Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

FanFiction => Autorentipps => Thema gestartet von: Fleetadmiral J.J. Belar am 07.03.07, 22:21

Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 07.03.07, 22:21
Der gute Charles hat mich gerade auf die Idee gebracht einen kleinen Thread zu eröffnen, in dem ich meine Erfahrungen, die ich beim schreiben von FanFictions gemacht habe, poste. Damit Autoren oder solche die es werden wollen, vielleicht nutzen daraus ziehen können. Autoren, die ebenso wie ich bereits etwas oder viel Erfahrung haben, können hier gerne meine Erläuterungen ergänzen oder korrigieren. So ergibt sich hoffentlich ein plausibles Gesamtbild, wie man am besten eine FanFictiongeschichte anlegt und beginnt. Aber dazu morgen mehr. Ich bin müde und hau mich jetzt hin.

Gute Nacht und Gruß

J.J.

PS. Also Kinder, die Schule ist eröffnet  :teach
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: sven1310 am 08.03.07, 10:54
Die Idee gefällt mir.
Auch wenn ich mir die Ausführung etwas Schwierig Vorstelle.
Endweder man hat Talent zum schreiben oder nicht.
Und wenn man so wie ich keines hat kann man das schlecht in den Schädel einhämmern :bash

Als Beispiel mein Eigenes Fanprojekt an dem Ich jetzt \"nebenher\" Arbeite.
Keine Sorge OPS kommt zuerst ;)
Ich weiß noch nichtmal ob ich die Faule Variante nehme und einfach nur alles mit einer Zeitline Erkläre.
Ob ich es Cover Textmäßig löse, sprich kurz und Knackig, oder etwas mehr Arbeit Investiere und eine Story schreiben soll mit Gesprächen usw.?!
Was letztendlich wahrscheinlich eh Scheiße wird. :bumm
Wahrscheinlich die Cover Text Version.
Man soll klein Anfangen :D
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 08.03.07, 14:14
Klar Talent sollte man schon dazu haben. Ich hab ja zum Beispiel kaum Talent ein 3D Schiff zu bauen. Aber dieser Thread soll Leuten, die denken sie hätten talent oder Leuten, die es gerne trotzdem mal versuchen wollen helfen, den Einstieg besser zu meistern als ich vor einem Jahr. Zusammen mit den anderen Authoren könnte da ein schöner Leitfaden drauß werden.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lt. Dax am 08.03.07, 16:53
Eine sehr gute Idee, Belar. Ich bräuchte nähmlich ein Paar Tipps zum schreiben.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Captain Charles O'Brian am 08.03.07, 18:00
Na dann lass uns an deinem Wissen teilhaben
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 08.03.07, 18:32
Als erstes möchte ich klarstellen, dass ich ausschließlich von meinen Erfahrungen berichte, welche keinesfalls das Patentrezept für eine gute Story darstellen. Ich kann euch nur sagen, was ich gemacht habe. Ich beziehe dieses Tutorial auf Star Trek Geschichten. Wer etwas anderes schreiben möchte, kann nur bedingt etwas damit anfangen.

Und nun beginnt die Stunde  :teach :

Lektion I

Es gibt verschiedene Dinge, über die ihr euch im klaren sein müsst, bevor ihr anfangt die Geschichte zu Papier bzw. auf den Bildschirm zu bringen.

Es ist wichtig, dass ihr vor beginn des eigentlichen schreibens, genau wisst, was ihr schreiben wollt. Dazu gehören:

- Ein grober Plot in eurem Kopf oder sogar zu Papier gebracht (so mache ich es). Rahmenhandlung.

- In welcher Ära soll die Geschichte spielen?

- Aus welcher Perspektive soll die Geschichte erzählt werden? (Ich, von außen etc.). Ich bevorzuge die Erzählung.

- Was ist davor geschehen? Es ist wichtig, dass man die Canonereignisse nicht völlig aus den Augen verliert. Ich beziehe Non Canon und Canon gleichermaßen mit ein und nehme oft bezug auf gewesene Ereignisse. Das nenne ich dann Semicanon.

- Auswahl der Charaktere
Es ist wichtig, dass ihr schon von vornherein wisst, wer zu eurer Crew gehören wird (damit meine ich auch Nebencharaktere oder wiederkehrende Gastrollen) und was für ein Typ Mensch/Alien er ist. Charakterlich und Äußerlich. Lustig ist es, wenn ihr euch die Beziehungen unter den Völkern in der Vergangenheit betrachtet und daraus dann Zündstoff strickt.
Ein Beispiel: Captain Andorianer - Erster Offizier Vulkanier

 Wir alle wissen dass, die Vulkanier in der Vergangenheit zu den Andorianern ein schlechtes Verhältnis hatten. Ich könnte mir denken, dass selbst im 24. JH. noch ein paar kleine Vorurteile herrschen. Was zu Zündstoff führen kann. Meinungsverschiedenheiten etc. Da die Vulkanier ein logisches, kaltes Volk und die Andorianer ein leidenschaftliches Volk sind, kann es auch da immer schön zu lustigen Verwicklungen kommen.

- Das passende Schiff zur Story
Es ist ebenfalls immens wichtig das passende Schiff zur Hauptmission zu wählen. Es wäre absolut lächerlich ein Runabout in vorderster Frontlinie operieren zu lassen. Dann wäre die Geschichte nach einer Seite vorbei. Klar kann es passieren, dass ein Schiff in eine Situation kommt, die nicht zu seinen Fähigkeiten passt, aber das ist dann eine andere Sache. Das sind dann die Schwierigkeiten, die man so in den weiten des Alls haben kann. Wenn ihr wisst, was für eine Art Geschichte es werden soll (der Hauptfaden), Forschung, Kampf, Zeitreise etc., solltet ihr ein dafür geeignetes Schiff wählen. Forschung zum Beispiel eine Miranda, Kampf eine Akira, Prometheus etc oder Zeitreise eine Wellsklasse.
Ihr könnt auch eine eigene Klasse entwerfen. Dabei müsst ihr allerdings drauf achten, dass das Schiff halbwegs plausibel rüberkommt. Bei mir war es die Escort-A. Ich habe mir in ein paar Stunden die technischen Daten des Schiffes zusammengebastelt. Dafür habe ich als Grundlage die der Sovereignklasse benutzt und leicht abgeändert (siehe unten). Um zu entscheiden, wie weit ich abändere hab ich mir überlegt, welche Neuerungen seit der Indienststellung der Sovereignklasse entwickelt wurden.

Kleine Anmerkung: Ich persönlich hüte mich davor, Superschiffe zu kreieren. Wenn es mal ein gigantischer Pott ist, dann hat er meistens gravierende Schwächen. Ich persönlich hasse Superschiffe wie die Scimitar. Die meisten Leute und Leser die ich in den 5 Foren, in denen ich meine Geschichten poste, kennengelernt habe, mögen das auch nicht so. NoN Canon wird akzeptiert, allerdings sollte man immer versuchen auf dem Teppich zu bleiben.

- Roter Faden

Eine Haupthandlung (Handlung A) sollte sich durch die ganze Serie, wenn eine geplant ist, ziehen die Nebenhandlung (Handlung B) ist dazu da, um mehr Farbe und abwechslung in die Geschichte zu bringen oder als Charakterstudie eines einzelnen Crewmitglieds oder zwei zu dienen. Serien mit einem durchgehenden Handlungsstrang sind nach meiner Erfahrung immer eine gute Wahl (Alias, DS9, BSG etc). Mann kann auch innerhalb der Serie Geschichten reinsetzen, die Null mit H-A zu tun haben, aber man sollte den roten Faden nie aus den Augen verlieren.

- Aussage

Es ist auch nicht schlecht, wenn eure Geschichte eine Aussage oder Moral besitzt, wie zum Beispiel (Krieg ist scheisse)

So das wars jetzt erstmal von mir aus. Jetzt darf diskutiert werden. Ich freu mich schon auf die Debatten
 :bounce:

Gruß

J.J.

PS: Wenn ich wieder etwas neues weiß, beginnt der nächste Kurs. Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.

Technische Daten der Escort: http://tpick.so.ohost.de/thread.php?threadid=569&sid=
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Captain Charles O'Brian am 08.03.07, 19:39
Jop danke ich hab schon mal mit der Groben Story zu meien FF angefangen . Sie wird im 25 jahrhundert spielen  :kaffee
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 08.03.07, 20:17
Haben dir meine Ausführungen genutzt? Was sagst du dazu? Was würdest du anders machen? Das soll eine Diskussionsrunde werden.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Star am 08.03.07, 21:52
Okeee, jetzt kommt die Mutter aller Forenbeiträge. Den habe ich schon mal in ähnlicher Form in einem anderen Forum gepostet, aber ich passe ihn etwas an. Vielleicht nützt es ja jemandem.

Tipps für einen guten FF-Einstand, sind mitunter nur sehr schwer zu geben. Jeder schreibt ganz anders und jeder macht eigene Erfahrungen. Daher gleich vorweg: wie man ein guter Autor wird und spannende/stimmige Geschichten schreibt, kann man kaum sagen. Höchstens Ratschläge für Präsentation, oder andere \'Kleinigkeiten\' geben, alles andere muss jeder selbst erlernen und seinen eigenen Stil finden. Zu Anfang ist man sowieso kein Profi-Autor. (rechnet nicht damit, je einer zu werden). Jeder FF-Autor produziert nichts, wofür er Geld verlangt, oder was er einem Lektor geben muss, der über die Karriere entscheidet. Es ist \'nur\' ein Hobby und es sollte in erster Linie viel Spaß machen und das RL nicht beeinträchtigen. Wer aber am WE ein paar Stündchen entbehren kann, Star Trek und das Lesen und Schreiben liebt, ist genau richtig. Der Rat, der über allen anderen steht, ist so simpel wie einleuchtend: Üben! Üben, üben, üben. Schreiben, schreiben, schreiben. Nur wer schreibt, wird gut und ich lerne selbst nach meinen gut und gerne sieben Jahren Schreiberfahrung mit jeder Zeile noch dazu.

Das zweite (und wesentlich schwieriger umzusetzende), ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Wer glaubt das goldene vom Ei zu produzieren, übersieht oder ignoriert oft die eigenen Schwächen und wird nicht besser. Zu viel Selbstkritik ist ebenfalls kontraproduktiv. Ein gesundes Mittelmaß wäre das beste; durchaus zu den eigenen Werken stehen und stolz drauf sein, gleichzeitig aber auch die Fehler erkennen und daran arbeiten. Bei Kritik von anderen (wenn es denn mal welche gibt), sollte man ebenfalls differenzieren und aussortieren. Am besten gar nicht, oder nur bedingt drauf hören - je nach dem, wie gut es mit der Selbstehrlichkeit steht ;) Kritik ist nämlich nicht gleich Kritik. Freunde und Bekannte scheuen oft davor Fehler und Schwächen anzusprechen, eben weil man ja befreundet ist. Egal was man da fabriziert, für sie wird es immer einsame Spitze sein. Das klingt zwar etwas arrogant, ist aber mitunter die beste Möglichkeit. So wie es unter uns keine professionellen Autoren gibt, gibt es auch keine professionellen Kritiker. Sofern mir niemand was verschwiegen hat, sind wir alle nur Menschen, so auch diejenigen, die etwas zu kritisieren haben. Meistens sind das Kleinigkeiten, die einem kaum weiterbringen. \"Der Kopf auf dem und dem Bild ist zu groß, oder da und da wird ein Torpedo falsch abgefeuert\" - nonsens! Wenn ihr jemanden gefunden habt, der euch Klip und Klar sagen kann, was gut und was schlecht ist, am besten noch mit Vorschlägen kommt und euch somit weiterbringen kann, dann ist das wie ein Sechser im Lotto ;)

Beim Thema Kritiker wären wir schon bei einer wichtigen Sache, die ich gar nicht oft genug wiederholen und predigen kann: rechnet nie, nie, nie mit Feedback! Am besten schreibt nämlich jeder in erser Linie für sich selbst! Gerade Star Trek Fan-Fiction hat einen schweren Stand. Ich habe noch nie erlebt, dass irgendwelche Trek-Fans im Internet darum gebeten haben, eine Serie für sie zu schreiben. Wir liefern hier ein Produkt, für dass es kaum Nachfrage gibt und diejenigen, die es dennoch konsumieren, werden nur selten den Mund aufmachen. Wer also eine Geschichte, oder gar eine Serie mit der Intention beginnt, möglichst viel Aufmerksamkeit und Kritik zu bekommen, kann sich das gleich abschminken. Meiner Erfahrung nach sind das die FF-Serien, die nach ein paar Wochen/Monaten wieder im Erdboden verschwinden...
Denn selbst die ganz alten FFs, die schon seit einem guten Jahrzehnt dabei sind, bekommen kaum Feedback. Sogar die großen wie \"Monitor\" oder \"Antares\", auf Treknews, kämpfen um jeden Leser, der sich mal zu Wort meldet. Bei mir trudelte der erste gute Kritiker erst im dritten Jahr ein. Allerdings raufen sich mittlerweile kleinere Communitys zusammen, da sieht die Lage vielleicht wieder etwas anders aus. Denn ironischerweise sind die Autoren untereinander gegenseitig ihre zuverlässigsten Kritiker. Und in vielen Fällen auch die einzigen.

Das bringt mich direkt zum Thema Werbung. Hab ich schlechte Erfahrungen mit gemacht. Die dreiste, aufdringliche Art kann zwar auch zum Erfolg führen, wie ich beobachtete, aber besonderer Beliebtheit erfreuen sich Leute, die ihre Projekte in anderen Foren vorstellen nicht besonders. Höchstens, wenn man schon längere Zeit Teil der Community ist. Ich persönlich habe irgendwann ganz aufgehört in Foren zu schreiben, oder an besonderen Bannertauschaktionen von Seiten, von denen ich eigentlich nichts hielt, teilzunehmen. Mit der Mund-zu-Mund Propaganda meiner Leser (den beiden, die sich immer verklicken...) bin ich sogar sehr viel besser gefahren. :) In fremden Foren, oder GBs Werbung zu machen ist selten ratsam. Das klappt nur mit Charme, aber man sollte nie zu aufdringlich sein. Das könnte zwar durchaus zu kurzfristigem Erfolg führen, aber langfristig...?

Was das Schreiben selber angeht, kann man eigentlich nur allgemeine Tipps geben. Wer aber erst mit dem Schreiben anfängt, sollte wissen, dass die ersten Werke vielleicht die bedeutensten sind, aber nie die Besten. Warum? Weil man erst Üben muss! Wer also eine ganz, ganz, ganz, ganz, ganz toll revolutionäre Geschichte in der Tasche hat, sollte vielleicht damit warten die zuerst zu verballern und vorher ein wenig Erfahrung sammeln ;)
Überhaupt würde ich am Anfang nicht zu viel Vornehmen. Lieber abgeschlossene Geschichten mit der Option zu mehr. Eine Staffel (bei mir 12 Episoden) mit durchgehendem Storybogen ist ideal. Aber eine ganze Serie sollte man erst beschließen, wenn man sich sicher ist, durchzuhalten.

Das wichtigste: Charaktere! Die Charaktere sind das A und O. Der Kernpunkt einer jeden Geshichte und Serie. Und - um gottes Willen - denkt euch was bei den Leuten! Gebt ihnen Ecken und Kannten, Hobbys, Fehler und Hintergründe! Am besten einen kleinen Lebenslauf schreiben. Wenn sich der schon spannend lesen lässt, dann ist man auf dem richtigne Weg. Die Story ist erstmal nebensächlich. Das, was die Leute wirklich bindet, sind die Charaktere. Wenn die sich nicht \'echt\' anhören und anfühlen, verliert man die Leser bereits auf den ersten Seiten. Und bitte bitte, keine eindimensionalen Leute. Echte Menschen springen nicht durchs Raumdock und sind fröhlich und immer gut drauf. Echte Menschen sind nett, sind gemein, müde, wütend, hasserfüllt. Heute so, morgen so. Man muss auch mal Wege gehen, die vielleicht unangenehm zu beschreiten sind. Aber so ist das eben. Ich hatte bei meiner alten Serie damals nur eher platte Charaktere, ohne großartigen Hintergrund. Aber zum Glück waren sie alle recht unterschiedlich und die Chemie zwischen ihnen stimmte recht schnell. Und ich bin mir sehr sicher, dass die meisten damals zu der Serie nur wegen ihnen kamen. Weil es Spaß machte, ihnen zuzulesen. Bilder oder Quantität war völlig nebensächlich. Gute Charaktere können jede noch so belanglose Geschichte wieder \'rausreißen. Aber eine gute Story kann keine miesen Charaktere zum guten Wenden.

Keine Mary-Sue-Geschichten.
Am besten sollte man auch keine Mary-Sue-Geschichten schreiben. (Geschichten, in denen der Autor selbst einer der Hauptcharaktere ist). Ich stehe solchen Werken, in denen man sich selbst in den Vordergrund bringt mittlerweile extrem skeptisch gegenüber. Und ich weiß wovon ich rede, denn ich habe das früher selbst gemacht und das war eher hinderlich, als dienlich. Man wird schief angesehen - zurecht! Anfängern kann das aber vielleicht eher helfen, weil man dann einen vertrauten Pol in der Geschichte hat. Aber man sollte ihm trotzdem einen anderen Namen und ein anderes Aussehen geben. Seit ich damit aufgehört habe, bin ich jedenfalls so viel Glücklicher! Denn plötzlich habe ich Charaktere, die ich selber - auch als ihr \'Schöpfer\' - bewundern kann, ohne mich dabei irgendwie merkwürdig zu fühlen. Mit meiner Protagonistin habe ich beispielsweise eine Figur geschaffen, die ich auf eine Heldenebene mit Captain Calhound und Jim Kirk stelle. Das ginge kaum, wenn ich ich mich da selbst beschrieben hätte. Überhaupt sollte man (auch im Internet) eine gewisse Seriösität bewahren. Damit meine ich nicht nur dezent im Hintergrund bleiben, sondern einfach das eigene Hobby erwachsen und ganz normal behandeln. Nicht überall muss man sein Gesicht draufklatschen. Aber das ist nur meine Meinung und ich möchte hier auch niemandem, der es anders macht, vor den Kopf stoßen. Wer es so machen will - ok. Ich habe jedenfalls mehr Spaß mit den Charakteren, die nicht so viel mit mir und meinem Freundeskreis zu tun haben und kann daher nur diese Art der Vorgehensweise empfehlen. Vor ein paar Jahren hätte ich mich vielleicht noch anders dazu geäußert :)

Planung/Improvisation:
Hier muss jeder selbst sehen, wie er es am besten kann. Vom komplotten durchplanen, über das Arbeiten mit zwei Zeilen Text, bis hin zum einfach drauf los schreiben - ich habe bereits alles versucht und jede Methode hat so ihre Vor- und Nachteile. Einfach ausprobierenl. Sofern man eher der Planer ist, kreiert man am besten keine Serie, die auf dem simplen \'sie fliegen hinaus, stolpern dreimal um den Mond und erleben Abenteuer\' beruht. Was man immer haben sollte, ist ein Ziel, ein Ende, ein Licht am Horizont, auf das man zusteuert. Alles andere sehe ich persönlich als veräppelung der Leser. Ich vergleiche das Schreiben gerne mit einer Autofahrt. Man hat ein Ziel und eine Richtung. Aber unterwegs kann _alles_ passieren! Manche Teilstrecke kennt man vielleicht allein, manche nur grob. Sackgassen, Holperpfade, Stau... es ist alles drin. Und wenn man einen kleinen Umweg fahren könnte, weil es auf der A7 eine tolle Aussicht gibt; dann nimmt man am besten den Umweg. Aber das ist persönlicher Geschmack. Man kann natürlich auch stur geradeaus.
Also sollte man am Anfang gut überlegen und sich viel Zeit lassen. Je mehr man am Anfang weiß, desto weniger wird man hinterher Schadensbegrenzung durchführen müssen. Allerdings ist es auch gut nicht jedes Detail zu planen und sich genügend Spielraum zu lassen. Denn der ist meistens sehr nötig, was mich bereits zum nächsten Punkt bringt:

Die Weggabelungen. Irgendwann wird es zu Konflikten kommen, zwischen dem, was am als Story geplant hat (XY zerstreitet sich im Laufe der Serie mit dem und dem, oder BZ wird seine/ihre Liebe für VZ finden) und dem, wie sich die Serie dynamisch entwickelt. Die Charaktere werden ein gewisses Eigenleben erhalten und andere Wege beschreiten wollen - ganz von selbst. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber es ist tatsächlich so, dass sich manche Figuren irgendwann ganz von selbst schreiben. Mein Rat: immer dem Weg folgen, den die Charaktere vorschlagen. Auch wenn er holprig und noch so schwer ist. Man spürt einfach, wenn man im Begriff ist, etwas zu tun, was früher auf dem Papier vielleicht gut aussah, sich jetzt aber nicht mehr so recht mit dem Charakter vereinen lassen will. Oder man merkt beim Schreiben, wenn die Chemie zwischen zwei Charakteren ganz besonders gut stimmt. Meine Sicherheitschefin T\'plona beispielsweise, war völlig anders geplant, als sie sich später entwickelte. Es war nie geplant, sie zu einer Sympathieträgerin zu machen. Im Gegenteil, der Leser sollte nie wissen, wo ihre Loyalitäten liegen, somit wollte ich verwirren und sie als verdächtige Verräterin auf dem Schiff werden lassen. Aber der T\'plona-Charakter entwickelte sich eigenständig anders. Und es war besser so. Bei \'Cast Away\' hatte ich für Shannyn ursprünglich andere Charakterzüge vorhergesehen - aber es hat sich nicht ergeben. Einfach so. Das passiert ständig. Immer auf die Charaktere hören, denn Raumschiffe und Sci-Fi-Storys... - die gibt es doch wie Sand am Meer. Das wirklich interessante ist das simple, wirkliche Leben der Figuren. Wie sich Beziehungen entwickeln, wo Freundschaften entstehen - das kann man nur selten im voraus bestimmten.

Wenn man das dann alles hat und los legt, braucht man sich nicht sehr an die Star Trek Serien zu binden. Die Geschichten dort sind größtenteils Standart geworden. Man muss nicht wie ein Serienproduzent denken, denn als FF\'ler ist man keinem Budged unterworfen. Es gibt nur zwei Grenzen: die der Glaubwürdigkeit (mit Ironie und gesundem Humor kann man die sehr schnell sprengen, ohne, dass es jemand einem übel nimmt) und die der Phantasie. Und die sollte unendlich sein. Sprechende Kristalle - warum nicht? Eine Pflanzenkultur - immer her damit! Im Grunde muss man nur die AUgen auf machen. Die Welt in der wir leben, ist derart verrückt und bringt skurile, aberwitzige und bekloppte Dinge hervor - allein die Tierwelt. Macht das, was Spaß macht und was interessiert. The Sky is the Limit...

Sofern man dann nach einer Weile sein Werk in den digitalen Händen hält, sollte man sich erst mal zurücklehnen und sich Zeit mit der Veröffentlichung lassen. Ich habe früher immer den Fehler gemacht im Akkord zu schreiben. Sobald was fertig war; direkt auf die Homepage damit und ab zum nächsten. Die Qualität litt darunter enorm, denn viele Sachen hätten einen Feinschliff bitter nötig gehabt. Inzwischen mache ich das nicht mehr. Ich lasse das Worddokument jetzt nach getaner Arbeit einfach liegen, beschäftige micht ein paar Tage mit etwas ganz anderem und lese dann noch mal Korrektur. Die Hälfte aller Fehler entwischt mir zwar immernoch, aber so kann ich den Dialogen den letzten Feinschliff geben. So etwas ist wichtig. Niemand wird zu irgendwas gedrägt.
Bilder gehören im Internet irgendwie zur FF dazu. Wie die meisten hier wohl schon gemerkt haben, lassen Bilder eine Geschichte sehr plastisch und fast zum Greifen nahe sein. Aber es sind nur Bilder. Kernpunkt sind immer die Geschichten und das geschriebene Wort. Wer eine eigene Page hat, sollte nicht zu viele Bilder und noch weniger Infos auf der Page deponieren.

Im Endeffekt geht es darum, Spaß bei diesem Hobby zu haben. Das ist das wichtigste. Und wenn man dabei was lernen will, dann muss man sich auch entsprechend austoben. Die erste eigene Geschichte, oder Serie ist in jedem Falle eine unerschöpfliche Spielwiese auf der man lernen kann. Das Trek-Universum ist da vielleicht sogar das perfekteste Werkzeug, denn dort ist alles möglich. Wer ein oder zwei Staffeln hinter sich hat und mit den Charakteren vertraut ist, kann dann auch anfangen richtig auszuprobieren. Andere Genres, andere Stile, eine Ich-Perspektive, usw, usf. Dem einen wird es gefallen, dem anderen nicht, aber der Autor lernt in jedem Falle. Und wer an so etwas mit viel Freude und Elan arbeitet, der wird auch eine ganze Menge lernen. Automatisch. Ob das jetzt der Aufbau von Geschichten ist, Bildbearbeitung betrifft, oder HTML - das kommt meist automatisch mit. Wer die Augen offen hält, wird Filme, Serien und Bücher mit ganz anderen Augen sehen - weil man dahinter steigt, wie sie funktionieren. Das kann ziemlich interessant sein. Ob einem das letztendlich im Leben irgendwas bringt? - keine Ahnung. Aber ... na ja, nach jedem vollendetem Werk kann ich jedesmal guten Gewissens sagen: \"Das war ein ... Spaß.\" ;)

Das dind alles nur ein paar kleine Tipps (in einem riesigen Post, ich weiß...), die ich aufgrund persönlicher Erfahrung geben konnte. Ob sie für den einzelnen hier zutreffen, kann ich nicht sagen. Ich kann mich lediglich wiederholt: üben, üben, üben, denn das Meiste muss jeder selbst lernen. Jeder wird zwangsläufig (ganz unterschiedliche) Fehler machen. Aber das ist okay. Ich bereue bei meiner alten Serie beispielsweise nicht wirklich etwas, aber hätte ich damals am Anfang die Erfahrung von heute gehabt, hätte die Serie sicher ganz anders ausgesehen. Darum sollte sich jeder die nötige Zeit lassen. Die ersten Geschichten werden nicht super, aber man kann sie so gut wie möglich machen. Darauf kommt es an :)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 08.03.07, 22:31
Wow. Das hat mir schon sehr weitergeholfen. Ich habe mich an manchen Stellen selbst wiedererkannt.

1. Ich veröffentliche meine Storys in anderen Foren.
Das mache ich, um Leser zu gewinnen und ich nutze meine Geschichten auch, um Leute für unser Projekt zu interessieren. Was in dem letzten Jahr um die Raumstation Unity One entstanden ist, ist mit einem Wort gesagt, ein Wunder und hat meine Erwartungen weit übertroffen. allerdings schreibe ich meine Geschichten auch nicht um berühmt zu werden oder Geld zu verdienen. Aber ein gewisser Bekanntheitsgrad ist für unsere Sache nicht schlecht. Außerdem schreibe ich ja in abwechselnder Reihenfolge Standalone Geschichten. Auf Belar als Werbeträger würde ich ungern verzichten wollen.

2. läuft bei mir eine Mary Sue Geschichte, obwohl ich sagen muss, dass das mir keine Probleme bereitet. Mal abgesehen von meinem Konterfei hat Belar mit meiner Person nichts gemeinsam. Belar soll als knallharter Brocken rüberkommen, der in jedem Hafen eine Frau hat und zu Wutanfällen neigt. Ich zum Beispiel bin quasi das Gegenteil ob wohl ich schon manchmal ein aufbrausendes Tmeperament habe.

3. Habe ich die selbe Erfahrung gemacht, wie du. Die Charaktere entwickeln in der Tat ein gewisses Eigenleben. Ich mache es ebenso wie du und lasse sie ihren Weg gehen.

4. Ich kenne meine Schwächen und Fehler und wage zu behaupten einige gute Kritiker an der Hand zu haben. Auch in meinem Freundeskreis, die sich auch nicht davor scheuen, mir zu sagen, dass etwas Müll ist und warum, Dafür bin ich sehr dankbar. Den Tipp mit dem sich Zeit lassen mit der Veröffentlichung werde ich in Zukunft beherzigen. Ich wollte bis jetzt immer gleich das fertige Werk raushauen ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn ich mir heute meine ersten drei Geschichten durchlese, denke ich mir auch: \"Mann das wäre besser gegangen\".

5. Jemand hat mich mal wegen den Sternzeiten, die ich mir ehrlich gesagt aus der Nase ziehe, negativ kritisiert. Ich glaube das meinst du mit unwichtiger Kritik richtig?

6. Ich denke, ich habe einen guten Mittelweg zwischen Selbstachtung und Selbstkritik gefunden. allerdings ertappe ich mich manchmal dabei, wie ich zu euphorisch werde.

7. Werbung mache ich eigentlich nicht für meine Geschichten, sondern für das Board. Ich denke das geht halbwegs in Ordnung. Bis jetzt hat sich noch niemand bei mir beschwert. Ich übertreibe es auch nicht, sondern mache es behutsam. Ich denke, das geht in Ordnung. Werbung mache ich auch dann erst, wenn ich in einem Forum schon eine längere Zeit aktiv bin. Ich denke, das gibt mir die Zeit mich zu akklimatisieren und den anderen die Zeit, sich an mich zu gewöhnen

8. Ich habe beim schreiben verdammt viel Spaß. Meine Gedanken katapultieren mich regelmäßig mit Warp ins 24. JH. Und das ist die Hauptsache. Als ich zum Beispiel das Ende der Escort geschrieben habe, ist es mir dabei kalt den Rücken runtergelaufen. Ich habe das kleine Schiffchen richtig lieb gewonnen. Doch nun freue ich mich auf die \"White Lady\".

Ich weiß, dass du das für die Allgemeinheit geschrieben hast und niemanden speziellen gemeint hast, aber ich habe mir gedacht, dass ich ja zu einigen Punkten meine Sicht der Dinge erläutern könnte. Ich habe es keinesfalls persönlich genommen und auf mich bezogen. Vielen lieben dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns diesen großen Einblick zu verschaffen.

PS: Hast du eventuell, sofern du meine Geschichten gelesen hast, ein paar Tipps für mich, was meine Geschichten angeht? Was könnte ich deiner Meinung nach noch verbessern? Mal abgesehen von den Schreibfehlern versteht sich.

Liebe Grüße

J.J.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Star am 09.03.07, 14:38
Freut mich, wenn es jemandem bereits helfen konnte.

Zu 1:
An der Sache, wie du das werbetechnisch handhabst ist auch nichts gegen einzuwenden. Jeder macht da andere Erfahrungen. Ich habe sowohl gute, als auch eher schlechte gemacht. Aber ich war Anfangs auch ein wenig zu überrumpelnd, muss ich zugeben. Vielleicht mache ich bei meinem nächsten Projekt wieder aktiv Werbung. Mal sehen.

Zu 2:
Interessant, bei mir verhielt es sich genauso wie bei dir; mein Charakter war mir Anfangs im Grunde auch überhaupt nicht ähnlich. Schon alleine deswegen hätte ich auch irgendeinen Schauspieler für die Bilder nehmen können. Lustigigerweise näherten wir uns dann über die Jahre hinweg immer mehr an, obwohl ich mich öffentlich von ihm distanzierte - verrückt. Ich sage auch nicht, dass es zwangsläufig Probleme gibt. Man wird schief angesehen. Wem das egal ist, kann das ja gerne machen. Aber es kommt zu vielen ... Reibungspunkten und großen Nachteilen, die man selbst gar nicht so richtig wahr nimmt.

Beispielsweise wird vieles was man sagt und schreibt sehr schnell sehr falsch ausgelegt. Zum einen denken Außenstehende sofort, du offenbarst da dein ganzes Leben und sie würden dich durch das Lesen der Geschichte genau kennen. Da wird eine merkwürdige Linie überschritten und das kann schnell zu großen und vielleicht auch verheerenden Missverständnissen führen. Das ist eine Sache, die man nicht unterschätzen sollte. Als Autor offenbart man in seinen Geschichten immer ein Stück seiner Seele und seines Lebens, aber für gewöhnlich bleibt das für den Außenstehenden - den Leser - bis zu einem gewissen Grad undurchschaubar. Niemand weiß, was da gerade auf erlebten Tatsachen beruht und was erfunden ist. Das macht mitunter den Reiz aus und es schützt auch den Autor. Bei Mary-Sue kann da jedoch sehr schnell viel falsch verstanden werden. Du sagst beispielsweise dein Belar neigt zu Wutanfällen. Wer garantiert dir, dass ein Leser, der dich nicht kennt, aber dein Gesicht dort sieht, das nicht auch sofort auf dich überträgt? Es gibt nun mal naive Menschen, die vieles in den falschen Hals bekommen.

Und bei mir kommt noch ein anderer Punkt hinzu: ich brauche Helden. Ob das nun Indiana Jones, Kirk, oder Calhoun ist, in Serien und Filmen brauche ich oft diese Heroen von denen ich begeistert sein kann. Dementsprechend erschaffe ich hin und wieder auch selber so welche. Wenn ich nun aber einen Helden kreiere, der mein Gesicht trägt, gilt jede ... \'Schwärmerei\' für den direkt als Egotrip. Ich kann ihn öffentlich nicht bewundern, ohne, dass es auf andere strange wirkt. Stattdessen verbringt man recht viel Zeit damit, zu beteuern, dass man sich gar nicht so ähnlich ist, wie das womöglich erscheinen mag. Man wird leider schnell in eine Schublade gesteckt, in die man keinesfalls hineingeraten will, weil dadurch der Fokus auf den Rest der Serie verloren geht. Schließlich will man als Autor doch, dass jeder Charakter und jeder Aspekt der Geschichte beachtet wird und nicht nur der, den man augenscheinlich selber spielt. Aber gerade der steht dann schnell im Mittelpunkt und alle anderen Charaktere werden vergessen ofrt müssen deutlich zurückstecken.
Dann kommt noch die Glaubwürdigkeit in der Geschichte selbst dazu. Die meisten FF-Autoren sind Jugendliche und wollen - wenn sie sich selbst in eine Geschichte schreiben - auch gleich im Mittelpunkt stehen. Das ist verständlich, aber nicht besonders realistisch, wenn da ein 19 jähriger im Kommandostuhl sitzt. Anschließend kommt meist eine Erklärung ala \'jüngster Kommandant der Flotte, weil er so toll ist\', oder er wird schlicht als 30 jähriger beschrieben, was aber rein gar nichts an der Tatsache ändert, dass er ein recht junges Gesicht hat. Ja, ich kenen die Tricks, ich habe sie schließlich selber eine Zeitlang angewendet. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber es ist auch ein nicht zu verachtender Punkt auf der Contra-Liste.

Das sind alles so Dinge, die man beachten und bedenken sollte, bevor man sich für die Mary-Sue-Vorgehensweise entscheidet. Daher kann ich im Grunde nur noch von MS-Geschichten abraten. Ich werte andere, die das so machen bestimmt nicht ab, aber ich würde einem Neuling nicht dazu raten auf dieselbe Taktik zurückzugreifen. Wer das unbedingt machen will, sollte zumindest keinem sagen, dass er das jetzt ist, der da in der Geschichte rumläuft und auf Bildern anderer Personen zurückgreifen. Schon alleine um sich selbst etwas zu schützen, denn Schreiben ist von Zeit zu Zeit auch eine recht intime Angelegenheit .

Zu 4:
Ich kann dir nur ans Herz legen deine Geschichten nach der Vollendung ein paar Tage liegen zu lassen und dann noch 3-4 Mal drüberzuschauen, ehe irgend was veröffentlicht wird. Ich weiß, das ist schwer, wenn die Ideen sprudeln. Bei mir kribbelt es auch immer in den Fingern gleich zum nächsten zu stürmen. Aber es bringt recht wenig, wenn der Output groß ist, dafür aber die Qualität leidet. Lieber zwei-drei Geschichten weniger und die anderen dafür doppelt so gut. Meine alte Serie könnte - obwohl sie meine erste war - inhaltlich noch immer absolut konkurrenzfähig sein, aber allein durch Flüchtigkeitesfehler, die mir damals egal waren, schießt sie sich selbst ins Aus. Hier kann zwar ein Korrekturleser helfen, aber der ändert ja nichts am Inhalt und da ist oftmals ein Feinschliff nötig. Bei meinen aktuellen Geschichten lasse ich mir viel Zeit und die Qualität ist dadurch mindestens um das dreifache gestiegen. Geduld ist eben auch eine Tugend.

Zu 5:
Richtig. Genau so etwas meinte ich. Das ist keine nützliche Kritik, das ist nebensächlich und bringt einen nicht wirklich weiter. Ich weiß noch gut wie ich damals eine Kritik für meine erste Geschichte bekommen habe. Pures Star Trek! Viel Action, viele explodierende Sachen, ein Krieg aber dennoch kein einziger Toter. (Androiden...) Dennoch wurde ich dafür Kritisiert, dass der Hauptcharakter in einem Kampf auf Leben und Tod eins auf die Nase bekommt und deswegen aus selbiger blutet... \'wäh, brutal, das ist doch kein Star Trek\' hieß es da. Bekloppt! Das ist so Kritik, die keinen tieferen Sinn besitzt und die man getrost ignorieren kann. Da muss man sich nur mal die Kritik zu den gewöhnlichen Star Trek Episoden ansehen, wenn sich wieder seitenlang darüber aufgeregt wird, dass ein Phaserstrahl aus einem Torpedorohrt kommt und dadurch völlig in Vergessenheit gerät, dass der Rest der Folge sehr gut war. Ich kann einem Trek-Autor jedenfalls inzwischen nachfühlen, wie frustrierend es manchmal sein kann, wenn sich Leute an solch kleinen Fehlern aufhängen, anstatt über die Story zu diskutieren.

Zu 6:
Kenne ich. Bin auch mitunter zu euphorisch, oder zu selbstkritisch. Die Euphorie ist nicht so gut, da sie einen leicht über das Ziel hinausschießen lässt. Daher sind die Geschichten, von denen ich selbst am meisten begeistert bin fast immer auch die, die nicht so gut ankommen. Zu viel Selbstkritik ist hingegen auch nicht gut. Jeder kann stolz auf das sein, was er macht. Ist also gar nicht so einfach, da einen Mittelweg zu finden. Man rutscht schnell auf eine von beiden Seiten, aber das ist ok.

Zu 8:
Stimmt, neben dem Spaß kann es sogar eine recht emotionale Angelegenheit werden. Als ich das Finale meiner alten Serie schrieb, die mich fünf(!) Jahre begleitet hat, war ich anschließend ganz schön durcheinander, kann ich euch sagen! Eine merkwürdige Mischung aus totaler Erleichterung, Stolz, Freude und irgendwo auch Trauer.

Was deine Geschichten angeht habe ich noch keine konkreten Tipps. Dafür habe ich nicht intensiv genug gelesen. Nicht böse sein, aber in ein paar Monaten muss ich ins Ausland und vorher will ich meine eigenen Sachen fertig bekommen, daher habe ich momentan wenig Zeit und Geduld zum Lesen, da noch ein ganz großer Berg anderer Sachen auf mich wartet :/
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Beitrag von: SSJKamui am 10.01.08, 09:46
Also , ich finde , der Thread ist ganz interessant und ich stimme vielen Tipps ( wohlgemerkt nicht allen) zu. Ich hätte da noch einige Sachen hinzuzufügen:

1. Eine gute Beobachtungsgabe ist immer hilfreich und vieles , was man in der Welt sieht lässt sich verwerten. (z.B. bei Architektur , Natur, Kultur, Jugendkultur, Geschichte, Politik, Wissenschaft und Technick)

2. Humor ist sehr nützlich, unter anderem deshalb weil die Leute vermutlich dazu neigen , sich an Lustiges besser zu erinnern. Selbstironie ist manchmal auch nicht von Nachteil. Außerdem macht eine prise Humor eine Story auch ein klein wenig realistischer.

3. Versuche , deine Vorlieben und Interessen irgendwie in deine Story einzubauen. Zum Beispiel war ich schon immer fasziniert von Großstädten und Computertechnik. Dies ist ein Grund , warum viele meiner Stories Cyberpunk Elemente beinhalten.

4. Geheimnisse in der Story bringen oft die Leute dazu , weiterzulesen und erhöhen die Spannung. Allerdings müssen ab und zu Geheimnisse auch aufgeklärt werden. Dieser Aufklärung kann man in späteren Kapiteln aber durchaus auch irgendwie hinterfragen und anzweifeln.

5. Bringe Leute zum Nachdenken.

6. Versuche, möglichst viel realistische Dinge einzubauen. Dadurch verstärkt man die Glaubwürdigkeit und wenn man Horror Stories schreibt oft auch den Horror. Um den Realismus zu erhöhen eignen sich oft auch fiktive Nachrichtensendungen und dezente Anspielungen auf aktuelle Ereignisse, vorzugsweise aus Politik und Wirtschaft , denn diese Ereignisse sind für das Leben von vielen Menschen bedeutend (obwohl sich diese Menschen oft nicht dafür interessieren).

7. Bei Self Inserts ist es meiner Meinung nach oft besser ,  verschiedene Aspekte von sich auf möglichst viele , unterschiedliche Figuren zu verteilen anstatt alles in eine einzige Figur zu packen.

8. Einfache Gut-Böse Konstellationen sollten vermieden werden , denn das ist oft unrealistisch.

10. Figuren sollten meiner Meinung nach auch mal Befehle und/oder Handlungen ihrer Vorgesetzten in Zweifel ziehen.
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 10.01.08, 11:15
@ SSJKamui

Zitat
Also , ich finde , der Thread ist ganz interessant und ich stimme vielen Tipps ( wohlgemerkt nicht allen) zu.


Würde mich mal im Sinne der Diskussion interessieren, welche Meinungen und Vorschläge nicht deine Zustimmung finden. Vielleicht kann man das ja ein wenig erarbeiten.

Zitat
4. Geheimnisse in der Story bringen oft die Leute dazu , weiterzulesen und erhöhen die Spannung. Allerdings müssen ab und zu Geheimnisse auch aufgeklärt werden. Dieser Aufklärung kann man in späteren Kapiteln aber durchaus auch irgendwie hinterfragen und anzweifeln.


Dem kann ich nur beipflichten. Nichts macht eine Story interessanter, als Rätsel, die erst eine oder zwei Geschichten später gelöst werden. ich mache es ebenso.

Zitat
7. Bei Self Inserts ist es meiner Meinung nach oft besser , verschiedene Aspekte von sich auf möglichst viele , unterschiedliche Figuren zu verteilen anstatt alles in eine einzige Figur zu packen.


Auch ein sehr guter Vorschlag. Ebenso mache ich es. Viele meiner Charaktere besitzen Eigenschaften, die ich zu haben scheine oder zumindest gerne hätte.

Zitat
8. Einfache Gut-Böse Konstellationen sollten vermieden werden , denn das ist oft unrealistisch.


Und langweilig ist es obendrein auch noch. Star Treks Bösewichte sind nie rein böse. Selbst die Borg oder die Cardassianer sind nicht böse. Sie haben eben ein eigenes Konzept von gut und böse und aus ihrer sicht, tun sie, was sie für richtig halten.

Ein Beispiel:

Die Cardassianer waren einst eine blühende Kultur, ähnlich wie die bajoranische. Durch Hungersnöte und Katastrophen waren sie gezwungen, dem Militär die Kontrolle zu übergeben, welches als einziges in der Lage war, das Volk vor dem aussterben zu bewahren. Also sind sie losgezogen und haben andere Welten erobert, um ihre Kultur zu erhalten. Wir würden sowas böse nennen, aber die Cardassianer würden wahrscheinlich argumentieren, daß jedes Mittel zum erhalt einer Rasse legitim ist.

Ebenso das Dominion. Die Methoden sind zwar diktatorisch, xenophob und grausam. Aber all das wächst aus einem Wunsch nach Ordnung und Stabilität heraus. Was eigentlich auch ein gutes Ziel ist. Es kommt eben immer darauf an, welche Mittel man verwendet, um diese Ziele zu erreichen. Erst das unterscheidet gut von böse.

Zitat
10. Figuren sollten meiner Meinung nach auch mal Befehle und/oder Handlungen ihrer Vorgesetzten in Zweifel ziehen.


Was für Geschichten einigen Zündstoff liefern kann.
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Beitrag von: SSJKamui am 10.01.08, 16:01
Also , ich sehe bei Self Inserts nicht das Problem, dass andere Leute denken könnten , man währe in echt so wie der Charakter. Das Hauptproblem sehe ich darin , wenn betreffende Autoren keine realistische Selbstsicht haben und/oder sich als fast unbesiegbare Übermenschen oder als extrem schlechte Looser einbauen. Deshalb denke ich , ein geübter Autor kann ruhig einen Self Insert machen , aber Anfänger sollten wie ihr schon gesagt habt eher vorsichtig damit sein. Dies war der einzige Punkt, mit dem ich nicht komplett übereinstimmte.

Ach ja , mir waren eben noch einige weitere Tipps eingefallen:

1. Man darf ruhig andere Autoren verehren, aber es sollte nicht so stark sein , dass man denkt , dieser Autor sei perfekt , würde keine Fehler machen und alle Leute müssten so schreiben wie er. Das währe meistens eher schädlich.

2. Technobabble kann nützlich sein , sollte aber nicht übertrieben werden. Zum Beispiel ist es so wie Isaac Asimov mal sagte , Menschen fragen für gewöhnlich nicht bei jedem einfachen Haushaltsgerät andauernd nach, wie das funktioniert. (Dabei gibt es natürlich meiner Meinung nach immer ausnahmen.)   Außerdem sollte man natürlich Ahnung haben von der Technik , die man beschreibt. Außerdem ist es natürlich auch wichtig , dass der Typ , der die Technick erklärt sie laut der Storylogik auch erklären kann. Außerdem sollte man nicht zu genau erklären. (Bei einem Computer muss man in der Story zum Beispiel nicht unbedingt erklären wie ein SR - Latch (Ein elektrischer 1 Bit Speicherschaltkreis , der zum Beispiel in RAM Chips verwendet wird) funktioniert.)

3. Wenn man auch \"einfache Leute\" genauer beschreibt kann man mehr Realismus in die Story bringen.

4. Alles hat positive und negative Seiten. Wenn man nur Positives zeigt oder nur Negatives ist das schlecht für den Realismus.

5. Wenn man über Verschwörungen schreibt sollte man bei Zahlentricks nicht zu schwachsinnige Dinge schreiben. (Das passiert leider vielen Leuten. Da muss man sich nur im Internet umgucken.)

6. Wenn Leute Nachforschungen anstellen finden sie nicht nur zuverlässige Quellen. Oft findet man dabei auch widersprüchliche Aussagen. Gerade bei Mystery- /Verschwörungsstories sollte man so etwas bedenken.

7. Atmosphäre ist oft genau so wichtig wie Handlung. Gerade bei Horror.

8. Man sollte seine eigenen Schwächen kennen und nicht oft versuchen , in Genres zu schreiben , in denen man nicht schreiben kann. (Ich kann zum Beispiel Mystery, Horror , Science Fiction, Cyberpunk, Martial Arts und Krimi aber keine Liebesgeschichten. Deshalb vermeide ich Liebesgeschichten.)
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Beitrag von: Star am 11.01.08, 07:01
Bei Punkt 8 bin ich anderer Meinung. Man kann sich durchaus gewisse Genres und Stärken beibringen. Es bedarf nur einiges an Übung und ein wachsames Auge. Die ersten Schritte werden entsprechend holprig ausfallen, aber irgendwann hat man kapiert wie es geht. Liebesgeschichten - oder überhaupt Liebesbeziehungen - waren früher auch nie meine Stärke, genau wie zündender Humor. Inzwischen habe ich den Trick aber erkannt, weil ich es immer wieder probiert und mir auch angesehen habe, wie andere das machen.

Daher sollte man seine ganz großartigen Ideen vielleicht nicht unbedingt für die ersten eigenen Projekte verballern, denn die werden in erster Linie immer nur ein Übungsplatz sein. Bei mir war meine erste Serie dieser Übungsplatz. Als ich mich eingearbeitet und die Charaktere kennen gelernt hatte, habe ich mich ausgetobt und mal alles probiert, was mich reizte - ob ich das entsprechende Genre jetzt konnte, oder nicht. Von Krimi, über Liebesschnulze, bis hin zu Humor. Ein paar Sachen gingen eher schief, ein paar haben auf Anhieb geklappt, - aber bei ALLEN habe ich Erfahrungen gemacht und wichtige Dinge gelernt.
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Beitrag von: Opi's Wahn am 11.01.08, 07:53
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Zitat
10. Figuren sollten meiner Meinung nach auch mal Befehle und/oder Handlungen ihrer Vorgesetzten in Zweifel ziehen.


Was für Geschichten einigen Zündstoff liefern kann.


Das ist imho leider so ne typische \"helden\"-Eigenschaft. Der Held muss (gerade, wenn er Militär ist) die Befehle der Vorgesetzten (die meist unmenschlich sind) in Frage stellen.

Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat.*
Man darf schließlich nicht vergessen, dass man die Hauptperson mi militärischem Hintergrund angesiedelt hat und nicht in einem bewaffneten Debattierclub ;)

Zitat
Original von SSJKamui
5. Wenn man über Verschwörungen schreibt sollte man bei Zahlentricks nicht zu schwachsinnige Dinge schreiben. (Das passiert leider vielen Leuten. Da muss man sich nur im Internet umgucken.)


Öhm... was genau meinst du mit Zahlentricks? Komm grad nicht auf den grünen Zweig, was du meinst.
Aber klar sollte sein, dass der Autor selbst noch bescheid wissen sollte, wer sich mit wem verschwört etc. Also wenn der Autor den roten Faden verliert ist echt ende^^

Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Ebenso das Dominion. Die Methoden sind zwar diktatorisch, xenophob und grausam. Aber all das wächst aus einem Wunsch nach Ordnung und Stabilität heraus. Was eigentlich auch ein gutes Ziel ist. Es kommt eben immer darauf an, welche Mittel man verwendet, um diese Ziele zu erreichen. Erst das unterscheidet gut von böse.


Das Dominion ist Xenophob? Soweit ich mich erinner haben sie doch einige Rassen in ihren Reihen und alliieren sich mit den Cardassianern. Imho passt das irgendwie nicht zu Xenophob. Diktatorisch und expansionistisch passt da eher imho.


* Das kommt teilweise bei Kommissar Gaunt in den WH40k Büchern ganz gut rüber.
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Beitrag von: SSJKamui am 11.01.08, 08:21
Mit \"Zahlentricks\" meinte ich , man sollte keine zu unsinnigen Rechnungen zeigen als Beleg für eine Verschwörung , da man oft bei Verschwörungstheorien mit Zahlen arbeitet , aber es auch möglich ist , mit scheinbar absurden Rechnungen auf die gewünschten Zahlen zu kommen. (Zum Beispiel die Zahl 23 wird oft als Beleg für Einfluss der Illuminaten auf ein Ereignis genannt. Man könnte aber auch durch seltsame Zahlenspielereien auf die 23 kommen. Deshalb muss man immer aufpassen , dass es wenigstens noch ein wenig logisch bleibt. Sonst wirkt das Ganze nämlich ein wenig Lächerlich.)

Zitat
Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat.*


Das mit den Gewissensproblemen von Soldaten finde ich auch eine gute Idee. Das hat viel Potential , gerade bei Stories wie dem neuen Kampfstern Galactica.

@Star:
Dem stimm ich zu.
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.01.08, 13:06
@ Opi\'s Wahn

Zitat
Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass man die Hauptperson mi militärischem Hintergrund angesiedelt hat und nicht in einem bewaffneten Debattierclub


Das wäre wirklich interessant, das mal zu verfolgen. Mal sehen, ob ich das irgendwo einbauen kann.

Zitat
Das Dominion ist Xenophob? Soweit ich mich erinner haben sie doch einige Rassen in ihren Reihen und alliieren sich mit den Cardassianern. Imho passt das irgendwie nicht zu Xenophob. Diktatorisch und expansionistisch passt da eher imho.


Und zwar durch und durch. Das war der Hauptgrund, warum es überhaupt erst gegründet wurde. Die Gründer wurden von den Solids gejagt und diskriminiert, bis sie sich schließlich zurückzogen. Aus Angst, das sie doch noch entdeckt würden. gründeten sie dank ihrer genetischen Fähigkeiten das Dominion mit der Erschaffung der Vorta und der Jem\'Hadar und begannen damit zu erobern. Denn eine unterdrückte und besiegte Spezies wehrt sich nicht und kann ihnen nicht mehr schaden. Hör dir doch mal bei DS9 die Dialoge der Gründerin mit Odo an. Da kommts ganz klar raus, daß die Gründer die Solids fürchten und alle, die wie sie sind. Also wenn das nicht xenophob ist, dann weiß ich auch nicht. Außerdem schrecken sie auch nicht vor Völkermord zurück, wenn dieses Volk eine Gefahr bedeutet und sich wehrt. Und weil sie die Solids als geringere Lebensformen ansehen, haben sie auch kein moralisches Problem damit. Siehe ihr umspringen mit den Cardassianern am Ende.
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Beitrag von: Sovrane am 11.01.08, 13:49
Zitat
Original von SSJKamui
8. Man sollte seine eigenen Schwächen kennen und nicht oft versuchen , in Genres zu schreiben , in denen man nicht schreiben kann. (Ich kann zum Beispiel Mystery, Horror , Science Fiction, Cyberpunk, Martial Arts und Krimi aber keine Liebesgeschichten. Deshalb vermeide ich Liebesgeschichten.)


Ich finde das ein guter mix aus vielen Elementen auch gut ankommt. Es kann durchaus mal eine Lovestory unter den verschiedenen Genres mitlaufen. ein wenig wohlfühlen sollten sich die Charaktere schon. Nicht wegen der Atmosphäre zum beispiel auf der Brücke, sondern weil es an dem jeweiligen Ort ein geliebter Mensch ist. Mir fällt oft auf das Belar tragische Charaktere nutzt. Was ich eigentlich schade finde.
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.01.08, 13:55
@ reborn

Zitat
Mir fällt oft auf das Belar tragische Charaktere nutzt. Was ich eigentlich schade finde.


Ich gebe zu, daß tragische Charaktere einen gewissen Reiz auf mich ausüben, aber auch ich, hab Liebesgeschichten in der Mache. Sie stecken zwar noch am Anfang ihrere Entwicklung, aber auch darauf werde ich mich künftig stärker konzentrieren. Aber auch die tragischen Charaktere besitzen auch positive Seiten. Sie werden ja nur zu tragischen Charakteren, wegen den Ereignissen, die sich um sie herum abspielt. Aber es wird sicher auch mal eine witzige Holodeckgeschichte geben, oder Q macht unfug. Irgendsowas kommt auf alle Fälle. UO zum Beispiel steckt in meinen Augen noch in den Kinderschuhen. Erst jetzt werden die Charaktere etwas vielschichtiger und ich trau mich auch etwas mehr mit ihnen zu experimentieren. All das braucht eben seine Zeit.  :O
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Sovrane am 11.01.08, 14:02
Möchte mich nicht darum streiten aber es wäre doch interessant einen Nebencharakter in die Hauptrolle einer Geschichte zu stellen und zu sehen warum er oder sie zum beispiel den Posten wechselt um dem einen Menschen Nähr zu sein.

Könnte ja tragisch enden  ;)
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.01.08, 15:03
Nuja, daran dachte ich jetzt eigentlich weniger. Aber ich werde auch mal eine Geschichte rund um die anderen Charaktere, entweder einzeln, oder zu zweien, stricken. Aber dein Vorschlag gefällt mir auch. Mal drüber nachdenken.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Opi's Wahn am 12.01.08, 10:33
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
@ Opi\'s Wahn

Zitat
Ich fände es auch mal interessant zu lesen, wie eine Hauptperson sich einfach an seine Befehle hält... dafür dann aber mit seinem Gewissen zu kämpfen hat. Man darf schließlich nicht vergessen, dass man die Hauptperson mi militärischem Hintergrund angesiedelt hat und nicht in einem bewaffneten Debattierclub


Das wäre wirklich interessant, das mal zu verfolgen. Mal sehen, ob ich das irgendwo einbauen kann.


Du darfst gerne LeGarrec dafür benutzen ;)
Er mag mit der obersten Directive nicht immer einverstanden sein, aber ist ist halt sein Job ;)

Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Zitat
Das Dominion ist Xenophob? Soweit ich mich erinner haben sie doch einige Rassen in ihren Reihen und alliieren sich mit den Cardassianern. Imho passt das irgendwie nicht zu Xenophob. Diktatorisch und expansionistisch passt da eher imho.


Und zwar durch und durch. Das war der Hauptgrund, warum es überhaupt erst gegründet wurde. Die Gründer wurden von den Solids gejagt und diskriminiert, bis sie sich schließlich zurückzogen. Aus Angst, das sie doch noch entdeckt würden. gründeten sie dank ihrer genetischen Fähigkeiten das Dominion mit der Erschaffung der Vorta und der Jem\'Hadar und begannen damit zu erobern. Denn eine unterdrückte und besiegte Spezies wehrt sich nicht und kann ihnen nicht mehr schaden. Hör dir doch mal bei DS9 die Dialoge der Gründerin mit Odo an. Da kommts ganz klar raus, daß die Gründer die Solids fürchten und alle, die wie sie sind. Also wenn das nicht xenophob ist, dann weiß ich auch nicht. Außerdem schrecken sie auch nicht vor Völkermord zurück, wenn dieses Volk eine Gefahr bedeutet und sich wehrt. Und weil sie die Solids als geringere Lebensformen ansehen, haben sie auch kein moralisches Problem damit. Siehe ihr umspringen mit den Cardassianern am Ende.


Stimmt, irgendwie hatte ich die Gründer da vergessen. Hab mich irgendwie nur auf die Allianzen des Dominion mit den Breen und den Cardis konzentriert und die Aussagen der Gründerin voll außen vor gelassen. *g*
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 12.01.08, 10:41
@ Opi\'s Wahn

Zitat
Du darfst gerne LeGarrec dafür benutzen Augenzwinkern
Er mag mit der obersten Directive nicht immer einverstanden sein, aber ist ist halt sein Job Augenzwinkern


Mal schaun, was sich da machen lässt.

Zitat
Stimmt, irgendwie hatte ich die Gründer da vergessen. Hab mich irgendwie nur auf die Allianzen des Dominion mit den Breen und den Cardis konzentriert und die Aussagen der Gründerin voll außen vor gelassen. *g*


Freut mich, daß ich deinen Erinnerungen auf die Sprünge helfen konnte.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 28.02.08, 08:56
Einige Sachen, die ich mir  zum Charakterdesign überlegte:
1. Charaktere sollten nicht auf eine Eigenschaft , zum Beispiel hohe Intelligenz reduziert werden.

2. Lieber wenige , dafür besser ausgearbeitete Charaktere als viele Charaktere , die dafür fast  alle  uninteressant wirken oder eigentlich nichts in der Story zu tun haben und nur \"Beiwerk\" sind.

3. Man sollte bei der Ausprägung von Charaktereigenschaften nicht übertreiben , da es sonst lächerlich wirken kann.

4.Wenn man die Charaktere nur im \"Dienst\" zeigt und deren Privatleben komplett verschweigt wirkt das nicht ganz realistisch.

5. Jede Figur sollte Stärken und Schwächen besitzen.

6. Disharmonie oder sogar Streit unter Hauptcharakteren macht eine Story spannender und manchmal auch glaubwürdiger.  Außerdem hat man so mehr Stoff für Nebenplots.

7. Man sollte bei Aliencharakteren nicht nur Speziesklischeeeigenschaften  wie \"Logischer Vulkanier\" oder \"Ehrenhafter Klingone\" verwenden. Man sollte sich auch über solche Klischees hinwegsetzen können und das nicht nur bei Bösewichten.

8. Auch \"Gute\" Charaktere können manchmal Böses tun. Das sollte man bedenken. Allerdings sollte man soetwas dann nicht immer als Richtig darstellen. (Natürlich sollten sich viele Charaktere versuchen zu rechtfertigen oder ihren Standpunkt darzustellen , allerdings sollte nicht so wie es manchmal bei Star Trek Enterprise vorkam bei \"Fehlverhalten\" meistens so getan werden , als währe das doch Richtig gewesen. Am Besten währe es natürlich , \"Abschlusswertungen\" zu vermeiden und nur die Standpunkte der Charaktere zu zeigen, damit sich der Leser ein eigenes Bild machen kann.)

9. Vertrauen wird leichter zerstört als Geschaffen.

10. Die Kleidung, die Wohnung und das Quartier des Charakters sagen auch viel über ihn aus.

11. Neben dem eigenen Charakter definiert sich eine Person auch durch seine \"Sozialen Beziehungen\". Das sollte auch bedacht werden.

12. Nicht jeder kann und will sich an alles in seinem Leben erinnern. Gerade bei persönlichen Traumata der Charaktere muss das bedacht werden.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 28.02.08, 11:28
@ SSJKamui

Das sind wirklich sehr gute Richtlinien, die mir sehr nützlich sein werden. Einige der von dir erwähnten Fehler habe ich auch schon oft gemacht. Aber diesem Leitfaden kann ich voll und ganz zustimmen.

Gruß
J.J.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lairis77 am 28.02.08, 16:42
Was SSJKamui über Charaktere schreibt, kann ich nur bestätigen. Das sind sicher gute Tipps für Einsteiger.  8)

Wie man an die Geschichte rangeht - ob man die Handlung vorher plant oder einfach drauf los schreibt und sieht, wie die Geschichte sich entwickelt - sollte jedem selber überlassen bleiben.
Cornelia Funke macht Letzteres ;).
Bei mir selbst ging das Drauflosschreiben ohne Plan schon mal richtig in die Hose. Also mach ich es inzwischen so ähnlich wie Belar, dass ich mir wenigstens den groben Handlungsrahmen vorher überlege.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Storys akribisch durchplane. Manchmal weiß ich auch nur, wie die Geschichte anfängt und wie sie enden soll smile.
Ab und zu (d.h. ziemlich oft :D) kommt es auch vor, dass ich Pläne über den Haufen schmeißen muss, weil mir spontan beim Schreiben was Besseres einfällt.

Was die Sprache angeht, muss auch jeder seinen Stil finden. Wichtig ist nur, dass die Geschichte den Leser fesselt, dass man die Charaktere und Situationen beim Lesen vor Augen sieht, wie in einem Film. Wie man das macht, ist zum einen Handwerk, zum anderen Gefühl.

Es kann (für Einsteiger genauso wie für \"Fortgeschrittene\") ganz interessant sein, wenn man mal seine eigenen Texte auseinander nimmt und sich fragt, warum man das so und nicht anders geschrieben hat.

Zum Beispiel:

1. Ich steh auf kurze Sätze. Das mag so manch einer holprig finden, aber gerade bei Actionszenen, finde ich, bringt es Tempo.
In der aktuellen Defender-Episode hab ich zum Beispiel geschrieben:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig. Aber diesmal lag es nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze. Es lag daran, dass sie Halluzinationen hatte. Glaubte sie jedenfalls. Hoffte sie!“

Genauso gut hätte ich schreiben können:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig, was aber nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze lag, sondern daran, dass sie Halluzinationen hatte.“

Ist aber nicht mein Stil.

2. Allgemein beschreibende Adjektive wie herrlich oder schrecklich versuche ich im Erzähltext zu vermeiden (Betonung auf „versuche“ – immer schaff ich’s auch nicht :P).
Statt zu schreiben: „Die Explosion hatte schreckliche Verwüstungen auf dem Schiff angerichtet“ würde ich eher so was vorziehen:
„Der Lichtschein der Taschenlampe streifte eine Tür, deren rechtes Schott halb geschmolzen war. Dr. Tygins stemmte die intakte Türhälfte mit äußerster Kraftanstrengung beiseite. Dahinter erstreckte sich eine graue, surrealistische Alptraumlandschaft, überzogen mit einer feinen Schicht Asche. Etwas knirschte unter seinen Füßen. Er beugte sich vor und hob den Gegenstand auf. Seine Hände in den dicken Handschuhen fühlten sich steif und unbeholfen an. Feine Scherben rieselten mit einem klirrenden Geräusch zu Boden. Das einzige Geräusch in der Stille nach dem Inferno. Ihm wurde schwindlig und er ließ sich auf einem knotigen Schlackeklumpen nieder, der vielleicht mal ein Stuhl gewesen war. Vielleicht auch ein Couchtisch.“ (Okay, vielleicht nicht das beste Beispiel, aber auf die Schnelle hab ich kein anderes gefunden).

3. Ich habe letztens beim Überarbeiten eine Menge sinnloser Füllwörter rausgeschmissen. Ein Satz hieß zum Beispiel: „Er hatte irgendwie den Nagel auf den Kopf getroffen“.
Mist.
Klar kann man das Wort „irgendwie“ verwenden, wenn man einen diffusen Zustand beschreiben will. Aber entweder man trifft einen Nagel oder man trifft ihn nicht Augenzwinkern.

4. Was mir auch gefällt, sind Metaphern und Vergleiche. Beispiel: „Das Shuttle kreischte auf wie ein lebendes Tier, als es über felsigen Boden schrammte, ein paar Meter aufstieg, wieder über den Fels schrammte, dann über Sanddünen schlitterte.“ Klarer Fall von einem bildhaften Vergleich.;)

5. Ich verpacke Hintergrundwissen gern in Dialoge. Zum Beispiel den Background meines Schiffsarztes und seiner Heimatkolonie in der Entmilitarisierten Zone:
„Willst du damit andeuten, wir werden mit den Cardassianern nicht fertig?“
„Ihr werdet definitiv nicht mit ihnen fertig. Diese Dreckskerle schlagen alle paar Nächte jemanden tot und die Miliz erwischt sie nicht mal.“
„Ja, weil sie sich nachts auch nicht auf die Straße trauen, diese Feiglinge!“ Rebecca schnaubte abfällig.
„Übel nehmen kann man es ihnen nicht. Die besitzen doch bloß Gummiknüppel“, hielt Ron dagegen. „Das ist das gefährlichste, was das Dorf zu bieten hat – abgesehen von Mistgabeln und Küchenmessern. Unsere Vorfahren meinten, Waffen seien vom Teufel. Na ja, irgendwie hatten sie damit Recht … trotzdem könnte so ein bisschen Teufelszeug jetzt ganz nützlich sein.“
„Ist die Sternenflotte nicht dazu da, uns zu beschützen?“ fragte Rebecca provozierend.
„Leider kann die Sternenflotte nicht überall sein.“


Ein anderer würde vielleicht schreiben: „Dr. Tygins kam aus einer Kolonie in der Entmilitarisierten Zone und die Cardassianer hatten …“ usw. usf.
Ich will jetzt nicht sagen, dass meine Methode besser ist. Aber es liegt mir.  

Nun hoffe ich, ihr seid über dem Monsterbeitrag nicht eingeschlafen - zumal die Hälfte davon aus der GFFA reycled ist  ;).     :Sleep
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Admiral_B am 28.02.08, 18:12
Ich finde die Beiträge sehr gut. Das wird mir bestimmt weiter helfen.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Opi's Wahn am 28.02.08, 18:15
Zitat
Original von Lairis77
1. Ich steh auf kurze Sätze. Das mag so manch einer holprig finden, aber gerade bei Actionszenen, finde ich, bringt es Tempo.
In der aktuellen Defender-Episode hab ich zum Beispiel geschrieben:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig. Aber diesmal lag es nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze. Es lag daran, dass sie Halluzinationen hatte. Glaubte sie jedenfalls. Hoffte sie!“

Genauso gut hätte ich schreiben können:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig, was aber nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze lag, sondern daran, dass sie Halluzinationen hatte.“

Ist aber nicht mein Stil.


Was das angeht muss ich sagen dass kurze Sätze für Geschriebenes ein MUSS sind.
Leider hält man sich (relativ) um so weniger daran um so höher der Bildungsstand ist (schonmal ne Diplom oder Doktorarbeit gelesen? ;) )

Das kann man auch gut selber testen. Bei einem Satz, bei dem ich am Ende nicht mehr weiß wie er angefangen hat werde ich schnell müde, weil ich mich sehr konzentrieren muss. Das will ich aber nicht unbedingt, denn ich lese ja um zu entspannen. ZUmindest hier in unserem Bereich ;)

Ich hab gelernt, dass jeder Satz, der in einem normalen Word-dokument 2 Zeilen oder mehr hat zu lang ist. Meist kann man daraus auch wunderbar 2 oder 3 Sätze machen.

Die Kunst ist es natürlich dann die kurzen Sätze trotzdem nicht abgehackt wirken zu lassen.
Aber für den Lesefluß sind lange Bandwurmsätze der Tod. Und wenn ich mich beim lesen quälen muss leg ich das Buch oder den Artikel halt weg ;)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lairis77 am 28.02.08, 18:33
Zitat
Original von Opi\'s Wahn
Leider hält man sich (relativ) um so weniger daran um so höher der Bildungsstand ist (schonmal ne Diplom oder Doktorarbeit gelesen? ;) )


Nö, aber geschrieben :Zwinker.
Aber ich muss dir Recht geben, dass die Bandwurmsätze in der Fachliteratur schon mal bewirkt haben, dass ich in der Bibliothek eingeschlafen bin.
Vielleicht steh ich deswegen auf kurze Sätze. ^^
Der sogenannte Schreibstil von vielen Sozialwissenschaftlern (und nicht nur denen) ist ziemlich abschreckend.

Andererseits kenne ich Geschichten mit relativ langen Sätzen, die sich trotzdem gut und flüssig lesen.
Hängt halt viel vom Talent des Autors ab.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 01.04.08, 09:46
Einige neue Sachen , die ich mir überlegt hab:
1.  Bestimmte \"Science Fiction Archetypen\" wie das \"Fliegeraß\" oder das \"Wunderkind\" müssen nicht immer nur  dem selben Geschlecht angehören, obwohl das in Science Fiction oft so vor kommt. (Zum Beispiel sind in Science Fiction \"Wunderkinder\" fast nur als Männliche Teenager oder Kinder dargestellt, während in Krankenstationen meistens viele Frauen arbeiten. Frauen können aber auch \"Wunderkinder\" sein usw.)  Manchmal kann es sogar mehr Stoff für die Handlung geben, wenn man Charaktere , die so einen \"Sci Fi Archetyp\" verkörpern ein anderes Geschlecht gibt als üblich.  (Bei Klischees sollte man sowieso immer gucken , wie man sie „Vermeidet“ oder solche Figuren „Verbessern“, „Verändern“ und/oder „Realistischer“ machen kann. Da muss man dann immer Fragen, in wie fern so ein „Sci Fi Klischee“ Sinn macht und was daran nicht gut ist.  )

2. Traumata gehen meistens nicht nach ein paar Wochen oder Monaten schon vorbei und wenn sie vorbei gehen bleiben meistens noch ein paar Reste übrig. Das sind oft Persönlichkeitsveränderungen.  Oft leiden auch Beziehungen unter den Effekten der Traumata der beteiligten Personen.

3. Leute achten stärker auf negative Dinge als auf Positive.

4. Je besser jemand etwas kann , desto mehr Neid zieht er auf sich.

5.Fast jede Eigenschaft einer Person hat irgendeine tiefere Bedeutung. Selbst eigentlich banale Dinge wie die Lieblingsfarbe sagen etwas über den Charakter aus.

6. Besondere Leistungen im Krieg sorgen oft dafür , dass diese Personen irgendwelche „Spitznamen“ bekommen. (Zum Beispiel der „Wüstenfuchs“ Rommel, der „Rote Baron“ Manfred von Richthofen)

7. Je mehr jemand unter Druck steht , desto wahrscheinlicher ist es , dass er Fehler macht.

8. Die Protagonisten sollten nicht „zu wichtig“ für die Ereignisse werden. Denn sonst wird es nämlich eher unrealistisch. (Politiker und Diplomaten sind meistens genau so wichtig für den Verlauf von militärischen Konflikten wie das Militär und das Militär beschließt meistens nicht „auf eigene Faust“, mit welchem Nachbarland man Bündnisse hat oder Krieg führt.) (In den meisten Sci Fi Serien mit Kriegshandlung haben die Protagonisten meiner Meinung nach eine unrealistisch wichtige „Position“ im Konflikt, die meistens auch nicht logisch erklärt werden kann. (Bei einigen Serien , zum Beispiel Kampfstern Galactica ist das zum Glück logisch erklärbar.) )

9. Das Militär wird meistens „Superwaffen“ und neue „Prototypen“ nicht an „Anfänger“ und „Neulinge“ übergeben. (Viele Leute machen diesen Fehler leider oft in ihren Sci Fi Stories.) (Anmerkung: Superwaffen und Prototypen sind  mittlerweile auch so ein Klischee der Science Fiction, das häufig vor kommt. Da sollte man sowieso aufpassen.)

10. Je stärker man die Story zum Leser in Bezug setzt , desto mehr Wirkung hat sie auf den Leser.

11. Wenn man sagt, in der Zukunft sei etwas besser als in der Gegenwart sollte man auch sagen , wie man das erreicht hat. (Bei Star Trek wird leider oft nur gesagt , die Gesellschaft ist besser als im 20. Jahrhundert , aber es wird nie genau erklärt , wie sie eigentlich in der Zukunft genau funktioniert und wie man die \"Fehler der Vergangenheit\" in der Zukunft genau vermeidet.)

12. Man sollte daran denken , man schreibt eine Geschichte und keine Werbung für die Sternenflotte. Also sollte man auch schlechte Seiten der Flotte zeigen und man sollte nicht so tun , als ob die Sternenflotte der Perfekte Arbeitsplatz sei und fast alle Leute in der Zukunft nur von einer Flottenkarriere träumen und die , die das nicht tun irgendwelche \"uncoolen\" alten Leute sind. (Bei einigen Star Trek Folgen hatte ich leider teilweise den Eindruck , als ob sie genau so ein Bild der Flotte vermitteln würden.)

13. Nicht jeder Sternenflottencapten (oder Typ höheren Rangs) wird irgendwelche Ehrungen in einem krieg erhalten haben.

14. Nicht jeder Offizier muss umbedingt Probleme mit seinen Chefs und/oder disziplinäre Probleme haben. (Obwohl soetwas meines Wissens nach  häufig in Fanfics vor kommt. )

15. Wenn einem \"Feind\" etwas schlimmes geschieht (zum Beispiel irgendein schlimmes Ereignis während eines Kampfes) und man das so dar stellt , das der Leser nicht denkt , dass der Feind das einfach verdient hat , sondern man sogar Mitleid  mit diesem Feind empfinden kann ist das besser, da es weniger \"Schwarzweißmalerei\" ist. (Gutes Beispiel hierfür währe zum Beispiel die Darstellung der Feindpiloten in Gundam Seed.)

Ich hab mir dann noch einige Sachen überlegt , die vielleicht dabei helfen könnten,  Politik realistischer Darzustellen:

1. Politik ist von einigen Faktoren abhängig . Hauptsächlich Ressourcen, Politiker, Ausland, Wirtschaft, Presse und Volksmeinung. Politik ist hauptsächlich Interaktion zwischen diesen Faktoren.

2. Informationen sind die gefährlichsten Dinge in der Öffentlichkeit. Deshalb muss man versuchen , schädliche Informationen geheim zu halten.

Faktor Ressourcen:
1. Je weniger man hat , desto abhängiger wird man. Wenn man dann von einem \"Feind\" abhängig wird hat man ein Problem.

2. Technick kann Ressourcenverbrauch minimieren.

Faktor Politiker:
1. Ein Politiker braucht vor allem 2 Dinge , Einfluss und Wählerstimmen. Dadurch kann aber auch Einfluss auf den Politiker genommen werden. (z.B. Durch Presse , Lobbyismus und Korruption).

2. Politiker sind sich selten einig. Selbst in Koalitionen.

3. Politiker versuchen oft Probleme schnell zu lösen. Dies produziert aber oft unvernünftige Lösungen.

4. In der Politik ist es wichtiger , dass niemandem die Lügen auffallen als das man nicht lügt.

5. Politiker sind oft schneller bereit , ihre Meinung zu ändern als es für ihre Glaubwürdigkeit gut ist.

6. Je näher die nächste Wahl liegt , desto mehr tun vPolitiker fürs Volk.

7. Wenn in der Politik über Moral geredet wird , wird damit oft kein moralisches Ziel verfolgt. Das dient meistens eher der Diskreditierung von Gegnern.  

Faktor Wirtschaft:
1.   In der Wirtschaft braucht man im Wesentlichen Boden, Geld, Arbeiter und Kunden. Die Beschaffung von diesen Sachen ist deshalb in der Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Bei Geld nimmt deshalb das Banken- und Kreditwesen eine besondere Stellung ein und Bankenkrisen können deshalb auch sehr gefährlich werden.
2.    Damit die Wirtschaft viele Kunden hat müssen Kunden genug Geld haben und die Waren dürfen nicht zu Teuer sein.  Deshalb haben auch die Kurse von der Inlandswährung und den Währungen anderer Länder Auswirkungen auf den Import/Export.
3.   Je weniger man hat , desto weniger Risikobereit ist man. Das kann gefährlich sein für die Konjunktur.
4.   Staatliches Eingreifen wird meistens nur dann gerne gesehen, wenn es Verluste auffängt und nicht zu regulativ in die Wirtschaft eingreift.  

3. Das Verhältnis Arbeitgeber/-nehmer ist ein entscheidender Faktor in der Wirtschaft.

Faktor  Presse:
1. Die Presse übt über einige Dinge Einfluss auf die Politik aus. Das sind Hauptsächlich Zeitungen, Nachrichten und Politische Talkshows (z.B. Hart aber Fair , Sabine Christiansen)

2. Für die Presse ist eine hohe \"Auflagenzahl\" oft wichtiger als eine sachliche Berichterstattung.

3. Die Presse kann der Politik nützen und schaden.

Faktor Volksmeinung:
1. Die Meinung des Volkes wird meistens stärker durch Emotionen bestimmt als durch Vernünftige Argumente. Einige der einflussreichsten Emotionen sind Angst, Neid und Wut. Zeitungen , die eine Emotionale Wirkung haben , wie einige Zeitungen der Boulevardpresse sind deshalb auch oft einflussreicher als sachliche Berichterstattungen.

2. Für das Volk sind meistens (leider) die Versprechen der Politiker wichtiger als die Tatsache , ob man sie auch halten kann und/oder halten wird.

3. Je mehr ein Volk Angst vor einer Bedrohung hat , desto gewillter ist es leider , auf seine eigene Freiheit zu verzichten.

4. Manche Leute sind leider oft zu faul , um sich richtig über ein Thema zu informieren. Deshalb glauben sie den Teilen der Presse mit dem größten Einfluss stärker. Außerdem macht es sie empfänglicher für Lügen.

5. Das Volk ist oft nicht sehr interessiert an Politik. Das sollte man auch beachten.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lairis77 am 02.04.08, 16:02
Wow, das nenn ich einen ausführlichen Post :wOOt.

Das eine oder andere Klischee breche ich ja auch liebend gern - aber meinen Schiffsprototypen behalte ich ;).

Allerdings ist es wohl das Schwerste überhaupt, hundertprozentig realistische und glaubwürdige Charaktere zu schreiben. Das gelingt selbst den Profis nicht immer  :rolleyes:.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 03.07.08, 12:38
Ich hab  vor einiger Zeit (genauergesagt vor ungefähr 3 Jahren) ein paar Links gefunden, die für Autoren unter Umständen sehr nützlich sein können (Gerade wenn man sehr mythosähnlich schreibt). Vielleicht könnten sie ja irgendjemandem hier helfen.

http://www.moongadget.com/origins/myth.html
Dies ist ein englischer Artikel über den sogenannten Monomythos, ein Schema einer Geschichte, dass laut dem Mythologieforscher Joseph Campbell in allen Mythen vorhanden ist. Nach diesem Schema wurden unter Anderem die Filme Star Wars und Matrix geplant. Da allerdings schon viele Leute dieses Schema nutzten rate ich davon ab, sich zu stark davon beeinflussen lassen.

http://missy.reimer.com/library/scale.html
Das ist eine von einem anderen Mythologieforscher erstellte Liste mit Eigenschaften, die meistens auf Heldenfiguren in Mythen zutreffen.

http://www.moongadget.com/origins/lessons.html
Eine Liste mit einigen sehr nützlichen Tipps für Autoren. Nicht jeder Punkt der Liste ist gut, aber viele sind wirklich sehr Hilfreich.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 03.07.08, 12:44
Danke für den Beitrag.
Ist sicher sehr nützlich. Werd ich mir später mal angucken.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 03.07.08, 15:19
Schön, dass es dir möglicherweise nützlich sein kann.

Vielleicht ist der Artikel http://en.wikipedia.org/wiki/Archetype#Jungian_archetypes , der die Archetypenlehre des schweizer Psychologen Carl Gustav Jung, auf der die Idee des Monomythos basiert auch von Nutzen.

Bei der Archetypenlehre/ dem Monomythos sollte man allerdings meiner Meinung nach die Archetypen nicht zu genau nehmen. Man muss nicht jeden Archetyp so darstellen wie in den alten Mythen. Zum Beispiel muss der Mentor nicht unbedingt ein alter Mann wie Merlin, Jiraya bei Naruto, Obi Wan Kenobi bei Star Wars (Die beiden letzten Beispiele sind zwar keine Figuren aus Mythen, aber sie werden so dargestellt wie in vielen alten Mythen.) usw. sein. Er kann theoretisch auch ein erfahrenerer Kollege des Protagonisten sein, zum Beispiel Roy Fokker bei Macross.

Beim Archetyp des Helden taucht bei neueren Stoffen meistens  noch auf, dass der Held am Anfang eigentlich ein Looser ist, den eigentlich keiner so richtig beneidet und erst später ein richtiger Held wird oder zuerst eher negativ beschrieben wird und sich \"vom Saulus zum Paulus\" wandelt.

Ich bin der Meinung, man sollte eher auf die Funktion des jeweiligen Archetyps in der Geschichte achten als auf die genaue Beschreibung.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: TrekMan am 03.07.08, 15:22
Also zu alle dem, was ich bisher hier gelesen habe, kann man nichts hinzufügen.
Es sind ausnahmslos richtige und wichtige ratschläge.

Man könnte vielleicht noch den Rat geben, dass jeder Autor auch auf seinen inneren Rhythmus, sein Gefühl für Balance der Sprache und den Takt der Geschichte hören sollte.

Den inneren Rhythmus zu finden, benötigt Zeit und Geduld, mancher findet ihn schnell, mancher nie. Was nicht gleichzusetzen ist, dass man untallentiert ist. Geduld ist eine Tugend die man schon mitbringen muss.

Die balance der Sprache, ist etwas was man aus seiner eigenen Erfahrung mitbringen muss und im Dialog erfährt.
Nicht immer ist es Ratsam \"geschwollen oder gestellst\" daher zu reden. Allerdings bewirken farbige Metaphern wie \"Geil oder Eh Alter\" nicht in allen Situationen das richtige. Ein Admiral, in einer Dienstbesprechung, würde sich niemals zu (extremen) Kraftausdrücken hinreissen lassen, es sei die Situation verlange es. Die Selbe Figur in einer privaten Umgebung schon.

Der Takt der Geschichte. Nun alle Geschichten sollte mindestens einen oder mehrere rote Fäden haben, die man wie ein Netzt verwebt. Interessant wird es wenn man einige offen lässt, um sie zu anderer Zeit in einer anderen geschichte wieder Aufzunehmen, oder sie zum Höhepunkt einer Geschichte alle zusammen laufen zu lassen. Mit dem Faden wandelt sich auch der Takt der Geschichte.Man kann ihn sich wie Wellen vorstellen, auf denen der Leser getragen werden. Überraschende Wendungen oder Kontraste machen eine Story interessant. Allerdings sollte es nicht zuviele davon geben, denn dann wird es unübersichtlich. Da man zu Anfang eines Projekte selten weis, wie sich die Geschichte entwickelt, (Man vielleicht wohin es insgesamt geghen soll) sollte man auf solche Dinge wie Fäden und Takte besonders achten.

Vieles ist nicht geplant und kommt aus dem Bauch oder vielmehr aus der Situation heraus. In dem Fall sollte man sich auch mal trauen Grenzen zuüberschreiten oder bestehende Pfade zu verlassen.
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Beitrag von: SSJKamui am 03.07.08, 15:39
Dem stimme ich auch zu. Ein roter Faden ist immens wichtig, gerade dann, wenn man ein Rätsel aufstellt.

Besonders Gut ist natürlich wenn man \"einzelfolgen\" hinterher doch zur Haupthandlung hinzufügt, sodass man merkt, die Folge war doch nicht unbedeutend, sondern ein wichtiger Teil des Rätsels, den man aber zuerst nicht verstehen konnte, weil einem Informationen fehlten. (Zum Beispiel hatte ich in einer alten Story eine Folge gehabt, in der es um eine Vorfahrin des Captains ginge und die scheinbar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun hatte. Später stellte sich aber heraus, diese Vorfahrin hatte ein wichtige Bedeutung für die Motivationen der Antagonisten.)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 03.07.08, 19:25
Das sind echt gute Ratschläge. So ein roter Faden, der sich durch die ganze Serie zieht, bietet so viele Möglichkeiten.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Star am 04.07.08, 09:23
Zitat
Original von SSJKamui
http://www.moongadget.com/origins/lessons.html
Eine Liste mit einigen sehr nützlichen Tipps für Autoren. Nicht jeder Punkt der Liste ist gut, aber viele sind wirklich sehr Hilfreich.


Ziemlich tolle Links, SSJKamui. Vor allem den letzten finde ich größtenteils überaus passend.

Zitat

12. Cut 80% of everything you write. It\'s easy to read a great book or watch a great movie and think \"this artist has better ideas than me, so I might as well give up!\" But it\'s truer to say that the great artists have just worked harder than you have... yet. Everyone can generate ideas just off the top of their head, and some ideas are always better than others. The trick is to come up with many more ideas than you need for a project - let\'s say 5 times as many ideas as you\'ll need. Then all you have to do is cut everything but the best 20%, and voila! Your finished work will be 5 times better than it would have been otherwise. George Lucas wrote a treatment and 4 full drafts of the script for Star Wars; A New Hope over several years, cutting, cutting, cutting all but the very best ideas, infusing his final script with enormous story power. The first draft of any project tends to be little more than a subconscious imitation of the books, movies and television programs the author has recently experienced, and the point of writing a first draft is mostly to remove all this \"clutter\" from your mind so you can reach past the clutter into your own imagination. If you want to write a boring, derivative 200-page novel, write 200 pages. If you want to write a brilliant 200-page novel, write 1,000 pages and cut the least-interesting 800 pages.


Interessanter Punkt, der mich gleich zu einer Frage an die Kollegen führt: Macht ihr das so? Schreibt ihr auch Ideen zu kurzen Szenen, oder Situationen auf, auch wenn ihr sie gar nicht braucht? Lebt ihr euch erst eine grobe Beschreibung der jeweiligen Geschichte zurecht und verfeinert diese mit der Zeit, streicht und ändert viel? Verwerft ihr bereits geschriebene Szenen, weil sie nicht in die Geschichte passen, oder sie vielleicht einfach nur zu lange machen?

Zitat
Original von TrekMan
Die balance der Sprache, ist etwas was man aus seiner eigenen Erfahrung mitbringen muss und im Dialog erfährt.
Nicht immer ist es Ratsam \"geschwollen oder gestellst\" daher zu reden. Allerdings bewirken farbige Metaphern wie \"Geil oder Eh Alter\" nicht in allen Situationen das richtige. Ein Admiral, in einer Dienstbesprechung, würde sich niemals zu (extremen) Kraftausdrücken hinreissen lassen, es sei die Situation verlange es. Die Selbe Figur in einer privaten Umgebung schon.


Ich habe mir eine gesunde Mischung aus beidem zu eigen gemacht. Die Charaktere müssen sich \"echt\" anhören, was gar nicht einfach ist. Wenn sie geschwollenes Zeug reden, verliert der Otto-normal-leser schnell die Lust. Ghettosprache sollte selbstverständlich - wie du schon sagst - auch nicht fallen, denn davon wird der Leser schon in seiner Umwelt genug um die Ohren bekommen. Was ich inzwischen auch mache, ist, Geräusche, die man beim Sprechen normalerweise macht, in Dialoge zu übernehmen. Ein \"Uh\", \"Hmpf\", oder \"Eh\" ist - wohl dosiert - nie verkehrt.

Meiner Meinung nach ebenfalls sehr wichtig ist, dass sich jeder Charakter anders und ganz eigen anhören sollte. Es dauert ein wenig, bis man ein Gefühl dafür bekommt, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Ich versuche auch immer einer Figur ein paar Wörter in den Mund zu legen, die ihn sofort für den Leser erkennbar machen, ohne das ich \"Sagte derundder\" schreiben muss. Jeder hat Lieblingswörter, die er ab und zu gerne von sich gibt und jeder spricht auf eigene Art und Weise. \"Faszinierend\", oder \"Energie\", sind gute Beispiele. Man weiß sofort, wer sie sagt. Dafür muss man sich als Autor von seiner eigenen Art zu Reden - und zu schreiben - lösen und sich wirklich in die Figur hineinversetzen. Wenn sich 8 Hauptcharaktere und eine Handvoll Nebenfiguren alle gleich anhören und dieselbe Sprache und Ausdrucksweise benutzen wie der Rest der Geschichte - also wie der Autor -, wird das sehr schnell langweilig.

Zitat

Vieles ist nicht geplant und kommt aus dem Bauch oder vielmehr aus der Situation heraus. In dem Fall sollte man sich auch mal trauen Grenzen zu überschreiten oder bestehende Pfade zu verlassen.


Absolut richtig. Wer wagt, gewinnt.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 04.07.08, 10:18
Zitat
Original von Star
Zitat
Original von SSJKamui
http://www.moongadget.com/origins/lessons.html
Eine Liste mit einigen sehr nützlichen Tipps für Autoren. Nicht jeder Punkt der Liste ist gut, aber viele sind wirklich sehr Hilfreich.


Ziemlich tolle Links, SSJKamui. Vor allem den letzten finde ich größtenteils überaus passend.

Danke


Zitat
Original von Star
Zitat

12. Cut 80% of everything you write. It\'s easy to read a great book or watch a great movie and think \"this artist has better ideas than me, so I might as well give up!\" But it\'s truer to say that the great artists have just worked harder than you have... yet. Everyone can generate ideas just off the top of their head, and some ideas are always better than others. The trick is to come up with many more ideas than you need for a project - let\'s say 5 times as many ideas as you\'ll need. Then all you have to do is cut everything but the best 20%, and voila! Your finished work will be 5 times better than it would have been otherwise. George Lucas wrote a treatment and 4 full drafts of the script for Star Wars; A New Hope over several years, cutting, cutting, cutting all but the very best ideas, infusing his final script with enormous story power. The first draft of any project tends to be little more than a subconscious imitation of the books, movies and television programs the author has recently experienced, and the point of writing a first draft is mostly to remove all this \"clutter\" from your mind so you can reach past the clutter into your own imagination. If you want to write a boring, derivative 200-page novel, write 200 pages. If you want to write a brilliant 200-page novel, write 1,000 pages and cut the least-interesting 800 pages.


Interessanter Punkt, der mich gleich zu einer Frage an die Kollegen führt: Macht ihr das so? Schreibt ihr auch Ideen zu kurzen Szenen, oder Situationen auf, auch wenn ihr sie gar nicht braucht? Lebt ihr euch erst eine grobe Beschreibung der jeweiligen Geschichte zurecht und verfeinert diese mit der Zeit, streicht und ändert viel? Verwerft ihr bereits geschriebene Szenen, weil sie nicht in die Geschichte passen, oder sie vielleicht einfach nur zu lange machen?


Ich hab das früher schon gemacht, aber nicht so häufig wie bei den beiden Stories, die ich momentan entwickle. Bei der Story, die ich zusammen mit einem Freund am schreiben bin ist das aber auch deshalb so, weil der ein Problem mit dem Speichern hat und wir deshalb oft von Vorne anfangen mussten und weil der in den vorherigen Entwürfen oft Ideen verwendete, die schon ziemlich klischeehaft waren, zum Beispiel die \"Triumph des Willens artige Zeremonie\" (Ich meinte jetzt so Massenszenen wie die Siegesfeier bei Star Wars Episode 4, wo viele Soldaten in Reih und Glied stehen), wie sie durch Star Wars Populär wurde und eine Lensman artige Gut- Böse Konstellation.

Meine Fanfiction Dimensional Prophecy of Zohar wurde auch erst, nachdem ich sie ziemlich stark überarbeitete zu meiner bisher erfolgreichsten Story. (Die Überarbeitung hab ich aber erst gemacht, als ich sie schon veröffentlicht hatte und eine ziemlich schlimme Kritik im Treknews Forum bekam und ehrlichgesagt hätte ich auch irgendwie lust, sie noch einmal zu überarbeiten, weil mir 2 der 11 Folgen überhaupt nicht gefallen.)

Ich schreibe mir sowieso alle interessanten Ideen auf und guck dann später erst, ob sie verwendbar sind. (Ich hab zuhause immernoch an die 20 Blätter mit ungenutzten Ideen rumliegen.)



Zitat
Original von Star
 Ghettosprache sollte selbstverständlich - wie du schon sagst - auch nicht fallen, denn davon wird der Leser schon in seiner Umwelt genug um die Ohren bekommen.


Dem stimme ich zu. Ich wurde vor Kurzem bei einer 3 Jahre alten Fanfiction ziemlich kritisiert, weil ich ein Zitat von Friedrich Nietzsche verwendete und kurz darauf die Worte \"ey Alter\" verwendete. (Mir war das beim Schreiben der Geschichte leider nicht aufgefallen. Als ich das dann in der Kritik las war mir das auch ziemlich peinlich.)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Star am 04.07.08, 11:33
Zitat
Original von SSJKamui
Ich schreibe mir sowieso alle interessanten Ideen auf und guck dann später erst, ob sie verwendbar sind. (Ich hab zuhause immernoch an die 20 Blätter mit ungenutzten Ideen rumliegen.)


Das mache ich genauso. Kapitel, Szenen, oder sonstige Ideen, die ich annähernd gut finde - manchmal ist es auch nur ein einziger Satz - schreibe ich auf und lege sie für später weg, wenn ich sie aktuell nicht brauchen kann. Mit der Zeit sammelt sich auf die Art und Weise ein schönes Archiv auf. Aus dem Ideenfundus kann man immer wieder etwas herauspicken, und immer dann, wenn es auch hundertprozentig passt.

Zitat
Original von Star
Dem stimme ich zu. Ich wurde vor Kurzem bei einer 3 Jahre alten Fanfiction ziemlich kritisiert, weil ich ein Zitat von Friedrich Nietzsche verwendete und kurz darauf die Worte \"ey Alter\" verwendete. (Mir war das beim Schreiben der Geschichte leider nicht aufgefallen. Als ich das dann in der Kritik las war mir das auch ziemlich peinlich.)


\"Ey, Alter\" ist schon ein bisschen heikel. Kommt aber auch auf den Kontext und Charakter an. Bei Cast Away gibt es ein paar harte Sicherheitsoffiziere, bei deren Dialogen habe ich hin und wieder wohl auch über die Stränge geschlagen.
Einigermaßen tröstend ist allerdings, dass auch die Profis hin und wieder daneben hauen. Am schlimmsten war das mal in einem Roman von Frank Schätzin. Hab den Titel wieder vergessen. Die Tiefe? Die Leere? Das Blaue? Dieses berühmte Meeresbio-Buch halt. In der Mitte der Geschichte hält ein klischeehaft dicker und widerlicher FBI-Agent Namens Vanderbildt einen seitenlangen Vortrag und das war so... derbe... übel! Was einem da an pseudo-cooler, total beknackter Sprache entgegen geworfen wurde spottet jeder Beschreibung. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit über ein dickes \"WTF?\" über meinem Kopf blinken. Kann mir bis heute nicht erklären, was den Autor geritten hat. 8[
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: TrekMan am 05.07.08, 22:18
Zitat
Interessanter Punkt, der mich gleich zu einer Frage an die Kollegen führt: Macht ihr das so? Schreibt ihr auch Ideen zu kurzen Szenen, oder Situationen auf, auch wenn ihr sie gar nicht braucht? Lebt ihr euch erst eine grobe Beschreibung der jeweiligen Geschichte zurecht und verfeinert diese mit der Zeit, streicht und ändert viel? Verwerft ihr bereits geschriebene Szenen, weil sie nicht in die Geschichte passen, oder sie vielleicht einfach nur zu lange machen?


Also ich beginne meist mit einem kurzen Abriss, (das könnt ihr auch bei dem VS 5 Projekt verfolgen), der mir einfach die Richtung an gibt. Meist ausgangspunkt und vielleicht ein grobes Ziel, wohin sich der Roman wendet.

Wenn sich ein Geistesblitz einstellt, dann verfolge ich eine Szene und baue sie auch ein. Es seidenn ich merke gleich, dass sie nicht passt. In dem Fall mach ich mir nur Notitzen, damit ich es nichzt vergesse.
Allerdings habe ich die Marotte alles mehrfach zu lesen, was alles in die Länge zieht. Wenn es sich herausstellt das Szenen bzw. ganze Fäden nicht passen, dann nehme ich sie raus und versuche sie, wenn möglich, mit Anpassungen ein anderes Mal zu verwenden.
Mir ist es auch schon passiert, dass ich einen fast fertigen Band verworfen habe. Das geschieht im Moment mit Band II der Pamir Novelle. Auch da werden Teislstories heruasgelöst. bzw. ein kompletter Faden den ich vielleicht im nächsten Band erst bringen oder in einer eigenen Kurzgeschichte verwirkliche.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lairis77 am 06.07.08, 11:06
Bir mir kommt auch als erstes ein grober Storyentwurf, der die Rahmenhandkung absteckt. Tja, und dann schreib ich auch alle Szenen auf, die mir gerade einfallen - egal, ob es chronologisch passt oder nicht. Defender 05 ist noch keine Geschichte, sondern WIP eine wüste Szenensammlung kreuz und quer durch den Plot :D.
Allerdings ist der Plot als grobes Gerüst auch schon vorhanden.  Das hat sich ganz gut bewährt.

Früher habe ich ohne Plan einfach drauf los geschrieben und wusste selbst nicht, wie die Geschichte ausgeht. Das funktioniert z.B. bei meiner Mutter (und sogar bei Cornelia Funke ;)) ganz prima - bei mir überhaupt nicht. Geschichte, die ich so angefangen habe, wurde nie fertig. :(

Das heißt aber nicht, dass ich meine Storys akribisch durchplane. Manchmal weiß ich auch nur, wie die Geschichte anfängt und wie sie enden soll .
Ab und zu (d.h. ziemlich oft ) kommt es auch vor, dass ich Pläne über den Haufen schmeißen muss, weil mir spontan beim Schreiben was Besseres einfällt.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 06.07.08, 11:13
Also ich habe meinen Plot meistens im Kopf und schreibe ihn nur selten auf, es sei denn, ich hab Angst ihn wieder zu vergessen. Allerdings sammle ich Namen, Storytitel und Schiffsnamen. Das einzige was bei mir inzwischen akribisch durchgeplant ist, sind die Charaktere. Meistens hab ich ihre komplette Lebensgeschichte beim Pilot vor Augen und weiß ziemlich genau, in welche Richtung sie und die Serie gehen sollen.

Gruß
J.J.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: TrekMan am 07.07.08, 16:22
Ich finde jeder hat so sein Methoden. vieles ist ähnlich aber nie gleich. Das macht das Leben aus und interessant.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 10.10.08, 19:56
Heute möchte ich etwas von meinen bisherigen Erfahrungen im Schreiben von Geschichten einfließen lassen - vielleicht bringt´s dem einen oder anderen etwas...

Angefangen mit dem Schreiben habe ich - nachdem ich über drei Jahre nur SF gelesen hatte - im Alter von 16 Jahren, und dass aus nur einem Grund: Es gab kein Buch mit der Geschichte, die ich haben wollte... :D

Natürlich war die erste Idee viel zu umfangreich für einen ersten Versuch in diesem Alter, also - zuerst einmal keinen dicken Wälzer a la Frank Herbert ( Dune ) sondern etwas von realistischem Umfang; etwas mit dem auch die ganz Großen angefangen haben: Die Kurzgeschichte. ( Eine der besten Shortstories, die ich je gelesen habe stammt aus der Feder von Robert Bloch - der hat \"Psycho\" geschrieben - mit dem Titel: Gestatten: Jack the Ripper )

Der hauptsächliche Vorteil einer Kurzgeschichte ist dass man zuerst einmal weder einen Nebenhandlungsstrang benötigt, noch seinen Protagonisten unnötig aufbauschen muß. Die folgenden fünf Punkte sind dabei kein sklavisches Muss - helfen aber, gerade bei den ersten Versuchen enorm...

1. Verpasst der Hauptperson einen markanten Wesenszug und arbeitet ihn heraus - der sollte natürlich zur Handlung passen und einen wesentlichen Anteil am Verlauf der Geschichte haben. Die Geschichte sollte dabei etwa 5 - 19 DIN A4-Seiten umfassen. ( Word, oder-was-auch-immer... )

2. Ganz wichtig ist die Rahmenhandlung für die Geschichte zu entwerfen - das mit dem Drauflosschreiben ist nur etwas für amtlich beglaubigte Genies - und zwar aus einem sehr wichtigen Grund !! ( siehe Punkt 3. )

3. Der beste Knalleffekt verpufft wirkungslos, wenn man ihn nicht rechtzeitig ankündigt. ( Wer das schonmal beim erzählen eines längeren Witzes vergessen hat, weiß was gemeint ist... ) Außerdem wirkt eine unerwartete Wendung dann unlogisch und lässt  den Leser mit einem \"Häää ???\" zurück.
Eine kleine Bemerkung auf Seite fünf - ein Nebensatz auf Seite neun ein klitzekleiner Hinweis auf Seite sechzehn und am Ende dann: Der Hammer.
Am Anfang der Geschichte wird noch niemand auf diese kleinen Hinweise achten - sobald dann die Katze aus dem Sack ist wird er sich jedoch daran erinnern und es tritt der wohlige Aha-Effekt ein, der das Lesen einer guten Geschichte erst zum Genuß werden lässt.

4. Verbannt gnadenlos jeden unnötigen Satz und jedes unnötige Wort aus der Geschichte - Betrachtungen über die Vergangenheit oder das Seelenleben des Helden sind sicher interessant, haben aber in einer Kurzgeschichte nichts verloren. Hier gibt man von Anfang an Vollgas und nimmt den Fuß erst vom Pedal, wenn die Geschichte zu Ende ist.

5. Überlegt vor Entwicklung der Rahmenhandlung, ob ihr in der ersten oder dritten Person schreiben wollt - im Allgemeinen braucht man für die Ich-Schreibweise nämlich einiges mehr an Tempo in der Story damit sie spannend wird und bleibt.

Mit der Zeit habe ich dann einen nicht zu verachtenden Nebeneffekt bemerkt: Man kann fast alle fünf Punkte für den Beginn einer großen Story anwenden b.z.w. anpassen.

Zum Beispiel verpasse ich gerne jeder Hauptfigur - davon braucht man auch in den größten Geschichten nur eine Handvoll ( zählt einmal die wirklich genau herausgearbeiteten Protagonisten im Buch: Der Herr der Ringe, das Ergebnis wird verblüffen... ) - eine Angewohnheit, besser noch, eine Marotte, an der man sie leicht wiedererkennt. Zum Beispiel eine Person, welche die Angewohnheit hat, fast alle Sätze mit \"Na, ...\" zu beginnen.
Irgendwann auf Seite 78 lasst ihr ihn einfach nur sagen: \"Na, toll - jetzt sitzen wir in der Tinte!\" und jeder weiß wer es war, ohne dass ihr es erwähnen müsst. Solche Kleinigkeiten machen eine Figur menschlich. Gebt ihnen noch einige alltägliche Fehler und Schwächen und man wird diese Personen lieben ( nicht zuletzt, weil man sich dann viel leichter mit ihnen identifiziert, als mit einem fehlerlosen strahlenden Helden )

Desweiteren schreibe ich mir von jeder wichtigen Person einen Steckbrief in mein schwarzes Notizbuch. ( Beim händischen schreiben entwickelt sich die Figur irgendwie besser als am PC ) Da steht alles drin - von der Haarfarbe, bis zur Schuhgröße, jede kleine Marotte, Stärke, Schwäche, Name, Kinderkrankheit, Geburtstag, Alter - kurz: Alles.
Das hat zwei Vorteile: Man kann sich ein Bild dieser Figur machen und man wiederspricht sich auch nach einem halben Jahr, in dem man diese Figur nicht benötigt hat, nicht selbst.

Den ersten richtigen \"Klopps\" baut man übrigens meistens schon in den ersten drei Sätzen ein. Ein kurzes Beispiel dafür:

>>Es war ein klarer kalter Wintermorgen. Draußen schneite es kräftig. Die Temperatur betrug minus 15 Grad im Schatten.<<

So sehen viele Stories am Anfang aus. ( Mein erster Story-Start war original so aufgebaut :( )

Kurze, beschreibende Sätze - hier passiert absolut - - - nichts... Hier wird nur beschrieben und nichts ist so langweilig, wie eine Beschreibung, ohne Handlung. Die bessere, aber leider sehr schwierige Lösung besteht darin die notwendigen Beschreibungen in die Handlung zu integrieren. ( Was sieht der Protagonist, was fühlt, riecht spürt, denkt, hört und vermutet er... ) Lasst ihn einfach sehen hören und riechen was um ihn herum passiert; kleidet ihn pudelwarm und jeder vermutet automatisch dass es draußen lausekalt ist. Lasst ihn lieber auf einen zugefrorenen Teich sehen, statt zu beschreiben dass es einen Teich gibt. Lasst ihn die Schreie der Krähen auf den Bäumen hören, statt zu beschreiben dass es Bäume gibt und Krähen darauf sitzen... Hier hilft sehr viel - und immer wieder - lesen - mit der Zeit erkennt man dann, wie die Profis das lösen und man verbessert seinen eigenen Stil.

Natürlich kann es auch bei der besten Rahmenhandlung - die man mal für \"den Überhammer\" hielt, passieren, dass einen die Muse im Schlaf küsst, man aufwacht und wild entschlossen ist, etwas völlig neues einzubauen. Wenn es nur ein bis zwei Kapitel betrifft und man danach zur eigentlichen Geschichte - dem Roten Faden - zurückkehren kann, ohne dass die Geschichte darunter leidet, bitte sehr - nur zu. Sollte diese Änderung allerdings den Rest der Geschichte komplett verändern sollte man sich fragen: Ist die Idee wirklich so gut und vor allen Dingen auch machbar ( passt sie zu dem was bisher los war ?? ), oder nicht. Sollte Ersteres der Fall sein, ist es eine gute Idee die Rahmenhandlung für den Rest der Geschichte neu zu entwerfen - dabei sieht man dann am ehesten ob die Änderung funktioniert.

Zum Abschluss noch eins: Es gehört Mut dazu eine Geschichte plötzlich zu ändern - aber manchmal noch mehr Mut sie nicht zu ändern, und eine Idee vorerst zu den Akten zu legen. Vielleicht lässt sich mit dieser Idee ja etwas anderes, völlig Neues entwickeln... :)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 10.10.08, 21:00
Das sind alles wirklich geniale Tipps und ich erkenne mich auch hier in manchen deiner Argumente wieder. Einige der von dir aufgezählten Fehler mache ich immer wieder. Aber ich arbeite dran und deine Vorschläge werden mir sicher dabei helfen. Danke.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 11.10.08, 15:37
Oft macht man sich diese Dinge beim Schreiben selbst nicht bewußt - mir selbst passiert das auch heute noch; man weiß um diese Dinge aber man denkt einfach nicht daran - dehalb komme ich um ein zwei- bis dreimaliges Überarbeiten jeder Szene auch nicht herum... ( natürlich sollte man es dabei auch nicht übertreiben... )
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 11.10.08, 16:16
Zitat
Original von Lairis77
Was SSJKamui über Charaktere schreibt, kann ich nur bestätigen. Das sind sicher gute Tipps für Einsteiger.  8)

Wie man an die Geschichte rangeht - ob man die Handlung vorher plant oder einfach drauf los schreibt und sieht, wie die Geschichte sich entwickelt - sollte jedem selber überlassen bleiben.
Cornelia Funke macht Letzteres ;).
Bei mir selbst ging das Drauflosschreiben ohne Plan schon mal richtig in die Hose. Also mach ich es inzwischen so ähnlich wie Belar, dass ich mir wenigstens den groben Handlungsrahmen vorher überlege.

Das heißt aber nicht, dass ich meine Storys akribisch durchplane. Manchmal weiß ich auch nur, wie die Geschichte anfängt und wie sie enden soll smile.
Ab und zu (d.h. ziemlich oft :D) kommt es auch vor, dass ich Pläne über den Haufen schmeißen muss, weil mir spontan beim Schreiben was Besseres einfällt.

Was die Sprache angeht, muss auch jeder seinen Stil finden. Wichtig ist nur, dass die Geschichte den Leser fesselt, dass man die Charaktere und Situationen beim Lesen vor Augen sieht, wie in einem Film. Wie man das macht, ist zum einen Handwerk, zum anderen Gefühl.

Es kann (für Einsteiger genauso wie für \"Fortgeschrittene\") ganz interessant sein, wenn man mal seine eigenen Texte auseinander nimmt und sich fragt, warum man das so und nicht anders geschrieben hat.

Zum Beispiel:

1. Ich steh auf kurze Sätze. Das mag so manch einer holprig finden, aber gerade bei Actionszenen, finde ich, bringt es Tempo.
In der aktuellen Defender-Episode hab ich zum Beispiel geschrieben:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig. Aber diesmal lag es nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze. Es lag daran, dass sie Halluzinationen hatte. Glaubte sie jedenfalls. Hoffte sie!“

Genauso gut hätte ich schreiben können:
„Sie wandte sich um und ihr wurde schwindelig, was aber nicht an den Folgen ihrer Rauchvergiftung und auch nicht an der Hitze lag, sondern daran, dass sie Halluzinationen hatte.“

Ist aber nicht mein Stil.

2. Allgemein beschreibende Adjektive wie herrlich oder schrecklich versuche ich im Erzähltext zu vermeiden (Betonung auf „versuche“ – immer schaff ich’s auch nicht :P).
Statt zu schreiben: „Die Explosion hatte schreckliche Verwüstungen auf dem Schiff angerichtet“ würde ich eher so was vorziehen:
„Der Lichtschein der Taschenlampe streifte eine Tür, deren rechtes Schott halb geschmolzen war. Dr. Tygins stemmte die intakte Türhälfte mit äußerster Kraftanstrengung beiseite. Dahinter erstreckte sich eine graue, surrealistische Alptraumlandschaft, überzogen mit einer feinen Schicht Asche. Etwas knirschte unter seinen Füßen. Er beugte sich vor und hob den Gegenstand auf. Seine Hände in den dicken Handschuhen fühlten sich steif und unbeholfen an. Feine Scherben rieselten mit einem klirrenden Geräusch zu Boden. Das einzige Geräusch in der Stille nach dem Inferno. Ihm wurde schwindlig und er ließ sich auf einem knotigen Schlackeklumpen nieder, der vielleicht mal ein Stuhl gewesen war. Vielleicht auch ein Couchtisch.“ (Okay, vielleicht nicht das beste Beispiel, aber auf die Schnelle hab ich kein anderes gefunden).

3. Ich habe letztens beim Überarbeiten eine Menge sinnloser Füllwörter rausgeschmissen. Ein Satz hieß zum Beispiel: „Er hatte irgendwie den Nagel auf den Kopf getroffen“.
Mist.
Klar kann man das Wort „irgendwie“ verwenden, wenn man einen diffusen Zustand beschreiben will. Aber entweder man trifft einen Nagel oder man trifft ihn nicht Augenzwinkern.

4. Was mir auch gefällt, sind Metaphern und Vergleiche. Beispiel: „Das Shuttle kreischte auf wie ein lebendes Tier, als es über felsigen Boden schrammte, ein paar Meter aufstieg, wieder über den Fels schrammte, dann über Sanddünen schlitterte.“ Klarer Fall von einem bildhaften Vergleich.;)

5. Ich verpacke Hintergrundwissen gern in Dialoge. Zum Beispiel den Background meines Schiffsarztes und seiner Heimatkolonie in der Entmilitarisierten Zone:
„Willst du damit andeuten, wir werden mit den Cardassianern nicht fertig?“
„Ihr werdet definitiv nicht mit ihnen fertig. Diese Dreckskerle schlagen alle paar Nächte jemanden tot und die Miliz erwischt sie nicht mal.“
„Ja, weil sie sich nachts auch nicht auf die Straße trauen, diese Feiglinge!“ Rebecca schnaubte abfällig.
„Übel nehmen kann man es ihnen nicht. Die besitzen doch bloß Gummiknüppel“, hielt Ron dagegen. „Das ist das gefährlichste, was das Dorf zu bieten hat – abgesehen von Mistgabeln und Küchenmessern. Unsere Vorfahren meinten, Waffen seien vom Teufel. Na ja, irgendwie hatten sie damit Recht … trotzdem könnte so ein bisschen Teufelszeug jetzt ganz nützlich sein.“
„Ist die Sternenflotte nicht dazu da, uns zu beschützen?“ fragte Rebecca provozierend.
„Leider kann die Sternenflotte nicht überall sein.“


Ein anderer würde vielleicht schreiben: „Dr. Tygins kam aus einer Kolonie in der Entmilitarisierten Zone und die Cardassianer hatten …“ usw. usf.
Ich will jetzt nicht sagen, dass meine Methode besser ist. Aber es liegt mir.  

Nun hoffe ich, ihr seid über dem Monsterbeitrag nicht eingeschlafen - zumal die Hälfte davon aus der GFFA reycled ist  ;).     :Sleep


Sehr gute Tipps soweit

Das mit den langen und kurzen Sätzen ist ein gutes Mittel um einer Geschichte ein gewisses Tempo zu geben. Für mich sind die langen Sätze okay z.B. am Anfang einer Geschichte - so man nicht mit einem Paukenschlag loslegt - wenn man eine gewisse Grundstimmung beschreibt, aus der heraus die Story dann Fahrt aufnimmt. Mit kurzen Sätzen arbeite ich zumeist dann, wenn gerade \"die Post abgeht\".

Die bildlichen Vergleiche benutze ich weniger für Action als viel mehr für heitere Momente die einen zum Schmunzeln oder zum Lachen bringen sollen. Manchmal in Verbindung mit einer bewußten Übertreibung. ( In der selben Szene sollte dabei deshalb nicht gerade das halbe Raumschiff abbrennen... )

Beispiel1: ... In diesem Moment ließ die beiden Männer ein schauerliches Geräusch herumfahren, welches aus der unteren Schleuse des Kreuzers kam und schließlich in einem tiefen Röhren endete, dass wie das Gurgeln eines ertrinkenden Sauriers klang. Der riesenhafte Kommandant des Experimentalschiffes begann wieder einmal zu singen...

Beispiel2: ... Als der beleibte Hyperphysiker stürzte und auf seinen verlängerten Rücken fiel, erzitterte der Boden der Zentrale als wäre ein mittlerer Elefant aus dem zweiten Stock eines Gebäudes auf die Strasse gefallen...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 30.10.08, 15:05
Hier sind viele nützliche Tpps genannt worden, die ich im großen und Ganzen nur bestätigen kann.

Gut ich habe ein Problem mit den Schachtelsätzen, aber nobody ist perfekt und ich arbeite auch daran.

zum Plot einer Geschichte:

ich habe die Erfahrung gemacht, dass es je nach Idee manchmal sinnvoll ist alles länger vorzubreiten, oft schon über mehrere Episoden. (Dann sollte man sich aber durchaus trauen ein \"Was bisher geschah\" Vorwort einzubauen. Damit der leser dann später weiß: \"ach ja da war ja das und das.\"

Aber man sollte auch Platz für kleinere abgeschlossene Geschcihten haben. Das wirkt nämlich entspannend.

das mit den Charakteren ist imo das wichtigste. Eine geschichte lebt von den Charakteren. und oft entwickeln sie sich anders als ursprünglich geplant
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 12.03.09, 18:29
Einige Tipps von mir, die ich mir überlegt habe speziell für den Bereich der Star Trek Stories. (Die meisten anderen Tipps hier im Thread waren ja eher allgemein.)(Natürlich kann man diese Tipps hier eigentlich auch für andere Stories einsetzen als Star Trek Fanfiction):
-Vielfalt bei den Charakteren ist gut, sofern dann jeder Charakter eine Aufgabe hat. (Das mit der Vielfalt unter Charakteren ist ja eine Besonderheit bei Science Fiction und auch bei Star Trek wird das oft als gut genannt. Leider kann das ganze bei zu vielen Charakteren aber auch wieder ins Negative kommen.)
- Es ist gut, wenn Geschichten zum Nachdenken anregen. Dafür ist es nützlich, auch mal kontroverse Fragen zu stellen. (Einige der berühmtesten Star Trek Folgen deckten ein paar zur damaligen Zeit in Amerika sehr kontroverse Themen ab. Teilweise war auch die Charakterzusammenstellung bei Star Trek Provokant. Teilweise könnte man da allerdings noch weiter gehen und die Föderation selber hinterfragen, damit sich der Leser sein eigenes Bild machen kann und nicht nur erzählt bekommt, wie toll die Föderation doch eigentlich sei. )
- Es sollte eine Art Interesse, die fiktive Welt zu entdecken und neues über bestimmte Spezies zu erfahren beim Leser geweckt werden. (Ich denke, eine der Stärken Star Treks ist, dass die Serien nicht nur häufig vom Forschen handeln, sondern auch beim Zuschauer ein großes interesse wecken, das fiktive Universum zu \"entdecken\".)
- Eine Art \"Verbesserung der Hauptcharaktere mit der Zeit\" ist für Leser sehr angenehm. (Das wird auch immer als eine der Botschaften Star Treks genannt, das Leute sich verbessern und weiterentwickeln können. Außerdem haben viele andere berühmte Filme und Comics so einen Wandel.)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 13.03.09, 13:14
Also dem kann ich mich voll anschließen. Diese Erfahrungen habe ich auch bereits machen können. Ich hinterfrage die Föderation ständig in meinen Geschichten und versuche meine Charaktere sich entwickeln zu lassen. Ich denke, das ist mir bis jetzt gut gelungen. Belar ist schon längst nicht mehr, der gesichtslose Held vom Anfang von UO und auch die anderen Charaktere werden mehr und mehr vielschichtiger.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 13.03.09, 13:19
Der Einblick in die FF-Welt durch die Arbeit camirs und die Diskussion mit ihr hat mir gezeigt, dass ich keinen großen Überblick über die Masse der Werke im Netz habe, aber ich persönlich habe nicht unbedingt den Eindruck, die Föderation an sich müsse in Frage gestellt werden. Star Trek funktioniert meiner Meinung nach als Utopie.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 13.03.09, 13:28
Ich meinte auch nicht die ganze Föderation. Ich hinterfrage, Befehle, Entscheidungen etc. Zum Beispiel hinterfrage ich das Pro und Kontra von Zivilisten auf Raumschiffen der Sternenflotte. Aber tröste dich, ich hab auch keinen wirklichen Überblick. Ich kenne Defender ganz, Starfury und das angehängte Universum inzwischen mehr oder weniger gut, woran ich arbeite und ulimanns Breakable.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 13.03.09, 13:34
Einen echten Überblick zu bekommen - das wäre auch echt sehr heftig, wirklich schwierig, mehr Arbeit als Vergnügen (?).
Bestehendes oder scheinbar Konsequentes zu hinterfragen, ist natürlich sehr reizvoll und für die Story auch gewinnbringend. Aber irgendwie kann ich das auf ST nur beschränkt anwenden, eben weil das utopische \"Die Menschheit macht sich eben nicht andauerd selbst das Leben zur Hölle\" nicht nur ein Kern der Star Trek-Identität ausmacht, sondern auch die Basis für ganz neue Erzählen bieten kann.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 13.03.09, 13:53
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Ich meinte auch nicht die ganze Föderation. Ich hinterfrage, Befehle, Entscheidungen etc. Zum Beispiel hinterfrage ich das Pro und Kontra von Zivilisten auf Raumschiffen der Sternenflotte. Aber tröste dich, ich hab auch keinen wirklichen Überblick. Ich kenne Defender ganz, Starfury und das angehängte Universum inzwischen mehr oder weniger gut, woran ich arbeite und ulimanns Breakable.


Wobei du natürlich in BREAKABLE wenig Neues über die Föderation erfahren wirst... ;)
Aber dafür natürlich umso mehr über die Anfänge des Imperiums... :)) ( zumindest so wie ich es gern hätte - Mike Sussmann läßt im MU Hoshi und Shran heiraten, auf diesen Trichter würde ich nie kommen, da ich beide lieber auf verschiedenen Seiten sehe... )

Die Föderation zu hinterfragen ist vielleicht gar nicht der Punkt, sondern mehr wie sie momentan funktioniert.
Da nichts so konstant ist, wie die Veränderung wird sich die Föderation mit den Jahren auch verändern - sprich den erforderlichen Gegebenheiten anpassen müssen. ( Was nicht wächst ist bereits verdorrt... )
Der Fleetadmiral hat diesen Aspekt für sich - IMO sehr schön - aufgegriffen und die Föderation auf die vermehrten Angriffe von Außerhalb reagieren lassen. Eben mit der Gründung der TF´s, b.z.w. mit dem Bau von neuen Schiffstypen, die mehr dem Kampf und weniger der Forschung dienen, als früher.

Wie gesagt - das ist nur ein Aspekt, von vielen, die man noch ( und das ganz anders ) beschreiben könnte.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Star am 13.03.09, 14:29
Zitat
Original von ulimann644
Die Föderation zu hinterfragen ist vielleicht gar nicht der Punkt, sondern mehr wie sie momentan funktioniert.
Da nichts so konstant ist, wie die Veränderung wird sich die Föderation mit den Jahren auch verändern - sprich den erforderlichen Gegebenheiten anpassen müssen. ( Was nicht wächst ist bereits verdorrt... )


Gut erkannt. Genau diesen Aspekt habe ich auch mit Cast Away aufgegriffen. Wenn man sich näher mit den Machtblöcken des Trek-Universums beschäftigt, wird früher oder später klar, dass auch die Föderation unschöne Dinge tun wird/will, um sich gegen andere behaupten zu können. Da können sehr viele gute Geschichten draus wachsen, wenn Helden auf Antihelden treffen, Moral und Ethik hinterfragt wird, und sich am Ende des Tages viele Grautöne mit einem leichten Hoffnungsschimmer am Horizont auftun.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 13.03.09, 15:44
Mit dem Hinterfragen der Föderation meinte ich das ehrlichgesagt auch so, dass man fragt, in wieweit das Bild der Föderation so stimmen kann.

Zum Beispiel gilt die Toleranz als einer der wichtigsten Werte der Föderation genannt, aber kann die Föderation wirklich jeden Tolerieren? (Daraus könnte man aber leicht in eine ziemlich pessimistische Meinung kommen, nach dem Motto \"eigentlich sollte jeder toleriert werden aber das Verhalten von XY kann die Föderation so leider nicht akzeptieren, weil das Probleme mit dem Wert X der Föderation bringt, aber Persönlich sollte man aus gewissen Gründen trotzdem auch in einer solchen Situation Tolerant sein.\")

Solche Fragestellungen könnte man auch mit jedem anderen Wert stellen.

Eine andere Frage währe ja auch zum Beispiel folgende:
In den Serien wird die Föderation eigentlich immer als etwas extrem Gutes dargestellt, aber meistens müssen Menschen ja, wenn sie etwas Gutes haben wollen dafür aber auch etwas Schlechtes in Kaufnehmen? Was währe der \"Preis\" für den gesellschaftlichen Fortschritt Star Treks? Lohnt es sich überhaupt, ihn in Kauf zu nehmen?

Oder man sucht sich eine andere politische Meinung als die der Föderation und vergleicht die Beiden, wo am Ende bei dem Vergleich rauskommt, das die Föderation in einigen Aspekten durchaus Verbesserungspotential besitzt, die Gegenmeinung aber auch.

Um das Utopische zu wahren könnte man ja immernoch ein Ende hintendranhängen nach dem Motto \"wir haben zwar Fehler gemacht, aber haben diese jetzt eingesehen und bemühen uns, es demnächst besser zu machen\", so wie bei manchen TNG Folgen.

Natürlich, das was gesagt wurde, sich nicht das Ganze vorzunehmen sondern kleine Aspekte halte ich auch für richtig. So hat man mehr Möglichkeiten sich genauer mit dem zu beschäftigen, was einen wirklich interessiert und muss keine Aspekte abhandeln, die einem eigentlich egal sind. So eine Themenauswahl beim Schreiben ist natürlich sehr Hilfreich für die Qualität des Projekts.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 05.04.09, 10:53
Ich wollte jetzt nicht extra einen eigenen Thread aufmachen und weil es hier recht gut reinpasst, möchte daher mal folgende Fragen stellen:

Was seht ihr als größte Schwierigkeit beim Schreiben von FanFiction?

Ich sehe da besonders zwei:

\"Gute Grundplots zu finden\"

Es ist wie gesagt gar nicht so einfach gute Geschichten zu finden , die man erzählen kann. meistens kommt dann jemand und erklärt: \"XY hat das in Buch Z oder in Folge AB bereits beschreiben. --> Kopie\"

Wobei das eigentlich auch verständlich ist. Steven King lässt seinen Hauptcharakter Mort Raimey aus \"Das heimliche Fenster in den heimlichen Garten.\", erklären es es nur sechs Grundthemen gibt, die immer und immer wieder erzählt werden.

Und gerade als Fanfictionautor möchte man gewisse Geschichten erzählen, wo man glaubt es besser machen zu können.

Aber es gibt dann auch noch das Problem mit den \"Lückenfüllern\" --> Geschichten, die auf den ersten Blick langweilig sin dun nicht viel aussagen, und erst im späteren verlauf eine gewisse Bedeutung erhalten.

*****

zweites problem ist die \"Entwicklung der Charas\"

Ich glaube davon können die meisten ein Liedchen singen. man hat einen Charakter der einen wirklich locker von der Hand geht und zudem man huderte Geschichten schreiben kann. Bei \"Morning Star\" ist das Captain Edwards.

Aber sobald andere auftreten und man die beleuchten will, herrscht im Kopf mal mehr mal weniger gähnende Leere. Und bei ST habe ich den Eindruck, dass dieses Schicksal oft Piloten ereilt.
habt ihr euch schon mal die frage gestellt woran das liegt?

***

Naja da sind meine sonntäglichen Gedanken zum Thema Schreiben von FanFiction.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 05.04.09, 12:02
Zitat
Original von Alexander_Maclean
\"Gute Grundplots zu finden\"

Oja, da hast Du mMn vollkommen Recht. Ich halte es (auch persönlich) für eine wirklich große Herausforderung.
Für den Aspekt, dass es ein paar Hauptmotive und -Themen gibt, die in Veränderungen immer wieder durchgespielt und erweitert werden... auch das ist richtig (aber für diese Erkenntnis braucht man eigentlich Stephen King nicht ;) Aber vielleicht ist das subjektiv gemein, weil ich ihn jetzt nicht für den grandiosesten Autor und Denker halte ;))
Was die \"Lückenfüller\" angeht, so denke ich, dass das vor allem bei FF auftaucht, die sich wirklich eine breitangelegte Serie bieten wollen, denn zum einen muss da vielleicht wirklich was vorbereitet werden und zum anderen kann man in diesem Serien-Konzept nicht immer die höchste Schlagzahl anlegen. Wenn es einem aber gelingt (wie in den Serien manchmal gezeigt, obwohl auch die Originale in diesem Punkt auch schon mal versagt haben), auch den ruhigen Lückenfüllern (und sei es nur im Sub-Plot) eine eigene Botschaft zu geben, ist ja alles wunderbar.

Ganz erstaunlich finde ich, dass der Science-Ficition ja auch nachgesagt wird, (vor allem im Erzählstil) recht konservativ zu bleiben; so ganz unrecht ist dieser Vorwurf wohl nicht. Wahrscheinlich liegt das daran, dass man mit dem Setting, mit den Geschichten, schon genug Exotik bietet, sodass es insgesamt an die noch leserfreundliche Grenze gehen könnte, wenn mit Perspektiven und Erzählstrukturen gespielt werden würde.


Zitat
Original von Alexander_Maclean
zweites problem ist die \"Entwicklung der Charas\"

Ich weiß gar nicht: Ich finde das nicht soooo tragisch, aber das liegt wohl in erster Linie daran, dass ich mehr an Themen und Botschaften interessiert bin, als an den Figuren selbst (was nicht heißt, dass ich flat characters will).
Ansonsten würde ich eigentlich sagen, dass sich eine Charakterisierung fast von selbst ergibt, wenn man weiß, was man mit einer Figur ausdrücken will.
Vorgefertigte Biographien sehe ich in diesem Zusammenhang fast etwas spektisch - auch wenn sie sich großer Beliebtheit erfreuen. Die Gefahr, die ich da nämlich sehe, ist, dass mit der ganzen Faktenaufreihung im Hintergrund das eigentliche Beschreiben und Erzählen in der Geschichte ein wenig an Priorität und Aufmerksamkeit einbüßt.
Ja und was die Piloten (und andere) angeht, die so ein wenig unter den Tisch fallen... Nicht jede Figur muss Tiefe erhalten.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 06.04.09, 09:17
Also, bei der Charakterentwicklung hilft es mir meistens, wissenschaftliche Magazine oder philosophische Texte zu lesen und dann darüber nachzudenken, wie man die durch das Lesen erhaltenen Informationen im Kontext der Geschichte verwenden kann und welche Thematiken man dadurch behandeln kann.

Da kommt man meistens auf einige gute Ideen.

Zm Beispiel bekam ich die Grundidee zum Charakter Madoka Michael als ich einige Texte zum Thema der \"Bedeutung der Sprache für den Menschen\" las. Weitere Ideen für den Charakter bekam ich dann später, als es eine Zeit lang in vielen Magazinen Artikel über das Savant Phänomen gab.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 06.04.09, 11:25
Die Charaentwicklung geht mir aber inzwischen leichter von der Hand, da ich derzeit an der Uni eien Grundkurs in Psychologie besuche. Man lernt da viel drüber, wie menschen ticken.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.05.09, 21:18
Ich möchte mal an der Stelle ein ganz anderes Thema zur Sprache bringen, das vielleicht anderen Autoren auch so geht. und zwar:

Das Ende

der Schluss einer Geschichte. Wer kennt das nicht. Man sieht den Schluss einer Episode kommen, weiß es sind nur noch ein zwei Kapitel, die noch zu schreiben sind und man sagt sich. \"Am Wochende, machst du den ganzen Spaß fertig.\"

Doch dann:

Entweder man kommt nicht weiter. oder
man schreibt und schreibt und schreibt, die Seitenzahlen wachsen gefühlt ins Unendliche und doch, man wird nicht fertig. Immer noch gähnt die Überschrift des vorletzten Kapitels vor einen.

Aber man hat zum Teil einen Wunschtermin, bis denn man den text fertig haben will, fertig inklusive einer Woche Pause und dann folgender Korrektur. Und dann soll es vielleicht noch ein Lektor lesen.

Woran liegt das? Und wie geht ihr damit um?
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 27.05.09, 21:42
Ich weiß nicht, man möchte vielleicht einfach - im sicheren Bewusstsein, im Kopf die Sache schon irgendwie abgeschlossen zu haben - möglichst schnell das Gefühl auskosten, etwas vollendet zu haben.

Und ein Termin spielt vielleicht dann eine Rolle, wenn glaubt, einschätzen zu können, wann man fertig werden müsste und das dann eben sozusagen auf Teufel komm raus umsetzen möchte...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Friedebarth am 27.05.09, 22:55
Was auch ganz wichtig ist: Wie wollt ihr eure Geschichte planen, wie schreiben? Und zwar nicht mit welchen Mitteln (Stift+Papier, Computer usw.), sondern mit wieviel Technik und wieviel Inspiration.

Manche Autoren schreiben zum Beispiel einfach drauflos, korrigieren es dann und sind fertig. Das ist dann 10% Technik und 90% Inspiration. Die Autoren wissen zwar, dass man nicht verwirren sollte, Dialog mit rein muss, Charakterisierung/Gedanken usw. Aber Ansonsten schreiben sie nur nach ihrer Inspiration. Solche Geschichten werden meist sehr gefühlsbetont und realistisch. Allerdings sind sie sehr unausgeglichen und verworren.

Einige machen es mit 50:50. Das hört sich erstmal gut an, ist es aber nicht. Denn solche Geschichten folgen oft dem Muster, dass man eine wilde Schreibeskapade hat, voll Gefühl und Action, dann aber anhält und wegen der Technik etwas Erklärung und Landschaftsschilderung einbringt. Oder man schreibt ein Flashback, um zu kompensieren macht man dann aber lange keinen Zeit- oder Ortswechsel. Solche Geschichten werden sehr ungewöhnlich, und wirken ein wenig hektisch. Dafür sind sie sehr interessant und spannend.

Dann gibt es noch die Art, wo man mit 90% KnowHow und 10% Inspiration rangeht. So machen die meisten es. Man bekommt einen gesunden Mix aus Schilderung und Action, Charakterisierung und Schlachtszenen, Gut und Böse, Hoffnung und Bitterkeit, Dialog und Gedanken... ...und so weiter. Und zwischendurch kriegt man immer wieder Geistesblitze, und Ideen für schöne Plottwists. Solche Geschichten sind geradlinig, und alles ist schön ausbalanciert. Manchen sind sie zwar zu langweilig, was aber eher selten der Fall ist.

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Übrigens, noch was: Anstatt Fakten über eure Charas festzulegen, fragt sie. Das meine ich Ernst, macht ein kleines Interview. Wie Adriana bestimmt bestätigen kann, entwickeln gute Charaktere ein Eigenleben, und wenn man blöd mit ihnen umgeht kriegt man eine Schreibblockade. Darum ging bei mir Iphimedia nicht, die Charas waren einfach zu... ...naja, es waren halt keine sonderlich guten ;)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 07.08.09, 10:05
Einige weitere Sachen, die mir eingefallen sind:

1. Das Gefühl von großer Machtlosigkeit ist eine der schlimmsten Erfahrungen, die Menschen machen können. (Bestes Science Fiction Beispiel dafür ist sicherlich Picards Verwandlung in Locutus und das daraus resultierende Trauma.) Die Überwindung dieser Machtlosigkeit in der Story gefällt Lesern aber auch sehr. (Das sieht man ja meistens in Horrorfilmen, wo es zuerst ein scheinbar unüberwindbares Monster auftaucht, am Ende die Protagonisten aber immer mehr Informationen über das Monster sammeln und so lernen, wie man sich davor schützen und/oder es besiegen kann.)
2. \"Ungewöhnliche geistige Zustände\" bei Charakteren können gut für die Spannung sein und erlauben die Stellung vieler philosophischer Fragen in der Geschichte. (Am Besten sieht man das bei vielen Cyberpunk Werken und insbesonders bei den Werken von Phillip K. Dick. (Zum Beispiel die Precogs in Minority Report, die dort ein Mittel sind das Thema Schicksal zu thematisieren.))
3. Außenseiter und Einzelgänger in Science Fiction Stories wirken meistens sehr interessant. (Und viele Leute können sich gut mit solchen Figuren identifizieren.) Außerdem kann man so natürlich auch das Thema Toleranz gut besprechen. (Beispiele hierfür sind viele Animes, Marvel Comics wie X Men und Spider Men, der klassische \"Byronischen Held\" aus vielen Werken der Weltliteratur im 19. Jahrhundert und einige Plots in Star Trek Serien (zum Beispiel einige Aspekte der Figur Odo).)
4. Philosophisch-/Ethische Botschaften sind zwar gut, aber solche typischen Geek interessen wie Wissenschafts-/Technickinteresse, Uniformen etc. sind auch wichtige Aspekte einer guten Science Fiction Geschichte. (Außerdem war sowas in der gesamten Moderne auch immer präsent. Zum Beispiel haben die italienischen Futuristen, die die moderne Kunst maßgeblich prägten zwar auch geschrieben, wie die Gesellschaft sich verändern sollte, aber einige der berühmtesten Zitate dieser Künstlergruppe haben zum thema, wie toll Sportwagen, die Technik von Wasserwerken, etc. sind.)
5. Je mehr Charaktere mit dem normalen Alltag zu tun haben, desto besser kann der Leser sich mit ihnen identifizieren. (Zum Beispiel währe ein \"Großherzog von und zu sowieso, erster General der Hauptflotte des heiligen zwitausendjährigen galaktischen Imperium\" wahrscheinlich zu übertrieben.)
6. Der Spagat zwischen interessantem Space Opera Abenteuer und der Lächerlichkeit ist häufig schwer. (Viele Ideen, die man in alten Space Operas vorfindet findet man als Autor zwar häufig cool. Es steckt in diesen Ideen aber meistens auch ein gewisses Maß an Lächerlichkeit. Zum Beispiel die Fleischfressenden Pflanzen, die den Charakter Kimball Kinnison in Lensman beinahe gefressen haben, oder die klischee \"Tentakelaliens\". Diese Ideen mag man zwar auf der einen Seite cool finden, aber sie sind streng genommen doch ein wenig lächerlich. Diesen Spagat muss man beim Schreiben aber meistern, um eine interessante Story zu produzieren.)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Will Pears am 07.08.09, 10:33
Zitat
Original von Friedebarth
Was auch ganz wichtig ist: Wie wollt ihr eure Geschichte planen, wie schreiben? Und zwar nicht mit welchen Mitteln (Stift+Papier, Computer usw.), sondern mit wieviel Technik und wieviel Inspiration.

Manche Autoren schreiben zum Beispiel einfach drauflos, korrigieren es dann und sind fertig. Das ist dann 10% Technik und 90% Inspiration. Die Autoren wissen zwar, dass man nicht verwirren sollte, Dialog mit rein muss, Charakterisierung/Gedanken usw. Aber Ansonsten schreiben sie nur nach ihrer Inspiration. Solche Geschichten werden meist sehr gefühlsbetont und realistisch. Allerdings sind sie sehr unausgeglichen und verworren.

Einige machen es mit 50:50. Das hört sich erstmal gut an, ist es aber nicht. Denn solche Geschichten folgen oft dem Muster, dass man eine wilde Schreibeskapade hat, voll Gefühl und Action, dann aber anhält und wegen der Technik etwas Erklärung und Landschaftsschilderung einbringt. Oder man schreibt ein Flashback, um zu kompensieren macht man dann aber lange keinen Zeit- oder Ortswechsel. Solche Geschichten werden sehr ungewöhnlich, und wirken ein wenig hektisch. Dafür sind sie sehr interessant und spannend.

Dann gibt es noch die Art, wo man mit 90% KnowHow und 10% Inspiration rangeht. So machen die meisten es. Man bekommt einen gesunden Mix aus Schilderung und Action, Charakterisierung und Schlachtszenen, Gut und Böse, Hoffnung und Bitterkeit, Dialog und Gedanken... ...und so weiter. Und zwischendurch kriegt man immer wieder Geistesblitze, und Ideen für schöne Plottwists. Solche Geschichten sind geradlinig, und alles ist schön ausbalanciert. Manchen sind sie zwar zu langweilig, was aber eher selten der Fall ist.



Ist das nicht etwas etwas zu pauschal gesprochen? Erst einmal wüsste ich gerne, wie du darauf kommst? Sprichst du aus eigener Erfahrung oder interpretierst du fremde Werke? Davon abgesehen, frage ich mich, was in dich gefahren ist, einfach so pauschal zu sagen, wie die verschiedenen Stile ankommen, das ist doch vollkommen subjektiv und ich fände es besser, wenn du geschrieben hättest, ob diese Geschichten für DICH ausgeglichen oder was auch immer wirken, oder ob du glaubst, dass das für alle gilt.

m f g
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lairis77 am 07.08.09, 11:03
Zitat
Original von Friedebarth
Manche Autoren schreiben zum Beispiel einfach drauflos, korrigieren es dann und sind fertig. Das ist dann 10% Technik und 90% Inspiration. Die Autoren wissen zwar, dass man nicht verwirren sollte, Dialog mit rein muss, Charakterisierung/Gedanken usw. Aber Ansonsten schreiben sie nur nach ihrer Inspiration. Solche Geschichten werden meist sehr gefühlsbetont und realistisch. Allerdings sind sie sehr unausgeglichen und verworren.


Ich kenne 4 Autoren, die so schreiben:
1. Wolfgang Holbein
2. Steven King
3. Cornelia Funke
4. Meine Mutter ;)

Von keinem kann ich behaupten, dass sie besonders unausgewogen oder verworren schreiben. Wobei ich nur von den letzten beiden alles gelesen habe ;).
Die Schreibweise - das weiß ich von meiner Mutter, hat einen entscheidenden Nachteil: One brillant flash - and it\'s gone :(. Wer nach seiner augenblicklichen Inspiration schreibt, die Charktere einfach \"laufen\" lässt, kein Handlungsgerüst im Kopf
hat und nicht mal weiß, wie die Geschichte enden soll, verliert auch sehr schnell den Faden, verrennt sich, muss unter Umständen noch mal von vorn anfangen. Ist die Idee des Tages weg, kann unter Umständen die ganze Storyline flöten gehen.

Die Schreibweise hat aber auch einen Vorteil: dadurch dass der Autor selbst nicht weiß, wie es weitergeht, wird er von der Geschichte mitgerissen, hineingezogen und schreibt wie ein besessener, weil er selbst wissen möchte, wie es weitergeht. Klingt irre, ist aber tatsächlich so. Meine Mutter wird mit ihren Romanen jedesmal schneller fertig als ich mit meiner eher planerischen, stärker handwerklich orientierten Schreibweise. Ich kann meine Geschichte ewig liegen lassen und mich anderen Dingen zuwenden, irgendwann wieder einsteigen und dort weiter machen, wo ich aufgehört habe. Es existiert ja schon alles auf meiner \"organischen Festplatte\". Lediglich im Detail ändert sich das eine oder andere spontan, oder neue Charktere kommen hinzu (die aber nicht den Grundplot umschmeißen, sondern höchstens etwas ausufern lassen ^^). Manchmal kommen mir die Geschichten meiner Mutter auch viel inspirierter, emotionaler und \"lebendiger\" vor als meine eigenen (was auch ein Vorteil dieser Schreibweise sein kann - ich muss aber auch ehrlich sagen, dass das Gefühl mit den Jahren nachgelassen hat).
Wobei ich nicht rein intuitiv schreiben kann - dann verzettel ich mich sehr schnell und die Geschichte wird nie fertig :(.

Aber welche Schreibweise die Beste ist, muss in der Tat jeder Autor für sich selbst entscheiden. Schreiben ist was sehr individuelles, jeder tickt anderes - und ich behaupte mal, einer guten Geschichte merkt man nicht wirklich an, ob sie eher intuitiv oder nach den Regeln des schriftstellerischen Handwerks zustande gekommen ist.

Zitat
Original von Friedebarth
Dann gibt es noch die Art, wo man mit 90% KnowHow und 10% Inspiration rangeht. So machen die meisten es.


Woher weißt du das? Ich denke, die wenigen Autoren verraten, wie sie schreiben. Bei manchen hängt es wahrscheinlich sogar von der Tagesform ab.

@SSJKamui:
Das sind alles sehr gute Punkte - 100iges Agreement! :thumbup
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: SSJKamui am 07.08.09, 11:08
Zitat
Original von Lairis77
@SSJKamui:
Das sind alles sehr gute Punkte - 100iges Agreement! :thumbup


Danke.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 07.08.09, 11:33
Ich bin, so denke ich,was das schreiben angeht, ein 50/50 Typ

das heißt, ich habe eine gewisse Struktur, aber die kann ich auch schon mal währendes schreibens über den Haufen werfen, wenn mir ein Geistesblitz kommt.

Auf der anderen Seite, ohne einen gewissen \"Flow\" geht bei mir gar nix. Wenn ich aber drin bin, kriege ich innerhalb eines Tages einige Seiten hin.
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Beitrag von: Friedebarth am 07.08.09, 11:39
Zitat
Original von Lairis77
Zitat
Original von Friedebarth
Dann gibt es noch die Art, wo man mit 90% KnowHow und 10% Inspiration rangeht. So machen die meisten es.


Woher weißt du das? Ich denke, die wenigen Autoren verraten, wie sie schreiben. Bei manchen hängt es wahrscheinlich sogar von der Tagesform ab.


Behauptet Fritz Gesing in seinem Buch übers Schreiben, und der Mann wird schon keinen Stuss reden, vermute ich mal. Laut ihm schreiben (oder schrieben) so folgende Leute:

* Walter Moers
* Christopher Paolini
* JRR Tolkien
* JK Rowling
* Goethe
* Schiller
* Geoffrey Chaucer
* Ernest Hemingway
* Fritz Gesing selbst
* Du (vermute ich mal, nach dem was du so über deine Tätigkeit schreibst)
* Ich

Was ja schon recht viele sind, verglichen mit denen, die so schreiben wie deine Mutter ;)

-----------------------------------------------------------------------

@Will Pears: Ich behaupte nicht es gilt für alle. Ich behaupte nur, dass man das pi mal Daumen so sagen kann. Es gibt bestimmt zig Ausnahmen. Nur ich denke, man kann erwarten, dass ich das nicht extra hinschreiben muss sondern dass das jeder von selbst weiß.

Und, natürlich wirken sie für mich so, aber ich finde das brauche ich auch nicht zu schreiben. Wenn ich sage \"Tokio Hotel ist doof.\", muss ich auch kein \"finde ich\" dranhängen. Hier muss ich das (wie ich finde :rolleyes: ) genausowenig, denn \"verworren\" ist ein subjektives Wort. Subjektive Worte können sowieso nur in Verbindung mit Meinungen und Ansichten gebraucht werden, also ist es im Grunde gegeben dass ich hier von meinen Ansichten spreche. Oder sehe ich das falsch?

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Übrigens:

http://www.io.com/~sjohn/plots.htm Falls man gerade keine Ideen hat, helfen einem diese Plots vielleicht. Man muss sie nur von RPG auf FF umpolen.

http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/HomePage Schönes Wiki über Klischees, obwohl dort auch Charaktertypen oder Plots gelistet sind, die vielleicht insges. 2 mal in der Geschichte des bewegten Bildes verwendet wurden. Anstatt also die dort gelisteten Klischees zu vermeiden, kann man sie sogar ruhig benutzen :)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 07.08.09, 19:23
Zitat
Original von Lairis77
Zitat
Original von Friedebarth
Dann gibt es noch die Art, wo man mit 90% KnowHow und 10% Inspiration rangeht. So machen die meisten es.


Woher weißt du das? Ich denke, die wenigen Autoren verraten, wie sie schreiben.

Weiß nicht, vielleicht geht es auch um den Aspekt, der gerade bei der Science Fiction reinspielen kann: Bei physikalischen Beschreibungen muss man sich einfach auskennen und davon ausgehend kann sich einiges entwickeln. Wenn es also - um einfach ein Beispiel zu nennen - um eine Geschichte à la \"Apollo 13\" geht, dann braucht man einfach den Background, ohne den eine Story nicht zusammenhält.

Auch viele autobiographische Romane sind nicht wirklich viel Inspiration, finde ich.
Es sei denn, man bezieht sich auf die sprachliche Seite.
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Beitrag von: SSJKamui am 08.08.09, 17:00
Einige weitere Überlegungen:
- Ein Ende, wo das zukünftige Schicksal der Protagonisten zwar wichtig ist, es aber nicht angesprochen wird kann auch interessant sein und ebnet den Weg für mögliche Fortsetzungen. (Das sieht man häufig in Animes, zum Beispiel, was mit Makoto im ersten Ghost in the Shell Film passiert, nachdem sie sich mit dem Puppet Master vereinigt hat bleibt im Unklaren.) Dadurch kann man Leser auch animieren, fragen zu stellen.
- Leser können sich häufig besser in eher unerfahrene Charaktere hineinversetzen, da sie die fiktionale Welt noch richtig kennen lernen müssen, genau wie die Leser. Gleichzeitig spielt da natürlich auch wieder der \"ermächtigungseffekt\" eine Rolle, dass das Publikum es meistens mag, wenn die Protagonisten immer mächtiger werden. Zudem reagieren unerfahrenere Personen häufig unvorhersehbarer. Erfahrene Charaktere haben dafür aber andere Vorteile, unter anderem, dass sie beeindruckender wirken auf das Publikum. Da muss die richtige Balance gefunden werden.
- Antihelden können interessant sein, aber es sollten auch nicht zu viele \"schwere Dummheiten\" von den Protagonisten begangen werden. (Zum Beispiel die Figur Case im Roman Neuromancer, der die Mission in Gefahr bringt, nur weil er irgendeine neue Droge ausprobieren will. Dies machte mir die Figur nicht gerade Symphatisch.)
-Informatik/Mathematik und viele andere Wissenschaften eignen sich gut für rätsel. (Zum Beispiel die 216 stellige Zahl, die im Film Pi gesucht wird oder die Raumnummern im Film Cube.)
- Bedrohungen, die ein Rätsel umgibt wirken interessanter. (Bestes Beispiel dafür sind viele japanische Horrorfilme, zum Beispiel The Ring oder Yu On: Der Fluch, wo die Protagonisten auch versuchen, die Herkunft der Gespenster in fast detektivischer Manier aufzudecken.) Genau so wirken natürlich Rätsel mit einer bedrohlichen Seite auch interessanter.
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Beitrag von: ulimann644 am 09.08.09, 12:33
Zitat
Original von Max
Weiß nicht, vielleicht geht es auch um den Aspekt, der gerade bei der Science Fiction reinspielen kann: Bei physikalischen Beschreibungen muss man sich einfach auskennen und davon ausgehend kann sich einiges entwickeln. Wenn es also - um einfach ein Beispiel zu nennen - um eine Geschichte à la \"Apollo 13\" geht, dann braucht man einfach den Background, ohne den eine Story nicht zusammenhält.

Auch viele autobiographische Romane sind nicht wirklich viel Inspiration, finde ich.
Es sei denn, man bezieht sich auf die sprachliche Seite.


Wahr gesprochen.

Bei der SF kommt es im wesentlichen darauf an, welche Art SF ich schreiben möchte - b.z.w. woraus die Story ihre Spannung bezieht...

Schreibe ich ein \"Dschungelabenteuer\" auf einer fremden Welt - zu der es dann logischerweise keine Referenzen gibt - brauche ich mehr Inspiration und weniger Know-How, als wenn ich eine \"Computergeschichte\" schreibe, die ihre Spannung aus den Möglichkeiten der Hardware - und deren Umgang und Nutzung bezieht...

Schreibt man ein größeres Werk - eine Serie z.B. - kommt man im Allgemeinen jedoch nicht um ein gewisses Hintergrundwissen ( Astronomie voran, aber auch Metallurgie, Astrophysik, Chemie oder Geologie ) herum. Natürlich kann man es auch ohne versuchen, was sich aber letztlich in der Qualität der Geschichten wiederspiegelt IMO...
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Beitrag von: Max am 09.08.09, 12:38
Ich habe zum Beispiel bei vielen Clarke-Geschichten den Eindruck, sie lebten in erster Linie von ihrer Basis der physikalischen Zusammenhänge und Phänomene. Es gibt nämlich schon Kurzgeschichten von ihm, die keine andere Pointe oder keinen anderen Dreh- und Angelpunkt als die Physik kennen - wie (und ob!) auch immer man das jetzt werten möchte.
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Beitrag von: Will Pears am 17.08.09, 18:42
Also, ich habe jetzt schon ne Weile nach nem passenden Thread gesucht, aber ich denke, dass der hier am geeignetsten ist.

Mir begegnet hin und wieder das Problem, dass ich ne gute Idee habe für eine Szene, z.B. ein Gespräch, und das auch nicht unbedingt schlecht beschreibe, aber dann ist das nach 1 oder 2 Seiten auch schon wieder vorbei. Gibt es irgendwelche Mittel, um eine Szene zu strecken? Irgendwas, was man da noch zwischenschieben kann?

mfg,
Will Pears
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Beitrag von: Max am 17.08.09, 18:45
Ich weiß nicht, ich persönlich bin immer der Meinung, man sollte sich nicht zu einer Länge, die nicht der eigenen Natur beim Schreiben entspricht, zwingen.
Es dürfte schon einen Grund haben, warum Du die Szene nicht nur beschwingt, sondern auch mit ihrer bestimmten Länge so schreibst.
Ansonsten könntest Du Dir vielleicht noch überlegen, welche Teile bei der Szene besonders wichtig sind und sie an geeigneter Stelle (zum Beispiel durch eigehendere Beschreibungen) noch prägnanter herausarbeiten.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 17.08.09, 19:00
Eine Szene ist so lang wie sie eben ist. Da sollte man nicht durch zwang beschränken oder auswalzen wollen. Es kommt auch auf die Charas und die Situation an.

manche Chjaras unterhalten sich seitenweise über Gott und die welt und andere haben sich halt wenig zu sagen. ist halt wie im echten Leben.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 18.08.09, 13:59
Zitat
Original von Will Pears
Mir begegnet hin und wieder das Problem, dass ich ne gute Idee habe für eine Szene, z.B. ein Gespräch, und das auch nicht unbedingt schlecht beschreibe, aber dann ist das nach 1 oder 2 Seiten auch schon wieder vorbei. Gibt es irgendwelche Mittel, um eine Szene zu strecken? Irgendwas, was man da noch zwischenschieben kann?

mfg,
Will Pears


Was hier ungemein weiterhilft, sind die Beschreibungen der Szene, der Umgebung und - ganz wichtig - die persönlichen Überlegungen, der jeweiligen Personen

Diese Überlegungen könnten beinhalten:

1. Was war zuvor - hier bereitet man das \"Spielfeld\" vor und erwähnt - während des Gesprächs, als Gedankengänge der Personen - was zu diesem Augenblick hinführte...

2. Wo findet die Unterhaltung statt - was sehen, hören, riechen die Personen...

3. Was für Überlegungen stellen die Personen sonst an während des Gespräches - das kann z.B. eine Betrachtung des Charakters seines Gesprächspartners sein - oder auch, wodurch man selbst bis zu diesem Punkt in die Geschehnisse verwickelt wurde...

4. Welche möglichen Konsequenzen könnte dieses Gespräch haben... ( Hier kann man sehr schön schonmal dezent auf Kommendes hinweisen, und eine gewisse Erwartungshaltung erzeugen... )

5. Die persönlichen Vorlieben und Abneigungen in Bezug auf die Gesprächsumgebung...

6. Wie stellt sich die aktuelle politische/militärische/diplomatische Lage dar - und welche Komplikationen gibt es möglicherweise...

7. Ganz allgemein eignen sich solche, meist eher ruhigen Momente, dazu nutzen ausschweifende Beschreibungen einzuflechten, die man dann als Hintergrund hat, sobald die Story Fahrt aufnimmt...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Will Pears am 18.08.09, 18:38
Zitat
Original von ulimann644
Zitat
Original von Will Pears
Mir begegnet hin und wieder das Problem, dass ich ne gute Idee habe für eine Szene, z.B. ein Gespräch, und das auch nicht unbedingt schlecht beschreibe, aber dann ist das nach 1 oder 2 Seiten auch schon wieder vorbei. Gibt es irgendwelche Mittel, um eine Szene zu strecken? Irgendwas, was man da noch zwischenschieben kann?

mfg,
Will Pears


Was hier ungemein weiterhilft, sind die Beschreibungen der Szene, der Umgebung und - ganz wichtig - die persönlichen Überlegungen, der jeweiligen Personen

Diese Überlegungen könnten beinhalten:

1. Was war zuvor - hier bereitet man das \"Spielfeld\" vor und erwähnt - während des Gesprächs, als Gedankengänge der Personen - was zu diesem Augenblick hinführte...

2. Wo findet die Unterhaltung statt - was sehen, hören, riechen die Personen...

3. Was für Überlegungen stellen die Personen sonst an während des Gespräches - das kann z.B. eine Betrachtung des Charakters seines Gesprächspartners sein - oder auch, wodurch man selbst bis zu diesem Punkt in die Geschehnisse verwickelt wurde...

4. Welche möglichen Konsequenzen könnte dieses Gespräch haben... ( Hier kann man sehr schön schonmal dezent auf Kommendes hinweisen, und eine gewisse Erwartungshaltung erzeugen... )

5. Die persönlichen Vorlieben und Abneigungen in Bezug auf die Gesprächsumgebung...

6. Wie stellt sich die aktuelle politische/militärische/diplomatische Lage dar - und welche Komplikationen gibt es möglicherweise...

7. Ganz allgemein eignen sich solche, meist eher ruhigen Momente, dazu nutzen ausschweifende Beschreibungen einzuflechten, die man dann als Hintergrund hat, sobald die Story Fahrt aufnimmt...



Vielen Lieben Dank, Ulimann644. Das sind tolle Anregungen *wuschel und Keks reich*... So, nur schnell noch Bio machen und dann FF schreiben ;D
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 18.08.09, 21:06
Zitat
Original von ulimann644
Was hier ungemein weiterhilft, sind die Beschreibungen der Szene, der Umgebung und - ganz wichtig - die persönlichen Überlegungen, der jeweiligen Personen

Diese Überlegungen könnten beinhalten:

1. Was war zuvor - hier bereitet man das \"Spielfeld\" vor und erwähnt - während des Gesprächs, als Gedankengänge der Personen - was zu diesem Augenblick hinführte...

2. Wo findet die Unterhaltung statt - was sehen, hören, riechen die Personen...

3. Was für Überlegungen stellen die Personen sonst an während des Gespräches - das kann z.B. eine Betrachtung des Charakters seines Gesprächspartners sein - oder auch, wodurch man selbst bis zu diesem Punkt in die Geschehnisse verwickelt wurde...

4. Welche möglichen Konsequenzen könnte dieses Gespräch haben... ( Hier kann man sehr schön schonmal dezent auf Kommendes hinweisen, und eine gewisse Erwartungshaltung erzeugen... )

5. Die persönlichen Vorlieben und Abneigungen in Bezug auf die Gesprächsumgebung...

6. Wie stellt sich die aktuelle politische/militärische/diplomatische Lage dar - und welche Komplikationen gibt es möglicherweise...

7. Ganz allgemein eignen sich solche, meist eher ruhigen Momente, dazu nutzen ausschweifende Beschreibungen einzuflechten, die man dann als Hintergrund hat, sobald die Story Fahrt aufnimmt...

Viele Anregungen von Dir finde ich super.
Mit ein paar habe ich persönlich aber auch Probleme. Wenn es um die rasche, intensive Interaktion zwischen zwei Personen geht, interessiert mich die Umgebung nicht, dann stört sie. Bei ruhigeren Moment, das stimmt, ist es wirklich gut möglich, wenn man dem Leser noch ein wenig Ambiente schenkt. Aber auch dann, falls es nicht um Smalltalk oder relativ obeflächliche oder selbst laufende Gespräche geht, habe ich es eigentlich ganz gerne, wenn sich die Tiefe entwickelt, indem sich der Dialog nur um die explizite und die impliziten Botschaften der Personen widmet, die mit einander kommunizieren.
Aber vor allem Deinen Hinweis auf die Einbindung des Kontexts finde ich sehr wichtig.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 19.08.09, 13:26
Zitat
Original von Max
Viele Anregungen von Dir finde ich super.
Mit ein paar habe ich persönlich aber auch Probleme. Wenn es um die rasche, intensive Interaktion zwischen zwei Personen geht, interessiert mich die Umgebung nicht, dann stört sie.


Das ist natürlich wahr - mitten im Gefecht stellt man keine Überlegungen zur politischen Lage der Nation an.

Dennoch kann man auch hier den einen oder anderen Gedankengang einflechten.
Sehr schön fand ich hier das Beispiel im Film \"Gettysburg\" wo Colonel Chamberlain Überlegungen zu \"Übungen in Rhetorik\" anstellt.
In der besagten Szene geht es zwar noch nicht unmittelbar zur Sache, aber diese kurze Überlegung wäre auch während einer kurzen Unterbrechungsphase eines Gefechts vorstellbar...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Assets am 20.08.09, 21:41
Wäre sogar ein Stilmittel um die für einen Charakter gefühlte Irrealität der Gesamtsituation zu beschreiben. Mach ich ab und an in der Form, das ein Char Gedankengänge hat, die absolut nichts mit der Situation zu tun haben, wo die Situation ihn überfordert... ich hoffe ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 21.08.09, 14:17
Zitat
Original von Assets
Wäre sogar ein Stilmittel um die für einen Charakter gefühlte Irrealität der Gesamtsituation zu beschreiben. Mach ich ab und an in der Form, das ein Char Gedankengänge hat, die absolut nichts mit der Situation zu tun haben, wo die Situation ihn überfordert... ich hoffe ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt...


Schon klar - Wenn einem die Strahlschüsse um die Ohren fegen und um einen herum die Leute sterbend zusammenbrechen: da überlegt man schonmal ob es zum Mittagessen wieder Bohneneintopf gibt und ob für alle - wegen der gerade stattfindenden Verluste - möglicherweise eine doppelte Ration herausschaut... ;) ;) ;)
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 21.08.09, 17:15
Wie bei Asterix und Obelix: \"Und dann noch von den Bohnen...\"
Aber ich verstehe schon was Assets meint und finde auch, dass man ruhig mal experimentieren darf. Klar kann das auch mal daneben gehen, aber solange man sich etwas dabei denkt, bringt einen das sicher einen Schritt weiter.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 22.08.09, 15:47
Zitat
Original von Max
Wie bei Asterix und Obelix: \"Und dann noch von den Bohnen...\"
Aber ich verstehe schon was Assets meint und finde auch, dass man ruhig mal experimentieren darf. Klar kann das auch mal daneben gehen, aber solange man sich etwas dabei denkt, bringt einen das sicher einen Schritt weiter.


Das sicherlich - allerdings konnte ich nicht umhin die mögliche Ironie ( hier besser: den Zynismus ) einer solchen Szene zu beleuchten...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 22.08.09, 20:17
Das wäre mal ein Expierment wert - falls \"Was wir hassen\" nicht schon wirr genug war ;) Obewohl, so wirr wäre das gar nicht: Vielelicht in Form von einer Episoden-Erzählung, ein Szenario in verschiedenen Methoden beleuchtet. Die eigentliche Handlung bleibt die selbe oder zumindest die gleiche, nur solche Innenschauen werden verschieden dargestellt - und dann per Feedback die Wirkung nochmal beleuchtet.
Ich weiß, das ist jetzt wohl nicht stark genug ironisiert ;) :D
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Assets am 22.08.09, 23:03
Probiers, ich kommentiere jede Szene dazu. Versprochen.  :D
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 23.08.09, 15:10
Zitat
Original von Max
Das wäre mal ein Expierment wert - falls \"Was wir hassen\" nicht schon wirr genug war ;) Obewohl, so wirr wäre das gar nicht: Vielelicht in Form von einer Episoden-Erzählung, ein Szenario in verschiedenen Methoden beleuchtet. Die eigentliche Handlung bleibt die selbe oder zumindest die gleiche, nur solche Innenschauen werden verschieden dargestellt - und dann per Feedback die Wirkung nochmal beleuchtet.
Ich weiß, das ist jetzt wohl nicht stark genug ironisiert ;) :D


Käme auf den Versuch an - mal sehen was dabei herauskommt...
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 23.08.09, 15:24
Zitat
Original von Assets
Probiers, ich kommentiere jede Szene dazu. Versprochen.  :D

Zitat
Original von ulimann644
Käme auf den Versuch an - mal sehen was dabei herauskommt...

Na ja, als Fingerübung zum Experimentieren wäre es wirklich ganz nett, so eine Idee umzusetzen, aber da fehlt mir in Abetracht der dinge, die ich bei relativ knapper Zeit machen müsste oder machen wollte, die richtige Motivation. Na ja, mal sehen.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ZackMallory am 27.12.09, 22:02
Also eigentlich habe ich schon Talent für das Schreiben.
Mein Problem ist nur dieses Erklären wie z.b.:
- Backround der Charas
- Das erklären wie die jeweilligen Locations an denen sich die Charas befinden aussehen.
- Das erklären der Charas an sich: Aussehen,Größe etc.


Mein Problem ist, man soll ja den Leser fesseln zum Lesen und eine gut strukturierte und glaubwürdige Story rüberbringen. Aber diese Person erklärungen wie z.b. was Miss und Mister XY heute tragen oder so, hemmt mich in meiner Story weiter zu kommen. Und dann scheitert es.
Ich habe schon einen guten Plot, die Story kommt voran, aber bei der kleinsten erklärung auf was für einer XY Farbigen Couch Mister XY sitzt, bringt es mich voll raus lol
Und ich komm dann ganz schwer voran. Oder auch sowas wenn Miss XY ihr Hotelzimmer betritt, will der Leser ja wissen wie es darin aussieht. Und dann fällt es mir schwer, jetzt das ganze Hotelzimmer zu beschreiben
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.12.09, 22:45
Hi Zach,
(ich darf doch zach sagen ;)

Erstmal Willkommen in unserer Runde.

Nun zu deinen Fragen
Zitat
Original von ZackMallory

- Backround der Charas


Höre deinen Charas zu. Klingt komisch. Aber wenn deine Cahrs \"leben\" dann \"reden\" sie zu dir. Höre zu.

Zitat

- Das erklären wie die jeweilligen Locations an denen sich die Charas befinden aussehen.


Da empfehle ich Trockenübungen. Beschreibe das was du siehst, deine Umgebung.
Zitat

- Das erklären der Charas an sich: Aussehen,Größe etc.


mach es so wie viel von uns. Such dir nen Schauspieler oder eine sonstige berühntheit, der in etwa zu deiner Figur passt das hilft.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ZackMallory am 27.12.09, 23:11
Eigentlich habe ich schon fast 4 Kapitel fertig von 10. Leider bin ich bis jetzt nicht mehr damit zufrieden und muss von vorne Anfangen. Da ich MICH als MainCast mit reingesetzt habe.Und ich aber finde, das zu dem weiblichen MainCast ein anderer Männlicher MainCast besser passt.

Ich könnte theoretisch,mein Namen streichen und den den ich im Auge habe reinsetzen. Aber das gefällt mir auch nicht lol

Eigentlich habe ich den Backround schon gleich zu Anfang geschrieben. Jetzt habe ich hier im Forum gelesen, das jemand als Backround/Epilog sowas gar nicht lesen mag und lieber sowas in 20 seiten erfahren möcht,als auf einen Schlag. Das hat mich jetzt etwas verunsichert

Ja das mit den Trockenübungen klingt gut. Ich hab das Problem ich starte meine story in einem Flugzeug und wechsel in ein Hotel. Und ein Hotel aus New York zu beschreiben,wenn man noch nie da war ist eh etwas komisch. Und es soll ja auch alles der Wahrheit entsprechen. Ich kann nicht sagen, die Stehlampe ist rot,wenn sie in Wahrheit weiß ist zum beispiel lol.

Und meine FanFiction spielt schon mit 3 Serienuniversen. Da ist das kein Problem mit dem Aussehen. Das habe ich falsch ausgedrückt.
Mein Problem mit dem Aussehen ist, ob ich in jeder szene/storyline das aussehen wieder augreifen muss.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.12.09, 23:33
Verschieß dein Pulver nicht gleich beim ersten mal.
Vor allen nicht, wenn du den Raum öfters benutzt.
Aber du brauchtst nicht alles zu erwähnen, wenn du gewisse Sachen voraussetzen kannst.

Ich gebe dir mal ein beispiel. (ist spontan aus dem Finger gesagt)

***

Bleiernde Müdigkeit umfing Vincent, als er mit dem SChlüssel die Türe öffnete. das Zimmer sollte also für die nächsten Wochen sein zu Hause sein.
Dabei war es nur Hotelstandard. Auf seinen Geschäftsreisen hatte er immer wieder in Hotels übernachtet. Und egal von von welcher Kette, ob Hilton oder sonstwas, es sah immer gleich aus.
Der Bankier glaubte dass es irgendwo eine spezielle Firma gab, die alle Hotels der EWlt mit der selben muffigen Einrichtung belieferte.
Das unbequeme, schmale Bett, der aus Sperrholz gezimmerte Kleiderschrank mit den Mief seiner Vorgänger, der viel zu kleine Fernseher mit den Pay TV Kanälen, alles war gleich. Bis hin zu der Tür links, die in das kleine Bad führte.

Genervt warf Vincent seine blaue Reisetasche auf das Bett. Wie schäbig doch alles aussah. Selbst die Tapeten waren wie überall vergilbt vom Zigarettenrauch der anderen.  Doch bisher hatte den mann das nicht gestört. Nur für ein paar tage, hatte er sich immer sagen können, dann wäre er wieder zu Hause.
Doch nun hatte Elaine hin rausgeworfen.

***

Mit diesen zwei Absätzen habe ich zwei was geschafft.

1. der Leser hat ein Bild von dem Zimmer.
2. Er fragt sich, was Vincent wohl getan hatte um rausgeworfen zu werden.

btw: beschreibungen müssen nicht original sein. gewisse verfremdungen sind da schon normal.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ZackMallory am 27.12.09, 23:40
Ich hatte mir ein Echte Hotel per google rausgesucht und mir vorhandene pics angeguckt und mir mehr arbeit gemacht als alles andere xD ^^
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.12.09, 07:21
Zitat
Original von ZackMallory
Ich hatte mir ein Echte Hotel per google rausgesucht und mir vorhandene pics angeguckt und mir mehr arbeit gemacht als alles andere xD ^^


Recherche ist zwar wichtig.

Aber man kann es auch wie mit allen Dingen ein wenig übertreiben.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 07:48
Also ich wollte ja meine FF ja so ,,Stylish\'\' machen.

Ich hab da schon nen Plot im Kopf und Szenen. Mit Musik

Kann man irgendwie auch schreiben das im Hintergrund Lied XY gespielt wird oder ist das eher unpassend ?
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.12.09, 08:14
Zitat
Original von ZackMallory
Kann man irgendwie auch schreiben das im Hintergrund Lied XY gespielt wird oder ist das eher unpassend ?


Musik ist immer das ledige thema. Auch bei mir.

Ich weiß ja nicht wie es bei dir ist, aber mich inspiriert Musik häufig beim schreiben von Szenen.

Ich habe zum beispiel eine Szene nach:

\"I walk alone\" von Tarja Turununen der ehemaligen Leadsängerin von Nightwish geschrieben.

Bei einer anderen war es die Filmusik von \"The Rock - Fels der Entscheidung\"

Und wenn ich Elite Force - einer meiner beiden laufenden Serien schreibe, dann läuft oft Evanescene.

Aber direkt Musik einsetzen.

Da kenne ich nur drei Methoden:

1. Du schreibst das Ding als Drehbuch. dann ist die Musikalische Untermalung Teil der Beschreibung.

2. Du stellst den text des Songs ans Ende der Geschichte.

3. Du hast inder Szene irgendwo ein radio stehen, dass gerade den gewünschten Song spielt.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 28.12.09, 09:37
Hi Zack - ich darf doch Zack sagen...??

Zunächst einmal herzlich willkommen in unserer kleinen illustren Runde...

Eine interessante Diskussion, die hier stattfindet.
In der Tat gehören Beschreibungen - die sowohl informativ UND interessant sind - zu den komplizierteren Dingen, die nur selten auf Anhieb klappen.

Hier nur zwei wesentliche Erkenntnisse - bevor ich auf unseren \"Autorentipps-Thread\" hinweise...
1. Oft reicht es, besonders mitten in der Story, nur die wirklich wesentlichen Dinge zu erwähnen ( Niemand muss wissen ob die Tapete in einem Zimmer gelb oder rot ist - außer es spielt eine Rolle, weil der Gast Epileptiker ist und Rot einen Anfall auslösen könnte )
2. Es erweist sich meist als Vorteil, die Umgebung durch die Augen, Ohren und Nase einer Person zu beschreiben ( Er/Sie blickte zum wunderbar blauen Himmel hinauf, wo einige vereinzelte Wolken im Begriff waren, sich aufzulösen - statt: Der Himmel war blau. Nur einige Wolken waren zu sehen. )

Hier geht es zu unseren Autorentipps - aufgeteilt in mehrere wichtige Einzelbereiche:
http://www.tpick.pytalhost.com/forum/board.php?boardid=101&sid=
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 09:43
ja mich inspiriert Musik sehr beim Schreiben. Ich fühl mich bei manchen Liedern einfach besser beim Schreiben und kann mich wieder voll in den Charakter hineinversetzen

Ja das mit dem Radio ist eine gute Idee. Das habe ich schon gemacht hehe.

Und wenn ich ne Szene iner Bar habe, kann man ja eine Jukebox miteinbauen.


Noch was anderes: Wenn ich jetzt ein Charakter aus einer Fernsehserie habe, in wie weit darf man den Charakter umgestalten.

Weil ich hab jetzt eine, die würde ich gern mehr in anderen gewässern tauchen lassen, als es sonst Üblich ist von ihr.

Also neue eigenschaften und interessen. darf man sowas machen ?
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.12.09, 09:52
Du darfst ruhig mehr andeutungen machen um welche Serie es geht und wer der oder die betreffende ist.

Hier schreiben viele Star Trek Storys , aber häufig mit eigenen Charas.
Das hat mehrere Gründe.

a) Die Charas \"gehören \" uns im Grunde nicht. Allein damit haben viele ein Problem. auch ich.
b) die Erwartungshaltung der Leser bei bekannten Namen.
c) solche Änderungen wie du sie vorhast lassen sich nur schwer einbauen, weil man wirklich aufpassen muss, dass sie nicht mit bereits vorgegebenen Sachen kollidieren.
Es ist zum beispiel auch verpönt, dass bei RPGs die Figuren irgendeine verwandtschaft zu Canoncharas haben. Zum Beispiel ist eine uneheliche Tochter von Picard ein NO G0.

sprich: Wenn bekannte serienhelden, dann als Gastauftritte.
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 09:57
Ich will ja meine serie hier posten. dann denke ich mal,gehört das wahrscheinlich in den Update bereich. dann poste ich da mal, was ich vorhabe und dann weißt du, beziehungsweise IHR um was es sich handelt okay ?
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.12.09, 10:04
Zitat
Original von ZackMallory
Ich will ja meine serie hier posten. dann denke ich mal,gehört das wahrscheinlich in den Update bereich. dann poste ich da mal, was ich vorhabe und dann weißt du, beziehungsweise IHR um was es sich handelt okay ?


Langsam, Young padawan.

Die meisten von uns schreiberlingen haben einen projektethread in den \"FanFictionthreads\" da wäre dein thread besser auf gehoben.
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 10:14
Oh okay. Entschuldigung. Das wusste ich nicht.
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Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.12.09, 10:27
So wie du den Text geschrieben hast passt er schon da rein.

Es ging mir an der stelle ehr darum, das du dann die Projektentwicklung ehr über den Extrathread machst.

Damit das übersichtlicher bleibt.

Wobei das ganze dann ehr in den bereich mit den nicht ST Serien gehört.
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 10:31
Ja habe ich mir schon fast gedacht. Außer ich bau Star Trek elemente ein. hehe
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Beitrag von: ulimann644 am 28.12.09, 12:04
@Zack:
Wäre hilfreich zu wissen WEN du verändern möchtest und in welcher Weise...
Einen Chara zu nehmen und ihm eine neue Facette zu verpassen, die sich in das bestehende Bild einfügen lässt, finde ich interessant - nicht alles wurde in den Serien erwähnt IMO...

Aus einem humanen Pazifisten, einen mordlüsternen Kriegstreiber zu machen - da sage ich als Leser: Das möchte ich nicht lesen... ( Oder man kreiert diesen Chara innerhalb einer Spiegeluniversum - MU - Geschichte... DAS möchte ich lesen...!! )

Abseits davon halte ich es für besser eigene Charaktere zu kreieren, bevor man sich mit existierenden aufs Glatteis begibt. Hier hat man grundsätzlich viel besser die Möglichkeit einen interessanten Chara zu formen, der dann genauso ist, wie man ihn haben will ( Gute Beispiele hier im Forum: Siehe den Dienstakten-Thread )
http://tpick.pytalhost.com/forum/thread.php?threadid=570&sid=

oder den für die Offiziere von UNITY ONE:
http://tpick.pytalhost.com/forum/thread.php?threadid=1889&sid=

Hier findest du Beispiele für interessant designte eigene Charas, die überwiegend nicht Über-Drüber sind, sondern einigermaßen glaubhaft daher kommen...
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 12:42
ich wollte Lilly Audrin von How met your mother ein neues Interessen gebiet geben. Sie hat bei HIMYM in Staffel 2 eine Sinneskriese durch gehabt, wo ihr klar wurde, ihr einzig wahre leidenschaft ist ,,kindergärtnerin\'
und ich würde sie aber gerne als Kindergärtnerin belassen, sie aber für kurze zeit zu einer Sängerin machen für paar Folgen
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Beitrag von: ulimann644 am 28.12.09, 12:52
Zitat
Original von ZackMallory
ich wollte Lilly Audrin von How met your mother ein neues Interessen gebiet geben. Sie hat bei HIMYM in Staffel 2 eine Sinneskriese durch gehabt, wo ihr klar wurde, ihr einzig wahre leidenschaft ist ,,kindergärtnerin\'
und ich würde sie aber gerne als Kindergärtnerin belassen, sie aber für kurze zeit zu einer Sängerin machen für paar Folgen


Ah...
Da ich die Serie nicht wirklich verfolge bin ich jetzt nur etwas schlauer als zuvor...
Klingt aber so als würde sich das machen lassen, ohne zuviel Konfusion zu erzeugen. ( Ich würde es nicht mal merken falls doch... ;) )

Hast du mal überlegt, eine solche Story mit eigenen Figuren, die eine eigene Vorgeschichte haben, zu erzählen...
Hier gibt es ja nicht unbedingt den Grund, dass man - anders als bei einer SF-Story - die Technik und die einzelnen Planeten, Völker, Konflikte... dazu erfinden muss.
Würde sich also relativ einfach machen lassen - und ich glaube, dass eigene Figuren ( die man ja hier und da anlehnen kann ) auch eine größere Tiefe entwickeln können, da man sich letztlich mehr mit ihnen identifiziert...
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 13:11
Schon.
Als ich meine erste FF geschrieben habe habe ich Personen erfunden.
Aber mir fällt es leicht schwer, mir gesichter für ,,nobodys\'\' zu erfinden.

und dann hat Lauren conrad the hills verlassen und ich wollte unbeding einen spin-off mit ihr machen. Und ich find sie so süß und kenne ihren the hills chara eigentlich sehr gut und kann sie exakt einschätzen, genauwie die charas von how i met your mother und roswell.

und ich wollt jetzt nicht bei meiner aller ersten großen story fremde planeten nehmen, weil ich das etwas viel für den anfang fand. ich hätte das nach und nach eingebaut.

Ich steh total auf serien wie smallville/roswell die mehr in das teen-soap genre gehen mit mystery und scifi faktor. auf sowas fahr ich total ab. und dann sah ich how i met your mother und finde den ted mosby total passend zu lauren conrad. und mit den figuren kann ich mich manchmal auch selbst identifizieren.

Hauptsätlich sollte meine Story sich um die Lovestory um Ted und Lauren drehen, wo das Ende ungewiss ist, und ich nicht mal selbst weiß, ob ich das ende nicht zu einer 180 grad drehung mache.

und dann hab ich vor an das serien finale vor 7 jahren Roswell anzuschließen,wo max und seine freunde roswell verlassen mussten,wegen dem FBI. Da hätte ich einen perfekten start wo ich da anknüpfen kann.
Dann würde ich als nächsten schritt die feinde einbauen so langsam. Ich tendiere zwischen den Borg und noch 2 anderen feinden.
Weil wenn ich eine eigene rasse herrstelle, weiß ich nicht, was man alles darf. da ja alles irgendwo irgedwie schon mal vorhanden war.
Und dann hätte ich an roswell angeknüpft,da nie max evans heimat Planet gezeigt wurde. ich habe den namen und könnte mir theoretisch da einen NEUEN Planeten erstellen, mit einwohner den ganzen pi pa po.
Dann wäre da auch schon mal eine anknüpfstelle.

das ist halt was ich da reinbauen will

und diesen interessenwechsel für Lilly würde ich nur machen, da Lilly in meiner serie eine nebenrolle ist und ich sie als sängerin für ein paar folgen aus meiner serie ,,entfernen\'\' könnte. und damit marshall bissel story geben könnte
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Beitrag von: ulimann644 am 28.12.09, 13:39
Jetzt bin ich konfus...  8o
So ganz blicke ich jetzt nämlich nicht mehr durch... ( Ich schaue zu wenig fern, schätze ich mal )

Die Gründe kann ich verstehen - na dann mal viel Glück beim Entwickeln der Story...
Bin gespannt was dabei heraus kommt...
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 14:36
Es ist eigentlich ganz simpel lol

Jap wenn ich mit dem Endprodukt fertig bin, wirds rocken hehe
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Beitrag von: Lairis77 am 28.12.09, 14:59
Zitat
Original von ZackMallory
und dann hab ich vor an das serien finale vor 7 jahren Roswell anzuschließen,wo max und seine freunde roswell verlassen mussten,wegen dem FBI. Da hätte ich einen perfekten start wo ich da anknüpfen kann.
Dann würde ich als nächsten schritt die feinde einbauen so langsam. Ich tendiere zwischen den Borg und noch 2 anderen feinden.
Weil wenn ich eine eigene rasse herrstelle, weiß ich nicht, was man alles darf. da ja alles irgendwo irgedwie schon mal vorhanden war.
Und dann hätte ich an roswell angeknüpft,da nie max evans heimat Planet gezeigt wurde.


Cool, die Fortsetzung von Rosswell würde ich auf jeden Fall gern lesen :thumbup.
Alle anderen Serien, die du hier erwähnst, kenne ich höchstens vom Namen her oder habe mal 1-2 Epis gesehen.
 
Obwohl ich jetzt auch etwas konfus bin und mich frage, ob du nur von einer FF redest oder mehreren Projekten.

Borg ... Hmm ... das wäre nur dann glaubhaft, wenn Max Evans Planet im Deltaquadranten liegt (aber dann könnte es der Kick sein!).
Crossovers, die Sinn machen, sind IMO das Schwierigste, was es gibt. Ich hab mich selber vor ein paar Jahren mal mit Voyager/Stargate versucht (war auch fast das einzige mal, wo ich über Canon-Chars geschrieben habe ^^).
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Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 15:47
Es sind mehrere Projekte die zu einer gesammten 10 Teilligen Serie zusammen laufen.

(so ist es geplant und habe schon mit Kapitel 1 begonnen)

How i met your mother spielt ja in New York
Lauren hat The Hills verlassen ohne ein Ziel oder ohne zu sagen wohin. Und da Lauen conrads beste Freundin in New York lebt. Ist da schon mal das Parallele zwischen den Zwei serien.

Und bei Roswell hat man ja nie erfahren wohin Max Evans und die Crew hin sind und das kann man ja nach NY verlegen

Und so hat man 3 serien zusammen an einem Schauplatz sozusagen.

Und da habe ich schon das 1.Problem mit der Borg und dem Planet von Max. Ich kenn mich nicht so damit aus, wie wo welcher Planet liegt. Daher wollte ich lieber irgendwie eine Invasion auf die Erde starten. Wobei ich die Borg daher noch nicht sicher bin,die auszuwählen.

Ich habe eh Vor erst in Kapitel 2 das Böse groß rauszubringen, und dann speziell auf die einzugehen.

Teil 1: zusammen treffen der Hauptcharas, Lovestory beginn LC&teddybär (Lauren Conrad und Ted Mosby )
Max und Liz auftauchen und die erklärung, was in 7 Jahren nach ihrem Verschwinden aus Roswell mit ihnen passiert ist und ein DUNKLES GEHEIMNIS, worauf ich dann speziell mit dem bösen in Teil 2 drauf eingehen werde
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Lairis77 am 28.12.09, 15:53
Zitat
Original von ZackMallory
Und da habe ich schon das 1.Problem mit der Borg und dem Planet von Max. Ich kenn mich nicht so damit aus, wie wo welcher Planet liegt.


Wurde denn gesagt, wo genau der Planet von Max liegt? Ich denke nicht ...

Zitat
Original von ZackMallory
 Daher wollte ich lieber irgendwie eine Invasion auf die Erde starten. Wobei ich die Borg daher noch nicht sicher bin,die auszuwählen.


Borg-Invasion auf der Erde im 21. Jh.???  8o  8o  8o
Wenn mir die Bemerkung erlaubt ist: Davon würde ich die Finger lassen (krasser Canon-Bruch, der TNG, Yoyager und First Contact auf einmal über den Haufen schmeißen dürfte).
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ZackMallory am 28.12.09, 16:00
Ne wurde nie gesagt wo der liegt. Ich wollte auch mehr auf den Planeten eingehen. Und mehr möchte ich nicht verraten hehe
Ich werde zum beispiel auch auf Michael und Maria verzichten und eine ,NEUE\'\'-Isabella story und Jesse ab und zu, weil er ihr gatte ist.

Ja außer die Borg haben eine Maschine mit der sie sich ins 21.Jahrhundert bringen können.

Aber daher. Die Borg war auch nicht mein Favorit als Feind.
Ich will sowieso irgendwelche Cyerbermen mit besser konfigurierten Laserstrahlen oder Dalek\'s xDD

Aber ich möchte das so machen, das die Bösen von Max Heimat\'s Planet kommen. Ich hab da auch schon einen grandiosen Gedanken.
Ich erstell mir einfach eine neue Rasse. Egal ob es die Funktionen gab oder ich funktionen kopiere, ich werde einfach was grandioses erschaffen hrhr

Im Vordergrund steht für mich die LC&Teddybär Lovestory und Max & Liz und ihr Planet und ein dazu Schauriges und Dunkles Geheimnis,wo nur noch ein ganz gewöhnliches L.A. Mädel wie Lauren helfen kann hahaha

Ich denke mal vor Februar werd ich eh nicht fertig. Weil es muss alles sitzen und passen und Logisch sein
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 01.01.10, 14:02
Zitat
Original von ZackMallory
Ich habe schon einen guten Plot, die Story kommt voran, aber bei der kleinsten erklärung auf was für einer XY Farbigen Couch Mister XY sitzt, bringt es mich voll raus lol
Und ich komm dann ganz schwer voran. Oder auch sowas wenn Miss XY ihr Hotelzimmer betritt, will der Leser ja wissen wie es darin aussieht. Und dann fällt es mir schwer, jetzt das ganze Hotelzimmer zu beschreiben

Wie ja schon anklang: Dann lass es einfach weg. Zu viele Details interessieren doch auch nicht. Außerdem: Wenn Du selbst als Autor keine Lust und kein Interesse an diesen Punkten hast, ist das doch auch ein deutliches Zeichen.

Zitat
Original von ZackMallory
Eigentlich habe ich den Backround schon gleich zu Anfang geschrieben. Jetzt habe ich hier im Forum gelesen, das jemand als Backround/Epilog sowas gar nicht lesen mag und lieber sowas in 20 seiten erfahren möcht,als auf einen Schlag. Das hat mich jetzt etwas verunsichert

Aber die Entscheidung liegt bei dem, der schreibt. Ich halte vom künstlerischen Standpunkt aus nicht viel davon, eine Geschichte darauf auszurichten, dass die Mehrheit der Leser zufrieden gestellt wird.
In meiner Kurzgeschichte \"Was wir hassen\" (http://www.tpick.pytalhost.com/forum/thread.php?threadid=1737&sid=) habe ich bewusst damit gespielt, die Zusammenhänge anders aufzubereiten. Das mag nicht für jeden Leser eine erwünscht leichte Kost sein, erfüllt für mich aber einen von mir beabsichtigten Zweck.
Will sagen:Schreib es so wie Du es möchtest.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: larsen am 15.02.10, 22:48
Hallo erstmal alle zusammen,

Das hier ist mein erster Beitrag hier und ich hätte da ein, zwei Fragen bezüglich einer Geschichte die ich schreibe.

Meine erste Frage ist, wie gehe ich mit meiner Geschichte an die \"Öffentlichkeit\", bzw. mit was? Ich habe mir überlegt erstmal eine Kurzgeschichte, ein Intro sozusagen, zu posten. Die Vorstellung der Crew, des Schiffes und die Richtung in die es ungefähr gehen soll. Mein Gedanke ist, das ich so eher und einfacher auf Fehler meinerseits reagieren kann. Gibt es für solche Anlässe hier schon einen Thread, oder sollte man einen Eigenen dafür aufmachen.
Oder doch gleich die ganze Geschichte am Stück. Zumindest die erste Episode, da ich vorhabe die Story in abgeschlossenen Folgen zu schreiben.

Meine zweite Frage lautet: Habt ihr Erfahrung mit Running-Gags und was haltet hier von solchen? Mein Captain ist im jetztigen Stadium zumindest eine Halbvulkanierin mit mehr menschlichen Zügen, da sie auch bei Menschen aufgewachsen ist. Nun ist das ST-Universum ja nicht arm an Halbvulkaniern, Klingonen, Betazoiden und was weiß ich alles. Ich dachte, ich bringe das ab und zu mal zur Sprache in humoriger Weise. Gerade im Bezug auf die, ähm Umtriebe der Menschen.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 15.02.10, 23:10
@ Larsen
Zitat
Hallo erstmal alle zusammen,

Das hier ist mein erster Beitrag hier und ich hätte da ein, zwei Fragen bezüglich einer Geschichte die ich schreibe.

Meine erste Frage ist, wie gehe ich mit meiner Geschichte an die \"Öffentlichkeit\", bzw. mit was? Ich habe mir überlegt ersmal eine Kurzgeschichte, ein Intro sozusagen, zu posten. Die Vorstellung der Crew, des Schiffes und die Richtung in die es ungefähr gehen soll. Mein Gedanke ist, das ich so eher und einfacher auf Fehler meinerseits reagieren kann. Gibt es für solche Anlässe hier schon einen Thread, oder sollte man doch einen Eigenen dafür aufmachen.
Oder doch gleich die ganze Geschichte am Stück. Zumindest die erste Episode, da ich vorhabe die Story in abgeschlossenen Folgen zu schreiben.

Meine zweite Frage lautet: Habt ihr Erfahrung mit Running-Gags und was haltet hier von solchen? Mein Captain ist im jetztigen Stadium zumindest eine Halbvulkanierin mit mehr menschlichen Zügen, da sie auch bei Menschen aufgewachsen ist. Nun ist das ST-Universum ja nicht arm an Halbvulkaniern, Klingonen, Betazoiden und was weiß ich alles. Ich dachte, ich bringe das ab und zu mal zur Sprache in humoriger Weise. Gerade im Bezug auf die, ähm Umtriebe der Menschen.


Also erstmal herzlich Willkommen hier bei uns an Bord Cadet. :salut

Auf deine Fragen kann man nicht pauschal antworten. Was für den einen Autor praktikabel ist, muss nicht zwangsläufig auch für den anderen gelten.

Ich kann nur von mir sprechen und dir erzählen, wie bei mir alles angefangen hat.

1. Mit dem an die Öffentlichkeit gehen, fängt es schon an. Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Die meisten FF Autoren nutzen natürlich das Internet. Ich gehe mal davon aus, dass du das auch vor hast. Und da geht es schon los. Du kannst zum einen Threads eröffnen und deine Geschichten als Text posten oder du kannst es so machen wie die meisten hier, eine Doc Datei zu schreiben und sie dann in eine PDF umwandeln, was einem Buch am nächsten kommt. Ich habe mit der ersten Variante begonnen und bin irgendwann auf PDF umgestiegen, da dies ein sehr komfortables Format ist. Wenn du dich für das PDF Format entscheidest, gibt es hier die Möglichkeit, die PDFs bei uns in die :FILEBASE: (http://www.tpick.pytalhost.com/forum/filebase_index.php?sid=) zu laden. Dazu muss aber gesagt sein, dass die File nicht mehr als 1,8 MB betragen darf und dann automatisch ein Kritikthread zum diskutieren erstellt wird. Wenn du eine Serie planst, bietet sich ferner an, bei mir eine eigene Unterfilebase für deine Serie zu beantragen, das macht das ganze dann übersichtlicher. Zusätzlich dazu kannst du dann im Forum in Form von Threads deine Kommandocrew vorstellen, Leseproben veröffentlichen etc. Am Anfang habe ich es so gemacht, dass ich erstmal abgeschlossene Geschichten im PDF Format gepostet habe. Die Charakterfiles kamen dann nach und nach dazu. Es empfiehlt sich, zumindest für mich, immer erst einen Piloten zu schreiben, um ein Grundgerüst zu haben und dann kann man in aller Ruhe das Universum ausbauen. Siehe UNITY ONE.

2. Running Gags: Sind ne feine Sache. Man darf es nur nicht übertreiben. In Ulimanns ICICLE Spinoff von meiner UNITY ONE Serie wird mein Hauptcharakter desöfteren \"Der Getupfte\" als Anspielung auf seine Herkunft als Trill genannt. Das ist immer recht witzig. Mein Vorschlag an dich. Spring ins kalte Wasser, experimentiere rum und stell dich der Kritik deiner Leser, denn die sind Gold wert, um besser zu werden. Wenn du dir meine frühen Geschichten anschaust, wirst du einen ziemlich holprigen Stil feststellen. Nur mit Hilfe meiner Leser, bin ich besser geworden und so langsam können sich meine Geschichten sehen lassen.

3. Programme zur PDF Erstellung:
Ich bevorzuge folgende Programme, um meine Geschichten zu schreiben:
http://de.openoffice.org/ ist wie Word, nur mit dem Unterschied, dass man ganz bequem aus einer Doc eine PDF machen kann. Und es ist kostenlos.

http://foxit-pdf-reader.softonic.de/ ein PDF Reader wie der Acrobat Reader, nur mit dem Unterschied, dass er schneller läd und auch kostenlos ist. Außerdem hat man mit diesem Tool die Möglichkeit auch aus PDFs Textstellen rauszukopieren.

4. Da du hier ja in einem Künstlerforum für SciFi Kunst aller bist, bietet sich zur Gestaltung deiner Serie ferner an, deine Geschichten mit Covern zu versehen. Das kannst du entweder selbst mit Photoshop, Gimp oder Paintshop machen oder du erteilst an die Grafiker hier Aufträge.

Hoffe, ich konnte dir jetzt schon helfen. Wenn weitere Fragen bestehen sollten, kannst du dich immer an uns wenden.

Gruß
J.J.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 16.02.10, 12:45
Zitat
Original von larsen
Meine zweite Frage lautet: Habt ihr Erfahrung mit Running-Gags und was haltet hier von solchen? Mein Captain ist im jetztigen Stadium zumindest eine Halbvulkanierin mit mehr menschlichen Zügen, da sie auch bei Menschen aufgewachsen ist. Nun ist das ST-Universum ja nicht arm an Halbvulkaniern, Klingonen, Betazoiden und was weiß ich alles. Ich dachte, ich bringe das ab und zu mal zur Sprache in humoriger Weise. Gerade im Bezug auf die, ähm Umtriebe der Menschen.

Hallo und willkommen :) So wie Du das beschreibst, klingt das meiner Meinung nach schon ziemlich gut.
Mein Gefühl bei solchen Aspekten ist, dass man lieber zu wenig als zu viel macht. Humor kann eine heikle Sache sein, wenn er zu erzwungen wirkt, aber ich glaube, wie erwähnt, dass Deine Herangehensweise da schon die richtige ist: immer wieder ein paar Bemerkungen einstreuen und irgendwie dafür sorgen, dass zwar eine Wiedererkennung da ist, jedes Auftauchen des Running-Gags aber orignell bleibt. So wäre es in meinen Augen zum Beispiel eine passende Lösung, wenn Vertreter der wechselnden außerirdischen Kontakte zu den \"menschlichen Untrieben\" Bemerkungen machen und nicht immer ein Teil der \"Hauptbelegschaft\" Deiner Serie.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: larsen am 17.02.10, 22:08
Danke, danke für das Willkommen und die Tipps.

Mit Openoffice arbeite ich schon ein Weilchen, die pdf-Option ist aber bisher an mir vorbei gegangen :D
Ich habe mir jetzt auch Gimp geholt und muß sagen es macht doch richtig Laune, auch wenn das Ergebnis und weitere Voranschreiten etwas ernüchternd ausgefallen ist. Da hilft wohl nur Übung. Ich kriege es immerhin schon mal hin Charaktere auszuschneiden und in andere Bilder einzufügen, auch wenn die Übergänge grauenhaft sind.

Die Geschichte mit dem Running-Gag hat sich bisher doch etwas anders entwickelt als gedacht. So ist die Mischlingsthematik fast völlig unter den Tisch gefallen, dafür hat sich unbewußt oft ein saloppes \"Hä?\" eingeschlichen. Natürlich wird im Anschluss gleich eine richtige Fragestellung nachgeschoben. Man will sich ja nicht vor seinen Vorgesetzten blamieren. Ursprünglich sollte dieser Ausdruck nur am Anfang vorkommen um den größeren Anteil an Menschlichkeit innerhalb der Mensch/Vulkanierin-Mischung zu unterstreichen.

z.b.
Zitat
Er nahm wieder Schritt auf und Susaya versuchte ihm zu folgen. „Ihnen sind sicher die Aufgaben eines Ersten Offiziers bekannt. Vor allem als Stellvertreter des Captains.“ „Natürlich Sir.“ nickte Ericson. „Dann dürfte ihnen auch bekannt sein, das bei seinem Ausfall sie als erster Offizier das Kommando innehaben.“ Die junge Frau nickte abermals. „Na dann, Herzlichen Glückwunsch zu ihrem ersten Schiff.“ Susaya blieb im Gang stehen „Hä? Mein Schiff? Ich meine, ich will nicht respektlos oder undankbar erscheinen Sir, aber wie darf ich das verstehen?“ Der Admiral blieb stehen und drehte sich um.


Solche Situationen kommen im Moment öfters vor. Ich weiß aber noch nicht ob ich das reduziere. Sie sollte zwar auf den ersten Blick (der Schein trügt ;) ) etwas Begriffsstutzig wirken aber nicht dumm wie Brot.

Ich werde demnächst wohl erstmal das Intro alleine einstellen um Reaktionen abzuwarten. Ach ja, zu ihrer Linken im Avatarbild ist die gute Dame. Cmdr. Susaya Ericson.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Alexander_Maclean am 17.02.10, 22:14
GIMP erfordert wirklich ne Menge Übung. Ich kann dir nur empfehlen einige Tutorials zu machen.

Der Einstieg geht schön. Mich stört das Hä? nicht. In der Situation passt das schon.
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: Max am 19.02.10, 10:44
Zitat
Original von larsen
Die Geschichte mit dem Running-Gag hat sich bisher doch etwas anders entwickelt als gedacht. So ist die Mischlingsthematik fast völlig unter den Tisch gefallen, dafür hat sich unbewußt oft ein saloppes \"Hä?\" eingeschlichen.

Ja das kann sich natürlich immer anders entwickeln, als man vorher gedacht hat.
Ich finde das \"Hä?\" schon ein wenig, nun, \"ungelenk\".
Titel: Admiral Belars FanFictionerfahrungen (Tipps für Einsteiger)
Beitrag von: ulimann644 am 24.02.10, 11:57
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von larsen
Die Geschichte mit dem Running-Gag hat sich bisher doch etwas anders entwickelt als gedacht. So ist die Mischlingsthematik fast völlig unter den Tisch gefallen, dafür hat sich unbewußt oft ein saloppes \"Hä?\" eingeschlichen.

Ja das kann sich natürlich immer anders entwickeln, als man vorher gedacht hat.
Ich finde das \"Hä?\" schon ein wenig, nun, \"ungelenk\".


Zumindest am Anfang würde ich das Wort nicht gerade verwenden - zwischendurch kann es durchaus mal Einzug halten ( wie in ICICLE 2 - \"...Wie ist Ihr Handycap?\" - \"Hä?\" )
Insgesamt eignet es sich aber eher für lustige, denn ernsthafte Szenen...
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