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FanFiction => Star Trek FanFiction - Generell => Da gedachte ein zweiter des Satyrs => Thema gestartet von: Max am 01.05.12, 12:44

Titel: Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 01.05.12, 12:44
Da gedachte ein zweite des Saytrs
Gelb (02/2397)


Die sechste Folge der Satyr-Reihe gibt weitere Einblicke in Captain Hunters Charakter.

Inhalt: Eine gemeinsame Mission mit dem Schwesterschiff der "Satyr", der "U.S.S. Nestor" unter Captain Bowman, gerät aus dem Ruder.

(http://www.lunae.eu/satyr/Kompass-Gelb.png)

Umfang: 11 Seiten

Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.11.13, 19:48
So. Folge gelesen.

Und ich muss zugeben ich war überrascht. Weil ich nie gedacht hätte, sowas aus deiner "Fede rzu lesen.

Weil Hunter verhält sich in der Folge wie ein - entschuldige den Ausdruck - egoistisches Arschloch.

Erst lässt er sich ziemlich bitten der Crew der NESTOR zu helfen, dann quengelt er meines Erachtens etwas rum, weil er nicht der Boss ist. Gut Bowman ist auch kein Charmebolzen. Und dann lässt er die NESTOR meiens Erachtens im Stich.

Aber die Sache mit McKnight.  :redshirt

Voll die fiese Numer. Nur gut dass seine XO dahinterkommt.

************************************

Die Anomalie fand ich aber gut gemacht.

***************

Eine meines Erachtens sehr gute Folge über die "dunkle Seite" von Captain Hunter. Brachte meinen ersten "Wie bitte" Moment in SATYR.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Star am 27.11.13, 20:21
Deine Kritiken führen mir vor Augen, wie viele Satyr-Geschichten ich noch gar nicht gelesen habe. Über die Feiertage werde ich die mal nachholen. :)
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.11.13, 20:27
Da ich die Serie in der "schreibreihenfolge" lese, kann mir keine entgehen.

Mittlerweile bin ich auch ein großer Fan der serie geworden.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 05.12.13, 21:21
So. Folge gelesen.
Cool! Danke, Alex. "Gelb" hat ja bis her noch keiner gelesen.
Aber ich hatte auch noch nicht einmal eine Leseprobe eingestellt ;) :D

Und ich muss zugeben ich war überrascht. Weil ich nie gedacht hätte, sowas aus deiner "Fede rzu lesen.

Weil Hunter verhält sich in der Folge wie ein - entschuldige den Ausdruck - egoistisches Arschloch.

Erst lässt er sich ziemlich bitten der Crew der NESTOR zu helfen, dann quengelt er meines Erachtens etwas rum, weil er nicht der Boss ist. Gut Bowman ist auch kein Charmebolzen. Und dann lässt er die NESTOR meiens Erachtens im Stich.

Aber die Sache mit McKnight.  :redshirt

Voll die fiese Numer. Nur gut dass seine XO dahinterkommt.
Hier habe ich Hunter mal so dargestellt, wie ich ihn eben auch sehe.
Es stimmt eigentlich schon: Für mich ist das ungewöhnlich, weil ich Star Trek als Ort für "gute" Figuren sehe und ich glaube, damit auch viel erreichen kann. Hunter ist eine Reaktion auf (letztlich: eine Kritik an) dem Dominion-Krieg und der Sternenflotte, die dort gezeigt wurde. Die Botschaft war nicht direkt: Wenn diese Mentalität "Wie bleiben sauber, aber nur, bis wir in der Krise dreckig sein müssen" vorherrscht und akzeptiert wird, kommt sowas wie Hunter raus - und am Ende ist es dann aber doch so, weil er als kriegsbedingte Waise aus dem Leben jetzt das macht, was er will und sich durch so manches (was damals geschah und was er danach als Erfolg für sich verbuchen konnte) bestätigt sah.
Einerseits hat er die Macho-Verbrecher-Seite, andererseits ist er auch wirklich regelrecht kindisch: Wenn er der "Nestor"-Crew nicht helfen will, ist das eigentlich merkwürdig, weil er normalerweise keinem Abenteuer aus dem Weg geht :D Aber es ist wirklich so, dass er es nicht mag, dass Bowman ihn "verpflichtet" (und damit eben auch, dass es nicht seine Idee war).
Im Grunde ging es mir wirklich eher um McKnight und nicht um Hunter, als ich am Ende Pµ zur Rettung sandte :)

Hattes Du eigentlich den Eindruck, der letzte Teil sei sowas wie ein, hmm, "Fremdkörper"? Ich habe zwar ein wenig vorgebaut, indem Hunter schon auch McKnight im Visier hat, aber der Wechsel zu dem, was am Ende die Geschichte bestimmt, ist eigentlich ein wenig hart. Jedenfalls empfinde ich das ein wenig so. Aber weil ich ja bei der Satyr-Reihe ein wenig experimentieren wollte, ließ ich mich davon nicht abhalten.

Die Anomalie fand ich aber gut gemacht.
Vielen, vielen Dank! Das beruhigt mich sehr. Auf solche Phänomene lege ich in der Reihe ja nicht selten großen Wert und dann ist es mir natürlich wichtig, dass sie gut rüber kommen :)

Eine meines Erachtens sehr gute Folge über die "dunkle Seite" von Captain Hunter. Brachte meinen ersten "Wie bitte" Moment in SATYR.
Danke sehr! Es freut mich, dass die Folge auch einen Überraschungseffekt hatte :)

Deine Kritiken führen mir vor Augen, wie viele Satyr-Geschichten ich noch gar nicht gelesen habe. Über die Feiertage werde ich die mal nachholen. :)
Danke, Star :) Mit den Feiertagen meinst Du Weihnachten? Nun, "Gelb" bringt dann in Sachen Harmoniefaktor ein großes Kontrastprogramm, schätze ich!  ??? :D

Mittlerweile bin ich auch ein großer Fan der serie geworden.
:lieb :lieb
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Alexander_Maclean am 05.12.13, 21:29
Der Schluss ist schon ein harter Schnitt.

Aber sowas muss eine gute Story abkönnen. Und es passte ja dennoch rein, eben weil du Hunters Interesse an McKnight gezeigt hast.

(Und nachdem ich im Wiki gelesen hat, wer Mami McKnight ist, konnte ich es zumindest ein klein wenig nachvollziehen, dass Seph sie scharf fand.)

Kurz gesagt, der Schluss ist schon ein harter Einschnitt, komnmt aber nach kurzen überlegen nicht unbedingt aus heiterenen Himmel. Die Kante kann man in einer Story schon mal bringen.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 05.12.13, 21:43
Der Schluss ist schon ein harter Schnitt.

Aber sowas muss eine gute Story abkönnen. Und es passte ja dennoch rein, eben weil du Hunters Interesse an McKnight gezeigt hast.

[...]

Kurz gesagt, der Schluss ist schon ein harter Einschnitt, komnmt aber nach kurzen überlegen nicht unbedingt aus heiterenen Himmel. Die Kante kann man in einer Story schon mal bringen.
Das beruhigt mich :)
Und manchmal kann so ein 'Schnitt' ja auch gerade reizvoll sein.

(Und nachdem ich im Wiki gelesen hat, wer Mami McKnight ist, konnte ich es zumindest ein klein wenig nachvollziehen, dass Seph sie scharf fand.)

Ja, Alice McKnight soll auch wirklich ordentlich Ähnlichkeit mit ihrer Mutter haben; Ensign McKnight hat mich an eine Ex-Freundin von mir erinnert und nachdem ich wahrscheinlich einen durchschnittlichen Geschmack habe, hoffte ich, dass es einerseits nachvollziehbar ist, dass man sie attraktiv findet, und dass es andererseits auch nachvollziehbar ist, dass ich sie Hunter so nicht überlassen wollte :D
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 06.05.14, 21:51
"Gelb" hat jetzt endlich auch eine PDF-Datei mit großer Schrift, geeignet für die Benutzung auf tragbaren Lesegeräten, als Anhang :)
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Star am 08.05.14, 20:20
Sehr guter Service! Vielen Dank, habe es schon runtergeladen. :)
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 09.05.14, 20:08
Aber ich bitte Dich, den Text noch in einer anderen Schriftgröße anzubieten, ist doch das Mindeste :)
Ich bräuchte noch eine Leseprobe, aber ich weiß bei "Gelb" noch nicht genau, welche Stelle dazu am besten geeignet ist.
Danke fürs Downloaden, Star :)
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Alexander_Maclean am 09.05.14, 20:18
@max
wie wäre es mit der stelle wo die SATYR neben der NESTOR an der Anomalie eintrifft.

als Leseprobe meine ich.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 09.05.14, 20:23
Danke für den Tipp, Alex :)
Ja ich schaue mir die Stelle mal an. Also wenn da noch eine Andeutung Hunter/McKnight drin steckt, dann werde ich diese Szene auf jeden Fall nehmen. Aber ich fürchte besagte Andeutung fällt etwas vorher. Das kommt davon, wenn man die Folge schreibt, ohne das Marketing im Kopf zu haben ;) ;) :))
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Star am 03.06.14, 15:06
Ich wünschte, ich hätte "Gelb" nicht gelesen. :(

Kontroverse Geschichten sind ja schön und gut, und prinzipiell ist es besser, dem Leser irgendeine Emotionale Reaktion zu entlocken, als gar keine. Auch wenn es eine negative ist. Die Borg-Folge beispielsweise habe ich anfangs ja auch kritisiert, fand sie mit ein bisschen Abstand dann aber doch noch recht gelungen, weil sie einen zwar ungewöhnlichen, aber doch kreativen Ansatz hatte. Aber mit "Gelb" hast du weder dir, noch Satyr einen Gefallen getan. Zumindest alles, was mit Hunter zu tun hat - was ja nicht gerade ein kleiner Teil Satyrs ist -, wird dadurch rück- und auch vorausblickend in ein sehr schlechtes Licht gerückt. Man kann es drehen und wenden, wie man will; was Hunter am Ende versucht ist nichts anderes als eine Vergewaltigung. Sich an dieser Thematik zu probieren ist ja in Ordnung, und wäre dieses hier die letzte Hunter-Geschichte, bevor er in den Bau wandert, würde ich anders reagieren. Aber die Tatsache, dass sein Handeln offenbar völlig ohne Konsequenzen für ihn bleibt - immerhin ist er in nachfolgenden Geschichten noch immer Captain der Satyr -, ist... inakzeptabel. Absolut inakzeptabel. Überleg mal, welche Botschaft du dadurch sendest. Da kann man sich auch nicht mit mangelnder Empathie herausreden... die ich Hunter bisher auch nicht zugeschrieben hätte. Ich hatte immer den Eindruck, dass er sein Umfeld sehr wohl durchschaut, dass es ihm stellenweise nur völlig egal ist, wie andere reagieren. Vielleicht lag ich damit ja falsch, zugegeben, aber selbst das ändert nichts an der Tatsache, dass Hunter nach dieser Aktion - auch wenn sie nicht geglückt ist - hochkant aus der Sternenflotte hätte fliegen müssen. Am besten in die nächste Sonne.

Denn Pu schien am Ende die richtigen Schlüsse gezogen zu haben... und tut nichts weiter, außer Hunter im letzten Moment zu stoppen, in dem sie an der Tür klingelt? Sonst nichts? Dass sie ihn nicht umgehend vor's nächste Militärgericht gezerrt hat, ist eigentlich ein klarer Beweis dafür, dass sie in dieser Uniform auch absolut nichts verloren hat. Was übrigens auch für McKnight gilt. Von einem Sternenflotten-Offizier, vor allem von einem ersten Offizier auf einem Schiff der Galaxy-Klasse, erwarte ich etwas mehr, als totale Schockstarre nach einer semi-schweren Kollision, mag dieser Offizier auch noch so jung sein. Selbst Ensign Kim ist nicht zur regungslosen Salzzäule geworden, als die Voyager ans andere Ende der Galaxie geschleudert wurde. Aber gut, das ist der Teil, den ich noch am ehesten verstehen und das alles auf die Nachwirkungen des Krieges schieben kann. Einen Gefallen tust du dir damit aber dennoch nicht, denn Frauen sind in Satyr ohnehin schon unterpräsentiert, und sie hier zum Opfer - oder im Falle von Pu - zur Mittäterin zu degradieren, ist schade. Denn Pu macht sich hier ebenso schuldig, wenn sie nach dieser Aktion nicht den Schneid hat, Hunter des Kommandos zu entheben. Dass sein Plan nicht geklappt hat, spielt keine Rolle. Dass er so etwas versucht hat, ist schon schlimm genug.

Zitat
(Und nachdem ich im Wiki gelesen hat, wer Mami McKnight ist, konnte ich es zumindest ein klein wenig nachvollziehen, dass Seph sie scharf fand.)

Jemanden scharf finden, ist eine Sache. Das, was Hunter hier vorhatte, eine völlig andere. Dass es in der Satyr-Reihe ohne Konsequenzen bleibt, ist erschütternd - und da ist es auch völlig egal, ob er einer McKnight, oder einer Marylin Monroe gegenüber steht. Sein Verhalten ist mit nichts zu entschuldigen. Punkt. Ich habe jedenfalls jeglichen Respekt vor Hunter und Pu verloren und will eigentlich keinem von beiden wieder in einer Geschichte begegnen. :(

Ich weiß, das ist jetzt furchtbar negativ. Aber der Aussage, dieser Geschichte (im Gesamtkontext von Satyr betrachtet), stehe ich nicht gerade locker gegenüber. Immerhin: der Schreibstil war routiniert wie immer, Aufbau und Präsentation waren ebenfalls - wie üblich - sehr gelungen. In der Hinsicht gibt es nichts zu meckern.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Alexander_Maclean am 03.06.14, 17:16
Ich habe das Ganze Verhalten jetzt nicht SOO drastisch wie du gesehen. Ich fand es zwar auch unsternenflottig, aber es ejtzt als Vergewaltigung zu chrakterisieren ist mir eine Idee zu weit. Stalking ja, da wäre ich noch mitgegangen.

Und ich denke Max wollte es auch nie soaussehen lassen, als ob es eine versuchte Vergewaltigung ist.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 03.06.14, 17:43
@ Star:
Ich verstehe die Probleme, die Du mit "Gelb" hast und ich möchte vorausschicken, dass es mir bei dieser Folge in keiner Weise darum ging, Verbrechen schönzureden. "Gelb" soll eher der Ausdruck des Gegenteils, nämlich einer gewissen Sorge, sein.

Hunter hat über einige Geschichten hinweg Attribute bekommen, die ihn durchaus in die nähe des typischen männlichen Helden rücken.
Entstanden ist er als eine Art Replik auf den Dominion Krieg und auf das, was Star Trek (zumindest in meinen Augen) durch DS9 geworden war.
Gefühlt von einem Moment auf den anderen war das, was ST an Positivem ausmachte, gewaltsam zur Gewalt gedreht worden und dieses "Jetzt ist alles dreckig, aber dieser Dreck ist nun mal die Realtität" wurde dominant. In DS9 hatte ich das Gefühl, die Figuren würden den Krieg zuerst nicht gerne betreiben, ihn und seine Spielregel dann aber sowas von problemlos akzeptieren. Es war nicht so, dass sie irgendwann "okay" gesagt hätten, aber ein Aufbäumen oder originelle Lösungen, die ich mir für ST hätte vorstellen können, kamen nie in Betracht.
Stattdessen haben wir Folgen wie "Im fahlen Mondlicht" und "Für die Uniform" gesehen.

Es ist zweifellos ein Problem, dass Hunters Tat nicht gesühnt wird. Ich bin Deiner Meinung: Das war nichts anderes als ein Vergewaltigungsversuch und es wird auch nicht besser, dass er McKnight nur, joah, nötigt, obwohl er eindeutig in der Lage gewesen wäre, sich einfach zu nehmen, was er will, statt noch mit Pseudo-Überredungen zu arbeiten.

Man könnte schon auf den Gedanken kommen, dass Frauen in der Reihe ein wenig unterrepräsentiert sind, aber das ist nicht die Art, wie ich die Geschichten anlege. Hmm, so "allegorisch" gesehen, muss eine Figur, ein Mann wie Hunter herhalten, um das Böse, das Widerliche, aber auch das Aktive darzustellen. Indem ich das Gegenteil ihm gegenüberstelle, greife ich leider auf unschöne Stereotypen zurück. Ich erkenne aber das Problem, auf das Du auch eindrücklich hingewiesen hast. Es kann leider sein, dass bei dieser Art zu schreiben eine Art Verantwortung des Schreibenden auf der Strecke bleibt. Ich lege eine Geschichte wie diese an, indem ich auf das zurückgreife, was zwischen einem Mann und einer Frau vorkommt, ohne der menschlichen Seite vollkommen gerecht zu werden.
Die Botschaft, dass so eine Handlung wie die von Hunter durchgehen soll, liegt mir fern. Ein Verbrechen, das nicht gesühnt wird, macht alles noch widerlicher.
Aber alles möglich zu machen, schien mir eben auch nicht, ja, möglich: Ich konnte Hunter nicht zum Monster stilisieren und ihn gleichzeitig danach so bestrafen, als ob... Na ja, schwierig zu beschreiben. Natürlich muss ein Sühnen sein. Eine Wiedergutmachung wäre aber ein Abschluss - ein Abschluss, der als Botschaft wichtig und sinnvoll wäre, aber die Wunde offen zu lassen, passt zu dem, worauf ich mit Hunter hinaus wollte. Ganz geglückt ist das nicht, weil ich erst jetzt so richtig begreife, wie fahl der Beigeschmack ist, wenn man das überhaupt so sagen kann. Die offensichtliche Thematik ist dazu eigentlich zu ernst, dennoch beschreibt jeder Gewaltakt auch als Analogie einen Sieg des Ungerechten.

Mein usprüngliches Problem war, dass ich Schwierigkeiten mit so mancher Darstellung von scheinbar nötigen Verbrechen in DS9 hatte.
Es ist bizarr, aber Gewalttaten in Umfeld des Krieges erzielen da eine fast schon nicht mehr so drastische Wirkung. Gewalt verkommt in den Medien zu einem Unterhaltungsfaktor, in diesem Zusammenhang sehe ich besonders die neuen Spiegeluniversumsfolgen von ST sehr kritisch.

Das, was Sisko etwa in "Für die Uniform" hinterlässt am Ende ein anderes Gefühl als das, was bei "Gelb" übrig bleibt. Mein Gedanke für Hunter war grob nur folgender: Sisko wird in DS9 immer wieder als Held gefeiert (und kommt auch nicht vor ein Gericht). Was bedeutet das für eine Gesellschaft, wenn so ein Verhalten durch den Krieg in ein positives Licht gerückt wird? Gewalt wird deswegen nicht automatisch glorrifiziert und propagiert. Aber wenn die angeblich neue, tolle Mentalität der Menschen (aus TOS und TNG) so schnell als lächerlich dünner Deckmantel zu enttarnen war, dann würde es mich nicht wundern, wenn eine Person wie Hunter das Ergebnis wäre. Denn dann war die Moral nur der glänzende Überzug über etwas, das darunter rumoren und gigantisch anwachsen konnte, ohne dass man sich den dunklen Aspekte der Natur des Menschen durch Reflektion und Beobachtung der eigenen Schwächen gewidmet hätte und sie dadurch "bearbeiten" konnte. Das steigert sich und steiert sich.
Die Kritik und die Sorge über das, was so alles passieren kann, endet nicht mit Hunter. Es würde zwar passen, wenn die Gesellschaft dann das Monster, das sie geschaffen hat, bestraft. So 'weit' kommt es dann vielleicht in "Inkarnat" und "Schneeweiß" - wobei auch hier wieder augenfällig ist: Die Gesellschaft stößt sich am Äußeren: Hunter verändert sein Aussehen und schon nimmt man Notiz davon; aber bei grundlegenderen Dingen..?


Das alles macht "Gelb" zu einer schwierigen Folge. Hunter ist in ihr am extremsten. Es tut mir wirklich leid, dass er (und auch Pµ) und damit ich als Autor, der die Figuren hier in so ein Szenario gebracht hat, Dich so enttäuscht haben.



Ich habe das Ganze Verhalten jetzt nicht SOO drastisch wie du gesehen. Ich fand es zwar auch unsternenflottig, aber es ejtzt als Vergewaltigung zu chrakterisieren ist mir eine Idee zu weit. Stalking ja, da wäre ich noch mitgegangen.

Und ich denke Max wollte es auch nie soaussehen lassen, als ob es eine versuchte Vergewaltigung ist.
Sagen wir so, gesprochen aus der Sicht des Autors: Hunter sollte McKnight nicht vergewaltigen. Ich habe keinen Zweifel daran, dass er das hätte durchziehen können, denn wer hätte ihn denn schon aufhalten sollen? Dennoch ist das Prinzip, nein, sein Verhalten so extrem, dass ich es im Grunde gar nicht anders denn als Vergewaltigungsversuch bezeichnen kann: Die Intention zu einer sexuellen Handlung gegen den Willen der Frau war bei Hunter nämlich schon vorhanden.

Grundsätzlich liegt mir immer was an der Utopie, mir wären die Geschichten am liebsten, in denen Gewalt (wobei man das auch weit fassen kann) keine Rolle spielt.
Wenn die Gewalt dann in meinen Geschichten auftaucht, dann als Vehikel (siehe "Trübes Violett" - SPOILER hier kann das "Monster" erst getötet werden, nachdem Heyse den Paradigmenwechsel vollzieht SPOILER-ENDE) oder als Kritik der Verhältnisse. Allerdings ist das Thema auch extrem heikel, weil das eine zweischneidige Sache ist.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Dahkur am 04.08.15, 14:48
Also diese Folge war der Hammer! Da bist Du echt an die Grenze gegangen.
Schon der Anfang, als Hunter mit seinem Gebahren (mal wieder) Pµ den Elan nimmt und wie er das eingehende Gespräch abtritt … Ich habe im privaten Umfeld momentan einen Fall von gestörter Selbst- und Fremdeinschätzung und ich komme nicht umhin, Hunters Verhalten laufend damit zu vergleichen. Der Mann ist meines Erachtens ein Fall für einen Psychologen und ich denke, dass ein Charakter wie er nur durch die veränderte Lage des Krieges in einer personalführenden Stellung möglich geworden ist.
„In der großen Besprechungsrunde suchte er sich seinen leitenden Techniker heraus und warf ihm grundlos einen vorwurfsvollen Blick zu.“ – Das ist so ein Beispiel eines genialen Satzes, der Hunters Irrationalität deutlich hervortreten lässt.
Ebenso bezeichnend ist das folgende Gespräch, in welchem Hunter sich mehr mit dem Anblick von Commander McKnight beschäftigt als mit der wissenschaftlichen Aussage (das Hin und Her Deiner Sätze hier hat mir übrigens sehr gut gefallen). Das leitet ein wenig den Irrsinn des letzten Teils ein.

Den wissenschaftlichen Teil dieser FF fand ich faszinierend! Die Idee, der Funkkontakt, das Ausscheren, die Kollision – ungemein spannend geschrieben. Vor allem, da Pµ nach Hunters unrühmlichem Abgang von der Brücke endlich einmal zeigen konnte, welche Qualitäten sie hat, wenn der Nerv-Boss sie nicht unterbuttert. Ich empfand es dann fast als schade, dass dieser Teil im Endeffekt eher als Beiwerk der Sicht auf Hunters verkorksten Charakter diente. Da sind so viele spannende Fragen geblieben, was das Schicksal der Nestor betrifft, die einen ganzen Roman lostreten könnten.

Ja … und dann der Endteil. Da musste ich erst mal schlucken. Da textet er die Commander völlig selbstbezogen zu (von wegen, ihr Schiff kommt gut alleine zurecht, ist zur Forschung geboren etc. … wie soll das funktionieren, wenn ein wichtiger Teil der Besatzung auf die Satyr geholt wurde?) und erwartet tatsächlich Dankbarkeit von ihr. Er merkt in keiner Sekunde, in was für einen menschlichen Abgrund er da hinabsteigt. Ich muss gestehen, ich habe diese Passagen mit einer gewissen abstoßenden Faszination gelesen. Du bringst diese Szene so leidenschaftslos herüber, dass sie komplett surrealistisch wirkt.
Ich hatte mir gehofft, dass sie ihm eine Ohrfeige verpasst, aber Deine Anmerkung, dass ihre Apathie sozusagen ihre Rettung war, weil Hunter somit keinen Anhaltspunkt für eine Reaktion hatte, fand ich dann eine interessante Betrachtungsweise.

Diese Episode hätte ich mir gut direkt vor Inkarnat vorstellen können, da Hunter hier den Bogen komplett überspannt hat und ihm emotional nur noch die Flucht nach vorne bleibt. Da dazwischen jedoch noch eine (für Hunter) recht „normale“ Folge kommt, gehe ich davon aus, dass sein Verhalten ohne Konsequenz blieb. Weil er die Frauen eingeschüchtert hat? Weil sie gar nicht die Tragweite in dieser unrealen Situation begriffen haben?

Diese Folge empfinde ich als sehr mutigen Ausflug in die Abgründe der menschlichen Seele. Sie hat sicherlich  einen der stärksten Eindrücke aus Deiner Reihe bei mir hinterlassen.
Titel: Antw:Gelb - 02/2397
Beitrag von: Max am 05.08.15, 11:34
Danke fürs Lesen und, einmal mehr, für den ausführlichen Kommentar.
"Gelb" ist ja eine der kontroversen Folgen aus der Reihe. Für mich war sie insofern wichtig, als dass hier Hunter so auftritt, wie er eben auch ist - wirkliche miese Seiten, die in anderen Geschichten nicht direkt versteckt sind, aber durch den anderen Fokus der Plots andere - auch produktive - Kanäle finden.

Also diese Folge war der Hammer! Da bist Du echt an die Grenze gegangen.
Danke!  ??? Gerade weil die Folge etwas heftiger ist, habe ich mich etwas gesorgt, wie Du die Folge wohl finden würdest.
Meine Figuren sind ja meistens sehr brav, nett, verständig. Hunter wollte ich früh als Gegenentwurf in die Serie holen, um zu sehen, ob ich auch so eine Figur schreiben kann.

Schon der Anfang, als Hunter mit seinem Gebahren (mal wieder) Pµ den Elan nimmt und wie er das eingehende Gespräch abtritt … Ich habe im privaten Umfeld momentan einen Fall von gestörter Selbst- und Fremdeinschätzung und ich komme nicht umhin, Hunters Verhalten laufend damit zu vergleichen. Der Mann ist meines Erachtens ein Fall für einen Psychologen und ich denke, dass ein Charakter wie er nur durch die veränderte Lage des Krieges in einer personalführenden Stellung möglich geworden ist.
„In der großen Besprechungsrunde suchte er sich seinen leitenden Techniker heraus und warf ihm grundlos einen vorwurfsvollen Blick zu.“ – Das ist so ein Beispiel eines genialen Satzes, der Hunters Irrationalität deutlich hervortreten lässt.
Ebenso bezeichnend ist das folgende Gespräch, in welchem Hunter sich mehr mit dem Anblick von Commander McKnight beschäftigt als mit der wissenschaftlichen Aussage (das Hin und Her Deiner Sätze hier hat mir übrigens sehr gut gefallen). Das leitet ein wenig den Irrsinn des letzten Teils ein.
Auch wenn Auseinandersetzungen in ST immer präsent waren, konnte ich mich nie an die Kriege in dieser an sich positiv-utopischen Welt gewöhnen. Wenn man einen Krieg in der Serie zeigt, und ich das nicht ignoriere, kommen für mich zwangsläufig Charaktere wie Hunter heraus: Da ist durch die Umstände und falsch verstandenen Pathos in der Kriegsrhetorik Traumata weniger bearbeitet, als "umgelenkt" worden. Hunter folgt also sehr seinen Trieben und lebt Aggressionen aus, die eigentlich keine Grundlage haben. Da hat die Flotte mit ihrer "Wenn es schlimm wird, müssen wir auch dreckig werden"-Politik eben einen Mann "herangezüchtet", der zwar Erfolge herbeiführen kann, aber eigentlich ein einziger Unsicherheitsfaktor ist.
Dass gut rüberkommt, dass Hunter nicht eben ein begnadeter Chef ist, freut mich ;) :D

Den wissenschaftlichen Teil dieser FF fand ich faszinierend! Die Idee, der Funkkontakt, das Ausscheren, die Kollision – ungemein spannend geschrieben. Vor allem, da Pµ nach Hunters unrühmlichem Abgang von der Brücke endlich einmal zeigen konnte, welche Qualitäten sie hat, wenn der Nerv-Boss sie nicht unterbuttert. Ich empfand es dann fast als schade, dass dieser Teil im Endeffekt eher als Beiwerk der Sicht auf Hunters verkorksten Charakter diente. Da sind so viele spannende Fragen geblieben, was das Schicksal der Nestor betrifft, die einen ganzen Roman lostreten könnten.
Ich wollte zwei so große Schiffe mal ordentlich in Aktion fordern.
Von Pµ und ihren Fähigkeiten bin ich irgendwie sehr, sehr überzeugt, obwohl sie selten ein Bein auf den Boden bekommt, wenn Hunter ihr nicht aus welchen Motiven auch immer freiwillig Raum gibt. Vielleicht ist ihr einziger großer Fehler, sich nicht besser durchsetzen zu können, aber ehrlich gesagt macht das sie in meinen Augen eher sympathischer, weil sie dadurch eher beweist, dass sie von einer anderen Mentalität geprägt wurde und Leuten wie Hunter relativ fassungslos gegenüber steht.
Die Geschichte rund um die "Nestor" wäre wirklich ein Kapitel für sich. Aber ich würde mich da auch freuen, wenn die Leserinnen und Leser da am Ende eigene Bilder im Kopf entwickelt, was das Ende für dieses Schiff und seine verbliebene Crew bedeutet.

Ja … und dann der Endteil. Da musste ich erst mal schlucken. Da textet er die Commander völlig selbstbezogen zu (von wegen, ihr Schiff kommt gut alleine zurecht, ist zur Forschung geboren etc. … wie soll das funktionieren, wenn ein wichtiger Teil der Besatzung auf die Satyr geholt wurde?) und erwartet tatsächlich Dankbarkeit von ihr. Er merkt in keiner Sekunde, in was für einen menschlichen Abgrund er da hinabsteigt. Ich muss gestehen, ich habe diese Passagen mit einer gewissen abstoßenden Faszination gelesen. Du bringst diese Szene so leidenschaftslos herüber, dass sie komplett surrealistisch wirkt.
Ich hatte mir gehofft, dass sie ihm eine Ohrfeige verpasst, aber Deine Anmerkung, dass ihre Apathie sozusagen ihre Rettung war, weil Hunter somit keinen Anhaltspunkt für eine Reaktion hatte, fand ich dann eine interessante Betrachtungsweise.
Hunters krasse Aktion ist schon nict mehr grenzwertig :( Er denkt da nur an sich, gut, im Grunde denkt er gar nicht. Ich fürchte, es gibt nur eine Sache, die Hunter von McKnight erwartet. Ihre Apathie wiederum... Joah, es ist natürlich schon ein Problem, dass ich hier keine Frau gezeigt habe, die sich ob des (begonnenen) Übergriffs deutlich zur Wehr setzt. Aber sie sollte einfach so geschockt sein, dass Hunters Gerede sie gar nicht wirklich erreicht.

Diese Episode hätte ich mir gut direkt vor Inkarnat vorstellen können, da Hunter hier den Bogen komplett überspannt hat und ihm emotional nur noch die Flucht nach vorne bleibt. Da dazwischen jedoch noch eine (für Hunter) recht „normale“ Folge kommt, gehe ich davon aus, dass sein Verhalten ohne Konsequenz blieb. Weil er die Frauen eingeschüchtert hat? Weil sie gar nicht die Tragweite in dieser unrealen Situation begriffen haben?

Diese Folge empfinde ich als sehr mutigen Ausflug in die Abgründe der menschlichen Seele. Sie hat sicherlich  einen der stärksten Eindrücke aus Deiner Reihe bei mir hinterlassen.
Ich habe den Verdacht, dass dieses Kapitel noch nicht abgeschlossen ist, aber ich brauche da Zeit, um mir im Klaren darüber zu sein, wie das weitergehen kann.
Hunters Sündenkonto füllt sich mit mal größeren, mit mal kleineren Einträgen ja eigentlich immer weiter. Das gipfelt dann nicht in einer plötzlichen Einsicht, sondern in einer irren Aktion, in der er sich selbst los werden will ("Inkarnat") und erst anschließend beginnt er, sich wirklich zu verändern ("Schneeweiß").
Ich freue mich, dass Dich diese ungewöhnliche Folge nicht abgeschreckt hat :)

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