Autor Thema: Der DS9 Episoden Thread  (Gelesen 82351 mal)

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Max

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #180 am: 11.08.14, 20:59 »
* zum einen ist die Dramaturgie weg - nachdem in der 6 Staffel DS9 zurückerobert wird, ist klar das das Dominion verliert und geschlagen ist... mit Einführung der Breen in der 7. Staffel wiederholen sich die Autoren dann sogar, der dramaturgische Höhepunkt zur 6. Staffel ist also nicht zu schlagen
Hmm, interessant. Ich frage mich dabei aber auch, ob es wirklich so sein muss, dass sozusagen der Spannungsbogen bei einer Serie immer ansteigend sein muss. Ich hätte jetzt auch vermutet, dass es ein wenig anstrengend wird, wenn eine Serie immer dramatischer werden muss. Wiederholungen sind natürlich dessen ungeachtet nicht erstrebenswert.

* Ezri - man kann zum Dax nachfolger ja stehen wie man will, aber das in der 7. Staffel folgende hin und her Ezri-Worf-Bashir ist schon eher sehr... soapig und nervt etwas. Ähnliches trifft auch auf dem Romatik Plot mit Kira - Odo zu. Warum man Ezri als neuen Charakter dann auch noch 3-4 alleinige Episoden zugesteht, obwohl klar ist, das nach der Staffel eh alles Vorbei ist... hat sich mir nie erschlossen.
Ezri ist wohl wirklilch ein Streitpunkt ;) :D
DS9 habe ich aber immer schon als sehr soapig empfunden, auch schon in den Staffeln davon, wobei es dann am Ende wohl aber wirklich recht schlimm wurde. Ich fand Ezri viel angenehmer als Jadzia; das hat schon mal damit zu tun, dass Jadzia immer, wie soll ich es höflich sagen?, immer anstrengend war. Es ist schwierig einen neuen Charakter nur für eine Staffel einzuführen. Es ist natürlich eine Aufgabe für sich, sich vorzustellen, man schreibe jetzt Geschichte rund um eine Figur, die weiter eine Rolle spielen wird. Dazu hätte aber wirklich auch gehört, ihr nicht zu viele Einzelgeschichten einzuräumen. Das Positive an Ezri war dann aber, dass sie eine neue Perspektive in die Serie brachte, etwas, das mit Jadzia in der Serie wohl nicht mehr möglich gewesen wäre.

* die 7. Staffel ruiniert einige der besten Figuren, allen voran Gul Dukat, dessen Irrsinn und seine Umoperation zum Bajoraner sind der Todesstoss für diese Figur... etwas milder trifft es Worf, Sisko, Odo, Kira. Weyoun und die Gründer werden in der Staffel auch arg gebeutelt als Dramatis personae.
Das könnte ein Nebeneffekt der Bestrebung sein, die Serie auf Teufel komm' raus weiter dramatischer zu gestalten. Dukats Verwandung war krass, aber nicht unoriginell - nach meinem Empfinden jedenfalls, wenn man den ST-Maßstab anlegt.

* generell wendet sich die 7. Staffel auch bei dem Prophetenthema stark dem Mystizismus und Fantasy zu - ein element das man eigentlich in den Staffel davor besser und dezenter behandelt hatte, um es im "normalen" Universum zu belassen
Dieser Aspekt ist aber glaube ich grundsätzlich in der DS9-Anlage dabei gewesen. Rein vom Stil her fand ich sowas wie  "Das Gesicht im Sand" recht ansprechend.

* die Unsitte der Holodeck Folgen zieht ein... hatte es DS9 davor in 6 Staffeln nur auch eine "echte" Holodeckfolge gebracht, hat die Staffel 7 gleich zwei... das ist immer noch besser als Voyager, wo gefühlt ganze Staffeln auf dem HD spielen aber dennoch... Zumal DSß zwei ganz eigene Theman die immer wiederkommen auch in der 7 Staffel zu Tode strapaziert: Das Paralleluniversum und die Klingonenplots - auch hier gibts nur Wiederholung schon zig mal dagewesenen
Das würde ich glaube ich genauso unterschreiben.

* das die Figuren stagnieren sieht man auch daran, dass immer mehr Rand und Nebenfiguren (Nog, Fontaine, Dukat, Leeta, Rom, Martok, Admiral Ross) behandelt werden und sich bei den Hauptfiguren eher wenig tut... und wenn doch meist eher merkwürdige Dinge
...zumal die erwähnten Nebenfiguren nicht unbedingt so interessant gewesen sind, als dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätten. Okay, ich gebe zu, das war fies ;) :D Sowas ist Geschmackssache.

Das alles macht Staffel 7. nicht schlecht... aber immerhin zur schlechtesten Staffel von DS9 gesamt.
Echt? Schlechter als die erste Staffel?

Mir Persönlich gefallen die ersten Staffeln deutlich weniger gut als die letzten,  so richtig interessant ist DS9 in meinen Augen erst geworden als das Dominion eingeführt wurde.  Garde der sich aufbauende Konflikt ist das interessante an der ganzen Serie,  und jedes mal denkt man sich schlimmer kanns nimmer kommen,  aber es wird schlimmer.  Alles in allem bringt man die Kregsstimmung gut rüber.
Die erste Staffel fand ich in der Rückbetrachtung auch sehr langweilig. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Macher da dann schon gemerkt haben, dass das Konzept ohne Krieg (und ohne Raumschiff) nicht funktionieren kann.

Vorweg: ich mag die ersten DS9 Folgen ungemein. Sie haben in meinen Augen das Grösste (leider ungenutzte) Potential aller Star Trek Settings. Es sind teils leise aber oft hochpolitische Folgen die, wenn man sich Zeit nimmt und mit nehmen lässt, ein wunderbares Szenario entfalten... Natürlich gehöre ich mit dieser Meinung zu einer Randgruppe. Die Zuschauer haben das damals anders gesehen und sehen es wohl auch heute noch so. Mit dem Auftauchen der Kriegsgefahr durch das Dominion - genau genommen mit der Defiant hat die Serie einen Bruch, wo sie die alte Linie verlässt und eine neue Richtung einschlägt. Ich finde deswegen die ersten beiden Staffeln trotzdem gut... vor allem da dort noch sehr vieles unverbrauchter ist un dviele Dinge passieren die man später gelassen hat. Leider.
Dass sich die Serie am Anfang aber auch echt schwer tat, dafür sprechen mMn Folgen wie "Q - Unerwünscht"...
« Letzte Änderung: 11.08.14, 21:05 by Max »

Leela

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #181 am: 12.08.14, 08:59 »
Hmm, interessant. Ich frage mich dabei aber auch, ob es wirklich so sein muss, dass sozusagen der Spannungsbogen bei einer Serie immer ansteigend sein muss.. .

Ich vermut emal die Zuschauer erwarten das schon, siehe;
Die erste Staffel fand ich in der Rückbetrachtung auch sehr langweilig.


DS9 habe ich aber immer schon als sehr soapig empfunden, auch schon in den Staffeln davon, wobei es dann am Ende wohl aber wirklich recht schlimm wurde. Ich fand Ezri viel angenehmer als Jadzia; das hat schon mal damit zu tun, dass Jadzia immer, wie soll ich es höflich sagen?, immer anstrengend war. Es ist schwierig einen neuen Charakter nur für eine Staffel einzuführen. Es ist natürlich eine Aufgabe für sich, sich vorzustellen, man schreibe jetzt Geschichte rund um eine Figur, die weiter eine Rolle spielen wird. Dazu hätte aber wirklich auch gehört, ihr nicht zu viele Einzelgeschichten einzuräumen. Das Positive an Ezri war dann aber, dass sie eine neue Perspektive in die Serie brachte, etwas, das mit Jadzia in der Serie wohl nicht mehr möglich gewesen wäre.

Hier bin ich zwar fast komplett konträrer Meinung, aber ich ich weise mal auf eine Besonderheit hin, die Dax zunehmend "geschwächt" hat, nämlich schlicht die Tatsache das die Autoren mit den Trill als Spezies offenbar so gut wie nichts anzufangen wussten. Das Konzept der Trill ist in der Serie wohl nie wirklich aufgegangen, worunter die Figur doch etwas gelitten hat in meinen Augen.


Das könnte ein Nebeneffekt der Bestrebung sein, die Serie auf Teufel komm' raus weiter dramatischer zu gestalten. Dukats Verwandung war krass, aber nicht unoriginell - nach meinem Empfinden jedenfalls, wenn man den ST-Maßstab anlegt.

uhhh... echt? Also wenn man den Dukat von Staffel 1-3 nimmt, den harten cardassianischen Kommandanten, den Besatzungskommandanten Bajors, den 110% Militär, selbst wenn man den Kriegsherren der Staffel 5-6 zugrunde legt, dann sorry.. ist Dukats Abstieg zum Loonatic in Staffel 7 wirklich bitter. Die Figur ist nich wieder zu erkennen, und das liegt nicht am fehlenden cardassianischen Makeup. Allein die Idee das der knallharte ehmalige Besatzungskommandant sich zum Bajoraner umoperieren lässt, sich dann an die religiöse Führerin ranmacht um diese von einem Kult zu überzeugen (an den der alte Dukat eigentlich nie geglaubt hat)... nein.... damit habe ich echt Probleme. Wenn man den Dukat in den alten Folgen sieht und dran denkt was kommt, entwertet das die Figur für mich doch sehr stark.


Echt? Schlechter als die erste Staffel?

Ja. Um Längen...
Und ich (hoffe ich) habe auch gute Gründe dafür,

# zum einen die Staffel ist wirklich etwas "unaufgeregt", aus heutiger Sicht. Ich mag aber das es etwas ruhiger zugeht. Zumal, wenn man es mit TNG vergleicht, bietet DS9 nicht weniger Action oder Abenteuer, das dabei auch mal schwächere Plots unterkommen, wurde nur bei TNG durch die damals schon etablierten Charaktere aufgefangen. Will man einen "echten" Vergleich ziehen, müsste man mal die 1. Staffel von TNG, DS9 und Voy nebeneinander halten... und in der Beziehung schneidet DS9 nicht wirklich schlechter ab als TNG oder Voy finde ich.

# zudem schleichen sich auch bei DS9 am Anfang einige Fehler ein, zB der unbedingte Wille der Autoren jede Figur in einer eigenen Episode einzuführen UND verbunden damit das einige Figuren deutlich anders konzipiert waren, aber offenbar so nicht geschrieben werden konnten - zb das Dax eigentlich als eine Art Spock Charakter geplant war und Quark vom KOnzept her deutlich finsterer angelegt wurde. Auch Sisko als Witwer und Vater war ein Konzept das offenbar so nicht wirklich schreibbar war - zumindest nicht in Verbindung seiner Kommando Funktion. Das alles musste sich aber erst zeigen (in den Episoden der ersten Staffel) und unter den Umständen sind sie... nicht so schlecht.

# der zweite Fehler ist der TNG Überschatten... so das man versucht möglichst gleich viele Verbindungen zu den Superfiguren aus TNG herzustellen (Picard, Q) - das geht jedesmal ziemlich daneben und schadet DS9 eher.
Andererseits schafft DS9 es, seine eigene Prämisse nicht aufzugeben  (wie später Voyager)... die kaputte Station, die Schwierigkeiten mit Bajoranern und Cardassianern sind immer und über viele Folgen präsent, so dass DS9 sich thematisch doch sehr viel mehr treu bleibt als Voyager später.

# im Vergleich zu Voyager fällt auch etwas anderes auf: Das Gefühl etwas neues zu sehen und die "frische" bleiben sehr viel länger präsent. Das liegt einerseits an der Star Trek untypischen Umgebung, aber auch besonders an innovativen EInsatz von Musik und Kamera... die ersten Folgen DSß weisen hier einige wirklich künstlerische Besonderheiten auf, die sich dann leider zum Ende der Staffel hin in Routine verschleissen.. bei Voy hatte ich zB nie das Gefühl "oh die wollen da was besonderes machen/bieten" sondern eher immer "Ach ja, genau.. das alles wie immer"
« Letzte Änderung: 12.08.14, 10:32 by Leela »

Max

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #182 am: 12.08.14, 22:18 »
Hmm, interessant. Ich frage mich dabei aber auch, ob es wirklich so sein muss, dass sozusagen der Spannungsbogen bei einer Serie immer ansteigend sein muss.. .

Ich vermut emal die Zuschauer erwarten das schon, siehe;
Die erste Staffel fand ich in der Rückbetrachtung auch sehr langweilig.
Da besteht meiner Ansicht nach schon ein Unterschied. Nur weil ich mir vielleicht keine langweiligen Folgen (langweilig ist natürlich auch diffus, weil eine Folge ohne klassischen Spannungsaufbau trotzdem ansprechend sein kann oder zumindest sein könnte) wünsche, heißt das doch trotzdem nicht, dass ich einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen fordere. Eine ständige Steigerung wird mehr als schwierig werden, könnte in eine dann schon unübersichtliche Komplexität münden oder könnte beinahe lächerlich wirken. So nach dem Motto: Wäre die siebste Staffel zwar nicht auf dem Niveau der sechsten, aber immerhin auf dem der fünften und damit besser als die dritte Staffel, wäre doch auch alles in Ordnung  ;D

DS9 habe ich aber immer schon als sehr soapig empfunden, auch schon in den Staffeln davon, wobei es dann am Ende wohl aber wirklich recht schlimm wurde. Ich fand Ezri viel angenehmer als Jadzia; das hat schon mal damit zu tun, dass Jadzia immer, wie soll ich es höflich sagen?, immer anstrengend war. Es ist schwierig einen neuen Charakter nur für eine Staffel einzuführen. Es ist natürlich eine Aufgabe für sich, sich vorzustellen, man schreibe jetzt Geschichte rund um eine Figur, die weiter eine Rolle spielen wird. Dazu hätte aber wirklich auch gehört, ihr nicht zu viele Einzelgeschichten einzuräumen. Das Positive an Ezri war dann aber, dass sie eine neue Perspektive in die Serie brachte, etwas, das mit Jadzia in der Serie wohl nicht mehr möglich gewesen wäre.

Hier bin ich zwar fast komplett konträrer Meinung, aber ich ich weise mal auf eine Besonderheit hin, die Dax zunehmend "geschwächt" hat, nämlich schlicht die Tatsache das die Autoren mit den Trill als Spezies offenbar so gut wie nichts anzufangen wussten. Das Konzept der Trill ist in der Serie wohl nie wirklich aufgegangen, worunter die Figur doch etwas gelitten hat in meinen Augen.
Ja jedem seine Meinung. Ich mochte Figuren wie Ezri (oder in ENT auch Hoshi Sato), weil sie endlich mal mit dem doch so gut wie in jeder ST-Figur vorhandenen Bild des toughen (hmm, das sieht merkwürdig aus ;), also: des taffen) Sternenflottenoffiziers brachen.
Leider ist dann natürlich wieder das typische Grundmotiv zu finden, wonach solche Figuren dann ihre Schwächen überwinden (müssen) :(

uhhh... echt? Also wenn man den Dukat von Staffel 1-3 nimmt, den harten cardassianischen Kommandanten, den Besatzungskommandanten Bajors, den 110% Militär, selbst wenn man den Kriegsherren der Staffel 5-6 zugrunde legt, dann sorry.. ist Dukats Abstieg zum Loonatic in Staffel 7 wirklich bitter. Die Figur ist nich wieder zu erkennen, und das liegt nicht am fehlenden cardassianischen Makeup. Allein die Idee das der knallharte ehmalige Besatzungskommandant sich zum Bajoraner umoperieren lässt, sich dann an die religiöse Führerin ranmacht um diese von einem Kult zu überzeugen (an den der alte Dukat eigentlich nie geglaubt hat)... nein.... damit habe ich echt Probleme. Wenn man den Dukat in den alten Folgen sieht und dran denkt was kommt, entwertet das die Figur für mich doch sehr stark.
Nun, Dukat ist ja, wenn man das so dahinsagen darf, immerhin vorher schon ein wenig wahnsinnig geworden. Es muss nicht unbedingt verkehrt sein, wenn man zeigt, dass ein "Kriegsherr", wie Du ihn genannt hast, dann auch (und nicht zuletzt durch das, was er mit seinen Taten in Gang gesetzt hat) ein anderer oder auch "gebrochen" wird. Unbestritten bleibt es dann schon noch die Frage, wie weit man das treiben möchte und DS9 war hier sicherlich nicht dezent ;)
Es ist alles ein also ein bisschen überzeichnet, aber vielleicht war genau das das, was ich meinte, wenn andeutete, dass die Autoren vielleicht lieber nicht versuchen sollte, das Spannungsniveau immer weiter in die Höhe zu treiben, wo doch eine Stufe niedriger auch unterhaltsam und vielleicht glaubwürdiger wäre.

# zum einen die Staffel ist wirklich etwas "unaufgeregt", aus heutiger Sicht. Ich mag aber das es etwas ruhiger zugeht. Zumal, wenn man es mit TNG vergleicht, bietet DS9 nicht weniger Action oder Abenteuer, das dabei auch mal schwächere Plots unterkommen, wurde nur bei TNG durch die damals schon etablierten Charaktere aufgefangen. Will man einen "echten" Vergleich ziehen, müsste man mal die 1. Staffel von TNG, DS9 und Voy nebeneinander halten... und in der Beziehung schneidet DS9 nicht wirklich schlechter ab als TNG oder Voy finde ich.
Die Anfänge der Serien zu vergleichen, fände ich eine ebenso spannende, wie wohl quasi undurchführbare Sache, weil die Grundlagen und Prämissen (die man mMn vielleicht nicht außer Acht lassen darf) doch sehr verschieden waren. Eine Rountine-Serie wie VOY mit einem ST-Wagnis, das immer um Nähe und Distanz zu TOS pendelt, wie TNG zu vergleichen, halte ich also für schwierig; obwohl man sie rein nach dem, was man so zu sehen bekam, natürlich wirklich einander gegenüberstellen kann.
Die Frage ist, ob DS9 nur "unaufgeregt" oder leider schon belanglos war. Hier bin ich vielleicht raus aus der Nummer, weil ich DS9 schon von den Anlagen her nicht mochte und wahrscheinlich alles andere als unvoreingenommen bin ;) :D

# im Vergleich zu Voyager fällt auch etwas anderes auf: Das Gefühl etwas neues zu sehen und die "frische" bleiben sehr viel länger präsent. Das liegt einerseits an der Star Trek untypischen Umgebung, aber auch besonders an innovativen EInsatz von Musik und Kamera... die ersten Folgen DSß weisen hier einige wirklich künstlerische Besonderheiten auf, die sich dann leider zum Ende der Staffel hin in Routine verschleissen.. bei Voy hatte ich zB nie das Gefühl "oh die wollen da was besonderes machen/bieten" sondern eher immer "Ach ja, genau.. das alles wie immer"
VOY wirkte wirklich nur aufgrund der neuen Sets ein wenig frisch und neu, aber das nutzte sich ja schon sehr schnell ab ;) Was mir so viele VOY-Folgen inzwischen verleiden, ist der Score. Gefühlt hat jede Folge diesen Jay Chattaway-Dahin-plätscher-Sound ;)
Das Problem mit DS9 war meiner Meinung nach, dass die ungewohnte, ja untypische Umgebung diese Umgebung nicht automatisch zu einer interessanten machte. Habe ich da auf der einen Seite ein tolles stylisches oder elegantes Raumschiff, das ständig Neues entdeckt oder eine marode Station, auf der man Glück hat, wenn mal ein lästiges Wesen vorbeischaut, tja, da fällt mir die Wahl leicht... nicht, weil das andere Setting nicht auch etwas interessantes zu bieten haben könnte, sondern vielmehr, weil ich eben Star Trek mit dem einen und nicht mit dem anderen verbinde. Sicher, damit stehe ich ziemlich alleine da, aber ich sehe die Stärke von ST eher durch Serien wie TOS oder TNG repräsentiert, so sehr diese beiden durch ihre ganz eigenen Schwächen auch belastet sein mögen.

Leela

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #183 am: 13.08.14, 05:42 »
Zitat
Ja jedem seine Meinung. Ich mochte Figuren wie Ezri (oder in ENT auch Hoshi Sato), weil sie endlich mal mit dem doch so gut wie in jeder ST-Figur vorhandenen Bild des toughen (hmm, das sieht merkwürdig aus ;), also: des taffen) Sternenflottenoffiziers brachen.
Leider ist dann natürlich wieder das typische Grundmotiv zu finden, wonach solche Figuren dann ihre Schwächen überwinden (müssen) :(

Nunja, und warum müssen das immer die Frauen sein? Ich meine selbst TNG hat nicht gerade durch toughe Frauen geglänzt nach Yars dahinscheiden. Da war die blasse Crusher die oft auf ihre Mutterrolle oder Picards alter Schwarm reduziert wurde, und da war das ewige Opfer Troi, das von so gut wie jedem Ausserirdischen der vorbeiflog geransacked wurde. Und da hat man nun die erste Star Trek Serie die es nach 30 Jahren mal schafft gleich zwei eigenständige und toughe Frauen zu bringen (Kira / Dax) und was ist das Ende vom Lied... eine wird in ein unsicheres (fast noch teeny-)Wrack umgeschrieben. Also ich halte das unter dem Gesichtspunkt für keine Glanzleistung - und in gewisser Weise ist es sogar in Bezug auf die Star Trek Damen ziemlich frauenverachtend. Die Autoren würden niemals eine männliche Hauptfigur so umschreiben oder gar als Figurenprämisse anlegen, weil sie wissen so eine Figur kommt nicht an - aber die Frauen dürfen natürlich die kleinen "Opfer" sein um die sich die (natürlich) männlichen Helden dann kümmern.

Und Voyager wird später in genau diesselbe Kerbe schlagen, Janeway ist eigentlich ein (schiesswütiger) Mann - zumindest wird sie von den Autoren so geschrieben werden, Kes wird sowas wie die "Ersatz-Troi" auch ein Opfer das oft gerettet werden muss und Belana endet als keifendes Loveinterest von Tom Paris. Einzig Seven of Nine schafft es sich da zu behaupten (naja, sie übernimmt die Serie ja quasi). Und Enterprise bringt bneben der ebenfalls nicht gerade toughen Hoshi halt noch T'Pol, die erst als Art Eiszäpfchen in Archers Allerwertesten agiert und später als sie von Trip aufgetaut wird auch zu einem mit psychischen Konflikten beladenen Loveinterest heruntergstuft wird.

Damit kommt man in 5 Serien und 40 Jahren Star Trek auf 3 Toughe Frauen (Dax, Kira, Seven) - drückt man alle Augen zu und nimmt noch die besseren Gaststars oder frühzeitig Verstorbenen hinzu, kämen vielleicht noch Yar, Ro und mit (angedeuteten Weinkrämpfen) T'Pol dazu. Also die Quote ist sehr mager... das man daher einer dieser seltenen Figuren ins Gegenteil verkehrt... musste wohl eher nicht sein.

Übrigens find ich Ezri nicht so übel... aber auch die FIgur ist eben kein Konzept das haltbar war/ist. Diese depressive und etwas weinerliche Attitüde hat bereits nach einigen Folgen nur noch genervt... mich zumindest.

 
Zitat
Die Frage ist, ob DS9 nur "unaufgeregt" oder leider schon belanglos war. Hier bin ich vielleicht raus aus der Nummer, weil ich DS9 schon von den Anlagen her nicht mochte und wahrscheinlich alles andere als unvoreingenommen bin ;) :D

Wundert mich ehrlich gesagt sehr, es ist in meinen Augen die Serie die Deiner Art zu schreiben am nächsten kommt - ihr fehlt halt nur ein Picard... :D



TrekMan

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #184 am: 13.08.14, 09:06 »
Zitat
Nun ja, und warum müssen das immer die Frauen sein? Ich meine selbst TNG hat nicht gerade durch toughe Frauen geglänzt nach Yars dahinscheiden. Da war die blasse Crusher die oft auf ihre Mutterrolle oder Picards alter Schwarm reduziert wurde, und da war das ewige Opfer Troi, das von so gut wie jedem Ausserirdischen der vorbeiflog geransacked wurde. Und da hat man nun die erste Star Trek Serie die es nach 30 Jahren mal schafft gleich zwei eigenständige und toughe Frauen zu bringen (Kira / Dax) und was ist das Ende vom Lied... eine wird in ein unsicheres (fast noch teeny-)Wrack umgeschrieben. Also ich halte das unter dem Gesichtspunkt für keine Glanzleistung - und in gewisser Weise ist es sogar in Bezug auf die Star Trek Damen ziemlich frauenverachtend. Die Autoren würden niemals eine männliche Hauptfigur so umschreiben oder gar als Figurenprämisse anlegen, weil sie wissen so eine Figur kommt nicht an - aber die Frauen dürfen natürlich die kleinen "Opfer" sein um die sich die (natürlich) männlichen Helden dann kümmern.
Und Voyager wird später in genau diesselbe Kerbe schlagen, Janeway ist eigentlich ein (schiesswütiger) Mann - zumindest wird sie von den Autoren so geschrieben werden, Kes wird sowas wie die "Ersatz-Troi" auch ein Opfer das oft gerettet werden muss und Belana endet als keifendes Loveinterest von Tom Paris. Einzig Seven of Nine schafft es sich da zu behaupten (naja, sie übernimmt die Serie ja quasi). Und Enterprise bringt bneben der ebenfalls nicht gerade toughen Hoshi halt noch T'Pol, die erst als Art Eiszäpfchen in Archers Allerwertesten agiert und später als sie von Trip aufgetaut wird auch zu einem mit psychischen Konflikten beladenen Loveinterest heruntergstuft wird.

Damit kommt man in 5 Serien und 40 Jahren Star Trek auf 3 Toughe Frauen (Dax, Kira, Seven) - drückt man alle Augen zu und nimmt noch die besseren Gaststars oder frühzeitig Verstorbenen hinzu, kämen vielleicht noch Yar, Ro und mit (angedeuteten Weinkrämpfen) T'Pol dazu. Also die Quote ist sehr mager... das man daher einer dieser seltenen Figuren ins Gegenteil verkehrt... musste wohl eher nicht sein.

Mich hat zwar auch das Auftreten von Ezri am Anfang etwas gestört, aber denke nicht, dass es die Absicht der Autoren war, die weibliche Emanzipation zu torpedieren. Vielmehr ist es meines Erachtens Ziel gewesen die Gefahren darzustellen, denn ein unvorbereiteter Trill mit einem Symbionten vereinigt wird. Zu gegeben, manchmal war es fast unangebrachter  Slapstick. Aber in einem Drama sucht man immer nach einem Kontrapunkt. Einer Situation in der der Zuschauer die Spannung entweichen lassen kann. Leider musste zu Beginn der siebten Staffel Ezri dafür zu oft herhalten.  :face

Aber die Wandlung der unsicheren Ezri zu der Ezri, die mit Hilfe von Joran den vulkanischen Heckenschützen erlegt, sollte man meines Erachtens nicht unter den Tisch kehren. Ich fand die Aktion geradezu Grandios. Die Idee Sisko zum zweiten Mal Dax neu kennenlernen zu lassen, fand ich ebenso reizvoll. Zu Beginn von DS9 war Jazia sofort der alte Mann. Alles lief bestens. Aber mit Ezri lief es am Anfang doch anders. Es ist schade, dass man DS9 nicht verlängert hat. Mit ein wenig mehr Zeit hätte man das auch besser herausarbeiten können. Aber die Bücher der 8. Staffel sind lesenswert.

Und nicht zu vergessen ist, dass im Grunde ist das ja alles geschehen, da Terry Farell ihren Vertrag unter den alten Konditionen nicht mehr verlängern wollte und sie bereits für die Serie Becker ein besseres Angebot hatte. 

Wo ich Dir allerdings zustimmen muss, ist die Tatsache, dass man immer mit dem Sexappeal des weiblichen Geschlechts gespielt hat und das mit voller Absicht. In den 60ern waren es die kurzen Röcke. Dann die "spezielle" Uniform von Troi in den ersten Staffeln von TNG mit den bescheidenen Dekolleté und schließlich die "viel zu weit geschnitten"  Anzüge von Seven und T'Pol.  :Ugly


Bei den 60ern kann ich es ja noch nachvollziehen, denn da war die Grundstimmung und Meinung in der Gesellschaft eine andere. STAR TREK war ja schon immer irgendwie ein Spiegel seiner Zeit. Aber besonders bei den letzten Serien war dieser Punkt besonders auffallend, da es meines Erachtens an der gesellschaftlichen Grundhaltung ein wenig vorbei lief. Das war es eher so der Babe-Faktor, den die Produzenten wohl unbedingt brauchten und weniger die Gesellschaft (m.E. zumindest nicht hier in Deutschland).   
« Letzte Änderung: 14.08.14, 09:40 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

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« Antwort #185 am: 13.08.14, 21:04 »
Natürlich ist es aus empanzipatorischer Sicht negativ, dass Figuren, sobald sie etwas schwächer als die sonstigen Helden gezeigt werden, dann weiblich waren. (Gut, man kann sich fragen, ob eine Figur wie Chekov wirklich "stark" ist). Ich würde auch weitergehen, indem ich sage, dass die beiden als stark angeführten Frauen - Kira und Jadzia - auch nicht die besten Aushängeschilder waren. Klar, Jadzia, das ist Geschmacksfrage. Viele mochten sie, ich empfand sie die meiste Zeit als einfach nur nervig. Und Kira? Die Härte, mit der sie Sisko beispielsweise (anfangs) begegnet, ist tough, ja. Aber doch nicht im eigentlichen Sinne souverän. Das soll bedeuten, dass sie durch den Krieg und alles, was sie dort durchleiden musste, ja nicht direkt zu einer gefestigten Persönlichkeit per se wurde, sondern Herausforderungen oder Problemen dann halt nicht larmoyant (à la Troi oder Ezri), sondern aggressiv begegnet; (das wirkt dann sozusagen etwa so souverän, als verhandle Worf anstelle Picards mit Q). Im Grunde kam mir das (wenigstens zunächst) vom Prinzip (natürlich nicht von der Umsetzung selbst) so vor wie weiland "Nummer 1" aus "The Cage": Stärke als Kompensation und bzw. oder auf Kosten anderer Eigenschaften.
Ähnliches begegnet uns bei B'Elanna in VOY ja auch, die ihre Schwäche hinter Aggression versteckt. (Als reines Love-Interest von Paris habe ich sie irgendwie nie direkt gesehen, wahrscheinlich schon allein deswegen, weil auch Paris nie so dominant sein konnte, als dass er deutlich mehr Screnntime und Aufmerksamkeit bekommen hätte als sein vermeintliches Anhängsel).
Sevens Stärke hat doch leider auch diesen, hmm, "Autismus"-Faktor, und sobald sie ihrem Menschsein näher kommt, fällt (von der Anlage her auch nicht unglaubwürdiger Weise) diese Fassade und ein kindliches Ego kommt zum Vorschein.
Mit Ro verhält es sich mMn im Grunde so wie mit Kira, bei T'Pol letztlich vom Prinzip her so wie bei 7of9. Das sind alles keine genuin gefestigten Personen.

(Mir fällt übrigens noch ein, dass ich die Entwicklung von Bashir teilweise auch seltsam fand. Auch er hat als etwas ambivalenter Charakter angefangen, finde ich: Fachlich sicherlich gut, ansonsten aber mit Unsicherheiten versehen. Später wird er zum Übermenschen, wenngleich das die angesprochene Unsicherheiten nicht unbedingt völlig paradox erscheinen lässt).

Also, wenn ich das so durchdenke, sind die Figuren in ST nicht so glücklich beschrieben ;) ;) ;)

Wo ich Dir allerdings zustimmen muss, ist die Tatsache, dass man immer mit dem Sexappeal des weiblichen Geschlechts gespielt hat und das mit voller Absicht.
Das fand ich vor allem bei Seven und T'Pol übel und aufdringlich.




Zitat
Die Frage ist, ob DS9 nur "unaufgeregt" oder leider schon belanglos war. Hier bin ich vielleicht raus aus der Nummer, weil ich DS9 schon von den Anlagen her nicht mochte und wahrscheinlich alles andere als unvoreingenommen bin ;) :D

Wundert mich ehrlich gesagt sehr, es ist in meinen Augen die Serie die Deiner Art zu schreiben am nächsten kommt - ihr fehlt halt nur ein Picard... :D
Für meine erste Reaktion darauf wurde wohl dieser Smiley erfunden: :dpanik
Aber im Ernst: Könntest Du das ein wenig genauer erläutern, weil ich nicht genau weiß, woran Du das festmachst. Das wäre super.

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #186 am: 15.08.14, 13:31 »
Ich würde auch weitergehen, indem ich sage, dass die beiden als stark angeführten Frauen - Kira und Jadzia - auch nicht die besten Aushängeschilder waren. Klar, Jadzia, das ist Geschmacksfrage. Viele mochten sie, ich empfand sie die meiste Zeit als einfach nur nervig.

Aber Stärke hat doch nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob man jemanden leiden mag oder nicht. Wie würdest du einen starken Charakter denn definieren? Wenn durch souveränes Auftreten in allen möglichen Situationen, dann bleibt nicht mehr viel übrig. Auch Captain Picard hat in der Gesamtbetrachtung Momente, in denen er recht irrational agiert, ebenso wie Dax, Kira oder auch Torres Momente haben, in denen sie alles andere als aggresiv handeln. Gerade Kira hat hier eine enorme und glaubwürdige, weil absolut organische Entwicklung hin zur Reife durchgemacht, die sie in meiner Liste starker Charaktere sehr weit nach oben katapultiert - und dabei auch viele ihrer männlichen Kollegen hinter sich lässt.

Ich würde einen starken Charakter dadurch definieren, dass man ihn neun Mal zu Boden schmeißt und er (oder sie) zehnmal von selbst wieder aufsteht. Stärke definiert sich nicht dadurch, wie viel man austeilen, sondern wie viel man einstecken kann, ohne sich beirren zu lassen. Wie viel man verkraften und trotzdem an den Dingen festhalten kann, an die man glaubt. Dass man sich ein eigenes Bild von der Welt macht, auch mal gegen den Strom schwimmt, wenn es sein muss, und ganz egal, was das Leben einem in den Weg schmeißt, dass man für die Dinge eintritt, die man für richtig hält - und auch bereit ist, die Schläge einzustecken, die unweigerlich kommen werden - von Neidern, von Konkurrenten, von Nein-Sagern, ohne dass man anfängt mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wenn man sich dann anschaut, unter welchen Umständen Kira aufgewachsen ist, und dass sie trotzdem zur Reflektion in der Lage war, und am Ende der Serie sogar den "Cardassianischen Schlächtern" ohne besondere Arroganz bei deren eigenem Freiheitskampf geholfen hat, dann ja, dann hat man definitiv einen extrem starken Charakter vor sich - sowohl physisch, als auch psychisch.

Was Torres angeht, so hatte ich einen anderen Eindruck nämlich den, dass Tom eher ein wenig zu ihrem Anhängsel wurde. Denn als er sein Rebellendasein ablegte, hatte der Paris-Charakter nicht mehr viel zu bieten. Irgendwann hat er sich nur noch durch seine Hobbys (Holodeck) und eben die (glaubwürdige) Beziehung zu Torres definiert. Dass er auf den ersten Blick besser wegkommt liegt vielleicht daran, dass er als Steuermann eben immer im Bild war und Torres mit den Alleswissern Seven/Janeway/Tuvok konkurrieren musste. Wobei sie aber nie eine schlechte Figur gemacht hat.
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Max

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #187 am: 15.08.14, 13:59 »
Aber Stärke hat doch nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob man jemanden leiden mag oder nicht.
Klar, das hat nichts miteinander zu tun. Jadzia war von mir aus stark, aber ich habe hier ja nur meine persönliche Meinung kundgetan und auch nie verschwiegen, dass ich bei DS9 wahrscheinlich nicht der Objektivste bin. Ich meinte, dass ich Jadzia Dax subjektiv nicht als bestes Aushängeschild für einen starken Charakter empfunden habe, hier nicht, weil sie nicht stark / gefestigt / souverän whatever gewesen wäre, sondern weil ich sie nervig fand :D So nach dem Motto: Nimm die tollste Person, die Du Dir vorstellen kannst - und doch taugt sie nicht als Identifikationsfigur, wenn sie Dir einfach nicht sympathisch ist ;) :D

Natürlich hast Du auch Recht: Dieses "stark sein" muss man definieren, will man sich im Klaren darüber sein, wer in diese 'Kategorie' fallen kann und wer wohl eher nicht.
Was Du da so aufgezählt hast - Widerständen trotzen, nach Niederlagen weitermachen, eine eigene Meinung haben, für seine Position einstehen, aber auch sowas wie Fehler eingestehen können etc. - klingt für mich gut.
Vielleicht gehören aber frei nach Kirk - das ist vielleicht gar nicht so widersprüchlich - auch eigene Schwächen dazu.
« Letzte Änderung: 15.08.14, 14:00 by Max »

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« Antwort #188 am: 15.08.14, 14:24 »
Eigene Schwächen sind natürlich unabdingbar. Stark sein heißt ja auch nicht, dass man nicht auch (oft?) mal strauchelt/weint/verzweifelt ist, oder gar für kurze Zeit vom Kurs abkommt und die Dinge aus den Augen verliert, die wichtig sind. Im Gegenteil. Um die Stärke eines Charakters herauszufinden, muss man ihm Hürden in den Weg stellen - je stärker jemand ist, desto größer die Knüppel zwischen den Beinen. Wer niemals stolpert, der kann nicht aufstehen, wer niemals aufsteht, der kann nicht wachsen.

Es kommt natürlich auch auf die Erwartungshaltung des Publikums an. Jeder Mensch sucht entweder nach Gründen dafür, gut zu sein, oder nach Vorwänden dafür, es nicht sein zu müssen. Manche suchen Vorbilder, nach denen sie ihren moralischen Kompass ausrichten können, andere suchen sich den Schurken oder die billige Diebin heraus, um ihr eigenes, schäbiges Leben zu legimitieren. Ich glaube, wenn jemand aus der letzten Kategorie einen starken Mann vorgehalten bekommt, dann murren die eher im Stillen (oder hinter deren Rücken), schon alleine aus Angst, eine auf die Kauleiste zu bekommen. Oder weil manche Männer halt einfach Alpha sind und man sich dann eben unterwordnet. Affen halt. Wenn jemand mit einer solchen Denkweise aber eine starke Frau - die ja unsinnigerweise als schwaches Geschlecht gesehen werden - vorgesetzt bekommt, dann ist die Botschaft viel schwerer zu schlucken und somit zu akzeptieren, weshalb auch der Widerstand umso heftiger (und unschöner) wird. Ich glaube deshalb ist es noch immer so schwer, starke Frauen in Filmen und Serien unterzubringen, sodass man sie oft künstlich "sexy" macht. Es ist lächerlich und traurig und es zeigt, wohin dieser ganze "Männer sind nur so und Frauen sind nur so"-Quatsch führt. :(



Was Dax angeht... nun, ich mag sie, weil Terry Farrel sie sympathisch gespielt hat, aber der Charakter an sich ist wirklich sehr schwer greifbar. Man weiß im Grunde gar nicht, wofür sie eigentlich einsteht und was ihre Ziele sind. o_O Wobei man nach Neun Leben vielleicht auch einfach Through the Motions geht, kA. Einen vereinigten Trill würde ich auch nicht schreiben wollen. :/
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« Antwort #189 am: 19.01.15, 21:05 »
Ich hab mal ne Anfrage, das Schwert das die Jem Hadar verwenden, hat das nen Namen? Oder hat jemand ein gutes Bild davon?
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« Antwort #190 am: 19.01.15, 21:14 »
Ich nehme an, du meinst das Kar'takin?



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« Antwort #191 am: 19.01.15, 21:15 »
Perfekt, danke dir! :thumb
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« Antwort #192 am: 30.03.16, 20:52 »
Weil die Woche nicht so viel los, habe ich mal den Zufallsgenerator angeworfen. Dies Mal für DS9 und es kam raus, Nummer 143.

und das ist aus der 6. Staffel

Im fahlen Mondlicht

Kurz zum Inhalt

Nachdem die Föderation im Kampf gegen das Dominion immer wieder eins auf die Mütze bekommt und im Verlauf der Folge sogar die Eroberung einer Zentralwelt der Föderation - Betazed - gemeldet wird, versucht Sisko die Romulaner auf die Seite der Föderation zu ziehen.

Zuerst versucht er mit Hilfe von Garak Geheiminformationen zu bekommen, die belegen, dass die Romulaner nach der Föderation angegriffen werden werden sollen. Als das misslingt, werden diese Beweise gefälscht und einen romulanischen Senator gegegeben. Als dieser die Fälschung erkennt, wird er von Garak umgebracht.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

So nun sehe ich schon die TNG Verfechter schreiben, dass diese Folge Star Trek unwürdig sei. denn die Verluste in diesen Film fast Garak so zynisch am Schluss zusammen:  "Und wenn Ihr Gewissen Ihnen Probleme bereitet, dann sollten Sie es mit dem Wissen besänftigen, dass Sie vielleicht gerade den ganzen Alpha-Quadranten gerettet haben und dass der Preis dafür lediglich das Leben eines romulanischen Senators, eines Kriminellen und die Selbstachtung eines Sternenflottenoffiziers war."

Und dabei erwähnt er nicht mal die Kollateralschäden wie Wreenaks Stab der sich ja auch in dem zerstörten Shuttle mit befunden haben muss.

Auf der anderen Seite halten DS9 Fans diese Folge für eine der besten der Serie.

********************************************

Denn die Kernfrage der Folge besteht ja darin "Heiligt der Zweck die Mittel?"

Und diese Frage ist immer aktuell. Der denn der Irakkrieg begann 2003 genauso, man fälschte Beweise für die bösen Absichten des Gegners.

Garak würde diese Frage vermutlich mit ja beantworten. Als Agent des Obsidiansichen ordnes hat er vermutlich all die jahre nichts anderes getan. beweise gesammelt und wenn sie ihm nicht passten und nicht das gewünschte Ergebnis brachten, auch gefälscht.

Bei Sisko hingegen bin ich mir da gar nicht so sicher. Durch das herrlich nuancierte Spiel von aver brooks inder Folge, besonders während der Aufzeichnungspart möchte ich Sisko da eine gewisse Zerrissenheit attestieren. Auf der eine Seite geht es ihm mit dem Dominion wie Picard mit den Borg in First Contact "Sie dringen in unseren Raum ein und wir weichen zurück. Sie assimilieren bzw, erobern ganze Welten und wir weichen zurück. Doch jetzt nicht! Hier wird der Schlussstrich gezogen! Bis hierher und nicht weiter! Und ich, ich werde sie bezahlen lassen für ihre Taten!"

Auf der anderen Seite finde ich alleine die Tatsache, dass Sisko zu der ganzen Sache einen Logbucheintrag verfasst, als Beweis, wie sehr er mit seiner Entscheidung hadert. Er kann sie nicht mehr rückgängig machen, aber seine Aussage am Schluss, dass er wieder so handeln würde, habe ich Sisko nie abgekauft.

Fazit:
Für mich ist das eine schöne Folge, was besonders an den kammerartigen Logbucheinträgen liegt, wo man fiel auch über sisko selber lernt.

Die Antwort auf die Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt, muss sich jeder selber beantworten. Mir ist aber ein menschlicher mit Fehlern behafteter Sisko in dem Fall lieber, als der all zu perfekte Serien Picard.

In Universe kann man aber nur hoffe, dass der Tal Shiar nie hinter diese Nummer kommt. Sonst rappelt es im Karton.
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« Antwort #193 am: 31.03.16, 14:54 »
@Alexander_Maclean:

Ich finde diese Folge auch richtig gut. Es zeigt, dass manch mal fragwürdige Maßnahmen nötig sind. Ob man damit leben kann ist dann eine andere Frage. Sisco reflektiert das erlebte um es zu verarbeiten. Auch erinnere ich mich, das er sich immer weiter verstrickte und irgendwann konnte er einfach nicht mehr zurück.
« Letzte Änderung: 31.03.16, 14:56 by treki-cb »

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« Antwort #194 am: 31.03.16, 20:07 »
Weil die Woche nicht so viel los, habe ich mal den Zufallsgenerator angeworfen. Dies Mal für DS9 und es kam raus, Nummer 143.

und das ist aus der 6. Staffel

Im fahlen Mondlicht
Eine kapitale Idee, Alex!  :bounce

Es ist auch toll, dass Du den Folgeninhalt noch einmal zusammengefasst hast, obwohl ich "IfM" wahrscheinlich noch ohne größere Probleme - von Details natürlich abgesehen - zusammenbekommen hätte.


Was ich besonders bemerkenswert fand und finde, ist sozusagen das Prinzip der Hinwendung der Figur Sisko an den Zuschauer. Klar, er formuliert einen Logbucheintrag (den er ja am Ende wieder löscht), aber so, wie das inszeniert ist, geht es ja gar nicht anders, als dass das Absicht ist. Diese Adressierung der Worte an uns ist echt bemerkenswert und ein mutiges Stilmittel, das man was Originelles war und ich wundere mich über die Entscheidung der Verantwortlichen, die Folge so aufzuziehen, finde dieses Experiment aber sehr gut und cool.

Tja, zum Inhalt...
Ich bin sicherlich einer der "TNG-Orthodoxen", die Alex ansprach ;)
Ich möchte den Inhalt der Folge nicht wirklich kritisieren, das wäre mir zu platt ;) :))
Einerseits schlittert Sisko da ja auch wiederum eher in ein paar Abläufe rein; so richtig wie der Herr der Lage wirkte er auf mich über weite Teile der Folge obwohl er auch als Entscheidungsträger agiert nicht; vielleicht habe ich das falsch in Erinnerung.

Gut, ich wollte nichts gegen den Inhalt sagen, aaaaaaaaaaaber ;) ;) ;)

Mir ist aber ein menschlicher mit Fehlern behafteter Sisko in dem Fall lieber, als der all zu perfekte Serien Picard.

In Universe kann man aber nur hoffe, dass der Tal Shiar nie hinter diese Nummer kommt. Sonst rappelt es im Karton.
Ich finde diese Folge auch richtig gut. Es zeigt, dass manch mal fragwürdige Maßnahmen nötig sind.
Hmmmm, ich verstehe genau was Ihr meint.
Aber das ist eine zweischneidige Sache. "Jetzt" kann man die Folge bejubeln und sagen, sie zeige, dass man als guter Mensch eben nicht erfolgreich durch eine Krise kommen kann. Nun ja.
Aber der Ausgang ist so oder so "gescriptet". Am Ende von "IfM" war der üble Trick ein umwerfender Erfolg - aber das ist ebenso sehr ein zusammenkonstruiertes Ergebnis wie wenn wir in anderen Folgen sehen, dass Picard einen Konflikt einfach ausdiskutiert (wobei man diesen Topos auch mal auf den Prüfstand stellen müsste). DS9 sollte an dieser Stelle düster sein, aber die Föderation sollte nicht untergehen. So, wie die Folge geschrieben ist, hätte sich aber niemand wundern dürfen, wenn die Romulaner am Ende auf Seiten der Föderationsgegner gestanden wären. Dann wäre selbst die Botschaft, dass man unmoralisch handeln muss, um erfolgreich zu sein, nicht haltbar gewesen.
« Letzte Änderung: 31.03.16, 20:10 by Max »

 

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