Autor Thema: Der DS9 Episoden Thread  (Gelesen 81630 mal)

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Kirk

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #210 am: 23.09.17, 01:57 »
Primär ging es mir bei der Frage nur darum ob ich einen Prinzipelen Denkfehler hatte, da mir der Einfall unter, man könnte sagen, leichtem Alkohol Einfluss stand.
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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #211 am: 03.01.18, 21:55 »
MFB hat in der ShoutBox auf das DS9-Jubiläum hingewiesen.

Das wollte ich zum Anlass nehmen, um in Erinnerungen zu schwelgen ;)
Also: Wisst Ihr noch, wie es für Euch war, als Ihr damals das erste Mal Deep Space Nine (den Piloten oder welche Folge es auch war) angeschaut habt?

Ich erinnere mich noch, wie beeindruckt ich war, dass man nun die Schlacht von Wolf 359 zu sehen bekommen hat. Ich fand und finde die Inszenierung, an der auch die Musik von McCarthy ihren großen Anteil hat, sehr geglückt. Und ich war sehr auf den neuen Vorspann gespannt.
Den Auftritt des Wurmlochs mochte ich auch. Die Geschichte war für meinen damaligen Geschmack wirklich nicht schlecht, aber das Setting hat mich nicht wirklich gefesselt. Am besten gefiel mir da noch, dass ich die Enterprise zu Gesicht bekommen habe. Sisko hatte einen schlechten Start bei mir. Auch wenn seine Motivation mehr als nachvollziehbar war, nahm seine ablehnende Haltung Picard gegenüber nicht wirklich ein. Odo blieb mir auch im Gedächtnis. Das Formwandeln war ein spannender Aspekt für eine neue Figur.
Es war für mich ein Ausflug in eine interessante andere ST-Welt. Aber mein Gefühl war wohl schon damals, dass mich diese Serie nicht so begeistern würde.

Kirk

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #212 am: 04.01.18, 01:39 »
Ich habe DS9 erst Recht Spät gesehen, gut ich bin wegen meinem 93 Baujahr eh ehr eine Schlussleuchte, aber von der Existents DS9s habe ich erst irgentwan 2010 rum erfahren.
Ja ich habe meine Heutige Lieblings Star Trek Serie lange nicht mal gekannt.

Gesehen habe ich die Serie dann als auf Tele5 nach der gefühlt 30 Wiederholung von TNG und der gefühlt 50 Wiederholung von Stargate dann mal DS9 ausgestrahlt hat.
Größtenteils ging es mir beim gucken von DS9 so wie Max es beschrieben hat. Sisko konnte ich erst nicht leiden, immer hin hat der Picard angemault.
Mit den Bajoranern konnte ich erst gar nichts anfangen, ich konnte Ro in TNG schon nich leiden, und Kira hat in den ersten Folgen auch nicht dazu beigetragen das mir die Bajoraner Sympatisch wurden. Die erste Kai jedoch hat mich ziemlich schnell gefesselt, leider hat man die ja recht schnell durch diese Unsmypathische ersetzt.
Ich fand es außerdem Super das O'Brien eine größer Rolle bekommen hat, immer hin war so jemand dabei den man zumindest schon mal in Star Trek gesehen hat.
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MFB

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #213 am: 04.01.18, 08:11 »
Ich habe DS9 schon bei der deutschen Erstausstrahlung von "Der Abgesandte" 1994 gesehen und ganz ehrlich: Als ich den Pilotfilm damals sah, wusste ich nicht, dass dem eine ganze Serie folgen würde. :D Damals waren einmalige 90minütige TV-Specials (als solches wurde "Der Abgesandte" auch in der Programmzeitschrift bezeichnet) zu laufenden Serien weit verbreitet und bedenkt man, dass "Der Abgesandte" gleich mit der Schlacht von Wolf 359 beginnt, mit Locutus und dann nach dem Zeitsprung mit Captain Picard und der Enterprise-D fortsetzte, Chief O'Brien auf der Station dabei war ... Also bis zum Ende des Films dachte ich, ein TNG-Special zu sehen und war baff, als direkt im Anschluss die Werbung für die kommende DS9-Folge gezeigt wurde. :D

Ich kann mich erinnern, dass ich den Film damals okay fand, aber stellenweise auch ziemlich lahm. Vor allem die Szenen mit Sisko im Inneren des Wurmlochs. Das hat sich eigentlich bis heute nicht geändert, wenngleich ich damals natürlich ohne Kenntnis der restlichen Serie das Geschehen noch nicht so einordnen konnte wie es mir heute möglich ist.

Ein Review neueren Datums von "Der Abgesandte" habe ich im vergangenen November für meinen Blog erstellt, falls es jemanden interessiert:
https://rumschreiber.wordpress.com/2017/11/22/pilotfilm-review-star-trek-deep-space-nine-der-abgesandte/

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #214 am: 04.01.18, 09:06 »
Ich habe damals die TNG-Folgen direkt aus den USA bekommen, sobald eine VHS-Kassette voll war (also nach jeweils fünf Folgen), war also lediglich ein bis zwei Monate hinter der Originalausstrahlung hinterher. Das Abo habe ich dann vor Start von DS9 sofort auch auf diese Serie erweitert, weil mir bereits von den ankündigenden Promo-Photos klar war, dass ich Kira lieben würde. Das hat sich dann auch gleich im Pilotfilm bestätigt. Mir ist nach all den Jahren TNG das Föderationsgehabe schon erheblich auf den Keks gegangen und ich fand es so erfrischend, hier eine Spezies vorgesetzt zu bekommen, die nicht in den ach-wir-wollen-so-unbedingt-in-die-Föderation-weil-die-Moral-und-alles-dort-ja-so-meilenweit-besser-ist Taumel verfällt, sondern ziemlich barsch und genervt reagiert (was bei der Vergangenheit überhaupt nicht verwunderlich war). Ich hatte also plötzlich a) starke Frau, b) interessante, nichtföderale Spezies, c) Mystik in Star Trek, d) u.a. einen Schwerpunkt auf nicht-Sternenflotten-Prinzipien und Charakteren, e) Hauptcharaktere, die nicht der Sternenflotte angehörten und damit nicht dem Captain nach dem Mund reden, f) überhaupt ... kein Captain, sondern ein Commander mit Attitüde, g) durch die Station die Möglichkeit von durchgehender politischer, charakterlicher und plottechnischer Entwicklung ohne ständig den Rest-Knopf gedrückt zu bekommen. ...  :Ugly Ehrlich gesagt (außer Bashir, der mich beim ersten Durchgang nervte) gab es überhaupt keine Chance, dass ich DS9 NICHT lieben würde! Bis jetzt zu DSC hat es auch nie wieder eine Serie - sei es Star Trek Fandom oder irgendeine andere SF/Fantasy/Mystery-Serie zu einer solchen Begeisterung bei mir gebracht, wie es DS9 seinerzeit geschafft hatte.
"I am the sum of my art, therein lies my life." (Duncan Regehr/"A Dragon's Eye")

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Leela

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #215 am: 04.01.18, 20:55 »
Ich habe den Pilotfilm damals bei der (deutschen) Erstausstrahlung am 28.1.1994 gesehen und ich glaube ich habe ihn in Teilen ein zweites Mal geschaut in der Wiederholung am Samstag (29.1) Nachmittag. Das Ereignis einer NEUEN Star Trek Serie war damals von Sat1 massiv promoted worden... TNG war in Deutschland die Jahre zuvor erst richtig angekommen, die entsprechenden Erwartungen waren sehr hoch. Fast jeder den ich kannte hatte damals zumindest in TNG reingeschaut.

Ich selbst war recht erwartungsvoll... und wusste das einige andere den Piloten auch sehen würden. Interessanterweise erinnere ich mich an den 31.1, also den folgenden Montag, noch ganz genau. Ich weiß noch das wir in der Schule in einer Pause zusammen standen und irgendwie kam das Thema auf das vergangene TV Wochenende – und damit auch den DS9 Pilotfilm. Das Urteil und was gesagt wurde war interessanterweise ziemlich einhellig; nämlich ein doch eher enttäuschtes „Hmmm, geht so. Hätte schon besser sein können. Weiterschauen? Naja, mal sehen.“ Es war ein wirklich durchweg gelangweiltes Schulterzucken. Und bei jenen die TNG nicht regelmässiger schauten, war die Serie gar nicht erst angekommen.

Alle hatten (auch durch Sat1 angeheizt) ein noch besseres TNG erwartet – noch bessere Charaktere, noch besser Action und Stories... und dann bekam man also eine Raumstation, einen schwer politiklastigen, teils religiös angehauchten und doch etwas langatmigen Plot und einen Captain der viel eher als Bürokrat in Erscheinung trat. Auch die Crew war... nunja... ein Babyarzt, eine Terroristin, eine junge Frau die mal ein Mann war (wer sucht sowas nicht?).. ein Ferengi... hm. Keiner fand das so wirklich so ansprechend.

Ich vermute allerdings das war für damals eine absehbare Reaktion von Teens... Zum einen gabs ne starke Konkurrenz (Babylon 5) im TV. Schlimmer aber war wohl noch das TNG inzwischen nahezu Kinoformat hatte... und das zu toppen war damals für DS9 wohl schlicht kaum möglich. Eigentlich ist niemand den ich kenne dann dauerhaft an der Serie dran geblieben... das lag zum einen daran das Sat1 versuchte die Serie als Freitag Abend Dauerbrenner zu platzieren... und zum anderen das sich der Ton der Folgen kaum änderte. Nachdem also nach 4-5 Folgen immer noch politiklastige Plots und gemächliche Erzählweisen die Folgen bestimmten... bin ich auch ausgestiegen. Wobei das keine „Ich guck das jetzt nicht weiter“ Entscheidung war, sondern eher in der Art das es keine Priorität mehr hatte die Serie zu verfolgen. Meine erste Begegnung mit DS9 war für mich also damals durchweg enttäuschend.
« Letzte Änderung: 04.01.18, 20:59 by Leela »

TrekMan

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #216 am: 05.01.18, 14:58 »
Auch ich habe DS9 auch erst bei der Erstausstrahlung kennen gelernt. Zuvor hatte ich zwar einiges darüber gelesen, aber sich selbst einen Eindruck zu verschaffen ist ja immer Vorteilhaft. Mir erging es bei ersten sehen teilweise wie Leela, allerdings beschränkten sich meine Kritikpunkte auf einige Aspekte der Themenauswahl von DS9. Besonders der politische Part machte mich neugierig, während ich den theologische Aspekten zunächst wenig abgewinnen konnte. Auch war mir die Umsetzung und die Präsentation der Wurmlochwesen in "Der Abgesandte" ein wenig zu Dick aufgetragen. 
Ich hatte schon einen VHS-Recorder zu der Zeit und nahm die Folgen auf Band auf, so das ich nicht auf die Wiederholungen im Fernsehen angewiesen war.

Erst nach einer Weile nach mehreren Episoden und mehrfachem Schauen wurden mir einige Konzepte der Autoren klarer und die Serie avancierte zu einem meiner Favoriten. (Das gelingt mit im Moment mit DSC überhaupt nicht) Retrospektiv betrachtet leidet DS9 wie alle ST-Serien in der ersten Staffel daran, dass man das Konzept  "das Alien der Woche" beibehalten stur hat, nur dass es dieses Mal das Alien war, dass kam.

Rote Fäden zum Ausbauen hatte man allerdings gleich mehrfach in Händen. Leider wurden sie nur zögerlich weiter gesponnen. Als Highlight empfand ich den 3-Teiler um den bajoranischen Bürgerkrieg. Mit ein wenig mehr Mut hätte man das Thema in der zweiten Staffel ausgebaut. Meines Erachtens hätte es danach noch nicht einmal eines Dominion benötigt, um die Serie erfolgreich weiter zu führen. Aber so war es auch top. Das Setting von DS9 war eigentlich für mehr als 7 Staffeln gut, auch ohne Wurmloch und Gamma-Quadrant, aber die beiden waren gute Werkzeuge. Ist Schade, dass man da nicht wieder angesetzt hatte.

   
« Letzte Änderung: 05.01.18, 15:00 by TrekMan »
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache. Wer nicht an der Geschichte partizipiert, droht die Fehler zu wiederholen. (frei nach Cicero) Dies gilt auch für die Technik, was manche Ingenieure wohl vergessen. (ein Ingenieur)

Dieser Post vertritt meine persönliche Meinung. Sollte Inhalte oder Aussagen jemanden persönlich angreifen, so geschieht dies unabsichtlich. In dem Fall, bitte ich sich mit mir per PN in Verbindung zusetzen.

Leela

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #217 am: 06.01.18, 14:33 »
... Retrospektiv betrachtet leidet DS9 wie alle ST-Serien in der ersten Staffel daran, dass man das Konzept  "das Alien der Woche" beibehalten stur hat, nur dass es dieses Mal das Alien war, dass kam.

Interessanterweise hat DS9 dieses Konzept aber gar nicht - zumindest nicht als primären Aufhänger der ersten Episoden. Das Konzept war, laut den Autoren, jede der Hauptfiguren in einer Episode vorzustellen; Sisko im Pilot, danach Kira in 1.3, dann Odo in 1.4, OBrien in 1.6, Dax in 1.8, Bashir in 1.9 und Quark in 1.11. Das trotzdem selbst in den Charakterepisoden "Aliens of the Week" auftauchen ist wohl eher der eingefahrenen Schreibroutine der Autoren zu verdanken die hier recht Fantasielos vorgegangen sind um die Haupt-Figuren vorzustellen.

Die kommenden Hauptfiguren bildeten also in Einzelepisoden den Beginn von DS9 - was einen stark fragmentierten Einstieg bedeutet und wohl insgesamt ein Fehler war sofort Schwerpunkte auf jede Figur zu legen. Dieses Konzept wurde meines Wissens nach auch in keiner Nachfolgeserie wieder probiert.
Dazu kommt, dass die Episoden dazwischen wo die Crew eher gemeinsam handelt (1.5 und 1.10) wirklich thematisch sehr sehr schwach sind. Zudem wurde bereits in Episode 1,2,7 und 17 auf viele beliebte TNG Charaktere (Picard, Q & Vash, Troi) zurück gegriffen, was ... einen recht schalen Eindruck hinterlässt, zumal die Episoden mit den TNG Gästen auch eher ... ähm... ungut sind.

Nachdem die "Vorstellungsepisoden" vorbei sind, verliert DS9 in meinen Augen erstmal komplett die Orientierung... und es geschehen einige merkwürdige Dinge... in 1.12 wird Odos mysteriöser Ursprung schon weitgehend... in einen bestimmt Richtung geschoben... und Kai Opaka wird in 1.13 in einer völlig sinnlosen Episode verheizt. Zudem tauchen, obwohl man das gerade hatte, noch mehr Einzelepisoden zu Charakteren auf (Odo 1.12 und 1.17, Kira 1.15 und 1.19, Bashir/OBrien 1.14).

Was ebenso in dieser Phase der Serie stark in Episoden auffällt und was völlig neu für Star Trek ist, ist - das die Handlung immer wieder in zwei Stränge zerfällt. In nahezu jeder Episode gibt es nun einen Hauptplot der meist "draussen" spielt, und aber auch einen paralellen Subplot/Nebenplot der auf der Station spielt - aber mit dem Hauptplot mitunter nichts oder wenig zu tun hat.

Ich habe das teilweise damals so empfunden das man eigentlich nur noch "halbe" Episoden bekommt... eine halbe Episode spielt an Bord von DS9 und hat meist ein leichtes bis belangloses Thema, die andere halbe Folge spielt (mit anderen Figuren) irgendwo anders. Absolut typisches Beispiel dafür ist zB  1.14. Erst ganz gegen Ende von Season 1 fängt sich das ganze wieder, zumal auch die Drehbücher erkennbar zulegen.


Rote Fäden zum Ausbauen hatte man allerdings gleich mehrfach in Händen. Leider wurden sie nur zögerlich weiter gesponnen.

Ja, das ist sehr kurios - und wird später in Voyager ja auf die Spitze getrieben; man hat ein sehr interessantes Ausgangssetting geschaffen - nutzt es dann aber kaum und löst Dinge/Rätsel/Fragen in kürzester Zeit auf. Der DS9 Pilotfilm ist ein Paradebeispiel dafür. Wenn man bedenkt wieviele geniale Episoden allein die Erforschung des "Denorius Gürtels" auf der Spur/Suche nach dem Ursprung der Orbs und dem Wurmloch am Ende hätte abwerfen können... wird einem schwindelig. Allein das hätte Material für 2 Staffeln liefern können. So aber verfeuern die Autoren den besten Stoff innerhalb von wenigen Minuten - nur um sich schnell das Wurmloch herbeizuschreiben. Auch Odos Herkunft wird viel zu schnell und oberflächlich, fast nur wegen einiger weniger Showeffekte abgehakt. :[


Als Highlight empfand ich den 3-Teiler um den bajoranischen Bürgerkrieg.

Yeah. Pulokko ftw!
In meinen Augen kann man hier sogar die letzte Folge von Staffel 1 dazu zählen - und das ganze wird ein Vierteiler. Und ist auch bei mir bis heute einer der der Storybögen die ich nicht nur in DS9 sondern sogar im gesamten Star Trek mit am liebsten mag. Dieser Vierteiler ist einfach absolut top und hat alles was man sich vom "frühen" DS9 nur wünschen kann.
« Letzte Änderung: 06.01.18, 14:37 by Leela »

TrekMan

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #218 am: 15.01.18, 14:31 »
... Retrospektiv betrachtet leidet DS9 wie alle ST-Serien in der ersten Staffel daran, dass man das Konzept  "das Alien der Woche" beibehalten stur hat, nur dass es dieses Mal das Alien war, dass kam.

Interessanterweise hat DS9 dieses Konzept aber gar nicht - zumindest nicht als primären Aufhänger der ersten Episoden. Das Konzept war, laut den Autoren, jede der Hauptfiguren in einer Episode vorzustellen; Sisko im Pilot, danach Kira in 1.3, dann Odo in 1.4, OBrien in 1.6, Dax in 1.8, Bashir in 1.9 und Quark in 1.11. Das trotzdem selbst in den Charakterepisoden "Aliens of the Week" auftauchen ist wohl eher der eingefahrenen Schreibroutine der Autoren zu verdanken die hier recht Fantasielos vorgegangen sind um die Haupt-Figuren vorzustellen.

Die kommenden Hauptfiguren bildeten also in Einzelepisoden den Beginn von DS9 - was einen stark fragmentierten Einstieg bedeutet und wohl insgesamt ein Fehler war sofort Schwerpunkte auf jede Figur zu legen. Dieses Konzept wurde meines Wissens nach auch in keiner Nachfolgeserie wieder probiert.
Dazu kommt, dass die Episoden dazwischen wo die Crew eher gemeinsam handelt (1.5 und 1.10) wirklich thematisch sehr sehr schwach sind. Zudem wurde bereits in Episode 1,2,7 und 17 auf viele beliebte TNG Charaktere (Picard, Q & Vash, Troi) zurück gegriffen, was ... einen recht schalen Eindruck hinterlässt, zumal die Episoden mit den TNG Gästen auch eher ... ähm... ungut sind.

Nachdem die "Vorstellungsepisoden" vorbei sind, verliert DS9 in meinen Augen erstmal komplett die Orientierung... und es geschehen einige merkwürdige Dinge... in 1.12 wird Odos mysteriöser Ursprung schon weitgehend... in einen bestimmt Richtung geschoben... und Kai Opaka wird in 1.13 in einer völlig sinnlosen Episode verheizt. Zudem tauchen, obwohl man das gerade hatte, noch mehr Einzelepisoden zu Charakteren auf (Odo 1.12 und 1.17, Kira 1.15 und 1.19, Bashir/OBrien 1.14).

Was ebenso in dieser Phase der Serie stark in Episoden auffällt und was völlig neu für Star Trek ist, ist - das die Handlung immer wieder in zwei Stränge zerfällt. In nahezu jeder Episode gibt es nun einen Hauptplot der meist "draussen" spielt, und aber auch einen paralellen Subplot/Nebenplot der auf der Station spielt - aber mit dem Hauptplot mitunter nichts oder wenig zu tun hat.

Ich habe das teilweise damals so empfunden das man eigentlich nur noch "halbe" Episoden bekommt... eine halbe Episode spielt an Bord von DS9 und hat meist ein leichtes bis belangloses Thema, die andere halbe Folge spielt (mit anderen Figuren) irgendwo anders. Absolut typisches Beispiel dafür ist zB  1.14. Erst ganz gegen Ende von Season 1 fängt sich das ganze wieder, zumal auch die Drehbücher erkennbar zulegen.


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Ja, das ist sehr kurios - und wird später in Voyager ja auf die Spitze getrieben; man hat ein sehr interessantes Ausgangssetting geschaffen - nutzt es dann aber kaum und löst Dinge/Rätsel/Fragen in kürzester Zeit auf. Der DS9 Pilotfilm ist ein Paradebeispiel dafür. Wenn man bedenkt wieviele geniale Episoden allein die Erforschung des "Denorius Gürtels" auf der Spur/Suche nach dem Ursprung der Orbs und dem Wurmloch am Ende hätte abwerfen können... wird einem schwindelig. Allein das hätte Material für 2 Staffeln liefern können. So aber verfeuern die Autoren den besten Stoff innerhalb von wenigen Minuten - nur um sich schnell das Wurmloch herbeizuschreiben. Auch Odos Herkunft wird viel zu schnell und oberflächlich, fast nur wegen einiger weniger Showeffekte abgehakt. :[

Vergleicht man das mit der ersten Staffel TNG, ENT und DSC scheint es fast ein typisches Phänomen zu sein.
Ich habe auch mal versucht Vergleiche zu anderen Serien aus allen Generationen und auch Genre zu finden BSG, Navy CIS, CSI + X ... und wie sie alle heißen. Erste Staffeln von Nachfolgeserien sind zumeist von Irrwegen geprägt, so dass man es nicht unbedingt als Star Trek Phänomen bezeichnen kann. Es ist eine offensichtliche Findungsphase die alle durchmachen, wenn es darum geht mit einer neuen Serie an eine bekannte, erfolgreiche anzuknüpfen. Vielleicht kommt daher auch der Wunsch der Prequels. Ob das der Druck ist, kann ich nicht beurteilen.  Aber man hat fast das Gefühl, dass man so bemüht ist Fehler zu vermeiden, dass man sie vermehrt macht.

Allerdings ist es bei Star Trek schon ausgeprägt und wenn man DSC betrachtet ist offensichtlich schlimmer geworden. Da verzettelt man sich bereits im Vorfeld und die Drehbücher, scheinen über die Staffel hinweg nicht gegengeprüft zu werden. Figuren verändern sich so extrem, dass man gute Ansätze gegen schlechte bereit ist zu tauschen. Andere Dinge werden fallen gelassen ohne sie aus zu erzählen.

Bei DS9 empfand ich es nicht so schlimm, wie heute. Mag sein, dass das heute nicht mehr so anmutet.   



« Letzte Änderung: 15.01.18, 14:37 by TrekMan »
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Alexander_Maclean

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« Antwort #219 am: 09.09.18, 17:43 »
Vor ein paar Wochen hatte ich laut drüber nachgedacht, dass sich auch Star Trek dem  Thema der Flüchtlingsproblematik hätte widmen können.

Und jetzt weiß ich dass dies bereits getan wurde mit der Folge "Das Auge es Universums" aus der zweiten Ds9 Staffel.

Kurz zum Inhalt

3 Millionen Skreaaner kommen aus dem Gammaquadranten auf der Flucht vor dem Dominion. Sie glauben das Bajor die sagenumwobene Welt Kentanna ist und wollen sich dort ansiedeln. Doch die bajoranische Regierung lehnt dies entschieden ab und und so werden die Skreeaner auf einer anderen Welt angesiedelt.

Kritik

Man hat in der Folge wirklich vieles dabei, was so eine Diskussion zur Flüchtlingsthematik ausmacht. Der kulturelle Schock auf beiden, die Sprachbarriere, aber auch das Einzelne auf beiden Seiten Ärger stiften. Aber eben auch beginnende Freundschaften zwischen Flüchtlingen und Einheimischen.

Und auch wenn man die Haltung der Bajoraner ein Stcük verstehen kann, dass sie es aufgrund ihrer geringen Ressourcen nicht für möglich halten die Skreeaner aufzunehmen, wird am ende auch klar herausgestellt, dass es vielleicht doch die falsche Entscheidung war.

Einzig die Passivität von Sisko als Vertreter der Föderation war ein wenig merkwürdig, zumindest in einen Punkt. Als die bajoranische Ministerin erklärt, dass man eine erneute Hungersnot fürchtet, wenn man die Skreeaner aufnimmt, hätte er erklären können, dass die Föderation in einen solchen Fall Unterstützung leisten würde.
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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #220 am: 12.09.18, 10:25 »
Das ist natürlich ein gutes Stück weit das Problem von Star Trek: Dank Replikator braucht man zur Herstellung von Nahrungsmittel generell und erst recht wenn es hart auf hart kommt nur Energie und an der herrscht an sich schon mal in der Föderation kaum ein Mangel (jedenfalls muss man diesen Eindruck im späten 24. Jahrhundert gewinnen). Die Versorgung sollte also weniger ein Problem sein, territoriale Konflikte freilich wohl dennoch.

Alexander_Maclean

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Antw:Der DS9 Episoden Thread
« Antwort #221 am: 01.10.18, 20:23 »
Und weiter in meinen DS9 Run.

Dieses Mal mit Die zweite Haut.

Zwei Dinge haben mich dabei verwundert:

1. Warum hat Kira nicht ihre alten alten Freunde aus der Shakaar Zelle gefragt, wie sie damals den Winter verbracht haben. Wenn Kira laut Aussagen anderer sowohl in den Höhlen von Dahkur als auch in dem lager Elemspur war, muss ja einer von beiden Lügen. Und da hatte Kira sicherlich auf die Wahrheitsliebe ihres alten Kampfgefährten gesetzt.

2. Es wäre zwar tragisch gewesen aber irgendwie hätte es die Folge abgerundet, wenn sich rausgestellt hätte, dass die leiche die Entek Kira zeigt die umgewandelete Ilana Ghemor gewesen wäre. Man hätte es auch dann so drehen können, dass die Agentin in Elemspur war, womit der Bajoraner, der dort war nicht gelogen hätte.
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« Antwort #222 am: 03.10.18, 09:05 »
Ich habe mich bei der Folge immer gefragt, was wäre gewesen, wenn Kira tatsächlich Illiana gewesen wäre und Kira gar nicht mehr existiert. Das wäre ein richtig geiler Twist gewesen.
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