Zur Struktur:
Die Geschichte wirkt auch auf mich, als sei sie nicht aus einem Guss, ganz so, als sie sie mal begonnen und zu einem anderen Zeitpunkt fertiggestellt worden:
Sowohl das Aufeinandertreffen von Spiegel-Mila auf Quark als auch das Aufeinandertreffen von Kadett Albers auf Nog scheint zweimal stattgefunden zu haben.
Beim ersten Aufeinandertreffen von Spiegel-Mila auf Quark hatten die beiden ein Schäferstündchen miteinander, beim zweiten Aufeinandertreffen scheinen sich beide nicht mehr daran erinnern zu können.
Auch das Aufeinandertreffen von Albers auf Nog lief nach ähnlichem Muster ab, auch hier zeigen sich in meinen Augen Inkonsistenzen.
Die Logik krankt auch an einer damit verwandten Stelle: Spiegel-Mila verlässt ihr Universum. Sie ist es, die ihrem ehemaligen Besitzer verrät, wo sie sich befindet – und, noch weitaus schlimmer – ihm aufzeigt, wie er ihr gefahrlos folgen kann!
Hintergründe – Stichpunkt „eine Föderation ohne Geld“.
Hier mein Tipp: Vergiss diesen Ausspruch und weine ihm keine Träne nach!
Was ist Geld? Geld ist eine ultimativ abstrakte Einheit mit der es möglich ist, Dinge wie ein Blowjob mit dem Gegenwert einer Luxusvilla zu vergleichen! Es ist nicht möglich, auf diese Rechengröße zu verzichten, es ist unmöglich auf Geld zu verzichten. Geld ist eine Möglichkeit Kaufkraft zu speichern – und nur Geld hat diese Fähigkeit!
Geld spielt keine Rolle? Natürlich spielt Bargeld keine Rolle mehr im 24. Jahrhundert! Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert angekommen, unsere Gesellschaft wechselt momentan vom Bezahlen mit Kreditkarte auf das Bezahlen mit dem Handy/ Smartphone. Wer weiß, wie das Bezahlen bis in 200 Jahren aussehen wird, wir können nur davon ausgehen, dass es sich gewiss nicht zu einem Tauschhandel zurückentwickeln wird!
Im 24. Jahrhundert gibt es kein Geld... wir arbeiten, um uns selbst zu verbessern und den Rest der MenscheitIch meine mich zu erinnern, dass Tom Paris in einer Folge, als es darum ging, den Borg ne Transwarpspule zu klauen, mal erklärte, dass "Geld" mit der Etablierung der "neuen Weltwirtschaft" Anfang des 22. Jahrhundert "bedeutungslos wurde".
Ich vermute mal dass es diese Ansicht war, die zu einem ziemlich bösen Faux Pas führte:
Spiegel-Mila kauft von Quark Waren im Wert von… sagen wir mal runden Einhunderttausend Euro. Sie kauft eine halbe Tonne Sprengstoff, Zünder, eine Stasiseinheit, Sensoren, Aktoren, eine Tarnvorrichtung und ähnliches auf dem Schwarzmarkt – für 100.000 Euro ein absolutes Schnäppchen, denn Schwarzmarktpreise betragen schnell ein Vielfaches des eigentlichen Wertes. Woher hat Spiegel-Mila all dieses Geld? Aus einer Bettgeschichte mit Quark? Wieso sollte Quark das 20fache seines Monatseinkommens (und mit 5.000 Euro kalkuliere ich da schon sehr, sehr hoch für einen Betreiber einer Bar), für etwas ausgeben, das er auf dem Holodeck umsonst haben kann? Das sind knappe zwei Jahreseinkommen und sprengt in meinen Augen jedwede Relation.
Selbstjustiz
Das, was Nog und David da tun ist Selbstjustiz. So wird es der Richter sehen.
Natürlich sind Ro und Kira genau die beiden Frauen die einsehen könnten, dass es manchmal nötig ist, Dinge "auf dem kurzen Dienstweg" zu klären. Dennoch halte ich diesen Punkt für problematisch, weil einfach zu viele Leben auf dem Spiel standen.
Charakter
Spiegel-Mila war ihr ganzes Leben lang Sklavin. Wie kann sie sich das Wissen eines Computerexperten angeeignet haben? Sie kann Bomben bauen wie ein Profi, kennt sich mit Schaltungstechnologien aus, weiß, wie man Sensoren und Aktoren baut, koppelt und einsetzt – das ist ein bisschen viel Wissen für eine unscheinbare Sklavin.
Zudem kennt sie sich mit der Technologie aus, mit der man vom einen Paralleluniversum in ein anderes wechseln kann, besitzt damit also ein Physikwissen, das man ebenfalls „nicht auf der Straße“, durch Bücher oder ähnliches gelernt haben könnte. Sollte sie all das von dem Spiegel-Albers wissen? Aber ist nicht auch er ein Sklave?
Wieso sollte man einem Steineklopfer/ Minensklave lesen und schreiben beibringen, wieso rechnen und Dinge über Computer und Physik? Das gibt keinen Sinn. Und bei der Liebessklavin eines Klingonen gibt es in meinen Augen noch weniger Sinn. Ich hätte mir an diesem Punkt etwas mehr Infos über die Dame gewünscht - aber dies ist eine Marotte von mir.
Die Logik krankt auch an einer damit verwandten Stelle: Spiegel-Mila verlässt ihr Universum. Sie ist es, die ihrem ehemaligen Besitzer verrät, wo sie sich befindet – und, noch weitaus schlimmer – ihm aufzeigt, wie er ihr gefahrlos folgen kann!
Noch ein weiterer Punkt: Ihr ehemaliger Besitzer jagt sie mit einem Vor’cha-Angriffskreuzer. Eine entlaufene Sklavin bindet damit Kapital in Millionenhöhe. Für maximal ein paar Tausender hätte sich ihr Peiniger eine andere Sklavin von einem X-beliebigen Planeten fangen (lassen) können…
Dieser finanzielle Aspekt schlägt auch an anderer Stelle zu. Spiegel-Mila in der „ersten Version“, steigt mit Quark ins Bett, weil sie kein Geld hat, später hat sie angeblich ausreichend Bargeld. (Stichpunkt der Inkonsistenz, siehe oben.)
Spiegel-Mila kauft Waren im Wert von… sagen wir mal runden Einhunderttausend Euro. (Ein absolutes Schnäppchen, also!) Dafür bekommt sie eine halbe Tonne Sprengstoff, Zünder, eine Stasiseinheit, Sensoren, Aktoren, eine Tarnvorrichtung und ähnliches auf dem Schwarzmarkt! Woher hat sie all dieses Geld? Aus einer Bettgeschichte mit Quark? Wieso sollte Quark das 20fache seines Monatseinkommens (und mit 5.000 Euro kalkuliere ich da schon sehr hoch), für etwas ausgeben, das er auf dem Holodeck umsonst haben kann? Das sind knappe zwei Jahreseinkommen und sprengt in meinen Augen jedwede Relation!
Hier noch ein paar weitere Zahlen:
Zu den Charakteren:
Kortah:
Ist ein Klingone;
Größter Negativ-Punkt: Dass er mit seiner Sklavin diskutiert kann man ja noch hinnehmen, aber dass er sie Siezt – ohne dass dies eine von ihr gestellte Bedingungen wäre – wirkt sehr unglaubwürdig. Auch sein Einsatz, um Spiegel-Mila wieder zu finden ist viel zu hoch.
Nog:
Ich finde ihn gut getroffen. Er ist die Mischung aus Ingenieur und Frontsoldat und macht Miles alle Ehre. Das dass „Expand Universe“ aus diesem Charakter etwas anderes macht wie du braucht dich nicht zu interessieren, solange du deinen Ideen für den Charakter treu bleibst. (Ich ignoriere zum Beispiel auch die Vernichtung von Vulkan…)
Spiegel-Mila:
Sie wirkt unglaubwürdig. Wie schon aufgezählt gibt es das Problem mit dem Geld und mit ihrem Wissen.
Mila:
Regel Nummer Eins jeder Strategie und jeder Taktik, jedes Kampfes und jeder Auseinandersetzung: Überleben.
Seinem Geiselnehmer die Meinung zu sagen ist das Idiotischste, was man tun kann! Natürlich soll man nicht blind alles tun, was einem aufgezwungen wird. Man kann vielleicht auf Zeit spielen, oder andere Dinge ganz unscheinbar verzögern. Da man aber auf Gedeih und Verderb einem anderen Individuum ausgeliefert ist, sollte man seine scharfe Zunge hüten.
Andere Möglichkeit: Wenn man weiß, dass der Geiselnehmer einen lebendig braucht, kann man schon pokern – allerdings wirkt Mila nicht souverän genug, um dies zu erkennen und aus diesem Grunde aggressiv zu handeln.
Albers:
Ich gebe zu ich weiß nicht, wie alt Kadett Albers während der Geschichte ist, aber folgender Punkt gibt mir zu denken: Die Bajoranerin war schwanger, als sie ihn verließ, ihr Sohn ist „heute“ neun Jahre alt, als sich die zwei wieder begegnen – über den Daumen gepeilt liegt also ein Jahrzehnt zwischen ihrer Liaison und dem „Heute“.
Geht man davon aus, dass ein Kadett normalerweise mit 16 Jahren zur Flotte geht und mit 20 dann graduiert muss dieses Mädchen entweder wesentlich älter als er gewesen sein (er maximal 10, sie 14, also knapp anderthalb mal so alt wie er (ziemlich unwahrscheinlich, in dem Alter sind die Mädchen den Jungen durchaus schon das ein oder andere Jahr an geistiger Reife voraus und bevorzugen Jungs, die älter sind als sie), oder es muss zu einer wirklich „törichten Aktion“ gekommen sein, die man in diesem Alter noch nicht einmal auf pubertäres Gehabe/ Experimentieren/ pubertäre Dummheit schieben kann…
Noch etwas zu Albers:
Wie kann er davon ausgehen dass es okay ist, wenn ihn ein weibliches Wesen, eine Kadettin der Sternenflotte, die wohl der Norm entsprechend gewaltfrei aufgewachsen sein dürfte, ihm so hart auf die Nase schlägt, dass er sich einen Trümmerbruch zuzieht? Das ist keine Ohrfeige unter Liebenden, zu der diese Tat später heruntergespielt wurde, das ist schwere Körperverletzung! Hätte sie ihn geschubst, er wäre gestolpert und gegen einen Pfeiler geprallt/ die Treppe runtergefallen, wäre das etwas ganz anderes, aber die Brutalität dieses Schlages ungesühnt zu lassen (damit meine ich den Verzicht auf eine Anzeige) – und dann auch noch die Tatsache, dass er dafür die Schuld bei sich sucht – empfinde ich als etwas zu viel des Guten. Mal ketzerisch gefragt: Welche Rachetat würde er ihr denn zugestehen, wenn er den Hochzeitstag vergisst?
Dass du immer wieder über die Liebe deiner beiden Kadetten schreibst ist in meinen Augen absolut in Ordnung! Dein Fokus ist ein Liebespaar mit Sternenflottenhintergrund. Wer etwas anderes bevorzugt wird an anderer Stelle gewiss besser bedient. Dein Fokus ist hier im Forum einzigartig und ich finde den solltest du auf keinen Fall aufgeben. Bleib‘ dieser Linie treu!
Dein Publikum dürfte damit eine jüngere Generation sein als die im Forum vorherrschende, ich würde mir da an deiner Stelle keine Sorgen machen, sondern geziehlt nach einem Forum mit jungem (Star Trek-)Publikum suchen.
Insgesamt finde ich die Idee, Albers auf die "Hexenvariante" seiner Freundin treffen zu lassen, super! (Ich muss gestehen, dass ich da für die von mir geschaffenen Charaktere schwarz sehe - ich habe momentan Null Ahnung, wie ich im Entferntesten so etwas in meinen Storys realisieren könnte!) Nur die Umsetzung sagt mir noch nicht so recht zu...