Diesmal fiel es mir besonders schwer, den Inhalt kurz zu umreißen. Ihr seht ja, wie dämlich die Kurzangabe geworden ist
Mal sehen, was Du zu Folge 27 sagen wirst :)
Typisch Satyr. Hat man "blasses Gelb" gelesen, bleiben wieder deutlich mehr Fragen als Antworten ;) :DVielen Dank fürs Lesen und kommentieren :)
Nach der 27. Geschichte muss ich vielleicht nicht mehr erwähnen, wie gut und angenehm dein Schreibstil ist. Natürlich mache ich es dennoch ;) Ernsthaft, du schreibst schlicht... schön, Max. Du hast einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil, der gleichermaßen kunstvoll wie angenehm, ja... beruhigend ist.Danke, das bedeutet mir - ernsthaft :) - sehr viel, weil ich ich große Schwierigkeiten hatte, den Wiedereinstieg ins Schreiben zu finden.
Aber nun zum Inhalt [Achtung; Spoiler]. Ich war zunächst überrascht, dass Hunter im Grunde gar nicht vorkommt, aber es tut definitiv gut und ist vielleicht längst überfällig, Pu mal in den Vordergrund zu rücken - und nicht nur sie, sondern sogar noch eine andere Frau. Das sind gute Schritte, um die Balance zum doch recht männerlastigen Cast zu halten. :) Dass man sich inzwischen der fast prophetischen Eigenschaften des Kunstwerks bewusst ist, und entsprechend darauf achtet und sich davon leiten lässt, ist eine gute Idee und eine logische Entwicklung und irgendwie wundert es mich nicht, dass diese Maßnahme unter Hunter stattfindet. Würde mich nicht wundern, wenn er in seinem Bereitschaftsraum einen Monitor hätte, der einen Live-Feed zur Statue zeigt, damit ihm jede Veränderung auffällt. Oder dass er einen armen Ensign abstellt, um zu gucken.Ja, Pµ mal mehr Platz einzuräumen, war notwendig und es passte auch nur so alles zusammen. (Aber Hunter ist ja immer noch sozusagen drohend im Hintergrund. Und der zerstörerische Akt des Beames geht letztlich auch auf sein Konto). Die Idee, dass er einen Ensign abstellt, um die Skulptur zu beobachten, finde ich cool :))
Der weitere Verlauf der Geschichte ist dann zunächst herrlich klassisch; eine fremde Welt, eine Insel, ein Rätsel, zwei Leute, die das Rätsel lösen wollen. Diese Art der Geschichten werden leider kaum noch gemacht. Alles rund um die Insel beschreibst du dann so atmosphärisch, dass man direkt miträtselt. Zunächst hat sich mir die Verbindung zu der Diskussion von mir und Leela nicht erschlossen, aber letztendlich ist doch noch erkennbar, welche Ideen bei dir getriggert wurde, und es ist gewiss keine schlechte. Die Fragen, die sich Pu stellt, gehen in eine ungewöhnliche, fast schon religiöse Richtung, etwas, das ich bei Satyr gar nicht erwartet hätte. Schön, dass die Reihe auch nach 27 Einträgen noch überraschen kann. Teilweise fand ich Pus Überlegungen schon fast auf paradox pragmatische Art kindlich, was zwar du deiner Darstellung der Menschen/Föderation passt, sie aber auch erneut in einen starken Kontrast zu Hunter stellt.Bei der Satyr-Reihe habe ich natürlich den Vorteil, dass ich das schreiben kann, was ich selber gerne lesen würde und ich würde eben auch gerne Geschichten als Lektüre hätte, die mich auf eine solche Reise mitnimmt. Ich glaube sogar, dass mir Lösungen zu den Rästeln nicht automatisch wichtig wären, solange mich der Rest interessiert hat.
Die Fragen, inwiefern ein Mensch (oder ein Schiff ;) ) im Laufe der Zeit gleich bleibt ist eine spannende. Man hört ja oft ein "Du hast dich verändert", oft mit einem negativen Beiklang. Natürlich kann man sich auch in eine schlechte Richtung verändern, aber Veränderung selbst ist doch essentiell, und eigentlich auch etwas begrüßenswertes, weil es bedeutet, dass sich das Individuum weiterentwickelt, weiterstrebt. Gerade Sternenflottenoffiziere, die ja da rausfliegen, um neues zu entdecken, neue Erfahrungen zu machen, müssten das ja eigentlich als etwas... normales, wichtiges Betrachten?
In jedem Fall ist das Thema gut gewählt, Trek-würdig. Auch das wiederhole ich gerne; Satyr tritt wunderbar in die Fußstapfen von TNG. (Das ist übrigens als Lob gemeint - ich sag's lieber dazu)Danke, ich fasse das auch als Lob auf :) Aber obwohl ich die TNG-Schwächen kenne, finde ich die Serie trotz allem gut so wie sie ist.
Der leichteste Lesekonsum ist "Blasses Gelb" innerhalb der Reihe nicht unbedingt, aber es ist dennoch ein weiterer guter Eintrag, finde ich. Ich habe das Lesen wieder sehr genossen. :)Ja, stimmt, leichte Kost ist es wahrscheinlich nicht und "Blasses Gelb" wäre wohl auch ein nicht eben idealer Einstieg in die Reihe, aber ich mag die Folge und freue mich, dass sie Dir auch gefallen hat :)
Ich lese mir die Beschreibungstexte gar nicht (mehr) durch, weil ich mich viel lieber komplett überraschen lasse.:D Aber irgendeinen Satz werde ich wohl trotzdem finden müssen ;)
Ganz einfach: Wo bleibt Folge 28? :):thumbup Na mal sehen, vielleicht fliegt mir mal wieder eine Idee zu. Das Forum ist ja auch sehr inspirierend :)
Okay, ich versuch es mal … ;) Ich habe „Blasses Gelb“ jetzt zweimal gelesen, aber ich fürchte, ich habe es nicht wirklich verstanden.Dann möchte ich mich umso mehr bei Dir bedanken! Das artete dann ja fast in Arbeit für Dich aus!
Da ist einmal das Phänomen des Planeten mit der (möglichen) Linse, dessen Erkundung aufgrund der Veränderung des Kunstwerks angeordnet wird. Wenn ich das aus dem Kontext richtig verstanden habe, dann handelt es sich um einen Wasserplaneten mit nur dieser einen Insel? Der Eindruck hat sich mir aufgedrängt, da im gesamten Gespräch um die mögliche Ursache der gläsernen Erhebungen auf derselben zwar die Fauna des Meeres nicht jedoch Landbewohner anderer Kontinente angesprochen worden sind.Joah, andere Landmassen dürfte es (in meiner Vorstellung) schon geben, aber da dort niemand lebt, spielen sie nicht wirklich eine Rolle.
Die Ansammlung an Exponaten auf der Insel ist unerwartet und ich fand es sehr interessant, den beiden Frauen bei ihren Überlegungen über Herkunft und Sinn der Gravuren zuzuhören. Wie stets hast Du das in recht gesetzte Reaktionen verpackt, was für mich eines der Markenzeichen Deines Stils ist. Für mich als Leserin erschafft das eine gewisse Distanz, so als würde ich die Szenen aus der Ferne betrachten. Das fasziniert mich hier an dieser Geschichte einmal mehr. Die verschiedenen Erklärungsversuche, über welche die beiden Frauen nachdenken, zeigen deutlich, vor welchem Problem man steht, wenn man zwar das Phänomen betrachten kann, jedoch keinerlei Anhaltspunkte irgendeiner Art für eine Erklärung zur Hand hat. Jede Idee klingt für sich betrachtet plausibel, keine von ihnen ist in irgendeiner Art beweisbar. Eine ziemlich frustrierende Angelegenheit für die Wissenschaftler. Ich hätte fast noch erwartet, dass in eine der Theorien die gestaltähnliche Felsformation einbezogen werden würde.Hmm, aber ich lese also heraus, dass, hmm, man als Leser nicht so nah an den Figuren ist, weil sie nicht sonderlich gefühlsmäßig auf die Entdeckungen reagieren? Das wäre natürlich auch ein wenig schade.
Dass das biotische Band erst in einer langen Zeitspanne das System passieren wird, hatte ich richtig verstanden, oder? Das würde dann eher für den Gebrauch einer weitreisenden Sonde sprechen.
Da wäre als möglicher Lösungsansatz die radikale Vorgehensweise, die Hunter in Gedanken unterstellt wurde, sogar hilfreich. Wobei dieses Vorgehen durch die offensichtlich durch die Energieübertragung des Beamvorgangs veränderte Ausgangslage über der Insel wohl unmöglich gemacht wurde (und hier oute ich mich als Anhängerin der Linsentheorie, die natürlich auch überhaupt nicht bewiesen ist). Pµs entsetzte Reaktion auf diese Veränderung und ihre feste Entschlossenheit den Energiezustand wieder irgendwie zu ändern, macht deutlich, welchen tiefen Eindruck die Insel bei ihr hinterlassen hat. Natürlich werden wir in bewährter Max-Manier nie erfahren, ob es ihr gelingt, den Ausgangszustand wieder herzustellen, aber irgendwie ist es ein wenig versöhnlich für mich zu wissen, dass sie es versuchen wird, statt schulterzuckend weiterzufliegen.Nun, was die Linsen-Theorie anbelangt, hast Du, jedenfalls wenn Du mich fragst, aufs richtige Pferd gesetzt ;) :D
Tja, und dann kommt der Teil, den ich fast als den faszinierendsten Aspekt der Geschichte empfinde, den ich aber nicht wirklich verstehe (das geht bei mir oft Hand in Hand): Der Moment, als Pµ plötzlich an Gräber denkt und dabei unwillkürlich in die tiefschürfenden Überlegungen über Verlust, Veränderung und Entwicklung verfällt, darüber, was eine Person ausmacht. Schon zuvor hatte sie kurz eine solche fast beklemmende Eingebung, als sie an das Familienphoto ähnliche Bild ihrer Eltern, ihrer Schwester und sich selbst denkt (den einzigen Kindern, die ihre Eltern je besessen haben …) Das ist bei Dir garantiert kein Schreibfehler. Umso bedeutsamer ist für mich dann der Moment, wo sich offensichtlich ihre Erinnerung hin zu einem Bruder verändert … alleine … ich versteh’s nicht …Dieser Abschnitt ist für mich der weitaus wichtigste der ganzen Geschhichte. Ich bin fast froh, dass ich für den Rest (die Insel und die direkte Auseinandersetzung mit der Entdeckung) auch Interesse aufgebracht habe und das Schreiben da nicht zur Last wurde, weil sich für mich schnell herauskristallisiert hat, dass ich den Fokus auf die Frage legen will, was eine Person ausmacht und ob diese Identität erhalten bleibt, wenn man sich verändert, noch dazu über das Leben hinaus.
Schon zuvor hatte sie kurz eine solche fast beklemmende Eingebung, als sie an das Familienphoto ähnliche Bild ihrer Eltern, ihrer Schwester und sich selbst denkt (den einzigen Kindern, die ihre Eltern je besessen haben …) Das ist bei Dir garantiert kein Schreibfehler. Umso bedeutsamer ist für mich dann der Moment, wo sich offensichtlich ihre Erinnerung hin zu einem Bruder verändert … alleine … ich versteh’s nicht …Ja, das ist natürlich auch eine komplixierte Sache, weil ich Eindeutigkeit vermeiden wollte. Ich fürchte auch, dass ich da nicht sonderlich geschickt vorgegangen bin, ohne dass man am Ende einen Nutzen daraus ziehen könnte.
Als eher unwichtiges Detail am Rande hat mir hier einmal mehr Deine Verwendung des Begriffs „Offizierin“ gefallen (das hatte ich schon früher einmal bei Deinen Geschichten erwähnt) und Du hast mein Pµ-Bild entzaubert ;) . Da bisher über sie nichts außer dem Namen bekannt war, hatte ich mir eine junge Frau mit kahlköpfigem, großäugigem Alienaussehen zurechtgelegt (alleine vom Namen her). Nun jedoch beschreibst Du sie als menschlich und sie ist bereits reiferen Alters, da sie von ihrer Kollegin als „junger Frau“ denkt und man erfährt, dass sie bereits Kinder großgezogen hat. Hat jetzt nichts mit der Geschichte zu tun, aber da ich bekanntlich ziemlich charakter-fixiert bin, finde ich solche Informations-Bröckchen immer wieder interessant.
Danke, das bedeutet mir - ernsthaft :) - sehr viel, weil ich ich große Schwierigkeiten hatte, den Wiedereinstieg ins Schreiben zu finden.
Wenn ich mir noch eine kleine Anmerkung erlauben darf: Pµ, nicht Pu
Ich glaube sogar, dass mir Lösungen zu den Rästeln nicht automatisch wichtig wären, solange mich der Rest interessiert hat.
Mir gefällt, wie positiv Du dem Thema der Veränderungen begegnest.
Aber obwohl ich die TNG-Schwächen kenne, finde ich die Serie trotz allem gut so wie sie ist.
Die TNG-Figuren sind für mich ein wenig Ausdruck für die Beobachtung, dass sich die Menschheit seit TOS tatsächlich weiterentwickelt hat, dass sie also reifer, aber auch ernster und distanzierter geworden ist.
[...]dass ich den Fokus auf die Frage legen will, was eine Person ausmacht und ob diese Identität erhalten bleibt, wenn man sich verändert, noch dazu über das Leben hinaus.
Im anderen Teil wird sie "übermannt": Sie hatte nie einen Bruder, hat auch keinen verloren, sie ist selbst noch einigermaßen jung, hat noch keine Kinder. Das sind die fremden Einflüsse.
Ich glaube das ist eine gewisse Unsicherheit, die jeden von uns heimsucht; wer einmal gelobt wurde "gut" zu sein, der hat danach vermutlich Angst an den früheren Erfolg nicht anschließen zu können. Dann fängt man nämlich plötzlich an, den Text nicht mehr so sorglos niederzuschreiben wie zuvor, sondern plötzlich auch zu analysieren und zu hinterfragen und... man wird unsicher. Wenn es dich beruhigt: bisher fand ich all deine Texte sehr gut und auf einem gleichbleibend hohem Niveau. Nach 27 Satyr- und etlichen anderen Kurzgeschichten kann man da wohl auch nicht mehr von Zufall oder einem Unfall sprechen, sondern einfach davon, dass dir das Schreiben liegt. Also solltest du im Grunde ganz beruhigt sein :)Ja, ich hatte irgendwie wirklich nicht den Flow, den musste ich mir regelrecht zurückerobern, das war ein merkwürdiges Gefühl. Es beruhigt mich tatsächlich, wenn Du findest, dass mir das gelungen ist :) :bounce
:-[ :-[ Ich.. weiß, ich habe nur keine Ahnung wie man dieses µ Zeichen macht. Das muss ich also immer per Copy-Paste einfügen und... war diesmal zu faul dafür :-[ :-[Ich weiß nicht, was für einen Computer Du verwendest, aber normalerweise sollte es mit "Alt Gr" + "m" funktionieren :)
Das ist etwas ganz erstaunliches, denn eigentlich gehöre ich zu den Leuten, die nicht gerne im Dunkeln tappen. Vielleicht werde ich alt, aber bei Satyr macht mir das gar nichts mehr aus, hier finde ich tatsächlich Gefallen am Rätseln (auch ohne Aussicht auf Antworten) und davon, mich einfach auf eine Reise führen zu lassen. :)Na ja, ohne Antworten zurückzubleiben, kann ja auch ätzend sein und ich kenne genug Beispiele, in denen das auch für Frustrationen sorgt. (Aber im Notfall ist ja auch das das Schöne an einem Forum, dass man sich noch weiter darüber austauschen kann). Aber ich finde es auch schön, wenn man als Leser insofern ernst genommen wird, als dass man selber seine Position bestimmen darf :) ...Auch wenn natürlich auch ich ein paar Lesarten aufzwingen will ;)
Na ja, aber wie soll Wachstum ohne Veränderung erfolgen? Wer immer nur das gleiche macht, das gleiche erlebt, wird auch immer nur das gleiche Denken, das gleiche sein. Das wäre ja Stagnation (die eigentlich auch gar nicht möglich ist). Wir haben ja auch eine gewisse Kontrolle darüber, wie wir uns verändern, also in welche Richtung, und den Gedanken finde ich sehr kraftvoll.Ja, da hast Du Recht.
Ich ebenso. :) Ich finde es schade, dass die Serie inzwischen aufgrund ihrer positiven Darstellung der Zukunft und der Menschheit weitgehend als Unrealistisch oder gar kindisch-naiv abgetan wird, während Serien, in denen gemordet und mit dem Ellenbogen agiert wird als "besser" gesehen wird, weil das offensichtlich das ist, was die Leute kennen und sich nichts anderes/besseres für uns vorstellen können. Kein schöner Gedanke :/Ja, furchtbar :( Da sind wir einer Meinung.
Ich mag diesen Ansatz definitiv, bin mir aber nicht so sicher, ob der wirklich auf TNG zu übertragen ist.Ja, das ist wie gesagt überspitzt, aber für mich eben eine Perspektive, die zu TNG ebenso gehören kann, wie das oft geschmähte "Friede, Freude, Eierkuchen" - jedenfalls zu Beginn der Serie: Ich finde, TNG hat sich von allen ST-Serien am stärksten verändert.
"On the starship Enterprise, no one is alone. No one." - Captain Picard.
Immerhin haben sie ja einander und deshalb sind sie nicht isoliert. Das erinnert dann schon auch ein bisschen an Kirk, Spock und McCoy am Lagerfeuer "Andere Menschen haben Familie" "Andere Menschen, Pille. Nicht wir" Eigentlich hat nur Picard am längsten gebraucht, seine Mauern weiter fallen zu lassen, und sich dem Rest bei Freizeitaktivitäten anzuschließen. Das hat er ja dann am Ende mit dem Kartenspiel gemacht. :)
Hmm, das rüberzubringen, was ein schmaler Grat. Ich wollte höchstens Hinweise geben. Die Bezugnahme mit dem Familienfoto war gerade noch stimmig, wobei ich schon die Befürchtung hatte, das "die einzigen, die sie je besessen hatten und besitzen würden" schon zu offensiv war. Das war wirklich ein schwieriger Punkt auch für mich beim Schreiben und ich habe auch damit gerechnet, dass man das falsch versteht. Wäre mir genauso gegangen: Ich glaube, ich hätte es auch nicht auf Anhieb richtig interpretiert. Aber der Punkt mit Pµs Familie wäre mir dann vielleicht noch einmal bewusst geworden und da habe ich wirklich die Hoffnung, dass die Leser dann sagen: "Hey, der Max hat sich da nicht vertan, das muss eine andere Bedeutung haben."ZitatIm anderen Teil wird sie "übermannt": Sie hatte nie einen Bruder, hat auch keinen verloren, sie ist selbst noch einigermaßen jung, hat noch keine Kinder. Das sind die fremden Einflüsse.
Oh, das habe ich dann aber auch falsch verstanden.
Das Konzept mit der "Linse" ist sowas von angreifbar.
Na, was solls – üsch fang mal an. *Nietzches Boxhandschuhe überziehe*Entschuldige vielmals, dass es so lange gedauert hat, aber bei einem so super ausführlichen Review brauche ich immer etwas länger, um gebührend auf ihn zu antworten :)
Zunächst, ich war stark am Überlegen was ich Dir für ein Feedback gebe. Ich habe nämlich wahrscheinlich (wie so oft) zwei davon. Den Ersteindruck – und dann das Feedback nach wiederholtem Lesen (was ich noch nicht getan habe, um den Ersteindruck nicht zu verwischen). Beide Feedbacks könnten unterschiedlich ausfallen, habe ich den Verdacht – bzw. ihren Schwerpunkt auf verschiedene Aspekte legen, denn – die Geschichte bietet sehr viele Zugänge und weist je nach Leselaune verschiedene Schichten auf, was – große Kunst ist. Insofern schonmal; Kompliment!Das ist ein großes Lob, vielen Dank :)
In den ersten zwei thematischen Abschnitten bekam (die Farbveränderung der Skulptur und die ersten Untersuchungen auf der Insel selber durch Pµ bekam ich genau das was ich erwartet hatte... eine sehr typisch und ruhig, fast unaufgeregt anlaufende Satyr Geschichte. Einmal mehr ist mir aufgefallen wie „unscharf“ Deine Geschichten zu Beginn sind. Sie transportieren das Gefühl (sie wecken also Emotionen, zweites Kompliment) das eine Veränderung bevor steht, aber welche, wie gross sie ausfällt und wen oder was sie betrifft ist unklar und wir bewusst immer wieder in Andeutungen belassen oder ins Diffuse entrückt. Wenn man zu Beginn nach Fakten greifen will – weichen einem Deine Sätze sprichwörtlich aus. Das verstärkt sich noch als Pµ die Insel untersucht und das auf eher intuitive Art tut statt von Beginn an den Trikorder zu nutzen und sich sehr aufs faktische zu beschränken. Man ist in Pµ's Wahrnehmung eingebunden und... man kann sehr wenig fassen. Über der Insel und auch Pµ selbst liegt ein leichter, aber noch durchsichtiger Nebel. Übrigens kein so untypischer Satyr-Nebel, der er enthält laut Analyse von Mr. Data 22,5% Ruhe, 31% mitgebrachter Zeit und Entschleunigung, 5,8 % Unaufgeregtheit in Anbetracht grösster Entdeckungen, 29,2% Stimmung und Emotion und dazu eine gehörige,nicht genau messbare Melancholie.Na, wenn Mr. Data das so analysiert hat ;)(http://www.sf3dff.de/Themes/default/images/post/thumbup.gif)
Dieses Ganze transportiert bereits sehr früh ein Gefühl von – nicht unbedingt Verlust, aber doch – sich selbst beim Verändern zusehender Beobachtung! (viel Spass mit dem Satz! :P).Was für ein herrlicher Satz! :thumbup
Mehr davon hätte es allerdings nicht werden dürfen, denn ich habe leicht aufgeatmet als der Wechsel zu Paise ging – die eher technisch und näher an den Fakten an die Entdeckungen herangeht. Hatte man kurz zuvor das Gefühl das man mit Pµ nicht so sehr weiter kommt, weil der Autor sein Wissen etwas hinter ihrer Gefühlslage versteckt hält und sich noch nicht in die Karten schauen lassen will, „liefert“ Paise nun einiges mehr und die Insel taucht aus dem Nebel auf und gewinnt Kontur... (kurz bevor sie mit Pµ versinkt).(Je nach dem, wie man den Namen von Paise aussprechen will, könntest Du dann quasi auch sagen: Paise picked up the Pace ;) :D)
An der Stelle gewinnen die Fakten und das „tatsächliche“ erst- und einmalig die Oberhand. Was zu einer kleiner.... (ich tue mich schwer es als Schwäche zu deklarieren).. sagen, wir... Frage hinführt. Es sind eigentlich mehrere Fragen. Zum einen warum die Figuren (und auch das ist Satyr-Typisch) immer so isoliert agieren. Bereits mit der ersten Entdeckung unter „Glas“,nämlich des Planetenmodells, hätten 99,9% aller Starfleet Offiziere ihren Kollegen gerufen und ihm das gezeigt. Nach dem dritten oder vierten, spätestens aber nach auftauchen der Satyr Modelle, hätte man das Schiff gerufen... man muss sich immerhin bewusst machen: Man steht vor etwas was das Schiff beobachten und sogar im Detail nachbilden kann. Das muss nicht unbedingt harmlos sein (an dieser Stelle schalten wir zum „Die Körperfresser kommen“ als Star Trek Remake).Dass die Figuren so isoliert agieren, ist glaube ich ein Mittel von mir, die Identifikationskraft noch ein bisschen zu steigern. ST lebt ja eigentlich (zumindest in der (Eigen)darstellung) vom Teamwork; und damit ist es in der Sci-Fi glaube ich auch nicht allein. Ein anderer Trick wäre, zwar verschiedene Figuren miteinander auftreten zu lassen, aber dafür zu sorgen, dass sie erst alle zusammen vielschichtig sind. Ich mag es aber, wenn man in so einem Moment der Erkundung nicht durch zu viele Perspektiven abgelenkt wird.
Ebenso scheint das Schiff sein Aussenteam vergessen zu haben, denn obwohl sich das Wolkenloch schliesst – informiert man sie nicht und nimmt auch – obwohl sie Stunden da unten verbringen keinen Kontakt zu ihnen auf. Man (ich) muss mich wohl damit abfinden; Satyr Aussenteams sind (gefühlt und offenbar selbstgewählt) immer allein und isoliert. Und das über Stunden...
Warum man sich keine Hilfe mit einer Analyse beim Schiff holt, fällt noch mehr ins Gewicht als man sich sehr lange die Option offen hält, Gefühls- und diskussionsfähig, dass dies ja irgendwie "natürlich" entstanden sein könne. Mir ist klar das die Geschichte das etwas fokussieren muss, um sich nicht selbst durch Festlegung zu schnell und zu eindeutig zu entzaubern... aber hier wirkt es unglaubwürdig.
Unglaubwürdig weil, spätestens als die Satyr selbst als Miniatur auftaucht, klar ist,dass keine natürlichen Prozesse am wirken sind. Denn die Satyr selbst ist nicht sooo alt... und jeder natürliche Prozess der solche Abbilder erschaffen würde, bräuchte gewiss, Jahrzehnte, Jahrhunderte oder Jahrtausende um sie so zu erschaffen. Nicht zu lange an dieser „es könnte natürlich sein“ Version festzuhalten hätte ich einen Tack besser gefunden – zumal das „natürliche“ reicht als Möglichkeit ins Spiel gebracht zu werden. Jeder Leser wird nämlich automatisch in die andere Richtung (Intelligenz) tendieren – da diese für den Fortgang der Geschichte spannender ist als... Hohlraumminiaturen bei ausedimentieren zuzusehen.Ich hatte mal eine Geschichte geplant, die voll auf Enttäuschung setzt und den Gedanken habe ich auch noch nicht aufgegeben ;) Insofern könnte man sich vielleicht doch nicht so sicher fühlen, dass nicht doch die langweiligere Lösung am Ende dann richtig ist. Aber ich gebe Dir natürlich vollkommen Recht, dass ich hier einfach auf einen anderen Punkt hinauswollte und dann war dieses Störmanöver (hier gibt es also doch eins, wenn auch eines, dass in der wissenschaftlichen Ecke bleibt, weshalb es vielleicht besser zur Stimmung passt) vielleicht zu groß.
Ein Gedanke der wiederum fehlt – und das sagt mehr über den Autor aus – als die Geschichte, ist folgender: Was passiert denn wenn ich so ne Glaskugel abschneide mit dem Phaser und zur Analyse mit aufs Schiff nehme? Ich weiß ziemlich genau was passiert! Auf dem Schiff würde Max in den Transporterraum stürmen und schreien „Sakrileg! Wie konntet ihr nur.. Barbaren!“Du hast mich voll durchschaut ;) :D(http://www.sf3dff.de/Themes/default/images/post/thumbup.gif)
Es sagt eine Menge drüber aus wie der Autor zu Natur und Entdeckungen, generell zur Wahrnehmung steht – wenn nicht einmal der Gedanke auftaucht so einen leckeren Miniaturpilz abzuschneiden und mitzunehmen. Das übrigens der Gedanke fehlt deutete übrigens auch sehr früh drauf hin das man es nicht nur mit Natur zu tun hat – weil da wären die Hemmungen so nen „Ding“ aufzusammeln sicher geringer. Ich wette Kirk hätte drei eingepackt gehabt bevor Spock ihm mal am Ärmel gezupft und milde missbilligend den Kopf geschüttelt hätte, bevor McCoy an Bord der Enterprise aus einem der Hohlraum Satyrs noch ein luftiges Hohl-Shuttle entbunden hätte. Ich mag TOS halt,... und Wunder.. und Hohlräume. Und Abschweifen. Konzentration, verdammt!
Was an diesem mittleren Part noch Spass macht sind die kleinen schreiberichen Effekte... das „beiseite treten“ von Pµ worauf sich hinter ihr die Miniaturen zeigen oder das Erschrecken von Paise sind...angenehme Auflockerungen in der Unaufgeregtheit mit der die zwei zu Werke gehen. Das ganze mündet im letzten Teil der mit dem Aufmerksam werden der Dopplungen, Vervierfachungen beginnt... Dummerweise war mir sofort die Erklärung klar, warum die Satyr 4-fach da war – weil ich das Schiff irgendwie mit 4 verschiedenen Captains in Verbindung bringe die – ich entweder selbst schon gelesen, erwähnt gefunden oder nur falsch erinnerlich habe. ^^ Auf jeden fall war mir sofort klar das die Satyr in verschiedenen Phasen ihres „Lebens“ dort abgebildet war.Danke für das Lob - ich Dir aber auch gleich ein Lob aussprechen: Du bist halt zu versiert, als dass man Dich in die Irre führen könnte :)
Einer weitere interessanten Frage – welche nämlich die neueste Satyr da ist und wie alt diese sei, gehen die beiden Frauen kurioserweise nicht nach, obwohl... das ein Schlüssel zum Geheimnis der fremden Intelligent sein müsste. Aber gut, es ist Satyr und ähnlich wie Star muss man dabei nicht alles erklären oder wissen – es stört auch nicht solche fehlenden Infos nicht zu haben, weil die Geschichten und Ideen dahinter viel mehr der Lesegenuss sind als... eine nachgereichte Erklärung.
Der letzte Part und emotionaler Höhepunkt ist das das Leben, Tod, Entwicklung Zwiegespräch zwischen Pµ und Pµ. Der Übergang dahin schien mir nicht gänzlich bruchlos... aber doch geschmeidig genug. Die Szene ist, ähnlich wie Dahkur bereits bemerkte, emotional sehr anrührend und zweifelsohne der Höhepunkt der Geschichte... der umso mehr trifft, da... man das nicht unbedingt hat so kommen sehen. Auch hier werden, ganz wie zu Beginn, Emotionen und Gefühle transportiert – Stimmungen – und das sehr gelungen. Und es ist noch spannend zu lesen... Das eingebunden in die fremde Umgebung ist eigentlich Dein schreiberisches Können und Talent, es ist das was Satyr immer wieder ausmacht.Vielen herzlichen Dank für die Komplimente :lieb :bounce :bounce :bounce
Aber ich war bei spannend... ^^… ich habe dabei nämlich noch auf einen Gedanken gewartet, den ich den Flying Melancholics der Satyr noch am ehesten zugetraut hätte; Das Bedauern. Pµ sinniert ja darüber wie sie mit ihrem Bruder der als Kind verstorben ist „klar“ käme (ich hab hn übrigens auch als wirklich mal existent gelesen), wie sie wieder auf ihn treffen könnte und alles anders ist... ein Gedanke der hier merkwürdiger Weise fehlt (ich weiss nicht ob das Absicht ist weil es der Figur und ihrem Denken nicht entspricht) ist folgender: Wir alle entwickeln uns, gehen durch gewisse Stadien und Phasen des Lebens die Pµ ja auch aufzählt. Diese Stadien haben allerdings eine grosse Gemeinsamkeit; man ist nicht mehr Kind. Man hat das „Wunderbare“ (Pµ streift diesen Gedanken) das Kindliche auf immer verloren. Und man empfindet diesen Verlust. Eine für mich naheliegende Antwort auf Pµs Frage wie man „Kontakt“ bekäme, wäre daher... sich selbst zu „vergessen“. Alles was seit diesem Zeitpunkt der Kindheit war zu versuchen über Bord zu werfen. Wieder Kind zu sein. Dies würde beide Sehnsüchte auf einmal erfüllen. Ist der Gedanke sich selbst zu .. vergessen... abwegiger als einer Entwicklung nach dem Tode? Ich würde sagen nein.Ich mag diese Perspektive sehr, weil ich sie auch ein bisschen in diese Richtung interpretiere: Sich selbst vergessen im Sinne von seine eigene "Zeitlichkeit" vergessen.
Das Pµ nicht auf diesen Gedanken verfällt bedeutet eigentlich nur eines; sie hat – so wie es ist – ein völlig zufriedenes und glückliches Leben. Ohne wirkliches Bedauern. Dies wäre dann bereits ein sehr „weiser“ Blick zurück.
Dieser Gedanke kam mir jedenfalls noch beim Höhepunkt der Geschichte. Und diese Entwicklung hat mich so sehr gefangen genommen, dass ich den Epilog recht schnell runtergelesen habe – die Sache mit der Energie etc. also nochmal aufgreifen und nachlesen müsste, weil mir da sicher einige Nuancen entgangen sind. Was bei mir zum Schluss mit dem Verschwinden des „Gucklochs“ für Assoziation auftrat war übrigens nicht die einer „Linse“ sondern... eher einer Einladung. Jemand hatte die Tür in sein Museum geöffnet und nachdem die Besucher da waren, die Tür sanft und leise hinter ihnen geschlossen damit sie sich in Ruhe umsehen können. Ich mag den Gedanken.Mir gefällt es total, dass die Geschichte so zum Nachdenken anregte, dass Du das Ende gar nicht mehr lesen brauchtest :)
Wie auch die gesamte Geschichte generell... ist wirklich toll geworden und ein Lesevergnügen auch wenn Du Dich teilweise langsam in Richtung Thomas Mann bewegst von den Sätzen her. Ja, siehst Du... ich kann kann ja nicht nur Lob aussprechen.. wo kämen wir da hin... andererseits jemand mit Thomas Mann zu vergleichen... is ja auch nicht soo übel. XDOch, mit Thomas Mann kann man mich wirklich nicht beleidigen :lieb
Jetzt mach ich aber mal Schluss an der Stelle und schliesse mit einer kleinen augenzwinkernden Anmerkung (auf die ich noch näher eingehen wollte, der Länge wegen nun aber mal kürze), Was genau tut oder fühlt eine Person die sich nur „fast gefreut“ hätte? ;):D
Vielen Dank für die Spoiler-Erklärung, lieber Max. Da habe ich nicht weit genug gedacht - und ärgere mich jetzt fast ein wenig darüber, denn irgendwie hätte man selbst auf diese Idee kommen können - gerade, weil Du - so untypisch für Dich - die Schwester im Vorangegangenen so betont hast.Ja ich glaube, da verlange ich den Lesern schon auch viel ab ;) :( ;) Aber ich würde auch hoffen, dass man mit den Geschichten etwas anfangen kann, auch wenn man sie nicht so durchackern muss :)
:D Und übrigens sind Deine Werke immer Arbeit beim Lesen :Ugly - das macht ja das Besondere daran aus :love. Da ist nichts mit rasch mal einen Abschnitt vorm Schlafengehen lesen, nein, da muss jedes Wort erfasst werden. Ich lese Deine Satyr-Geschichten daher auch meist mindestens zweimal.