Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

Star Trek => STAR TREK: DISCOVERY => Serien & Filme => ST-DSC: Allgemeines => Thema gestartet von: drrobbi am 18.11.17, 22:18

Titel: ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: drrobbi am 18.11.17, 22:18
Also ich möchte auch mal mein gedankliches Fazit zu den Folgen von DSC abgeben die wir bis jetzt sehen durften (mussten).

Wir haben eine Meuterei, die wenn die Klingonen nicht dazwischen gefunkt hätten, nicht so hätte ausgehen müssen. Eine Burnham die, sagen wir mal aus versehen, zum Falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist und verurteilt wird. Die Verhandlung findet in einem Saal statt für den die Föderation offensichtlich vergessen hat die Stromrechnung zu bezahlen.
Dann haben wir  8 Folgen in denen wir ohne Pause beobachten konnten wie wenig man sich dann doch an den Canon hält, bzw. die Bezüge ein wenig dehnt.

Die Folge mit Mudd harken wir mal unter "total gaga" ab.

Achja, den SuperSporen Antrieb dürfen wir natürlich nicht vergessen, für den man mal eben alles was wir technisch und Physiklogisch aus StarTrek kennen, über den Haufen geschmissen hat. Ich weis das das technische Prinzip in einem TOS Roman erwähnt wurde, aber trotzdem ist der Sporenantrieb Logik-Loch technisch ein wahrer Hammer.

Die drehbare Untertassen Sektion der Discovery verbuchen wir jetzt mal freundlicherweise unter "Feature". Sieht ja auch ganz nett aus,

Die Nuschel-Klingonen dürfen wir ja auch nicht außen vor lassen, aber außer "WTF" kann ich zu denen nicht mehr viel sagen. Die Merkwürdigkeiten und Fehler im Bezug auf die Klingonen von TOS,ENT,DS9,TNG und VOY bilden eine laaaaange Liste.

Die Entwicklung der Charaktere finde ich persönlich mit das beste an DSC, auch wenn auch dort eine Sachen verbesserungswürdig sind.

Aaaaaaaaaaaber, was man in der 9. Folge fabriziert hat, schießt echt den Vogel ab, ich fand es beim ersten gucken gar nicht so schlimm, leider gucke ich jede Folge mit Abstand nochmal und achte dann mehr auf Details und da habe ich bei dieser echt Kopfschmerzen bekommen. 130 Sprünge um eine Messung durchzuführen welche ja Burnham schon gemacht haben muss um diese Messmethode eigentlich erst möglich zu machen? WTF? Das wäre ja in etwa so als wenn ich meinem Chef Geld überweise damit der meinen Lohn bezahlen kann. Stametes überlebt diesen Blödsinn so gerade eben und will gegen den Rat des Captain einen letzten Sprung? Und "aus versehen" geht was schief??? Geil, vorhersehbarer kann man eine Folge ja schon gar nicht mehr machen.
Nebenbei erwähnt, haben die Superhelden der Discovery den riesen Kreuzer der Klingonen leichter zerstört als Picard mit der höher entwickelten 1701-D einen kleinen Warbird, sehr unglaubwürdig.

Die 130 Sprünge der Discovery finde ich allerdings sehr gut Animiert, gefällt mir wirklich. Man sieht zwar nur einen Bruchteil, hat aber trotzdem das Gefühl das man bei allen 130 dabei war, das fand ich sehr gut in Szene gesetzt.

Beinahe hätte ich noch die unsinnigste Außen Mission vergessen seit es StarTrek gibt. Also das Außen Team geht auf einen Planeten um ein Kristall-Sende-Ding umzufunktionieren? Ok, das ginge ja noch, aber die machen das um Klingonische Raumschiffe zu enttarnen! Und diese Schiffe befinden sich wahrscheinlich Millionen Kilometer von dem Planeten entfernt, weswegen ich bezweifele das sowas auch nur Ansatzweise funktionieren kann. Das Signal mag zwar ein Subraum Signal sein aber wie soll ein Subraum Signal ein Schiff entarnen welches im Normalraum ist? Statdessen "funkt" die Lebensform von diesem Planeten ins All und ruft so die Klingonen?? Warum in alles in der Welt machen die so einen Schwachsinn? Es wird das zwar so dargestellt das die das wohl machen im Glauben die Klingonen und die Föderation den Frieden zu bringen, so ähnlich wie die Saru "friedlich" gemacht habe. Aber mal im Ernst, alle an diesem Plot gibt es unzählige Dinge die einfach nur Unsinn sind.

Der Klopper ist aber, das die jetzt eine Technik haben um die Schiffe der Klingonen trotz Tarnung problemlos zu erkennen! WTF? Kirk, Picard und Sisko hatte keine solche Technik obwohl die Serien ja zeitlich nach DSC spielen. In allen Kinofilmen und Serien haben sich alle Captains immer abgemüht getarnte Schiffe zu erkennen. Erst in der letzten oder vorletzten  TNG Staffel hat Data ein Ähnliches Verfahren entwickelt welches zwar nicht das Schiff an sich orten kann, aber es ermöglicht zu erkennen das ein getarntes Schiff in der Nähe ist. Aber jetzt haben die zig Jahre vorher eine Technik mit der das kein Problem ist weil man ja mit einem Antrieb (von dem keiner mehr was weiß) 130 (überflüssige) Sprünge gemacht hat um einen Algorithmus zu erstellen um getarnte Schiffe zu orten? W T F ??????????
Wie wollen die das denn jetzt erklären? Niemand in der Zukunft weis wie man getarnte Schiffe vernünftig ortet, aber die Disco kann das? WTF??? Also wenn jetzt nicht aus versehen die Festplatten der Discovery, auf denen die Daten zur Enttarnung sind, kaputt gehen und Saru vergessen hat ein Backup von den Daten zu machen. Dann sehe ich was den Canon angeht schwarz.

Obwohl DSC eigentlich ein Desaster ist werde ich es trotzdem weiter gucken denn Popcorn Kino ist es alle mal und wenn man vergisst das das was mit StarTrek zu tun hat dann isset Teilweise sogar richtig gut. :-)

Beitrag von Episode 9 Kritik abgeteilt

Alexander_MacLean 19.11.2017 21:24
Titel: Antw:Antw:ST-DSC S01E09: Into the Forest I Go
Beitrag von: N Tasha Dax am 19.11.17, 20:12
.....was man in der 9. Folge fabriziert hat, schießt echt den Vogel ab, ich fand es beim ersten gucken gar nicht so schlimm, leider gucke ich jede Folge mit Abstand nochmal und achte dann mehr auf Details und da habe ich bei dieser echt Kopfschmerzen bekommen. 130 Sprünge um eine Messung durchzuführen welche ja Burnham schon gemacht haben muss um diese Messmethode eigentlich erst möglich zu machen? WTF? Das wäre ja in etwa so als wenn ich meinem Chef Geld überweise damit der meinen Lohn bezahlen kann. Stametes überlebt diesen Blödsinn so gerade eben und will gegen den Rat des Captain einen letzten Sprung? Und "aus versehen" geht was schief??? Geil, vorhersehbarer kann man eine Folge ja schon gar nicht mehr machen.
Nebenbei erwähnt, haben die Superhelden der Discovery den riesen Kreuzer der Klingonen leichter zerstört als Picard mit der höher entwickelten 1701-D einen kleinen Warbird, sehr unglaubwürdig.

Die 130 Sprünge der Discovery finde ich allerdings sehr gut Animiert, gefällt mir wirklich. Man sieht zwar nur einen Bruchteil, hat aber trotzdem das Gefühl das man bei allen 130 dabei war, das fand ich sehr gut in Szene gesetzt.

Beinahe hätte ich noch die unsinnigste Außen Mission vergessen seit es StarTrek gibt. Also das Außen Team geht auf einen Planeten um ein Kristall-Sende-Ding umzufunktionieren? Ok, das ginge ja noch, aber die machen das um Klingonische Raumschiffe zu enttarnen! Und diese Schiffe befinden sich wahrscheinlich Millionen Kilometer von dem Planeten entfernt, weswegen ich bezweifele das sowas auch nur Ansatzweise funktionieren kann. Das Signal mag zwar ein Subraum Signal sein aber wie soll ein Subraum Signal ein Schiff entarnen welches im Normalraum ist? Statdessen "funkt" die Lebensform von diesem Planeten ins All und ruft so die Klingonen?? Warum in alles in der Welt machen die so einen Schwachsinn? Es wird das zwar so dargestellt das die das wohl machen im Glauben die Klingonen und die Föderation den Frieden zu bringen, so ähnlich wie die Saru "friedlich" gemacht habe. Aber mal im Ernst, alle an diesem Plot gibt es unzählige Dinge die einfach nur Unsinn sind.

Der Klopper ist aber, das die jetzt eine Technik haben um die Schiffe der Klingonen trotz Tarnung problemlos zu erkennen! WTF? Kirk, Picard und Sisko hatte keine solche Technik obwohl die Serien ja zeitlich nach DSC spielen. In allen Kinofilmen und Serien haben sich alle Captains immer abgemüht getarnte Schiffe zu erkennen. Erst in der letzten oder vorletzten  TNG Staffel hat Data ein Ähnliches Verfahren entwickelt welches zwar nicht das Schiff an sich orten kann, aber es ermöglicht zu erkennen das ein getarntes Schiff in der Nähe ist. Aber jetzt haben die zig Jahre vorher eine Technik mit der das kein Problem ist weil man ja mit einem Antrieb (von dem keiner mehr was weiß) 130 (überflüssige) Sprünge gemacht hat um einen Algorithmus zu erstellen um getarnte Schiffe zu orten? W T F ??????????
Wie wollen die das denn jetzt erklären? Niemand in der Zukunft weis wie man getarnte Schiffe vernünftig ortet, aber die Disco kann das? WTF??? Also wenn jetzt nicht aus versehen die Festplatten der Discovery, auf denen die Daten zur Enttarnung sind, kaputt gehen und Saru vergessen hat ein Backup von den Daten zu machen. Dann sehe ich was den Canon angeht schwarz.

Obwohl DSC eigentlich ein Desaster ist werde ich es trotzdem weiter gucken denn Popcorn Kino ist es alle mal und wenn man vergisst das das was mit StarTrek zu tun hat dann isset Teilweise sogar richtig gut. :-)
Grundsätzlich find ich wie schon gesagt diese Folge als eine der besten von DSC. Die leichte Zerstörung des klingonischen Schiffes ist für mich in sich stimmig da die Klingonen nicht auf einen Kampf vorbereitet waren und da sie noch getarnt waren ja keine Schilde zur Verfügung hatten. Diverse Enterpris‘s zerstörten klingonische Schöffe auf die gleiche Weise. Auch in späteren Kino Filmen gab es einen Weg einen klingonischen Bird of Prey zu orten (Stsr Trek IV) was dann auch in späteren Serien zu keinem Problem mit der Soannung und dramatic führte.

Vor dem Sprung hieß es dass in 11 Stunden die Verarbeitung der Daten abgeschlossen sei und danach sofort der Sternenflotte zukommen lassen soll. Dies ist ja nun nicht mehr möglich. Ich vertrete die Meinung die Discovery befindet sich im Spiegeluniversum und kann der Sternenflotte ihre Daten nicht mehr zukommen lassen.

Ganz gewagt äußere ich eine Theorie zum Konzept der Serie: das Schiff wird am Ende der Staffel zerstört oder außer Dienst gestellt und in Staffel zwei sehen wir entweder einen müderen Handlungsoet oder eine andere Zeitepoche. Denkbar für mich ist das wir eine Discovery-A zusehen bekommen. In Staffel drei oder vier vielleicht sogar eine Discovery-D oder E.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Sg Trooper am 22.11.17, 07:58
Was wir in Staffel 2 zu sehen bekommen steht für mich in den Sternen. Das Klingonen Thema haben die Macher für mich aber ziemlich mit dem Holzhammer tot geprügelt.
Leela hat die Probleme ziemlich gut dargelegt. Die Protagonisten haben einige Theorien über die Tarnvorrichtung durchdiskutiert ohne einen blassen Schimmer zu haben wie dieser wirklich funktioniert. Für mich wäre es logischer gewesen wenn die ein Schiff mit Tarnvorrichtung gekapert hätten um es zu studieren. Auch haben die eine ganze Folge darazf verwendet den Planeten Pahvo vorzustellen, eine Folge später war das ganze fast kein Thema mehr. Das machr die vorherige fast schon überflüssig.
Bis auf wenige Momente in der letzten Folge vor der Pause fand ich diese teilweise haarsträubend. Die Autoren hätten mit Tyler die Möglichkeit dem Zuschauer zu zeigen was es bedeutet ein post traumatisches Stress Syndrom zu haben. Das wird aber wieder durch die Theorie relativiert das Tyler eigentlich Voq ist.
Wen dem wirklich so ist muss es meiner Meinung einen "richtigen" Ltd. Tyler geben. Irgendwo müssen die Klingonen ja die ganzen Infos herhaben. Am Ende startet die Disco eine Rettungsmission für selbigen. Ich würde es ungern sehen wenn er tot wäre.
Fazit zur ersten Hälfte von Discovery.
Oh das ist so schwer. Es gibt einiges wo ich an der Serie mag. Es gibt aber auch so vieles wo mir einfach die Nackenhaare sträuben. Vor allem der Umgang mit dem Ursprungs Marerial und die Entscheidung das ganze im Prime Universum spielen zu lassen. Das ganze Setting und vor allem das Design hätte eher in eine post Voyager Zeit gepasst. Als Prequel Serie funktioniert sie in meinen Augen gar nicht.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: TrekMan am 23.11.17, 08:56
Für mich präsentiert sich DSC nach der halben Staffel in dem selben chaotischen Licht, dass zu Beginn der Produktion geherrscht hat. Ob nun Brain Fuller der Auslöser war oder sonst jemand, der sich "kreativ" einbrachte, lass ich mal dahingestellt sein. Aber zeigt DSC  m.E. eklatante Schwächen sowohl in der horizontalen Erzählweise einzelner Episoden, als auch in der Vertikalen über die (halbe) Staffel hinweg. Ich hatte phasenweise das Gefühl, dass einige Geschichten fast on demand geschrieben wurden und man ein offenes Ende schloss und dafür sechs weitere unmotiviert öffnete.
Zudem begeht man aus meiner Sicht den Fehler, dass man diverse Designvorgaben des Zeitrahmen, den man sich selbst gewählt hat, völlig ignoriert. Das beginnt schon bei der dargestellten Technik und endet bei der desolaten Interpretation der Klingonen.
Ein moderner technischer Look, nur weil man es heute produktionstechnisch besser umsetzen kann, als vor 50 Jahren mag bei einem Schiff, vor allen wenn es eine fliegende Forschungseinrichtung ist, noch erklärbar sein. Aber zu viele Details bilden einen krassen Kontrast zur Enterprise aus "The Cage", die genau im gleichen Zeitraum spielt. Umgekehrt verlangt niemand einen identischen TOS Look. Aber einen der sich besser in den Zeitrahmen integriert. Das hätte man besser machen können und müssen. Ich finde Axanar-Productions hat da die eleganteren Ansätze gezeigt.

Welt weit scheint die Fan-Gemeinde ihre Kritik an zu bringen, was zumindest zur Kenntnis genommen wird. Hoffentlich zieht ein Umdenken ein und wir werden alle diese erste Staffel bald ignorieren können, denn gute Ansätze gibt es. Obwohl ich da keine Erwartungen hege, denn im Grunde geht es  den Verantwortlichen bei CBS nur darum die Kuh Star Trek erneut zu melken. Wenn des Geld dann nicht mehr fließt, wird der Laden wieder geschlossen. Ein Ausdruck dafür ist wohl die Mutlosigkeit der Showruner eine Post Voyager Serie zu gestalten.   

Hier ist noch ein Link (http://metro.co.uk/2017/11/14/star-trek-discovery-producer-and-sonequa-martin-green-tease-the-big-questions-for-season-2-7076988/) zu einem Interview von Aron Harberts und Sonequa Martin-Green bei Metro.co.uk zur 2. Staffel und Kritikpunkten der Fan-Gemeinde.


Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 25.11.17, 23:23
Nun haben hier bislang im Vergleich zu den Folgenthreads lediglich die Hälfte abgestimmt und der halben Staffel eine Note gegeben. Aber es ist trotzdem bemerkenswert, dass die Staffelhälfte doch merklich schlechter abschneidet als die einzelnen Episoden. Aber ich glaube, das ist nur vermeintlich ein Widerspruch, weil die Serie als Gesamtes nicht aus einem Guss zu sein scheint.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: N Tasha Dax am 26.11.17, 20:04
Ich stufe die Serie eher umgekehrt ein - im großen und ganzen ist die Qualität sehr gelungen. Die characters sind gut gezeichnet auch wenn sich nicht alle auf gleichem Level weiter entwickeln. Die übergreifende Handlung funktioniert und alles in allem ist sie Zeitgemäß. Bis auf einige Schwächen in einzelnen Folgen, wie die Folge auf dem Planeten pahvo oder die Folge über Mudd, oder einen Antrieb der mit magic mashrooms funktioniert
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: TrekMan am 27.11.17, 17:49
Hier ist noch ein Link zu einem Artikel des Autors Andrew E. Gaska (https://www.facebook.com/andrew.gaska/posts/1898570020157547), der seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Ich teile seine Meinung in den wenigsten Punkten, aber jeder sollte sich sein eigenes Bild machen.

Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Tolayon am 27.11.17, 21:20
Das mit den Uniformen klingt einigermaßen plausibel, aber bei den Klingonen ist es ja nicht nur das andere Aussehen der Spezies selbst - sondern auch das vollkommen andere Design ihrer Schiffe, das sich weder mit den aus TOS bekannten späteren Varianten des 23. noch den früheren des 22. Jahrhunderts vereinbaren lässt.

Das "Sarkophag"-Schiff könnte man noch als einmalige Sonderanfertigung gelten lassen, aber irgendwie sehen fast alle klingonischen Schiffe sehr ähnlich aus, so als wäre es ein allgemeines Design in jener Zeit. Davon abgesehen finde ich es sehr sportlich, dass die Klingonen offenbar schon im 21. Jahrhundert imstande waren, ein Schiff von gleich ca. 1200 Meter Länge zu bauen (die Maße habe ich aus einem Vergleichsvideo auf Youtube).
Oder ist das Riesenmonstrum am Ende sogar gleich 1000 Jahre alt?
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 29.11.17, 21:55
Hier ist noch ein Link zu einem Artikel des Autors Andrew E. Gaska (https://www.facebook.com/andrew.gaska/posts/1898570020157547), der seine eigene Sichtweise auf die Dinge hat. Ich teile seine Meinung in den wenigsten Punkten, aber jeder sollte sich sein eigenes Bild machen.
Danke für den Link. Ich konnte den Text bislang nur überfliegen, aber ich habe vor, die gesamte Lektüre einmal nachzuholen. Es ist immer wieder erfrischend, mal einen anderen Standpunkt als den eigenen zu sehen.

Ich finde seine Argumentation, wonach canon in ST eine Größe im Fluss war, vor allem auch während TOS selbst, überzeugend; wofür es aber eigentlich auch keine große Zahl an Beispielen zur Beweisführung braucht bzw. gebraucht hätte.
Ich kann auch die Haltung nachvollziehen, die man allein schon aus TNG ableiten kann, dass ST in der Rückschau immer wieder neu definiert werden kann und DSC so in zwanzig Jahren Teil des ganzen "Erbes" sein kann.
Wenn aber TNG Widerstand hervorrief und Leute veranlasste, diesem ST den Rücken zuzukehren, muss dieses Recht auch jetzt gelten dürfen.
Und es gibt ein weiteres Problem, das man nicht mit dem canon verknüpfen muss, aber kann (deswegen die Diskussion, die ich in einem extra Thread angestoßen habe), nämlich, dass ein Serienformat auch für ein bestimmtes Lebensgefühl stehen kann. So unterschiedlich manche ST-Serien waren - nehmen wir gleich TOS und TNG -, so teilten sie doch zumindest ein positives Bild der Zukunft der Menschen und die Vorstellung, dass die Fehler, die man in der Vergangenheit und heutzutage beim Menschen beobachten kann, in der Zukunft entweder nicht mehr exisiteren, oder nicht mehr die Macht über den Menschen haben. Das ist der eigentliche Maßstab, dem sich DSC in meinen Augen stellen muss - Und dabei darf sich die Serie auch nicht hinter anderen Diskussionen wie um den canon (was eigentlich manchmal wie eine praktische Ablenkung von anderen Problemen der Serie wirkt) oder hinter anderen Scheinargumenten ("Es geht hier doch bloß um Unterhaltung, da müssen die Figuren nicht gut und die Stories klug sein") verstecken.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: TrekMan am 30.11.17, 09:28
Für mich sind viele von Gaskas Aussagen ein Ausdruck von Gleichgültigkeit und Austauschbarkeit. Das betrifft sowohl die Wertigkeit der Inhalte, die man Lesern oder Zusehern präsentieren darf, als auch des Anspruchs an die eigene Leistung.
 
Schon der Ansatz TOS mit als Argument für Beliebigkeit anzuführen zeigt,  dass man sich der gesamten Tragweite dieser Aussagen nicht bewusst ist, oder sie einfach ignoriert.
TOS ist das Unikat, der Beginn von allem. Dass sich da in dem Serienverlauf Widersprüche ergeben, wenn man nicht auf Kontinuität achtet ist fast zwangsläufig. Bei TOS zu sagen, es handelt sich um Unterhaltung und die Achseln zu zucken das kann ich nachvollziehen. Es war aber damals schon abgehoben und frisch. Es hat mind. eine bis zwei Generationen begeistert und tut es heute noch.
Aber als man TNG aus der Taufe hob, wollte man da einen anderen Weg beschreiten, auch wenn er zu Beginn holprig war. Man hatte ein Heer aus Beratern. Die klingonische Sprache wurde von Sprachwissenschaftlern aufgebaut. Die Technik wurde mit Leuten der NASA diskutiert. Man tat viel für Plausibilität, auch wenn es nicht immer funktionierte. Aber spätestens ab Season 3 war TNG gut durchdachte SciFi, die unterhielt. Sie war so gut, dass daraus drei Nachfolger entstanden, die alle den Rahmen des "Canon" einhielten, aber immer dann Schwächen aufwiesen, wenn entweder die Geschichte dünn war oder man unnötiger weise das selbst gebaute Gebäude nicht durchdacht zu erweitern versuchte.  Alle haben darauf abgehoben und aus der Bewegung STAR TREK wurde ein Franchiseunternehmen von dem viele Leute gut leben konnten. Das gilt auch für ENT. Manny Coto hatte in der 4. Staffel von ENT genau den Weg gefunden, das Gebäude Star Trek mit guten Geschichten zu erweitern.

Man hat ja viele Möglichkeiten Gebäude zu erweitern, horizontal oder vertikal. Wenn man es geschickt macht, kommen Geschichten heraus, die einen Mehrwert liefern. Es mag vielleicht vermessen klingen, aber viele unserer FF-Ansätze, wie UO, Explorer etc. zeigen wie es gehen kann. 
Das was jetzt abgeliefert wird, ist eine Abrissbirne. DSC baut im Betrieb das Gebäude Star Trek um, da die Verantwortlichen der Meinung sind, es tun zu dürfen, können und dass die alten Fans, die sich nicht anpassen wollen nicht mehr zeitgemäß sind, denn es gibt schließlich genügend andere Zuseher.  Im Grund, das was JJ Abrams vorgeführt hat, aber er war wenigstens so Ehrlich es auch als Reboot zu bezeichnen.
 
Gaska unterstreicht mit Argumenten das Handeln der Verantwortlichen und was diese nur hinter hervorgehaltener Hand sagen, aber auf dem Bildschirm zeigen, dass es im Grunde ein Reboot ist. Die gesamte Argumentationskette zielt darauf ab, dass es eine beliebige Austauschbarkeit gibt, sowohl der Fundamente, die das Gebäude Star Trek stützen, als auch seiner Bewohner (die "Fans") und vermittelt eine beliebige Freiheit der Leute die von CBS beauftragt werden, um das Haus mit ihrer Kreativität zu erweitern.
Besonders die Bewohner des Gebäudes werden gebeten, wenn sie sich nicht mit DSC anfreunden können, doch besser fernzubleiben.
Und um keine Missverständnisse auf kommen zu lassen, hat man Hausregeln für das Bewohnen des Gebäudes erlassen, damit nicht noch einmal vorkommt, dass besonders kreative Bewohner wie Alex Peters (Axanar) oder James Cawley (Star Trek Phase II) das Haus nach ihren Wünschen mitgestalten.

Rein aus physikalischer Sicht kann ich nur sagen, wenn man die Fundamente eines Gebäudes verändert, dann existiert  eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Gebäude, Bewohner und Baufirma einen Schaden davon tragen. Als Fan bedaure ich dieses Verhalten und muss sagen, dass es letztlich meine Entscheidung ist, wogegen ich opponiere, was und wie ich mitgestalte und ich ob ich bereit bin mich einfach so austauschen zu lassen.   

In einem anderen Forum hat jemand geschrieben, das dieser Artikel ein St***finger in Richtung der Fans sei. Persönlich fand ich das Bild zu platt, aber man könnte den Eindruck gewinnen, dass es so ist. 

Es würde mich nicht wundern, wenn da CBS selbst der Treiber dahinter ist, um alte Zöpfe abzuschneiden und die Kinofilme wieder mit dem TV-Franchise zu verbinden. Strategisch ein genialer Schachzug. DSC räumt das alte Publikum aus dem Weg und das Abramsverse wird mit Teil 4 auf DSC zurückgeführt. Schwupps hat man ein "neues" Franchise, für die junge Generation, deren Ansprüche an die Geschichten sich auf das Niveau von World of Tanks etc. reduziert. 

:what

P.S. Damit will ich keinen Gelegenheitsspieler unter uns verunglimpfen.
 
Edit:

Wenn man dann noch aus Aron Harberts interview mit Metro.uk folgenden Abschnitt näher beleuchtet, kann  einem für die Zukunft des TV Angst und Bange werden.

Zitat
After initially creating the show’s concept, Bryan Fuller departed the series, and the question surrounding his decision to make it a prequel is still a mystery to Aaron, who was too busy catching up on Star Trek canon to question it. ‘I’m glad that it is because it set up parameters for us. Let’s say we set it 100 years after Voyager, the canvas is so broad. To try to contemplate, you’re creating a whole new mythology really,’ Aaron says.

Die Freiheitsgrade sind so groß, dass man eine neue Mythologie erschaffen würde... What?   :confused
 
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 30.11.17, 22:53
Weil mir der Sinn danach stand, habe ich jetzt Gaskas Anmerkungen gelesen und wprde sie auch gerne selbst mit Anmerkungen versehen:


Zitat
On the other, should good story stand still for canon? Should a show that is created now but takes place before a show that was crafted in the 60s have outdated special effects, or look as cutting edge for today’s audiences as that original show did back then for theirs?
Ich glaube, in diesem Punkt hat Gaska durchaus Recht: Gutes Storytelling darf den canon (ein wenig oder ein wenig mehr) verbiegen. Aber erstens fehlt nach allem, was ich von DSC kenne, dieses gute Storytelling und zweitens sind gute Geschichten nicht selten in der Lage, zu funktionieren, ohne dass man dafür eine bestimmte Grundlage verbiegen muss.
Der zweite Punkt dieses Absatzes ist in meinen Augen ein Trugschluss, schon allein deswegen, weil die Prämisse falsch ist. Niemand hat die Macher gezwungen, diesen Zeitabschnitt zu wählen und nach wie vor frage ich mich, weswegen DSC unbedingt zehn Jahre vor TOS spielen musste. Das zweite Problem ist, dass auch DSC einen Kompromiss eingegangen ist. Hätten die Kreativen völlig freie Hand gehabt, sie hätten wohl ganz auf Anleihen aus der Vergangenheit (z.B. bei den Phasern und anderen Ausrüstungsgegenständen) verzichtet. Damit kann man nicht wirklich behaupten, DSC sei optisch wegweisend für den Look, den man als Zuschauer im 21. Jahrhundert sehen möchte; denn man darf sich ja auch nur bedingt der Illusion hingeben, die Sets der "Discovery" sähen wirklich ultra-cool und ultra-modern aus.


Zitat
Is Star a Trek about reminiscing over a TV shows past, or showing us our own future?
Ich hoffe, dass DSC nicht viel mit unserer Zukunft gemein haben wird.


Zitat
And change for change sake is just as bad as dead storytelling. But change is also necessary for growth to take place.
Diese Einstellung finde ich gut.


Zitat
Again, there are at least dozens more
Ich kann nicht anders, aber gerade die Fülle an Beispielen, die Gaska aufzählt, um dem Leser vorzuführen, dass sich ST so oft schwer getan hat, einen canon zu finden und einzuhalten, wirkt ein wenig hilflos auf mich... So als solle die bloße Masse erschlagen.

Ich denke, man muss TOS ein bisschen außen vor halten. Dass in der Serie einige Fehler passiert sind, darf man nicht rückwirkend eine Verletzung des canons nennen, wenn dieser noch gar nicht existierte. Der eigentliche Vorwurf an TOS muss dann lauten, dass zu dieser Zeit eine Welt schlampig konstruiert wurde. Unstimmigkeiten in neueren Serien und damit eben auch DSC muss man dann nicht automatisch als künstlerische Freiheit im Zuge des Fortschritts und Wandels begreifen, sondern kann sie ebenfalls als handwerkliche Mängel betrachten, wenn man so will.

Zudem verkennt Gaska mMn nämlich, dass DSC keine eigentlichen Versehen unterlaufen sind. Da hat nicht ein Autor mal eben vergessen, was einer vorher gemacht hat. Hier wurden gezielt zahlreiche Dinge über den Haufen geworfen - und das auch noch, ohne dass der Sinn dahinter klar werden würde. Der Nutzen bleibt nämlich fraglich.


Zitat
If you care, buy Star Trek novels and comics. Buy them for all your favorite franchises. You keep reading them, we will keep writing them, and if we are doing our job right, you will get your answers.
Hmm, ist das dreiste Werbung oder wie ernst meint er das? Es kann ja auch eigentlich nicht Sinn der Sache sein, dass eine ganze Industrie versucht, die begangenen Widersprüche wieder aus der Welt zu schaffen, zumal es auch eine undankbare Aufgabe sein dürfte, sich schlüssige Lösungen für unnötige Probleme auszudenken, (die angeblich ja gar keine Probleme sind).


Zitat
Just remember that in Trek, continuity is fluid. It’s like that in any franchise that develops over decades. Has to be.
STAR TREK: DISCOVERY is in fact no more or less guilty than the Treks that proceed it. The minor stuff is always shifting. The story is the key, and the legacy is enduring. Star Trek can survive a little change.
It’s called evolution.
Wie gesagt, ich finde nach wie vor, dass der Punkt mit der sich im Fluss befindenden Continuity nicht verkehrt ist.
Mir fehlt bei Gaska aber leider eine kritische Note, denn weder muss seine "evolution" zwangsläufig zu guten Ergebnissen führen, noch kann man mMn DSC unterstellen, sie greife das Erbe wirklich angemessen auf.
Aber ich muss natürlich zugeben, dass sich einige meiner Kritikpunkte nicht auf canon-Konflikte, wie Gaska sie eigentlich ansprechen möchte, beziehen.






Für mich sind viele von Gaskas Aussagen ein Ausdruck von Gleichgültigkeit und Austauschbarkeit.
Das sehe ich genauso.
Allerdings weiß ich gar nicht, ob es hier eben einen Konflikt geben muss: Was Gaska "evolution" nennt, ist am Ende halt vielleicht schlicht ein austauschbares Produkt für den Massenmarkt.

Gaska unterstreicht mit Argumenten das Handeln der Verantwortlichen und was diese nur hinter hervorgehaltener Hand sagen, aber auf dem Bildschirm zeigen, dass es im Grunde ein Reboot ist.
Hmm, ich weiß nicht so recht... Ich würde Dir da gar nicht vollständig widersprechen wollen, aber ich würde trotzdem vielleicht noch nicht mal sagen, dass es ein Reboot im eigentlichen Sinne sein muss, weil ich nicht glaube, dass DSC als Reboot geplant war. Das kommt nämlich noch dazu: Ist die Serie wirklich aus einem Guss bzw. kann eine Serie, die so eine turbulente bis chaotische "Zeugung" und "Geburt" hatte, wirklich aus einem Guss sein? Da wurden Prämissen übernommen und dann doch wieder verdreht, und... ich meine, wenn man so ein bisschen liest, was Harberts so meint, kann man wirklich annehmen, dass das Team, das an Fullers Stelle trat, überhaupt keinen Plan davon hat(te), was er mit dem Setup eigentlich bezweckte...

Wenn man dann noch aus Aron Harberts interview mit Metro.uk folgenden Abschnitt näher beleuchtet, kann  einem für die Zukunft des TV Angst und Bange werden.
Das ist dann der nächste Artikel, den ich lese werden ;) :)
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Leela am 01.12.17, 19:39
Wenn aber TNG Widerstand hervorrief und Leute veranlasste, diesem ST den Rücken zuzukehren, muss dieses Recht auch jetzt gelten dürfen.

Nein, muss es nicht. Inbesondere da viel "Zorn" und Widerstand gegen TNG aus merkwürdigen bis "besonderen" Gründen her rührte. ZB dem Slogan "Ohne McCoy/Spock/Kirk gibt es kein Star Trek" oder dem Widerstand der alten Darsteller für neues/n Platz zu machen.


So unterschiedlich manche ST-Serien waren - nehmen wir gleich TOS und TNG -, so teilten sie doch zumindest ein positives Bild der Zukunft der Menschen und die Vorstellung, dass die Fehler, die man in der Vergangenheit und heutzutage beim Menschen beobachten kann, in der Zukunft entweder nicht mehr existieren, oder nicht mehr die Macht über den Menschen haben.

Wäre dem so, würde/wäre ein Grossteil der Dynamik zwischen Kirk, McCoy und Spock in der alten Serie entfallen - da sich ja inbesondere Spock immer dann vehement zu Wort meldet wenn Kirk (aus seinen menschlichen Emotionen heraus) einen Fehler macht. Diese Motive sind also auch in TOS noch da. Der Unterschied ist halt nur das sie nicht mehr innerhalb derselben Gruppe(Menschen) ausgetragen werden, sondern quasi nach Aussen getragen bzw von Aussen heran getragen werden.

Es gibt eine sehr interessante Dokumentation über die Entstehung von TNG, moderiert von William Shatner. Sie heisst "Chaos on the Bridge". Sie enthält einige Analysen über Roddenberry. An einer Stelle wird da zB gesagt, dass der für Roddenberry wichtige Aspekt von TOS eigentlich die Kirk Figur war/ist - der Womanizer, Abenteurer und Reisende. Eine Figur in der sich Roddenberry selbst gerne sah/Gesehen hätte und die keineswegs zukünftig ist.

Wenn Du Lust hast, kannst Du mal Scripte-Bingo spielen. Nimm die 10 TOS Episoden die Deiner Meinung nach den utopischen "Spirit" von Star Trek zum Ausdruck bringen und dann schau mal in wie vielen davon Roddenberry als Author/Writer creditiert ist. Ich würde schätzen das Du bei 1 aus 10 landest.

Erst nachdem TOS eingestellt war und Fans begannen die Pazifistischen und Utopischen Elemente zu betonen und auch vor allem Roddenberry auf den Conventions immer mehr zu diesem "GreatBird of the Galaxy" zu stilisieren - eine Rolle in der er sich selber auch gefiel - begann dieses Element in Roddenberrys Gedanken immer mehr Platz einzunehmen. Hinzu kam das Roddenberry bei der Konzeption von TNG dann eben zu alt war um sich noch mit dem Abenteurer/Womanizer zu identifizieren. Auch das führte dazu das dieser stark positiv utopische Ansatz der in TOS nur ein Randelement war, zu einer bestimmenden Komponente wurde. Roddenberry arbeitet hier zudem an seinem Vermächtnis, was ebenfalls dazu führte das er unbedingt eine positive Vision hinterlassen wollte.

Man kommt daher nicht ganz umhin einen grossen Einfluss auf die Star Trek Philosophy den Lebensphasen von Gene Roddenberry zuzuordnen. Nachdem Roddenberry in TNG an Einfluss verlor (also nach den ersten 2 Jahren) haben sich die Autoren zusehends bemüht diese Konzept der zu versöhnlichen Utopie abzumildern und aufzuweichen. Mit dem Ergebnis das TNG besser wurde. Das sollte man nicht ganz vergessen.

Die Frage wäre dannnämlich , ob es sinnvoll ist einem neuen, jüngerem Publikum diese Vision des "alten" Gene anzubieten... immerhin war Roddenberry 55+ als diese Aspekte für ihn immer mehr an Gewicht gewannen. Akzente die der 40+ Roddenberry in TOS noch deutlich anders gesetzt hatte.

Eine zweite Frage die sich daran anschliesst wäre; wenn man sagt "Ja, das macht Sinn, eine positive Utopie kann man immer gebrauchen" - warum man dann nicht auf die alten Trek Serien zurückgreift und diese schaut. Nur weil sie... alt sind? Muss also eine neue Serie den Bedarf an Utopie decken, weil die alten Serien das nicht mehr tun/können?


....ein positives Bild der Zukunft der Menschen... Das ist der eigentliche Maßstab, dem sich DSC in meinen Augen stellen muss

Für Bücher gibt es ja den Spruch, dass man aus ihnen nur das herausholt, was man auch mit hinein nimmt. Ist zwar sicher bei visuellen Sachen noch etwas komplexer - aber ja... daran musste ich irgendwie denken.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 01.12.17, 20:40
Wäre dem so, würde/wäre ein Grossteil der Dynamik zwischen Kirk, McCoy und Spock in der alten Serie entfallen - da sich ja inbesondere Spock immer dann vehement zu Wort meldet wenn Kirk (aus seinen menschlichen Emotionen heraus) einen Fehler macht. Diese Motive sind also auch in TOS noch da.
Eine pazifistische Welt, eine Utopie, heißt nicht, dass alles perfekt ist und dass alle, die dort leben, makellos sind.
TOS arbeitete sehr gerne und sehr oft mit dem Motiv, die Menschheit stünde gerade an der Schwelle zu einer höheren gesellschaftlichen Stufe, zu jener Stufe, die aus Sicht des 20. Jahrhunderts eben noch nicht erreicht zu sein schien. Dazu passt dann auch, dass so viele überlegene "Wesenheiten" (à la Metronen - die fraglos auch ein Kapitel für sich sind) befinden, die Menschheit sei noch nicht so weit, um sich wirklich mit ihr abzugeben, aber eben gleichzeitig Potenzial sehen. Das wird in TNG ab und zu auch auftauchen, an sich jedoch scheint die Entwicklung in den nach TOS folgenden 100 Jahren so rasant gelaufen zu sein, dass sich die Rollenverteilung oft ändert und die Menschen (die Föderation) nun wirklich anders auftritt, und zwar aus einer überlegeneren Position heraus, die von vielen als lehrmeisterhaft empfunden wird.

Darüber hinaus kann man sich auch fragen, ob ein utopisches Lebensgefühl nur aus einer echten Idylle entsteht, oder ob es auch dafür reicht, dass das Grundgefühl der Folge(n) positiv ist oder etwas zum Besseren gewendet wurde. Es gab auch bei TOS einige Folgen, in denen die Leute von "Enterprise" eine gute Einstellung mitbrachten oder entwickelten und dadurch Gutes erreichten... "Horta rettet ihre Kinder", "Die Wolkenstadt", "Epigone", "Das Gleichgewicht der Kräfte" - das sind ein paar Beispiele; und ich glaube, bei denen war die Rolle Roddenberrys gar nicht mal übermäßig groß. Aber ich bin auch nicht unbedingt versessen darauf, ST einzig und allein mit Roddenberrys Biografie zu verknüpfen, obwohl er natürlich Einfluss hatte.

Jetzt darf man sich fragen, ob das, für was zum Beispiel Burnham oder Lorca stehen, zu so einer Einstellung passt. Nehme ich mal den Captain: Natürlich war Kirk auch ein Raufbold, aber ich persönlich hatte eigentlich wenig Zweifel daran, dass er Gutes bewirken will.

die Kirk Figur war/ist - der Womanizer, Abenteurer und Reisende. Eine Figur in der sich Roddenberry selbst gerne sah/Gesehen hätte und die keineswegs zukünftig ist.
Warum sollten diese drei von Dir genannten Beispiele nur zu einer trüben Welt und nicht zu einer positiven Zukunft passen?

Nachdem Roddenberry in TNG an Einfluss verlor (also nach den ersten 2 Jahren) haben sich die Autoren zusehends bemüht diese Konzept der zu versöhnlichen Utopie abzumildern und aufzuweichen. Mit dem Ergebnis, dass TNG besser wurde. Das sollte man nicht ganz vergessen.
Na ja, "besser"! So ein Urteil im luftleeren Raum; das ist mir zu absolut dargestellt.

Eine zweite Frage die sich daran anschliesst wäre; wenn man sagt "Ja, das macht Sinn, eine positive Utopie kann man immer gebrauchen" - warum man dann nicht auf die alten Trek Serien zurückgreift und diese schaut. Nur weil sie... alt sind? Muss also eine neue Serie den Bedarf an Utopie decken, weil die alten Serien das nicht mehr tun/können?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich begreife, was Du mit dieser Frage meinst.
Darf man keinen Gedanken daran verschwenden, dass sich eine neue Serie nicht nur um Mord und Totschlag drehen muss, weil frühere Serien positiver waren?
Natürlich kann man alte Folgen anschauen, wenn man was Spannendes, Positiveres sehen will. Aber darf man sich deswegen keine weiteren, neuen spannenden positiven Abenteuer wünschen?
Sonst müsste man ja die Serienlandschaft an sich infrage stellen: Nachdem es in praktisch jedem Genre die meisten Spielarten schon gab, müsste man dann eigentlich gar keine neuen Serien mehr produzieren.
Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber ich glaube, im Moment herrscht nicht gerade ein Überangebot an utopischen Serien; sollte Deine Frage also darauf abzielen, man solle nicht darauf pochen, die gleichen Muster zu wiederholen, spräche das eher für eine Utopie als gegen eine.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Leela am 02.12.17, 00:43
Eine pazifistische Welt, eine Utopie, heißt nicht, dass alles perfekt ist und dass alle, die dort leben, makellos sind.

Das stimmt, jedoch je mehr Anomalien auftreten, desto fragwürdiger wird, inwieweit eine behauptete Utopie auch eine ist. An welche TOS Figuren denkst Du wenn von einer weiter entwickelten Menschheit die Rede ist? Kodos? Daystrom? Decker? Garth von Izar? Mudd?  Mir fallen auf Anhieb dutzende Beispiele von Figuren ein wo diese Behauptung der entwickelten Menschheit nicht zu zu treffen scheint. Mir fällt kein einziges ein, wo ich sofort sagen würde; Ja - diese Figur entspricht der Utopie.



"Horta rettet ihre Kinder", "Die Wolkenstadt", "Epigone", "Das Gleichgewicht der Kräfte" - das sind ein paar Beispiele

Sowohl in Horta, als auch Epigonen "korrigieren" Kirk & Co eine Entwicklung die von anderen Menschen vorher in den Sand gesetzt wurde. Bei Horta haben erst tumbe Bergleute deren Eier zerstört und sich dann zu einem Mob zusammengerottet - was nicht sehr überlegen daher kommt. In Epigonen hat ein anderes Schiff, aus Zufall, eine komplette Gesellschaft deformiert/umarrangiert - ebenfalls höchst problematisch und dem Problem weichen die Autoren nur mit der Feststellung aus, es läge in der "Natur" dieser Spezies andere nachzuahmen.

In der Wolkenstadt ändert Kirk bewusst und entgegen den offizielle Direktiven und auch gegen den Willen der dortigen Bevölkerung eigenmächtig ein bestehendes Gesellschaftssystem - er erhebt seine Moralvorstellungen über die dortigen Leute und über die eigene (Föderations-)Agenda. Das ist das was wir heute verächtlich "Regime Change" und "Destabilisierung" nennen.

Im "Gleichgewicht der Kräfte" bricht sich sogar die gesamte Folge durch der (regelrechte) Hass über die Klingonen Bahn, letztlich erzwingt nur ein gefährlicher Feind einen Status Quo (ein Motiv was immer wiederkehrt), die Alternative dazu wäre sonst die absehbare eigene Vernichtung gewesen. Auch hier sehe ich keinen utopischen Background.

Diese Folgen sind gewiss spannende, teils spassige Abenteuer der Enterprise Crew - aber eine (moralische) Entwicklung scheinen sie nicht zu untermauern.

Ich nehme mal noch ein extremeres Beispiel: Mudds Women.
Das ist die Folge in der Kirk erklärt (gegenüber Mudd) man habe kein Geld mehr und Geld habe keine Bedeutung mehr, da er (Kirk) zB Tonnen an Edelsteinen oder Edelmetallen aus dem Replikatoren der Enterprise herstellen lassen könne. Es ist zugleich die Folge in der Frauen als Objekte dargestellt werden wie kaum woanders in TOS - und wo die gesamte (männliche) Besatzung mit dem Unterkörper denkt und teils handelt. Es ist die Folge in der Bergleute (wieder mal) offenbar Katalog-Bräute bei Mudd bestellen - wo Mudd also entweder ein mobiles Bordell oder schlimmer noch, modernen Sklavenhandel betreibt. Es ist ebenso die Folge in der Mudd seine Frauen mit Drogen zu Junkies gemacht hat.
In kaum einer anderen TOS Folge steht die behauptete Entwicklung der Menschheit in so direktem Gegensatz zu eigentlich allem was man von den handelnden Akteuren sieht nebeneinander .




Jetzt darf man sich fragen, ob das, für was zum Beispiel Burnham oder Lorca stehen, zu so einer Einstellung passt. Nehme ich mal den Captain: Natürlich war Kirk auch ein Raufbold, aber ich persönlich hatte eigentlich wenig Zweifel daran, dass er Gutes bewirken will.

Und Du denkst Lorca will das nicht? Er ist das Paradebeispiel desjenigen dem für den "guten Zweck" jedes Mittel recht ist. Etwas von dem Kirk in "Kampf um Organia" zb gar nicht mal so weit weg ist, als er gegen den Willen der Bewohner einen Guerilla Krieg gegen die Klingonen beginnt - und sämtliche Folgen in Kauf nimmt.

Burnham hingegen... Die beste Interpretation die ich zu ihr anbieten kann, ist, dass sie eine leichte Geistesstörung in Form eines Messias Komplexes aufweist. Derart penetrant wie sie in Folge 1, 2 und der letzten Folge drauf pocht "alle zu retten, ich werde ALLE retten" - und aus diesem Motiv heraus immer wieder sehr merkwürdige Entscheidungen trifft, kann ich mir das anders nicht zusammen reimen.

ich glaube die Diskussion führt aber letztlich nicht weiter, weil ich vermute das jeder rational handelnden Figur (von ihrem Standpunkt aus) in Star trek das Motiv eines guten und gerechtfertigten Handels untergeschoben wird - eine Figur wie Shakespeares Richard III oder Jago, die also Böses um des Bösen willens tun, wirst Du da eher nicht finden - schon gar nicht als Teil der regulären Crew.


Warum sollten diese drei von Dir genannten Beispiele nur zu einer trüben Welt und nicht zu einer positiven Zukunft passen?

Weil die heutige Serienlandschaft sich hin zu kausalen Zusammenhängen und "Charakter" Arcs entwickelt hat... Kirk hinterlässt dutzende gebrochene Herzen, er geht Beziehungen ein von denen er genau weiß das sie an ihm scheitern - denn seine Braut ist die Enterprise, wie er auch noch stolz attestiert. Seine Abenteuerlust driftet hingegen mitunter ins leichtsinnige ab - was, wenn man es streng interpretieren will, so manches Redshirt das Leben kostet. Seine menschliche Definition und Moral - zB die des Freiheitsbegriffes - wendet er hingegen so absolut und rigoros auf alle an, dass es mitunter atemberaubend ist, zu sehen was er anstellt (siehe eben Organia, Landru oder die Wolkenstadt). Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.

Was in der heutigen Serienlandschaft viel eher thematisiert würde, als das Kirk, Spock und McCoy wie früher nach 48 Minuten lachend in den Sonnenuntergang reiten... weg von dem (vermutlichen) Chaos was sie wohl hinterlassen haben.

Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.



Na ja, "besser"! So ein Urteil im luftleeren Raum; das ist mir zu absolut dargestellt.

Ich kann Dir das gerne begründen - aber selbst einige Autoren attestieren den ersten beiden TNG Staffeln heute "hardly watchable". Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber generell ist die erste Staffeln eine erkennbare Findungsphase während die zweite gute Ansätze entwickelt und auch einige gute Folgen aufweist - richtig ihr Thema oder ihren Ton gefunden, hat TNG aber erst zur späten Mitte der zweiten (setzt man es früh an) oder in der dritten (setzt man es spät an) Staffel. Ehrlich gesagt halte ich das für eine vertretbare Meinung die - so würde ich sagen - selbst unter einem Grossteil der Fans halbwegs Konsens ist.

 
Darf man keinen Gedanken daran verschwenden, dass sich eine neue Serie nicht nur um Mord und Totschlag drehen muss, weil frühere Serien positiver waren?

Gewiss darf man - nur... ich bin ratlos wie genau das aussehen soll. Selbst in jeder Star Trek Serie gibt es mindestens zwei große Kriege - Romulaner & Klingonen (TOS), Borg & Cardassianer (TNG), Cardassianer & Dominion (DS9) und Sulliban und Xindi (Enterprise)... einzig Voyager fiel da etwas raus, bzw, es fällt weniger auf, da das Schiff weiter fliegt. Wäre sie "stationär" gewesen, hatten sie wohl mindestens eine Konflikt mit Kazon, Vidianern, Borg und noch zwei drei anderen, an den Hacken gehabt.

Das ist nun kein Star Trek Phänomen - sondern tritt leider in jedem Grossen, neueren Franchise auf das grössere Settings umfasst/entwirft (ich hatte das bereits mal angesprochen)... Tribute von Panem, Herr der Ringe, Harry Potter, Star Wars (sowieso), Avengers, Hobbit usw. Überall glimmt er zu Beginn "Kriegsgefahr" am Horizont auf und mündet am Ende schließlich wirklich in offenen Kriegs-Szenarien. Immer gibt es den übermächtigen Konflikt der heraufzieht und nie abgewendet werden kann - sondern immer bitter und verlustreich ausgetragen werden muss, damit die Helden letztlich daran wachsen.

Ich bedaure das selber ebenso, weil es extrem redundant ist... aber es ist halt selbst in den literarisches Vorlagen so, dass.... Krieg, oder allgemeiner - Gewalt, der Vater aller (erzählerischen) Entwicklung zu sein scheint. Discovery ist da eben keine Ausnahme, nur ein weiteres  "Oh, es geht um Gewalt und Krieg? Wie schade" Erlebnis.


Sonst müsste man ja die Serienlandschaft an sich infrage stellen: Nachdem es in praktisch jedem Genre die meisten Spielarten schon gab, müsste man dann eigentlich gar keine neuen Serien mehr produzieren.

... und vielleicht gibt es derzeit deswegen kaum Serien die dem alten "Star Trek" entsprechen? 


Man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber ich glaube, im Moment herrscht nicht gerade ein Überangebot an utopischen Serien; sollte Deine Frage also darauf abzielen, man solle nicht darauf pochen, die gleichen Muster zu wiederholen, spräche das eher für eine Utopie als gegen eine.

Ich behaupte mal etwas; selbst in den meisten FFs hier im Forum läuft es immer auf grosse Konflikte (Kriege) zu, oder eben ein wenig Mord und Totschlag. Es mag sicher Ausnahmen geben - wie zB Deine Satyr. Aber die bedient sich dafür einiger Kunstgriffe, wie zB des stark Episodischen Charakters ohne kontinuierliche Entwicklung eines globalen Settings.
Auch in den Dienstakten (ich habe eben einige überflogen) tauchen Krieg, Terrorismus und Tod immer wieder(als teils prägende) Erlebnisse auf. Die Utopie wie Du sie gerne sähest gibt es also selbst in den FFs kaum/seltenst, wie mir scheint. Nun kannst Du mich korrigieren, wenn ich da falsch liege. ;)


Das alles - damit Du mich nicht falsch verstehst - heisst nicht Discovery aus der Verantwortung zu entlassen es zumindest zu probieren. Ich tue mich aber sehr schwer etwas einzufordern bei dem ich selber extrem unsicher bin ob ich dies erreichen könnte. Würde man von mir erwarten, das sich eine Serie entwerfe die 3-5 Staffeln zu je 15 Folgen, mit einem kontinuierlichen, chronologischen Handlungsbogen über diese 45-75 Folgen, dafür aber keine grösseren Gewaltmomente oder Konflikt- Kriegsszenarien anreisst... und auch noch grossteils canonisch ist... ich hätte auf Anhieb keine Idee wie man so eine Serie wirklich entwickelt oder auf hohem Niveau über so viele Folgen spannend hält. Und dabei halte ich mich für epochal kreativ. XD
Auch deswegen sind meine Erwartungen an eine neue Star Trek Serie nicht so hoch.



PS. bin in einer Dienstakte auf die "USS Ernst Mach" gestossen. Da musste ich etwas schmunzeln und hoffe es gibt ein Schwesternschiff das "USS Just Joking" heisst. ;P
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 03.12.17, 14:44
Eine pazifistische Welt, eine Utopie, heißt nicht, dass alles perfekt ist und dass alle, die dort leben, makellos sind.

Das stimmt, jedoch je mehr Anomalien auftreten, desto fragwürdiger wird, inwieweit eine behauptete Utopie auch eine ist. An welche TOS Figuren denkst Du wenn von einer weiter entwickelten Menschheit die Rede ist? Kodos? Daystrom? Decker? Garth von Izar? Mudd?  Mir fallen auf Anhieb dutzende Beispiele von Figuren ein wo diese Behauptung der entwickelten Menschheit nicht zu zu treffen scheint. Mir fällt kein einziges ein, wo ich sofort sagen würde; Ja - diese Figur entspricht der Utopie.
Demnach liegt falsch, wer von Star Trek einen Ausblick auf eine hoffnungsvolle Zukunft erwartet?
Woher kommt dann der Mythos? Das ist nicht unerheblich für DSC. Selbst wenn er erst durch TNG entstanden ist, gibt es doch keinen Grund, ihn zu bekämpfen.
Welche Figuren aus einer besseren Zukunft stammen könnten? Nun, zumindest "unsere Helden", unsere eigentlichen Identifikationsfiguren. Außerdem fallen Randfiguren in der Betrachtung ab. Die "Durchgeknallten" bleiben im Gedächtnis, aber Robert Wesley, Thomas Leighton, Mr. Lurry, Robert Fox oder Miranda Jones erhalten was die Wahrnehmung anbelangt weniger Aufmerksamkeit und das Gros der Bevölkerung hat ohnehin keine Stimme, um ihre Mentalität in die Waagschale zu werfen.
Darüber hinaus geht es auch um das Gesellschaftsbild, das vermittelt wird: Deutet viel auf soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftliche Probleme im Föderationsalltag hin?

Sowohl in Horta, als auch Epigonen "korrigieren" Kirk & Co eine Entwicklung die von anderen Menschen vorher in den Sand gesetzt wurde.
Und warum? Weil Kirk & Co. für die neue Zeit und die anderen, die jeweils die Probleme (mit)verursacht haben, für die alte Zeit stehen.

In der Wolkenstadt ändert Kirk bewusst und entgegen den offizielle Direktiven und auch gegen den Willen der dortigen Bevölkerung eigenmächtig ein bestehendes Gesellschaftssystem - er erhebt seine Moralvorstellungen über die dortigen Leute und über die eigene (Föderations-)Agenda.
Zu seinen Moralvorstellungen gehört demnach aber, dass Leute nicht aus geschichtlichen oder rassistischen Gründen unterdrückt werden sollten.

Im "Gleichgewicht der Kräfte" bricht sich sogar die gesamte Folge durch der (regelrechte) Hass über die Klingonen Bahn, letztlich erzwingt nur ein gefährlicher Feind einen Status Quo (ein Motiv was immer wiederkehrt), die Alternative dazu wäre sonst die absehbare eigene Vernichtung gewesen. Auch hier sehe ich keinen utopischen Background.
Schau Dir die letzten Szenen der Folge an, ist das eine dystopische Stimmung? Außerdem ist das Energiewesen für das Meiste des gezeigten Hasses verantwortlich; dass der Hass so nicht wirklich aus den Leuten selbst kommt, wird eindrücklich durch die Geschichte um Chekov klar, der einen von Klingonen getöteten Bruder rächen will, der in Wirklichkeit nie existiert hat!
(Das ist rein subjektiv, aber ich habe ein bisschen Schwierigkeiten, wenn ich mir vorstellen soll, wie ein Lorca oder ein Sisko diesen fremden Hass überwinden sollen; dazu bräuchte es ein anderes Gemüt).

Ich nehme mal noch ein extremeres Beispiel: Mudds Women.
Na ja, das ist mit eine der schlechtesten Star Trek-Folgen überhaupt, oder nicht? Natürlich ist diese Episode Teil der Serie(nreihe) und deswegen nicht zu ignorieren, aber wie Du selbst sagst, ist sie ein Extrembeispiel, aus dem sich nichts oder nur bedingt etwas ableiten lässt.


Jetzt darf man sich fragen, ob das, für was zum Beispiel Burnham oder Lorca stehen, zu so einer Einstellung passt. Nehme ich mal den Captain: Natürlich war Kirk auch ein Raufbold, aber ich persönlich hatte eigentlich wenig Zweifel daran, dass er Gutes bewirken will.

Und Du denkst Lorca will das nicht?
Na das ist doch das Bemerkenswerte: Wenn man sich so umhört, scheint für viele an DSC interessant zu sein, dass man bei Lorca eben gerade überhaupt nicht weiß, was er will, und auch, dass als reizvoll empfunden wird, dass er scheinbar auch durchaus 'böse' ist, man ihm also gerade keine hehren Ziele unterstellt.
(Es halten sich ja auch immer noch die Gerüchte, der Lorca, den man eine halbe Staffel gesehen hat, stamme eigentlich aus dem Spiegel-Universum; dass er dann eigentlich gute Motive hatte, wäre damit umgehend hinfällig).

Kirk hinterlässt dutzende gebrochene Herzen, er geht Beziehungen ein von denen er genau weiß das sie an ihm scheitern
Das ist zwar nur ein Randpunkt, aber gehört zu einer Utopie, zu einer positiven Zukunft, dass die gezeigten zwischenmenschlichen Beziehungen in Ehen münden? Ich meine, ich bin ein Fan von dauerhaften Liebesbeziehungen, aber wer sagt, dass die Frauen, die sich auf Kirk einlassen, nur um in den nächsten Folgen keine Erwähnung oder einfach keinen Platz in der Serie zu finden, wirklich gebrochene Herzen haben und sich auf ewig nach Kirk verzehren werden? Vielleicht sieht man das mit Flirts da einfach ein wenig lockerer und wir überschätzen Kirk(s Wirkung) auch ein Stückweit.
Nocheinmal: Ich denke nicht, dass eine positive(re) Zukunft gleichbedeutend mit der Lösung aller Probleme oder mit Perfektion oder Konfliktfreiheit ist. Nur müssen die Probleme und Konlfikte nicht so drastisch verlaufen oder harte Konsequenzen nach sich ziehen.

Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.
Das ist genau der Punkt, den ich angesprochen habe: TOS will nicht selten den Eindruck einer, hmm, Menschheit auf dem Sprung zur nächsten Stufe vermitteln, (wobei unsere Helden oft schon ein bisschen weiter als andere sind, wenngleich auch sie erst noch ankommen müssen); wenn ich mich eines Bildnisses Arthur C. Clarkes für einen Buchtitel bedienen darf, das sicherlich schon frühere Wurzeln hat: "Childhood's End" - unsere Gesellschaft ist die (späte) Kindheit der Menschen, die TOS-Zeit zeigt eine Art späte Jugend, während man in TNG schon (etwas) erwachsen geworden zu sein scheint (nur, um in DS9 wieder ordentlich infantil zu werden, aber das ist eine andere Geschichte).

Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.
Umkehrschluss: Sobald Figuren eine Entwicklung durchlaufen und gezeigte Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, ist keine Utopie oder keine positive Perspektive in einer Serie möglich?  ???

Ich kann Dir das gerne begründen - aber selbst einige Autoren attestieren den ersten beiden TNG Staffeln heute "hardly watchable". Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber generell ist die erste Staffeln eine erkennbare Findungsphase während die zweite gute Ansätze entwickelt und auch einige gute Folgen aufweist - richtig ihr Thema oder ihren Ton gefunden, hat TNG aber erst zur späten Mitte der zweiten (setzt man es früh an) oder in der dritten (setzt man es spät an) Staffel. Ehrlich gesagt halte ich das für eine vertretbare Meinung die - so würde ich sagen - selbst unter einem Grossteil der Fans halbwegs Konsens ist.
Man muss aber nach den Gründen fragen und ich halte es für heikel, den Posten "Weg von utopischen Aspekten" in dieser Rechnung zu hoch zu veranschlagen. Wenn man sich einige Planetensets (.:Beispiel:. (http://tng.trekcore.com/gallery/albums/s1/1x22/skinofevil116.jpg)) oder Masken (.:Beispiel:. (http://tng.trekcore.com/gallery/albums/s2/2x10/thedauphin191.jpg)) anschaut, sind die zu Beginn von TNG erschreckend nah am Stand der 60er. Da geschah ein weitaus größerer Sprung als in Bezug auf die Darstellung bzw. den Wegfall utopischer Elemente. Es half der Serie also, dass man nicht in jeder Sekunde gemerkt hat, wo sich die Studiowand befindet, oder dass man einfach nur Mitleid mit dem armen Schauspieler hatte, der sich in einem hoffnungslos lächerlichen Kostüm wahrscheinlich zu Tode schwitzt. Und bei TNG merkte man (im Grunde anders als bei TOS oder ENT) bei der Figurendynamik - ich würde hier sogar alle in die Pflicht nehmen: die Autoren, die Regisseure und auch die Schauspieler - zudem, dass es Jahre brauchte, bis sich das Ensemble wirklich fand. Aber auch das hat sehr, sehr wenig mit der Frage Utopie oder nicht zu tun.

Gewiss darf man - nur... ich bin ratlos wie genau das aussehen soll. Selbst in jeder Star Trek Serie gibt es mindestens zwei große Kriege - Romulaner & Klingonen (TOS), Borg & Cardassianer (TNG), Cardassianer & Dominion (DS9) und Sulliban und Xindi (Enterprise)... einzig Voyager fiel da etwas raus, bzw, es fällt weniger auf, da das Schiff weiter fliegt. Wäre sie "stationär" gewesen, hatten sie wohl mindestens eine Konflikt mit Kazon, Vidianern, Borg und noch zwei drei anderen, an den Hacken gehabt.

Das ist nun kein Star Trek Phänomen - sondern tritt leider in jedem Grossen, neueren Franchise auf das grössere Settings umfasst/entwirft (ich hatte das bereits mal angesprochen)... Tribute von Panem, Herr der Ringe, Harry Potter, Star Wars (sowieso), Avengers, Hobbit usw. Überall glimmt er zu Beginn "Kriegsgefahr" am Horizont auf und mündet am Ende schließlich wirklich in offenen Kriegs-Szenarien. Immer gibt es den übermächtigen Konflikt der heraufzieht und nie abgewendet werden kann - sondern immer bitter und verlustreich ausgetragen werden muss, damit die Helden letztlich daran wachsen.

Ich bedaure das selber ebenso, weil es extrem redundant ist... aber es ist halt selbst in den literarisches Vorlagen so, dass.... Krieg, oder allgemeiner - Gewalt, der Vater aller (erzählerischen) Entwicklung zu sein scheint. Discovery ist da eben keine Ausnahme, nur ein weiteres  "Oh, es geht um Gewalt und Krieg? Wie schade" Erlebnis.
Star Trek hätte den Vorteil, dass man bei Weltraumreisen phantasievoll einiges kennenlernen könnte, was man eben noch nicht kannte: Das können Völker mit aufregenden, herausfordernden Kulturen und Technologien, das können aber auch Phänomene astronomischer oder auch floraler bzw. zoologischer Natur sein.
Die Lust am Entdecken scheint entweder abhanden gekommen zu sein, oder aber sie wird nicht gefördert und liegt brach.
Als ich gehört habe, dass die neue Serie "Discovery" heißen sollen, hatte ich schon gewisse Hoffnungen.
Irgendwo ist das Leben ja immer ein Kampf, den man am Ende verliert. Insofern ist es vielleicht natürlich, dass Erzählungen dieses Thema aufgreifen.
Aber Entwicklung ist auch Veränderung und die muss nicht automatisch mit einem Kampf gleichgesetzt werden. Das Wort "ent-decken" weist doch schon darauf hin, man lüftet ein Geheimnis und das dann halt nicht in einer Folge, sondern über eine Staffel hinweg.

Ich behaupte mal etwas; selbst in den meisten FFs hier im Forum läuft es immer auf grosse Konflikte (Kriege) zu, oder eben ein wenig Mord und Totschlag. Es mag sicher Ausnahmen geben - wie zB Deine Satyr. Aber die bedient sich dafür einiger Kunstgriffe, wie zB des stark Episodischen Charakters ohne kontinuierliche Entwicklung eines globalen Settings.
Auch in den Dienstakten (ich habe eben einige überflogen) tauchen Krieg, Terrorismus und Tod immer wieder(als teils prägende) Erlebnisse auf. Die Utopie wie Du sie gerne sähest gibt es also selbst in den FFs kaum/seltenst, wie mir scheint.
Na ja, es ist ja kein ungewöhnlicher Impuls, das zu schreiben, was man auch gerne liest oder gerne lesen würde, deswegen sind viele meiner Satyr-Folgen abenteuerlich und utopisch, statt kriegerisch. Dass meine Geschichten episodenhaft sind, war eine bewusste Entscheidung, weil ich das Hinauszögern nicht so sehr mag, meist auf einen klaren Punkt hinauswill und finde, dass Länge nicht automatisch episch ist. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Entwicklung gibt. Guttapercha ist zum Beispiel nach dem Tod seiner Frau durchaus anders als zuvor. Auch zu anderen Figuren erhält man neue Einblicke in ihr Wesen, nur braucht es dazu in meinen Augen keine Kriege. (Ich mag als Beispiele hierfür "Blasses Gelb" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,4178.0.html) und "Weißgrau" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,4086.0.html)).

Warum andere FF den utopischen Charakter nicht leben, weiß ich nicht; da müsste man die anderen Autoren fragen. Vielleicht waren für sie andere Folgen auch einfach prägend. Ich bin mit TNG zu ST gekommen, die erste Folge, an deren Inhalt ich mich nachträglich noch erinnern konnte, war glaube ich "Die Zukunft schweigt"; durch solche Themen bin ich zum Science Fiction- und zum Star Trek-Fan geworden. Wer zum Beispiel von DS9 geprägt wurde, will natürlich anderes sehen. Nur frage ich mich dann, was da ST-spezifisch ist, also ob es da das Motiv "Utopie" überhaupt gibt. Und: Was ist dann ST? In nicht utopischen ST-Serien, vor allem in DS9, könnte dann doch ein gewisses System (ein Beispiel wäre die Rangabfolge innerhalb der Sternenflotte) und die Optik (wie sehen die Außerirdischen und die Raumschiffe aus?) das verbindende Elemente sein. Ob der canon demnach DS9-Fans wichtiger ist als TNG-Anhängern, weil die eigentlich an einer bestimmten Stimmung hängen müssten..?

Wer mit DSC einsteigt, wird sein eigenes Bild von ST bekommen. Das wäre mal eine interessante Frage: Welche andere, frühere ST-Serie wird denen, die ST erst durch DSC kennengelernt haben, daneben am besten gefallen.

Das alles - damit Du mich nicht falsch verstehst - heisst nicht Discovery aus der Verantwortung zu entlassen es zumindest zu probieren. Ich tue mich aber sehr schwer etwas einzufordern bei dem ich selber extrem unsicher bin ob ich dies erreichen könnte. Würde man von mir erwarten, das sich eine Serie entwerfe die 3-5 Staffeln zu je 15 Folgen, mit einem kontinuierlichen, chronologischen Handlungsbogen über diese 45-75 Folgen, dafür aber keine grösseren Gewaltmomente oder Konflikt- Kriegsszenarien anreisst... und auch noch grossteils canonisch ist... ich hätte auf Anhieb keine Idee wie man so eine Serie wirklich entwickelt oder auf hohem Niveau über so viele Folgen spannend hält. Und dabei halte ich mich für epochal kreativ. XD
Auch deswegen sind meine Erwartungen an eine neue Star Trek Serie nicht so hoch.
Na ja, nocheinmal: Ohne es wohl wirklich vorgehabt zu haben, haben die Macher der Serie ja eigentlich mit dem Namen "Discovery" den richtigen Wahlspruch mit auf den Weg gegeben. Letztlich ist die Idee mit dem Sporenantrieb (zwar seltsam, aber) vom Prinzip alles andere als schlecht!

Würde man die Expeditionen von Alexander von Humboldt, James Cook oder Charles Darwin (ich denke da zum Beispiel an sein Tagebuch aus der "Beagle"-Zeit) entsprechend auswerten, käme man sicherlich auch auf einige Serienfolgen und / oder -staffeln. Klar, auch diese Storybögen wären nicht frei von Konflikten. Aber erstens gibt es dann doch noch einen Unterschied zwischen den vereinzelten Zusammenstößen jener Forschungsreisenden mit anderen Kulturen und echten Kriegen. Und zweitens könnte man von der Menschheit bzw. den Föderationsvölkern der Zukunft schon erwarten, dass sie noch bewusster unterwegs sind.

Der Weltraum mit Millionen Planeten, um Unbekanntes zu entdecken - und den Autoren soll nichts besseres als Krieg einfallen?
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 03.12.17, 22:39
Mein Fazit zur Midseason ist schwierig.

Auf der einen Seite, liegt mein Fokus sehr auf den Charakteren. Und finde ich schneidet DSC recht ordentlich ab.

Michael Burnham

Sie zerbricht an dem Bestreben immer das Richtige zu tun und gleichzeitig ihren Adoptivvater "Stolz zu machen". Und deswegen tut sie im Piloten IMO das Falsche aus den richtigen Gründen. Erst als sie beginnt diesen Konflikt zu lösen, wird es besser und sie kann sowohl ihre menschlichen Instinkte, als auch ihre vulkanische Erziehung austarieren. Ohne die Anklage der Meuterei hätte sie durchaus Chancen gehabt zu den besten Captains zu gehören.

Paul Stammets

Einer meiner beiden Lieblingsfiguren. Der grenzgeniale Ingenieur und wissenschaftler, der kein Risiko für den Erfolg scheut. Seien beziehung zum Doc erdet ihn und es ist schön, dass aus dieser homoesexuellen Beziehung kein Trara gemacht wird.
Er erinnert mich ein wenig an Rodney McKay aus Stargate Atlantis,d er in der Serie einer meienr Libelingsfiguren war. auch wenn er manchmal genervt hat.

Gabriel Lorca

Ein Mann wie er mit zweifehlhafter Loyalität ist heutzutage aus dem Charakterportfolio nicht mehr wegzudenken. Er ist bei weiten kein Joffrey Baratheon, wo man es liebt ihn zu hassen. Er ist auf eine dunkle Weise interessant. So frage mich mich zum beispiel bei ihm, wie er zu der Sternenflottendelta förmige narbe auf den Rücken gekommen ist, die man sah, als er mit Cornwall im Bett war.  Dei beiden sid im übrigen ein Paradebeispiel, dafür warum starfleet vielleicht doch ene Vorschrift gegen das Intimwerden zwischen einzelnen Rängen braucht.

Saru

Ist für mich ein schwieriger Fall. als einzige Alien in der Heldentruppe. Er wird vielleicht erst nach Verlassens seiner Heimatwelt gemerkt haben, wie es ist mal kurz ohne angst zu sein. Aber er lässt sich zu schnell von ihr kontrollieren. Damit ist er aber auf der anderen seite ein guter Gegenpol zu Burnham.

Tyler

Die einen halten für Voq in verkleidung, vorerst lässt sich erstmal für mich nur der schluss zu, dass er ein PTBS Patient ist. Was aufgrund seienr bekannten geschichte nicht verwunderlich ist. Trotzdem mag ich sehr gerne, weil er zumndest nach Außen hin eine gewisse Leichtigkeit mitbringt. Damit ist er ein wenig wie Tom Paris.

Sylvia Tilly.

 :love :love

Reicht eigentlich.

aber ich denke, sie ist auch als Figur am ehesten eine idendfikationsfigur für die Zuschauer. Da sie noch das Küken der Truppe muss man ihr viel erklären, womit auch wir Zuschauer viel erklärt bekommen. Und auch ihr Umgang mit Burnham passt dazu.
ich hoffe nur, sie verliert nicht ihre Fröhlichkeit.

Und diese Truppe reicht mir um Discovery weiter zu schauen.
Und auch den Autoren manchen  Mist zu verzeihen.

Ja, sie sind weit von den Jungs und Mädels von TNG weg. Aber ganz ehrlich, während TOS noch einen gewissen "Altersbonus" genießt, geht die perfektionistische Oberlehrertruppe um Picard ein wenig auf den Keks. Die haben zu wenig Ecken und Kanten.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 05.12.17, 23:57
Auf "Ex Astris Scientia" gibt es jetzt auch eine Umfrage zum Thema, wie man DSC denn bislang fand:
.: Hier ist der Link :. (http://www.ex-astris-scientia.org/poll/poll.php)
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: TrekMan am 07.12.17, 09:07
Ich finde noch nicht einmal, dass die Charaktere das Grundproblem von Discovery sind. Ihre Ecken und Kannten tun prinzipiell gut.
Es ist eigentlich die schlechte Umsetzung vieler im Grundansatz guter Ideen.
Das beginnt bei der fahrig agierenden Riege der Drehbuchautoren, bei deren Geschichten man den Eindruck gewinnt, dass sie phasenweise nicht über den Tellerrand ihrer eigenen Story hinaussehen und diese Story nicht einmal konsequent heruntererzählen können. Dann wurden unnötige Verflechtungen eingebaut, wie diese Beziehung Sarek-Burnham, die m. E. beliebig austauschbar wäre, da sie im Moment keinen wirklichen Beitrag leistet, außer für Irritationen zu sorgen.
     
Edit:
Nicht zu vergessen die vielen Verirrungen in den Designs... 
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 07.12.17, 09:22
Trekmen, du triffst den Nagel auf den Kopf.

Das Schlimme ist ja, neben den vielen Sachen, welche die Autoren leider verpatzen gibt es auch Ideen, wo ich nur denke: Das war mal was.

Zwei Sachen.

- Die Nuschel Klingonen. Das mag der neuen Klingonenmaske - die ich übrigens nicht so gut finde geschuldet sein, aber die Idee, eine Alienrasse zu zeigen, die mit irdischer Sprache ihre Probleme hat, ist doch mehr als nachvollzehbar.

-Was ich ja auch toll finde, ist die Ausrüstung bei Außenmissionen. Schutzweste und Rucksäcke. Wie oft haben wir uns darüber mokiert, dass unsere Helden nur im "Schlafanzug" mit eine Tricorder und Phaser auf einen fremden Planten beamen. Deswegen hat ja auch Star seiner Shannyn den Rucksack mitgegeben.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Leela am 10.12.17, 07:32
Das könnte jetzt etwas länger werden.

Demnach liegt falsch, wer von Star Trek einen Ausblick auf eine hoffnungsvolle Zukunft erwartet?
Woher kommt dann der Mythos? Das ist nicht unerheblich für DSC. Selbst wenn er erst durch TNG entstanden ist, gibt es doch keinen Grund, ihn zu bekämpfen.

Hast Du den Eindruck Discovery bekämpft diesen Mythos (was dann ein sinnloses Unterfangen wäre, da man Mythen nicht wirklich bekämpfen kann)?

Um das TOS Thema vielleicht etwas zu fokussieren; Mein Eindruck ist folgender: Star Trek/TOS war eine Westernserie. Es gibt die Helden in ihrem Wagon Trail und es gibt die bösen Wilden da draussen. Um um alles herum liegt unbekanntes Territorium. Das scheint mir der Kern von TOS – und das was Du/Wir als Utopie ansehen – sind meist eingesprenkelte Nebensätze, wie: Es gibt kein Geld mehr, keine Armut, keine Kriege, wir haben uns entwickelt usw.

Diese Sachen werden meist nur als Dialogzeile ganz kurz angerissen, oft sogar nur, um unseren Helden einen moralischen High Ground zu verschaffen. UND um eben die Version einer Zukunft etwas zu unterfüttern. Die Utopie war also ein  Randaspekt in TOS – er stieß sich bei genauerer Betrachtung nicht selten mit Drehbüchern oder Figuren. Was nie ins Gewicht fiel, weil es eben Randnotizen waren.

Seit TMP, besonders aber TNG, hat Roddenberry diese Randaspekte aber neu gewichtet (oder es zumindest versucht) und plötzlich sollten sich die Drehbücher an diesem Utopie Setting ausrichten, statt wie in TOS, wo dieses Setting eher dazu diente Drehbücher zu ergänzen.

Wo Star Trek immer stark war, ist, in einem Mikrokosmos (Raumschiff) das erfolgreiche  zusammenarbeiten verschiedenster Charaktere als Team zu zeigen, dabei aber immer nur den Gesetzen des Mikrokosmos folgen zu müssen.

Dazu kam das Star Trek den „Sense of Wonder“ etwas geerdet hat – es gab keine Mondgrossen Aliens aus der 8. Dimension die niemand verstand, keine Todessterne und auch hat niemand Lichtschwerter nur mithilfe einer mysteriösen „Macht“ bewegt – der Captain war noch ein kommandierender Offizier, der Doktor ein Arzt und die Ingenieure eben ein Techniker. Star Trek hat dadurch immer den Eindruck vermittelt einerseits uns bekannt und andererseits auch erreichbar zu sein. Es ist schwierig sich als Jedi zu fühlen, aber recht einfach anzunehmen man könne mit technischem Fachwissen einen Technikerposten in dieser Zukunft ausfüllen. Es wirkt „more relatable, more achivable“.

Aus diesen drei Gründen (Utopische Randnotizen, Mikrokosmos des Teams, Erreichbarkeit/Identifikation) wird Star Trek oft als positive Utopie gesehen. Und wenn das für Dich bereits eine Utopie ausmacht, ist Star Trek zweifelsfrei eine Utopie. In meinen Augen ist das nicht ganz so klar. Ich würde Star Trek nicht als Utopie bezeichnen, genauso wenig wie ich ZB Star Wars als Dystopie bezeichnen würde, obwohl beide Franchises zumindest in die jeweilige Richtung tendieren.


Darüber hinaus geht es auch um das Gesellschaftsbild, das vermittelt wird: Deutet viel auf soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftliche Probleme im Föderationsalltag hin?

Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen soll... Zum einen porträtiert Star Trek fast nur zwei Arten von Menschen als erfolgreich: Militärs und Exzentriker/Genies. Leute die etwas erreichen sind meist ausschliesslich in der Sternenflotte oder unabhängige eigenwillige Genies (die von der Flotte gebraucht werden). Der Kolonist an der Cardassianischen Grenze der getötet wird... die Kolonisten die vom Kristallwesen aufgesaugt oder Borg assimiliert werden... die Zivilisten die in den Werften Raumschiffe mit bauen... kommen nicht vor. Da sterben rechts und links eine ganze Menge Leute... völlig unutopisch.

Als man dann beginnt den Fokus hier hin zu verschieben (Ende von TNG Anfang von DS9) und ZB die Vertreibung (eines) Bajoraner(s) wegen einem wirtschaftlichem Projekt, die Überfälle auf Zivilisten in entlegenen Kolonien usw. zu thematisieren beginnt... heisst es plötzlich: Das ist „finsteres“ Star Trek... das ist nicht mehr die positive Vision. Obwohl diese Elemente immer da waren. Es wird oft ausgeblendet das die Überlebens-ratio auch im Star Trek Universum, außerhalb des Raumschiffes das man gerade sah, doch... schon seit jeher... ziemlich, um es vorsichtig zu sagen, „gering“ ausfallen konnte.

Glaubst Du, du würdest TOS als Utopie bezeichnen, wenn die gesamte Serie aus Sicht der Sicherheits/Redshirt Abteilung, statt aus Sicht der Brückencrew geschildert würde?


Zu seinen Moralvorstellungen gehört demnach aber, dass Leute nicht aus geschichtlichen oder rassistischen Gründen unterdrückt werden sollten.

Ja, aber Moral ist... relativ und abgeleitet aus dem Standpunkt. Für uns aus der westlichen Gesellschaft ist individuelle Freiheit zB ein hohes Gut. Für eine Ameise wäre das ein böser, abartiger Gedanke, der das gesamte Überleben ihrer (Kollektiven) Spezies gefährdet. Wer bitte ist denn Kirk das er überall seine Moralvorstellungen als maßgeblich anlegt und durchsetzt? Genau deswegen und dagegen wurde ja die erste Direktive geschaffen... (die Kirk dann eben auch übergeht).


Na ja, das ist mit eine der schlechtesten Star Trek-Folgen überhaupt, oder nicht?

Ich mag „Mudds Women“ halbwegs... es gibt einige amüsante Aspekte darin. Storytechnisch ist sie eher belanglos (zum Glück)... aber alles in allem gibt es ne Menge TOS Folgen die ich für deutlich schlechter halte.


Na das ist doch das Bemerkenswerte: Wenn man sich so umhört, scheint für viele an DSC interessant zu sein, dass man bei Lorca eben gerade überhaupt nicht weiß, was er will, und auch, dass als reizvoll empfunden wird, dass er scheinbar auch durchaus 'böse' ist, man ihm also gerade keine hehren Ziele unterstellt.

Das kann ich mir so nicht wirklich erklären, Lorca äußerte seine Ziele mehrfach explizit, er sagt sinngemäss öfter „Ich will/werde diesen Krieg gewinnen, koste es was es wolle.“ Warum sollte man daran zweifeln das dem so ist? Genauso agiert er auch. Was ist daran so mysteriös?

 
Zitat
Zitat von: Leela am 02.12.17, 00:43
Kirk hinterlässt dutzende gebrochene Herzen, er geht Beziehungen ein von denen er genau weiß das sie an ihm scheitern

Das ist zwar nur ein Randpunkt, aber gehört zu einer Utopie, zu einer positiven Zukunft, dass die gezeigten zwischenmenschlichen Beziehungen in Ehen münden? Ich meine, ich bin ein Fan von dauerhaften Liebesbeziehungen, aber wer sagt, dass die Frauen, die sich auf Kirk einlassen, nur um in den nächsten Folgen keine Erwähnung oder einfach keinen Platz in der Serie zu finden, wirklich gebrochene Herzen haben und sich auf ewig nach Kirk verzehren werden?

Also ich kenn das durchaus so, dass man schon davon ausgeht das in eine Partnerschaft investiert wird. Die Tage wo Korvettencapitän Jim Smirk im fernen Shanghai an Land geht, mal schnell drei Nummern schiebt und alle Frauen ihm weinend nachwinken wenn er auf seiner Yacht am Tag darauf davon segelt sind... eine ganze Weile vorbei (sollte es sie je gegeben haben). Kirk ist ein Macho und Schürzenjäger der mit allen was anfängt um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen (typischen männl. Heldenmotiv der 60er) aber keinerlei ernst Absichten in diesen Beziehungen verfolgt. Das sich sehr viele Frauen gerne darauf einlassen... allein diese Annahme zu seiner Rechtfertigung, erscheint mir, um es ganz ganz vorsichtig auszudrücken... gewagt.
 

Nocheinmal: Ich denke nicht, dass eine positive(re) Zukunft gleichbedeutend mit der Lösung aller Probleme oder mit Perfektion oder Konfliktfreiheit ist.

Ich habe das schon verstanden. Mein Punkt ist/war aber, wo die Grenze zwischen einer Behaupteten Utopie und einer wirklichen liegt. Immerhin, die DDR war auch das Arbeiter- und Bauernparadies... selbst ernannt, trotzdem nicht wahr. Die Behauptungen in Star Trek das die Föderation eine Utopie sei, sind zweifellos da. Was man dann aber gezeigt bekommt, entspricht dem eher selten. Und um Dich mal etwas zu kitzeln; Die DDR hat die Todesstrafe 1979 offiziell abgeschafft. Die Föderation zu Kirks Zeit hat sie noch/wieder. ;)

Ich bin auch nicht (mehr) sicher wie Du Utopie definierst. Eine Utopie ist ein relativ idealer? Oder nur besserer? Lebenszustand... Das Problem mit allen utopischen Systemen an die ich mir erinnere, ist, dass sie am Ende auf Zwangsmechanismen zurückgreifen (müssen) um die Utopie aufrecht zu erhalten.
Simpelstes Beispiel ist der „Urkommunismus“ Idee wo es eigentlich kein Privateigentum mehr gibt. Möchtest Du dennoch etwas für Dich behalten – wirst Du enteignet (Zwangselement)... und dort beginnt die Utopie zu zerfallen. Ein bisschen ähnlich ist das leider mit der Föderation...

In DS9 wird zB mal erwähnt das Dax unter ihrem Bett 6 Barren Latinum gehortet hat, womit sie bei Quark was kaufen will/kann. Als Föderationsoffizier bekommt Dax ja kein Gehalt. Wie läuft das wenn sie innerhalb der Föderation etwas „erwerben“ will? Schenkt man ihr es dann? Und wenn sie mit einem anderen System (zB den Ferengi) handelt, woher bekommt Dax dann Zahlungsmittel?
Vermutlich wird man sagen dass die Föderation ihren Offizieren durchaus dann Zahlungsmittel zur Verfügung stellt... aber doch sicher nicht unbegrenzt? Was passiert mit Leuten die nicht für die Flotte arbeiten? Mit Picards Bruder oder Jake Sisko? Woher bekommen die Zahlungsmittel, wenn sie diese brauchen... ? Das ist ein riesiges komplexes Thema bei dem Star Trek schlicht behauptet es wäre gelöst – aber nicht den geringsten Hinweis oder gar plausible Erklärung andeutet wie das gehen soll. Eine Utopie kann sich doch nicht darin erschöpfen zu sagen „die grossen Probleme sind gelöst, wie, verraten wir aber nicht“.



Zitat
Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.

Das ist genau der Punkt, den ich angesprochen habe: TOS will nicht selten den Eindruck einer, hmm, Menschheit auf dem Sprung zur nächsten Stufe vermitteln...

Das halte ich für eine doch arg weit greifende, nachträgliche Interpretation. Kirk ist nur eine Variante von John Wayne. Er ist uramerkanischen Idealen verpflichtet, sieht sich in der Pflicht diese überall hin zu tragen und notfalls überall mit Nachdruck durchzusetzen. Dabei geht er, dem Männlichkeitsideal seiner Zeit folgend, teils mit Gewalt, teils mit unwiderstehlichem Charme vor und ist damit immer erfolgreich. Er hat ein teils sexistisches Frauenbild (milde ausgedrückt), er ist nicht gänzlich frei von Rassismus oder Kolonialen Ambitionen, Gewalt ist für ihn durchaus eine Option, er ist ungebunden und selbstbestimmt und hat einen nicht gerade kleinen Hang zum Narzismus. Der James Bond der 60er und dutzende andere „Helden“ aus der Zeit funktionieren genauso.
Und das muss man leider so sagen ist der damalige, durch und durch männlich geprägte Zeitgeist der 60er, wo dieser Typus heroisiert wird.


Zitat
Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.

Umkehrschluss: Sobald Figuren eine Entwicklung durchlaufen und gezeigte Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, ist keine Utopie oder keine positive Perspektive in einer Serie möglich?

Na, mal nicht (argumentativ) schummeln, das ist kein Umkehrschluss, da er ein konkretes Beispiel abstrahiert. Nimm TOS „Der erste Krieg“ - am Ende liefert Kirk Waffen auf einen Planeten. Die hunderte oder tausende Tote die dies mit verursacht werden nie gezeigt – weil... ja, der Planet nie wieder eine Rolle spielte. Episode vorbei.
Denkst Du nicht, Kirks Image als „utopische“ Figur hätte einige Kratzer bekommen hätte man so etwas öfter gesehen? Und er hat einige Zivilisationen verändert... ich glaube nicht wirklich, das das jedes mal gut ging.

Ein einziges Mal wird das thematisiert, nämlich hier;
http://www.youtube.com/watch?v=7ToQ7wAwZ8w (http://www.youtube.com/watch?v=7ToQ7wAwZ8w)

Indirekt wirf der Film die Frage auf, ob es wirklich angemessen war Khan und all seine Leute auf einem Planeten auszusetzen, und sie dann dort zu vergessen. War das wirklich ein angemessenes Urteil? Wenn ja, stand Kirk dieses Urteil zu? Obwohl in „Space Seed“ die Rollenverteilung und Gut und Böse sehr klar verteilt ist, stellt sich doch die Frage – war es wirklich gerechtfertigt? Auch Khans Crew... auf immer... irgendwo im Nirgendwo auszusetzen und die Karte zu diesem Ort wegzuwerfen? „Wrath of Khan“ ist eines der wenigen Male wo Kirk sein eigenes Handeln einholt – mit denkbar finsteren Konsequenzen. Wie viele erzürnte Khans, die wir nie gesehen haben, hat Kirk wohl noch geschaffen?


Und bei TNG merkte man (im Grunde anders als bei TOS oder ENT) bei der Figurendynamik - ich würde hier sogar alle in die Pflicht nehmen: die Autoren, die Regisseure und auch die Schauspieler - zudem, dass es Jahre brauchte, bis sich das Ensemble wirklich fand. Aber auch das hat sehr, sehr wenig mit der Frage Utopie oder nicht zu tun.

Vielleicht war das utopische Element so stark das es sich auf die Charaktere niedergeschlagen hat – und diese deswegen relativ „glatt“ wurden. Wenig Ecken und Kanten zum ansetzen um sich untereinander zu verbinden. Genau das was Roddenberry in TNG nicht sehen wollte „Konflikte innerhalb der Crew“ - Konflikte, die viel schneller zum Teambildungen führen und viel mehr Ansatzpunkte liefern zusammen zu wachsen. An der Stelle ist/war TNG immer extrem schwach aufgestellt. Ergo hat es extrem lange gedauert bis sich da alles „gefunden“ hatte.


Star Trek hätte den Vorteil, dass man bei Weltraumreisen phantasievoll einiges kennenlernen könnte, was man eben noch nicht kannte: Das können Völker mit aufregenden, herausfordernden Kulturen und Technologien, das können aber auch Phänomene astronomischer oder auch floraler bzw. zoologischer Natur sein. Die Lust am Entdecken scheint entweder abhanden gekommen zu sein, oder aber sie wird nicht gefördert und liegt brach.

Ich glaube hier hast Du eine sehr spezifische Meinung. Wenn Du hier im Forum umliest (und auch bei den Fans umhörst), was sie gerne in einer Star Trek Serie sehen wollten, fällt fast einstimmig der Wunsch: Wir wollen eine Post-Nemesis Serie.
Ok. Warum wollen die Fans so eine Serie dort? Weil sie neue Pflanzen und Kulturen entdecken wollen... ja, vielleicht auch.
Aber Hauptsächlich wollen sie wohl: Wissen wie es mit den Klingonen, dem Dominion, den Romulanern weiter ging... was ist aus den Borg geworden? Tauchen alte Recken aus DS9 oder Voy nochmal auf? Wohin geht das alles? Was macht die Föderation? Die Fans wollen wissen, wie sich das Universum das Star Trek vor ihnen ausgebreitet hat, weiter entwickelt. Sie sehen sich am Ende einer 500 teiligen Reihe... die niemand mehr fortsetzt. Niemand sagt ihnen offiziell wie es weiter geht.

Die Fans WOLLEN also die bekannten Elemente: Spezies, Planeten, Mächte.  Deswegen haben sie ja auch die Klingonen (oder die Mudd-Hülle) für DSC zurückgeholt... die Klingonen sind Star Trek. Weit mehr als irgendein Planet den man jede Woche entdeckt und bald wieder vergisst. Ein Serienkonzept wie es Dir vorschwebt geht (meines Erachtens) an den Fan Wünschen vorbei... die Fans wollen das Universum sehen, was sie kennen.


… Das bedeutet aber nicht, dass es keine Entwicklung gibt. Guttapercha ist zum Beispiel nach dem Tod seiner Frau durchaus anders als zuvor. Auch zu anderen Figuren erhält man neue Einblicke in ihr Wesen, nur braucht es dazu in meinen Augen keine Kriege. 

Es gibt bei Dir keine Entwicklung eines globalen Settings (ich schrieb das fast wortwörtlich so). Nirgends wird etwas geschrieben wie es um die Föderation steht... welche Auswirkungen das hat usw. Das bekannte Star Trek Universum entwickelst Du nicht (oder es ist mir entgangen). Du entwickelst eigene Figuren darin. Das hat eine Bemerkenswerte Konsequenz – nähme man aus deinen Geschichten alle Star Trek Begriffe weg (und so viele sind das nicht) könntest Du das als Kurzgeschichten Band des „Spaceship Satyr“ veröffentlichen ohne a) in Konflikt mit dem Franchise/Copyrights von Star Trek zu kommen und b) ohne das man unbedingt merken würde das diese Sci Fi Geschichten aus dem Star Trek Fandom heraus entstanden sind.

Satyr ist (und ich hoffe Du fasst das nicht als Beleidigung auf) erstaunlich wenig im Star Trek Universum verankert;
* es bedient sich einer anderen Erzählweise (weit weniger episch)
* ist noch episodischer
* es ist viel geerdeter in technischer und psychologischer Hinsicht
* und viel Interpretationsoffener

Deine Geschichten kommen erkennbar vielmehr aus der Lem, Asimov, Clark Ecke als aus der Heinlein Ecke (die erzählerischer näher an Star Trek liegt).

TOS, wie viele andere TV Serien, hat mal ähnlich begonnen. Es gab ein Story-Grundsetting, welches nie verändert wurde – so dass Autoren immer von der gleichen Ausgangslage ausgehen konnte. Deswegen ist es Zb auch egal in welcher Reihenfolge man TOS Episoden schaut. TOS hat hier sehr wenig ausgebaut – sie haben einzig mal Vulkan besucht und einige Föderationskolonien hat man gesehen. Aber selbst die Erde der Zukunft wurde nie gezeigt. TNG hat dieses Schema dann durchbrochen und begonnen das Universum zu entwickeln – mit der Invasion der Borg ZB oder dem klingonischen Bürgerkrieg, wurden Settings erschaffen die das gesamte Star Trek Universum beeinflussten, veränderten und entwickelten. Die „globale“ Entwicklung des ST Universums hat da begonnen (im Sinne das sie auch gezeigt wurde) und ab da haben wir ein dynamisches Universum, dessen Weiterentwicklung die Fans sehen wollen, oder selber betreiben (Fanfics).


Ich bin mit TNG zu ST gekommen, die erste Folge, an deren Inhalt ich mich nachträglich noch erinnern konnte, war glaube ich "Die Zukunft schweigt"; durch solche Themen bin ich zum Science Fiction- und zum Star Trek-Fan geworden. Wer zum Beispiel von DS9 geprägt wurde, will natürlich anderes sehen.

Ich sehe hier keine Zwangsläufigen Mechanismen. Ich habe TNG von Beginn an gesehen, war vom Start von DS9 eher enttäuscht... habe Voy noch vor den TV Ausstrahlungen gesehen und ENT lange Zeit gar nicht. Dennoch mag ich DS9 und TOS immer noch am liebsten. Und ich glaube das liegt vor allem an den Figuren und dem Ausgangssetting...



Nur frage ich mich dann, was da ST-spezifisch ist, also ob es da das Motiv "Utopie" überhaupt gibt.

Ich kann mich nur wiederholen – das Thema einer Utopie ist nur sehr eingeschränkt Star Trek typisch. Was ich sofort zustimmen würde ist, das Star Trek generell einen positive(re)n „We can do it“ Grundton hat. 

Und: Was ist dann ST? In nicht utopischen ST-Serien, vor allem in DS9, könnte dann doch ein gewisses System (ein Beispiel wäre die Rangabfolge innerhalb der Sternenflotte) und die Optik (wie sehen die Außerirdischen und die Raumschiffe aus?) das verbindende Elemente sein. Ob der canon demnach DS9-Fans wichtiger ist als TNG-Anhängern, weil die eigentlich an einer bestimmten Stimmung hängen müssten..?

Du musst doch nur schauen was diskutiert wurde im Vorfeld der neuen Serie... wie sehen die Klingonen aus, wie sehen die Schiffe aus, wie sehen die Uniformen aus, wer sind die Figuren... eine überwältigende Mehrheit hat sich mit diesen Aspekten beschäftigt und daran ihn Urteil über DSC geschärft. Was also macht für diese Leute wohl Star Trek aus? :)


Der Weltraum mit Millionen Planeten, um Unbekanntes zu entdecken - und den Autoren soll nichts besseres als Krieg einfallen?

Star Trek ging doch nie um umbekanntes. Kirk hat doch nur bereits bekanntes in neuen Formen (wieder-)entdeckt. Daher kommt doch das ganze „Star Trek als Metapher“ Konzept. Ich mach Dir mal einen Vorschlag: Probiere es doch selber (und sei es nur gedanklich) aus. Die Autoren der neuen Serie hatten (sehr wahrscheinlich) folgende Prämissen;

a) wir brauchen eine Crew von 3-8 Personen. Eins davon soll ein Alien sein.
b) wir brauchen ein Schiff
c) wir brauchen bekannte Spezies in der Story wie Vulkanier, Klingonen usw. Diese Spezies sollten schon öfter zu sehen sein. Das „Universum“ von Star Trek soll also erkennbar auftauchen.
d) die Föderation zu zeigen wäre ganz nett (nice to have)
e) von der Story her möchten wir eine geschlossene Geschichte die sich über 15 Episoden erstreckt – die Episoden in sich sollten aber auch halbwegs abschliessen.
f)  Bitte das ganze als Skizzenhaften Entwurf von 1-2 DIN A 4 Seiten.

Als Autor sitzt Du damit in einer ziemlichen Zwickmühle – denn wenn das „Utopische“ Element ein Kern von Star Trek sein sollte – muss sich das auch in den Stories widerspiegeln, Du kannst aber schlecht das gesamte Serienkonzept/Story-Arc darauf aufbauen. Dazu ist „Utopie“ zu unkonkret. Der Begriff einer Utopie legt als Story nichts vor, es sei den man bedroht sie von Aussen. Damit bist Du direkt bei einem Konfliktszenario.

Also greifst Du auf die nächsten Elemente zurück; ein Schiff... eine Crew... gewisse bekannte Star Trek typische Spezies. Und damit stehst Du vor den nächsten Dilemma; eigentlich möchtest Du viele bekannte und liebgewonnene Spezies der Fans einbinden... um eben zu zeigen: „Hier ist Star Trek“. Bindest Du aber eben die Ikonen wie Klingonen und Romulaner ein... in grösserem Rahmen,  werden sie fast automatisch zu Antagonisten. Das „übliche“ Konfliktszenario zieht erneut herauf. Und schlimmer noch; Du könntest den Canon schrotten ganz nebenher.

Der nun naheliegende Gedanke wäre, sie also wegzulassen. Also haben wir nur noch Schiff und Crew – die – wie Du das gerne möchtest ins Unbekannte fliegen und was entdecken. Nur du weisst genau was dann passiert; Die Fans und auch Dein Produzent werden sagen „Das ist ja was X beliebiges. Du sollst hier nicht dein eigenes Ding schreiben, sondern Star Trek“.
Du antwortest dann, „Aber all die utopischen Elemente... all das posivtive Feeling“
Dein Produzent, „Quatsch. Star Trek sind Klingonen und die Typen mit den spitzen Ohren. Schreib das!“
Und dann?

Mich würde wirklich brennend ein von Dir konzipierter/Skizzierter Story Arc interessieren, der sich dann in halbwegs schlüssige Einzelepisoden gliedert.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: sven1310 am 10.12.17, 13:51
Lassen wir den Aspekt Star Trek mal komplett aussen vor, so ist Discover (in meinen Augen) nur eine bestenfalls mittelmässige SciFi Serie mit einem hohen Budget das darüber hinwegtäuscht. Zwei oder drei sympatische oder interessante Charaktäre, was teils auch an den Schauspielern liegt. Leider zählt der Hauptcharakter nicht dazu. Die Storyline ist..... naja.....schwach. Die Geschichte, wenn man es so nennen kann, ist nicht sonderlich gut erzählt oder in Szene gesetzt. Allgemein war ich etwas verwundert wie schlecht man hier manche Weltraumszenen inziniert hat.

Wenn ich an die Serie denke, fält mir spontan nur eine Folge ein die Positiv hängen geblieben ist und das auch nur weil ich da endlich mal ein paar Charaktäre sympatisch fand. Der Rest geht großteils in Bedeutungslosigkeit unter.

Nicht falsch verstehen, wenn jemand Spaß mit der Serie hat, sei es demjenigen gegönnt. Aber ich habe in letzter Zeit soviele Serien gesehen die mich besser Unterhalten haben und ich habe noch soviele Serien auf meiner To Watch List die sehr viel Interessanter sind, das meine Motivation DSC weiter zu gucken, ehr bescheiden ist. Dafür ist einfach zuwenig Positiv hängen geblieben. Als alter SciFi Nerd werde ich weiter gucken, alleine um mitreden zu können und mit einwenig Hoffnung das es sich bessert, aber wirklich freuen tue ich mich nicht drauf.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: The Animaniac am 13.12.17, 13:24
Hätte man das gemacht mit den Klingonen so wie wir sie aus den anderen Serien kennen wärs um längen besser geworden, so ist das ganze irgendwie seltsam.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 13.12.17, 13:57
Hätte man das gemacht mit den Klingonen so wie wir sie aus den anderen Serien kennen wärs um längen besser geworden, so ist das ganze irgendwie seltsam.
Da stimme ich dir zu.

Das Klingonendesign ist auch für mich einer der größten Nervpunkte.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Leela am 13.12.17, 17:57
qed
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 13.12.17, 18:20
@leela
Würdest du das gerne erläutern.

Einfach ein "was zu beweisen war" in den Raum zu ballern, macht in einer Diskussion IMO wenig Sinn.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Leela am 13.12.17, 18:38
Das bezog sich auf mehrere Absätze die ich an Max geschrieben/geantwortet hatte (siehe unten), als es darum ging was für viele Star Trek ausmacht. Das was ich schrieb habt ihr durch Eure Meinung zu den Klingonen recht eindrücklich belegt, darauf Bezog sich das QED.


Star Trek hätte den Vorteil, dass man bei Weltraumreisen phantasievoll einiges kennenlernen könnte, was man eben noch nicht kannte: Das können Völker mit aufregenden, herausfordernden Kulturen und Technologien, das können aber auch Phänomene astronomischer oder auch floraler bzw. zoologischer Natur sein. Die Lust am Entdecken scheint entweder abhanden gekommen zu sein, oder aber sie wird nicht gefördert und liegt brach.

Ich glaube hier hast Du eine sehr spezifische Meinung. Wenn Du hier im Forum umliest (und auch bei den Fans umhörst), was sie gerne in einer Star Trek Serie sehen wollten, fällt fast einstimmig der Wunsch: Wir wollen eine Post-Nemesis Serie.
Ok. Warum wollen die Fans so eine Serie dort? Weil sie neue Pflanzen und Kulturen entdecken wollen... ja, vielleicht auch.
Aber Hauptsächlich wollen sie wohl: Wissen wie es mit den Klingonen, dem Dominion, den Romulanern weiter ging... was ist aus den Borg geworden? Tauchen alte Recken aus DS9 oder Voy nochmal auf? Wohin geht das alles? Was macht die Föderation? Die Fans wollen wissen, wie sich das Universum das Star Trek vor ihnen ausgebreitet hat, weiter entwickelt. Sie sehen sich am Ende einer 500 teiligen Reihe... die niemand mehr fortsetzt. Niemand sagt ihnen offiziell wie es weiter geht.

Die Fans WOLLEN also die bekannten Elemente: Spezies, Planeten, Mächte.  Deswegen haben sie ja auch die Klingonen (oder die Mudd-Hülle) für DSC zurückgeholt... die Klingonen sind Star Trek. Weit mehr als irgendein Planet den man jede Woche entdeckt und bald wieder vergisst. Ein Serienkonzept wie es Dir vorschwebt geht (meines Erachtens) an den Fan Wünschen vorbei... die Fans wollen das Universum sehen, was sie kennen.
 
 

Und: Was ist dann ST? In nicht utopischen ST-Serien, vor allem in DS9, könnte dann doch ein gewisses System (ein Beispiel wäre die Rangabfolge innerhalb der Sternenflotte) und die Optik (wie sehen die Außerirdischen und die Raumschiffe aus?) das verbindende Elemente sein. Ob der canon demnach DS9-Fans wichtiger ist als TNG-Anhängern, weil die eigentlich an einer bestimmten Stimmung hängen müssten..?

Du musst doch nur schauen was diskutiert wurde im Vorfeld der neuen Serie... wie sehen die Klingonen aus, wie sehen die Schiffe aus, wie sehen die Uniformen aus, wer sind die Figuren... eine überwältigende Mehrheit hat sich mit diesen Aspekten beschäftigt und daran ihn Urteil über DSC geschärft. Was also macht für diese Leute wohl Star Trek aus? :)
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 13.12.17, 19:57
Manchmal ist es aber einfach eine Geschmacksfrage, dass man eben ein älteres design besser findet.

Um mal ein Beispiel aus dem Autobau zu nehmen.

Ich selber fahre einen Ford Focus aus der ersten Generation. Die aktuelle Generation gefällt mir im grunde auch ganz gut und ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich für ein neues Auto bei dem Modell bleibe. Aber es gibt einen Punkt, wo ich die älteren beiden Generation besser finde. Und zwar bei den Heckleuchten. Früher waren die kja in Höhe des fensters. Jetzt sind sie wie bei jeden anderen Auto tiefer. Da finde ich das alte besser, weil ich der Meinung bin, dass man dieser besser sieht.

Bin ich deswegen jemand der nicht an Fortschritt interssiert ist. Nein? Ist das ein grund für mich zu sagen, "Ford ist scheiße", Nein.

ja die Klingonen sehen anders aus als früher und das gefällt mir nicht. Dafür ist der Original BoP IMO in zu ikonisches Raumschiff und gehört in dieselbe Liga, wie die Enterprise oder auch ein SW Sternzerstörer oder der Millienium Falcon.

Macht das aber DSC zu einer doofen Serie. Nein.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: CptJones am 13.12.17, 21:37
Manchmal ist es aber einfach eine Geschmacksfrage, dass man eben ein älteres design besser findet.

Um mal ein Beispiel aus dem Autobau zu nehmen.

Ich selber fahre einen Ford Focus aus der ersten Generation. Die aktuelle Generation gefällt mir im grunde auch ganz gut und ich kann mir aber gut vorstellen, dass ich für ein neues Auto bei dem Modell bleibe. Aber es gibt einen Punkt, wo ich die älteren beiden Generation besser finde. Und zwar bei den Heckleuchten. Früher waren die kja in Höhe des fensters. Jetzt sind sie wie bei jeden anderen Auto tiefer. Da finde ich das alte besser, weil ich der Meinung bin, dass man dieser besser sieht.

Bin ich deswegen jemand der nicht an Fortschritt interssiert ist. Nein? Ist das ein grund für mich zu sagen, "Ford ist scheiße", Nein.

ja die Klingonen sehen anders aus als früher und das gefällt mir nicht. Dafür ist der Original BoP IMO in zu ikonisches Raumschiff und gehört in dieselbe Liga, wie die Enterprise oder auch ein SW Sternzerstörer oder der Millienium Falcon.

Macht das aber DSC zu einer doofen Serie. Nein.

Leela hat die allegemeine Situation sehr gut zusammengefasst. Nicht wenige wollen einfach wissen wie es nach DS9 und VOY weitergeht. Denn Immerhin ging zum Serienfinale der beiden Serien ja ein gewaltiger Konflikt zuende und ein seit Jahren vermisstes Schiff ist wieder mit einem Schatz an Wissen und Erkenntnissen heimgekehrt.
Alles in allem sind die Karten ja neugemischt worden und genau da ist der Riss, nichts geht weiter stattdessen wird man mit Prequels und Remakes zugeworfen.
Da ist es so sicher wie das Amen in der Kirche dass dies in Konflikt mit all dem kommen muss was in den 40 Jahren davor geschaffen wurde. Eine Verlagerumg um sagen wir 78 Jahre nach der Heimkehr derv Voyager zB würde wieder sehr viele Freiheiten eröffnen. In der Zeit kann sich weisgott was entwickelt haben so wie der Sprung von TOS zu TNG es mal war. Die Chance wurde aber vertan.

Inzwischen habe ich sogar ENT zu schätzen gelernt, Abrams hat daraus eine Star Wars Raubkopie mit  Disneyland Flair gemacht. Und Discovery ist für sich durchaus Klasse, aber um abschließend ein Urteil hierzu fassen zu können müssen noch weitere Folgen ins Land gehen die vielleicht noch den einen oder anderen Bogen auflösen und Fragen beantworten.

Bei den Klingonen halte ich größten teils noch an meiner Theorie fest, dass wir eine weitere Variation der Krieger zu sehen bekommen haben ( wie bei den Menschen der Neanderthaler und der Homo Sapiens ). Zumindest könnte man damit noch einiges Retten.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 14.12.17, 17:16
@cpt
Eine Post Nemesis Serie mag von vielen Fans gewünscht sein. das zeigen auch die vielen fanFiction, die in die Richtung gehen.

Aber:

1. Unter Berücksichtigung von "Nemesis" und Yoy "Endgame" habe ich Bedenken dass die Macher den ganzen Zukunftstechnologiekram vernünftig auf die Reihe kriegen. Der Sporenantrieb von discovery lässt mich etwas hoffen, aber eine Skepsis bleibt. Und 100 jahren nach Nemesis würde IMo die Problematik verschlimmern.

2. Die Serie wäre wirklich etwas für Fans. Aber nicht für den Gelegenheitszuschauer. Von Kirk und Spock haben die meisten was gehört. Picard, janeway oder Sisko, kriegst du außerhalb des Fandoms ein Achselzucken. Und deswegen spielen die neuen FILme und eben auch DSC zu TOS zeiten. Denn nur mit den fans kann man die Kosten reinspielen. Und der Erfolg von Star Trek (09) und Into Darkness geben den Machern recht.

3. Und selbst wenn man Discovery als Post Nemesis serie angelegt hätte, ein kritikpunkt der hier oft zu hören ist, würde bestehen bleiben. Man würde genauso ein Kriegsthema als großes Staffelthema nehmen.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: CptJones am 14.12.17, 17:27
Mal im Ernst: Bei STINO hat nur ein Name gezogen: Abrams

Der Mann hätte Werbung für die Gelbe Seiten oder den Öffentlichen Nahverkehr so Langweilig wie nur möglich machen können, es wäre von der Presse immer noch als "Episch und Awsome" betitelt  worden.
Von daher hat nur sein Name das ganze getragen und von dieser Meinung werde ich keinen Milimeter abrücken.

Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 14.12.17, 21:46
Das könnte jetzt etwas länger werden.
Mit meiner Antwort leider auch ;) Aber ich habe schon damit angefangen, also  :kaffee... :keks :done



Wenn ich an die Serie denke, fält mir spontan nur eine Folge ein die Positiv hängen geblieben ist und das auch nur weil ich da endlich mal ein paar Charaktäre sympatisch fand.
Wenn ich so neugierig sein darf: Welche Folge stach denn Deiner Meinung nach positiv hervor? :)



Eine Verlagerumg um sagen wir 78 Jahre nach der Heimkehr derv Voyager zB würde wieder sehr viele Freiheiten eröffnen. In der Zeit kann sich weisgott was entwickelt haben so wie der Sprung von TOS zu TNG es mal war. Die Chance wurde aber vertan.
Vielleicht haben wir das Glück, dass es nach DSC nicht wieder ein Jahrzehnt dauert, bis es eine neue Serie gibt.



1. Unter Berücksichtigung von "Nemesis" und Yoy "Endgame" habe ich Bedenken dass die Macher den ganzen Zukunftstechnologiekram vernünftig auf die Reihe kriegen. Der Sporenantrieb von discovery lässt mich etwas hoffen, aber eine Skepsis bleibt. Und 100 jahren nach Nemesis würde IMo die Problematik verschlimmern
Es ist ja nicht gesagt, dass eine technologische Entwicklung immer eine steile Kurve nach oben sein muss. Es wäre - zum einen - interessant, zu sehen, wenn sich herausstellte, dass es eine Art "Mauer" zum Fortschritts gibt, auf die man plötzlich stößt und merkt, dass man die Technik nicht einfach so weiter treiben kann. Oder aber - zum anderen - könnten die Risiken neuer Technologien aufgegriffen werden (was auch schon bei DSC kommen kann); das wäre hochaktuell, weil wir ja auch noch nicht wissen, wohin uns das Internet der Dinge oder Biometrie oder, oder, oder... hinführen werden; so könnte die Föderation in manchen Gebieten im 25. oder 26. Jahrhundert wundersam weit entwickelt sein, während auf anderen Feldern gleichsam die Basis weggebrochen ist (eine Computertechnologie könnte zum Beispiel regelrecht implodiert sein!).

2. Die Serie wäre wirklich etwas für Fans. Aber nicht für den Gelegenheitszuschauer. Von Kirk und Spock haben die meisten was gehört. Picard, janeway oder Sisko, kriegst du außerhalb des Fandoms ein Achselzucken. Und deswegen spielen die neuen FILme und eben auch DSC zu TOS zeiten. Denn nur mit den fans kann man die Kosten reinspielen. Und der Erfolg von Star Trek (09) und Into Darkness geben den Machern recht.
Ob die Serie etwas für Gelegenheitszuschauer wäre, hinge voll und ganz an den Geschichten selbst. Die Expositionselemente waren bei DSC ja auch denkbar gering, denn der ganze Hintergrund von wegen 'Wer sind Klingonen oder Vulkanier überhaupt?' (von der Föderation und der Technik an sich ganz zu schweigen) wurde den Neueinsteigern ja auch nicht erklärt. Die neuen Zuschauer kämen schon mit, solange die Geschichte etwas eröffnet, was sie mitnimmt und was für sie dann genauso neu zu entdecken ist wie für die alten Fans.
Kirk & Co. sind doch für DSC vollkommen unwichtig.
Ich bin auch nach wie vor skeptisch, ob Kirk & Co. wirklich als Werbefiguren ziehen würden. Ich glaube, viele sind die in die JJA-Filme gegangen, obwohl und nicht weil dort Kirk und Spock vorkommen. Ich denke da also in eine sehr ähnliche Richtung wie CptJones.

3. Und selbst wenn man Discovery als Post Nemesis serie angelegt hätte, ein kritikpunkt der hier oft zu hören ist, würde bestehen bleiben. Man würde genauso ein Kriegsthema als großes Staffelthema nehmen.
Ja, wäre wahrscheinlich wieder auf so eine Storyline hinausgelaufen. Für mich wäre das ein Problem, aber für das Gros der Fans wahrscheinlich nicht und damit (Post-"Nemesis"-Serie mit Kriegsplot) hätten sich die Macher viele Unannehmlichkeiten erspart.

Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: N Tasha Dax am 21.12.17, 07:42
Ich muss gesehen mit Leela bin ich ziemlich einer Meinung - auch andere Beiträge in diesem Thread sprechen dass aus was ich mir über DSC denke. Aber im großen und ganzen finde ich es schade zu lesen, dass von dem Gesichtspunkt ausgegangen wird, DSC müsse meine Erwartungen an Star Trek erfüllen. Ich vermisse immens den Blickwinkel des normalen Fernsepublikums in der heutigen Zeit. Die meisten Kommentare zu der Story lesen sich als würde die Erwartung an das Studio gestellt werden, die Wünsche der FF müssen an erster Stelle stehen. DSC hat anlaufprobleme, einige Canonfehler (währe das nicht einen eigenen Thread wert - mich würde eine Auflistung und Diskussion darüber interessieren) und den einen oder anderen “schweren Charakter” (vom Magic Mashrom Antrieb red ich erst gar nicht). Trotzdem bin ich sicher dass die Serie den Zeitgeist trifft (sie revulotioniert in nicht) und sich besser entwickeln wird als ENT (behaupte wir sehen alle Epochen von ST bei sieser Serie).

Geht es nur mir so oder sind ST Fans die kritischsten und schwersten von allen?

Ich muss Leela noch in einem Punkt recht geben, die meisten FF Projekte sind düster handeln von kriegen und Zerstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sehr wenige interessieren sich an einer FF die keine epischen Schlachten aufweist (oder diese sehr selten und kurz einbaut). Fast niemand interessiert sich an Erklärungen zu der politischen Entwicklung der Föderation zu den Vidiianern am Beginn des 25. Jahrhundert. Wieso Annika Hanson die Sternflotte verlassen hat und an einem “Internet der Next Generation” arbeitet. Würdet ihr eine Geschichte lesen in der Picard Oberbefehlshaber der Sternenflotte ist und bei einem Treffen mit dem Doktor der Voyager zusammen bricht weil sein Kunstherz versagt? Warum Data einmal Präsident der Föderation wird und sein Nachfolger ein politisches Programm verabschiedet hat was wirklich Utopisch klingt? Seit fünf Jahren schreibe ich an Star Trek Hope wo es um Technologie geht, Forschung, Politik und Gesellschaft und kann sagen sehr wenige lesen wirklich Geschichten wo es nicht um krieg und Zerstörung geht.

Ich halte es bei Star Trek wie Nicolas Meyer der sagte: “Ich weiß nicht was der Handschuh bedeutet, ich bin der Regisseur, ich erzähle nur eine Geschichte.....”
Für mich, der viele Regisseure kennt, kann sagen dass im Endeffekt das Leben, des Produktes welche diese Menschen erzeugen, das Herz, das Gefühl, die Utopi usw. von denjenigen genährt werden die sich das Produkt ansehen und mit all dem füllen. Durch ihr Herz, ihre Erlebnisse und Fantasien. DSC ist zum Großteil dass was wir in dieser Serie sehen wollen. Leela hat es schon angesprochen, für sie ist TOS genau so utopisch oder nicht utopisch wie TNG und DSC.

Viel der hier angesprochenen Kritik liegt subjektiv und von Fan Seite kommend. Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.
Reicht es aus in einem Story Arc die Wiederentdeckung des Delta-Quadrant anzusprechen, einen story Arc zu haben der sich mit dem Thema Enerieg, Wirtschaft und Geseelschaft auseinander setzt? Ich glaub nicht, ich glaube auch hier wird eher das gelesen was inhaltlich an DSC erinnert und die ganz klassischen Protagonist und Anthagonist Struktur hat. Wer möcht, wer nicht zu diesem Klassischen Thema lesen will der kann in Star Trek Hope fündig werden.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: deciever am 21.12.17, 07:50
Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.

Der größte Teil würde wohl genau so reagieren wie bei DSC.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: CptJones am 21.12.17, 08:21
Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.

Der größte Teil würde wohl genau so reagieren wie bei DSC.

Davon kann man ausgehen. Auf der anderen Seite würde aber endlich mal dieser Cut beseitigt, der seit dem Ende von Nemesis besteht. Denn dass ist wie bereits unzählige male erwähnt der wirkliche Knackpunkt, zumindest bei mir. DSC würde für mich auch in einem 25 Jahrhundert Setting funktionieren, vielleicht sogar wesentlich besser weil man nicht mehr so vielen "Tretminen" mehr ausweichen müsste.

Zitat
Geht es nur mir so oder sind ST Fans die kritischsten und schwersten von allen?

Sie sind es in der Tat. Es gab zwar immer Spaltungen im Fanbrereich, was spätestens ab TNG begonnen hatte, aber so merklich wurde es ab ENT (In der Zeit nahm das Internet -mit der Einführung von DSL- also in den frühen 2000er Jahren richtig fahrt auf ) und spätestens ab JJ Abrams STINO wurde es richtig sichtbar. Kurioserweise geht es aber auch mit der Spaltung in den Gesellschaften einher, die man auf dem ganzen Planeten beobachten kann und solche Blüten wie Brexit, Donald Trump und co gebracht haben, aber dies ist eine andere Geschichte.


Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 22.12.17, 21:47
Aber im großen und ganzen finde ich es schade zu lesen, dass von dem Gesichtspunkt ausgegangen wird, DSC müsse meine Erwartungen an Star Trek erfüllen. Ich vermisse immens den Blickwinkel des normalen Fernsepublikums in der heutigen Zeit.
Na ja, aber es ist doch eigentlich wenig überraschend, dass man in einem ST-Forum eben den Blickwinkel von ST-Fans findet.
Alle schauen heute Serien über Zombies oder GoT, aber ich weiß nicht, ob das eine aktuelle ST-Serie definieren muss.

Ich muss Leela noch in einem Punkt recht geben, die meisten FF Projekte sind düster handeln von kriegen und Zerstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sehr wenige interessieren sich an einer FF die keine epischen Schlachten aufweist (oder diese sehr selten und kurz einbaut).
Na ja, ich kann sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass hier im Forum einige sind, die meine Satyr-Geschichten lesen, obwohl sie wissen, dass sie dort nur in Ausnahmefällen Schlachten erwarten dürfen.

Mich würde interessieren wie die Fans wirklich auf ein Setting der Föderation im 25. Jahrhundert reagiert.

Der größte Teil würde wohl genau so reagieren wie bei DSC.

Davon kann man ausgehen.
Das käme ganz auf die Serie an.
Wenn so viele das Aussehen der Klingonen kritisieren... das würde sich natürlich nicht ändern, wenn die Klingonen in einer Serie über das 25. Jahrhundert ebenfalls nicht wiederzuerkennen wären. Allerdings hätten die Macher, die sich dann lieber selbst verwirklichen wollten, als den Wunsch der Fans nach canon-Klingonen zu erfüllen, immerhin noch die Möglichkeit, sich irgendeinen Grund - Gen-Mutation oder so - auszudenken, der nicht in Konflikt mit dem Vorhergezeigten stünde.



_____________________________



Hast Du den Eindruck Discovery bekämpft diesen Mythos (was dann ein sinnloses Unterfangen wäre, da man Mythen nicht wirklich bekämpfen kann)?
Man kann einen Mythos durch einen neuen ersetzen. Für DSC könnte dieser neue Mythos lauten, die Serie stünde für interessante, runde Figuren - Mythos deswegen, weil man das doch stark hinterfragen darf.
Ich kenne den letzten Teil der DSC-Halbstaffel noch nicht wirklich. Deswegen halte ich mich mit einem Urteil zurück. Der Anfang der Staffel hinterließ den Eindruck, dass der Serie wenig daran gelegen ist, eine schöne Zukunft zu zeigen.

Star Trek/TOS war eine Westernserie.
Ja, so war ST konzipiert. Das bedeutet aber nicht, dass die ganze Umgebung feindlich ist. Das war sie auch in Western nicht. In ST konnte aber der Grundtenor, befreit von vielen Lasten, die es noch in Western gab, ein anderer sein.

Glaubst Du, du würdest TOS als Utopie bezeichnen, wenn die gesamte Serie aus Sicht der Sicherheits/Redshirt Abteilung, statt aus Sicht der Brückencrew geschildert würde?
Du argumentierst häufig von TOS her. Warum? Weil es die Grundlage für ST legte? Oder weil DSC durch den Zeitrahmen nominell die Nähe zu TOS sucht oder suchen müsste?

Nicht jeder Sicherheitsoffizier ist gestorben, aber aus Sicht der Redshirts ist das Leben auf der "Enterprise" sicher nicht utopisch-heiter. Aber erstens wäre das Urteil schon bei anderen Abteilungen wie zum Beispiels Botanikern anders und zweitens stehen auch beide nicht exemplarisch für die Billlionen Föderationsbürger in ihrem Alltag.

Ja, aber Moral ist... relativ und abgeleitet aus dem Standpunkt.
Natürlich sind Moral und Wertevorstellungen irgendwo subjektiv.
Aber sind die Protagonisten bei ST nicht dazu da, Identifikationsfiguren zu sein? Aus dieser Warte heraus betrachtet, kann es auch weiterhin aufgehen, dass im Gegensatz zu Lorca Burnham als Hauptfigur durchgeht, weil ihr Retterkomplex eher ins Schema passt.

Das kann ich mir so nicht wirklich erklären, Lorca äußerte seine Ziele mehrfach explizit, er sagt sinngemäss öfter „Ich will/werde diesen Krieg gewinnen, koste es was es wolle.“ Warum sollte man daran zweifeln das dem so ist? Genauso agiert er auch. Was ist daran so mysteriös?
Trotzdem wirst Du gerade das oft lesen.
Die Zuschauer scheinen Lorca halt auch nicht zu trauen. Wenn der langweilige Picard etwas gesagt hat, tja, dann hat man ihm halt langweiligerweise vertraut. Bei Lorca scheint das anders zu sein.

Kirk ist ein Macho und Schürzenjäger der mit allen was anfängt um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen (typischen männl. Heldenmotiv der 60er) aber keinerlei ernst Absichten in diesen Beziehungen verfolgt. Das sich sehr viele Frauen gerne darauf einlassen... allein diese Annahme zu seiner Rechtfertigung, erscheint mir, um es ganz ganz vorsichtig auszudrücken... gewagt.
Tja, wenn man die Frauen so schwach sehen will; natürlich lässt TOS das zu, also dass die Frauen Kirk reihenweise verfallen und gebrochen zurückbleiben.

Mein Punkt ist/war aber, wo die Grenze zwischen einer Behaupteten Utopie und einer wirklichen liegt.
Na ja, das ist natürlich das Dilemma. Da kann die Menschheit und die Föderation noch so toll sein, wenn dann ein Nagilum um die Ecke kommt und die Crew bedroht, liegt diese Situation außerhalb des Einflussbereichs einer föderativen Utopie. Die Menschheit und die Föderationsvölker bereisen das All, und dieses All birgt auch gefährliche Abenteuer. Dann wird interessant, wie die Figuren mit Bedrohungen umgehen: Beißen sie zurück oder finden sie andere Ansätze?

Ich bin auch nicht (mehr) sicher wie Du Utopie definierst. Eine Utopie ist ein relativ idealer? Oder nur besserer? Lebenszustand... Das Problem mit allen utopischen Systemen an die ich mir erinnere, ist, dass sie am Ende auf Zwangsmechanismen zurückgreifen (müssen) um die Utopie aufrecht zu erhalten.
Na ja, eine pauschale Definition habe ich nicht.
Nun, die Utopie ist erst einmal der Nicht-Ort, der Un-Ort, der Ort, den es eigentlich nicht gibt. Der Witz an einem utopische Ort ist ja gerade, dass es ihn (auf diese Weise noch) nicht gibt: Eigentlich hat diese unsere Erde noch keine Utopie gesehen. Die "Lücke", die daraus erwächst, finde ich nicht schlimm: Wie können so tolle Verhältnisse zustande kommen? Man kann es nicht sagen, nicht erklären, jedenfalls nicht restlos oder restlos schlüssig. Das ist kein Problem, denn den Warp-Antrieb oder den Transporter usw. kann derzeit auch niemand realisieren.
Deswegen begegnet man an sich auch keinen Zwangsmechanismen.

Eine Utopie kann sich doch nicht darin erschöpfen zu sagen „die grossen Probleme sind gelöst, wie, verraten wir aber nicht“.
Doch, doch, die Utopie darf das. Natürlich war es gerade für die Autoren und Philosophen mit utopischen Konzepten ein Spaß, ihre Ideen zu entfalten, wie es wirklich zu paradiesischen Zuständen kommen könnte und freilich helfen entsprechende Andeutungen schon. Aber um meinen Hinweis von eben zu wiederholen: Wer stört sich schon wirklich daran, dass es den Warp-Antrieb eigentlich nicht so nicht geben kann?
Ein Punkt (in ST) dürfte sicherlich sein, dass es (durch die Möglichkeit, das All zu bereisen? Anfangs durch die Hilfe der Vulkanier?) im Normalfall keine Versorgungsprobleme (mit Energie, mit Nahrung etc.) zu geben scheint.

Zitat
Alles in allem: Sehr erwachsen wirkt Kirk oft nicht.

Das ist genau der Punkt, den ich angesprochen habe: TOS will nicht selten den Eindruck einer, hmm, Menschheit auf dem Sprung zur nächsten Stufe vermitteln...

Das halte ich für eine doch arg weit greifende, nachträgliche Interpretation. Kirk ist nur eine Variante von John Wayne. [...]
Hmm, ich sehe eigentlich nicht, wo die beiden Sichtweisen in einen erschütternden Konflikt gerieten: Die Menschen oder die Föderation bekommen in TOS immer wieder aufgezeigt, dass da noch Luft nach oben ist und gleichzeitig darf der 60er-Jahre-Zuschauer Kirk als amerikanischen Helden erleben.
In TNG sieht die Sache dann halt anders aus.

Zitat
Fazit: Kirk entspricht der Utopie nur deswegen (halbwegs) weil es im dem TV Format generell bis Mitte der 90er nicht üblich war sich mit den Folgen seiner Handlungen ernsthafter und kontinuierlicher zu beschäftigen und einzelne Episoden für einen Charakter ohne nachhaltig Entwicklung blieben, egal wie gravierend die Ereignisse darin waren.

Umkehrschluss: Sobald Figuren eine Entwicklung durchlaufen und gezeigte Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten, ist keine Utopie oder keine positive Perspektive in einer Serie möglich?

Na, mal nicht (argumentativ) schummeln, das ist kein Umkehrschluss, da er ein konkretes Beispiel abstrahiert. Nimm TOS „Der erste Krieg“ ....
Du gehst nicht auf den Punkt ein, den ich meine. Es geht nicht darum, die zahllosen Beispiel aufzuführen, die man als Schwäche von TOS auffassen kann, sondern darum, ob es wirklich unmöglich ist, dass eine Serie generell, die eine Figurenentwicklung zeigt und in der gezeigte Ereignisse wieder aufgegriffen werden, eine Utopie sein oder eine positive Perspetive zeigen kann.

Ich glaube, es gab Gründe, warum ich und nicht nur ich Star Trek (ob seit TOS oder den TOS-Filmen oder TNG oder wann auch immer) mit einer positiven Vision der Zukunft verbinden, und egal, ob ich damit für alle bisherigen ST-Serien vollkommen daneben liege oder nicht, war eben die Frage, ob man wirklich sagen muss, dass es keine Utopie mit fortschreitender Handlung und Figurenzeichnung geben kann.

War das wirklich ein angemessenes Urteil? Wenn ja, stand Kirk dieses Urteil zu?
Das nur als Randbemerkung, weil "Der schlafende Tiger" schon interessant ist... Angemessen war das Urteil eher nicht, aber der Bestrafte war zunächst ziemlich zufrieden damit! Hier wurde ein gängiges Bestrafungssystem ("Wegsperren") individualisiert und Gegebenheiten angepasst, während TOS (mit Kirk als Entscheider) manchmal auch zeigt, dass fremden Gesellschaften eine Lebensweise aufgezwungen wird, die ihnen nicht entspricht.

Vielleicht war das utopische Element so stark das es sich auf die Charaktere niedergeschlagen hat – und diese deswegen relativ „glatt“ wurden. Wenig Ecken und Kanten zum ansetzen um sich untereinander zu verbinden. Genau das was Roddenberry in TNG nicht sehen wollte „Konflikte innerhalb der Crew“ - Konflikte, die viel schneller zum Teambildungen führen und viel mehr Ansatzpunkte liefern zusammen zu wachsen. An der Stelle ist/war TNG immer extrem schwach aufgestellt. Ergo hat es extrem lange gedauert bis sich da alles „gefunden“ hatte.
Wo fehlen Picard am Anfang von TNG die Ecken und Kanten? Ich habe mir vor einiger Zeit den TNG-Piloten angeschaut. Wie Picard mit Riker in "Encounter at Farpoint" umgeht, ist eigentlich gar nicht nachvollziehbar und letztlich schlicht unverschämt. Wenn bei TNG alles immer "Friede-Freude-Eierkuchen" war, wie TNG immer vorgeworfen wurde, warum ist Picad dann oft so unfreundlich und warum wird Wes einerseits gefördert, andereseits ignoriert und warum braucht Worf lange, um wirklich anzukommen, und warum hasst Riker dann seinen Vater und warum greift Pulaski Data offen an, obwohl er ihr nichts getan hat? Die ersten beiden Staffeln von TNG sind in meinen Augen immer wieder weit weniger harmonisch, wenn es um die Figuren geht, als allgemein angenommen wird und zeigen zugleich - ob in letzter Instanz wirklich mit schlüssigen Schritten oder nur in Sprüngen - durchaus Entwicklungen. Man muss nur mal Pulaski und Data in "Illusion und Wirklichkeit" und am Ende in "Galavorstellung" vergleichen.

Gerade an den teilweise nicht so flüssig miteinander agierenden Figuren aus der frühen Zeit von TNG leite ich eine Idee in Bezug auf eine Utopie ab, nämlich dass es durchaus sein kann, dass scheinbare paradiesische Zustände in einer Gesellschaft als ungeahnte Nebeneffekt zwischenmenschliche Entfremdung zur Folge haben könnten. Die aktuelle Satyr-Folge, die wohl noch lange auf ihre Fertigstellung warten muss, dreht sich um dieses mögliche Phänomen.
Aber nachdem das in erster Linie meine Interpretation ist, glaube ich nicht, dass Probleme bei der Darstellung der Crew in TNG sehr viel mit der Frage Utopie oder nicht zu tun hatten.

Wenn Du hier im Forum umliest (und auch bei den Fans umhörst), was sie gerne in einer Star Trek Serie sehen wollten, fällt fast einstimmig der Wunsch: Wir wollen eine Post-Nemesis Serie.
Ok. Warum wollen die Fans so eine Serie dort? Weil sie neue Pflanzen und Kulturen entdecken wollen... ja, vielleicht auch.
Aber Hauptsächlich wollen sie wohl: Wissen wie es mit den Klingonen, dem Dominion, den Romulanern weiter ging... was ist aus den Borg geworden? Tauchen alte Recken aus DS9 oder Voy nochmal auf? Wohin geht das alles? Was macht die Föderation? Die Fans wollen wissen, wie sich das Universum das Star Trek vor ihnen ausgebreitet hat, weiter entwickelt. Sie sehen sich am Ende einer 500 teiligen Reihe... die niemand mehr fortsetzt. Niemand sagt ihnen offiziell wie es weiter geht.

Die Fans WOLLEN also die bekannten Elemente: Spezies, Planeten, Mächte.  Deswegen haben sie ja auch die Klingonen (oder die Mudd-Hülle) für DSC zurückgeholt... die Klingonen sind Star Trek. Weit mehr als irgendein Planet den man jede Woche entdeckt und bald wieder vergisst. Ein Serienkonzept wie es Dir vorschwebt geht (meines Erachtens) an den Fan Wünschen vorbei... die Fans wollen das Universum sehen, was sie kennen.
Das könnten sie ja alles bekommen, zusammen mit neuen Feinden und neuen Freunden und neuen, bahnbrechenden Entdeckungen.
Mit einem Prequel produzieren die Macher aber eben an den Wünschen der Fans vorbei.

Es gibt bei Dir keine Entwicklung eines globalen Settings (ich schrieb das fast wortwörtlich so). Nirgends wird etwas geschrieben wie es um die Föderation steht... welche Auswirkungen das hat usw. Das bekannte Star Trek Universum entwickelst Du nicht (oder es ist mir entgangen). Du entwickelst eigene Figuren darin. Das hat eine Bemerkenswerte Konsequenz – nähme man aus deinen Geschichten alle Star Trek Begriffe weg (und so viele sind das nicht) könntest Du das als Kurzgeschichten Band des „Spaceship Satyr“ veröffentlichen ohne a) in Konflikt mit dem Franchise/Copyrights von Star Trek zu kommen und b) ohne das man unbedingt merken würde das diese Sci Fi Geschichten aus dem Star Trek Fandom heraus entstanden sind.

Satyr ist (und ich hoffe Du fasst das nicht als Beleidigung auf) erstaunlich wenig im Star Trek Universum verankert;
* es bedient sich einer anderen Erzählweise (weit weniger episch)
* ist noch episodischer
* es ist viel geerdeter in technischer und psychologischer Hinsicht
* und viel Interpretationsoffener

Deine Geschichten kommen erkennbar vielmehr aus der Lem, Asimov, Clark Ecke als aus der Heinlein Ecke (die erzählerischer näher an Star Trek liegt).
Na ja, das stimmt nur teilweise.
Eine Entwicklung des globalen Setting gibt es eindeutig, auch wenn sie die Serie alles andere als dominiert (siehe den nächsten kleinen freien Absatz): Ich zeige zum Beispiel ganz klar, welche Auswirkungen bzw. Folgen der Dominion Krieg hatte ("Khaki" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2951.0.html), "Himmelblau" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,4311.0.html) und die Figur Hunter an sich); ich zeige auch ein wenig, was im romulanischen Reich nach Shinzon so abzugehen scheint ("Bronze" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3465.0.html), "Hellgrün" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3604.0.html)); ich biete eine meiner Meinung nach revolutionäre Perspektive auf die Frage an, wie es im Konflikt zwischen der Föderation und den Borg weitergeht ("Taupe" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3123.0.html)).
Zudem habe ich alte und wiederentdeckte bzw. wiederzuentdeckende Völker im Programm (Vulkanier, Andorianer, Deltaner, Ardaner) und bediene damit durchaus auch den canon. Nur die Klingonen ignoriere ich doch extrem ;)

Ansonsten macht meine Reihe das, was auch die ST-Serien gemacht haben, nämlich das Universum um neue Geschichten zu erweitern. Wie diese Geschichten dann aussehen - ja, da gebe ich Dir Recht. Die "Satyr" hat in erster Linie einen Forschungsauftrag und der kommt dann eher abenteurlich oder psychologisch oder philosophisch daher.

Meiner Erzählweise wird nachgesagt, sie sei ein wenig lyrischer; wenn das stimmt, würde mich das freuen. Ganz unepisch ist sie damit dann vielleicht gar nicht, weil wie ich finde, dass bedeutsame Themen ("Anthrazit" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3239.0.html), "Blasses Gelb" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,4178.0.html), "Schneeweiß" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3511.0.html), "Weißgrau" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,4086.0.html)) dann auf so eine Weise entfaltet werden.
Episodisch, ja, das trifft eigentlich ganz klar zu, aber das war eine bewusste Entscheidung, weil ich das Kurzgeschichtenformat für die Reihe gewählt habe. Und auch in Bezug auf zum Beispiel die Technik würde ich Dir Recht geben, dass ich da versuche, nicht zu weit zu gehen, auch deswegen, weil ich finde, dass da die ST-Grundlagen (wie Warp-Antrieb und Transporter) an sich schon so viel bieten.

Wahrscheinlich wäre es wirklich verhältnismäßig leicht möglich, die Geschichten außerhalb von ST zu erzählen, aber sie entstanden für mich immer vor dem Hintergrund Star Treks.

Die „globale“ Entwicklung des ST Universums hat da begonnen (im Sinne das sie auch gezeigt wurde) und ab da haben wir ein dynamisches Universum, dessen Weiterentwicklung die Fans sehen wollen, oder selber betreiben (Fanfics).
Ja, und das ist irgendwie konstruktiv und progressiv. Da hat ein Prequel eben seine Probleme. Wobei man fairerweise sagen muss, dass sich ST-Fans auch gerne damit beschäftigen, Lücken zu füllen, also das zu klären, was in den Serien noch offen blieb, - was ja eine Rückblickserie auch leisten kann bzw. könnte - wenn auch nicht in FanFictions, sondern eher in Forendiskussionen wie hier. Deswegen wird ja auch allgemein gewürdigt, dass ENT das TOS-TNG-Klingonen-Problem gelöst hat. Aber DSC schafft ja nur wieder ein neues Problem, bedient also nicht die einzigen Wünsche, die die Fans in Bezug auf ein Prequel wirklich hätten.

Ich sehe hier keine Zwangsläufigen Mechanismen. Ich habe TNG von Beginn an gesehen, war vom Start von DS9 eher enttäuscht... habe Voy noch vor den TV Ausstrahlungen gesehen und ENT lange Zeit gar nicht. Dennoch mag ich DS9 und TOS immer noch am liebsten. Und ich glaube das liegt vor allem an den Figuren und dem Ausgangssetting...
Vielleicht missverstehen wir uns: Ich meinte es eher so, dass einem die Serie besonders geprägt hat, durch die man das Franchise kennengelernt hat. Das ist natürlich kein Automatismus, aber es würde mich alles andere als überraschen.

Star Trek ging doch nie um umbekanntes. Kirk hat doch nur bereits bekanntes in neuen Formen (wieder-)entdeckt.
Sagt das nicht genau eine Figur in "Solaris"? Nämlich, dass der Mensch das All bereist, aber gar nicht das Unbekannte finden will, sondern nur Wesen, die ihnen selbst entsprechen...
Es stimmt natürlich, dass ST nie große Ambitionen hatte. Trotzdem entwickelte sich doch auch die Idee daraus, den Menschen dadurch besser kennenzulernen, dass er erst einmal etwas verstehen muss oder durch etwas herausgefordert wird. Diese Prämisse passt ja auch für DSC.
Trotzdem ist gerade das Entdecken des Unbekannten mMn das größte Potenzial, das die Science Fiction gegenüber anderen Genres zu bieten hat.

Als Autor sitzt Du damit in einer ziemlichen Zwickmühle – denn wenn das „Utopische“ Element ein Kern von Star Trek sein sollte – muss sich das auch in den Stories widerspiegeln, Du kannst aber schlecht das gesamte Serienkonzept/Story-Arc darauf aufbauen. Dazu ist „Utopie“ zu unkonkret. Der Begriff einer Utopie legt als Story nichts vor, es sei den man bedroht sie von Aussen. Damit bist Du direkt bei einem Konfliktszenario.
Joah, jein. Setzen wir mal voraus, dass es dieses Konfliktszenario braucht, stellt sich immer noch die Frage, was für einen Konflikt man hier zeigen will. Natürlich einen mit Waffen?
Hal Breg kommt in "Rückkehr von den Sternen" in eine absolut friedliche Welt, doch alle sind auch absolut, na, bringen wir es auf den griffigen Nenner "entmannt" und antriebslos. Die Menschheit geht in "Die letzte Generation" in einer ganz anderen, höheren Struktur auf. Hier haben wir keine Gewalt, hier haben wir für sich genommen keine konfliktträchtigen Welten. Die Bedrohungen kommen nicht von außen, sie kommen von innen: Man muss etwas aufgeben, will man das (scheinbare) Paradies. Und sie zeigen vielleicht ihr eigentlich bedrohliches Gesicht nicht. Damit könnte man Prozesse innerhalb einer Gesellschaft beleuchten (auch ganz simpel wie prominent mit dem Thema, wie sich die Zivilisation durch die Technik, durch das Internet verändern wird, Fluch und Segen).

Also greifst Du auf die nächsten Elemente zurück; ein Schiff... eine Crew... gewisse bekannte Star Trek typische Spezies. Und damit stehst Du vor den nächsten Dilemma; eigentlich möchtest Du viele bekannte und liebgewonnene Spezies der Fans einbinden... um eben zu zeigen: „Hier ist Star Trek“. Bindest Du aber eben die Ikonen wie Klingonen und Romulaner ein... in grösserem Rahmen,  werden sie fast automatisch zu Antagonisten. Das „übliche“ Konfliktszenario zieht erneut herauf. Und schlimmer noch; Du könntest den Canon schrotten ganz nebenher.

Der nun naheliegende Gedanke wäre, sie also wegzulassen. Also haben wir nur noch Schiff und Crew – die – wie Du das gerne möchtest ins Unbekannte fliegen und was entdecken. Nur du weisst genau was dann passiert; Die Fans und auch Dein Produzent werden sagen „Das ist ja was X beliebiges. Du sollst hier nicht dein eigenes Ding schreiben, sondern Star Trek“.
Du antwortest dann, „Aber all die utopischen Elemente... all das posivtive Feeling“
Dein Produzent, „Quatsch. Star Trek sind Klingonen und die Typen mit den spitzen Ohren. Schreib das!“
Und dann?

Mich würde wirklich brennend ein von Dir konzipierter/Skizzierter Story Arc interessieren, der sich dann in halbwegs schlüssige Einzelepisoden gliedert.
:w00t Oh, das macht Spaß. Ein Konzept, einen Storybogen entwickeln. Ja, das will ich gerne versuchen :) Aber halt auch ernsthaft und nicht nur sowas wie eine Satyr-Folge oder eine Lem-Geschichte auf der Ent-F... Nee, da müsste ich mir schon mehr Mühe geben. Ich werde drüber grübeln :)
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 23.12.17, 11:22
Max, ich gehe jetzt mal auf deine Post ein, aber entschuldige wenn ich nicht auf alles anspreche.

Aber im großen und ganzen finde ich es schade zu lesen, dass von dem Gesichtspunkt ausgegangen wird, DSC müsse meine Erwartungen an Star Trek erfüllen. Ich vermisse immens den Blickwinkel des normalen Fernsepublikums in der heutigen Zeit.
Na ja, aber es ist doch eigentlich wenig überraschend, dass man in einem ST-Forum eben den Blickwinkel von ST-Fans findet.
Alle schauen heute Serien über Zombies oder GoT, aber ich weiß nicht, ob das eine aktuelle ST-Serie definieren muss.
Ich finde ihr habt beide irgendwo recht.

Wenn irgendwo Star Trek drauf steht, sollte auch Star Trek drinne sein.

Die Krux an der Sache ist zum einen, dass für jeden Fan ST etwas anderes ist, oder er auf andere Punkte seine Aufmerksamkeit.

Das andere Problem ist aber dass gerade Voyager und auch Enterprise von einigen vorgeworfen wurde, dass sie "zuviel vom gleichen" bringen, also Storys die man mit ein paar Modifikationen auch in TNG hätte bringen können.

Das ist zum einen dem Ausgangszenario geschuldet, zum anderen aber auch den mangelnden Mut der Macher und Berman und Braga.

Darüber hinaus ist es aber auch eine Tatsache, das sich Sehgewohnheiten geändert haben, auch meine. Und nicht zu vergessen die diversen technischen Entwicklungen im TV. Mehr in zu VoD Anbietern und auch größere Bildschirme, die mehr Aufwand inder Optik erfordern.

DSC muss also irgendwie den sehr schwierigen  Balanceakt schaffen, zum einen das Erbe nicht ganz in die Sonne zu schießen und dennoch auch frisch und modern rüber zukommen. Das sich die Macher im Zweifel für Letzteres entscheiden, mag nun nicht gefallen, aber es ist IMO eine Frage des Erfolges.

******************************************************

Zitat
Ich muss Leela noch in einem Punkt recht geben, die meisten FF Projekte sind düster handeln von kriegen und Zerstörung. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, sehr wenige interessieren sich an einer FF die keine epischen Schlachten aufweist (oder diese sehr selten und kurz einbaut).
Na ja, ich kann sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass hier im Forum einige sind, die meine Satyr-Geschichten lesen, obwohl sie wissen, dass sie dort nur in Ausnahmefällen Schlachten erwarten dürfen.
Das viele Autoren, ich eingeschlossen auf die eher dunklen Ecken gehen, hat einen einfachen Grund, den ein bekanntes Star Wars Zitat (Ketzer, verbrennt ihn!) IMO am besten erklärt: "Die dunkle Seite, einfacher verführerischer sie ist."

Sprich es ist einfacher seine Charaktere erstmal in die kacke zu reiten, damit sie sich wieder den Weg bahnen.

Aber es ist auch generell mit lesen und Kritisieren bei uns etwas mau geworden in letzter Zeit. Da stelle ich keine Ausnahme.

**************************************************************

Zitat
Ja, aber Moral ist... relativ und abgeleitet aus dem Standpunkt.
Natürlich sind Moral und Wertevorstellungen irgendwo subjektiv.
Aber sind die Protagonisten bei ST nicht dazu da, Identifikationsfiguren zu sein? Aus dieser Warte heraus betrachtet, kann es auch weiterhin aufgehen, dass im Gegensatz zu Lorca Burnham als Hauptfigur durchgeht, weil ihr Retterkomplex eher ins Schema passt.

Das kann ich mir so nicht wirklich erklären, Lorca äußerte seine Ziele mehrfach explizit, er sagt sinngemäss öfter „Ich will/werde diesen Krieg gewinnen, koste es was es wolle.“ Warum sollte man daran zweifeln das dem so ist? Genauso agiert er auch. Was ist daran so mysteriös?
Trotzdem wirst Du gerade das oft lesen.
Die Zuschauer scheinen Lorca halt auch nicht zu trauen. Wenn der langweilige Picard etwas gesagt hat, tja, dann hat man ihm halt langweiligerweise vertraut. Bei Lorca scheint das anders zu sein.

Lorca ist ein Punkt für sich. Die DSC Figuren sind eben keine strahlenden Helden wie ihre Vorgänger, keine moralische Instanz. Das macht sie aber eben auch greifbarer.
Dass die Zuschauer Lorca nicht trauen ist der Figur geschuldet. Wenn ich so jemanden als Chef hätte, wäre ich auch im Umgang mit ihm vorsichtig. Und man darf ja auch nicht vergessen, dass wir Zuschauer mehr sehen als die anderen Figuren.

Und da spielt eben auch wieder das geänderte Sehverhalten mit rein.

************************************************

Zitat
Eine Utopie kann sich doch nicht darin erschöpfen zu sagen „die grossen Probleme sind gelöst, wie, verraten wir aber nicht“.
Doch, doch, die Utopie darf das. Natürlich war es gerade für die Autoren und Philosophen mit utopischen Konzepten ein Spaß, ihre Ideen zu entfalten, wie es wirklich zu paradiesischen Zuständen kommen könnte und freilich helfen entsprechende Andeutungen schon. Aber um meinen Hinweis von eben zu wiederholen: Wer stört sich schon wirklich daran, dass es den Warp-Antrieb eigentlich nicht so nicht geben kann?
Ein Punkt (in ST) dürfte sicherlich sein, dass es (durch die Möglichkeit, das All zu bereisen? Anfangs durch die Hilfe der Vulkanier?) im Normalfall keine Versorgungsprobleme (mit Energie, mit Nahrung etc.) zu geben scheint.

Und das ist die Schwierigkeit bei der Utopie. Wir Menschen sind IMO so gestrickt, wir wollen nicht nur ein besseres Leben sehen, sondern eben auch wissen WIE man dahin kommt. Auch bei der Technologie. Deswegen gibt es doch im Fandom die Diskussionen wie Warpantrieb und Transporter funktionieren könnten.

****************************************************

Zitat
Vielleicht war das utopische Element so stark das es sich auf die Charaktere niedergeschlagen hat – und diese deswegen relativ „glatt“ wurden. Wenig Ecken und Kanten zum ansetzen um sich untereinander zu verbinden. Genau das was Roddenberry in TNG nicht sehen wollte „Konflikte innerhalb der Crew“ - Konflikte, die viel schneller zum Teambildungen führen und viel mehr Ansatzpunkte liefern zusammen zu wachsen. An der Stelle ist/war TNG immer extrem schwach aufgestellt. Ergo hat es extrem lange gedauert bis sich da alles „gefunden“ hatte.
Wo fehlen Picard am Anfang von TNG die Ecken und Kanten? Ich habe mir vor einiger Zeit den TNG-Piloten angeschaut. Wie Picard mit Riker in "Encounter at Farpoint" umgeht, ist eigentlich gar nicht nachvollziehbar und letztlich schlicht unverschämt. Wenn bei TNG alles immer "Friede-Freude-Eierkuchen" war, wie TNG immer vorgeworfen wurde, warum ist Picad dann oft so unfreundlich und warum wird Wes einerseits gefördert, andereseits ignoriert und warum braucht Worf lange, um wirklich anzukommen, und warum hasst Riker dann seinen Vater und warum greift Pulaski Data offen an, obwohl er ihr nichts getan hat? Die ersten beiden Staffeln von TNG sind in meinen Augen immer wieder weit weniger harmonisch, wenn es um die Figuren geht, als allgemein angenommen wird und zeigen zugleich - ob in letzter Instanz wirklich mit schlüssigen Schritten oder nur in Sprüngen - durchaus Entwicklungen. Man muss nur mal Pulaski und Data in "Illusion und Wirklichkeit" und am Ende in "Galavorstellung" vergleichen.

Gerade an den teilweise nicht so flüssig miteinander agierenden Figuren aus der frühen Zeit von TNG leite ich eine Idee in Bezug auf eine Utopie ab, nämlich dass es durchaus sein kann, dass scheinbare paradiesische Zustände in einer Gesellschaft als ungeahnte Nebeneffekt zwischenmenschliche Entfremdung zur Folge haben könnten. Die aktuelle Satyr-Folge, die wohl noch lange auf ihre Fertigstellung warten muss, dreht sich um dieses mögliche Phänomen.
Aber nachdem das in erster Linie meine Interpretation ist, glaube ich nicht, dass Probleme bei der Darstellung der Crew in TNG sehr viel mit der Frage Utopie oder nicht zu tun hatten.
Das was du als Kanten und Ecken siehst, sind IMO sehr Sandkörner m Getriebe, die ganz normal  sind, wenn sich Leute kennenlernen

Einzig PUlaski würde ich diese Ecken und Kanten zugestehen und die Figur hat man ja wieder rausgeschrieben, weil sie damals den Zuschauern nicht gefiel. Zum einen vielleicht, weil sie doch zu sehr eine weibliche Kopie von Pille war.

Und das ist auch IMO der nachteil des episodischen Erzählens bei TNG. Ein Problem wird für eine Folge rausgeholt und dann gleich gelöst.

Selbst Rikers Vaterproblem brauchte dafür nur eine Folge.

Aber der Zuschauer weiß eben aus Erfahrung, dass man oft an seinen Schwächens ein Gnazes Leben lang arbeiten muss und manchmal gelingt es einen nicht und sie tauchen wieder auf.

******************************************

Zitat
Zitat
Mich würde wirklich brennend ein von Dir konzipierter/Skizzierter Story Arc interessieren, der sich dann in halbwegs schlüssige Einzelepisoden gliedert.
:w00t Oh, das macht Spaß. Ein Konzept, einen Storybogen entwickeln. Ja, das will ich gerne versuchen :) Aber halt auch ernsthaft und nicht nur sowas wie eine Satyr-Folge oder eine Lem-Geschichte auf der Ent-F... Nee, da müsste ich mir schon mehr Mühe geben. Ich werde drüber grübeln :)

das schreit doch fast noch einen Contest?
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 23.12.17, 17:25
Max, ich gehe jetzt mal auf deine Post ein, aber entschuldige wenn ich nicht auf alles anspreche.
Ich finde es cool, dass Du Dich einklinkst :)


Die Krux an der Sache ist zum einen, dass für jeden Fan ST etwas anderes ist, oder er auf andere Punkte seine Aufmerksamkeit.
Das hast Du Recht!
Wahrscheinlich ist es dann eben auch so, dass man sich auf das Optische - wie sehen die Raumschiffe aus, wie sehen die Spezies aus? - noch am ehesten einigen kann.

Das andere Problem ist aber dass gerade Voyager und auch Enterprise von einigen vorgeworfen wurde, dass sie "zuviel vom gleichen" bringen, also Storys die man mit ein paar Modifikationen auch in TNG hätte bringen können.

Das ist zum einen dem Ausgangszenario geschuldet, zum anderen aber auch den mangelnden Mut der Macher und Berman und Braga.
Auch da gebe ich Dir Recht.
Star Trek war mit DS9, VOY und ENT sozusagen in einem Rutsch zu einer Art Massenprodukt geworden - eine Maschinerie mit viel Routine. Bei ENT fand ich das wirklich eklatant, weil die Ausgangslage so spannend hätte sein können und man dann im Grunde mit den Geschichten bei VOY ankam.

Die Idee von DSC, einen frischen Anfang zu wagen - und dazu gehört auch, dass man die Staffelgröße und "Frequenz" verändert hat -, finde ich außerordentlich angemessen.
Leider hat man sich bei der grundlegenden Idee keine Mühe gegeben und die Umsetzung selbst, sicherlich durch die eher chaotischen Umstände in der Produktion, lässt auch zu wünschen übrig. Das macht die Sache halt so traurig, ich meine, wenn man sich überlegt, was ST 2017 sein hätte können!

DSC muss also irgendwie den sehr schwierigen  Balanceakt schaffen, zum einen das Erbe nicht ganz in die Sonne zu schießen und dennoch auch frisch und modern rüber zukommen. Das sich die Macher im Zweifel für Letzteres entscheiden, mag nun nicht gefallen, aber es ist IMO eine Frage des Erfolges.
Ich weiß inzwischen gar nicht, inwieweit das für irgendjemanden im Produktionsstab eine Rolle spielte. Ich muss mich da wiederholen: Da ging so viel drunter und drüber... Mir persönlich sind die Klingonen (also ihr neues Aussehen, aber okay, auch die Klingonen selbst ;)) ziemlich egal. Aber wenn es darum geht, das Erbe nicht völlig in den Wind zu schlagen, hätten sie sich ohne große Mühen einen riesigen Gefallen tun können, das Aussehen nicht zu ändern. Die ganze Prämisse eines Prequels musste zum Rohrkrepierer werden, denn wenn es darum geht, so einen Kompromiss - Erbe, wie Du schreibst, und Neues - auf die Beine zu stellen, ist das die so mit ungünstigste Ausgangslage.
Mein Problem mit der Herangehensweise der Macher ist eben auch, dass sie mir nicht eben, ähh, ich weiß, das klingt gemein, aber, ähh, nun, ich will es sagen, reflektiert vorkommen. Wir als FF-Autoren können uns austoben ohne Ende, das heißt ohne Rücksicht auf andere, auch andere Fans nehmen zu müssen. Bei den Serienmachern ist das anders. Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen! Ich will nicht sagen, dass man den Fans alle Wünsche erfüllen muss, zumal das, wie festgestellt, ja gar nicht möglich wäre.
Aber mal ehrlich: Wie hätte eine neue Star Trek-Serie 2017 mit derartigen Startbedingungen (ich denke da vor allem an die finanziellen Mittel) denn aussehen müssen, um kein Erfolg zu werden? Dass das mehr oder weniger ein Selbstläufer ist, zeigt sich doch im Moment. Denn so viel passt da nicht zusammen - und das ist auch nicht nur das, was ich sage. Die Macher scheinen sich so ein wenig daran zu berauschen, was sie auf die Beine gestellt haben (und vielleicht ist Selbstkritik in Hollywood auch gar nicht möglich bzw. existenzgefährdend), aber wo ist denn der große Coup?

Das viele Autoren, ich eingeschlossen auf die eher dunklen Ecken gehen, hat einen einfachen Grund, den ein bekanntes Star Wars Zitat (Ketzer, verbrennt ihn!) IMO am besten erklärt: "Die dunkle Seite, einfacher verführerischer sie ist."

Sprich es ist einfacher seine Charaktere erstmal in die kacke zu reiten, damit sie sich wieder den Weg bahnen.
Hmm, aber die Armen: Werden sie denn jemals aus dieser Misere kommen, die Charaktere? ;)

Aber es ist auch generell mit lesen und Kritisieren bei uns etwas mau geworden in letzter Zeit. Da stelle ich keine Ausnahme.
Das stimmt, ich habe leider auch kaum noch Zeit, ich komme kaum zum Lesen und schreiben tue ich eigentlich gar nicht mehr :(

Lorca ist ein Punkt für sich. Die DSC Figuren sind eben keine strahlenden Helden wie ihre Vorgänger, keine moralische Instanz. Das macht sie aber eben auch greifbarer.
Ich verstehe natürlich, was Du meinst: Die edlen Helden ziehen in ganz anderen Sphären ihre Kreise als wir Normalsterblichen.
Aber, hmm, greifbar? Jemand, der plötzlich seine Freundin mit einer Waffe bedroht... Fraglos gibt es sowas auch im echten Leben, leider. Aber für mich ist eine Figur, die solche Volten schlägt, auch nicht wirklich greifbar.

Und das ist die Schwierigkeit bei der Utopie. Wir Menschen sind IMO so gestrickt, wir wollen nicht nur ein besseres Leben sehen, sondern eben auch wissen WIE man dahin kommt. Auch bei der Technologie. Deswegen gibt es doch im Fandom die Diskussionen wie Warpantrieb und Transporter funktionieren könnten.
Das ist ja auch okay. Und die Lücken füllen zu wollen, kann ja auch Spaß machen, deswegen gibt es die Foren und ihre Diskussionen ja auch.
Nur kommt man wohl an einen Punkt, an dem man keine weiteren Klärungen mehr erzielen wird. Beim Transporter gibt es dann einfach den Heisenberg-Kompensator, aber in der Wirklichkeit funktioniert dieser Zauber eben nicht. Doch wer stört sich beim Fernsehen schon wirklich am Warp-Antrieb oder am Transporter, nur weil sie eine technische Utopie sind? Es wäre nur gerecht, bei einer gesellschaftlichen Utopie zumindest ähnliche Maßstäbe anzulegen.

Außerdem: Wo sind die Probleme, die Zwist hervorrufen? Natürlich steckt die Tendenz zum Unfrieden fest in uns Menschen. Aber was sind die eigentlichen Schwierigkeiten?
Durch neue Technologien, außerirdische Freunde und Zugang zu mehr Ressourcen müssen Menschen um 2100 wahrscheinlich nicht mehr Hunger leiden und es gibt keine Armut mehr; man arbeitet, um etwas für sich zu erreichen (vielleicht etwas Außergewöhnliches, Luxus, oder etwas Ideeles) oder um die Gesellschaft an sich voran zu bringen... Wie es ökonomisch funktioniert, dass ein "Grundeinkommen" nicht nur die basalen Bedürfnisse stillt, sondern ein frohes Leben ermöglicht und man trotzdem gut konsumieren kann? Dann gibt es da halt auch einen "ökonomischen Heisenberg-Kompensator".

Das was du als Kanten und Ecken siehst, sind IMO sehr Sandkörner m Getriebe, die ganz normal  sind, wenn sich Leute kennenlernen
Picard blieb nicht so, wie er im TNG-Piloten war (auch wenn er in der ersten Staffel doch manchmal nicht so charmant rüberkommt wie später). Aber was da passiert, ist doch ein bisschen mehr; das sind eindeutig Ecken und Kanten, denn es ist beim Kennenlernen zum Beispiel nicht normal, dass der Vorgesetzte seinen neuen Stellvertreter noch nicht einmal anschaut. Dagegen trat selbst Lorca in "CifK" freundlich wie ein apostolischer Diplomat auf ;) Das waren schon Ecken und Kanten, die Picards Charakter wohl noch weiter vom jovialen Ur-Captain Kirk entfernen sollten (was sicherlich ein Schock für die ST-Fans damals war).

Und das ist auch IMO der nachteil des episodischen Erzählens bei TNG. Ein Problem wird für eine Folge rausgeholt und dann gleich gelöst.
Das stimmt. So ein Konzept muss vereinfachen, damit es ein Ende gibt.
Da haben moderne Serien schon mehr Möglichkeiten.
Hat DSC - wie gesagt, auf dem letzten Stand bin ich noch nicht - hier, bei solchen Möglichkeiten, Erwartungen erfüllt?

Selbst Rikers Vaterproblem brauchte dafür nur eine Folge.
Allerdings einigermaßen vorbereitet, denn ich glaube, wir erfahren schon vorher, dass es Störungen im Verhältnis der beiden gab.
Joah, das Vaterproblem wird nicht nur schnell gelöst, sondern auch noch auf eine sehr klischeehaft, kitschige Art ;) :D Vielleicht hatte es nur ein Schlüsselerlebnis zur Annäherung gebraucht. (Obwohl, wo war Kyle Riker eigentlich bei der Hochzeit? ;))

Wie dem auch sei... Riker verträgt sich wieder mit seinem Vater. Picard lernt, wie man mit jungen Leuten umgeht. Der Wunderknabe Wes muss sich zurechtfinden, geht dann zur Sternenflotte und bricht dann aus den Konventionen aus, um seinen eigenen Weg zu finden... Wie man so etwas nennt? Figurenentwicklung. Dafür, dass TNG sowas eigentlich gar nicht vorhatte, passierte es doch immerhin ansatzweise immer wieder.
Wenngleich natürlich...

Aber der Zuschauer weiß eben aus Erfahrung, dass man oft an seinen Schwächens ein Gnazes Leben lang arbeiten muss und manchmal gelingt es einen nicht und sie tauchen wieder auf.
...das den Schluss zulässt, dass man als Zuschauer vielleicht gar nicht möchte, dass sich eine Figur (nicht nur alte Figuren wie Kirk oder Picard, sondern eben auch die aktuellen wie Lorca) verändert? Das setzt zumindest ein Fragezeichen hinter die Idee, moderne Serien sollten eine Entwicklung zeigen.

das schreit doch fast noch einen Contest?
An sich ja, gute Idee :)
Bloß weiß ich nicht, wie das in der Praxis funktioniert. Die Frage ist, wie man ein Konzept dann am besten vorschlägt und vorstellt... Das ist gar nicht so trivial!
Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht; zwar weiß ich noch nicht, was daraus wird. Die Grundidee finde ich interessant, aber ob ich sie wohl nur dann richtig vorstellen kann, wenn sie ausgearbeitet ist, oder ob das ganze auch als Konzeptskizze funktioniert..?  ::)
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Alexander_Maclean am 23.12.17, 19:55
Max, ich gehe jetzt mal auf deine Post ein, aber entschuldige wenn ich nicht auf alles anspreche.
Ich finde es cool, dass Du Dich einklinkst :)


Die Krux an der Sache ist zum einen, dass für jeden Fan ST etwas anderes ist, oder er auf andere Punkte seine Aufmerksamkeit.
Das hast Du Recht!
Wahrscheinlich ist es dann eben auch so, dass man sich auf das Optische - wie sehen die Raumschiffe aus, wie sehen die Spezies aus? - noch am ehesten einigen kann.

Und selbst da gibt es Unterschiede. Du hast bereits vor DSC schiffe mit Lücken im Rumpf designt. Das ist etwas was ich in den seltensten Fällen wirklich mag.

Und was die Discovery selber angeht, das ist für mich ein hässlicher Eimer. Kein vergleich zu meinen drei Lieblingen, der ENT E der Refit Consti und der Prometheus.

Zitat
Das andere Problem ist aber dass gerade Voyager und auch Enterprise von einigen vorgeworfen wurde, dass sie "zuviel vom gleichen" bringen, also Storys die man mit ein paar Modifikationen auch in TNG hätte bringen können.

Das ist zum einen dem Ausgangszenario geschuldet, zum anderen aber auch den mangelnden Mut der Macher und Berman und Braga.
Auch da gebe ich Dir Recht.
Star Trek war mit DS9, VOY und ENT sozusagen in einem Rutsch zu einer Art Massenprodukt geworden - eine Maschinerie mit viel Routine. Bei ENT fand ich das wirklich eklatant, weil die Ausgangslage so spannend hätte sein können und man dann im Grunde mit den Geschichten bei VOY ankam.

Die Idee von DSC, einen frischen Anfang zu wagen - und dazu gehört auch, dass man die Staffelgröße und "Frequenz" verändert hat -, finde ich außerordentlich angemessen.
Leider hat man sich bei der grundlegenden Idee keine Mühe gegeben und die Umsetzung selbst, sicherlich durch die eher chaotischen Umstände in der Produktion, lässt auch zu wünschen übrig. Das macht die Sache halt so traurig, ich meine, wenn man sich überlegt, was ST 2017 sein hätte können!
Ja, DSC liegt unter dem Potenzial, was die Serie hat.

Aber man darf eben trotzdem nicht vergessen, dass wir hier erstmal nur einen Teil der ersten Staffel sehen und es mit Serien, die weitaus länger liefen. vergleichen.

Zitat
DSC muss also irgendwie den sehr schwierigen  Balanceakt schaffen, zum einen das Erbe nicht ganz in die Sonne zu schießen und dennoch auch frisch und modern rüber zukommen. Das sich die Macher im Zweifel für Letzteres entscheiden, mag nun nicht gefallen, aber es ist IMO eine Frage des Erfolges.
Ich weiß inzwischen gar nicht, inwieweit das für irgendjemanden im Produktionsstab eine Rolle spielte. Ich muss mich da wiederholen: Da ging so viel drunter und drüber... Mir persönlich sind die Klingonen (also ihr neues Aussehen, aber okay, auch die Klingonen selbst ;)) ziemlich egal. Aber wenn es darum geht, das Erbe nicht völlig in den Wind zu schlagen, hätten sie sich ohne große Mühen einen riesigen Gefallen tun können, das Aussehen nicht zu ändern. Die ganze Prämisse eines Prequels musste zum Rohrkrepierer werden, denn wenn es darum geht, so einen Kompromiss - Erbe, wie Du schreibst, und Neues - auf die Beine zu stellen, ist das die so mit ungünstigste Ausgangslage.

Ich stimme dir zu, dass ich nicht unbedingt die TOS ara ausgewählt hätte. Einfach weil man sich da zum teil auch mit den neuen Filmen kanibaliseren kann. Sieht man IMO aktuell bei DC Verfilmungen. Da finde ich die Serien deutlich besser, selbst bessr als die Marvel Konkurrenz. Und ich habe mit den Augen gerollt, als es hieß, das für "Justice League" ein neuer Flash gecastet werden sollte. Ich habe den Film selber noch nicht gesehen, aber die Reviews schießen zum teil sehr gegen den Film Flash.

Ich hätte zum Beispiel, wenn es denn unbedingt Prime Universum hätte sein müssen, vielleicht das frühe 24. Jh. gewählt.

Hier haben die macher wieder wenig Mut beweisen und wollten unbedingt die verweise auf Kirk und Spock. Und das brauchten sie nicht. In einer anderen Serie ist schon zweimal, wenn nicht sogar öfter, auf TNG verwiesen wurden.

Frühes 24. Jh. hätte auch funktionieren können.
 
Zitat
Mein Problem mit der Herangehensweise der Macher ist eben auch, dass sie mir nicht eben, ähh, ich weiß, das klingt gemein, aber, ähh, nun, ich will es sagen, reflektiert vorkommen. Wir als FF-Autoren können uns austoben ohne Ende, das heißt ohne Rücksicht auf andere, auch andere Fans nehmen zu müssen. Bei den Serienmachern ist das anders. Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen! Ich will nicht sagen, dass man den Fans alle Wünsche erfüllen muss, zumal das, wie festgestellt, ja gar nicht möglich wäre.
Aber mal ehrlich: Wie hätte eine neue Star Trek-Serie 2017 mit derartigen Startbedingungen (ich denke da vor allem an die finanziellen Mittel) denn aussehen müssen, um kein Erfolg zu werden? Dass das mehr oder weniger ein Selbstläufer ist, zeigt sich doch im Moment. Denn so viel passt da nicht zusammen - und das ist auch nicht nur das, was ich sage. Die Macher scheinen sich so ein wenig daran zu berauschen, was sie auf die Beine gestellt haben (und vielleicht ist Selbstkritik in Hollywood auch gar nicht möglich bzw. existenzgefährdend), aber wo ist denn der große Coup?

Auch hier bekommst du im Grunde keine Widerrede.

Den größten Fehler, der bei der Entwicklung von DSC gemacht wurde, ist IMO, das Ganze nicht als Reboot zu deklarieren.

Ja, die Serie ist ein Selbstläufer, auch weil wir derzeit IMO wieder ein kleines SciFi Hoch haben. Aktuell schaue ich neben DSC an SciFI serien "The Expanse" und auch "Legends of Tommorrow" kann man als SciFi titulieren. Und dann gibt es ja noch "Orville" und bald kommt "StarGate Origins".

Die Zeit wird zeigen ob das anhält.

Zitat
Das viele Autoren, ich eingeschlossen auf die eher dunklen Ecken gehen, hat einen einfachen Grund, den ein bekanntes Star Wars Zitat (Ketzer, verbrennt ihn!) IMO am besten erklärt: "Die dunkle Seite, einfacher verführerischer sie ist."

Sprich es ist einfacher seine Charaktere erstmal in die kacke zu reiten, damit sie sich wieder den Weg bahnen.
Hmm, aber die Armen: Werden sie denn jemals aus dieser Misere kommen, die Charaktere? ;)
Das wurd ebei DSC im Ansatz schon getan. Indem man Kols Flaggschiff zerstörte, viel eger als ich es erwartet hätte, aber leider auch viel zu einfach.

Zitat
Aber es ist auch generell mit lesen und Kritisieren bei uns etwas mau geworden in letzter Zeit. Da stelle ich keine Ausnahme.
Das stimmt, ich habe leider auch kaum noch Zeit, ich komme kaum zum Lesen und schreiben tue ich eigentlich gar nicht mehr :(

Lorca ist ein Punkt für sich. Die DSC Figuren sind eben keine strahlenden Helden wie ihre Vorgänger, keine moralische Instanz. Das macht sie aber eben auch greifbarer.
Ich verstehe natürlich, was Du meinst: Die edlen Helden ziehen in ganz anderen Sphären ihre Kreise als wir Normalsterblichen.
Aber, hmm, greifbar? Jemand, der plötzlich seine Freundin mit einer Waffe bedroht... Fraglos gibt es sowas auch im echten Leben, leider. Aber für mich ist eine Figur, die solche Volten schlägt, auch nicht wirklich greifbar.
Lorca ist ja auch der Sonderfall. Er ist die Figur die man 'hassen' kann. Auch das ist in der aktuellen Serienlandschaft En Voque.

Zitat
Und das ist die Schwierigkeit bei der Utopie. Wir Menschen sind IMO so gestrickt, wir wollen nicht nur ein besseres Leben sehen, sondern eben auch wissen WIE man dahin kommt. Auch bei der Technologie. Deswegen gibt es doch im Fandom die Diskussionen wie Warpantrieb und Transporter funktionieren könnten.
Das ist ja auch okay. Und die Lücken füllen zu wollen, kann ja auch Spaß machen, deswegen gibt es die Foren und ihre Diskussionen ja auch.
Nur kommt man wohl an einen Punkt, an dem man keine weiteren Klärungen mehr erzielen wird. Beim Transporter gibt es dann einfach den Heisenberg-Kompensator, aber in der Wirklichkeit funktioniert dieser Zauber eben nicht. Doch wer stört sich beim Fernsehen schon wirklich am Warp-Antrieb oder am Transporter, nur weil sie eine technische Utopie sind? Es wäre nur gerecht, bei einer gesellschaftlichen Utopie zumindest ähnliche Maßstäbe anzulegen.

Außerdem: Wo sind die Probleme, die Zwist hervorrufen? Natürlich steckt die Tendenz zum Unfrieden fest in uns Menschen. Aber was sind die eigentlichen Schwierigkeiten?
Durch neue Technologien, außerirdische Freunde und Zugang zu mehr Ressourcen müssen Menschen um 2100 wahrscheinlich nicht mehr Hunger leiden und es gibt keine Armut mehr; man arbeitet, um etwas für sich zu erreichen (vielleicht etwas Außergewöhnliches, Luxus, oder etwas Ideeles) oder um die Gesellschaft an sich voran zu bringen... Wie es ökonomisch funktioniert, dass ein "Grundeinkommen" nicht nur die basalen Bedürfnisse stillt, sondern ein frohes Leben ermöglicht und man trotzdem gut konsumieren kann? Dann gibt es da halt auch einen "ökonomischen Heisenberg-Kompensator".

Die Zwistigkeiten entsteht im Grunde durch das Streben nach Macht. Macht ist etwas, was man nicht replizieren kann, weil es auch was ideeles ist. Es ist auch der Punkt "Ich habe Recht und die anderen nicht."

Zitat
Das was du als Kanten und Ecken siehst, sind IMO sehr Sandkörner m Getriebe, die ganz normal  sind, wenn sich Leute kennenlernen
Picard blieb nicht so, wie er im TNG-Piloten war (auch wenn er in der ersten Staffel doch manchmal nicht so charmant rüberkommt wie später). Aber was da passiert, ist doch ein bisschen mehr; das sind eindeutig Ecken und Kanten, denn es ist beim Kennenlernen zum Beispiel nicht normal, dass der Vorgesetzte seinen neuen Stellvertreter noch nicht einmal anschaut. Dagegen trat selbst Lorca in "CifK" freundlich wie ein apostolischer Diplomat auf ;) Das waren schon Ecken und Kanten, die Picards Charakter wohl noch weiter vom jovialen Ur-Captain Kirk entfernen sollten (was sicherlich ein Schock für die ST-Fans damals war).
Da müsste ich mir den TNG Piloten mal wieder ansehen, um da szu bewerten.

Zitat
Und das ist auch IMO der nachteil des episodischen Erzählens bei TNG. Ein Problem wird für eine Folge rausgeholt und dann gleich gelöst.
Das stimmt. So ein Konzept muss vereinfachen, damit es ein Ende gibt.
Da haben moderne Serien schon mehr Möglichkeiten.
Hat DSC - wie gesagt, auf dem letzten Stand bin ich noch nicht - hier, bei solchen Möglichkeiten, Erwartungen erfüllt?

Selbst Rikers Vaterproblem brauchte dafür nur eine Folge.
Allerdings einigermaßen vorbereitet, denn ich glaube, wir erfahren schon vorher, dass es Störungen im Verhältnis der beiden gab.
Joah, das Vaterproblem wird nicht nur schnell gelöst, sondern auch noch auf eine sehr klischeehaft, kitschige Art ;) :D Vielleicht hatte es nur ein Schlüsselerlebnis zur Annäherung gebraucht. (Obwohl, wo war Kyle Riker eigentlich bei der Hochzeit? ;))

Wie dem auch sei... Riker verträgt sich wieder mit seinem Vater. Picard lernt, wie man mit jungen Leuten umgeht. Der Wunderknabe Wes muss sich zurechtfinden, geht dann zur Sternenflotte und bricht dann aus den Konventionen aus, um seinen eigenen Weg zu finden... Wie man so etwas nennt? Figurenentwicklung. Dafür, dass TNG sowas eigentlich gar nicht vorhatte, passierte es doch immerhin ansatzweise immer wieder.
Wenngleich natürlich...

Aber der Zuschauer weiß eben aus Erfahrung, dass man oft an seinen Schwächens ein Gnazes Leben lang arbeiten muss und manchmal gelingt es einen nicht und sie tauchen wieder auf.
...das den Schluss zulässt, dass man als Zuschauer vielleicht gar nicht möchte, dass sich eine Figur (nicht nur alte Figuren wie Kirk oder Picard, sondern eben auch die aktuellen wie Lorca) verändert? Das setzt zumindest ein Fragezeichen hinter die Idee, moderne Serien sollten eine Entwicklung zeigen.

Man behält zwar seine Schwächen, aber im Normalfall hat man sie im Laufe der Jahre besser im Griff.

Ich bin schon immer vorschnell gewesen und habe früher, vor allen als Kind mir oft Ärger eingehandelt, weil ich einfach nur reagiert habe, wenn ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe. Heute überlege ich meistens, ob sich ein Kampf lohnt oder nicht.

Zitat
das schreit doch fast noch einen Contest?
An sich ja, gute Idee :)
Bloß weiß ich nicht, wie das in der Praxis funktioniert. Die Frage ist, wie man ein Konzept dann am besten vorschlägt und vorstellt... Das ist gar nicht so trivial!
Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht; zwar weiß ich noch nicht, was daraus wird. Die Grundidee finde ich interessant, aber ob ich sie wohl nur dann richtig vorstellen kann, wenn sie ausgearbeitet ist, oder ob das ganze auch als Konzeptskizze funktioniert..?  ::)
Ähm, wenn ich mir sehe, was hier früher bei  Contests, wie dem zur ENT F oder zum TOS Phasergwehr an Konzepte entstanden sind, dann denke ich, das könnte durchaus funktionieren.
Titel: Antw:ST-DSC: Staffel 1 -Midseason Rückblick
Beitrag von: Max am 24.12.17, 11:51
Und selbst da gibt es Unterschiede. Du hast bereits vor DSC schiffe mit Lücken im Rumpf designt. Das ist etwas was ich in den seltensten Fällen wirklich mag.

Und was die Discovery selber angeht, das ist für mich ein hässlicher Eimer. Kein vergleich zu meinen drei Lieblingen, der ENT E der Refit Consti und der Prometheus.
Was Du schreibst, ist richtig, aber ich meinte das auch ein bisschen anders: Wenn man sich die "Miranda"- oder die "Nova"-Klasse anschaut, weiß ein Fan - unabhängig davon, ob dieser Fan in ST eine Utopie sieht oder ob ihm Kämpfe mit Borg wichtiger sind -, dass er es mit einem Schiff der Sternenflotten zu tun hat. Damit ist das Gezeigte schon mal als Star Trek identifizierbar. Dann kommt natürlich noch der Geschmack dazu.
Für DSC könnte das bedeuten: Die "Discovery" selbst - so häßlich sie auch sein mag - kann zur Not noch als Sternenflottenschiff erkannt werden. Insofern könnte man sich über Geschmacksfragen hinweg darauf einigen, dass die Serie hier an ST anschließt (wenn vielleicht auch nicht an TOS). Bei den Klingonen funktioniert das schon wieder nicht mehr.

Aber man darf eben trotzdem nicht vergessen, dass wir hier erstmal nur einen Teil der ersten Staffel sehen und es mit Serien, die weitaus länger liefen. vergleichen.
Da gebe ich Dir Recht.
Nachdem bei früheren Serien sozusagen von Folge zu Folge gedacht wurde, sind Veränderungen in der Machart wahrscheinlich auch leichter gewesen. Bei einer moderneren Serie hätte man viel viel mehr Arbeit im Vorfeld leisten müssen, weil sich alles auf die ganze Staffel bezieht. Das könnte heißen, dass man jetzt schon mit Hochdruck an Staffel zwei oder drei arbeiten müsste. Das ist ein bisschen so wie in der Formel 1, wenn ein Team merkt, dass ihr aktueller Wagen nicht der große Wurf ist. Dann wandern in Sachen Entwicklung auch irgendwann die Ressourcen mehr in Richtung der nächsten Saison und die aktuelle mehr oder weniger abgehakt.

Die Zwistigkeiten entsteht im Grunde durch das Streben nach Macht. Macht ist etwas, was man nicht replizieren kann, weil es auch was ideeles ist. Es ist auch der Punkt "Ich habe Recht und die anderen nicht."
Macht und Glauben - ja, die sind wirklich nicht einfach "kanalisierbar"...
Ein System kann das Streben nach Macht aber doch irgendwie "deckeln": In beruflicher Hinsicht kann man auch in einer friedlicheren Welt Macht erlangen. Die meisten Captains, die wir so gesehen haben, finden sicherlich Gefallen daran, entscheiden zu dürfen, wo es lang geht. Das funktioniert auch in anderen Bereichen wie Forschungseinrichtungen. Was die politische Macht anbelangt, ist es doch zu einem guten Teil so, dass in einer demokratischen Ordnung die Phantasien eines Alleinherrschers (inklusive Kriegstreibereien) in der Umsetzung nicht weit kommen werden. Natürlich kann es Ränkespiele geben, aber ob die dann gleich ins Extreme abdriften?

Zitat
das schreit doch fast noch einen Contest?
An sich ja, gute Idee :)
Bloß weiß ich nicht, wie das in der Praxis funktioniert. Die Frage ist, wie man ein Konzept dann am besten vorschlägt und vorstellt... Das ist gar nicht so trivial!
Ich habe mir schon erste Gedanken gemacht; zwar weiß ich noch nicht, was daraus wird. Die Grundidee finde ich interessant, aber ob ich sie wohl nur dann richtig vorstellen kann, wenn sie ausgearbeitet ist, oder ob das ganze auch als Konzeptskizze funktioniert..?  ::)
Ähm, wenn ich mir sehe, was hier früher bei  Contests, wie dem zur ENT F oder zum TOS Phasergwehr an Konzepte entstanden sind, dann denke ich, das könnte durchaus funktionieren.
Ja, da konnte man ein fertiges "Produkt" präsentieren, indem man eine Grafik gepostet hat. Hier würde das dann aber heißen, dass man eine komplette Serie als FanFiction schreiben müsste und das ist halt ein riesiger Aufwand!
Und wie aussagekräftig einfach eine Seite mit Konzept ist? Klar, die Serienmacher müssen den Studiobossen auch auf diese Weise eine Serie verkaufen. Trotzdem bin ich skeptisch.
TinyPortal © 2005-2019