Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

FanFiction => Fan-Fiction Allgemein => Non-STAR TREK Science-Fiction => Thema gestartet von: camir am 11.03.09, 15:05

Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 11.03.09, 15:05
War meine besondere Lernleistung in der 12. Klasse und ich habe damals 12 Punkte (2+) darauf gekriegt, weil sie noch einige Formfehler enthält. Zudem ist sie relativ lange, aber ich dachte mir, es könnte den einen oder anderen vielleicht interessieren, daher stelle ich sie zur Verfügung.

Ich habe damals versucht, mich wissenschaftlich mit dem Thema der Fanfiction auseinanderzusetzen und das kam dabei rum. Vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen...

(Auch wenn mir die Filebase sagt, ich hätte 2.80 MB frei und die Datei nur 2MB groß ist - mault er rum, es wäre zu groß...
Download also hier (http://www.students.uni-mainz.de/chamling/tine/Fanfiction1.pdf)

EDIT: In der Mitte befindet sich eine Beispiel FF meinerseits - die könnt ihr getrost überspringen, hinten gibt es nochmal interessante Sachen...

Für diejenigen die die Fanfic weder lesen noch überspringen wollen gibt es die abgespeckte Version. (http://www.students.uni-mainz.de/chamling/tine/Fanfiction3.pdf)

Und hier das (für die lange Version) Inhaltsverzeichnis (http://www.students.uni-mainz.de/chamling/tine/Inhaltsverzeichnis.pdf)

[enid] 144 [/enid]
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.03.09, 15:40
Ich habe mir erlaubt, deine Abhandlung aus der Star Trek Filebase in die allgemeine FF Filebase zu verschieben. Ich hoffe, das war in Ordnung. In die allgemeine kommem Themen ungebundene Sachen rein und ich denke, das ist der bessere Platz für deine Abhandlung. Ich werde sie mir demnächst mal zu Gemüte führen, bin gespannt, zu welchem Ergebnis du bei dieser Studie gelangst.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 11.03.09, 15:46
Hallo Belar - das war vollkommen okay. Ich hab diese \"allgemeine\" Filebase beim Upload irgendwie übersehen.

Zu den Ergebnissen: Ich hab eigentlich nur das Vorhandene beschrieben - natürlich unvollständig und noch nicht so formal einwandfrei, aber vllt kannst du ja was lernen oder zumindest ist die Literaturliste nützlich.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.03.09, 15:58
Die Filebase übersieht man leicht.
sie wird auch eher selten genutzt. Ich bin sicher, dass ich meinen Nutzen und meine Lehre aus deiner Abhandlung ziehen kann. Feedback folgt.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 11.03.09, 16:03
Manchmal ist es ganz nützlich wenn man eine neutrale Beschreibung sieht.
Ich habe übrigens noch zwei Files in den 1. Beitrag editiert:
1) Die abgespeckte Version (ohne meine 100-Seiten FF)
2) Das Inhaltsverzeichnis (für die lange Version)
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.03.09, 16:16
Da hast du Recht.
Ich werds mir mal am Wochenende durchstudieren und lernen.  :D
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Max am 11.03.09, 19:06
Wie beginnt man eine wissenschaftliche Abhandlung zu lesen? Genau: Inhaltsverzeichnis, Rest erstmal überspringen, Bibliographie, dann Einleitung und Schluss - und wenn man gerade Lust hat, dann noch den Hauptteil ;) ;) ;)

Leider finde ich nicht so viele Nachweise \"im klassischen Sinn\", aber in der zwölften Klasse macht man das ja auch nicht sooo. Wäre aber trotzdem ganz schön gewesen, immerhin ist ja doch die ein oder andere Annahme und Wertung vorhanden.

Ein paar Thesen stehe ich ein wenig kritisch gegenüber: Hauptfiguren sterben z.B. auch in der Vorlage; umgekehrt kann auch die FF sehr konventionell (also ohne Todesfälle oder neue Beziehungen) ablaufen.
Und wieso kannst Du Dir so sicher sein, dass der FF-Begriff \"Angst\" so wenig mit dem deutschen \"Angst\" zu tun hat?

Grundsätzlich ist es aber wirklich sehr interessant, diese Auseinandersetzung mit der Fanfiction zu lesen, weil sie die unterschiedlichen Ebenen (z.B. auch der geschichtliche Abriss) gut betrachtet.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 11.03.09, 19:48
Wie gesagt - wissenschaftlich arbeiten hab ich an der Uni gelernt. Mir hat damals kein Mensch gesagt wie das gehen soll. Ich hatte aber bisher weder Lust und Zeit das ganze auf Uniniveau zu heben. Vielleicht mach ich meine Magisterarbeit draus, das weiß ich noch nicht...

Du hast recht, dass ich das meiste nicht belegt hab. Ich dachte das Literaturverzeichnis würde genügen. Tja... ;)

Hauptfiguren sterben i.d.R. nur, wenn sie den Darsteller chassen. Das kam in Star Trek 1,5 mal vor (Dax und Kes) - aber in 98% der Fälle ist davon auszugehen, dass die Charaktere alle Situationen überstehen und Fähnrich namenlos dran glaubt.

Zu angst: Woher ich so sicher bin? Nuja, das war die Definition davon, die ich allenthalben gelesen habe. Wurde mittlerweile allerdings von Linguisten widerlegt und selbst Leo (http://http://dict.leo.org/ende?lp=ende&lang=de&searchLoc=0&cmpType=relaxed§Hdr=on&spellToler=on&chinese=both&pinyin=diacritic&search=angst&relink=on) scheint mir zu widersprechen.

Ich hab leider kaum mehr Wissenschaftliches dazu gelesen, von daher ist meine Abhandlung sicher nicht die beste, aber eine Zusammenfassung immerhin...
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Max am 11.03.09, 20:26
Ich würde es jetzt mal ganz anders nennen: Die Arbeit ist vielleicht nicht mehr auf aktuellestem Stand (;)). Was das \"Angst\" angeht nun vielleicht wirklich: Einfach neuere Ansichten (eben bei den Linguisten).

Ein wenig Anleitung vom Lehrer hätte es in Bezug auf das wissenschaftliche Arbeit damals aber schon geben müssen; das ist ein echtes Versäumnis vom ihm und so jedenfalls ganz bestimmt nicht in erster Linie etwas, das Du Dir dann ankreiden lassen müsstest.

In der Amerikanistik dürfte es vielleicht wirklich möglich sein, eine Magisterarbeit auch aus diesem Themenfeld zu erwählen (eine Freund meiner Schwester hat in Anglistik doch tatsächlich über die literarische Verarbeitung von Vampirismus schreiben dürfen, wenn ich mich recht erinnere). Aber auch hier stelle ich es mir leichter vor, das unter dem literaturwissenschaflichen Background und weniger unter dem der Linguistik vorzuschlagen.

Bei der Diskussion um das Ableben von Canon-Figuren: Aus verschiedensten Gründe lasse ich meistens die Finger von der Lektüre von FF, die Original-Charaktere verwendet, hauptsächlich, weil mMn die Figuren selbst bei Werken, die sich keine Liebesbeziehungen u.ä. zum Thema nehmen,  nicht authetisch agieren.
Aber ist es bei FF wird so verbreitet, Hauptfiguren sterben zu lassen? Immerhin haben sich diese Autoren ja recht bewusst entschieden, keine neuen Figuren zu erschaffen, sondern die Bekannten zu benutzen - warum also dann einen von ihnen opfern? Dramaturgische Gründe oder einfach Abneigungen?
In diesem Zusammenhang wäre aber noch die Einordnung von Trips Tod interessant. Hier wurde ja quasi die ganze Serie geschast.

Noch eine Frage - ich hoffe, ich habe das nicht einfach nur beim Überlesen überlesen ;)
Wie ist denn bei FF der, wie heißt es so nett, gender-Aspekt? Insgesamt werden wohl mehr Männer als Frauen FF schreiben als Frauen, aber welches Geschlecht beschäftigt sich mehr mit Shlash oder Erotik-FF? Ich könnte mir vorstellen, dass die Frauen eher solche Fantasien verarbeiten, während Männer einfach nur Explosionen haben wollen ;)
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 11.03.09, 23:22
SO - nach dem Post geh ich dann aber schlafen... oO

Ja, das ist sie wirklich nicht - sie ist von 2004.
Möglich dass das Wort \"angst\" einen semantischen Wandel durchgemacht hat... keine Ahnung...

Zitat
Ein wenig Anleitung vom Lehrer hätte es in Bezug auf das wissenschaftliche Arbeit damals aber schon geben müssen; das ist ein echtes Versäumnis vom ihm und so jedenfalls ganz bestimmt nicht in erster Linie etwas, das Du Dir dann ankreiden lassen müsstest.

Ja und nein - die Lehrerin bei der ich das ursprünglich schreiben wollte, ist an Brustkrebs erkrankt und die Ersatzlehrerin wusste einfach nicht, was ich schon besprochen hatte und was nicht - das waren unglückliche Umstände...

Wenn ich eine solche Arbeit schriebe, wäre das Literaturwissenschaftlich.
Halt! Wirst du jetzt schreien: Eben noch hast du uns erklärt, dass du die Literaturwissenschaft nicht magst.
Richtig. Nur: Ich habe 7 Semester auf Schwerpunkt Linguistik studiert und auch viel Spaß daran gehabt - nur um jetzt von der Professorin bei der ich meinen Abschluss machen wollte, aufs heftigtste gemobbt zu werden. Damit ist meine gesamte Planung durcheinander geraten und ich schwimme momentan etwas...

Zitat
weil mMn die Figuren selbst bei Werken, die sich keine Liebesbeziehungen u.ä. zum Thema nehmen, nicht authetisch agieren.

... dann hast du nie die richtigen Geschichten gelesen. In 90% der Fälle wahr, keine Frage... aber es gibt sie, die richtig guten...

Zitat
Aber ist es bei FF wird so verbreitet, Hauptfiguren sterben zu lassen?

Soweit ich aus meinem \"reichhaltigen\" Erfahrungsschatz schöpfen kann sterben die Charaktere meist in den Schnulzengeschichten ganz tragisch, damit ihr Partner um sie trauern darf. Dieses Verbrechens habe ich mich auch schon schuldig gemacht - nur war sie hinterher nicht mehr tot. (Zeitreise ftw!) Es ist weniger Hass auf den Char als eben schnulzige Tragik...

Hahaha! Gender! Mein Lieblingsthema - bin gespannt ab wann ich bei euch nur noch die \"Gendertante\" bin...
Ich hatte mal Mailverkehr mit einem Mädel, die ne Umfrage genau zu dem Thema machte, leider hab ich ihre Ergebnisse nie erhalten.
Ich würde aber sagen (aber das ist nur ne grobe Einschätzung):
70% weibliche Autorinnen schreiben Pairinggeschichten mit vorgefertigten Charakteren (was meiner Erfahrung nach 80% der Fanfiction ausmacht) Also ist meine Erfahrung dass mehr Frauen generell schreiben.
Femslash wird zu 65% von Herren geschrieben... - normales Slash hingegen größtenteils von Frauen.
Frauen sind wohl generell schnulziger im schreiben. Woran das liegt, keine Ahnung - ich glaube ja nicht an \"typisch m/w\", wie bestimmt ein ums andere Mal betont.

So und jetzt geh ich schlafen - Nacht! :D
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Alexander_Maclean am 12.03.09, 13:21
Für eine \"außergewöhnliche Lernleistung\" eine interessante Abhandlung.

Woebei mir ein wenig der Punkt mit den eigegen Chars ein wenig stärker hätte sein müssen.

machen ja auch Profiautoren so (siehe NF von Peter David) Auch diese würde ich als FanFiction ansehen, weil ja die äußeren Gegebenheiten des etablierten Canons genutzt udn meistens nur sinnvoll erweitert werden.

Aber bei deiner FanFic Geschichte hatte ich irgendwie das gefühl, sie schon mal gelesen zu haben. Muss aber schon länger her sein.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Star am 12.03.09, 14:16
Zitat
Original von Alexander_Maclean
machen ja auch Profiautoren so (siehe NF von Peter David) Auch diese würde ich als FanFiction ansehen, weil ja die äußeren Gegebenheiten des etablierten Canons genutzt udn meistens nur sinnvoll erweitert werden


Der Unterschied ist: Peter David hat einen Editor, der ihm auf die Finger haut, wenn er sich zu weit aus dem Fenster lehnt, und diverse Linien überschreitet. Und wenn der Editor grünes Licht gibt, ist das Ganze mehr oder weniger Offiziell. Zwar immer noch Teil des Semi-Canons, aber schon mal sehr viel offizieller, als die Dinge, die wir uns austüfteln.

Ich glaube deswegen ist Slash auch nicht gerne gesehen. Während sich manche von uns wirklich reinhängen, und versuchen, etwas möglichst akkurates und annähernd professionelles auf die Beine zu stellen (ob das nun akkurat udn professionell ist, sei mal dahingestellt), und sich auch an diverse Regeln halten, weil sie zumindest versuchen ihr eigener Editor zu sein, gehen manche daher und schreiben einfach nieder, was ihnen grade in den Kram passt. Was übrigens völlig legitim ist, denn in irgendeiner Form machen wir ja alle das, was uns grade in den Kram passt - oft aber mit einem ganz anderen, weniger drastischen Hintergrund.

Wenn die Spock/Kirk-Slash-Schreiber nun einfach Ensign McCormick und Lieutenant Blablubb nehmen würden, um Gefühle und Trauer und sonstwas aufs Papier zu bringen, würde dieser unglaublich schale Beigeschmack fehlen und die Sache wäre halb so schlimm.

Hab den Text übrigens auch gelesen und für gut befunden. Zumindest war er in der Lage, mir in der ein oder anderen Hinsicht eine neue Perspektive zu eröffnen.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 12.03.09, 14:44
@ Alexander_Maclean: Zu den eigenen Charas hat Star ja schon was gesagt. Desweiteren betone ich gerne nochmal (und das gilt für alle Fanfics, nicht nur Star Trek), dass die Geschichten mit eigenen Charakteren eine klare Minderheit ausmachen. Das könnt ihr mir jetzt glauben oder auch nicht - da es hier im Forum ja definitiv anders ausschaut.
Aber ein Blick auf die Fanficarchive auf animexx, fanfiction.net, trekiverse usw. usf. belehren schnell eines besseren...

Dass dir die Story bekannt vorkommt, kann gut sein. Sie ist, wie die BLL über 5 Jahre alt - 6 oder 7 bestimmt. Kann gut sein, dass du da mal drübergestolpert bist. Obwohl es mich jetzt fast verwundern würde, wenn du sie gelesen hättest... da sie offenbar gegen den Geschmack hier im Forum ist.

@ Star: Dass Slash kontrovers ist, darüber haben wir uns im anderen Thread schon unterhalten. Aber als advocatus diaboli muss ich den Schreibern recht geben, wenn sie sagen, dass man die sexuelle Orientierung der Figuren nicht dringend vom Bildschirm ablesen kann und die heterosexuelle Norm kulturell übergestülpt ist.
Auch hier gibt es natürlich ne ganze Menge Schund - Sexfantasien pubertierender Teenager Mädels (obwohl das auf dem \"yaoi\"-Sektor noch nen Tick krasser ist) - aber und das betone ich gerne nochmal: es gibt durchaus Kombinationen, wo ich ein Homopaar nicht soo abwegig finde. Kirk und Spock gehören da definitiv dazu. Weswegen ich es trotzdem nicht lese, weil es mich nicht interessiert.
Aber ich würde einfach nicht so weit gehen zu sagen: Alle Slash Geschichten sind Schund.

Was man selbst für einen Ethos beim Schreiben hat, sei erstmal dahingestellt. Wir arbeiten und leben alle mit diesem Universum und machen was draus. Deswegen würde ich die einen Arbeiten nicht einfach per definitionem abwürdigen (von wegen: Slash/ vorgegebene Charaktere ist die schlechtere Fanfiction). Wie immer kommt es auf den Einzelfall an: die Arbeit und Recherche, die dahintersteckt. Kommt es überzeugend rüber? Ist eine plausible, gut geschriebene Story dabei? usw. usf.

Es freut mich aber, wenn dir meine Arbeit gefiel und du vllt ein paar Sachen daraus mitnehmen konntest. In letzter Instanz kann ich nur nochmals auf Henry Jenkins und Textual Poachers verweisen.
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Star am 12.03.09, 15:33
Zitat
Es freut mich aber, wenn dir meine Arbeit gefiel und du vllt ein paar Sachen daraus mitnehmen konntest.


Auf jeden Fall! Im Bereich Slash muss ich meine Meinung sicher mal ernsthaft überdenken. Dass zwischen viel Müll ein paar Perlen dabei sind, unterscheidet das Genre ja nicht im geringsten von \"unserem\" Fan-Fiction-Bereich.  

Zitat
Original von camir
@ Star: Dass Slash kontrovers ist, darüber haben wir uns im anderen Thread schon unterhalten. Aber als advocatus diaboli muss ich den Schreibern recht geben, wenn sie sagen, dass man die sexuelle Orientierung der Figuren nicht dringend vom Bildschirm ablesen kann und die heterosexuelle Norm kulturell übergestülpt ist.


Weil man etwas auf dem Bildschirm nicht hundertprozentig ablesen kann, heißt aber auch nicht unbedingt, dass etwas - zumindest in der Serienbibel, oder in den Köpfen der Autoren - nicht dennoch klar definiert ist. Ich schreibe in meine Charakterbeschreibung auch nicht unbedingt die sexuelle Orientierung dazu, und vielleicht wird sie in der Serie nie aufgeklärt, weil sie für die Geschichten nie wichtig ist. Aber das bedeutet nicht, dass ich als Autor nicht trotzdem bescheid weiß - und dann etwas dagegen hätte, wenn jemand etwas in den Charakter interpretiert, was überhaupt nicht in meiner Absicht lag. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass man einen (fremden) fiktionalen Charakter nie hundertprozent kennt, und ihn dadurch in keine neuen Situationen bringen dürfte, was auch offizielle Bücher ins Aus schießt. Aber eben hier greift ja dann der Editor von offizieller Seite ein.

Die Spock-Kirk-Sex Geschichten \"ärgern\" mich beispielsweise, weil die sexuelle Komponente so ungeheuer Klischeehaft ist. Dass die beiden eine tiefe, sehr, sehr tiefe Freundschaft - vielleicht sogar (Bruder?-)Liebe - füreinander empfinden, ist unbestreitbar. Dadurch, dass sie dann aber zusammen in der Kiste landen, verliert die Freundschaft, die ganze Beziehung für mich einfach ganz gehörig an Besonderheit. An Esprit. Das ist nichts außergewöhnliches mehr. Pure Langeweile. Tausendmal dagewesen. Ein ganz gewöhnliches Blabla-Paar, und das, was die Kombination, die Magie, Kirk und Spock so besonders macht, ist damit gestorben, weswegen ich wieder zu meiner Vergewaltigung der Charaktere komme. Gibts keine Mann/Mann, Frau/Frau-Freundschaften mehr, die eben NUR auf den Geist, rein auf das Emotionale beschränkt sein kann? Wenn jetzt jemand in einer FF schreibt, dass Spock stirbt, und Kirk danach am Boden ist - ok. Finde es zwar nicht gut, Spock zu töten, aber sei\'s mal drum. Wenn aber jemand schreibt, die landen plötzlich in der Kiste, dann stirbt Spock und Kirk ist (wegen der Kistennummer?) am Ende, dann ist das furchtbar oberflächlich und ganz genau das Gegenteil dessen, was die Autoren wohl beabsichtigen.

Keine Ahnung, ob man verstehen kann, worauf ich hinaus will 8[

Whaaa, ich muss zum Bus. Mehr später :P
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Alexander_Maclean am 12.03.09, 18:18
Zitat
Original von camir
@ Alexander_Maclean: Zu den eigenen Charas hat Star ja schon was gesagt. Desweiteren betone ich gerne nochmal (und das gilt für alle Fanfics, nicht nur Star Trek), dass die Geschichten mit eigenen Charakteren eine klare Minderheit ausmachen. Das könnt ihr mir jetzt glauben oder auch nicht - da es hier im Forum ja definitiv anders ausschaut.
Aber ein Blick auf die Fanficarchive auf animexx, fanfiction.net, trekiverse usw. usf. belehren schnell eines besseren...

Dass dir die Story bekannt vorkommt, kann gut sein. Sie ist, wie die BLL über 5 Jahre alt - 6 oder 7 bestimmt. Kann gut sein, dass du da mal drübergestolpert bist. Obwohl es mich jetzt fast verwundern würde, wenn du sie gelesen hättest... da sie offenbar gegen den Geschmack hier im Forum ist.


Auch wenn ich kaum storys mit bekannten Charakteren schreibe heißt das noch lange nicht, dass ich nicht die eine oder andere lese.

dabei übersehe ich auch mal geflissentlich, dass du offenbar teile von DS9  und die Filme VII - IX ignorierst.
 ;)  ;)
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Max am 12.03.09, 19:10
Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass sich gesamt mehr canon-Figuren-FF als freie Kreationen tummeln!
Ein großes Problem in diesem Bereich ist, dass ich ehrlich gesagt irgendwie keine Lust habe, erstmal viel \"Ausschuss\" zu haben, also sagen wir mal vier Fünftel der Stories auszusortierne, ehe ich dann eine Geschichte finde, die die Figuren auch nur annähernd authentisch rüberbringt.

Zitat
Original von camir
Ich habe 7 Semester auf Schwerpunkt Linguistik studiert und auch viel Spaß daran gehabt - nur um jetzt von der Professorin bei der ich meinen Abschluss machen wollte, aufs heftigtste gemobbt zu werden. Damit ist meine gesamte Planung durcheinander geraten und ich schwimme momentan etwas...

Oje, tut mir leid, das zu hören. Das ist natürlich schon eine üble Situation. Besteht noch die Möglichkeit eine Wechsels des Prüfers / der Prüferin oder hat Euer Institut gar Personalmangel (was es tatsächlich schon gibt, sodass man gar keine größere Auswahl als zwischen zwei, drei Professoren hat)?
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: camir am 12.03.09, 20:23
Schon wieder soviel zu tippen. ._. Fingerkrebs. xD

@ Star:
Zitat
Auf jeden Fall! Im Bereich Slash muss ich meine Meinung sicher mal ernsthaft überdenken. Dass zwischen viel Müll ein paar Perlen dabei sind, unterscheidet das Genre ja nicht im geringsten von \"unserem\" Fan-Fiction-Bereich.

Signed! Nur weil etwas dem persönlichen Geschmack nicht entspricht muss es ja nicht schlecht sein. (Auch wenn das manchmal schwer nachzuvollziehen ist...)

Ich würde mich freuen, wenn man mit meinen Charakteren Fanfics schreibt. Und wenn man sie als homosexuelle darstellt und das überzeugend begründet, könnte ich mit leben. Wenn es allerdings um f**k-Geschichtens um des f***ens willen geht - nein. Aber das gälte dann auch für Kerle..

Und was Lucasarts gemacht hat, ist für mich imho ein No-Go. Wenn man sein Universum öffentlich macht, muss man auch mit leben, dass Leute was reininterpretieren, was man vielleicht garnicht so gedacht hat.
Und um eine Binsenweisheit aus der Literaturwissenschaft zu bringen: Jede Interpretation ist okay, wenn sie am Text zu belegen ist. Und: Der Autor hat mit seinem Text nichts mehr zu tun.. (sagt ein französischer Forscher, dessen Name mir grad entfallen ist.. Hrm...)

Zitat
Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass man einen (fremden) fiktionalen Charakter nie hundertprozent kennt, und ihn dadurch in keine neuen Situationen bringen dürfte, was auch offizielle Bücher ins Aus schießt. Aber eben hier greift ja dann der Editor von offizieller Seite ein.

Dieser Argumentation folge ich weitestgehend. Und: Bei Fanfics gibts halt keinen Editor. Das ist das Schöne.

Es gibt auch K/S ohne Sexkomponente. Ich verstehe, was dich daran ärgert, oder was du dran dumm findest. Aber ich denke, das zählt noch zu den plausibleren Paaren. Sisko/ Worf oder Chakotay/ Tuvok dann weniger...

@ Alexander_Maclean:
Zitat
Auch wenn ich kaum storys mit bekannten Charakteren schreibe heißt das noch lange nicht, dass ich nicht die eine oder andere lese.

dabei übersehe ich auch mal geflissentlich, dass du offenbar teile von DS9 und die Filme VII - IX ignorierst.

Wow - hätte ich jetzt nicht erwartet. Irgendwie ging ich immer davon aus, dass mich niemand liest.

Ich ignoriere das nicht immer. Normal lege ich den Zeitpunkt fest, an dem die Story spielt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist alles Canon - aber dann zählt nur meine Fantasie.
Ich vermute mit DS9 spielst du auf Worf an?
Bei \"Am Ende des Tunnels\" (überarbeite ich grade und stelle es dann rein) ignoriere ich nur alles nach ST VIII. :D

@ Max:

Zitat
Ich muss gestehen, ich hätte nicht gedacht, dass sich gesamt mehr canon-Figuren-FF als freie Kreationen tummeln! Ein großes Problem in diesem Bereich ist, dass ich ehrlich gesagt irgendwie keine Lust habe, erstmal viel \"Ausschuss\" zu haben, also sagen wir mal vier Fünftel der Stories auszusortierne, ehe ich dann eine Geschichte finde, die die Figuren auch nur annähernd authentisch rüberbringt.

Im Englischsprachigen Raum gibt es meistens bessere. Und das schöne: Man kann meist an Inhaltsangabe und Pairing erkennen, ob es Müll ist. Auf die Art und Weise habe ich fast nie ins Klo gegriffen.
Es gibt auch bestimmte Pages (die aber leider nach und nach off gehen.. :( ), wo man sicher sein kann, dass man nur gute Sachen findet...

Zitat
Oje, tut mir leid, das zu hören. Das ist natürlich schon eine üble Situation. Besteht noch die Möglichkeit eine Wechsels des Prüfers / der Prüferin oder hat Euer Institut gar Personalmangel (was es tatsächlich schon gibt, sodass man gar keine größere Auswahl als zwischen zwei, drei Professoren hat)

Nope, das war echt nicht schön... Wechsel des Prüfers geht deshalb nicht, weil sie die C4 Professorin ist und alle anderen ihre ach so guten Freundinnen bei denen sie schon über mich gelästert hat (eine von denen hat sich mal verplappert...). Hab jetzt das Studienfach gewechselt - das war ne Germanistin, jetzt mach ich Amerikanistik. Leider sind da die Linguisten nicht so gut. :(
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Beitrag von: Friedebarth am 01.08.09, 23:05
Also, ich versuche dauernd die Datei runterzuladen, und der fragt mich immer ob ich eine JPEG-Grafik namens titel.jpg downloaden will. Sag ich \"Abbrechen\" passiert gar nix. Drück ich auf \"Speichern\" und dann \"OK\" kriege ich eine JPG Grafik, 1*1 Pixel groß, weiß. Ich wollte aber eigentlich die Abhandlung.

Ich benutze dafür übrigens Firefox, bin mittlerweile umgestiegen. Soll ich doch mal wieder Opera versuchen?
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 02.08.09, 00:07
Ich bekomme auch nur eine JPG. Es gibt zwar im Eingangspost noch einen Link zum Inhaltsverzeichnis, aber das ist ja auch nichts richtiges. Schreib Camir doch mal eine PN. Ich weiß auch nicht, was da nicht stimmt.
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Beitrag von: camir am 11.08.09, 06:58
Sollte nochmal irgendjemand außer einem gesperrten User meine Abhandlung lesen wollen, zitiere ich mich selbst aus dem Eingangspost (den es sich ganz zu lesen sehr empfiehlt... :) )

Zitat
(Auch wenn mir die Filebase sagt, ich hätte 2.80 MB frei und die Datei nur 2MB groß ist - mault er rum, es wäre zu groß... Download also hier (http://www.students.uni-mainz.de/chamling/tine/Fanfiction1.pdf))

EDIT: In der Mitte befindet sich eine Beispiel FF meinerseits - die könnt ihr getrost überspringen, hinten gibt es nochmal interessante Sachen...

Für diejenigen die die Fanfic weder lesen noch überspringen wollen gibt es die abgespeckte Version (http://www.students.uni-mainz.de/chamling/tine/Fanfiction3.pdf)


Und ich habe die Links überprüft - sie gehen noch. :)
Titel: Fanfiction - eine Abhandlung über eines der Phänomene des Internets
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.08.09, 12:27
Achso. Ich bin immer verwirrt, wenn Links aus Worten bestehen, wie \"hier\" und finde die dann meistens nicht. Kannst du den Link eventuell farblich hervorheben oder dicker machen?
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Beitrag von: camir am 11.08.09, 18:02
Gerne. Erledeligt. :)
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 12.08.09, 11:52
Danke.
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