Feedbackzeit! Du hast recht, strenggenommen ist "Orangegelb" eine etwas kleinere Geschichte. Während ich sie gelesen habe, hat sich das aber nicht wirklich bemerkbar gemacht. So lange die Qualität keinen Schwankungen unterliegt - und das war hier nicht der Fall - ist es auch nicht unbedingt wichtig, ob du dich nun mit größeren oder kleineren Themen befasst. Die Borg-Folge war in dem Sinne ein gewisser Ausreißer, weil das Thema eine Kurzgeschichte leicht zum bersten bringen kann, aber qualitativ war die ja dennoch ebenso gut wie der Rest. Was mich auch direkt zu dem kleinen Seitenwink zu eben jener Geschichte bringt, die du in "Orangegelb" eingebaut hast. Ich finde es gut, dass du dich beirren lässt, und deinen Kurs weiterfährst. Ich hatte schon befürchtet, dich verunsichert zu haben, aber ich betrachte das Borg-Thema inzwischen auch ein wenig anders. Schön jedenfalls, dass Adams Versuch' tatsächlich geklappt zu haben scheint.Danke fürs Lesen, Star. Ich freue mich jedesmal wieder sehr über Dein Feedback!
Die Geschichte selbst ist diesmal sehr technisch (klang für meine Ohren auch alles sehr glaubwürdig, auch wenn die Erklärung mit dem Papier vielleicht etwas zu lang war ;)) und sogar mit einigen Hintergründen zu den Charakteren gespickt. Oder zumindest zu Guttapercha. Nun habe ich Ligeti in der Vergangenheit sehr gelobt, muss aber auch sagen, dass Guttapercha gut wegkommt. Er ist eine andere Art von Kommandant - direkter, entschlussfreudiger, grimmiger -, aber sicher kein schlechterer. Und seine starken Eigenschaften müssen wohl auch für zwei reichen, da sein erster Offizier noch ziemlich Grün hinter den Ohren ist. Schön auch, wie Guttapercha gegen diese neue Waffe argumentiert. Schade nur, dass sich die beiden keine Diskussion auf derselben Ebene leisten dürfen - Nelson bekommt die etwas undankbare Aufgabe des Deppen vom Dienst und knickt daher in seiner Gegenargumentation sofort ein. Das ist ein bisschen zu einfach. War aber jetzt nichts, was mich großartig gestört hätte.Bei der Erklärung war ich mir nicht ganz sicher, wie das zu beschreiben am Idealsten wäre ;) Gerade weil die Technik hier eine gewisse Rolle spielte, wollte ich so sozusagen auf zwei Wege erklären. Außerdem ist der papier-Vergleich auch so ein wenig eine Möglichkeit gewesen, Nelson in Relation zur Waffe zu zeigen: Er ist eben nicht wirklich ein Ingenieur. Und ja, es stimmt, in der Diskussion kommt er nicht so gut weg. Dass er aber so ein wenig der "Depp vom Dienst" ist, liegt auch ein wenig an der Kombi Nelson/Guttapercha, die recht kompliziert zu sein scheint. Einerseits sucht Nelson Guttapercha ja bewusst auf, andererseits würde er in einer Konfrontation mit einem anderen Captain sicherlich eine bessere Figur machen; nicht, weil Guttapercha so toll wäre, sondern weil Nelson in der Auseinandersetzung mit ihm in eine unproduktive Emotionalität verfällt, die durch eine Vergangenheit motiviert ist, die er und Guttapercha noch dazu anders erlebt haben.
Der Schlusstwist konnte mich leider nicht überraschen, weil es so etwas bereits in der Vanguard-Buchreihe gegeben hat, wo man bei einem "ähnlichen" Experiment aus Versehen Ceti Alpha 6 in die Luft jagte. Das "Ähnlich" habe ich in Klammern gesetzt, weil es natürlich ein anderes Experiment war - deine Geschichte besitzt genug Eigenständigkeit, dass du dir keine Sorgen machen musst. Aber ab dem Moment, wo die Energie verloren ging, wusste ich schon ungefähr wohin der Hase läuft.Du bist eben mit allen Wassern gewaschen :thumbup
Also, die Story war gut, Guttapercha ist mir auch positiv aufgefallen und wie immer hast du mit schöner Sprache geschrieben. "Orangegelb" reiht sich wieder wunderbar in die restlichen Satyr-Geschichten ein und bekommt daher ebenfalls meine uneingeschränkte Empfehlung an jeden, der etwas inhaltlich UND sprachlich schönes lesen will :)Tausend Dank :lieb :happy
Die Frage ist nun natürlich, wie rasch diese inhaltlichen Schwankung - also, ob es eine Geschichte mit fundamental neuem Thema und großer "Einschlagskraft" ist oder eben nicht - Auswirkungen auf die Qualität hat.
Wenn ich fragen darf: Inwieweit beurteilst Du das Borg-Thema inzwischen anders?
Und ja, es stimmt, in der Diskussion kommt er nicht so gut weg. Dass er aber so ein wenig der "Depp vom Dienst" ist, liegt auch ein wenig an der Kombi Nelson/Guttapercha, die recht kompliziert zu sein scheint. Einerseits sucht Nelson Guttapercha ja bewusst auf, andererseits würde er in einer Konfrontation mit einem anderen Captain sicherlich eine bessere Figur machen; nicht, weil Guttapercha so toll wäre, sondern weil Nelson in der Auseinandersetzung mit ihm in eine unproduktive Emotionalität verfällt, die durch eine Vergangenheit motiviert ist, die er und Guttapercha noch dazu anders erlebt haben.
So, in "Vanguard" geht gleich Ceti Alpha 6 hoch
Hm, unter dem Begriff "Qualität" verstehe ich zunächst weniger den Inhalt, und viel mehr die inszenatorische Umsetzung einer Geschichte. Wie ist die Sprache, wie gekonnt/übersichtlich wird die Geschichte strukturiert/erzählt, werde ich als Leser ernst genommen, oder verschaukelt, usw. Solche Dinge. Selbst das Drumherum spielt da noch eine Rolle - Cover oder Seitengestaltung beispielsweise. Und in der Beziehung liegt die Satyr-Reihe bisher konstant auf einem gleichbleibend überdurchschnittlich hohen Niveau. Hier erkenne ich überhaupt keine Schwankungen. Du gehst geschickt mit den Figuren um, die Szenenwechsel sind kreativ, du reizt die Möglichkeiten einer Kurzgeschichte prima aus, und verpackst das Ganze auch noch ansprechend. Es macht Spaß hier zu lesen.Das zu hören, beruhigt mich doch sehr :) :D
Ob die Themen jetzt in ihrer Aktualität oder im Zuschauerinteresse schwanken - darüber würde ich mir an deiner Stelle gar keine Gedanken machen, denn das ist etwas, das du nicht kontrollieren kannst (und auch nicht musst, du bist ja nicht von Absatzzahlen abhängig). Technikbegeisterte werden Orangegelb vielleicht sogar besser finden, als die übrigen Geschichten. Jeder hat da eben so seine persönlichen Präferenzen. In dem du ein breites Themengebiet abdeckst, hast du eher gute Chancen früher oder später jeden anzusprechen - und in dem die Qualität der Umsetzung gleich gut bleibt, wird man sich dann vielleicht auch eher für die anderen Themengebiete erwärmen können.Ja, also die Inhalte, die Themen sind schon immer so entstanden, weil mir die Idee kam und ich die Umsetzung einfach spannend fand. Es gibt ja auch einfach viele reizvolle Themen. Natürlich versuche ich dabei aber auch nicht nur für meine Abwechslung, sondern auch für den geneigten Leser eine gewisse Bandbreite anzubieten.
DICH müssen die Themen interessieren. Nur das ist zunächst wichtig. Denn nur das garantiert dann auch, dass du nicht schluderst. Denn das würde der Leser merken. Ich jedenfalls merke auch an vielen Büchern ob der Autor jetzt wirklich mit Elan dabei war, oder einfach nur fertig werden wollte. Hin und wieder hat man dann mal Dinge, die einen mehr packen als andere, oder Dinge, bei denen es einem besser gelingt, das, was man im Kopf hatte, auch wirklich durch die Finger und aufs Papier zu bringen. Aber diese Schwankungen sind normal. Ich glaube hier erwartet auch niemand Perfektion. Auf die Botschaft kommt es an. Und wenn dir die zu erzählende Botschaft am Herzen liegt, dann merkt man das schon. Und wenn dann noch der Stil und die äußere Umsetzung stimmt, dann hat man den Jackpott geknackt.
Wenn mir also ein Thema mal nicht zusagt, brauchst du dich nicht zu sorgen. Deshalb bin ich nicht weniger gespannt, was die nächste "Episode" zu bieten hat - eher im Gegenteil :)Das ist schön :bounce
Nun ja, zum einen bin ich den Borg-Ballast etwas losgeworden. Als ich die Geschichte las, hatte ich gerade den TNG-Relaunch recht zügig durchgenommen - und da kamen nur Borg vor, die mir dann auch ziemlich zum Hals raushingen. Das Timing war also nicht das günstigste. Inzwischen stehe ich den Borg wieder etwas entspannter gegenüber.Das Thema "Borg" an sich fand ich auch kompliziert: Ich hätte lange Zeit für mich ausgeschlossen, mal eine Borg-Geschichte zu schreiben. Aber mich faszinierte einfach dieser neue Ansatz, der den Umgang mit den Borg anders darstellt und auch bei einem der größten Feinde die ausweglose Konfrontationsstimmung rausnimmt.
Und zum anderen habe ich auch erkannt, dass ich Möglicherweise die völlig falschen Ansprüche gesetzt habe. Dass die Borg mehr einer Naturkatastrophe gleichen, die Ordnung ins Chaos bringen wollen - den Kritikpunkt halte ich noch immer hoch. Ich kann hier aber ein Auge zudrücken.
Was mich eher verwirrte, waren die enorm vielen Fragen, die durch dieses durchaus interessante Thema aufgeworfen wurden. Da ist so ungeheuer viel im Dunkeln geblieben. Nun habe ich neulich noch einen Satz gelesen - von Chechov ist der, glaube ich -, dass es die Aufgabe eines Autoren sei Fragen aufzuwerfen, und nicht unbedingt Antworten zu geben. Da habe ich auch direkt an Satyr gedacht, das ja oft viele Dinge offen und der Interpretation des Lesers überlässt. Und - und das kann ich nur noch einmal betonen - nach dem Wälzer 1Q84, in dem ein renommierter Autor es schafft auf über tausend Seiten rein GAR nichts zu erzählen, ist mir eine Kurzgeschichte, die vor lauter Story aus allen Nähten platzt, dann doch lieber. ;)Danek sehr :)
Joa, Nelson kommt aber in der gesamten Geschichte eher wie die typischen Wissenschaftler rüber, die man bereits in großer Zahl aus Star Trek kennt: Verdrängen Probleme, weil sie ungeheuer Zielorientiert und Ehrgeizig sind, und am Ende müssen sie dann von den Helden belehrt werden und knicken dabei früh ein. Das ist natürlich ein erprobtes Stilmittel, um den Fokus eher auf den Helden zu richten (und das hat ja auch geklappt). Nelson als Charakter wirkt dadurch aber nur noch wie das Mittel zum Zweck - daher die "Depp vom Dienst"-Bemerkung. Aber vielleicht hat man ja nicht das letzte von ihm gesehen. Ein Vorher-Nacher-Bild in ihrer zwischenmenschlichen Interaktion dürfte sehr interessant sein.Nun, Nelson ist in meinen Augen gar nicht mal so der Modellwissenschaftler, weil er von der eigentlichen Sache eben gar nicht genug weiß. Aber das mit den verdrängten Problemen trifft natürlich genau ins Schwarze. Ich weiß nicht genau, ob er noch einmal auftauchen wird, ausschließen möchte ich es nicht. Allersdings kann ich mir auch gut neue Konstellationen mit neuen Figuren vorstellen. Gerade Kommandanten wie Guttapercha und Ligeti eignen sich dazu, mit Leuten konfrontiert zu werden, die sogar - ich nenne es jetzt einfach mal flapsig so - 'besser', 'toller' sind als sie.
Danke fürs Lesen, Alex :) :)Sowas gehört auch zu einer Reihe, besonders zu so einer mit so vielfältigen Themen wie SATYR.
"Orangegelb" bedient sich wohl wirklich eher klassischerer Elemente (um es nicht konventionell nennen zu müssen ;)). Aber ich empfinde die Reihe auch als gut Plattform, um ganz verschiedene Geschichten zu erzählen, was auch solche Folgen miteinschließt.
Die "Vorgängerfolge", in der die "Satyr" den Effekt entdeckt, besteht bislang nur in Fragmenten. So ganz habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie noch mal fertig wird. Der Fokus in der Folge könnte aber auf etwas anderem liegen, sodass vielleicht gar nicht mehr verraten wird.Schön, dass es zumindest Konzepte gibt.
Guttapercha und der Tod seiner Frau - ich habe mir ein wenig zur Aufgabe gemacht, dass Elemente, wie dass sie ihm fehlt und wie er mit diesem Verlust (der auf seine ganz eigene Weise speziell ist - aber die Folge, die ihren Tod direkt behandelt, steht noch aus, auch wenn ich schon ein Konzept habe) umgeht, in sehr, sehr vielen Folgen nach besagtem Ereignis mal mehr, mal weniger eine Rolle spielen soll.
Das soll also immer wieder "aufblitzen". Manchmal ist es eher "Beiwerk", manchmal bedeutsam - z.B. ist das Thema Bert und Liz das einzige, was "Hellorange" ein wenig zu retten vermag (obwohl ich die Krimiparodie immer noch zumindest als Grundidee nicht so schlecht finde).Dann freue ich mich auf die Folge.
Nochmal danke! Es freut mich, dass Du der Serie nach wie vor treu bist :) :) :)Fällt auch nicht schwer.
Schön, dass es zumindest Konzepte gibt.Ja und ich glaube auch, dass dieses Konzept vor der "Zweitverwertung" "Orangegelb" da war. Nur ließ sich die Grundidee nicht so flott umsetzen.
Dann freue ich mich auf die Folge.Das sagst Du jetzt noch ;) :D
Danke, das Kompliment freut mich sehr :)ZitatNochmal danke! Es freut mich, dass Du der Serie nach wie vor treu bist :) :) :)Fällt auch nicht schwer.
So vielfältig wie SATYR ist.
:lieb Danke fürs Feedback!
Zumindest der Name des Entral-Effekts stammt - soweit ich mich zurückerinnern kann :)) - von mir, ein ähnliches Phänomen wurde in einem von Stanislaw Lems Romanen ("Die Stimme des Herrn", an sich nicht eines seiner besten Bücher) beschrieben und ich habe das jetzt für meine Zwecke so entfremdet und verändert, dass es meiner Geschichte hilft :)
Die Idee des neuen Phasers war für mich eine zweischneidige Sache: Ich mag Forschung und Wissenschaft mit allem was an "Feeling" dazu gehört, sehr. Mich interessiert das und ich lese es auch gerne. Andererseit hat man es ja hier auch mit einer Waffe zu tun - moralisch von Haus aus heikel!
Es freut mich, dass Dir die Figuren gefallen. Irgendwie habe ich einen Hang zu älteren Charakteren, wahrscheinlich, weil ich keine jungen starken Helden brauche, sondern eher Personen, die schon einiges erlebt haben und dabei immer noch mit Vorstellungen von Idealen bzw. Visionen zum einen und Ernüchterung zum anderen kämpfen.
Jetzt muss ich aber erst einmal noch den Schlusssatz lesen - ich weiß gar nicht, wie er lautete ;) :)