Guten Morgen!
Das Thema ist ein bisschen komplexer als es sich auf den ersten Blick liest.
Ich sehe es so:
Die Basis der Vereinten Föderation der Planeten sind natürlich ihre Mitglieder.
Aber schon hier fängt es an, problematisch zu werden! Ich versuche es einmal am Beispiel der Erde zu erläutern:
In unserem Sternensystem gibt es die Erde, von der wir stammen. Dann gibt es den Erdtrabanten, den Mond, auf dem es eine Kolonie der Erde gibt und unseren vierten Planeten, den Mars.
Jede Organisation hat prinzipiell zwei Strömungen: Eine divergierende und eine sich vereinigende. Ein Beispiel aus der heutigen Zeit: Europa
Ihr werdet mir gewiss zustimmen wenn ich sage, dass Europa immer mehr und mehr zusammenwächst! Beginnend aus der Kohle-Stahl-Union über den „Wegfall der Grenzen“, eine einheitliche Währung... Wir wachsen zusammen – und doch, wenn wir von Italien aus über die Adria gen Osten blicken sehen wir wie Staaten zerfallen: Der Kosovo, das ehemalige Jugoslavien – kurz: „Jugoslavien bricht auseinander, damit sich die Staaten in der EU wieder zusammenschließen...“
Was heißt das nun für das 24. Jahrhundert?
Der Mond, der Mars – es wird Strömungen geben, die die Unabhängigkeit propagieren und es wird Strömungen geben, die alles zusammenhalten wollen. Wie sehen da die Regeln aus? Darf der Mond aus der Föderation austreten? Oder der Mars? Nimmt die Föderation Planeten, Sternensysteme oder Rassen auf? Ohne diese Frage zu klären lässt sich imho die Frage nach der Homogenität der Föderation nicht beantworten.
Der Idealzustand wäre natürlich, dass sich eine Rasse geschlossen der Föderation anschließt.
Wir wissen aber auch, dass es Kolonien der Menschen gibt, die nicht der Föderation angehören. Ich sage an dieser Stelle „Kolonie der Menschen“, denn es ist nicht sicher, dass Turkana IV beispielsweise wirklich von der Erde aus gegründet wurde, der Begriff „Erdkolonie“ wäre in diesem Kontext irreführend. Vielleicht ist die Herkunft dieser Menschen der Mond? Oder der Mars?
Wo gehört also Turkana IV hin?
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Dem Leitgedanken der Föderation nach, der „bereitwilligen Freiwilligkeit“, würde ich sagen, dass quasi alles möglich ist: Es werden Kolonien aus strategischen Überlegungen heraus gegründet, aus Gründen von Glauben und Ansicht (aus TNG: die Genom-Kolonie, Bringloidi, Mariposer, oder diese schottische Kolonie; DS9: Das Paradiesexperiement“), zur Forschung, als Handelsposten... Diese Kolonisten können gewissermaßen tun, was sie wollen.
Meine Frage lautet daher:
Glaubt ihr, dass die Abteilungen der Sternenflotte in den äußeren und äußersten Territorien der Föderation vollständig autonom sind oder doch noch irgendwie von der Zentrale auf der Erde abhängen?
Wir wissen, dass Raumschiffe teilweise auch mehrere Jahre unterwegs sein können (5-Jahres-Misssionen waren zB. Zu Kirks Zeiten wohl durchaus üblich) und dennoch gehören sie zur Flotte!
Ich fände es nicht gut, die Föderation und die Sternenflotte zu sehr divergieren zu lassen – allerdings kann man davon ausgehen, dass Kolonien durchaus ihre eigene „Sternenflotte“ haben könnten, die sich natürlich auch die erprobten Leitgedanken, Methoden und Direktiven der eigentlichen Sternenflotte zu eigen gemacht haben könnten.
Dies ermöglicht es uns Autoren auch, diesen Gedanken umzusetzen:
So wäre es durchaus denkbar, dass Mitte bis Ende des 24. Jahrhunderts irgendwo etwa 5000 Lichtjahre von der Erde entfernt noch Constitutions eingesetzt werden, und die Offiziere auf diesen Schiffen noch die Uniformen aus der TNG-Serienzeit tragen
Es wird auch im 24. Jahrhundert Aufgaben geben, die eine Constitution erledigen könnte – zumindest was die Technologie anbelangt: Sie ist durchgehend von der Crew zu warten, ist robust und hat sich bewährt, allerdings ist sie auch äußerst personalintensiv. Ohne ein anständiges Refit würde ich sie nicht in Dienst stellen, und dann ist wohl eine Neuentwicklung/ ein Neubau (zB. einer Nova oder Intrepid) doch der bessere Weg.
Fazit:
Die Homogenität der Föderation und der Sternenflotte sollte gewahrt bleiben, Entfernung hin oder her!
Es ist gewiss möglich, dass Kolonien ihre eigene Suppe kochen möchten und es auch tun!
Es wird für einen Autor gewiss Gründe und Möglichkeiten geben, alte liebgewonnene Schiffe (Schiffsklassen) irgendwie ins 24. Jahrhundert zu retten. Auch in meinen Geschichten gibt es viele alte Schiffsklassen die modifiziert und modernisiert zum Einsatz kommen, allerdings nicht unter dem Kommando der Sternenflotte!
Es herrscht in diesem Bereich sehr viel Klärungsbedarf und es hängt sehr viel von Fakten ab, die noch nie eindeutig und klar formuliert wurden. Das ist sehr viel Arbeit, die ich mir an dieser Stelle eigentlich noch nicht machen möchte, momentan brauche ich meine Energie für ein anderes Projekt, aber selbstverständlich würde ich mich beteiligen wenn jemand sich dem Problem, wie denn die Föderation/ Sternenflotte aufgebaut sein könnte, annimmt.
Mfg
Visitor5