Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

3D Bereich => Sci-Fi Grafiken => 3D Galerie => Thema gestartet von: Max am 13.01.18, 09:48

Titel: Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 13.01.18, 09:48
Da ist sie, mein aktuelles 3D-CGI-Projekt, die HMS Thunder Child, das Schiff, das sich in "Der Krieg der Welten" mutig den Marsianern entgegenstellt!  :ebounce


(http://www.lunae.eu/files/ThunderChild-MMM--001.jpg)


Ein Schmuckstück, diese "Polyphemus"-Klasse. Aber ich weiß nicht, wie es Euch geht: Eigentlich erwartet man für die "Thunder Child" doch eine Art Schlachtschiff oder Dreadnought, wofür die so berühmten Illustrationen von Corréa (Link (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/82/Correa-Martians_vs._Thunder_Child.jpg)) und Trim (Link (https://static1.squarespace.com/static/5641f690e4b07d9ae5c82879/t/56a8db690bfe8ea72cca841d/1338995430887/1000w/Trim+WOTW_0004.jpg)) sicherlich federführend verantwortlich sind.
Geht man aber von H.G. Wells' Text aus, landet man aufgrund der Beschreibungen bei der torpedo ram HMS Polyphemus als Vorbild für die "Thunder Child". Ganz wehrlos war die "Polyphemus" - und damit auch die "Thunder Child" - freilich auch nicht, wie man schon auf diesem ersten Bild sieht ;)

Eigentlich ist es schmerzlich, ein Schiff nur digital zu "bauen", aber gut, es ist ja kein Segelschiff aus Holz, insofern passt das schon. Und ich muss zugeben, dass es auch Spaß gemacht, die HMS Thunder Child zu erstellen.

Leider sind die Vorlagenbilder für den Nachbau von unterschiedlicher Güte, ab und an habe ich auch den Eindruck gewonnen, dass sich manche Fotos gleichsam widersprechen. Aber gut, es gab natürlich auch verschiedene Bauphasen und vielleicht hatte sich die "Polyphemus" auch Umrüstungen zu unterziehen. Außerdem ist das Schiffsbauwesen sowieso ein Kapitel für sich, eine eigene Welt, in die man erst einmal eintauchen muss, um zu verstehen, was man da eigentlich sieht. Um bei diesem Gleichnis zu bleiben: Ich hielt mich eigentlich immer in Schnorcheltiefe auf, es ging nie so weit in die Tiefe, als dass ich ein Sauerstoffgerät gebraucht hätte ;) Gerade, weil ich ja auch die "Thunder Child" (und nicht die "Polyphemus") "bauen" wollte, zwang ich mich auch nicht dazu, zu sklavisch an etwaigen Vorgaben zu bleiben.

Also, ich würde mich freuen, wenn Ihr mich sozusagen bei meinem Museumsrundgang rund um die "Thunder Child" begleiten würdet, denn ich habe vor, nach und nach mein CGI-Modell mit ein paar Aufnahmen des Schiffs aus verschiedenen Blickwinkeln vorzustellen :)



Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: deciever am 13.01.18, 09:57
Hey,

sehr cool. Ich mag deine Präsentation. Macht sich gut im Museum.
Freue mich auf weitere Detailaufnahmen :)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 13.01.18, 10:04
Danke schön, deci! :)

Ich habe mich aus mehreren Gründe heraus entschieden, das Schiff im Museum zu zeigen; vor allem zwei:
Die "Polyphemus" ist relativ flach, also zumindest der Teil, der normal aus dem Wasser ragt. Ich wollte aber, dass man vom ganzen Schiff einen Eindruck erhält.
Außerdem mag ich diese "Metaebene", gar nicht so zu tun, als wäre das ein echtes Schiff: Diese "Thunder Child" ist ein Modell, wenn auch kein echtes Modell ;)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 13.01.18, 14:58
Also WOWS Spieler, der auch so das ein oder andere Schöne 3D Modell von Schiffchen sieht muss ich sagen dieses Modell steht Professionellen in nichts nach. Ich bin von dem Schiff begeistert, würde aber gerne auch andere Ansichten zu Gesicht bekommen. So wie man es auch Wiki Artikeln kennt, von der Seite und direkt von Vorne und einmal von oben. Das würde mich sehr interessieren.
Aber auch das bild was wir zu sehen bekommen haben hat auf jeden Fall etwas für sich.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 13.01.18, 15:22
Vielen Dank, Kirk  :bounce

Das ganze Setting - eben das Museum - bedingt halt auch, dass ich eine relativ hohe Sample-Zahl brauche, um Noise zu vermeiden. Um schöne Bilder zu erreichen, muss mein Computer also schon mal so an die vier bis sechs Stunden rechnen. Das nur zur Erklärung, warum ich jetzt noch keine ganzen Serien von Bilder raushaue, aber es werden noch einige Perspektiven folgen und darunter können auch Ansichten wie direkt von vorne oder von der Seite sein :)

BTW ;) Dir als Feuerwehrmann könnte vielleicht gefallen, dass ich beim Museumshintergrund auch auf Feuermelder, Notausgangschilder und einen Flucht- und Rettungsplan geachtet habe. (Speziell Letzterer war erstaunlich viel Arbeit ;))
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 13.01.18, 15:51
Das das erstellen der Bilder Zeit kostet ist mir schon klar, die Ansichten die mich Interessieren würden waren ja auch nur als Anregung gedacht. Und ich kann auch warten, ich meine Vorfreude ist doch die Schönste Freude.

Ja das mit den Sicherheitseinrichtungen in dem Museums Hintergrund ist wirklich ein schönes Detail. Das macht den Eindruck das man in einem Museum ist gleich viel realer. Allerdings habe ich die beim ersten betrachten gar nicht gesehen, und das obwohl mein Hirn bei Flucht und Rettungsplänen normalerweise sofort alle Aufmerksamkeit auf diesen Lenkt. Das Schiffsmodell ist einfach zu beeindruckend.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 14.01.18, 11:53
Danke :) An sich bin ich natürlich froh, wenn die Umgebung dem eigentlichen Motiv, dem Schiff, nicht die Show stiehlt ;) :D
Nur so aus Spaß: Hier im Anhang ist die kleine Version des Plans  8)

EDIT: Rechtschreibfehlerkorrektur
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 14.01.18, 18:54
Ich habe ein neues Bild.

Nun, was gibt es zu erzählen? Ich war vor allem von die Aufbauten ein wenig überrascht. Die Waffentürme sind das eine. Aber diese merkwürdige Hütte hinten, die auf Abbildungen den Eindruck erweckte, als bestünde sie aus Holz! Schon auf dem ersten Bild ist ein Mittelaufbau zwischen den vorderen Türmen zu sehen. Es wäre eine gute Stelle für die Brücke, aber die Öffnung unter dem Dach liegt zu hoch bzw. das Dach folgt zu schnell. Ich habe mir sagen lassen, dass es damals durchaus üblich war, dass die Kommandanten an Deck standen oder vielmehr stehen mussten; immer angenehm war das sicherlich nicht.
Zu den Beibooten zu anderer Gelegenheit mehr :)
Gut zu erkennen sind die zwei vorderen Ruder, die wohl einziehbar waren und dem Schiff einen ganz eigenen Look geben.

(http://www.lunae.eu/files/ThunderChild-MMM--003.jpg)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Mr Ronsfield am 14.01.18, 19:33
Ist ne sehr schöne Arbeit! Der Rumpf ist immer echt schwer, aber du hast ihn gut hinbekommen!
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 14.01.18, 20:25
Zu der Brücke, noch im zweiten Weltkrieg waren auf Zerstörern und Leichen Einheiten der Marinen aller Nationen recht wenig Schutz. Weder gegen das Wetter noch gegen eventuellen Feindbeschuss.

Aber auch in der Seitenansicht muss ich sagen das das Modell überzeugt. Ich kann mich gar nicht dran satt sehen.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 14.01.18, 21:35
Ich kann dazu nur "Wow" sagen.
Ich mag diese alten Schiffe und ich finde es toll.
Ein sehr schönes Modell. Ich mag auch die Art der Präsentation.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 14.01.18, 22:17
@ Ronny:
Vielen Dank! Der Rumpf war zu Beginn schon mal unangenehm. Ich war auch versucht, deswegen die Beiboote wegzulassen  :Ugly ;) Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich mit jedem 3D-Projekt tiefer in die Materie einsteige und immer mindestens ein Feature lerne. Diesmal war - allein schon durch den Rumpf - nämlich Subdivision Surface conditio sine qua non ;) :D

@ Kirk:
Ich freue mich, dass Dich die "Thunder Child" nach wie vor so interessiert :)
Also wenn der Dienst auf einem Schiff sogar für Captains so unangenehm war, ist es doch besser an Land zu bleiben. Oder aber man haut gleich ins 24. Jahrhundert ab ;) :D

@ Belar:
Vielen Dank für das Kompliment! Ich bin auch froh, dass meine Präsentationsform mit dem Museum gut ankommt :)
Ja, ältere Schiffe - eigentlich wirklich Schiffe aus jedem Zeitalter - haben echt ihren Charme. Das sind echt immer erstaunliche Maschinen, die auch immer das dokumentieren, was die Menschen zu einer gewissen Zeit erreichen konnten.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Suthriel am 16.01.18, 09:48
Alter Schwede, da hast du ja was rausgehauen  :respect Sowohl das Modell, als auch die Präsentation im Museum sind dir wirklich sehr gut gelungen :) Hut ab.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 16.01.18, 20:55
Vielen Dank. Das Kompliment freut mich sehr, Suthriel :)  :bounce
Und ich finde es cool, dass die Entscheidung, auch noch Zeit und Energie in das Museum zu stecken, obwohl man gar nicht so viel davon sieht (schon allein, weil der Hintergrund naturgemäß verschwommen ist), nicht verkehrt war :)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 17.01.18, 22:22
Ich habe wieder ein neues Bild.

Das ist eher eine Nahaufnahme. Es gibt Probleme mit den Details. Ich werde wahrscheinlich noch einmal darauf zu sprechen kommen, wenn ich das Heck genauer vorführe. Die Kurzfassung: Ich hatte keine gleichwertigen Vorlagefotos des Originals, um vorne und hinten gleich detailiert zu gestalten, deswegen musste - was ich sehr bedauere - der vordere Teil sich dem Mangel auf der anderen Seite anpassen.
Hier sieht man die Beiboote nicht schlecht. Die Davit-Konstruktion muss Ungenauigkeiten aufweisen, aber das ist ein Nachteil, wenn man nicht wirklich bis ins Letzte weiß, was man da eigentlich nachbildet. Interessant sind die hinteren, joah, es sind wohl Flöße - diesen weißen Wannen, die mit Planen abgedeckt sind. Wie man allerdings mit diesen Flößen von der vorderen Plattform zu der hinteren kommt, ist mir etwas schleierhaft. Ich habe mich für eine optisch kecke Lösung entschieden. Den wirklichen Verhältnissen können diese Planken aber wahrscheinlich nicht standhalten; das wirkt viel zu unsicher, selbst wenn sie verankert sein sollten.
Ich habe gelesen, dass die obere Plattform oder wenigstens ein Teil von ihr so konstruiert war, im Falle des Sinkens des Schiffs selbst auch eine Art Floß zu sein; eine Art eingebaute Rettungsinsel.

(http://www.lunae.eu/files/ThunderChild-MMM--005.jpg)

PS: Ein lustiges Detail, weil hier die Türen der Aufbauten gut zu erkennen sind: Ich hatte es da völlig sinnloser Weise etwas übertrieben, was die "Auflösung" der Struktur anbelangt. Nur durch die Riegel schnellte die Dateigröße plötzlich um so hundert Megabyte in die Höhe ;) Ich habe das dann runtergeschraubt und ich glaube, das Ergebnis zeigt, dass es nicht falsch war, denn diesen unsinnigen Detailgrad hätte man nie sehen können.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 21.01.18, 14:14
Eine richtig schöne Nahaufnahme, wie ich finde.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 21.01.18, 17:36
Vielen Dank, Belar :)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Admiral_B am 22.01.18, 19:04
Nice, ich mag historische Kriegsschiffe und alles was dazu gehört. Das die Brücke nicht überdacht ist, war auf kleineren Schiffen des zweiten Weltkriegs und davor durchaus üblich. Hier mal ein kleines Video über britische Zerstörer des 2. WKs. Das mit der Brücke startet auf 4:20. https://youtu.be/nGopN1Gaoew
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 22.01.18, 23:43
Danke und danke auch für den Link zum YouTube-Video :) Na, das Schiff aus dem Video hat deutlich mehr sichtbare Technik auf dem Brückenbau ;)
Ich frage mich, wie das bei der "Polyphemus" gehandhabt wurde. Es gibt sicherlich so ein paar Messgeräte beim infrage kommenden Part des Schiffs, aber wo ist zum Beispiel das Steuerrad? Vielleicht irgendwo weiter unten? Vielleicht ist dann die räumliche Trennung zwischen Kapitän und Steuermann größer als man aufgrund moderner Schiffe annehmen möchte. Mir kommt mal wieder Fontanes "John Maynard" in den Sinn!

Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht, / Der Kapitän nach dem Steuer späht, / Er sieht nicht mehr seinen Steuermann, / Aber durchs Sprachrohr fragt er an: / „Noch da, John Maynard?“ / „Ja, Herr. Ich bin.“ / „Auf den Strand. In die Brandung.“ / „Ich halte drauf hin.“ / Und das Schiffsvolk jubelt: „Halt aus. Halloh.“ / Und noch zehn Minuten bis Buffalo.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 23.01.18, 04:25
Grade in der zeit vor dem ersten Weltkrieg war es bei Schiffen nicht wirklich ungewöhnlich das der Kommandoposten wo der Captain steht von dem Posten wo das Steuerrad ist Räumlich von einander getrennt.
Wenn ich diese Bauzeichnung des Schiffes Richtig Interpretiere war das Steuer in dem Gepanzerten aufbau. (http://rogerbranfill-cook.com/en/wp-content/uploads/2015/08/Image-50-HMS-Polyphemuss-bow-in-section.jpg (http://rogerbranfill-cook.com/en/wp-content/uploads/2015/08/Image-50-HMS-Polyphemuss-bow-in-section.jpg))
Dort sieht man auch das um nicht mit einer Anderen Einheit oder dem Land zusammenzustoßen genug raum zum gucken ist. der aufbau direkt davor lässt aber nahe legen das Dort der Kommandant stand.
Bei dem Video von Admiral_B sieht man bei 0:27 auch das auch bei diesem DD das Steuerrad in einem Geschützten Raum war.

Was der Hölzernere Aufbau ist kann ich dir auch sagen auf einem Plan wird er als chart room, also Kartenraum, bezeichnet. Heißt dort wurde die Navigation gemacht. Da man mitten im Gefecht selten mittels Karten einen Kurs Ploten muss dürfte kein Großer Bedarf nach Panzerung bestehen.

Auf den oben verlinkten Bild Bild sieht man übrigens den Grund für die eigenartige Form des Rumpfes. Dort waren Torpedorohre.

Und auch die Titanic hatte eine Brücke und ein Ruderhaus, gut die waren direkt hintereinander angeordnet, aber dennoch durch Fenster von einander getrennt. Da aber sowohl die Brücke als auch das Ruderhaus ein Steuer hatten und ich nicht weiß wie das da genau geregelt war würde ich die Titanic (mal abgesehen das sie ein Zivilschiff was über 20 Jahre jünger ist) hier nicht als Hauptreferents verwenden.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 26.01.18, 21:11
Die Schnittzeichnung kenne ich und ich war sehr begeistert, als ich sie entdeckt hatte: Zum einen bot sie wertvolle Informationen, zum anderen sieht sie schlicht genial aus (auch einfach schön), sodass ich sie mir sogar ausgedruckt habe :)
Trotzdem bin ich unschlüssig, wie sich das mit dem Steuer verhält. Gut, auf diesem Bild sehe wir ganz klar eine Art Steuerrad unter Deck zwischen dem Lüfter und dem Ankerkettenkanal. Aber das ist eben für die vorderen beiden kleinen Ruder; aber ich nehme immer noch an, dass es für das hintere, größere ein anderes Steuer gegeben haben dürfte.

Danke für die Info mit dem Kartenraum, Kirk! Das habe ich nicht gewusst :bounce

Die Bugform ist irgendwie schon eine Kombination aus Ramme und Torpedorohr (und war wohl auch mit dem angenehmen Nebeneffekt verbunden, dass die "Polyhemus" - ich meine natürlich, die "Thunder Child" ;) - relativ schnell war).
Merkwürdig finde ich diese seitlichen Rohre, die es scheinbar gab. Jedenfalls deutet die Schnittzeichnung darauf hin und ich hatte auch ein Foto eines alten Modells gefunden, auf dem seitlich auffällige Rundungen zu sehen sind.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 28.01.18, 10:01
Das nächste Bild zeigt die Heckpartie.

Ein großes Problem war und ist für mich, dass ich nicht genug Informationen hatte und habe, um das Schiff schön detailiert darzustellen - Auch das ist ein Grund, warum ich mich für das Museumsszenario entschieden habe: denn im Gegensatz zum Originalschiff, das aus verständlichen Gründen alles technische Equipment an Bord haben muss, kann ein Modell auch schon mal simpler ausgeführt sein. Die Alternative wäre gewesen, Bug und Heck unterschiedlich detailiert auszuführen, aber das hätte mir nicht gefallen.

(http://www.lunae.eu/files/ThunderChild-MMM--006.jpg)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Admiral_B am 29.01.18, 15:55
Auf Kriegsschiffen gab es auch durchaus mehr als nur ein Steuerrad (redundante Systeme). Auf einem Kreuzer aus dem 1. WK von dem auf Youtube ein ähnliches Video existiert, gab es neben dem normalen Steuerrad auch noch ein weiteres großes Rad in der Nähe des Maschinenraums direkt oberhalb der Ruder. Mit diesem konnte zur Not auch gelenkt werden, allerdings musste es von drei Männern bedient werden.

Im ersten Weltkrieg und davor war üblich, das Kriegsschiffe, selbst große Dreadnoughts deren Hauptbewaffnung eigentlich die Geschütze sind, auch über mehrere, unter der Wasserlinie liegende, Torpedorohre verfügten. Diese waren am Bug und an den Seiten (zum abfeuern von Torpedobreitseiten) und manchmal auch am Heck angebracht. Später wurden diese entfernt, da sie gerade an Bord von Schlachtschiffen auch eine strukturelle Schwachstelle bildeten und nicht wirklich effektiv waren. Im 2. WK waren kaum noch Schiffe, die größer als ein Kreuzer waren, mit Torpedos ausgestattet. Die Unterwasserrohre wurden zudem fast überall gegen Überwasserrohre, die von Deck aus feuern konnten, ersetzt. Die einzigen Schlachtschiffe, die im 2. WK noch Unterwasserrohre besaßen, waren die britischen Schlachtschiffe der Nelson-Klasse. Eines davon, die Rodney, torpedierte damit die Bismarck in ihrem letzten Gefecht, was auch der einzige Fall in der Geschichte ist, dass ein Schlachtschiff ein anderes mit Torpedos getroffen hat. Lange Zeit war nicht ganz klar, ob die Bismarck durch diesen Torpedotreffer oder durch die Maßnahmen der eigenen Crew zur Selbstversenkung untergegangen war.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 29.01.18, 20:00
Wieder wunderschön, Max
Ich mag die Schiffsschrauben sehr und die Tatsache, dass man von weiter oben auf das Heck draublickt.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 04.02.18, 13:57
@ Admiral_B:
Nur hätte ich dann gerne gewusst, wie das Steuern bei der "Polyphemus" gehandhabt wurde, denn sogar auf dem so detailierten Schnittbild des Bugs sehe ich nicht mal ein Sprechrohr (wobei der fragliche Brückenbereich nicht ganz zu sehen ist) und irgendwie muss der Kommandant ja nach unten mitteilen, in welche Richtung es gehen soll ;)

@ Belar:
Danke schön :)
Es sieht ein wenig ulkig aus, dass das Heck so verschwommen ist, weil ich den Fokus so in die Rumpfmitte gesetzt habe; aber ich finde auch, dass die Schiffsschrauben immer noch zur Geltung kommen können.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.02.18, 14:07
@ Admiral_B:
Nur hätte ich dann gerne gewusst, wie das Steuern bei der "Polyphemus" gehandhabt wurde, denn sogar auf dem so detailierten Schnittbild des Bugs sehe ich nicht mal ein Sprechrohr (wobei der fragliche Brückenbereich nicht ganz zu sehen ist) und irgendwie muss der Kommandant ja nach unten mitteilen, in welche Richtung es gehen soll ;)
Soweit ich die Erklärung von Admiral_B verstanden habe, war das was er eräwhnt hat eine Notlösung falls die Hauptbrücke zerstört war. Dann wird der amtierende Kommandant mit in dem Raum gewesen sein, was aber nicht erklärt, wie die Crew die Ausgucke kontaktierte.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 04.02.18, 14:16
Na ja, die "Hauptbrücke" war ja in dem Sinne - vielleicht von ein paar Gerätschaften wie einem Fernglas abgesehen - nicht groß etwas anderes als eine Aussichtsplattform, auf der der Captain stand, also von Haus aus ohne Steuerrad; siehe Anhangbild.

EDIT: Rechtschreibfehlerkorrektur
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 04.02.18, 15:48
Wobei bei der Schiffsgröße dürfte es nach einem Treffer (egal wo genau am Schiff) eh nicht so Rosig ausgesehen haben. Ich glaube dann reicht auch jemand der einmal laut "Alle Mann von Bord" ruft.

Ein "Ersatzsteuerrad" macht ja nur Sinn bei Schiffen die nach einem Treffer noch Kampffähig sind, und das sind meistens nur Einheiten ab dem Schweren Kreuzer. Gut bei manchen Leichten Kreuzern war nach einem Treffer nicht zwingend Schluss aber wenn ich mir so manschen Zertörer zum Beispiel angucke... 

Anderer Seits, ist das unten ganz klar ein Steuerrad, immerhin ist das mit den Rudern verbunden. Wie das jetzt aber genau Funktioniert weis ic auch nicht, und aus dem Schnittbild geht da nichts wirklich hervor. Was ich mich aber frage ob das Runder unter den Torpedos das einzige war? Es erscheint mir für die Schiffsgröße ein wenig zu klein.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 04.02.18, 17:55
Gut, also hinten gibt es schon noch mal ein ganz normales, großes Ruder.
Keines der Bilder, die ich bis jetzt erstellt habe, nehmen es direkt in Zentrum des Motivs, aber auf dem zweiten und dem letzten kann man es schon erkennen.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Admiral_B am 05.02.18, 09:44
Also ich hab nochmal ein wenig gegoogelt und ein paar Artikel zu diesem Schiff durchgelesen, unter Anderem diesen: https://dawlishchronicles.com/hms-polyphemus-the-original-of-h-g-wells-thunder-child/

Die kleinen Ruder am Bug dienen demnach der Vereinfachung der Steuerung beim rückwärts fahren, sowie einer Verringerung des Wendekreises bei Fahrt voraus, was bei diesem Schiff ein besonderes Feature und eine Neuerung war.

Außerdem wird beschrieben, dass das Schiff wohl eher wie ein U-Boot gebaut war, als wie ein normales Schiff. Es gab auch Ballast-Tanks an Bord, die über Hebel im Inneren des "Brückenhauses" bedient werden konnten. Das Schiff konnte zwar nicht komplett tauchen, wie ein richtiges U-Boot, allerdings konnte das Deck wohl größtenteils versenkt werden, so dass nur die Aufbauten noch zu sehen waren (deshalb befinden sich die Kanonen in diesen extravaganten hoch aufragenden Türmen). Wenn das Schiff also einen U-Boot-artigen Aufbau hat, kann man davon ausgehen, dass das Steuerrad im vorderen Bereich unter Deck wohl das tatsächliche und vermutlich auch einzige Steuerrad ist und dass es keine Brücke im herkömmlichen Sinn gibt, sondern quasi eine Art Kontrollraum unter Deck. Der "Brückenturm" auf dem man ab und zu auf Bildern Offiziere stehen sieht, ist somit wohl vergleichbar mit dem Segel (also dem Turm) auf einem U_Boot, dass von den Offizieren auch gelegentlich als Ausguck genutzt wird, wenn das Boot aufgetaucht ist. Es muss aber trotzdem irgendeine Art von Kommunikationsmöglichkeit zwischen diesem Ausguck und dem Kontrollraum im Inneren des Rumpfs gegeben haben und wenn es einfach nur ein offenes Schott ist, durch das man durchrufen kann, eventuell über eine Personenkette, wie man ja auch schonmal in U-Boot-Filmen sieht (tauchen, tauchen, tauchen... :)).
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 05.02.18, 10:59
Ich finde es toll, dass Du da weiter recherchiert hast. Dieser Thread entwickelt sich zu einem cooles Gespräch über die Marinetradition und die "Polyphemus" im Speziellen.

Dass das Schiff so "tief" im Wasser liegt, ist mW auch einer der gewichtigsten Gründe, warum man die "Polyphemus" der "Thunder Child" zuordnet, weil Wells im Roman beschrieben hat, wie flach das Schiff im Wasser liegt.
Stimmt, die Position der Türme ist echt merkwürdig ;) Form follows function - aber ein Erfolgsmodell wurde die "Polyphemus" trotzdem nicht ;) Gerade in Bezug auf das Torpedo-Feature: Ein Kollege, der sich etwas mit der englischen Seefahrt um die Zeit auskennt - er ist Brite -, hat auch erzählt, dass man schnell erkannt hat, dass so eine Konstruktion Nachteile gegenüber echten U-Booten hat, weil es ja auch klar so ist, dass man relativ nah an das Ziel heranfahren musste und selbst wenn dann nicht mehr viel vom Schiff herausragt... genug, um es relativ schnell zu erkennen, war es dann halt doch immer ;)

Wenn das vordere Steuerrad generell zum Steuern dient, fehlt mir die Verbindung zu hinten. Gut, so perfekt die Risszeichnung zu sein scheint, alles bildet sie vielleicht ja auch nicht ab.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 05.02.18, 11:34
Ich bin immer noch der Meinung das man oben in dem Turm ein Steuerrad sieht, fast am rechten Rand der Zeichnung. Direkt hinter dem Geschütz des Turmes welches halb durchsichtig gezeichnet zu sein Scheint.

Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 05.02.18, 11:38
Ah! Ich sehe, was Du meinst. Aber das ist halt schon seeeeehr klein  ::) :-\
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 05.02.18, 11:45
Würde aber durch aus sinn ergeben, wenn das da oben ein Steuerrad ist wird es das Hauptsteuerrad sein. Und dann würde es Sinn ergeben das das unten als Befelssteuerrad größer ist.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Admiral_B am 05.02.18, 18:25
Hier ist nochmal das Video mit dem Kreuzer. Das manuelle Steuerrad wird ungefähr bei 3:20 min. erwähnt: https://youtu.be/p2PLn9GfBS0
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Kirk am 06.02.18, 23:36
Dieser Thread entwickelt sich zu einem cooles Gespräch über die Marinetradition und die "Polyphemus" im Speziellen.

Das muss ich auch sagen, ist eine coole Sache. Das ein 3D Modell uns hier anregt über das Schiff nachzudenken und gegenseitig Wissen auszutauschen ist eine schöne Entwicklung.

@ Admiral_B habe mir das Video noch nicht angesehen werde das aber demnächst mal machen, bin ja eh grade ein wenig an Wissen in Sachen Maritimer Kriegsführung am zusammentragen. 
Titel: Die HMS Thunder Child stellt sich einem Tripod der Marsianer entgegen
Beitrag von: Max am 27.05.18, 22:38
Die "Thunder Child"... das Schiff aus "Der Krieg der Welten" - na gut, es blieb nichts anderes übrig, als eine bestimmte Szene nachzustellen:
Die HMS Thunder Child stellt sich einem Tripod der Marsianer entgegen!


(http://www.lunae.eu/files/ThunderChild-MMM--007ie.jpg)



Ich habe noch ein, zwei Idee zur Verbesserung, aber wollte dieses Bild trotzdem nicht einfach dem Papierkorb überantworten ;)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Suthriel am 28.05.18, 17:16
Hui o.o sind das die originalen Tripods? Ich kenn nämlich nur die aus der Neuauflage mit Tom Cruise :) Gut gelungenes Bild, und ein Sonnenauf/ -untergang, den dieses Schiff nicht so schnell vergessen wird ^.^
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 28.05.18, 22:18
Hui o.o sind das die originalen Tripods? Ich kenn nämlich nur die aus der Neuauflage mit Tom Cruise :) Gut gelungenes Bild, und ein Sonnenauf/ -untergang, den dieses Schiff nicht so schnell vergessen wird ^.^
Danke sehr, Suthriel :)
Der Tripod aus dem Spielberg-Verfilmung ist mMn das wahrscheinlich Beste am ganzen Film. Meine Interpretation ist nicht unähnlich. Ich habe mir die entsprechenden Textstellen aus dem Roman noch mal vorgenommen, das Ergebnis lehnt sich daran an und weil das auch beim Spielberg-Tripod der Fall zu sein scheint, gibt es ein paar Parallelen.
Ich werde ihn mal gesondert in meinem allgemeinen 3D-Thread vorstellen :)
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 01.06.18, 12:28
Tripods sind zwar nicht so meins.
Aber die Aufnahme ist dir toll gelungen.
Da kann man es durchaus mit der Angst zu tun bekommen.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 02.06.18, 11:11
Tripods sind zwar nicht so meins.
Wenn ich fragen darf,... weswegen denn?
Immerhin sind sie ja regelrecht legendär, wenn man ihre Rolle innerhalb der Science Fiction bedenkt :)

Aber die Aufnahme ist dir toll gelungen.
Da kann man es durchaus mit der Angst zu tun bekommen.
Danke schön :)
Ich wollte eine andere Perspektive zeigen: Schiff und Tripod, wie sie kämpfen - das ist die klassische und auch an sich sehr beeindruckende Darstellung; aber es gibt sie halt gefühlt auch ein Tausend Mal. Deswegen habe ich eine Perspektive gewählt, als stünde man an Deck und blicke hinauf auf diese monströse Maschine.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Mr Ronsfield am 02.06.18, 23:52
Tripods sind immer gut!! Geiles Bild, ich mag das etwas alte Aussehen des Tripods.
Titel: Antw:Die "Thunder Child"
Beitrag von: Max am 03.06.18, 12:35
Danke sehr, Ronny :) :)
Ich finde, es macht (heute u.a.) den speziellen Charme von "DKdW" aus, dass es von 120 Jahren spielt. Für die Zeitgenossen war das natürlich ein anderer Faktor, aber für den heutigen Leser (und leider nur Leser, weil die großen Filmproduktionen sich dieser Perspektiven unverständlicher Weise stets verschließen) eröffnen sich so zwei Ebenen. Ich wollte deswegen ein Design, das zugleich irgendwie alt und modern ist ;) :)
TinyPortal © 2005-2019