klingonen, etc.).
2. Nicht jeder Captain wird für solche Missionen entsandt. Oft genug haben wir gesehen, wie intensiv Erstkontakte vorbereitet werden (die Duck Blind-Einsätze auf Ba'ku oder Mintaka III; Dann lief auf Tele 5 vor kurzem die TNG Folge, in der Riker, chirurgisch an die Malcorianer angepasst, sich auf Malcor III begibt, um mit einem Team in Kontakt zu treten, das die Gesellschaft "infiltriert" [mir fällt nicht mehr ein, wie das in der Folge wirklihc genannt wurde; ich glaube, es war von beobachten die Rede] hat). Da dürfte man sich ja wohl drei Mal überlegen, welcher Captain am Ende den Erstkontakt am Ende durchführt. Und einen Benjamin Maxwell hätte ich wohl auch nicht für einen Erstkontakt eingesetzt; selbst bevor er wahnsinnig geworden ist, weil die Cardassianer seine Familie töteten. Picard hingegen ist ja gewissermaßen der Mann für Erstkontakte!
3. a. Das Diplomatische Korps dürfte wohl die Rolle der Spezialisten innehaben. Vllt. bilden sie spezielle Offiziere, also gewissermaßen den "diplomatischen Offizier", für Schiffe aus. Diese haben dann in einem hohen Maß Ahnung von den verschiedenen Etikette-Vorstellungen innerhalb der Föderation und können ähnliches vermutlich bei Alienvölkern auch untersuchen. Wenn dem so wäre, könnten sie auch fester Bestandteil von Duck Blind Missionen sein.
3. b. Die andere Möglichkeit wäre, dass diese Elemente auch Teil dessen sind, was ein Counselor an Bord eines Schiffes macht. Bei Deanna Troi war das stark ausgeprägt; bei Ezri Dax eher weniger. Womöglich erhalten manche Counselors eine Schulung vom Diplomatischen Korps, wenn sie solche Verantwortungen übernehmen wollen und die anderen sind tatsächlich "nur" die Schiffspsychologen. Denkbar wäre dann eben auch, dass in manchen Fällen sowohl ein diplomatischer Offizer als auch ein Counselor existieren und in manchen Fällen beide Posten von einer Person übernommen werden.
4. Botschafter vs. Diplomatisches Korps. Selbst ein Captain oder Commodore des Diplomatischen Korps ist immer noch nicht ein Botschafter. Natürlich sind ihre Aufgaben ähnlich (wie auch jeder Captain hochrangiger Diplomat ist), doch ich könnte mir vorstellen (so wurde es meines Erachtens auch angedeutet), dass Botschafter längerfristig die Föderation (oder einzelne Mitgliedswelten) vertreten. So wie es ja auch in der Realität ist. Dann würde es z.B. einen Föderationsbotschafter auf Q'onoS, (auf Romulus,) auf Cardassia, auf Rutia und auf vielen anderen (evtl. auch auf Mitgliedswelten z.B. des Klingonischen Reiches) geben. Dieser bleibt dann dort und ist das erste Mittel, um diplomatisch in Kontakt zu treten mit den jeweiligen Welten/Reichen. Gleichzeitig würde es aber auch z.B. einen denobulanischen Botschafter auf Q'onoS geben, der dort lediglich die Interessen seiner Heimatwelt und deren (Handels-)Beziehungen zu den Klingonen klärt. Das würde dann auch zum politischen System der Föderation (wer hätte es gedacht: Föderalismus) passen.
5. Zuständigkeitsgerangel. Vermutlich ist weder klar abgesteckt, was langfristige Beziehungen sind, was akkut ist, noch, ob ein Botschafter ausschließlich für langfristige Kontakte bereitstehen kann/soll. Beispielsweise war T'Pel ja akkut zu Verhandlungen dazugerufen worden. Gleichzeitig könnte ich mir aber auch vorstellen, dass ein Captain des Diplomatischen Korps (also einer, der kein Schiff hat) auch mal mehrere Jahre nach dem Erstkontakt bei einem Volk bleibt und wie ein Botschafter fungiert. Fraglich ist auch, wen man in der Interimszeit zwischen Erstkontakt und Föderationsbeitritt entsendet. Ich denke, da dürfte man äußerst flexibel sein und stets nach Leuten suchen, die am geeignetesten sind, statt sich um Zuständigkeiten zu "bekriegen".
Das sind meine Gedanken zur Diplomatie der Föderation und der Sternenflotte. Ich hoffe das passt gedanklich..