Autor Thema: Starfleet Organisation  (Gelesen 97226 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #345 am: 25.08.12, 09:15 »
Ränge sind ein abstraktes Konstrukt, um Verantwortlichkeit und Zuständigkeit zu vereinheitlichen und transparent zu machen.


Vielleicht hilft eine andere Sichtweise um einen Lösungsansatz zu finden. Allgemein kann man eine Aufgabe so lösen:

Man formuliert das Problem, zergliedert es, abstrahiert und sucht eine (nach Möglihckeit) allgemeingültige Lösung.

Ein Beispiel:

Wir haben eine Föderation mit 20 Welten, eine Sternenflotte mit Insgesamt 50 Schiffen, davon
sind 15 militärisch, weitere 30 Schiffe dienen der Forschung und fünf Schiffe sind Frachter.

Die gesamte Flotte wird von einem Admiral geführt;
Jedem Schiff soll ein Captain vorstehen;

Die 15 Kriegsschiffe werden von einem Vizeadmiral kommandiert;
10 Schiffe fliegen standartmäßig unabhängig voneinander Patrouille, 5 werden als Reserve an einem zentralen Punkt konzentriert und unter einem Commodore/ Ein-Stern-Admiral zusammengefaßt.

Alle Forschungsschiffe werden ebenfalls von einem Vizeadmiral geführt;
Die Frachterflottille wird von einem Commodore/ Ein-Stern-Admiral geführt.

------------

Der Captain bekommt einen Stellvertreter...




Mit dieser Herangehensweise, die ich zugegebener Maßen auf ein ziemlich triviales, heruntergebrochenes Problem angewandt habe, lassen sich viele Fragen klären und man sieht recht schnell, wie viele Ränge man "braucht".

Die Ränge sind ja niemals als Selbstzweck entstanden, sondern dienten seit jeher dazu, eine ordentliche Struktur zu etablieren. Neue Aufgaben können daher durchaus andere/ umfangreichere Strukturen erfordern.


Die Sternenflottenränge zu minimieren wäre durchaus möglich, allerdings dienen sie, bewußt oder unbewußt, sehr stark dazu, einen Charakter einschätzen zu können, und zwar auf Basis der Rangstrukturen, die wir kennen. Dies heißt also: Eine grundlegend andere Rangstruktur wäre eine Entfremdung von dem, was wir gewohnt sind. Sie ist grundsätzlich weder besser noch schlechter - die Frage ist nur, wie man sie einzuschätzen hat.

Aus meinem Blickwinkel resultiert dies also in einem gewissen Unsicherheitsfaktor, den Charakteren gegenüber.





Ein abstrakteres Beispiel, um auch eher auf Tolayons Denkanstoß zurückzukehren:

Man kann zudem eine Verwaltungsstruktur von der Einsatzstruktur unterscheiden. Bei der Bundeswehr wären das zum Beispiel die Wehrkreise gewesen, auch der Verteidigungsministert gehört dazu, ebenso wie die Inspekteure, das ist eine ganz andere "Liga" als zB. der Generalstab im Kunduz.




Dass Unity One von einem Admiral mit weniger Sternen kommandiert werden sollte - damit gehe ich nicht konform, dazu ist das Amt zu wichtig. Nicht zuletzt weil auch viel Politik mit hineinspielt! Hier überschneiden sich in meinen Augen die Verwaltung eines besetzten Gebietes mit der truppendienstlichen Befehlsgewalt über eine (riesige, unabhängige) Flotte.

Das Konzept von Unity One entspricht da eher den Warlords des Imperiums im Star Wars-Universum, nach dem Fall des Imperators: Die Warlords haben sowohl politische, als auch militärische und nicht zuletzt wirtschaftliche Macht, sie kommandieren nicht nur Flotten und Truppen, sondern haben auch die Möglichkeit zur Aushebung von Truppen und dem Bau von Flotten.

So etwas (ähnliches) gab es auf der Erde auch schon: Die Ostindien-Handelskompanie der Briten zur Zeit ihres Empires hatten das Recht Truppen auszuheben, Schiffe zu bauen, Kriege zu erklären und Frieden zu schließen. Damit waren sie ein Staat im Staate.

(Unity One unterscheidet sich dahingehend aber schon wieder in einem weiteren Punkt, dass (meines Wissens) keine Akademie angeschlossen ist, um selbständig Truppen ausheben zu können).



Mein Fazit:
Eine allgemeingültige Lösung kann hier nicht gefunden werden. Es gibt viele Lücken für eigene Interpretationen, bzw. eigene Ideen. Sicher kann auch mal etwas grundlegend verändert werden.

Viel wichtiger ist in meinen Augen, dass man für sich selbst eine Struktur etabliert, die auch andere durchschauen können und die man beibehält. Versteht mich nicht falsch - man kann natürlich auch einen Wachstumsprozess mit Veränderungen darstellen, aber auch davon sollte man einen "Masterplan" haben.  ;)

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #346 am: 25.08.12, 11:02 »
Ränge sind ein abstraktes Konstrukt, um Verantwortlichkeit und Zuständigkeit zu vereinheitlichen und transparent zu machen.
Ja, das stimmt schon irgendwie. Ränge sorgen für eine Vereinheitlichung und die Vergleichbarkeit diverser Aufgaben.
Mein Ansatz für die Zukunft (näherhin natürlich für ST bzw. auf ST angewandt) wäre halt der, dass ein einfaches Grundgerüst mit nur wenigen Rängen ausreicht, weil die Zusammenarbeit weniger über ein System geregelt wird, als vielmehr durch die friedlich besonnene Übereinkunft aller Beteiligten.
Man könnte meinen, das könne nicht funktionieren, Kompetenzgerangel und "vakante" oder sich überschneidende Kompetenzen müssten die Folge sein. Aber bedenkt man, dass man in ST ja weitgehend nicht mehr arbeitet, um die eigene Grundversorgung sicher zu stellen, sondern quasi nur noch aus Spaß... und dennoch funktioniert die Gemeinschaft! Das kann gelingen, weil sich die Mentalität der Leute, die da zusammenleben und arbeiten darauf eingestellt hat. Und aus diesem Grund dürfte es meiner Lesart nach auch kein Problem darstellen, wenn die Sternenflotte nur so sechs, sieben Ränge benutzt.
(Wie gesagt, dieses System setze ich für die Sternenflotte meiner FanFictions an; das kann natürlich jeder halten, wie er will).

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #347 am: 26.08.12, 09:51 »
Zitat
Aber bedenkt man, dass man in ST ja weitgehend nicht mehr arbeitet, um die eigene Grundversorgung sicher zu stellen, sondern quasi nur noch aus Spaß... und dennoch funktioniert die Gemeinschaft! Das kann gelingen, weil sich die Mentalität der Leute, die da zusammenleben und arbeiten darauf eingestellt hat.

Das ist natürlich Picards Statement - widerspricht aber durchaus dem Zustand in der EMZ zu Siskos Zeiten. ;)

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #348 am: 26.08.12, 13:55 »
Ich glaube aber Picard mehr als Sisko ;) :D :) ;)

Natürlich können sich die Verhältnisse ändern, aber die Föderation scheint zu lange "utopistisch" funktioniert zu haben, als dass man dieses System nicht wieder einrichten würde, sobald dies (wieder) möglich ist.

Alexander_Maclean

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 19.775
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #349 am: 26.08.12, 14:33 »
Ich glaube beide Männer ahben igrendwo recht.

Picards aussage gilt mehr für die inneren welten der föderation, während Siskos Statement durchaus für Randwelten, neue Kolonien und neue Mitglieder gelten kann,

so eine entwicklung braucht ja auch zeit.
Portfolio
Projekt "One Year a Crew" Status: Konzept 100% Schreiben 28,26% Grafisches 0% Erscheinjahr 2022


ulimann644

  • Gast
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #350 am: 26.08.12, 15:48 »
Ränge sind ein abstraktes Konstrukt, um Verantwortlichkeit und Zuständigkeit zu vereinheitlichen und transparent zu machen.
Ja, das stimmt schon irgendwie. Ränge sorgen für eine Vereinheitlichung und die Vergleichbarkeit diverser Aufgaben.
Mein Ansatz für die Zukunft (näherhin natürlich für ST bzw. auf ST angewandt) wäre halt der, dass ein einfaches Grundgerüst mit nur wenigen Rängen ausreicht, weil die Zusammenarbeit weniger über ein System geregelt wird, als vielmehr durch die friedlich besonnene Übereinkunft aller Beteiligten.
Man könnte meinen, das könne nicht funktionieren, Kompetenzgerangel und "vakante" oder sich überschneidende Kompetenzen müssten die Folge sein. Aber bedenkt man, dass man in ST ja weitgehend nicht mehr arbeitet, um die eigene Grundversorgung sicher zu stellen, sondern quasi nur noch aus Spaß... und dennoch funktioniert die Gemeinschaft! Das kann gelingen, weil sich die Mentalität der Leute, die da zusammenleben und arbeiten darauf eingestellt hat. Und aus diesem Grund dürfte es meiner Lesart nach auch kein Problem darstellen, wenn die Sternenflotte nur so sechs, sieben Ränge benutzt.
(Wie gesagt, dieses System setze ich für die Sternenflotte meiner FanFictions an; das kann natürlich jeder halten, wie er will).

Auf nur sieben Ränge bin ich selbst nie heruntergegangen, aber immerhin habe ich in "Lockruf der Sterne" mal gerade ganze 14.
Und das für eine doch etwas größere Flotte von etwa 10.000 Kriegsschiffen, und einem Sternenreich welches 37 gut besiedelte Planeten und etwa doppelt soviele Stützpunktwelten umfasst.

Hauptsächlich habe ich dabei die Unteroffiziersdienstgrade und Mannschaftsdienstgrade zusammengekürzt. Denn in dem LdS-Verse führen bereits Oberleutnante kleine Kampfschiffe. Zu den größten Einheiten zieht sich dies bis zum Oberst hin, weshalb sowohl drei Offiziersdienstgrade als auch drei Stabsoffiziersdienstgrade notwendig sind.

Und vier Admiralsdienstgrade sind für die Strukturierung einer entsprechenden Truppenstärke angemessen IMO.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #351 am: 30.11.12, 14:20 »
Die Zusammensetzung einer Mannschaft mag wohl je nach Aufgabenbereich eines Schiffs unterschiedlich ausfallen, aber wie würdet ihr z.B. die 150 Mann einer Intrepid anteilsmäßig den jeweiligen Abteilungen zuweisen, wenn ein möglichst breites Missions-Spektrum abgedeckt werden soll?

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #352 am: 30.11.12, 15:36 »
Die Zusammensetzung einer Mannschaft mag wohl je nach Aufgabenbereich eines Schiffs unterschiedlich ausfallen, aber wie würdet ihr z.B. die 150 Mann einer Intrepid anteilsmäßig den jeweiligen Abteilungen zuweisen, wenn ein möglichst breites Missions-Spektrum abgedeckt werden soll?
Schwierig zu beantworten!
Für meine "Lys"-Klasse habe ich im Wiki-Artikel hier etwas zur Mannschaftstruktur geschrieben.

Die grafische Übersicht sieht so:


Zur Verteilung folgender Text:
Zitat
Bei 70 Mannschaftsmitgliedern, die im Rahmen ihres Dienstes in der Sternenflotte für den Schiffsbetrieb zuständig sind, stellt das Technikerteam (inklusive Dispositionsmannschaft) mit 19 Personen das größte Kontingent, gefolgt vom wissenschaftlichen Stab mit 15 Personen. Die medizinische Abteilung und die Schiffssicherheit verfügen jeweils über 8, der Operationsstab und die Piloten über je 5 Mitglieder.
Von den Konstrukteuren der Klasse wurde eine Mitnahme von etwa 30 Zivilisten angenommen. Bis zu einer doppelten Anzahl an Personen kann für bequeme Reisebedingungen gebürgt werden.

Das gilt jetzt für 70 Crew-Mitglieder, für Dein Beispiel würde ich die Zahlen also so ungefähr verdoppeln.

Wobei das wie gesagt nur meine Einschätzung ist. Ulimann fand ja bereits die Anzahl der Ensign im Vergleich zu den Lieutenants zu viel. Aber ich habe halt den Ansatz, der vielleicht nicht unbedingt einem klassischen Militär entspricht.

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #353 am: 30.11.12, 16:19 »
Interessannt...
Wenn ich die genannten Zahlen aber zusammenzähle, komme ich immer nur auf 60 (oder habe ich da einige übersehen?).

Ich hätte selbst bei einer Mannschaft von weit über 100 vielleicht nur sechs Mann medizinisches Personal genommen, notfalls kann ja auch noch das MHN mit einspringen.
Die acht Mann Sicherheit entsprächen vielleicht etwa 20 bei einer Intrepid, vielleicht auch 24, für den Fall dass es das Schiff mal in unbekanntes oder gar feindliches Territorium verschlägt.

Ansonsten würde ich auch die technische Abteilung als die größte anlegen, wobei dann die Frage ist ob ein Unteroffizier wie Chief O'Brien eine solche Abteilung auch bei einer deutlich größeren Mannschaft als der einer Defiant leiten könnte (ich denke letzteres ginge nur dann, wenn unter den Ingenieuren kein ranghöherer und vor allem erfahrener Offizier als Junior-Lieutenant zu finden wäre).

Star

  • Captain
  • *
  • Beiträge: 6.596
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #354 am: 30.11.12, 16:47 »
Ich kann leider auch nur den Vergleich zu einem Raumschiff der Nova-Klasse - also einer Mannschaftsstärke von ebenfalls 72 Leuten - anbieten. Bei mir sieht die Verteilung dabei etwa so aus:

3 Kommandooffiziere (Captain, XO, Nachtschicht-XO)
5 Mitglieder des medizinischen Personals (Zwei Ärzte, drei Pfleger/medizinische Techniker)
8 Piloten/Flugdeckoffiziere
10 Sicherheits- und Waffenoffiziere
22 Techniker (Verschiedene Spezialgebiete)
24 Wissenschaftler (Verschiedene Spezialgebiete)

Die Mission dieses Schiffes ist eine wissenschaftliche. Für ein Schiff, das alle möglichen Missionen annehmen soll, würde ich die Sicherheitsmannschaften und das medizinische Personal ordentlich aufstocken, denn bei allen möglichen Krisen von Evakuierungen bis Seuchenbehandlung, werden gerade diese Bereiche gefragt sein. Der Technik-Bereich dürfte immer den größten Bilden, einfach weil da auch Dinge wie Ops- oder Transporter-Chiefs drunterfallen.

Ich glaube das hier hört sich ganz gut an:

3 Kommandooffiziere
20 Mitglieder des medizinischen Stabes
20 Piloten/Flugdeckoffiziere
30 Sicherheits- und Waffenoffiziere
35 Techniker
35 Wissenschaftler
"Maybe it's a little early. Maybe the time is not quite yet. But those other worlds... promising untold opportunities... beckon. Silently, they orbit the sun. Waiting."

--->    Deviantart   <---  [ ] --->    Portfolio <---

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #355 am: 01.12.12, 13:46 »
Interessannt...
Wenn ich die genannten Zahlen aber zusammenzähle, komme ich immer nur auf 60 (oder habe ich da einige übersehen?).
Hinzu kommt noch das Kommandopersonal, das im Grunde nichts anderes macht als Anweisungen zu geben :D 8) (wobei dann doch noch einer fehlen könnte; das ist dann eine Art Joker ;) :D)

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #356 am: 16.01.13, 22:23 »
Ansonsten würde ich auch die technische Abteilung als die größte anlegen, wobei dann die Frage ist ob ein Unteroffizier wie Chief O'Brien eine solche Abteilung auch bei einer deutlich größeren Mannschaft als der einer Defiant leiten könnte (ich denke letzteres ginge nur dann, wenn unter den Ingenieuren kein ranghöherer und vor allem erfahrener Offizier als Junior-Lieutenant zu finden wäre).

Tut mir leid, das jetzt so sagen zu müssen, aber O'Brien ist da das schlechteste Beispiel, das man sich greifen konnte, denn: O'Brien nimmt eine absolute Sonderstellung ein, nicht nur wegen seines Ranges: Unter Maxwell war er ein strategischer Offizier, kommandierte Truppen und beriet seinen Captain, dann ging er in die Technik...

Man muss untescheiden zwischen Dienststellung und Dienstrang. Ein fähiger Unteroffizier darf gerne auch einen ranghohen Offizier kommandieren, wenn es seine Dienststellung vorsieht.

Beispiel: Wenn ein General am Kasernentor ankommt ist ihm der Soldat vom Wachdienst vorgesetzt, dh: Der General kann ihm nicht befehlen, ihn rein zu lassen! (Ein Beispiel, das jedem plausibel erscheinen mag, nicht wahr? Sonst käme ja jeder in Generalsuniform ohen Ausweis hinein...)

Ein anderes Beispiel ist die Ausbildung: Da werden auch Offiziere von Unteroffizieren ausgebildet und deren Befehle sind zu befolgen! (Dienstlich vorgesetzt, eben.)




Wenn ich eine Crew für ein Schiff zusammenstelle überlege ich mir immer welche Aufgaben zum Tagesgeschäft gehören: Sind Sensoren oder Maschinenanlagen zu überwachen, welche Konsolen sollten besetzt sein (Pilotenstation, Wachoffizier auf der Brücke, Krankenstation...) Dann multipliziere ich das mit drei (drei Schichten-Standart) und komme auf eine solide Anzahl an Minimalbesatzung.

Nun schaue ich mir die Abteilungen an, überlege mir die Rangstufen, die ich benötige und setze so "Mindeststandarts" für mein Rangsystem. Ich achte zB. darauf, dass eine kleine Abteilung (zB. Biolabor) von einem LTJG geführt wird - was dann für den Chef der Wissenschaften mindestens den Rang eines LT vorgibt. Ist die Hauptaufgabe aber eine wissenschaftliche, und ich brauche viel mehr Wissenschaftler, die rund um die Uhr arbeiten können (Physik, Biologie, Chemie - jeweils fünf Mann pro Schicht, ergo: 45 !), dann setze ich den Rang auch mal eine Stufe hinauf.

So erhalte ich ein solides (und plausibles) Grundgerüst, das ich dann an meine mir ausgedachten Charaktere anpasse. Mal korrigiere ich einen Rang und damit einhergehend das Alter des Chars, mal erlaube ich dem bestehenden Charakter aber auch die Sonderrolle.

Bei der Technik differenziere ich gerne in Antrieb, Computer, Sensoren/ Aktoren, Energieerzeugung; Bei einem Raumschiff für den Tiefenraum achte ich auf einen fähigen Antriebsspezialisten - der aber nicht zwangsläufig auch der Chefingenieur sein muss (!).

Für die Sicherheit habe ich kein wirklich gutes Muster - denn diese sind viel zu Personalintensiv:
Gehe ich von einer Spezialeinheit aus habe ich 8 Mann für die kleinste Einheit; Multipliziert mit drei (für die Schichten) plus ein kommandierender Unteroffizier/ Offizier komme ich schon auf über 24! Wenn ich nun aber zwei Teams pro Schicht möchte (Man bedenke: Ich kann dann nur 4 wichtige Punkte mit jeweils vier Mann sichern, wie zB. Brücke, Maschinenraum, Shuttlehangar(!) - und habe dann noch vier Leute um das Schiff zu durchkämmen - das ist wenig. (Nun gut, in einem Notfall kann ich auch die Einheiten einbeziehen, die gerade Dienstfrei haben, aber das ist immer mit einer ~zwei- bis dreiminütigen Zeitverzögerung möglich. (Bis dahin könnte man ein Shuttle geöffnet haben, den Transporter benutzt, um sich oder Bomben zu plazieren...)



Hinzu kommt noch das Kommandopersonal, das im Grunde nichts anderes macht als Anweisungen zu geben :D 8) (wobei dann doch noch einer fehlen könnte; das ist dann eine Art Joker ;) :D)

Vergesst nicht: Zu den Kommandooffizieren zu TNG-Zeiten zählen Piloten, Navigatoren, Logistiker (!), Flugsicherung/ und -aufsicht, etc. pp.
Sollen pro Schicht also immer zwei Shuttles bereitstehen sind das wieder ettliche Männer: Allein sechs Piloten, drei weitere für die Hangarkontrolle, ...

Damit kommt man, gerade für kleine Schiffe, auf eine so immens hohe Zahl an Offizieren/ Unteroffizieren, dass kein Platz mehr für "Crewmen" bleibt. Tja... dann beginnt das große Ausstreichen an nicht zwingend benötigtem Personal. Mir geht es meist so, dass ich an diesem Punkt feststellen muss, dass mein Sternenflottenschiff einem riesigen, mächtigen Flugzeugträger gleicht, dass die "Fünf-Mann-Crew" (Achtung: Bewußt untertrieben!) sich aber kaum während des Dienstes begegnen wird - somit ist also das, was das Schiff zu leisten vermag... sagen wir mal "kastriert" und fällt weit hinter dem zurück, was als Maximum möglich wäre.

Nun liegt es am Autor sich durch diesen Dschungel einen Weg zu bahnen und alles plausibel klingend darzustellen. Ich erinnere mich an eine Unterhaltung mit Star (vor gefühlten vier Ewigkeiten) zum Thema "Größe der Crew" auf seinem Schiff der Nova-Klasse: Dadurch, dass er seine Crew komplett aufgestellt, sie in Schichten eingeteilt und jedem einzelnen ein eigenes Wesen verpasst hat, klingt es in meinen Ohren ziemlich "rund" und perfekt.

Fazit und die Tipps nochmals in Kürze:
Überlegt euch wie ein gewöhnlicher Arbeitstag (denkt an eure Schichten!) auf euren Schiffen aussehen sollte, dann dürftet ihr der Perfektion schon sehr nahe kommen und ihr habt ausreichend Crew.

Denkt nicht in Rängen, wenn dies euch befremdet, sondern in Aufgaben. Die Daraus resultierenden Rängen zählt ihr einfach nach oben:
Mitarbeiter (zB: Wissenschaftliche Mitarbeiter; ENS)
Abteilungsleiter, (zB: Bereich: Physik; LTJG)
Bereichsübergreifende Leiter (zB: Chefingenieur, oder Wissenschaftsoffizier, LT, LCDR),
Schichtleiter, Wachoffiziere... (LCDR)
Erster Offizier (CDR)
Kapitän (CAPT)

PS: Ein Autor ist ein Künstler und darf sich gewiss der künstlerischen Freiheit bedienen. Dies ist ja nur (m)eine Idee/ Vorschlag/ Möglichkeit/ Muster - und muss nicht zwingend sklavisch befolgt werden. Wissen ist schließlich nur der Anfang von Weisheit, nicht das Ende...

Tolayon

  • Lieutenant Commander
  • *
  • Beiträge: 4.517
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #357 am: 01.02.13, 14:16 »
Mein derzeitiger Fragenkomplex befasst sich mit der Wichtigkeit die Einhaltung der Kommandokette betreffend.

Normalerweise läuft es offenbar immer so ab, dass der Föderationsrat, vielleicht auch der Präsident oder einer seiner Minister das Oberkommando der Sternenflotte kontaktiert und daraufhin ein Admiral den entsprechenden Einsatzbefehl an das jeweilige Schiff oder auch die Station gibt.

Wäre es nun aber auch denkbar, dass in Sonderfällen ein hochrangiger Politiker direkt, auch unter Umgehung des Oberkommandos einem Captain der Sternenflotte Befehle erteilen kann, ja vielleicht sogar ein Schiff zu seinem persönlichen "Flaggschiff" auserkoren kann?

Ich glaube, in einer TOS-Folge wollte bzw. sollte Kirk direkten Kontakt mit dem Föderationsrat aufnehmen, aber irgendwie ging das nicht ganz mit den Vorschriften konform...

Visitor5

  • Lieutenant
  • *
  • Beiträge: 3.166
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #358 am: 01.02.13, 14:29 »
Kein Politiker sollte "einfach so", dh.: ohne Mehrheitsentscheidung, Einfluss auf ein Raumschiff nehmen können!
(Bundeswehreinsätze werden vom unserer Regierung beschlossen, und dauch diese brauchen eine Mehrheit! Bei den Amerikanern sieht es anders aus: Sie haben einen "starken Präsidenten" (im Vergleich zu unserem Kanzler/ Präsident die so etwas nicht "alleine" entscheiden können), auch der französische Präsident hat da viel weitreichendere Möglichkeiten, wie sein deutsches Pendant).

Ich für meinen Teil präferiere das deutsche System. Natürlich ist nach wie vor die Möglichkeit da, in den Abstimmungen zu manipulieren und Meinungen zu färben, allerdings ist dieses System weit weniger anfällig für Missbrauch.

Natürlich kann ein Raumschiff auch eine Art Mandat bekommen, der dem Captain befielt "eine Kolonie umfassend und mit allen Mitteln seines Schiffes zu supporten". Damit wäre es dem Kolonierepräsentanten auch möglich, dem Captain/ Schiff auch direkte militärische Aktionen gegen Piratennestern, o.Ä. zu befehlen.

Ich denke man sieht damit schon, wie man auch in einem demokratischen System durch die Lücken des Rechtsstaates schlüpfen kann... ;)

Max

  • Mod
  • Rear Admiral
  • *
  • Beiträge: 18.449
  • Adagio non molto
    • http://home.arcor.de/epgmm_trip/ST-BSB-09.html
Antw:Starfleet Organisation
« Antwort #359 am: 03.02.13, 13:31 »
Wäre es nun aber auch denkbar, dass in Sonderfällen ein hochrangiger Politiker direkt, auch unter Umgehung des Oberkommandos einem Captain der Sternenflotte Befehle erteilen kann, ja vielleicht sogar ein Schiff zu seinem persönlichen "Flaggschiff" auserkoren kann?
Hmm, also bei TOS-Verhältnissen könnte ich mir das fast vorstellen; obwohl natürlich die von Visitor geäußerten Vorbehalte nicht von der Hand zu weisen sind.
Aber wenn ich da an Robert Fox denke, so konnte man da wirklich den Eindruck gewinnen, auch "Nicht-Angehörige" der Sternenflotte hätten unter gewissen Bedingungen Verfügungsgewalt über ein Raumschiff.

 

TinyPortal © 2005-2019