Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

Star Trek => Allgemein => Thema gestartet von: Alexander_Maclean am 26.05.09, 15:39

Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 26.05.09, 15:39
Das hat uns in unseren kleinen Forum noch gefehlt.

Ein Thread indem wir nur über Startrekbücher diskutieren können. Schließlich schreiben von uns einige selbst und ich denke fast alle werden auch lesen um zu sehen was die \"Profis\" so treiben.

So viel Spaß beim Bücher vorstellen und diskútieren.
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Beitrag von: Mr Ronsfield am 26.05.09, 16:42
Also ich kann jedem nur die Star Trek Vanguard Bücher ans Herz legen! Grade wenn ihr Fans von Belars Unity One und Freelancer seid werdet ihr die bücher super finden, Vanguard ist im Prinzip eine mischung aus beiden im TOS Universum, allerdings ohne so einen starken Charakter wie Belar :D Es wird in den Büchern mehr wert auf einzelne Figuren gelegt die nicht unbeding die üblichen ST Hauptkaraktäre (schreibt man das so?) sind. Außerdem sind die Tholianer sehr stark vertreten was einen besondern Reiz, zumindest für mich, ausmacht!
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Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.05.09, 06:35
Klingt interessant.

Gibt es die Bücher auch in Deutsch?

Ich mag ja Peter Davids NF -Reihe.

Auch wsenn ich nur den ersten und den vierten band habe.

Coole Charaktere auch wenn Mac manches Mal alles zu sehr dominiert.


P.S. Ronny, Charaktere schreibt man mit Ch. <--
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Beitrag von: Mr Ronsfield am 27.05.09, 11:05
Ja gibts auf deutsch! Bei einem Bekannten onlinehändler der mit A anfängt ist es neu für 12,80 € zu haben oder auch günstiger über den marketplace!
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Beitrag von: Will Pears am 27.05.09, 14:30
Zu empfehlen wäre meinerseits die Kurzgeschichtensammlung \"Tales of the Dominion War\". Es werden in diesem Werk kleinere Scharmützel des Dominionkrieges erzählt, welche nichts mit DS9 zu tun haben. Unter den auftretenden Personen sind McCoy, Scotty, Picard, Lwaxana Troi, Shinzon, der Captain der USS Excalibur (zumindest glaube ich, dass es der Captain ist, denn ich habe New Frontier nie gelesen)... Um es kurz zu machen, in dem Buch findet JEDER seinen Helden. Einziges Problem ist dabei, dass es nur auf Englisch zu lesen ist, doch es lohnt sich wirklich. Zusätzlich zu fantaischen kreativen Geschichten ist am Ende eine Timeline die alle Geschehnisse des Dominionkrieg, welche Quelle auch immer, auflistet.
Wenn ihr euch das Englische nicht antun wollt, so wäre ich auch bereit eine kostenlose übersetzung anzufertigen. Das käme dann allerdings peu à peu, und wäre auch nur mit zugekniffenen Augen erlaubt. Sollte dieser Absatz gegen die Forenregeln verstoßen, bitte den Absatz löschen, denn das war keines Falls meine Absicht. Aber eigentlich müsste es ja erlaubt sein, ich mache ja keinen Profit damit.
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Beitrag von: Kai "the spy" am 27.05.09, 16:16
Eigentlich hatte ich vor einigen Jahren mal mit ST-Romanen Schluss gemacht, weil ich mich \"richtiger\" SF-Literatur widmen wollte. Allerdings hatte ich immer noch zwischendurch diese Kurzadaptionen der TOS-Episoden von James Blish gelesen (was ich immer noch sehr gerne tue, schließlich waren die in meiner Kindheit eine meiner besten Quellen für ST). Und TITAN klang nun auch wieder so interessant. Schließlich habe ich doch mal zugegriffen und mir den ersten Band der TITAN-Reihe besorgt. Jetzt bin ich fast fertig, und ich werde sicher weiter wieder ST-Romane lesen (die weiteren TITAN-Romane, vielleicht ein paar ältere TOS-Romane, DS9-Staffel 8 klingt gut, und dieses Crossover von TITAN, TNG und DS9 hat auch mein Interesse geweckt).

Wie gesagt (geschrieben) bin ich bald mit EINE NEUE ÄRA fertig. Für andere Boards habe ich mir schon angewöhnt, Rezensionen zu schreiben, und das werde ich für diesen Roman auch machen. Wie wär\'s also, wenn wir in diesem Thread auch solche Rezensionen posten?
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 27.05.09, 16:25
Ich werde mir in nicht allzu ferner Zukunft sowohl TITAN, als auch VANGUARD zu Gemüte führen. Auf die Neuerscheinungen und vorallem auf DS9 und das Crossover freue ich mich ebenfalls schon sehr. Endlich geht es wieder los. Zumindest hat das der neue Film bewirkt.

@ Kai
Immer her mit den Reviews.  :D
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Beitrag von: Max am 27.05.09, 20:49
Eigentlich hat mir kein ST-Roman, den ich in die Hand bekam, gefallen.
Vielleicht war aber auch ein Buch wie der Roman zu \"FC\" nicht der beste Einstieg, denn super gut getroffen fand ich die Figuren teilweise nicht. Befremdlich wirkte auf mich zum Beispiel, dass Picard sich auf der neuen Enterprise-Brücke unwohl fühlte, weil sein Stuhl nun exponierter lag. Außerdem war der Schreibstil erschreckend simpel.
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 27.05.09, 22:24
Es gibt von ST wahnsinnig genial geschriebene Bücher, die wirklich gut zu lesen sind. Ich hab einige davon, wenn du magst, kann ich ja mal eine Liste der aus meiner Sicht lesenswerteren Werke in meinem Besitz aufschreiben. Würde mich generell mal interessieren, welche Bücher ihr habt. Ich glaube, so an die 100 habe ich. Sachbücher inklusive.
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Beitrag von: Friedebarth am 27.05.09, 22:32
Ich habe mit jetzt \"Die Technik der USS Enterprise\" bei Amazon bestellt, das ist dieses TNG Tech Manual.

Sonst habe ich nur Star Trek Titan - Eine Neue Ära. Das ist der erste Band. Bald besorg ichs mir den Zweiten.
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Beitrag von: Max am 27.05.09, 22:46
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Es gibt von ST wahnsinnig genial geschriebene Bücher, die wirklich gut zu lesen sind. Ich hab einige davon, wenn du magst, kann ich ja mal eine Liste der aus meiner Sicht lesenswerteren Werke in meinem Besitz aufschreiben.

Du, das wäre echt nett, denn grundsätzlich fände ich es ganz lustig, auch dieses Star Trek mitzubekommen. Bei \"unbekannten\" Crews werde ich das sicher auch nicht so kritisch sehen und hin und wieder möchte man ja auch was lesen, das nicht alle Bereiche der intellektuellen, ästhetischen Unterhaltung angesprochen werden müssen :)
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Beitrag von: Kai "the spy" am 28.05.09, 17:49
Star Trek - Titan, Bd. 1: Eine neue Ära
von Michael A. Martin & Andy Mangles, Übersetzung von Stephanie Pannen

Captain William T. Riker ist gerade dabei, den Start seines Schiffes, der U.S.S. TITAN, vorzubereiten und die letzten Posten zu besetzen, als er von Admiral Akaar den Auftrag erhält, die eigentlich geplante Forschungsmission zu verschieben und stattdessen in diplomatischer Mission nach Romulus zu fliegen. Nach der Ermordung des romulanischen Senats, die Machtergreifung des Praetor Shinzon und dessen bald darauf folgenden Tod liegt das Romulanische Sternenimperium im Chaos. Verschiedene Fraktionen befinden sich in einem Machtkampf, und Riker soll zwischen den Fraktionen vermitteln. Doch es gibt unter den Romulanern immer noch große Feindeligkeiten gegenüber der Föderation, und auch untereinander schenken sich die Fraktionen nichts. Riker muss diese schwierige Mission unter den wachsamen und kritischen Augen des Admirals erfüllen, während in seiner Crew große Enttäuschung über die verschobene Forschungsmission herrscht. Als auch die Remaner ihr Stück vom romulanischen Kuchen wollen, kann scheinbar nur noch einer helfen: Botschafter Spock! Doch hat er die turbulenten letzten Wochen überhaupt überlebt?
(http://img219.imageshack.us/img219/2281/startrektitan1.th.jpg) (http://img219.imageshack.us/my.php?image=startrektitan1.jpg)
Im Film STAR TREK - NEMESIS nehmen Will Riker und seine frischgebackene Ehefrau Deanna Troi ihren Abschied auf der ENTERPRISE, Riker hat sich nach sehr langer Zeit endlich überreden lassen, ein eigenes Kommando auf einem anderen Schiff zu übernehmen. Genau hier knüpft die neue Romanreihe an und will die folgenden Abenteuer von Captain Riker und seiner neuen Crew auf der neuen U.S.S. TITAN der LUNA-Klasse zu erzählen. Das hohe Ziel: Nach einem Jahrzehnt der Kriege gegen das Dominion, die Borg und der Konflikte mit den Klingonen und den Romulanern/Remanern will man wieder verstärkt auf die Forschung setzen. Die Sternenflotte war lange genug eine reine Kriegsflotte, es sollte Zeit sein, zu den alten Idealen der Forschung und der Diplomatie zurückzukehren. Da mutet das Thema des ersten Romans natürlich etwas befremdlich an. Aufräumarbeiten nach einer kriegerischen Auseinandersetzung? Natürlich musste nach NEMESIS irgendwie erzählt werden, was danach im Romulanischen Reich passierte. Aber was hat das mit Forschung zu tun? Offenbar ahnten die Autoren diese möglichen Bedenken der Leser voraus und bauten eine Diskussion unter dem Forscherteam der TITAN ein, in welcher sie einen der Charaktere darlegen ließen, warum es sich hierbei eben doch um eine Forschungsmission handele.

Davon ab ist die Geschichte durch aus spannend erzählt und voller Verweisen und Anspielungen auf frühere ST-Filme, -Episoden und -Romane, wobei aber alles auch soweit verständlich ist, dass man alles gelesen und gesehen haben muss, um den Roman zu genießen. Die neue Crew wird wunderbar eingeführt, ohne dabei den Handlungsverlauf großartig zu verzögern, und der treue Trekkie wird mit dem Wiedersehen einiger bekannter Charaktere belohnt. Allerdings ist es doch etwas gewöhnungsbedürftig, dass es so viele Vertreter außerirdischer Spezies an Bord gibt. Zwar gewöhnt man sich schnell an solche Nicht-Humanoiden wie den saurierartigen Dr. Ree, denn dessen Aussehen wird ausführlich beschrieben. Schwieriger sind die ganzen humanoiden Außerirdischen, die meistens nur sehr knapp beschrieben werden und es hier relativ schwer ist, sich ein Bild im Kopf zu machen. Der Roman endet nach der scheinbar erfolgreichen Beendigung der Mission auf Romulus mit einer unerwarteten Wendung und einem Cliffhanger, offenbar wollte man gleich so viele Leser an die neue Reihe binden, wie möglich. Ich persönlich halte das eigentlich für unnötig, da der Roman auch so sehr überzeugend war und Lust auf mehr machte, und Cliffhanger zwischen Taschenbüchern immer etwas schwierig sind.

Die Übersetzung ist als gelungen zu betrachten. Man merkt, dass hier Fans am Werk sind, die sich mit ihrer Übersetzung an den Synchronisationen der Filme und Serien orientieren (kein \"Starfleet\" mehr in deutschen Übersetzungen). Allerdings merkt man doch, dass hier offenbar kein Lektor korrekturgelesen hat, denn es sind doch ein paar mehr Fehler (sinnfreie Wortwiederholungen, hier und da mal ein \"n\" am Ende eines Wortes vergessen, etc.), was Lehrerkindern wie mir natürlich immer ins Auge fällt, aber den Lesespaß konnte es nicht verderben. Außerdem gönnt CrossCult dem Leser Bonusmaterial wie etwa Ausklappseiten mit Abbildungen der TITAN und redaktionelle Texte über die Entstehung der Reihe und Hintergründe zum neuen Raumschiff und dem Führungstrio Riker, Vale, Troi. Ein gelungener Anfang der neuen Reisen. 8/10
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Beitrag von: Friedebarth am 29.05.09, 19:39
Was mich schon gestört hat an Titan war die Übersetzung von Schiffnamen, wie \"U.S.S. Sonnenuntergang\", das war wirklich mehr als idiotisch.
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 29.05.09, 19:45
@ Kai
Eine sehr gute Review, die mich bestärkt, mir die Romane zuzulegen. Gerade für Unity One wären die Bücher nicht schlecht, da ich mich ja auch mit Aufräumarbeiten nach dem Dominionkrieg und dem Shinzon Putsch beschäftige.
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Beitrag von: Friedebarth am 29.05.09, 20:12
Ja, ich kann sie dir auch nur empfehlen.

Allerdings, wenn es dir nur um die Ereignisse geht, kannst du auch einfach auf Memory Beta (http://memory-beta.wikia.com/wiki/Main_Page) nachsehen, da ist alles schön zusammengefasst :)
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.05.09, 11:15
Es geht mir sicher nicht nur um die Ergebnisse, ich will ja auch mal wieder was neues trekkiges lesen und mich unterhalten lassen.
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Beitrag von: Kai "the spy" am 30.05.09, 20:52
Zitat
Original von Friedebarth
Was mich schon gestört hat an Titan war die Übersetzung von Schiffnamen, wie \"U.S.S. Sonnenuntergang\", das war wirklich mehr als idiotisch.


Da bin ich mir nicht sicher. Andy Mangles Familie kommt aus Deutschland, und auch seine Widmung im Buch war im Original wohl auf deutsch geschrieben (worauf im redaktionellen Teil zur Entstehung der Reihe hingewiesen wird). Da er offenbar eine Vorliebe für die deutsche Sprache hat (sein Adoptivsohn, für welchen er die Widmung schrieb, studiert offenbar Germanistik) könnte ich mir ganz gut vorstellen, dass dieses Schiff auch in der englischen Originalfassung einen deutschen Namen trug. Generell ist die dt. Sprache bei Amerikanern (und Japanern, aber das ist eine andere Sache) beliebter, als hierzulande viele glauben mögen. Ist zwar nicht direkt mit dem hiesigen Gebraucht von Anglizismen zu vergleichen, aber ... ein Beispiel, das sehr populäre Videospiel XENOSAGA Episode I hatte auch in den USA den wörtlichen Untertitel \"Der Wille zur Macht\".
Aber freilich weiss ich das nicht mit Bestimmtheit, müsste also von jemandem geklärt werden, der das Original gelesen hat.

@Flottenadmiral: Die direkte Post-Shinzon-Zeit auf Romulus ist aber soviel ich weiss nur im ersten Band von TITAN Thema. Aber der TNG-Roman \"Tod im Winter\", welcher im September auf deutsch erscheinen soll, beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema und spielt, wenn ich richtig informiert bin, zeitlich nach \"Eine neue Ära\".
Wenn\'s aber um \"richtig trekkiges\" geht, dann ist TITAN genau das Richtige.
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Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.05.09, 23:15
@ Kai
Zitat
@Flottenadmiral: Die direkte Post-Shinzon-Zeit auf Romulus ist aber soviel ich weiss nur im ersten Band von TITAN Thema. Aber der TNG-Roman \"Tod im Winter\", welcher im September auf deutsch erscheinen soll, beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema und spielt, wenn ich richtig informiert bin, zeitlich nach \"Eine neue Ära\".
Wenn\'s aber um \"richtig trekkiges\" geht, dann ist TITAN genau das Richtige.


Bisher habe ich mich mehr oder weniger nur mit dem aufräumen nach dem dominion Krieg beschäftigt, das Thema Shinzon habe ich bis jetzt nur knapp angerissen. Ich bin schon ganz gespannt, auf die Bücher. Die ersten 2 stehen für nächsten Monat auf meinem Plan.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 31.05.09, 13:58
Zitat
Original von Mr Ronsfield
Also ich kann jedem nur die Star Trek Vanguard Bücher ans Herz legen! Grade wenn ihr Fans von Belars Unity One und Freelancer seid werdet ihr die bücher super finden, Vanguard ist im Prinzip eine mischung aus beiden im TOS Universum, allerdings ohne so einen starken Charakter wie Belar :D Es wird in den Büchern mehr wert auf einzelne Figuren gelegt die nicht unbeding die üblichen ST Hauptkaraktäre (schreibt man das so?) sind. Außerdem sind die Tholianer sehr stark vertreten was einen besondern Reiz, zumindest für mich, ausmacht!


Habe zufällig Band 3 von Vanguard in die Hände bekommen und fand - zumindest diesen Band - weniger gut. Vor allem bei den Andorianern hat der Autor mit den geschlechtsspezifischen Vorsilben zu den Nachnamen danebengehauen IMO. Diese Idee wäre etwas für ein anderes Volk gewesen.

Auch hatte ich den Eindruck dass dort zu viele Handlungsstränge nebeneinander lagen und der Autor keinen richtig weitergebracht hat.

Zum anderen wurde hier eine Folge von \"J.A.G. - Militäranwälte im All\" eingebaut - was nicht wirklich mein Fall war.

Einzig die Szene mit der Tholian-Fregatte und der Schwierigkeit nach dem Absturz von Bord zu gelangen, die Befreiung der Tholians und der leider nur angedeutete Rote Faden um die gefundenen Gen-Stränge wußten zu überzeugen IMO

Insgesamt eher unterdurchschnittlich - da habe ich schon bessere FF-Stories gelesen ( Defender z. B. )
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Mr Ronsfield am 31.05.09, 14:07
Vieleicht muß man die ersten beiden Bücher gelesen haben um den 3 zu verstehen :D
Zu den Andorianeren kann ich nichts sagen, die sind bis jetzt in den Büchern noch nicht aufgetaucht!
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: SSJKamui am 29.09.09, 09:39
http://www.trekzone.de/content/dt/news/2009-09-27-1-frage-an-star-trek-fans-welche-romane-wollt-ihr.htm

Cross Cult hat eine Umfrage gestartet, von welchen Buchreihen die Fans am meisten wollen, dass sie hier veröffentlicht werden.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Mr Ronsfield am 29.09.09, 14:44
Ich finde \"Unity One\" gar nicht in der Umfrage  :D  :D

Ich finds aber toll das Vanguard so weit vorne ist!
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Maik am 29.09.09, 20:20
Ja schlecht wäre es nicht wenn eine Geschichte mal von hier so weit schaffen würde in so einer Umfrage.

Schön das ST11 Geschichten extra auf geführt sind, könnte ja doch ein Hoffnungsschimmer sein irgendwo das man mit den alten Universum weiter macht irgendwann von Verfilmung.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Lairis77 am 30.11.09, 11:36
Letzte Woche hab ich mir den 1. Band der DS9-Relaunch-Reihe gekauft und muss leider sagen, dass mich das Buch nicht wirklich vom Hocker reißt.

Hier die Review von  TrekNews, der ich mich zu großen Teilen nur anschließen kann:
http://www.treknews.de/treknews/newspro-treknews/static/125942943910914.php

Selbst der Angriff auf die Station war irgendwie langweilig und von den Charakteren bringt einzig Ro ein bisschen Leben in die Bude :/
Hoffen wir, das der 2. Teil besser wird!

Für einen DS9-Fan ist der Anfang jedenfalls keine Offenbarung  :rolleyes:
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.11.09, 12:31
Auch ich werde mir die 8 Staffel zulegen, aber die Kritik bei TN und deine Meinung stimmen mich dem gegenüber schon etwas misstrauisch. Aber für mich ist das Pflichtlektüre. Zum einen, weil ich DS9 Fan bin und zum anderen, muss ich wissen, wie es nach dem Krieg weitergeht, um UO ein bißchen daran zu orientieren. Auch Commander Elias Vaughn, von der Defiant und Ro Laren sind mir da sehr wichtig.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 30.11.09, 13:08
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Auch ich werde mir die 8 Staffel zulegen, aber die Kritik bei TN und deine Meinung stimmen mich dem gegenüber schon etwas misstrauisch. Aber für mich ist das Pflichtlektüre. Zum einen, weil ich DS9 Fan bin und zum anderen, muss ich wissen, wie es nach dem Krieg weitergeht, um UO ein bißchen daran zu orientieren. Auch Commander Elias Vaughn, von der Defiant und Ro Laren sind mir da sehr wichtig.


Gut dass ich nicht so sehr auf diese Serie fixiert bin...
Offen gesagt: Ich habe - außer \"The Final Reflection\" - noch kein einzies ST-Buch gelesen, dass ich besser als 3-4 bewerten würde...
Wahrscheinlich war das deshalb so gut, weil es beinahe vollständig abseits aller Serienvorgaben zum Großteil zu einer PreTOS Zeit spielt, und erst zum Ende hin in den TOS Canon mündet ( aber eben abseits der bekannten Charas )

Und wenn ich diese Kritik lese reiht sich AVATAR nahtlos in diese mauen ST-Werke ein...
Irgendwie lustig finde ich, dass die diversen STAR WARS Autoren durchwegs spürbar mehr los haben - da gibt es wirkliche Highlights ( \"Entführung nach Dathomir\" kann ich nur empfehlen - aber auch die \"Erben des Imperiums\"-Trilogie und die X-Wing Reihe sind sehr lesenswert... )
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.11.09, 13:14
Also es gibt schon einige geniale ST Bücher, die auch sehr gut geschrieben sind. Die meisten sind allerdings uralt. Wenn ich wieder im Land bin, mache ich mal eine Liste der lesenswerten, die in meinem Schrank stehen.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 30.11.09, 13:17
Komisch, dabei gilt doch gerade der DS9-Relaunch als der beste? Was eigentlich auch nicht allzu schwer sein sollte, denn ich habe den Voyager-Relaunch gelesen, und der war wirklich unterirdisch. Enterprise ist auch durchgehend lieblos und wenn ich lese, dass es in der Fortführung zu TNG wieder nur um die Borg geht, habe ich schon gar keine Lust, zu DEN Büchern zu greifen. Die besten Serien sind bisher tatsächlich diejenigen, die mit völlig neuen Mannschaften und Konzepten aufwarten (New Frontier, Vanguard)

Alle anderen scheinen nicht zu wissen, wie sie die Geschichte der bekannten Charaktere fortführen sollen. Ich vermisse ein bisschen die Romane, die einfach zur Laufzeit der entsprechenden Serien gespielt haben, und einfach nur eine gute Geschichte erzählen wollten, anstatt tausend Querverbindungen zu anderen Buch-Serien zu präsentieren. (Heh, man könnte sagen, die richtigen Bücher sind auf Fan-Fiction Niveau gekommen. Ob das was gutes, oder etwas schlechtes ist, darf jeder für sich selbst entscheiden :P)

Habt ihr eigentlich was dagegen, wenn ich hier in dem Thread auch hin und wieder was zu den Trek-Comics schreibe? Ich glaube dafür braucht man keinen eigenen Thread. Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür?
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.11.09, 13:21
@ Star
Zitat
Habt ihr eigentlich was dagegen, wenn ich hier in dem Thread auch hin und wieder was zu den Trek-Comics schreibe? Ich glaube dafür braucht man keinen eigenen Thread. Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür?


für mich ist das auch Literatur und kann gerne auch hier diskutiert werden. Ich würde das sogar begrüssen, da ich bei den Comics überhaupt nicht durblicke. Mein GO hast du.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 30.11.09, 13:32
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Also es gibt schon einige geniale ST Bücher, die auch sehr gut geschrieben sind. Die meisten sind allerdings uralt. Wenn ich wieder im Land bin, mache ich mal eine Liste der lesenswerten, die in meinem Schrank stehen.


\"The Final Reflection\" ist eins der uralten... ( 1984 )

Darin wird das Leben des Klingon-Captains Krenn ( Vrenn ) beschrieben - einfach toll gemacht...
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.11.09, 13:56
Das Buch kenne ich gar nicht. Was ich sehr empfehlen kann ist ISHAMEL.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 30.11.09, 14:22
Zitat
Original von ulimann644
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Also es gibt schon einige geniale ST Bücher, die auch sehr gut geschrieben sind. Die meisten sind allerdings uralt. Wenn ich wieder im Land bin, mache ich mal eine Liste der lesenswerten, die in meinem Schrank stehen.


\"The Final Reflection\" ist eins der uralten... ( 1984 )

Darin wird das Leben des Klingon-Captains Krenn ( Vrenn ) beschrieben - einfach toll gemacht...


Das kenne. Finde ich wirklich klasse.

Wobei es durchaus Schnitttpunkte zu TOS gibt da Krenn mit dem jungen Spock schach spielt und auf den Großvater von Pille trifft.

@Belar
ishmael ist auch lustig, ist aber in sachen zeitreisen komplizierter als man es in TOS zeigte.

WAS ich sehr mag ist \"was kostet dieser Planet?\"

Klingonen und Föds versuchen mit diplomatie an die schürfrechte eines Planten voller Dilizium zu kommen. Doch die bewohner wehren sich mit einer Waffe gegen die es keine Schutzschilde gibt: Humor
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 02.01.11, 13:30
Meine güte, hier is ja ewig nix passiert.

Liest einer von euch eigentlich noch \"offizielle\" Star Trek Romane?

Habe mir gerade bei Amazon die ersten 4 Romane zu \"Star Trek - Titan\" bestellt.
Den ersten hatte ich irgendwann schon ma gelesen, is aber nicht mehr in meiner Sammlung.

Da werde ich dieses Jahr ja wieder einiges zum Lesen haben  :))  :))
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Mr Ronsfield am 02.01.11, 13:36
Ich komme kaum dazu die Fanfiction hier zu lesen!  :( Aber ich hab auch noch nie viel gelesen! :rolleyes:
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 02.01.11, 14:08
Ich interessiere mich sehr für die TITAN und die VANGUARD Reihe. Ich besitze auch ein Buch aus William Shatners letztem Zyklus, es ist nur leider das letzte und die anderen drei, die ich dazu benötige sind mir zu teuer. Inzwischen lese ich fast nur noch Fanatsy würde aber wie gesagt, demnächst mit TITAN, VANGUARD und der DS9 Staffel 8 in Buchform beginnen. Hab ich jedenfalls vor. Da ich mal wieder was anderes lesen möchte. Ansonsten, wenn mir der Sinn nach Star Trek steht, lese ich FanFiction.

@ Ronny

Aber UO wird doch auch von dir gelesen oder? Zumindest war das mein letzter Stand.  :D
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Mr Ronsfield am 02.01.11, 14:34
Ja an Unity One bin ich dran! :]
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 02.01.11, 14:48
Freut mich zu hören. :bounce:
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 02.01.11, 15:43
Zitat
Original von David
Liest einer von euch eigentlich noch \"offizielle\" Star Trek Romane?


Hier, Ich! :D

Gelesen bisher:

VOY: Homecoming (Part 1)
VOY: The Farther Shore (Part 2)

TNG-Relaunch:
- Resistance
- Q&A
- Before Dishonour
- Greater Than The Sum

Destiny (TNG, Titan, Aventine, Columbia):
- Gods Of Night (Part 1)
- Mere Mortals (Part 2)
- Lost Souls (Part 3)

Aventine: A Singular Destiny
VOY: Full Circle
Titan: Over A Torrent Sea

Aktuell lese ich:

Star Trek Online: The Needs Of The Many

Zum Lesen bereit stehen darüber hinaus:

VOY: Unworthy
Titan: Synthesis
TNG: Losing The Peace

Typhon Pact:
- Zero Sum Game (Part 1)

Ich empfehle DEFINITIV, wenigstens die Destiny-Trilogie zu lesen, die demnächst von Cross Cult auch auf Deutsch übersetzt werden wird soweit ich weiß. Die Ereignisse dieser Bücher sind für das Trek-Universum noch einschneidender, als der Dominionkrieg und die Attacken durch die Borg.

Die Destiny- und Typhon Pact-Handlungsbögen sind so ziemlich die umfassendste Gesamthandlung die es in Trek jemals gegeben hat und zieht sich durch alle Buchreihen, von TNG über VOY und DS9 bis hin zu Titan, der neuen Aventine und der New Frontier-Reihe.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 03.01.11, 20:18
Ich habe mir ja auch lange schon vorgenommen, mal wieder ein ST-Buch zu kaufen.
Nach den ersten Erfahrungen erwarte ich mir dabei aber eher lustige Unterhaltung als Qualität.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 03.01.11, 21:38
Bin auch ein fleißiger Leser. Unsere Bibliothek ist sehr umfangreich und da findet man sogar neue Trek-Romane. Da ist es natürlich schwer, nicht zuzugreifen. Ich konzentriere mich inzwischen aber nur noch auf die selbstständigen Buchreihen wie New Frontier, Vanguard, oder SCE. Die Relaunches von Enterprise, TNG und Voyager - das was ich davon gelesen habe - fand ich schlecht. Anfangs habe ich ja gejubelt, dass das Trek-Universum in der Literatur näher zusammenrückt, auch mal Crossover vorkommen, und Charaktere getauscht werden. Das hat aber so derbe überhand genommen, dass man die einzelnen Romane kaum noch einer Serie zuordnen kann. Dazu noch der überwiegende miss-... äh gebrauch der Borg. Destiny boykottiere ich, obwohl David Mack inzwischen zum besten Trek-Autor avanciert ist und bei mir hoch im Kurs steht. Aber so gut es auch geschrieben sein mag - dass man den Quadranten schon wieder in Schutt und Asche legt, und zwar weitaus schlimmer als je zuvor -, das brauche ich nicht. Es ist Star Trek, nicht Star Wars. Ich habe das Gefühl, dass man sich mit den großen Serien in eine Sackgasse gesteuert hat.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.01.11, 07:47
@star
weil du NF liest, aheb ich gleich mal ne Frage.

ginbt es außer den ersten sechs Bänden auch noch weitere in deutsch?
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.01.11, 09:59
Nein. Und der sechste Band endet so ziemlich mit dem fiesesten Cliffhanger, der mir je untergekommen ist.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.01.11, 10:01
Zitat
Original von Star
Und der sechste Band endet so ziemlich mit dem fiesesten Cliffhanger, der mir je untergekommen ist.


Das ist es ja gerade.  :(  :(  :(
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 04.01.11, 11:44
Ja Jungs, jetzt bitte, keine solchen Andeutungen!!!!  8o  8o  8o
Ich möchte jetzt wirklich wissen, was das für ein Cliffhanger ist (und gegen seine Auflösung habe ich natürlich auch nix ;) :D)
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.01.11, 11:52
Naja Mac Calhoun (der Captain) hält eine rede über den heldenhaften Tod seines Sohnes und dann kommt der Satz

Zitat
fünf Minuten bevor die Excalibur explodierte.


Und dann ende.

Ich habe mich dann erstmal bei Mem Beta schlau gemacht, wer das alles Überlebt.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 04.01.11, 12:04
Ah, okay! Danke für die Info! Na gut, in fünf Minuten kann ja viel passieren :D
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.01.11, 12:14
Überhaupt finde ich DNG super.

jetzt da ich diue ersten sechs Bücher kenne, fühle ich mich auf der USS Ecalibur hemisch.

Peter David hat eins ehr starke sTalent einzigartige realtisch wirkende Chraktere zu erschaffen.

von der maincrew sind mir Si Cwan, Kebron (am ebsten beide zusammen Ich sage nur \"Föderatiosnbotschaft auf Thallon\"), Burgy (am besten zusammen mit Selar) und das Kommandoduo.

Lefler und Mark sind ein wenig im Hintertreffen, wobei Robin durch ihre Mutter eine interessante Aufwertung erhielt. Nur aus McHenry werde ich nicht ganz schlau.

Und dann die ganzen Gegener sind auch IMO keine 08/15 Fieslinge.
Titel: ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 07.01.11, 13:36
So, heute sind auch die von mir bestellten 4 Bände von \"Star Trek Titan\" mit der Post gekommen.

Hab ich also wieder was zum Lesen.

Bin gespannt, wie die Story weitergeht, nachdem ich ja den ersten Band schon mal vor ein paar Jahren gelesen hatte.

Aber ich denke, ich werde mir den ersten Band noch ma vornehmen, damit ich gedanklich auch wieder reinkomme.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Thunderchild am 05.04.11, 19:04
Ich habe mir kürzlich das Star Trek Comic "Nero" zugelegt, welches ich in der letzten Ausgabe meines kleinen Clubmagazins rezensiert habe. Ich dachte mir mal, ich lass euch daran teilhaben:

Comic Review
Star Trek -"Nero"


(http://www.comicblog.de/wp-content/upload/2010/06/star_trek_nero.jpg)

Über die neue Zeitlinie die durch Star Trek 11 eingeführt wurde kann man denken wie man will, Fakt ist sie ist da. Und dazu kommen nun langsam natürlich Merchandising Artikel und Begleitliteratur.
Schon in Star Trek „Countdown“, dem Vorauscomic hatte man versucht die Hintergründe und die Logiklöcher im letzten Star Trek Film zu schließen. Countdown erzählte die Ge-schichte des angehenden 25 Jahrhunderts in dem eine Supernova die Kernwelten der Romulaner vernichtete. Nero, ein einfacher Bergarbeiter gehört zu den wenigen Überle-benden seines Volkes und sinnt auf Rache. Durch ein schwarzes Loch landet er mitsamt seinem zum Kriegsschiff aufgerüsteten Schlachtkreuzer Nerada im 23 Jahrhundert, wo er eine Schicksalhafte Begegnung mit der USS Kelvin hat. Das Sternenflottenschiff rammt die Nerada, wodurch das Bergbauschiff für einige Zeit außer Gefecht gesetzt wird.
Hier beginnt die Handlung des Comics „Nero“.

Plot:
Die Nerada liegt schwer beschädigt im All und benötigt Zeit um dank der Borgtechnologie zu „heilen“. Doch soviel Zeit bleibt den Romulanern nicht, denn eine Flotte klingonischer Schiffe unter Captain Kor beginnt das wehrlose Schiff zu entern.
Trotz erbitterter Gegenwehr geraten Nero und seine Crew in Gefangenschaft und werden nach Rura Penthe gebracht. Die Nerada wird im Orbit in eine Sicherheitsverwahrung ge-steckt, um an die Geheimnisse dieses Schlachtschiffes zu kommen.
Die Jahre vergehen. Nero’s Hass wird durch die klingonische Folter und die Zwangsarbeit immer weiter geschürt, so dass er nur noch einen Gedanken hat. Er will den Mann töten, der seiner Meinung nach die Katastrophe um den Untergang Romulus zu verschulden hat. Er will Spock das antun, was er miterleben musste.
Zwanzig Jahre später liegt die Nerada immer noch in Quarantäne. Die Klingonen haben zwar versucht sie auseinanderzunehmen, aber das Schiff ist immer wieder nachgewachsen und hat sich selbstständig repariert. Eines Tages erwacht sie selbstständig zu neuen leben und vernichtet die orbitalen Kontrollen und feuert auf die Strafkolonie. In dem Durcheinander gelingt es Nero, seiner Crew und einigen Mitgefangenen zu fliehen und sich auf sein Schiff abzusetzen.
Doch, die Nerada liegt nicht mehr unter seiner Kontrolle. Sie steuert sich selbst auf ein unbekanntes Ziel zu. Ein Ziel namens V’Ger…
V’Ger hat in der Nerada einen verwandten Geist gespürt und sie deshalb zu sich gebracht. Nero nutzt die Chance durch das Allwissen des Maschinenwesens zu berechnen wann Spock durch das schwarze Loch kommen wird und kann den Botschafter daher rechtzeitig gefangen nehmen um an die rote Materie zu gelangen und ihn auf Delta Vega auszuset-zen.

Kritik:
Nun, sowohl „Countdown“ als auch „Nero“ sind dringend notwendig, wenn man Star Trek 11 wirklich verstehen will. Der Film hat einfach zu viele Fragen aufgeworfen die nun in den Comics beantwortet werden. In diesem Fall hauptsächlich die Geschehnisse nach dem Zwischenfall mit der Kelvin. Als Kinobesucher konnte man sich schon fragen, was hat Nero die zwanzig Jahre lang getrieben? Warum ist er nicht nach Romulus zurückgekehrt und hat die Nerada übergeben um das romulanische Sternenimperium zur dominierenden Macht werden zu lassen? Das sind Fragen, die hier beantwortet werden.

Leider muss man sagen, das teile der Story zu weit hergeholt wurden. Der ganze Plot um V’Ger hätte man sich sparen können. Die Nerada fliegt mal so eben an den Rand des Delta Quadranten, um sich mit V’Ger zu treffen, und Nero verbindet sich mit dem Wesen in einer Gedankenverschmelzung, um Herauszufinden, wann Spock erscheinen wird. Danach spaziert man einfach wieder von dannen, als wenn nichts gewesen wäre… Hm, das verursachte mir beim Lesen einige Bauchschmerzen und macht ein eigentlich perfektes Comic zunichte.

Die Zeichnungen aus der Feder von David Messina, der bereits für „Countdown“ verant-wortlich war, sind wieder sehr gelungen. Messina gelingt es hierbei auch das Design von Star Trek 11 gekonnt mit dem bestehenden Designs vorheriger Star Trek Filme und Serie zu verbinden. Bestes Beispiel sind die Klingonen, ihre Uniformen und Raumschiffe.

Die deutsche Ausgabe hält noch einige Covergallerien und ein Interview mit Nero Darsteller Eric Bana bereit.

Hier zwei Vorschauseiten:
http://img.trekmovie.com/images/comics/nero_1p_4.jpg (http://img.trekmovie.com/images/comics/nero_1p_4.jpg)
http://www.comicbookresources.com/images/previews/idw/startrek/nero/NERO1page10.jpg (http://www.comicbookresources.com/images/previews/idw/startrek/nero/NERO1page10.jpg)

Fazit:
Alles in allem war das Comic nicht schlecht, und erzählt einige ergänzenden Fakten zu Star Trek 11. Die Handlung selbst ist ein wenig trocken rübergebracht, was auch daran gelegen haben kann, das man das Ende des Comics bereits zwangsweise kennt. So etwas wie Spannung vermisst man aber trotzdem zu jeder Zeit.
Einen weiteren Punkt Abzug gibt es für den gesamten V’Ger-Plot. Der ist so unglaubwürdig dargestellt, das ich die betreffenden Seiten des Comics am liebsten rausreißen möchte. Da hätte man sicherlich eine bessere Methode finden können, wie Nero Spock’s Ankunft berechnet.
3 von 5 Punkte
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 07.04.11, 13:04
Also wenn ich das so lese und ich habe von den ST XI Comics absolut keine Ahnung, ist mir die V'Ger Sache ebenfalls zu weit hergeholt und dann die Sache mit der Borgtechnologie bei einem Bergbauschiff, wenn nichtmal romulanische Militärschiffe Borgtechnologie haben bringt mich ebenfalls zum Grübeln. Meines Wissens nach sind die Romulaner nie groß begegnet. Mal abgesehen von den paar Romulanern, die assimiliert wurden. Aber die Technologie der Borg zu erhalten würde bedeuten, dass man die Borg besiegen muss, oder eines ihrer Schiffe, das kampfunfähig ist, auszuschlachten. In dem Fall verstehe ich es ebenfalls nicht, wie Nero nicht mit der Narada nach Romulus fliegt und das Schiff dem Prätor übergibt, um die Romulaner zu DER Macht des Quadranten zu machen. Und dann stellt sich mir noch die Frage, seit wann beherrschen die Romulaner denn die Gedankenverschmelzung? also die Erklärungsversuche und der Versuch offene Fragen zu beantworten, können mich schon alleine durch diese Rezension nicht überzeugen. Ich bezweifle, dass das die Lektüre des Comics könnte. Es wurde einfach bei dem ST XI Plot zu wenig nachgedacht und bei mir drängt sich der Gedanke auf, dass dies bei den Comics seine Fortsetzung findet.

Gruß
J.J.
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Beitrag von: Thunderchild am 07.04.11, 15:23
Also wenn ich das so lese und ich habe von den ST XI Comics absolut keine Ahnung, ist mir die V'Ger Sache ebenfalls zu weit hergeholt und dann die Sache mit der Borgtechnologie bei einem Bergbauschiff, wenn nichtmal romulanische Militärschiffe Borgtechnologie haben bringt mich ebenfalls zum Grübeln.

Das mit der Borg Technologie wurde im Comic "Countdown" nur kurz angerissen. Da wird Neros Bergbauschiff in einer geheimen Basis des Tal'Shiar zur Waffe umfunktioniert, und bekommt auch die Borg Technologie. Klang auch für mich im ersten Moment etwas fanboyisch, aber muss man ja auch bedenken, das "Countdown" gut zwanzig Jahre nach "Nemesis" spielt. In der Zeit kann viel passiert sein. Die Borg Technologie muss ja nicht aus erster Hand stammen. der Tal'Shiar kann auch anders daran gekommen sein.

Und dann stellt sich mir noch die Frage, seit wann beherrschen die Romulaner denn die Gedankenverschmelzung?

In den zwanzig Jahren seiner Gefangenschaft auf Rura Penthe trainiert Nero mithilfe einer Droge seine Fähigkeiten. Aufgrund dessen gelingt es ihm die antiken Kräfte seiner Vorfahren zu aktivieren und kann mit seinem 1 Offizier und der Narada telephatisch kommunizieren.

Das Comic ist nicht unbedingt schlecht, aber eben gut ist es auch nicht. Dafür geht man viel zu rüde mit dem Star Trek Universum um.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 13.06.11, 17:29
In Potsdam auf der ST Ausstellung gab es auch einen Shop für diverse ST Artikel, darunter auch Bücher von Crosscult.

Und auf Empfehlung habe ich mir das Buch Ein Stich zu rechten Zeit gekauft.

Und zwar von Andrew J. Robinson also Mr. Garak himself.

Und natürlich geht es dabei auch um unseren Lieblingsschneider/ Spion

Kurzinhalt:

Garak schreibt einen breif an Julian über sein leben auf cardassia nach dem ende des Dominionkreiges und geht dabei darauf ein, wie sein Leben ihn zu diesen Punkt geführt hat.

Kritik:

Wenn man sich daran gewöhnt hat mit drei Zeitebenen zu jonglieren, ist das Buch ein Hochgenuss. Interessante einblicke in eine cardassianische Kultur aber auch auch in die Denkweise von garak, da es aus der Ich perspektive geschrieben wurde. Und hier ist es echt von vorteil, dass es von dem Mann stammt der Garak gespielt hat.

Und anders als vielleicht in den Büchern von Bill Shatner wird garak nicht auf ein Podest gehoben. Der cardassianer zeigt auf wie ihn die Gesellschaft und anderer beeinflussten, zu dem machten was er später wurde (Hierbei ist besonders Tain aber auch seine Jugendliebe zu nennen), aber auch welche eigene entschediungen er traf und die teilweise gemäß der cardassianschen Kultur falsch waren. Und ja man gewinnt wirklich den Eindruck, eine fremde Kultur kennenzulernen.

Fazit: das Buch ist für alle Fans von Cardassianern und vor allen Garak ein muss.

PS: Danke an Lairis für die tolle Buchempfehlung.  :) :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Lairis77 am 13.06.11, 19:44
Gern geschehen :).
Ich hab es bisher nur auf Englisch gelesen, finde aber auch, dass sich Andy Robinson große Mühe mit der cardassianischen Kultur gibt und überhaupt einen tollen Schreibstil hat!
Der Mann ist ein Multitalent :respect:.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 14.06.11, 12:08
Andrew hat ein Buch geschrieben?
Na das ist ja geil. als Garakfan der ersten Stunde ist das für mich Pflichtstoff. Kann man das auf Amazon bekommen?
Ich muss mir echt mal wieder einen Stoß mit neuen ST Büchern kaufen.

Anscheinend sind die ST Bücher wieder im kommen. Was ich davon verschlungen habe ist nicht mehr feierlich. Mein Regal ist heute noch voll davon.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Lairis77 am 14.06.11, 12:17
Andrew hat ein Buch geschrieben?
Na das ist ja geil. als Garakfan der ersten Stunde ist das für mich Pflichtstoff. Kann man das auf Amazon bekommen?

Yep: http://www.amazon.de/Star-Trek-Space-Nine-rechten/dp/3941248928/ref=cm_cr_pr_product_top (http://www.amazon.de/Star-Trek-Space-Nine-rechten/dp/3941248928/ref=cm_cr_pr_product_top)

Ich glaube, ich kaufe es mir auch noch mal auf deutsch, denn die Übersetzung soll auch sehr gut sein.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 14.06.11, 12:21
Ja, Crosscult bringt ein paar ST Bücher raus.

neben Vangurad und Titan werden derzeit die bisher erschienenen DNF Bände neu aufgelegt. Im Sommer kommt, wenn ich mich nicht ver "Captains Table" mit der geschichte von Mac über den Verlust der USS Grissom.

und ich schätze ab nächstes jahr bekommt man auch die DNF Bände die Heyne nicht mehr rausgebracht hat.

zudem gibt es einige einzelwerke zu den verschiedenen Serien sowie die Staffel 8 zu ds9

guckst du mal hier

http://www.cross-cult.de/ (http://www.cross-cult.de/)

@lairis
Also ich fand den text sehr hochwertig übersetzt. und zudem sind mir keine stilblüten aufgefallen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 14.06.11, 12:23
Anscheinend sind die ST Bücher wieder im kommen.

Sind sie, vor allem da nach der ST XI-Geschichte relative freiheit besteht, was man mit dem Universum anstellen kann. Die Roman-Zeitlinie läuft komplett separat, nach dem was man so mitbekommt.

Ich empfehle die "Destiny"-Trilogie (gewissermaßen Star Treks "9/11") eigentlich grundsätzlich weiter, da sie in meinen Augen das beste Trek seit DS9 darstellt, aber da gibt es unterschiedlcihe Ansichten. Verständlich dass ein so radikaler Umbruch nicht nur mit Wohlwollen aufgenommen wird.

Was "A Stitch In Time" angeht, wenn ich mit den "Dresden Files" durch bin, werd ich mir das Buch glaube ich auch gönnen. Garak ist einfach zu genial, als dass ich mir das entgehen lassen könnte. Und wenn ihn einer gut schreiben kann, dann wohl der Schauspieler, der ihn so lange so gut gespielt hat.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 14.06.11, 12:47
Also Vanguard, DS9 und Destiny interessiere mich schon sehr lange. Ich denke, ich werde mal die kommenden Monate auf Uniformen und DVDs verzichten und mich mit neuen Büchern eindecken. Ich habe einfach mal wieder Lust auf ST, vorm schlafen gehen. Ich lese schon seit Jahren fast nur Fantasy und irgendwie vermisse ich das Trekfeeling und radikale Umbrüche sind für mich nicht schlimm, denn ich weiß ja, dass ich mein Universum anders schreiben kann.  :D

Für mich sind das dann eben paralelle Zeitlinien.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 14.06.11, 13:23
Du könntest ja auch Morning star Entscheidungen II lesen. ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Oddys am 14.06.11, 13:27
Wirklich uneigennützige Werbung Alex. ^^
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 14.06.11, 13:39
@ Alex

Das wäre eine Idee, die ich wohl umsetzen werde. Bin bereits am drucken.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 17.07.11, 11:19
Danke für Deinen Review, Thunderchild :)
Ich finde es sehr interessant, zu lesen, womit man versucht hat, die Plot-Schwierigkeiten zu beheben.



Leider muss man sagen, das teile der Story zu weit hergeholt wurden.
Ja, das klingt eindeutig so, als sei das der Fall.
Ich finde es schon wieder uninspiriert genug, dass Nero und seine Leute gleich wieder bei Rura Penthe landen musste, aber gut, im Vergleich zu der Sache mit V'Ger ist das ja ein zu vernachlässigendes Detail.

Die Lösungen, die die Logiklöcher von JJAs ST-Film hinterlassen sind, wurden also nur scheinbar geschlossen, denn durch die Erweiterung auf die Borg, Klingonen und V'Ger gewinnt die (Gesamt)Geschichte ja nicht an der eigentlich nötig gewesenen Klarheit.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 17.07.11, 12:59
Ich hab nach längerer Zeit vollkommener Lese-Abstinenz (und darauf folgend eher Fantasy-Büchern) mal wieder zu einem Trek-Buch gegriffen:

"Watching The Clock" ist das erste (und hoffentlich nicht einzige) Buch aus der "Department of Temporal Investigation"-Reihe. Geschrieben wurde das Buch von Christopher L. Bennett, der mich bereits mit "Greater Than The Sum" und "Over A Torrent Sea" als einer der wenigen Autoren von Trek begeistert hat, der wirklich gut mit wissenschaftlichen Themen umgehen kann.

Vorweg: Durch bin ich noch nicht, ich kann also nur einen Ersteindruck schildern - aber der ist großartig.

So wie Bennett in "Greater Than The Sum" die vielen widersprüchlichen Canonischen und Non-Canonischen Fakten um die Borg aufgerollt und miteinander in Einklang gebracht hat, so tut er es bei "Watching The Clock" mit Zeitreisephänomenen. Allerdings sind die Erläuterungen darüber, wie verschiedene alternative Zeitlinien miteinander interagieren, wann und unter welchen Umständen eine von der anderen "überschrieben" werden kann und dergleichen, teilweise etwas schwer zu verstehen. Wenn man mit Begriffen wie "Quantenverschränkung" und "Entropie" nichts anfangen kann, liest sich das Ganze dadurch wohl eher wie langweiliges, gehaltloses Technobabble, auch wenn es die Wurzeln in realer Physik hat.

Das Buch folgt primär den Agenten Marion Dulmur und Gariff Lucsly, die manche vielleicht noch aus DS9s "Trials and Tribble-ations" kennen dürften. Die zwei waren die absolut humorlosen Typen, die Sisko über die Zeitreise interviewed haben. Auch hier beweist Bennett übrigens einen Sinn für Humor und "glattziehen" des Canon, denn einige "Fehler" werden mit einem Augenzwinkern angesprochen (so z.B. die Tatsache, dass Dulmurs Name teilweise auch Dulmer geschrieben wird - ein häufiger Fehler von denen, die ihn zum ersten Mal hören. Und nein, die beiden sind kein Paar, sondern einfach nur sehr, SEHR eng befreundete Partner ;)).
In Rückblenden wird die Vorgeschichte der beiden erzählt, wie sie zu Partnern wurden, Dulmurs Aufnahme ins DTI (die wiederum einen direkten Zusammenhang mit den Experimenten eines gewissen Dr. Manheim hat, dem die Enterprise-D begegnete) und dergleichen. Die beiden werden insgesamt deutlich sympathischer beschrieben, als sie in der einen DS9-Episode waren. Lucsly ist der einzige der beiden, der einen sprichtwörtlichen "Stock im Ar***" hat - und so wie ich das lese auch nur, weil er Autist ist oder zumindest autistische Verhaltensweisen aufweist. Zudem werden über Lucsly Witze gemacht, er wäre "in Wirklichkeit ein Vulkanier" (Dulmur: "Das ist zu offensichtlich, um wahr zu sein.") oder er habe eine wortwörtliche "eingebaute Uhr". Dulmur ist wesentlich flexibler und wärmer, auch wenn ihm zeitbezogene Witze mittlerweile zum Hals raushängen.

Ein weiterer Pluspunkt: Die Sicht auf die Sternenflotte von außen. Das DTI sieht in Starfleet ein einziges riesiges temporales Desaster, das nur darauf wartet zu passieren (Danke, Archer, Kirk, Picard, Sisko und Janeway...). Dementsprechend geben sich verächtliche Kommentare über "Starfleet-Idioten, deren Neugier größer ist als ihr Verstand" gewissermaßen die Klinke in die Hand. Und es ist ja nicht so, als wären die Befürchtungen des DTI oder ihre Sicht von Starfleet-Offizieren völlig unfundiert. Das DTI ist einfach nur - allein per definitionem - konservativ eingestellt und lieber zu vorsichtig, als zu neugierig. Was will man von einer Behörde, deren einziger Sinn die Erhaltung des Status Quo ist auch anders erwarten? ;)

Wenn ich mit dem Buch durch bin, gibt es eine komplette Rezension.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 17.07.11, 13:11
Hey, das klingt sehr witzig und da ich ja selbst sehr am DTI interessiert bin, nun meine Frage ob es die Bücher auch in Deutsch geben wird?
Die beiden termporalen Ermittler fand ich damals schon toll und witzig. Dass sie auch mit Paul Mannheim in Verbindung stehen empfinde ich als gut durchdacht und konsequent.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 17.07.11, 14:24
Crosscult scheint auf Dauer so ziemlich alle Bücher übersetzen zu wollen, also würde ich spontan mal auf "irgendwann ja" tippen. Aber wann "irgendwann" ist, das steht in den Sternen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 17.07.11, 16:15
Super. Wann sie rauskommen, ist mir erstmal weniger wichtig. Ich fange jetzt erstmal mit TITAN, DS9 S8 und VANGUARD an.
Danke für die Auskunft. Kannst mich gerne auf dem laufenden halten.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 19.07.11, 22:04
So, ich bin mit "Watching The Clock" durch. Und das Fazit ist mehr So-lala als großartig, auch wenn mir Bennetts Stil sehr gut gefällt. Aber der Reihe nach...

Der Roman folgt zwei Agentenpaaren: Einmal Marion Dulmur und Gariff Lucsly, und auf der anderen Seite dem Frischling Teresa Garcia und ihrem deltanischen Mentor Meyo Ranjea. Während Lucsly und Dulmur im Laufe des Buches den Ereignissen und Beteiligten des Temporalen Kalten Krieges auf der Spur sind, erforschen Garcia und Ranjea die mysteriöse "Axis Of Time", ein temporales Konstrukt, das sich im wahrsten Sinne des Wortes quer durch die Zeitlinie zieht.

Viel mehr gibt es spoilerfrei zum Plot nicht zu sagen, denn einen großen Teil des Buches machen Rückblenden aus, die überwiegend den Werdegang von Dulmur und den Beginn und Verlauf seiner Zusammenarbeit mit Lucsly erzählen. Ohne sagen zu wollen, dass die Geschichte nicht ihre Höhepunkte hat, aber mit fehlten etwas die spektakulären Elemente eines "Destiny", die einem die Kinnlade auf den Boden fallen lassen. Hier hat Bennett deutlich Potenzial verschenkt. Den einzigen Ansatz dafür hat der Epilog, aber das bleibt auch nur bei dem Ansatz.

Dafür gewinnt er es an anderer Stelle zurück. Vor allem Dulmur und Lucsly sind sehr interessant geschrieben und ergänzen sich sehr gut, der lockerere und emotionale Dulmur konstrastiert sehr gut mit dem autistisch-pedantischen Lucsly (Bennett schreibt in seinen Kommentaren, Lucsly sei wirklich als Asperger-Autist angelegt gewesen). Nicht das letzterer zu einer Sheldon-Cooper'schen Parodie verkommen oder uninteressant und steif wirken würde. Er passt einfach sehr gut zur DTI, deren primärer Zweck es ist, dass der historische/temporale Status Quo erhalten bleibt. Zudem bleibt gerade Lucsly dadurch interessant, dass er der einzige Hauptcharakter ist, dessen Werdegang der Leser nicht präsentiert bekommt und trotzdem mehrfach angedeutet wird, dass er einiges geleistet haben muss, um sich den Respekt vieler "Vorgesetzter" aus der Zukunft zu verdienen.

Was das Buch wirklich interessant und toll macht: Bennetts Fähigkeit, mit dem Canon zu spielen. So ziemlich jede Zeitreisestory EVER, Onscreen plus ein paar Romane und Comics, wird wenigstens am Rande erwähnt. So ziemlich jede Rasse und Fraktion, die jemals in Zusammenhang mit Zeitreisen erwähnt wurde, hat einen kurzen oder längeren Auftritt. Logiklücken werden gestopft. Fragen aufgeklärt. Verbindungen hergestellt.
Das Buch ist auf TVTropes sehr treffend mit dem Begriff "Continuity Porn" beschrieben worden und ich neige dazu, dem Recht zu geben. Eine kurze, längst nicht vollständige Liste der Dinge, die Bennett "geradebiegt" oder ausbaut:
- Zusammenführung des gesamten Trek-Zeitreise-Canon mit der Viele-Welten-Theorie (quasi im Vorbeigehen zementiert er auch nochmal eindeutig, dass die ST-XI-Zeitlinie die "Prime"-Kontinuität nicht überschrieben haben KANN, in Form eines sehr subtilen Seitenhiebs) (Bonuspunkte für eine REALWISSENSCHAFTLICHE Theorie statt gehaltloses Technobabble)
- Aufklärung der Zusammenhänge im TCW, Herausarbeitung der einzelnen Fraktionen, Einbezug der Zeitschiffe aus dem 29. Jahrhundert (s. "Relativity") und der "Aegis" (der Gruppe, für die unter anderem Gary Seven arbeitet)
- Erklärung warum der TCW seit der Gründung der Föderation nie wieder eine Rolle gespielt hat (Bonuspunkte für eine extrem logische und mit der Romankontinuität super harmonierende Lösung)
- Grund für die Zeitreise der Borg in First Contact und warum das Kollektiv seitdem nie wieder zu diesen Mitteln gegriffen hat
- Zusammenführung der Augments mit dem TCW (es ergibt im Kontext mehr Sinn, als es den Anschein hat) und zugleich eine Erklärung, warum in Star Trek die Erde der 1990er auf einmal über die technischen Mittel zur Züchtung von Augments verfügt
- Lüftung der Identität des "Future Guy" (oder, weil das so ein blöder Spitzname ist, des "Sponsors")

Was ermüdend werden kann, ist das recht häufig die harte Quantenmechanik ausgepackt wird und sich kein Charakter die Mühe macht, für den Leser einfache Analogien zu konstruieren. Ich musste manche Stellen zweimal lesen und hatte immer noch nicht alles begriffen. Und stellenweise trägt ein quantenmechanischer Vorgang Storyelemente. Einerseits toll, dass sich Bennett so um korrekte Recherche bemüht (wie immer, deswegen liebe ich ihn ja auch so), andererseits ist es blöd, dass einige Dialoge arg theorielastig und abstrakt sind.

Zwei Bonuspunkte für mich als Doctor-Who-Fan:
Erstens benutzt Bennett doch tatsächlich den "Timey-Wimey"-Spruch aus "Blink" als einführendes Zitat. Und zweitens hat die DTI anscheinend irgendwann einmal die TARDIS konfisziert.

Ich gebe mal (als Fan von "Continuity-Porn") wohlwollende vier von fünf Punkten.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 19.07.11, 22:17
- Zusammenführung des gesamten Trek-Zeitreise-Canon mit der Viele-Welten-Theorie (quasi im Vorbeigehen zementiert er auch nochmal eindeutig, dass die ST-XI-Zeitlinie die "Prime"-Kontinuität nicht überschrieben haben KANN, in Form eines sehr subtilen Seitenhiebs) (Bonuspunkte für eine REALWISSENSCHAFTLICHE Theorie statt gehaltloses Technobabble)

KLASSE !! :mclap :dranim1 :dclap
Manchmal denke ich - in diversen Foren - dass ich mit dieser Ansicht allein auf weiter Flur stehe... :dwow
Dieses "Quasi-Überschreiben" ist nämlich der größte Quatsch, den ich im Leben gehört habe - da möchte man die Schmierfinken, die diese Story verbrochen haben am liebsten aufknüpfen... :Viking :Viking :Viking
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Tolayon am 19.07.11, 22:21
Und was passiert dann anstelle der Überschreibung? Wird dann doch ein neues Paralleluniversum erschaffen?

Falls die Antwort auf diese Frage einen zu großen Spoiler bedeuten würde, gerne auch per PN an mich ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 19.07.11, 22:43
Und was passiert dann anstelle der Überschreibung? Wird dann doch ein neues Paralleluniversum erschaffen?

Falls die Antwort auf diese Frage einen zu großen Spoiler bedeuten würde, gerne auch per PN an mich ;)
Och nein, dass ich würde ich schon auch gerne etwas aufgeschlüsselt bekommen ;) - man kann ja einen Spoiler hervorheben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 19.07.11, 22:45
Ist kein Spoiler, ich weiß nur nicht, ob ich das alles begriffen habe und jetzt korrekt wiedergebe...

Also: Führt man nach einer Zeitreise eine Änderung an der Zeitlinie durch, entsteht eine zweite, parallele Zeitlinie, mit den Konsequenzen der Änderung. Durch die Zeitreise sind die beiden aber immer noch miteinander verknüpft. Die Zeitlinien laufen also gewissermaßen "parallel" zueinander weiter, bis zum Moment, an dem der Zeitreisende aufgebrochen ist. Dann passiert...

a.) Sind die Zeitlinien dann noch "nahe genug beieinander" (also nicht zu unterschiedlich im kosmischen Maßstab), dann springen sie wieder zu einer Zeitlinie zusammen. Alle Partikel aus beiden Universen werden miteinander kombiniert und dabei "gewinnt" die geänderte Zeitlinie "die Oberhand", weil sie allein durch den Akt des Zeitreisens das höhere Potenzial hat. Und schwupps - ist die alte Original-Zeitlinie von einem Moment auf den anderen ausgelöscht und es scheint so, als habe es die ganze Zeit nur noch die geänderte Zeitlinie gegeben.
b.) Sind die Änderungen stark genug (und ein einzelner explodierender Planet oder Stern wird explizit als mögliche Ursache genannt), dann passiert gar nichts und die beiden Zeitlinien laufen unabhängig voneinander weiter.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 19.07.11, 22:49
Und was passiert dann anstelle der Überschreibung? Wird dann doch ein neues Paralleluniversum erschaffen?

Falls die Antwort auf diese Frage einen zu großen Spoiler bedeuten würde, gerne auch per PN an mich ;)

Du kannst das, was geschehen ist, nicht verändern. Denn wenn in der Vergangenheit etwas verändert worden wäre, dann dürften wir an dem was geschehen ist keine Erinnerung haben, da es nie geschehen wäre...

Du könntest nur etwas ändern, das erst nach Beginn der Zeitreise Auswirkungen zeigt ( sonst würde man den Grund für die Zeitreise eliminieren - wodurch man letztlich wiederum gar keine Zeitreise durchführen würde )

@Drake
Genau das ist der Quatsch. Wenn Bennett das jetzt auch verzapft hat, dann nehme ich das Lob gleich wieder zurück...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 19.07.11, 22:55
@Drake
Genau das ist der Quatsch. Wenn Bennett das jetzt auch verzapft hat, dann nehme ich das Lob gleich wieder zurück...

Das ist überraschenderweise (ich ging bisher von derselben Ansicht wie du aus) kein Quatsch, sondern der aktuelle Stand der (realen) Quantenphysik. Hat mich auch verwundert, aber in dem Buch wird mehr als einmal betont, dass Zeitreisen und die damit verbundenen Quanteneffekte absolut kontraintuitiv sind. Und das von mir zitierte ist noch eins der leichter verdaulichen Beispiel aus dem Buch...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 19.07.11, 23:05
@Drake
Genau das ist der Quatsch. Wenn Bennett das jetzt auch verzapft hat, dann nehme ich das Lob gleich wieder zurück...

Das ist überraschenderweise (ich ging bisher von derselben Ansicht wie du aus) kein Quatsch, sondern der aktuelle Stand der (realen) Quantenphysik. Hat mich auch verwundert, aber in dem Buch wird mehr als einmal betont, dass Zeitreisen und die damit verbundenen Quanteneffekte absolut kontraintuitiv sind. Und das von mir zitierte ist noch eins der leichter verdaulichen Beispiel aus dem Buch...

Zu derlei pseudowissenschaftlichen Populärschwachfug sage ich gar nix mehr - darüber habe ich mich bereits in der Vergangenheit mehrfach schwarz geärgert.
Das schöne ( grauslige ) an dieser  ( haltlosen ) Theorie ist, dass man denen leider genauso wenig das Gegenteil beweisen kann, wie diese Schmierfinken ihre Theorie...

Und genau deswegen war das wirklich das letzte Wort, dass ICH dazu gesagt habe ( sonst kriege ich nämlich einen Koller... :mist :mist :mist )
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 19.07.11, 23:14
Wenn du was Gegenteiliges weißt, dann würde ich mich über eine Aufklärung freuen. Wie wasserdicht die Theorie ist kann ich mangels Lektüre der von Bennett  im EBook verlinkten Arbeiten (noch) nicht beurteilen. Aber zumindest wird die Kausalität gewahrt, was bisher das einzige echte Problem mit der "Überschreibung" von Zeitlinien war.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Lairis77 am 20.07.11, 07:38
Und genau deswegen war das wirklich das letzte Wort, dass ICH dazu gesagt habe ( sonst kriege ich nämlich einen Koller... :mist :mist :mist )

Gleich vorab: ich möchte nicht wieder so einen Remmi-Demmi wie damals im Zeitreise-Thread! Also, wenn hier alle Beteiligten im Lauf der weiteren Diskussion ruhig und sachlich bleiben, wär das ganz toll! Schließlich reden wir hier von fiktiven Stories und Theorien, die noch nicht bewiesen sind. Kein Grund, sich um des Kaisers Bart zu streiten ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 20.07.11, 11:36
Und genau deswegen war das wirklich das letzte Wort, dass ICH dazu gesagt habe ( sonst kriege ich nämlich einen Koller... :mist :mist :mist )

Gleich vorab: ich möchte nicht wieder so einen Remmi-Demmi wie damals im Zeitreise-Thread! Also, wenn hier alle Beteiligten im Lauf der weiteren Diskussion ruhig und sachlich bleiben, wär das ganz toll! Schließlich reden wir hier von fiktiven Stories und Theorien, die noch nicht bewiesen sind. Kein Grund, sich um des Kaisers Bart zu streiten ;)

Darum sage ich ja: Dazu werde ich nix mehr sagen. Punkt.
Also: Gar kein Grund zur Panik... :andorian
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Lairis77 am 20.07.11, 11:54
Ich bin nicht in Panik, ich wehre nur den Anfängen ;).
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 16.10.11, 19:58
Zurück zum Thema.
Hier ein Buch, das ich vor einiger Zeit gelesen habe, aber zu dem ich dann leider die Kritik vergaß...

William Shatner - Das Gespenst

Bei diesem Buch von "The Shat" handelt es sich um den Auftaktroman einer Trilogie, in der James T. Kirk (der auf seltsame Weise nach seinem Tod auf Veridian III wiederbelebt wurde) in die Ereignisse des Spiegeluniversums verstrickt wird.

Eigentlich will James Kirk seinen Lebensabend auf Chal, einer friedlichen Siedlerwelt genießen - Zusammen mit der klingonisch/romulanischen Mischlingsfrau Teilani.
Beide lieben einander aufrichtig.
Doch dann wird Teilani von Chal entführt - durch Angehörige der Cardassianisch-Klingonischen Allianz des Spiegeluniversums.

So bricht James T. Kirk auf, um die Erde zu retten, wobei ihm Spiegel-Janeway, Intendant Spock und dessen Tochter, die er im Spiegeluniversum mit Saavik gezeugt hat, über den Weg laufen. Spiegel-Spock schildert Kirk die präkere Lage für die Menschheit im MU, und dass man die terranischen Kollaborateure die mit der Allianz zusammen arbeiten, und Picard, samt Crew, entführt haben um die ENTERPRISE-D ins MU zu transferieren, stoppen muss.

Kirk nimmt Kontakt zu Montgomery Scott, Spock und dem betagten Lenard McCoy auf, und zusammen mit MU-Spock, dessen Tochter und MU-Janeway nehmen die Kameraden aus alten Tagen erneut den Kampf auf, um die Föderation (vordringlich aber Teilani) zu retten...

Fazit:
Eine spannend erzählte Geschichte.
Man merkt an jeder Szene, und bei fast jedem Dialog, WER für dieses Buch verantwortlich zeichnet. Die Dialoge sind famos - man fühlt sich automatisch in die TOS-Ära versetzt - und so authentisch, dass man allein deswegen diesen Roman lieben wird.

Zitate:
Kirk (nachdem er zwischenzeitlich mit MU-Janeway allein war): Pille, benimm Dich gefälligst
Pille: Hast DU Dich benommen...??
Kirk: Ja...
Pille (erstaunt): Wäre das erste Mal gewesen.

Kirk: Scotty, was passiert, wenn wir des Warpfeld des Shuttles innerhalb des Warpfeldes der ENTERPRISE aktivieren...??
Scott: Meinen Sie bevor, oder nachdem uns das kollabierende Warpfeld in Stücke gerissen hat...??

Einfach nur köstlich, wenn man diese Unterhaltungen liest.
Für Liebhaber des Spiegeluniversums bietet das Buch einige zusätzliche Schmankerl in Form von Hintergrundinformationen, was sich nach dem Austausch der vier Sternenflottenoffiziere mit ihren Spiegelbildern, in der TOS-Folge, im MU ereignet hat. Gerade Intendant Spock gibt einen schönen Rückblich auf das, was nach der TOS-Folge: "Mirror-Mirror" im MU geschah...
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Beitrag von: Max am 16.10.11, 20:09
Also die Story klingt ja wüst! Aber so wie das von Dir beschrieben wurde, muss nicht gleich jeder Inhalt überzeugen, um angenehme Unterhaltung zu sein. Und ich finde es in jedem Fall super, dass sich William Shatner so stark mit Star Trek und mit seiner Rolle von damals identifiziert, dass er sich so mit der Materie literarisch beschäftigt.
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Beitrag von: ulimann644 am 16.10.11, 20:20
Also die Story klingt ja wüst! Aber so wie das von Dir beschrieben wurde, muss nicht gleich jeder Inhalt überzeugen, um angenehme Unterhaltung zu sein. Und ich finde es in jedem Fall super, dass sich William Shatner so stark mit Star Trek und mit seiner Rolle von damals identifiziert, dass er sich so mit der Materie literarisch beschäftigt.

Ja, und auch was TNG betrifft hat er seine Hausaufgaben gemacht. Zumindest bringt er das TNG-Feeling ebenfalls gut rüber.
Überhaupt ist er der TOS-TNG-Voyager Mix, der dem Buch seinen Charme verleiht. Man fühlt sich bei den Sprüngen zwischen Picard und Co - Kirk und Co und MU-Kathy immer wieder von einer Serie zu anderen gerissen.

Man könnte sagen, The Shat und seine beiden Co-Autoren haben das beste aus beiden Jahrhunderten eingefangen, und dürften damit sowohl TOS-Fans, als auch TNG-Fans gleichermaßen begeistern.

Gut finde ich persönlich den absoluten Gegensatz zwischen James Kirk (sympathisch) und "Tiberius" (MU-Kirk: Das Monster)
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Beitrag von: Max am 16.10.11, 20:25
Aber bekommt man dann nicht doch den Eindruck, dass hier alles erzwungen wurde? Ich meine, ich hatte schon so meine Probleme mit "Generations": Die Idee des Nexus ist sehr gut, aber das Konstrukt, unbedingt Kirk und Picard zusammen wirken zu lassen, wirkte doch arg bemüht.
Und in diesem Roman scheint dieses Prinzip ja im Kubik zu herrschen ;) :D
Dass Shatner und seine Co-Autoren es hinbekommt bzw. sie es hinbekommen, den Charme der jeweiligen Serien einzufangen, klingt schön und das ist auch eine große Leistung, nur die zwanghafte Integration aller bedeutenden Figuren...  :-[
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 16.10.11, 20:33
Aber bekommt man dann nicht doch den Eindruck, dass hier alles erzwungen wurde? Ich meine, ich hatte schon so meine Probleme mit "Generations": Die Idee des Nexus ist sehr gut, aber das Konstrukt, unbedingt Kirk und Picard zusammen wirken zu lassen, wirkte doch arg bemüht.

Das war der Grund warum ich so lange das File auf meiner Festplatte hatte, ohne es zu lesen. Und dies ist auch die einzige wirkliche Kröte, die man schlucken muss.

Dennoch funktioniert die Geschichte, was mich selbst erstaunt hat, da ich ursprünglich die Story nur wegen der MU-Fakten lesen wollte.

Und in diesem Roman scheint dieses Prinzip ja im Kubik zu herrschen ;) :D
Dass Shatner und seine Co-Autoren es hinbekommt bzw. sie es hinbekommen, den Charme der jeweiligen Serien einzufangen, klingt schön und das ist auch eine große Leistung, nur die zwanghafte Integration aller bedeutenden Figuren...  :-[

Wie gesagt - dieselben Gedanken hatte ich auch, aber beim Lesen fing mich die Geschichte dann ein...
Und das, wo ich eigentlich nicht so gerne ST-Literatur lese (ich schreibe sie lieber selbst... ;))
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 23.11.11, 17:05
Nachdem ich gerade mit "Titan: Synthesis" durch bin (durchaus empfehlenswert, vor allem für IT'ler, wegen der Computer/KI-Thematik des Romans), lese ich grade "Typhon Pact 1: Zero Sum Game". Und da bin ich zwar erst gut zur Hälfte durch, aber kann das Buch schon jetzt weiterempfehlen, allein wegen der Fortführung des namensgebenden "Typhonpakt"-Handlungsbogens. Und weil das Buch sich (wie komischerweise einige Menge Romane) große Mühe gibt, Lücken im Canon zu stopfen. Diesmal trifft es die Breen und die Infos, die dort in den Raum geworfen werden sind echt interessant.

Ab hier leichte SPOILERGEFAHR, wer das Buch aber eh nicht selbst lesen will, der kann ruhig mal einen Blick riskieren:

Man erinnere sich an DS9, wo Weyoun einen Kommentar fallen ließ, die Breen-Heimatwelt hätte ein gemäßigtes Klima. Und das obwohl die Breen-Anzüge angeblich lebenswichtig seien, weil Breen extreme Kälte zum Überleben brauchen. Er äußerte die Vermutung, dass die Breen die Anzüge nur tragen, um ihr wahres Aussehen zu verschleiern. Nun, er lag zumindest teilweise richtig.
Ja, die Anzüge sollen das Aussehen der Träger verschleiern.
Aber vor allem den Fakt, dass es "DIE Breen" als Rasse gar nicht gibt.
"Breen" ist ein kulturelles Konstrukt, ähnlich wie die Föderation. Eigentlich gar nicht mal unähnlich. Die Breen-Konföderation ist ein Zusammenschluss aus mehreren Spezies und die Anzüge dienen der Verschleierung gegenüber Fremden genauso wie der Verschleierung untereinander.
Die Breen sind so sehr auf Gleichberechtigung bedacht, dass sie diese Anzüge tragen, um absolut sicher auszuschließen, dass jemand aufgrund seiner Rasse, seines Aussehens oder sonst etwas diskriminiert oder bevorzugt wird. Jeder soll nur und ausschließlich nach seinen Fähigkeiten beurteilt werden. Vor einem anderen Breen seinen Anzug abzulegen ist angeblich ähnlich intim, wie Küssen oder Sex für Menschen.
Es werden diverse Rassen erwähnt, die für unterschiedliche Charakteristiken und Gerüchte über die Breen verantwortlich sind, darunter eine Hundeähnliche Rasse, wegen der die Helme "Schnauzen" haben und eine Rasse, für die Temperaturen über Null Grad Celsius wirklich tödlich sind. Die Anzüge sind so angefertigt, dass selbst ein anderer Breen nicht erkennen kann, welcher Rasse ein Träger angehört. Dazu gehören unter anderem auch Dämpfungsfelder um die Lebenszeichen des Trägers zu verschleiern und ein "Zerhacker", der am Universaltranslator hängt und die Stimme und Sprache des Trägers verschleiert (und  auch der Grund ist, warum Breen in den Serien nie "mitübersetzt" wurden - die Übersetzer der Föderation beißen sich an der künstlichen Sprache schlichtweg die Zähne aus).

Vielleicht bringt das den einen oder anderen ja auf gute Story-Ideen. ;)
Ich melde mich dann mit einem kompletten Review, sobald ich das Buch durch habe.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 23.11.11, 17:20
Das sind paar Coole Ideen.

Gibt es das Buch auf deutsch oder auf englisch?

ich hatte mich ja auch schon mit den Breen beschäftigt, weil die in Morning Star eine gewisse Rolle spielen sollten. Diese idee mit dem Zusammenschluss mehrerer hatte ich auch, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt.

Btw: was mich interessieren tät, wäre die Frage wie die Autoren die Geschichte mit den "organischen Schiffen" erklären, was mal in Voyager in Verbindung mit Spezies 8472 erwähnt wurde. Dazu habe ich auch eine Theorie, aber aus Interesse wüsste ich gerne wie die das machen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 23.11.11, 17:26
Das sind paar Coole Ideen.

Gibt es das Buch auf deutsch oder auf englisch?

ich hatte mich ja auch schon mit den Breen beschäftigt, weil die in Morning Star eine gewisse Rolle spielen sollten. Diese idee mit dem Zusammenschluss mehrerer hatte ich auch, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt.

Btw: was mich interessieren tät, wäre die Frage wie die Autoren die Geschichte mit den "organischen Schiffen" erklären, was mal in Voyager in Verbindung mit Spezies 8472 erwähnt wurde. Dazu habe ich auch eine Theorie, aber aus Interesse wüsste ich gerne wie die das machen.

Stimmt - die Ideen klingen ganz gut.
Mit den Breen habe ich selbst jetzt wenig an der Mütze. Bei den Schiffen bin ich mir nicht sicher, ob das nicht nur einige biologische Komponenten waren. Die Schiffe sahen in ihrer Gesamtheit eigentlich nicht so aus, als wären sie komplett biologisch. (weder Innen noch Außen)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 23.11.11, 18:27
@uli
Zu dem Thema habe ich eine faszinierende Theorie. und eienr meiner Morning Star Hobbels weiß darüber Bescheid. ;) und wird es später erklären.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Visitor5 am 23.11.11, 18:42
Die Idee ist aber auch nicht neu... Im Star Wars-Universum sind die Mandalorianer ähnlich strukturiert und definieren sich über Kultur und Sprache. Die Ideen klingen eigentlich nicht schlecht - vielleicht werde ich diese übernehmen, mal sehen...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 25.11.11, 19:11
Man erinnere sich an DS9, wo Weyoun einen Kommentar fallen ließ, die Breen-Heimatwelt hätte ein gemäßigtes Klima. Und das obwohl die Breen-Anzüge angeblich lebenswichtig seien, weil Breen extreme Kälte zum Überleben brauchen. Er äußerte die Vermutung, dass die Breen die Anzüge nur tragen, um ihr wahres Aussehen zu verschleiern. Nun, er lag zumindest teilweise richtig.
Ja, die Anzüge sollen das Aussehen der Träger verschleiern.
Aber vor allem den Fakt, dass es "DIE Breen" als Rasse gar nicht gibt.
"Breen" ist ein kulturelles Konstrukt, ähnlich wie die Föderation. Eigentlich gar nicht mal unähnlich. Die Breen-Konföderation ist ein Zusammenschluss aus mehreren Spezies und die Anzüge dienen der Verschleierung gegenüber Fremden genauso wie der Verschleierung untereinander.
Das ist wirklich ein sehr, sehr interessantes Konzept. Das gefällt mir!
Es wäre respektive ist ein wirklich erstaunlicher Effekt, wenn man sich das vorstellt: Es gibt die Breen nicht, stattdessen laufen vielleicht sogar Individuen von Spezies, die mit anderen zusammen das Konstrukt der Breen bilden, sozusagen völlig unerkannt im All herum. Und dann findet die Föderation heraus, dass es die Breen gar nicht gibt und man gar nicht weiß, womit man es zu tun hatte!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 28.11.11, 15:46
Review: Star Trek: Typhon Pact - Zero Sum Game
 
Ein Sabotage- und Spionageakt in den Utopia-Planitia-Werften versetzt die oberen Schichten der Föderationshierarchie in Panik: Agenten des Typhonpaktes haben die Pläne für den Slipstreamantrieb gestohlen, einen der wichtigsten taktischen Vorteile der Föderation gegen den Zusammenschluss ihrer politischen Rivalen.
Aus Angst der momentan noch kalte Krieg könnte eskalieren, wenn dieser Vorteil verloren geht, autorisiert Präsidentin Nanietta Bacco eine Geheimdienstmission, um eine geheime Werftanlage der Breen zu infiltrieren, in der der Slipstreamprototyp des Pakts gefertigt wird.
Julian Bashir und seine alte Flamme Sarina Douglas werden auf die riskante Mission geschickt, die Breen-Gesellschaft zu infiltrieren, obwohl die Föderation so gut wie nichts über sie weiß, den Prototypen zu sabotieren und die Pläne zu vernichten. Währenddessen hält sich Captain Ezri Dax mit der Aventine bereit, ihren alten Freund Bashir und seine Partnerin zu evakuieren. Und Präsidentin Bacco zieht auf dem diplomatischen Parkett alle Register, um zu verhindern dass die politische Situation noch weiter eskaliert.
 
Das erste der "Typhon Pact"-Bücher beschäftigt sich zum ersten Mal eingehend mit den Breen. Und was dabei alles rauskommt ist schon allein das Lesen des Buches wert. Ich habe ja weiter oben schon "gespoilert", WAS es mit den Breen genau auf sich hat, deshalb gehe ich darauf jetzt nicht nochmal großartig ein.
Das Buch wechselt ständig zwischen vier Haupthandlungsebenen: Da wären einmal natürlich Bashir und Douglas auf ihrer Mission. Dann ihr "Gegenpart" auf Seite der Breen, der Konstrukteur des Prototypen namens Toth Keer. Ezri Dax und die Crew der Aventine, die auf das Rückholsignal der Agenten warten (und dabei immer mehr unerwartete Probleme bekommen) sind Nummer drei. Und Präsidentin Baccos Tanz auf den glühenden Kohlen des diplomatischen Parketts ist Nummer vier.
Wie bei allen guten Romanen sind hier auch die Widersacher sehr sympathisch geschrieben. Allen voran Toth Keer, der einem geradezu leid tun kann, so wie er unter seinen Vorgesetzten, nervigen Politikern, Ressourcen- und Zeitmangel leidet. Die Breen kommen weniger als klischeehafte, skrupellose Feindbilder 'rüber, sondern eher als eine Art Mini-Föderation, die zwar ihre Schattenseiten hat (Stichwort: Totale Überwachung der Bevölkerung), aber bei weitem nicht nur negativ dargestellt wird (z.B. das Konzept der absoluten Gleichberechtigung). Interessanterweise lesen sich manche Stellen fast wie bewusste Parallen auf Tendenzen, die sich in der Realität schon bei uns abzeichnen, darunter eben die Überwachungskiste, aber auch die im Vergleich dazu völlig freie Wirtschaft und Erstellung von sehr genauen Käuferprofilen samt personalisierter Werbung für jedermann. Wobei der mahnende Zeigefinger ausbleibt und es einem selbst überlassen wird, daraus seine Schlüsse zu ziehen. In einer sehr netten Abweichung vom Trek-Standard der Betrachtungsweise eines politischen Machtblocks liegt das Augenmerk auch weniger auf dem Militär der Breen, sondern auf zivilen Behörden und den Zuständen für den einfachen Bürger.
Die Handlung insgesamt ist ein spannender Agententhriller im Star Trek-Gewand, auch wenn es mitunter leicht klischeehaft wirkt, dass (natürlich) niemals alles einfach nach Plan laufen kann und ich mir irgendwann dachte "Och neee, schon wieder ein unerwarteter Rückschlag?". Das ist aber ganz ehrlich nur eine kleinere Schwäche und ich verzeihe sie eher, als wenn sich der Plot gebogen hätte, nur um den Plänen der Figuren gerecht zu werden.

Zu den Figuren:
Bashir ist im Grunde so geschrieben, wie man ihn aus DS9 kennt, wenn auch seine genetisch verbesserten Fähigkeiten wesentlich stärker beleuchtet werden, als man das gewohnt ist. Das hat aber mehr damit zu tun, dass er sie hier explizit ausspielt, statt sie wie sonst weitestgehend zu verbergen. So lernt er binnen weniger Tage die Grundzüge der geschriebenen Sprache der Breen und die subtile Körper- und Zeichensprache die bei denen die Mimik ersetzt. Was mich ein wenig irritiert hat ist, dass Bashir nach all dem was er im Dominionkrieg erlebt hat noch solche Skrupel mit dem Einsatz tödlicher Mittel hat. Als Sarina einen einzelnen Wachmann tötet, bekommt er fast einen Ausraster und grübelt darüber, dass er sich als Arzt dem Erhalten des Lebens verschrieben hat. Dass er solche Gewissensbisse hat, wenn es um tausende zivile Arbeiter geht ist ja verständlich, nachvollziehbar und auch positiv, aber bei einem einzelnen bewaffneten Gegner?
Zu Sarina Douglas kann ich wenig sagen, da sie so wie sie hier präsentiert wird das erste Mal auftritt (und vorher auch eher ein Randcharakter war). Bei ihren vorherigen Auftritten war sie ja entweder stumm, oder noch recht unbeholfen im sozialen Umgang. Sie balanciert auf der Grenze zwischen einem typischen Starfleet-Offizier und einem "Der Zweck heiligt die Mittel"-Standpunkt, rutscht da aber in der Regel in zweiteren Bereich ab. Sie ist die abgebrühte, professionelle Agentin, wo Bashir eher noch dem romantisch verklärten Bild seiner Holoroman-Agentenausflüge nachhängt.
Die Lovestory zwischen den beiden wirkte auf mich zwar etwas überraschend eingeführt (vor allem dass Bashir angeblich nie ganz über ihren Verlust hinweg kam), wird ab dort aber konsequent weitergesponnen und ist nicht so aufdringlich, dass man von den "Schnulzenmomenten" genervt sein könnte.
Präsidentin Bacco ist der Charakter, der nach diesen beiden am meisten bei mir punkten konnte. Wie üblich nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt des öfteren raushängen, wie satt sie diesen Job im Allgemeinen und das aufräumen hinter Starfleet im Speziellen hat. Ihre Szenen bringen einen also trotz der ernsten Situation durchaus mal zum Grinsen. (Zitat: "Wie lange noch bis zur nächsten Wahl? [bekommt den Zeitpunkt gesagt] Können wir die Wahl dann so manipulieren, dass ich verliere?")
Ezri... ist Ezri, genauso wie Bashir bleibt sie ihrem Serienvorbild relativ treu, zeigt aber zwischendurch auch, was sie seit dem Ende der Serie gelernt hat und wirkt hin und wieder wesentlich reifer, vor allem reifer als ihr Ex Bashir.
Allgemein zieht die Crew der Aventine ein Wunder nach dem anderen aus dem Hut und stellenweise bringen einen die Dialoge da auch zum grinsen und/oder staunen. Zum Beispiel wenn Ezri "einen auf Picard macht" (eine Situation aus einer bestimmten TNG-Folge wird quasi 1:1 reproduziert) oder ihren Ingenieuren in bester Kapitänstradition nur sehr knappe Zeitlimits für unmögliche Aufgaben lässt.

Eine gesonderte Erwähnung verdient für mich noch das "Jack-Pack", die Gruppe aus psychisch gestörten Augments, die mit Sarina zusammen zweimal in DS9 aufgetreten ist (der soziopathisch-arrogante Jack, der kindliche Patrick und die mit einer hyperaktiven Libido "gesegnete" Lauren). Patrick kommt gefühlt kaum zu Wort (was mir nicht ganz unrecht war), aber Jack und Lauren sind zum schießen komisch und ihre Eigenarten wunderbar getroffen (was ja bei diesen Holzhammer-Psychosen auch nicht sonderlich schwer ist, hmm? Hmm? Hmmmmm?). Und auch Bashirs Reaktionen auf sie können sich sehen lassen.
Ich hatte schon beim Ansehen der Folgen mit dem Quartett einen Heidenspaß und so hat es mich extrem gefreut, dass die hier nochmal aufgetaucht sind und mal wieder alle gestandenen Föderationswissenschaftler (samt ihrem Augment-Artgenossen Bashir) in wenigen Sätzen völlig alt aussehen lassen.

Insgesamt spreche ich für den Roman eine klare Leseempfehlung aus.

PS: Es ist zwar nicht zwingend nötig, die vorherigen Bücher gelesen zu haben, aber es schadet sicher nicht. Vor allem, um schonmal gehört zu haben, was der Typhonpakt überhaupt ist und wie er zustande kam. Allein schon wegen der tollen Vorgeschichte. Insofern würde ich empfehlen, vorher wenigstens "A Singular Destiny" (dt.: "Einzelschicksale") gelesen zu haben.
Die "Destiny"-Trilogie selbst ist nicht direkt notwendig, im Grunde wird alles was für Zero Sum Game wissenswert ist nochmal kurz angerissen - im Wesentlichen, dass es eine gewaltige  Borginvasion gab und Ezri jetzt ihr eigenes Kommando hat. Ich empfehle sie aber dennoch immer wieder gerne, wegen der Qualität des Handlungsbogens und weil sie einen großen Umbruch im Trek-Universum markiert, der für alle späteren Romane noch wichtig ist/sein wird.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 28.12.11, 14:48
Review: Star Trek: Typhon Pact - Seize The Fire

Im zweiten der vier Typhon Pact Romane stößt die USS Titan fernab vom Hoheitsgebiet der Föderation auf mehrere Raumschiffe der Gorn, die in Begriff sind, eine uralte Terraforming-Maschine in Betrieb zu nehmen. Die brauchen die Gorn, um eine neue Brutwelt für ihre Kriegerkaste zu schaffen, denn die bisherige Welt wurde Opfer einer stellaren Katastrophe - und Kriegerkasten-Eier sind anscheinend sehr wählerisch in Bezug auf die Umgebung, in der sie gedeihen können. Captain Rikers Problem mit dem Plan der Gorn: Das Ziel ihrer Terraforming-Anstrengungen ist bereits von einer Präwarp-Zivilisation bewohnt...

Das zweite Buch der Reihe konnte mich ehrlich gesagt nicht so sehr begeistern, wie das erste. Das liegt vor allem am meiner Meinung nach schwachen und eher schleppend fortgeführten A-Plot um die Terraforming-Maschine und den Planeten, auf dem sie angewandt werden soll. Wesentlich interessanter gestaltet sich der B-Plot um verschiedene Personen auf zwei unterschiedlichen Gorn-Schiffen - das eine ein Teil einer offiziellen Mission der Gorn Hegemonie, das andere gekapert von den Wächtern der ehemaligen Krieger-Brutstätte (die gelinde gesagt nicht mehr alle Tassen im Schrank haben).

Wie vorher die Breen bekommen jetzt also die Gorn die Grundüberholung, um das Wenige was im Canon bisher über sie bekannt war glattzubügeln und zu erweitern. Wie sich herausstellt, existieren der "TOS-Gorn" und der "ENT-Gorn" parallel, sind nämlich Angehörige unterschiedlicher Kasten (TOS-Typ: Krieger, ENT-Typ: Wissenschaftler). Ein netter, plausibler Kunstgriff um die gravierenden Unterschiede zwischen beiden zu erklären. Mehr noch als bei den Breen wurde hier die völlige Andersartigkeit der Gorn betont. Das fängt bei den instinktiven Angstreaktionen der meisten Säugetiere gegenüber Reptilien an und geht bis zur Sprech- und Denkweise der Gorn, die sich vor allem in Begrifflichkeiten deutlich von den Sternenflottencharakteren abhebt. Zudem haben die Gorn die für "Echsenmenschen" typische Schwierigkeit, Worte ohne Lispeln und Zischen auszusprechen, weswegen die Namen der Crewmitglieder ("Rry'kurr" statt "Riker"), der Titan ("Tieh-tan") selbst und der Föderation ("Federasszshn") ziemlich verhackstückt werden, was mir jedoch nie als lächerlich, sondern eher als gelungen-verfremdet auffiel. Auch dass die Gorn die instinktive Abneigung der "Säugetiere" spiegeln und sich der alte Spruch mal wieder bewahrheitet, dass "sie vor uns ebenso viel Angst haben wie wir von ihnen" macht sich sehr gut. Vieles was für den Leser schon selbstverständlich ist (z.B. dass die Föderation reptiloide Mitgliedersvölker hat) ist für die Gorn eine echte Überraschung und ein temporärer Gast auf Rikers Schiff ist geradezu geschockt von der Tatsache, dass ein "Säugetier" so etwas wie Mitgefühl gegenüber einem fremden (ebenfalls reptiloiden) Volk überhaupt empfinden kann.
Neben der Dynamik zwischen den Gorn und der Titan-Crew haben auch die Szenen auf den Gorn-Schiffen etwas für sich, auch wenn die schicksalhaft-zufällige Wiedervereinigung eines seit Jahren getrennten Gorn-Pärchens etwas sehr konstruiert und schmalzig wirkt. Besagtes Pärchen ist zudem der primäre Bezugspunkt auf den beiden Gorn-Schiffen und beide (Wissenschaftler) sind sich mit ihren jeweiligen Kriegerkaste-Kommandanten nicht gerade grün. Die beiden geben sehr sympathische Nebendarsteller ab, mit denen man sehr schön mitfiebern kann. Und es macht vor allem Spaß, die Gedankengänge und Anpassungsschwierigkeiten des männlichen Parts zu lesen, den es ab ca. der Hälfte des Romans auf die Titan verschlägt.

Dass ich mich über diese zwischenmenschlichen (zwischengornischen) Aspekte so auslasse hat den Grund, dass der Hauptplot wie gesagt eher uninteressant ist, schleppend verläuft und nicht viel hergibt. Echte Angst um die Bewohner des Präwarp-Planeten kam nie so wirklich auf, allein weil sie erst kurz vor Ende überhaupt erst in Erscheinung treten. Ihre drohende Vernichtung verkommt dadurch zu einer reinen Prinzipienfrage, statt zu einem echten moralischen Dilemma. Und einige Plotpunkte hängen meiner Ansicht nach einfach in der Luft: So zum Beispiel wird nie so wirklich erklärt, warum der männliche Gorn der an Bord der Titan kommt die KI der Terraforming-Maschine für eine Inkarnation der gornischen Schöpfergöttin hält - und daran hängt wiederum ein großer Teil des Showdowns.
Ein Subplot, der in diesem Buch zwar angefangen aber leider nicht konsequent genug durchgezogen wird ist Tuvoks vorherige Erfahrung mit der Genesis-Technologie kurz nach den Ereignissen von ST3 und daraus resultierende Ängste vor dieser Art des Terraforming. Aber am Ende des Buches stehen die Zeichen auf Fortsetzung (leider in Form eines übel klischeehaften Cliffhangers) und ich gehe davon aus, dass da im nächsten Titan-Roman noch etwas kommt.

Wenn man etwas mehr über die Gorn erfahren möchte (und sich am Non-Canon-Status nicht stört), oder einfach nur die Bücher alle gelesen haben will lohnt Seize The Fire einen Blick, aber uneingeschränkt empfehlen kann ich es nicht wirklich.

Übrigens: Wer vorhat, die Titan-Romane komplett zu lesen, sollte den vorhergehenden Band Synthesis/Synthese unbedingt vor Seize The Fire lesen. Zum einen wäre die Anwesenheit eines gewissen Crewmitglieds der Titan sonst ein Spoiler, zum anderen wird in Seize The Fire die Handlung von Synthesis in ein paar Nebensätzen angerissen und das wären dann ebenfalls Spoiler.
Ansonsten hilft wie bei Buch 1 die vorherige Lektüre von A Singular Destiny/Einzelschicksale wegen des Typhonpaktes an und für sich. Einer der eher obskuren TNG-Comics, der die Enterprise-E in einen Staatsstreich in der Gorn-Hegemonie verwickelt, wird auch kurz angesprochen, ist aber zum Verständnis des Buches ebenfalls nicht nötig.

Ich bin bereits am dritten Buch (Rough Beasts Of Empire), das diesmal die Romulaner und die Gründungszeit des Typhonpakts zum Thema hat. Und auch wenn ich noch keine Aussage über den Plot treffen will, bekommen wir da doch wenigstens ein Wiedersehen mit der Sisko-Familie, Spock, Sela, Tomalak und Ex-Senatorin-und-jetzt-Prätorin Tal'Aura (aus Nemesis). Ich bin nur (nach ca. 43% des Buches) noch nicht sicher, wie der Autor die beiden Plots unter einen Hut bekommen will. Aber gut, das war ich bei Destiny auch nicht. ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 28.12.11, 15:02
@ Drake

Tolle Rezension. Sobald ich mit meinen Markus heitzbüchern durch bin, werde ich definitiv Amazon plündern. Ich habe schon seit langem mal wieder Lust, Star Trek zu lesen. Eines hat mich allerdings stark überrascht.

Zitat
Wie sich herausstellt, existieren der "TOS-Gorn" und der "ENT-Gorn" parallel

Die Kerle haben sich doch tatsächlich mein Konzept geklaut, denn ich bin ebenfalls schon vor einigen Jahren auf diese Idee gekommen, um diese Unterschiede zu erklären. Nur habe ich drei Kasten.

http://www.sf3dff.de/index.php/topic,378.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,378.0.html)

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: darett am 28.12.11, 15:16
Belar ich weiß jetzt echt nicht, was ich dazu denken soll.
Klinkt wirklich sehr stark nach deiner Idee.
Ist denn wirklich alles eins zu eins übernommen worden?
Mal abgesehen bis auf das deine Version der Gorn drei Kasten besitzt? 
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 28.12.11, 15:19
Keine Ahnung, das kann Drake sicher beantworten. Soweit ich weiß, sind die Tholians und die Gorn in diesen Büchern ebenfalls Verbündete.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.12.11, 15:39
Ich denke mal ein zusammeschluss Gorn Tholianer ist das naheligende wenn man keine neu Extraspezies als gegner für die Föderation erfinden will.

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 28.12.11, 16:08
Ja, die Gorn sind in den Büchern mit den Tholianern verbündet, der Typhonpakt rekrutiert sich aus den Resten des Romulanischen Imperiums (nach der Spaltung des Reiches), den Gorn, den Tholianern, den Breen, den Tzenkethi und den Kinshaya.

Was Ähnlichkeiten zu deinen Storys angeht, Belar: Es werden allmählich immer mehr, das kommt mir langsam auch komisch vor. Interessanterweise hatte ich vergessen,d ass ich diese Kastenidee aus UO kannte, ich hab das als ich das gelesen habe noch gedacht, dass ich die Idee irgendwo schonmal gehört hatte... Ich glaub ich les' zu viele Fanfics, ich kann die Hintergründe schon nicht mehr klar trennen. :D
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 28.12.11, 16:13
Ob wir vielleicht einen heimlichen Mitleser haben?  :happy5
Der dann unsere Ideen verkauft?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 28.12.11, 16:48
Wie sagt man? Nachahmung ist eine der höchsten Formen der Anerkennung. ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 28.12.11, 16:54
Wie sagt man? Nachahmung ist eine der höchsten Formen der Anerkennung. ;)

Oder es waren wieder mal: Zwei Depperte - ein Gedanke...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 28.12.11, 17:31
Es wäre schon cool, wenn ich da meine Hand drin hätte. Aber dann wüsste ich gerne was darüber und ein bißchen Knete wäre auch nicht übel.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 28.12.11, 17:58
Na ja, ich denke auch eher, dass es so gelaufen ist, wie Uli andeutet.

Danke für die super Rezenssion, Drake :)(http://www.sf3dff.de/Themes/default/images/post/thumbup.gif)

Was Du über die Art schreibst, in der die Fremdartigkeit der Gorn beschrieben ist, wirkt wirklich gut. Ich finde es besonders bedeutsam, dass man versucht Außerirdische mal als Außerirdische und nich als Menschen mit Marotten darzustellen!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Will Pears am 28.12.11, 23:01
Wäre UO nicht ne deutsche FF, bestünde sogar ne Chance, dass die Ideen geklaut wären. Ich halte das an sich nämlich gar nicht mal für so abwegig, dass sich da irgendwer die FFs näher durchschaut (zumindest die häufig gelesenen und im I-Net halbwegs bekannten). Das würde insofern auch Sinn machen, als dass man damit den Geschmack der Fans besser träfe, die beim alten ST bleiben wollen und nicht auf den ST XI-Zug aufgestiegen sind. Natürlich ist das ne reine Spekulation, aber für allzu abwegig würde ich es gar nicht mal halten, nur eben bei deutschen FFs noch mal ne sehr große Spur unwahrscheinlicher.

mfg,
Will Pears
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 29.12.11, 07:40
Wäre UO nicht ne deutsche FF, bestünde sogar ne Chance, dass die Ideen geklaut wären. Ich halte das an sich nämlich gar nicht mal für so abwegig, dass sich da irgendwer die FFs näher durchschaut (zumindest die häufig gelesenen und im I-Net halbwegs bekannten). Das würde insofern auch Sinn machen, als dass man damit den Geschmack der Fans besser träfe, die beim alten ST bleiben wollen und nicht auf den ST XI-Zug aufgestiegen sind. Natürlich ist das ne reine Spekulation, aber für allzu abwegig würde ich es gar nicht mal halten, nur eben bei deutschen FFs noch mal ne sehr große Spur unwahrscheinlicher.

mfg,
Will Pears

Es gibt eine Menge Amis, die ganz passabel Deutsch können - man soll es kaum glauben, aber drüben ist unsere Sprache beliebter, als manch einer meint.

Ich habe vor etwa einem halben Jahr ein Feedback zu ICICLE aus Amerika bekommen - so abwegig ist der Gedanke an einen Ideenklau also gar nicht, nur weil es deutsche FF sind...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 29.12.11, 10:03
Dann müssen wir mal abwarten und schauen, was da noch so alles kommt  ??? Hmm, die Kasten-Idee allein drängt einen Ideenklau noch nicht so auf, glaube ich.

Von der Crew der Titan will ich gar nicht mal anfangen, wo sich neben den "bekannten" Rassen vom Cyborg-Reh, über matriarchalisch geprägte, feministische Tintenfische, Velociraptoren (als Bordarzt!) bis hin zum lebenden Siliziumkristall so ziemlich alles tummelt, was einem Sci-Fi-Autor mit genügend Fantasie (oder einer gehörigen Portion Drogen :D) so einfallen könnte.
Wow! Also das geht doch schon relativ weit. Na ja, bei einem Text gibt es kein Budget, da kann man sich schon mal sehr austoben, aber anders als die "Gastvölker" finde ich hier Figuren wie den Velociraptor doch des Guten etwas zu viel. Für manche mochten die ST-Serien vielleicht zu wenige Außerirdische gezeigt haben, für die Crew der "Titan" schlug man hier aber ins andere Extrem über, finde ich fast.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 15.06.12, 12:26
Also, eines vorweg: Ich finde es großartig, dass Du hier so ausführliche, kluge Rezensionen gibt. Ein herzliches Dankeschön dafür! Toll  :thumbup


Inhaltlich scheint dieser Roman wirklich was zu bieten.
Bereits die Idee mit der Konferenz und den andorianischen Demografieproblemen finde ich sehr gut. Hier zeigt sich, was man aus der Viergeschlechtlichkeit als soziales, politisches und wissenschaftliches Dilemma herausholen kann. Ein wenig fühlte ich mich bei der genetischen Versuchsreihen an die Bedingungen von "Eden" aus Lems gleichnamigen Roman erinnert. Aber das spricht ja eher für "Typhon Pact - Paths Of Disharmony" als dagegen.
Es klingt für mich auch toll, dass die Geschichte nicht bemüht ist, krampfhaft auf alles Antworten zu finden. Ich bin ja ohnehin der Meinung, dass es das Wichtigste ist, die richtigen Fragen zu stellen und nicht Antworten zu geben, damit der Leser selbst über die Inhalte nachdenken kann.

Noch ein paar Fragen hätte ich allerdings:
Inwiefern wirkt sich der Unmut der Andorianer denn auf die Enterprise aus? Bleibt der von Dir beschriebene Clou am Ende das - nicht falsch verstehen - einzige Ergebnis des Romans? Nach den Überlegungen, die Du Dir gemacht hast: Wer könnte denn den Captain-Posten von Picard übernehmen; jemand aus der bekannten Crew, etwa Worf?
Du kannst das natürlich gerne mit einem Spoiler versehen :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 15.06.12, 13:21
Der Plot als solcher klingt - lässt man mal außen vor, dass es hier um Andorianer geht - super-interessant. Was mir quer geht ist diese Sache, die sich auch diverse andere Autoren zu eigen gemacht haben, aus den Andorianern unbedingt eine viergeschlechtliche Spezies zu machen (worüber es definitiv keine canonische Aussage gibt!!)

In diesem Falle mag es dem Autor sogar zum Vorteil gereichen - insgesamt ist das für mich hingegen Nonsens.
Grund: Es werden nicht auch tatsächlich vier von einander getrennte Geschlechter beschrieben, sondern man macht es sich einfach und schreibt: zwei weibliche und zwei männliche Geschlechter. Punkt. Keinerlei Erklärung, wie das funzt, keine signifikanten Unterschiede, keine nachvollziehbaren evolutionären Gründe - kein GAR NICHTS...!! :mist So bitte nicht!!

Abseits davon klingt der Plot, bei dem wohl zurecht die hochemotionale Volksseele kocht, gar nicht schlecht - wenn es ein Völkchen gibt, dem ich solch einen radikalen Schritt zutraue, dann den Andorianern.

Was mir bei der Rezension etwas aufgestoßen ist: Die Heimat der Andorianer wird hier permanent Andor genannt - das ist aber der Gasplanet um den sich die Heimat der Andorianer - der Mond Andoria - bewegt. Ich denke mal nicht, dass man auf dem Gasplaneten eine Konferenz abhält... ;)

Was ich im Sinne des canonischen ST-Universums nicht so toll finde ist, dass man zugunsten eines Paukenschlags der Spannung verspricht, den Hintergrund dieses Universums ins Gegenteil verkehrt. Statt eines Miteinanders, wird hier (und auch in anderen ST-Serien diverser Autoren) ein Gegneinander - Hauptsache es scheppert. (Dass diese Action interessant zu gestalten geht OHNE den Canon auf den Kopf zu stellen zeigt manche FanFiction besser.)
Einmalig eine interessante Idee - wenn keinem der Autoren etwas anderes als das dazu einfällt wirds langweilig und es entsteht bei mir kein Interesse solche Serien weiter zu verfolgen.
Wer Kampf und Action beschreiben will, der kann bequem ins Spiegeluniversum ausweichen - dort wäre manche gute Idee sicherlich besser aufgehoben und der Zerfall brüchiger Allianzen wirkt dort bei Weitem glaubhafter...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 15.06.12, 14:43
Der Plot als solcher klingt - lässt man mal außen vor, dass es hier um Andorianer geht - super-interessant. Was mir quer geht ist diese Sache, die sich auch diverse andere Autoren zu eigen gemacht haben, aus den Andorianern unbedingt eine viergeschlechtliche Spezies zu machen (worüber es definitiv keine canonische Aussage gibt!!)

In diesem Falle mag es dem Autor sogar zum Vorteil gereichen - insgesamt ist das für mich hingegen Nonsens.
Grund: Es werden nicht auch tatsächlich vier von einander getrennte Geschlechter beschrieben, sondern man macht es sich einfach und schreibt: zwei weibliche und zwei männliche Geschlechter. Punkt. Keinerlei Erklärung, wie das funzt, keine signifikanten Unterschiede, keine nachvollziehbaren evolutionären Gründe - kein GAR NICHTS...!! :mist So bitte nicht!!
Stimmt, definitve Aussagen gibt der Canon nicht her, die Indizien wurden mit ENT (die aus den Andorianern aber eine viel zu eindimensionale Spezies machten) eher geschwächt.
Dennoch bleibt die Viergeschlechtlichkeit ein spannendes Konzept, das gerade ST gut täte, auch wenn man sich hier natürlich besonders ins Zeug legen müsste, um das Konzept zu erklären. Auf der anderen Seite: Besser etwas "zauberhaft" im Vagen lassen, als eine relativ unglaubwürdige Erklärung finden.

Was ich im Sinne des canonischen ST-Universums nicht so toll finde ist, dass man zugunsten eines Paukenschlags der Spannung verspricht, den Hintergrund dieses Universums ins Gegenteil verkehrt. Statt eines Miteinanders, wird hier (und auch in anderen ST-Serien diverser Autoren) ein Gegneinander - Hauptsache es scheppert. (Dass diese Action interessant zu gestalten geht OHNE den Canon auf den Kopf zu stellen zeigt manche FanFiction besser.)
Einmalig eine interessante Idee - wenn keinem der Autoren etwas anderes als das dazu einfällt wirds langweilig und es entsteht bei mir kein Interesse solche Serien weiter zu verfolgen.
Wer Kampf und Action beschreiben will, der kann bequem ins Spiegeluniversum ausweichen - dort wäre manche gute Idee sicherlich besser aufgehoben und der Zerfall brüchiger Allianzen wirkt dort bei Weitem glaubhafter...
Nun, ich würde das nicht ganz so skeptisch sehen. Ein Bündnis muss von Innen heraus stänig gestärkt werden. Diese Einigkeit, die wir bei der Föderation kennen, ist vielleicht auch in der Zukunft kein Selbstläufer. Das Gegeneinander - so sehe ich das indes auch - sollte aber im Großen und Ganzen nicht der Schlusspunkt sein, hier würde ich auch für den weiteren Verlauf einer Romanreihe auf kurz oder lang das dann beständigere Miteinander erwarten.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 15.06.12, 17:45
Stimmt, definitve Aussagen gibt der Canon nicht her, die Indizien wurden mit ENT (die aus den Andorianern aber eine viel zu eindimensionale Spezies machten) eher geschwächt.

Das sehe ich genau anders herum - mir hat erst ENT die Andorianer wirklich näher gebracht, besonders Jeff Combs Interpretation...

Dennoch bleibt die Viergeschlechtlichkeit ein spannendes Konzept, das gerade ST gut täte, auch wenn man sich hier natürlich besonders ins Zeug legen müsste, um das Konzept zu erklären. Auf der anderen Seite: Besser etwas "zauberhaft" im Vagen lassen, als eine relativ unglaubwürdige Erklärung finden.

Wenn es mal zauberhaft wäre - aber bisher trifft es dilettantisch wohl eher... :(
Das Konzept ist sehr toll, wenn:
- Man sich die entsprechenden Hintergedanken macht.
- Nicht nach dem Motto an diese Idee herangeht: Exotik=möglichst viele Geschlechter
- Es dann am Ende wirklich vier verschiedene - logischerweise nichthumanoide - Geschlechter gibt, die einander zur Fortpflanzung bedingen.

So einfach an den Haaren herbei gezogen ist es nur unausgegoren - weiter nichts...

Nun, ich würde das nicht ganz so skeptisch sehen. Ein Bündnis muss von Innen heraus stänig gestärkt werden. Diese Einigkeit, die wir bei der Föderation kennen, ist vielleicht auch in der Zukunft kein Selbstläufer. Das Gegeneinander - so sehe ich das indes auch - sollte aber im Großen und Ganzen nicht der Schlusspunkt sein, hier würde ich auch für den weiteren Verlauf einer Romanreihe auf kurz oder lang das dann beständigere Miteinander erwarten.

Leider gibt es kaum eine kommerzielle ST-Serie, die diesen Weg, der scheinbar momentan IN zu sein scheint, nicht geht. Frei nach dem Motto: "Wir zerbrechen etwas und schauen was daraus wird..."
DAS ist nicht die ganz große Idee - es ist nur eine unter vielen, die sich mitunter spannend liest, die ich aber nicht permanent brauche...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: ulimann644 am 15.06.12, 23:04
@Drake
Um nicht falsch verstanden zu werden, was meinen Kommentar in Bezug zum Canon betrifft. Ich bin keiner dieser Canon-Puritisten - der den Canon um jeden Preis unangetastet sehen will. Es gibt darin genug Hunde (die einen in den Hintern beißen) weil A manchmal nicht wusste, was B dachte/tat/plante...

Von daher sind solche Bücher (und letztlich auch gut und mit Bedacht geschriebene FF) eine feine Sache - wenn nicht um der Effekthascherei willen alles auf den Kopf gestellt wird (was nicht bedeutet, dass ich dies dieser Story unterstelle)
Ich finde aber, dass das was du als einen Vorteil ansiehst (zeigen dass es im Föderationsrat wie im Bundestag zugeht) ein Nachteil ist - weil man hier die Story auf unsere Zeit portiert, statt - so wie es sein sollte - tatsächlich SF zu schreiben, und näher bei der angedachten Utopie zu bleiben (Nicht zu nahe, sonst müsste ich selbst meine Storys anders schreiben)

Es fällt zudem auf, dass es den diversen ST-Autoren (gefühlt) einen bannigen Spaß zu machen scheint, eine eher düstere Zukunft im ST-Universum zu bevorzugen, und vom Gedanken des ursprünglichen ST abzuweichen. Sicherlich gab es auch da Kriege - aber deshalb stellte man nicht die Werte der Föderation in Frage, oder zeichnete ein so düstere Bild der Föderation.

Es gäbe Möglichkeiten auch einen anderen Weg zu gehen, technische Fortschritte zu erzielen und durch eine Beschleunigung der Raumschiffgeschwindigkeiten z.B. der Raumflotte und der Föderation neue Ziele zu bieten und trotzdem auch neue Gefahren zu kreieren. Man muss dafür nicht unbedingt die Föderation von Innen heraus zerstören...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 17.06.12, 11:53
Das sehe ich genau anders herum - mir hat erst ENT die Andorianer wirklich näher gebracht, besonders Jeff Combs Interpretation...
Es war in jedem Fall gut, dass ENT die Andorianer näher beleuchtet hat. Was am Ende dabei rauskam, war mir zu simpel; die Andorianer wurden sowas wie die nicht ganz so bösen und dumpfen Klingonen. Das ändert natürlich nichts daran, dass Combs schauspielerisch wirklich häufig glänzen konnte.

So einfach an den Haaren herbei gezogen ist es nur unausgegoren - weiter nichts...
Hmm, nun gut, ich kenne die Reihe nicht, ich weiß also nicht, wie tief die in diese Systematik eindringen.
Ich würde es nicht auf den Nenner "möglichst viele Geschlechter" bringen wollen, aber mehr als zwei sind halt nun mal exotisch und es laufen schon genug menschenähnliche Spezies in ST herum.

Leider gibt es kaum eine kommerzielle ST-Serie, die diesen Weg, der scheinbar momentan IN zu sein scheint, nicht geht. Frei nach dem Motto: "Wir zerbrechen etwas und schauen was daraus wird..."
DAS ist nicht die ganz große Idee - es ist nur eine unter vielen, die sich mitunter spannend liest, die ich aber nicht permanent brauche...
Ja auch da fehlt mir leider der Einblick, weil ich die Buchlanschaft auf diesem Gebiet nicht wirklich überblicke. Es wäre allerdings wirklich nicht schön, wenn das zu einem allgemeinen Muster würde. Aber leider ist das ohnehin immer als dramaturgisches Schema sehr beliebt: Destruktion statt Aufbau. Immerhin scheint dieser Roman ja auch eine medizinisch-wissenschaftliche Kontroverse zu behandeln - und das gefällt mir schon, weil es hier man nicht um einen kriegerischen Konflikt geht.



Ich habe Lem nie gelesen, also kann ich das nicht beurteilen, ich fühlte mich da wie gesagt ein wenig an Stammzellenforschungsdebatte erinnert. Und in Bezug auf die Fremdenfeindlichkeit die in der gemeinen Bevölkerung um sich greift kam mir Sarrazin in den Sinn (also nicht Sarrazin im Speziellen, aber die Art von "Stammtischrassismus", mit der er auf sich aufmerksam machen wollte).
Sowohl bei Lems "Eden" als auch bei der Stammzellendiskussion als auch im Roman hier wird es wohl "einfach" um die Frage gehen, wie sehr man sich in das Leben einmischen und mit seinen "Zutaten" experimentieren darf. Das ist ein grundsätzlich spannendes Thema. Und Fremdenfeindlichkeit gehört wohl auch in unseren Tagen noch nicht der Vergangenheit an und wenn sich ein ST-Roman um die Aufarbeitung bemüht, ist das begrüßenswert.

Okay, also nochmal Spoileralarm:

[SPOILER BEGINNT]
[...]
Das Bedrohungsszenario hat ja richtig was von TOS  :thumbup

Danke für die weiterführenden Erklärungen :)

Jetzt,  :duck, jetzt habe ich allerdings doch noch eine Frage: Warum hat die Föderation denn eigentlich Informationen zurückgehalten? Welche Motivation sollte man dafür denn haben?

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 22.10.12, 21:14
Drake ist mir einige Bücher voraus, aber ich habe in den letzten paar Monaten auch ordentlich nach- und aufgeholt, nachdem ich die vergangenen Jahre der Second Decade total verpennte, und würde auch gerne die ein oder andere Kritik abgeben. Ein einzelner Thread ist zwar etwas unübersichtlich, um derart viele unterschiedliche Buchreihen zu behandeln, aber es wird schon gehen. Vielleicht fange ich am besten mal mit einer allgemeinen Serienbewertung und später mit meinen persönlichen Highlights der Trek-Lit an.

DS9 Relaunch (achte/neunte Staffel)
(Stand: Welten von DS9, Trill) Kann ich nur empfehlen, besonders für Fans der Serie. Die einzelnen noch offenen Handlungsstränge werden gekonnt aufgegriffen, weitergesponnen und durch neue Ergänzt. Die Lücken in der Besetzung wurden durch neue, teilweise sehr interessante Charaktere, die sich einwandfrei einfügen geschlossen, und dennoch muss man nicht auf liebgewonnene Charaktere verzichten - selbst die, die von DS9 weggegangen sind, feiern hier und da ein Comeback. Die einzelnen Romane der achten Staffel sind nicht einmal so besonders, aber in ihrem Zusammenspiel bilden sie ein sehr dichtes Bild. Beeindruckend auch, wie wenig die Qualität der Autoren schwankt  -selbst wenn es mit der Story mal hapert sind die DS9-Recken immer einwandfrei getroffen. Gerade die "Die Welten von DS9"-Reihe weiß mir zu gefallen, vor allem der Andor-Beitrag. Daumen hoch.

TNG Relaunch
Total durchwachsen. Die ersten paar Romane sind furchtbar schlecht, das Fehlen von Riker, Troi und Data kann zunächst nicht kompensiert werden, und zu allem Überfluss werden nur aufgewärmte Geschichten präsentiert. (Borg, Borg, Q, Wieder Borg). Die Destiny Trilogie kann zwar durch ein beeindruckendes Spektakel überzeugen, hinterlässt aber auch den sehr faden Beigeschmack einer Föderation, die Teilweise in Schutt und Asche gelegt wurde. Erst mit "Den Frieden verlieren" gelingt es dann wieder TNG-Feeling aufkommen zu lassen - reichlich spät allerdings. Keine Empfehlung.

Enterprise-Relaunch.
Durchgehend kacke. Kann weg. Eine Irre Verschwendung von Potential. Selten so etwas uninspiriertes gelesen.

Titan
Komische Serie. Schon der Anfang war ziemlich lahm - ein Mangels und Martin-Zweiteiler halt - und später wird es nicht unbedingt besser. Eine einzige herausragende Geschichte kann die Serie aufweisen, dann noch zwei gute/nette, der Rest war Quark.

Vanguard
Fängt stark an, baut gegen Ende stark ab, kann das aber immerhin durch ein ordentliches Spektakel kaschieren. Empfehlenswert ist die Serie dennoch - so spannend und real war TOS schon lange nicht mehr. Vor allem für UO-Fans zweifellos interessant.

S.C.E
Die (anfangs noch) kleinen Geschichten der Starfleet Corps of Engineers fand ich zunächst nur nett (die männliche Version von "Nett", nicht die weibliche), bis ich irgendwann gemerkt habe, dass mich die liebenswürdigen Charaktere völlig um den Finger gewickelt haben. Die Qualität der Geschichten selbst schwankt zwar stark, aber Kreativität wurde hier noch groß geschrieben. Für Technik-Fans sehr empfehlenswert.

New Frontier.
Meine persönliche Lieblingsserie, die zwar auch diversen Qualitätsschwankungen unterlegen ist, die mir aber dennoch durchweg gut gefällt. Abenteuer, Witz, Action, Liebenswürdige, verschrobene Charaktere, und eine gehörige Portion Käse - alles was TOS groß gemacht hat, ist hier ebenfalls zu finden, nur eben vor dem Hintergrund der TNG-Zeit. Dennoch nicht für jeden zu empfehlen, den meisten wird es wohl teilweise zu abgedreht sein. Trotzdem: Captain Calhoun ist der coolste!

Das war's, glaube ich. An den Voyager-Relaunch habe ich mich bisher noch nicht gewagt, kann also nichts dazu sagen. Kommt aber noch. :)



Und hier meine bisherigen Lieblingsbücher: (in keiner speziellen Reihenfolge):

New Frontier: Dunkle Verbündete
Ein Roman der einfach alles hat, was ich mir von Star Trek erwarte: Abenteuer, Witz, Action, Beziehungskisten, glaubwürdige Helden, glaubwürdige Gegner, eine eindrucksvolle neue Lebensform und einfach eine ungeheuer tolle Stimmung. Ich mochte es, wie sich Calhoun und die Erlöser ständig gegenseitig zu überlisten versuchten, ich mochte das moralische Dilemma - ist es in Ordnung ein Monster zu töten, um ein anderes zu retten? Darf man ein ganzes unschuldiges Volk opfern, um das Universum von einer Plage (die Erlöser) zu befreien? Ich mochte es Calhoun einmal selbstreflektierend und beinahe niedergeschlagen zu erleben, ich mochte die schwarze Masse die weder gut noch böse, sondern einfach eine Naturgewalt ist. Ich mochte einfach alles an diesem Roman, selbst den wohl fiesesten Cliffhanger der mir je unter gekommen ist.

TNG: Imzadi
Wer nicht weiß wie man eine Liebesgeschichte gefühlvoll, gleichzeitig aber auch spannend (und witzig), dem sei dieses wundervolle Werk ans Herz gelegt, das eindrucksvoll zeigt, dass wahre Liebe sämtliche Hürden von Raum und Zeit überwindet - wenn einer der beiden Partner bereit ist aufzustehen und dafür zu kämpfen.

A time to kill/A time to heal
(Ich finde diese beiden Romane gehören zusammen, daher zähle ich sie gemeinsam auf). Eine Tom Clancy-Geschichte im Trek-Universum? Kann das klappen? Und wie! David Mack vergeudet nicht viel Zeit und fackelt direkt ein ungeheures Actionfeuerwerk ab, das von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist und eines der größten politischen Missetaten der Föderation aufzudecken beginnt. Der zweite Teil schlägt dann ein ganz andere Tempo und eine ganz andere Stimmung an, ist aber mindestens genauso gelungen. Die politischen Querelen um Präsident Zife fand ich mit das spannendste, was die Romanwelt in letzter Zeit zu bieten hatte. Der ganze Tezwa-Zwischenfall war äußerst gelungen und aufwühlend, und sogar Sektion 31 wurde zur Abwechslung einmal sehr clever eingesetzt.

New Frontier: Captain Calhound und USS Excalibur (Neuerdings: Kartenhaus und Zweifrontenkrieg)
Die New Frontier-Reihe hatte einen großen Einfluss auf meine künstlerischen Hobbys, immerhin findet sich hier der Ursprung für meine eigenen kleinen Abstecher in die Welt der Hobbyschreiberlinge, und dadurch auch der weitere Weg zum Zeichnen. Das alles wäre wohl kaum passiert, wenn der vierteilige Pilotroman zu dieser - damals noch brandneuen - Romanreihe nicht genau meinen Nerv getroffen hätte. Tolle Charaktere, eine herrliche Ausgangsbasis, viel Abenteuer und Humor, und der Abschlussgag mit dem Großen Vogel ist eine herrlich augenzwinkernde Selbstironie, die Star Trek leider viel zu oft abgeht. Obwohl die Reihe mit der Zeit stark nachlässt (oder zumindest starken Qualitätsschwankungen unterliegt) ist meine Liebe zu New Frontier bis heute ungebrochen und schuld daran ist sicher dieser erstklassige Einstieg, bei dem sich Peter David noch richtig ausgetobt hat.

Titan: Die Hunde des Orion
Ein ganz toller Roman der eine längst überfällige und unpopulistische Geschichte erzählt, die genau mein Interessensgebiet streift, frisch wirkt und die schwächelnde Serie "Titan" im Handumdrehen sympathisch macht.

Vanguard: Rufe den Donner
Wenn ich diesen zweiten Band der Vanguard-Reihe mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das wohl "episch". Denn genauso fühlt es sich an. Die Geschichte ist groß, die Ereignisse sind groß, alles geht rasant vonstatten, ohne dabei den Fokus von den Charakteren und den Geheimnissen der Taurus-Ausdehnung zu sehen. Trotz zahlreicher Entwicklungen wird den Charakteren enorm viel Platz zum entfalten eingeräumt, was dann auch auf glaubwürdige Art und Weise passiert. Besonders gefallen hat mir auch, wie unterschiedlich die beiden Großmächte Föderation und Kligonen mit der Shedai-Bedrohung umgehen.

Gesetze der Föderation
Toller Roman! KRAD hätte es sich leicht machen und die neue Regierung mit einer Katastrophe oder einem Krieg konfrontieren können. Stattdessen entschied er sich für den ganz normalen Alltag und den Blick auf die vielen kleinen Rädchen, die so eine Maschine wie die Föderation am Laufen halten. Das ist nicht übermäßig spannend, aber hochinteressant. Und dank der ungeheuer liebenswürdigen Charaktere kann man den Roman dann auch kaum aus der Hand legen.

DS9: Gefallene Helden
Mein Lieblingsroman aus Kindheitstagen. Gleichzeitig sicher auch der brutalste den ich damals gelesen habe, was vielleicht zusammenhängt ;) Die Charaktere von unserer geliebten Raumstation werden einer nach dem anderen mal mehr mal weniger glorreich von unbekannten Invasoren, die selbst die Borg noch harmlos aussehen lassen, abgeschlachtet. Zwar ist recht schnell klar, dass hier irgendwann der Reset-Knopf gezogen wird, aber das ändert nichts daran, dass der Weg dorthin äußerst spannend und verdammt kurzweilig geschrieben ist.

DS9: Ein Stich zur rechten Zeit
Garak erzählt uns eine Geschichte. Und zwar nicht irgendeine, sondern die seines Lebens. Und da der Autor kein geringerer als der Garak-Darsteller selbst ist, der die Stimme des beliebten Schneiders perfekt einfängt, hat man dann auch tatsächlich das Gefühl, dass einem Garak gegenübersitzt. Und wer würde das nicht wollen? Dazu gibt es noch einen großartigen Einblick auf die cardassianische Kultur.

Ich habe jetzt bestimmt noch etliche Sachen vergessen, aber das soll es mal gewesen sein. Eine Ehrennennung noch an Voyagers "Die ermordete Sonne", SCEs "Wildfire" und New Frontiers "Beings"-Duologie. Und "Den Frieden Verlieren" bekommt auch noch eine Nennung - schon alleine dafür, dass man mir hier den alten Picard wiedergebracht hat.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 22.10.12, 22:13
Lustig, gerade vorgestern habe ich "Ein Stich zur Rechten Zeit" zuende gelesen und kann dem was Star gepostet hat in vollem Umfang beipflichten. Ich fand es hochinteressant, wie die Jugend in der alten cardassianischen Union und die Ausbildung an der Militärschule Bamarren ablief. Ebenso Garaks Werdegang war toll. Es war alles drin, was in der Serie nur angedeutet wurde, die Sache mit Dukats Vater, Procal Dukat. Dukat heisst übrigens mit Vornamen Skrain. Dann die Geschichte auf Romulus, wo Garak einen Senator, den er eigentlich ganz sympathisch findet aber ein Feind Enabran Tains ist, umbringen muss und wir begegnen so ziemlich allen cardassianischen Größen wie zum Beispiel: Gul Ocett, Gul Evek, Gul Madred, Gul Dukat, Tekeny Ghemors Sohn, Dr. Paramak (Seine Augen, seine Augen) und Natima Lang, sowie eine ihrer Kolleginnen, die jetzt offensichtlich beim Obsidianischen Orden war und mein ganz persönliches Highlight war das Wiedersehen mit Entek. Wer also etwas tiefer in die cardassianische Kultur eintauchen möchte und eventuell sogar FFs über und mit Cardis schreibt, sollte an diesem Buch nicht vorbeilesen. Ich jedenfalls habe viele tolle Anregungen gewonnen und da es aus der Feder des Schauspielers stammt, meint man tatsächlich, dass diese Geschichte, die Garak Bashir in Briefform schreibt, von Garak persönlich geschrieben worden wäre.

Unbedingte Leseempfehlung für alle Löffelkopffans.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: camir am 22.10.12, 22:48
Ich kann Stars Review zu dem TNG Reboot nur zustimmen, irgendwann hab ich einfach aufgehört, weil die Geschichten immer hanebüchener wurden, unnötige Dinge geschahen die nur der Effekthascherei dienten (das Entstehen der Borg war EKLIG!; das kam in dieser Destiny Trilogie.) Hinzu kam ein unterschwelliger Sexismus, den ich dann stellenweise auch nicht mehr schön fand. Letzten Endes habe ich gemerkt, dass ich das, was ich von meinen Helden sehen möchte, nicht aus Büchern sondern aus Fanfictions bekam, die einfach besser funktionierten.

Die anderen Reihen haben mich nie interessiert (außer Myriad Universes, was im Prinzip Fanfictions sind, weil man da auch Alternativuniversen ausloten konnte und dann Dinge geschahen die eben im Canon nicht möglich waren) und momentan hab ich mich von Star Trek Lit verabschiedet. Die alten Bücher von Peter David waren großartig, aber mit dem allerneusten (Before Dishonour?) hat er sich keinen Gefallen getan. Das war übel von vorne bis hinten, vor allem der Schluss war unnötig wie nur nochwas und unpassend für ein TNG Buch.
Ich habe für mich entschieden, dass ich beim Alten bleibe. Alles was das Trek Franchise in den letzten 10 Jahren hervorbrachte, (ab Nemesis) geht in eine Richtung die mir nicht gefällt, sowohl was Bücher als auch Filme betrifft. So bleibe ich auch bei den alten Büchern.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 23.10.12, 17:16
Lustig, gerade vorgestern habe ich "Ein Stich zur Rechten Zeit" zuende gelesen und kann dem was Star gepostet hat in vollem Umfang beipflichten.

Da sind wir ja schon mal auf einer Linie. :)

Man sollte vielleicht noch eine kleine Sache erwähnen: Als ich das Buch angefangen habe, erwartete ich zunächst ein Netz aus Lügen, bei dem man sich am Ende in bester Garak-Manier selbst zusammenreimen muss, was denn nun davon wahr ist, oder nicht. Weit gefehlt. Andrew Robinson sucht hier die einzelnen Andeutungen, die es in der Serie über den Garak-Charakter gegeben hat zusammen, und formt eine stringente Geschichte, bei der kein Platz für Zweifel bleibt. Wer Garak als mysteriöse Figur in Andenken halten will, sollte also vielleicht die Finger von diesem Buch lassen - so großartig es auch ist. Alle anderen werden viel Spaß haben. Und da Garak im weiteren DS9-Relaunch noch einige Auftritte hat ("Ein Stich zur Rechten Zeit war nur die erste Geschichte des Relaunch), kann ich zumindest garantieren, dass er weiterhin interessant bleibt.

Übrigens, Belar, mir wurde nach der Lektüre von "Ein Stich zur rechten Zeit" das Buch "The Never Ending Sacrifice" nahegelegt, das sogar noch tiefer (und gekonnter?) in die cardassianische Kultur eintauchen soll. Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen es zu lesen, kenne aber zumindest die Autorin Una McCormack, die bereits bewiesen hat, ein Händchen für die Cardassianer zu haben, und leite den Tipp daher direkt mal an dich weiter. Vielleicht kann dich das auch begeistern. Ist bisher allerdings noch nicht auf Deutsch erschienen.


Ich habe für mich entschieden, dass ich beim Alten bleibe. Alles was das Trek Franchise in den letzten 10 Jahren hervorbrachte, (ab Nemesis) geht in eine Richtung die mir nicht gefällt, sowohl was Bücher als auch Filme betrifft. So bleibe ich auch bei den alten Büchern.

Ich kann das durchaus verstehen. Während bei den alten Heyne-Büchern keine Charakterentwicklung erwarten durfte, dafür aber immerhin phantasievolle Sci-Fi-Geschichten präsentiert bekam (die natürlich längst nicht immer zündeten), ist es heute genau umgekehrt. Die Geschichten sind kaum noch wirklich Ehrgeizig, verstehen sich meist als "Erklärliteratur um offene Handlungsbögen zu schließen/thematisieren" und beschäftigen sich für meinen Tick ein bisschen zu oft mit Krieg, Vor-Krieg, oder Nach-Krieg. Dafür wird ordentlich mit vielfältigen Charakteren und Kontinuität gepunktet. Wobei die Charaktere aber inzwischen so stark zwischen den Serien hin und hergeschoben und teilweise durch neue ersetzt wurden, dass man sich kaum noch zurechtfindet. Früher war sicher nicht alles besser, aber wenn ich da nach einem TNG-Band griff, habe ich wenigstens noch TNG bekommen. Heute bekommt man vielleicht drei der bekannten Charaktere, der Rest ist neu. Am besten hat bisher - wie gesagt - noch der DS9-Relaunch den Spagat geschafft. Ansonsten ziehe ich inzwischen auch Serien mit komplett eigenständiger Crew vor.

Allerdings muss ich dennoch sagen, dass ich bisher insgesamt betrachtet sehr viel Spaß mit der Trek-Lit habe - auch der neueren. Ich sehe da keinen großen Unterschied zwischen Star Trek auf der Mattscheibe und Star Trek in Romanform. Hier wie dort gibt es Gurken, hier wie dort gibt es aber auch echte Perlen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: camir am 23.10.12, 17:41
Krieg an sich finde ich nicht schlimm. Ich fand den Dominionkrieg wirklich sehr faszinierend und mal was neues, aber das ganze neue Borg-Gerotze dass dann absichtlich einen auf "Tod und Zerstörung" und "Föderation in Schutt und Asche legen" machte, fand ich dann ab dem vierten Band langweilig. Irgendwann haben die Charaktere mal genug gelitten.
Außerdem kam es mir so vor, dass die Charaktere, über die man lesen will (ich zumindest) immer mehr zu Nebenfiguren verkommen, weil die Autoren unbedingt ihre Ach-so-tollen OCs einbauen müssen und die dann das Spotlight bekommen. Am schlimmsten fand ich in dieser Hinsicht diese Vulkanierin mit Emotionen (Namen vergessen). Eine schlimmere Mary Sue gab es selten.
Gut dieses Verbrechens machte sich Shatner auch schuldig, indem er in seinem Shatnerverse Kirk zum Oberhelden aufpolierte, aber wenigstens war Kirk noch ein offizieller Charakter der schon in der Serie der Oberheld war.
Richtig unerträglich wurde es dann mit dem Töten einer bekannten und beliebten Figur in einer Buchreihe zu einer Serie in der sie nie auftauchte, mal gerade so nebenbei. Das hat mir dann den Spaß an den Reboot Büchern komplett versaut, weil es so unnötig war.
Das "Austoben" in allen Ehren, das man jetzt durfte, nachdem die Charaktere freigegeben wurde - ich hab Star Trek nie gekuckt weil ich eine düstere Zukunft sehen wollte, sondern wegen dem Gegenteil. Alles weswegen mir die Serien Freude machten, wurde nach und nach abgebaut und gipfelte eben literarisch in den TNG Reboot Büchern und am allerschlimmsten in diesem unsäglichen Star Trek XI.
Die Figuren in den Büchern die ich las waren nur Abziehbilder ihrer Serien-Gegenstücke, man erkannte sie stellenweise nicht wieder.
Zu DS9 kann ich nichts sagen, da nie gelesen - ich fand die Serie gut so wie sie war und hatte nicht das Bedürfnis weiterzulesen was mit den Charakteren geschah und eigene Crews haben mich noch nie interessiert und interessieren mich auch weiterhin nicht. Was vielleicht auch ein Grund ist, warum mir die neuen Bücher nicht zusagen... :/
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 23.10.12, 17:59
Jau, Krieg an sich stört mich auch nicht, aber im 24. Jahrhundert scheint es nichts anderes mehr zu geben. Da folgen mir die Katastrophen ein bisschen zu dicht aufeinander. Wie du schon sagst, irgendwann haben die Charaktere (und die Föderation) genug gelitten.

Meinst du mit der Vulkanierin T'Ryssa Chen? Ouh, da sind wir aber mal ganz gegensätzlicher Meinung. In "Mehr als die Summe" war sie tatsächlich noch recht befremdlich. Gegen Ende der Story sind mit dem (ansonsten guten) Autor Bennett sowieso ziemlich die Pferde losgegangen. Aber in "Den Frieden Verlieren" war Chen schlicht genial, und einfach nur liebenswürdig. Allein ihr vulkanischer Gruß bei dem vier Finger fehlen, war schon das Lesen wert. Auch die restlichen Charaktere (Picard und Crusher beispielsweise) waren dort plötzlich 1A getroffen. Vielleicht schaust du dir das Buch noch einmal an, wenn du irgendwann mal drüber stolperst. Es ist kein Überflieger, ich habe mich hier aber wieder wie Zuhause gefühlt.

Das ist eben eines der Probleme des TNG-Relaunchs - Zunächst hat die Richtung gefehlt, und dann hatten die Autoren fast durchgehend kein Gespür für Charaktere (egal ob Original oder Canon-Charaktere). Von sechs Büchern und Autoren (Destiny außen vor gelassen) hat bisher nur einer - nämlich der sechste begriffen, worum es geht.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: camir am 23.10.12, 18:10
Meinst du mit der Vulkanierin T'Ryssa Chen? Ouh, da sind wir aber mal ganz gegensätzlicher Meinung.
Japp, diese. Da schrieb der Autor noch ins Nachwort, dass das mal eine Rollenspielfigur von ihm in D&D war, was ich da schon zutiefst befremdlich finde, dass man sowas in Star Trek Universum schmeißt. Über vier Bände hinweg war sie dann irgendwie die niedliche Vulkanierin, der comic relief, den man nicht ernst nehmen konnte. Ich fand sie irgendwie zu mary-sueig und irgendwie ging es gefühlt immer nur um sie und ihre vollkommen belanglosen Anpassungsschwierigkeiten und wie doof sie die Vulkanier findet. Ich fand sie irgendwann langweilig und nervend.

Nach Before Dishonour habe ich aufgehört, da wurds mir zu blöd und irgendwie mag ich kein Geld mehr ausgeben für doofe Charaktere die mich nicht interessieren und die jetzt anscheinend 60% des Buchinhalts ausmachen, auch wenn sie dann plötzlich gut getroffen sind. Wie gesagt, was ich lesen möchte gibt es 100 Mal besser -  und kostenlos obendrein als Fanfictions. Sollte mir irgendjemand mal "Losing the peace" schenken, würd ich mir's wohl lesen. Geld ausgeben tu ich für die neuen Bücher nicht mehr.

Ich find mich ja grad selbst so wahnsinnig negativ, aber was soll ich machen, wenn das was mich interessiert sich als dämlich rausstellt und mich der Rest nie interessiert hat. :(
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 23.10.12, 18:44
Ist ja nicht schlimm, ich kann das gut nachvollziehen. :) Zum Glück ist das Trek-Franchise ja fast schon unausschöpflich und man hat die freie Auswahl. Da gibt es auch noch so viele alte Bücher, die ich nicht gelesen habe. Man kommt kaum nach. Na ja, besser so als anders herum. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 23.10.12, 19:56
Der Thread hat mich jetzt tatsächlich dazu animiert meine eigenen Star Trek Leseerfahrungen mal Revue passieren zu lassen... und naja, da sie alle länger als 10 Jahre her sind betifft das natürlich eher die älteren Bücher. Den letzten Todesstoss Star Trek Literatur zu kaufen hat William Shatner himself gesetzt... mit seinem dritten "Buch" genannt "Der Rächer" womit eigentlich nur gemeint gewesen sein kann das es sich rächen würde, für dieses Ding Geld auszugeben. Ab da habe ich nur noch ältere Star Trek Bücher vom Krabbeltisch gekauft... und sporadisch reingelesen. Ich habe daher noch einige rumliegen und werde mal was die so hergeben.

Vielleicht schaue ich mal ob ich auch einige "gefühlte 20 Jahre nachdem ich das Buch las" Reviews hinbekomme... denn einige Highlights gab es bei den älteren Büchern auch, sogar welche die den Canon ziemlich bereichern.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 23.10.12, 20:26
Meine Star Trek Bücherzeit ist auch ein weilchen her.
Das erste Star Trek Buch das ich gelesen habe war auch gleichzeitig das erste was erschien.
Gespensterschiff
Damals lief TNG noch jeden Freitag auf ZDF und ich war ein RIESEN FAN.
Deswegen war ich auch sehr von dem Buch enttäuscht. Die Charaktäre hatten mit denen der Serie so garnichts zu tun.
Die Story war auch nicht so der Bringer. Alles in Allem nicht zu Empfehlen.

Welches ich noch als Gut in Erinnerung behielt war
Eine Hölle namens Paradies
Das Buch habe ich gemocht. Aber ich weiß nicht mal mehr im Ansatz worum es ging. Ich kann mich nur noch an einzelne Szenen erinnern.
Aber die Story?

Ich hatte noch eine Ganze Reihe anderer TNG/TOS Bücher. Die sind aber alle einem Wasserrohrbruch im Keller zum Opfer gefallen.
Dort hatte ich aus Platzgründen die weniger beliebten Bücher verband.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 23.10.12, 21:35
Zitat
Das erste Star Trek Buch das ich gelesen habe war auch gleichzeitig das erste was erschien.
Gespensterschiff Damals lief TNG noch jeden Freitag auf ZDF und ich war ein RIESEN FAN. Deswegen war ich auch sehr von dem Buch enttäuscht. Die Charaktäre hatten mit denen der Serie so garnichts zu tun. Die Story war auch nicht so der Bringer. Alles in Allem nicht zu Empfehlen.


Uh yeah.... "Die Friedenswächter" war mein erster TNG Roman und andere wie ZB "Kinder von Hamlin" oder "Gespensterschiff" folgten... also die ganz ganz frühen TNG Bücher... Da war sogar noch Werbung für Suppe mitten im Buch XD
Das die frühen TNG Bücher nicht viel mit den Charakteren der Serie zu tun haben, ist erklärbar; Soweit mir bekannt, waren die ersten TNG Bücher fast alles TOS Skripte, Manusskripte oder gar schon teils ausgeschriebene Bücher die man dann auf TNG umgeschrieben hat... um was zur neuen Serie verkaufen zu können.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 23.10.12, 22:00
Wenn ich mich nicht irre habe ich das Buch "Gespensterschiff" damals gekauft als TNG hier erst in der ersten oder zweiten Staffel anlief.
Dementsprechend habe ich mir gesagt das die die Charaktäre auch kaum kennen konnten als es geschrieben wurde.
Trotzdem das war so verhunzt daneben. Meine Vermutung: Das Wasserrohr ist deswegen im Keller gebrochen. :D
Aber beweisen kann ich es nicht.
Wundern würde es mich aber nicht wenn sie für einige der ersten Bücher alte Scripte genommen haben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 24.10.12, 01:47
Ich muss leider zugeben, dass ich seit "Die Rache des Dominion" einfach nicht mehr dazu gekommen bin, Star Trek Romane zu lesen.
Der Roman hat mich gut unterhalten, beschreibt er doch die Besetzung von Betazed durch das Dominion.

Deanna Troi ist darin sehr gut getroffen worden und auch die Geschichte konnte man sehr gut lesen.

Seither habe ich nur hier und da ein paar FanFictions gelesen (Lairis' "Resistance" Reihe und Max' "Satyr" Reihe) und die konnten es mit den offiziellen Romanen sehr wohl aufnehmen.

Auch der ein oder andere Roman zu "Star Trek - Enterprise" war unterhaltsam.
Empfehlen möchte ich hier bei:

Von "Titan" habe ich nur den Pilot gelesen und fand ihn durchaus ansprechend, vor allem die exotischen Charaktere.
"Vanguard" habe ich bislang nicht gelesen, aber dafür einen Roman der "Remake"-Reihe namens "Starfleet Academy: Die Grenze".

Man erfährt da viel über Kirk, Pille, Spock und Uhura, sowie den Alltag an der Akademie der Sternenflotte.
Im Detail geht es in der Story neben einem Marathon auch um einen Todesfall auf dem Campus, Doping (ja ihr habt richtig gehört) von Kadetten, die ihre Leistungsfähigkeit steigern wollen - mit ungeahnten Konsequenzen.

Ich hab den Roman in einer Nacht durchgelesen und fand ihn höchst ansprechend.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: SSJKamui am 24.10.12, 07:43
Jau, Krieg an sich stört mich auch nicht, aber im 24. Jahrhundert scheint es nichts anderes mehr zu geben. Da folgen mir die Katastrophen ein bisschen zu dicht aufeinander. Wie du schon sagst, irgendwann haben die Charaktere (und die Föderation) genug gelitten.

Ehrlichgesagt habe ich sowieso das Gefühl, in sehr vielen "Long Runner Publikationen" läuft es mittlerweile nur noch auf die "Katastrophe der Woche" hinaus. Nicht nur bei Star Trek Büchern. (Die Krönung finde ich, wenn deshalb Charakter X umgebracht wird, dieser aber in ein paar Wochen wiederbelebt wird oder durch ein Wunder doch nicht gestorben war, nur um danach in den nächsten Ausgaben noch einmal im Plot umgebracht zu werden.)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 24.10.12, 16:02
Welches ich noch als Gut in Erinnerung behielt war
Eine Hölle namens Paradies
Das Buch habe ich gemocht. Aber ich weiß nicht mal mehr im Ansatz worum es ging. Ich kann mich nur noch an einzelne Szenen erinnern.
Aber die Story?

Ugh, ja, das geht mir genauso. Ich habe das Buch bestimmt zwei oder drei mal gelesen, weil ich Peter David-Fanboy bin. Aber das ist der einzige Roman von ihm, bei dem ich mir die Handlung auch partout nicht merken kann. Irgendwas mit Riker in einer Schneelandschaft und ein neuer (irrer) XO für Captain Picard. Und das, obwohl ich das Buch auch als ziemlich gut in Erinnerung habe.

Da war sogar noch Werbung für Suppe mitten im Buch XD

Vielleicht eine ganz subtile Vorschau auf den Odo-Charakter (http://starcraft2.ingame.de/forum/images/smilies/deliver.gif)

Seither habe ich nur hier und da ein paar FanFictions gelesen (Lairis' "Resistance" Reihe und Max' "Satyr" Reihe) und die konnten es mit den offiziellen Romanen sehr wohl aufnehmen.

Der Gedanke ist mir das ein oder andere Mal auch gekommen - vor allem bei Werken wie dem TNG Roman "Tod im Winter" oder "Wiederstand", die so unterirdisch waren, dass ich mich wirklich gefragt habe, warum so etwas den Weg ins Kaufhausregal findet.

"Die Grenze" kenne ich nicht. Ich habe aber den ersten Academy-Roman dieser Abrams-Trek-Reihe gelesen (und den Titel gleich wieder vergessen). Hat mir überhaupt nicht gefallen. Vielleicht sollte ich der Reihe noch mal eine Chance geben?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 25.10.12, 17:27
Ich lese gerade "Destinys child" und hatte ein paar neue inspirationen bezüglich meiner Elaysianischen Chefingenieurin.

Nämlich das der Anzug den die elaysianer tragen müssen, ja auch saft braucht.

Eilgenteich selbstverständlich, aber an sowas wurde gedacht. Klasse.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 27.12.12, 08:11
Zeit für ein paar Updates.


Doppelhelix - Infektion
Es ist das erste Jahr der andauernden Mission der U.S.S. Enterprise-D. Eine höchst ansteckende Epidemie befällt die Bewohner von Archaria III, gefährdet das Leben von Tausenden und beschwört Gewalthandlungen an jenen herauf, die das Volk für die Verbreitung der Krankheit verantwortlich macht. Während Data und Natasha Yar gemeinsam die wahre Herkunft des Virus suchen, muss Dr. Crusher feststellen, dass die unerbittliche Krankheit all ihren Bemühungen widersteht, ein Heilmittel zu finden. Die verzweifelte Suche nach einem Impfstoff wird noch dringender, als Deanna Troi sich ebenfalls ansteckt …

Von der Doppelhelix-Reihe kannte ich bislang nur einen Eintrag, den ich auch recht gut in Erinnerung hatte, und mich daher wunderte, weshalb ich mich nie näher mit den restlichen Einträgen der Reihe befasste. Nun... jetzt weiß ich es. Mit "Infektion" startet die Reihe schon einmal denkbar schlecht. Das Buch ist zwar nicht unbedingt mies geschrieben, aber es ist halt grottenlangweilig. Ich bin ja schon ein ziemlicher Volltrottel, aber selbst ich konnte so ziemlich jede "Wendung" der Story vorhersehen, zumal das alles in der ein oder anderen Form auch schon mal irgendwo in Star Trek zu sehen war, also nur nach Schema F verläuft. Selbst die eine, einzige, atmosphärische Stelle im ganzen Roman, nämlich als man eine Art Botschaft auf der Viren-Doppelhelix findet, war schon einmal in Voyager zu sehen (Verwerfliche Experimente). Die Geschichte bewegt sich also auf ausgetrampelten Pfaden und bietet darüber hinaus auch absolut keine interessanten Ansätze. Dass der Roman in der ersten Staffel von TNG spielt und Yar noch zur Verfügung steht, wird auch null genutzt. Komplett ärgerlich ist dann, dass ganze Story-Elemente gegen Ende einfach unter den Teppich fallen, beispielsweise die Klingonen auf dem Mond, oder diese Rassenfeindliche Gruppierung auf dem Planeten. Das einzig interessante ist der unbekannte General, der hinter dem Virus steckt und mysteriös im Hintergrund bleibt. Hier versteht es der Roman tatsächlich ein wenig Neugierig auf die Fortsetzungen zu machen. Das ist aber auch schon alles.
Keine Kaufempfehlung.


Doppelhelix: Überträger
Auf Terok Nor hat sich eine ansteckende Krankheit ausgebreitet, die sowohl die versklavten Bajoraner als auch ihre cardassianischen Unterdrücker dahinrafft. Die beiden Gruppen geben sich gegenseitig die Schuld an der wachsenden Epidemie. Dr. Katherine Pulaski, die ehemalige Chefärztin der U.S.S. Enterprise, muss sowohl mit dem tyrannischen Gul Dukat als auch mit einer Spionin der Rebellen namens Kira Nerys zusammenarbeiten, um die wahre Herkunft der Infektion aufzudecken, die sie alle bedroht!

Entgegen meines besseren Urteils wollte ich der Reihe dann aber doch noch eine Chance geben und habe mir auch den zweiten Teil "Überträger" vorgenommen. Und das Buch fängt sehr vielversprechend an! Der Schreibstil ist präzise, die agierenden Charaktere sind wunderbar getroffen und die Figurenzusammenstellung könnte nicht spannender sein. Doktor Pulaski trifft auf Dukat, trifft auf Kira. Das verspricht eigentlich interessant zu werden. Leider sackt der Roman dann ab der Hälfte wieder total ab, weil GENAU das Gleiche passiert wie in "Infektion". Aber wirklich haargenau! WTF? Dabei wäre mit den Akteuren und der heiklen Lage zur Zeit der Besatzung doch einiges an Abwechslung möglich gewesen. Stattdessen machen die Autoren genau das gleiche wie der Vorgänger und schießen sämtliches Potential aus der Luftschleuse. Was Kira und Odo in der Geschichte sollten weiß ich auch nicht, waren sie letztendlich doch völlig überflüssig und wohl nur als Schmankerl für die Fans gedacht. Also wenn man den ersten Teil nicht kennt, ist der Roman vielleicht noch ganz okay. Ich empfand das Dargebotene als Enttäuschend.
Keine Kaufempfehlung.


Doppelhelix - Doppelt oder nichts
Seit mehr als einem Jahrzehnt, seit Beginn der Mission des Raumschiffes Enterprise, haben unbekannte Feinde eine Reihe tödlicher biologischer Waffen im Alpha-Quadranten freigesetzt und damit schreckliche Epidemien bei den Romulanern, Cardassianern, Bajoranern und sogar der Föderation verursacht. Nun endlich verbündet sich Captain Jean-Luc Picard mit Captain Mackenzie Calhoun vom Raumschiff Excalibur, um die heimlichen Schöpfer der Seuchen aufzuspüren – und den Tod von Tausenden zu rächen!

Das war der Band den ich schon kannte und vermutlich ist es auch der einzig gelungene Beitrag in dieser Reihe. Peter David enttäuscht nicht, schlägt alle Konventionen in den Wind und tut einfach das, worauf er gerade bock hat... nämlich eine James Bond-Geschichte im Star Trek Universum zu erzählen. Und was für eine! 007 in Reinkultur, im Grunde ist das schon eine Persiflage. Das fängt beim Titel an und hört dann auch nicht mehr auf. Bond-Bösewichte in supergeheimen Megabasen (Dyson-Sphäre), die einem perfiden Weltuntergangsplan nacheifern (alle vergiften), Bondgirls (orionisch), Bondgadges (Mini-Transporter, Hologramme), Bondsprüche (alle), Bondaction (Padauf) mit Bondstunts... es ist einfach ein wahres Fest. Ein paar der Witze haben nicht mehr gezündet - ich weiß nicht, ob das an der Übersetzung lag, oder einfach daran, dass ich sie schon kannte. Davon abgesehen hat mir der Roman aber wieder genau so viel Spaß gemacht, wie damals, als ich ihn im Original las.
Kaufempfehlung für Geheimagenten und New Frontier-Fans



Welten von Deep Space Nine: Cardassia, die Lotusblume
Die letzte vom Dominion-Krieg heimgesuchte Welt ist außerdem die letzte, auf der sich Miles O'Brien jemals hätte vorstellen können, ein Leben aufzubauen. Während er sich dem Wiederaufbau der cardassianischen Infrastruktur anschließt, leitet seine Frau Keiko die schwierige landwirtschaftliche Erneuerung. Aber Cardassias Bemühungen um einen Neuanfang – von der jungen, von Elim Garak gestärkten Demokratie zu der Wiederentdeckung der spirituellen Vergangenheit des Volkes – sind nicht unumstritten, und die von außen kommenden Bemühungen, ihre Zivilisation wieder aufzubauen werden von jenen angegriffen, die jeden fremden Einfluss ablehnen.

Die "Welten von DS9"-Reihe fängt da an, wo die achte Staffel aufhörte, greift sich jeweils zwei oder drei der Charaktere heraus und schickt sie zu einer der wichtigen Welten wie Cardassia oder Bajor, um sie dort Abenteuer erleben und ein wenig in die Kultur eintauchen zu lassen. Den Anfang macht dabei Una McCormack, die dort ansetzt, wo "Ein Stich zur rechten Zeit" aufhörte. Die Geschichte ist weder besonders lang, noch besonders spektakulär und im Rückblick und im Vergleich mit den anderen Einträgen der Reihe auch ein klein wenig enttäuschend, weil einfach nicht viel passiert. Aber ich schätze nach "Never ending Sacrifice" wollte McCormack nicht schon wieder tief in die cardassianische Kultur eintauchen und beließ es bei einer kleinen aber netten Geschichte, die man aber leider auch überspringen kann.
Was die Sache letztendlich dennoch einigermaßen lesenswert macht, ist McCormacks Schreibstil, der durchgehend zu gefallen weiß. Sie hat ein richtig präzises Händchen für die Charaktere und für eine flotte Fortführung der Ereignisse. Es war zu keinem Zeitpunkt langweilig, auch wenn eben nicht viel passiert. Also wer sich für einen Abend nach Cardassia entführen will lassen will, der darf ruhig zugreifen. So glänzt der DS9-Relaunch auch weiterhin mit guten Autoren. Kann gerne so weitergehen.
Kaufempfehlung für Relaunch-Fans




Welten von DS9: Andor - Paradigma
Am Vorabend einer großen Feier anlässlich ihrer Vergangenheit müssen die ungewöhnlichen und geheimnisvollen Andorianer, eine Spezies mit vier Geschlechtern, entscheiden, wie viel sie zu opfern bereit sind, um ihr Überleben zu sichern. Biologische Notwendigkeit kollidiert mit persönlicher Moral; kulturelle Verpflichtung kämpft mit Liebe – und Ensign Thirishar ch'Thane kehrt auf den Planeten zurück, dem er abgeschworen hatte, um nicht nur die Konsequenzen seiner Entscheidungen gegenüberzutreten, sondern auch einem geheimen Plan, um das Wesen seines ganzen Volkes zu verändern.

Heather Jarman ist zurück und rückt Andor in den Fokus. Kann das gut gehen? Die Autorin ist mir nicht unbedingt in positiver Erinnerung geblieben - ihren Eintrag in die "Mission Gamma"-Reihe empfand ich als den schwächsten der neuen DS9-Romane, durch den ich mich ehrlich gesagt, eher durchkämpfen musste. Dieser neue Roman von ihr fällt glücklicherweise sehr viel lesbarer aus und vor allem eines: Ehrgeizig! Im Gegensatz zur "Lotusblume" (und auch den nachfolgenden Romanen) gibt sich Jarman deutlich mehr Mühe, tief zu graben, und uns möglichst viel von den Andorianern und ihrer Welt und Kultur zu zeigen, so wie es sich für einen Roman dieser Reihe auch gehört. So bekommen wir viele verschiedene Orte zu sehen, etwas Politik, ganz viele Rituale, Mode, Nahrung, Festivitäten, und so weiter. Alles sehr Fantasie- und stimmungsvoll ausgeklügelt. Besonders die Idee mit den vier Geschlechtern weiß hier richtig zu greifen. Es entsteht tatsächlich ein sehr dichtes interessantes Bild einer Kultur, für die man sich diesmal Zeit nehmen muss, um in ihr einzutauchen, um sie zu begreifen. Zwar habe ich mit Schnee und Eis gerechnet, statt mit Sturm und weiten kargen Ebenen - und das war zunächst auch mein größter Kritikpunkt -, aber wenn man bereit ist, diesen Punkt zu akzeptieren, dann entsteht ein Bild, das irgendwie an die Herr der Ringe-Locations erinnert. Was, wie ich finde, ebenfalls prima passt! Überhaupt versprüht der Roman eine sehr ritterliche Fantasy-Atmosphäre. Hat mir gefallen, auch wenn man sich erst daran gewöhnen muss.

Die agierenden Charaktere waren auch recht gut gewählt. Nichtkenner des DS9-Relaunchs werden aber komplett in die Röhre gucken, denn der Roman greift komplett auf die neuen Charaktere zurück. Andorianer Shar gibt dabei wie üblich den edlen Ritter ab und Prynn Tenmei darf endlich auch einmal glänzen. Mit ihr bin ich bisher noch gar nicht warm geworden. Zwar ist sie nicht unsympathisch, aber sie hat sich immer wie ein Anhängsel von Vaughn angefühlt. Dabei kann sie eine Geschichte auch losgelöst von dem alten Commander stemmen, wie sie hier bewiesen hat. Der Schmalz der aufkeimenden Liebesbeziehung war zwar hin und wieder zu dick aufgetragen, sonderlich gestört hat es aber im Endeffekt nicht. Perfekt ist der Roman dennoch nicht. Stellenweise war die Handlung etwas lahm, und manche Dinge haben sich auch eher erzwungen angefühlt - vor allem diese ganze Sache mit den genetischen Eingriffen war ziemlich abstrus. Sei's drum. Unterm Strich war der Roman sehr mutig und hat die Andorianer auf neue Art näher beleuchtet. Und mir hat die Herr der Ringe-Richtung gut gefallen, eine Fortsetzung würde ich gerne lesen.
Leseempfehlung (für Relaunch-Fans)




Welten von DS9: Trill - hab den Titel vergessen
Sie sind ein Volk mit Geheimnissen. Jahrhundertelang hielten sie ihre wahre Natur verborgen und ergriffen sogar beunruhigende Maßnahmen, um die kleine Population von nahezu unsterblichen Symbionten zu schützen, mit denen ein priviligierter Teil der Trill in Körper, Geist und Seele vereinigt wird. Sie sind ein Volk, das Erinnerungen heilig hält, dennoch verleugnen sie ihre eigene Vergangenheit. Nun, inmitten eines Sturms aus Skandalen, Beschuldigungen und wachsender Unruhe unter den Bürgern, muss Ezri Dax Jahrtausende voller Lügen und Täuschung durchdringen und wiederentdecken, was niemals hätte vergessen werden dürfen, bevor ihre Zivilisation sich selbst auseinanderreißt.

Auf diesen Teil war ich besonders gespannt, immerhin werden hier die Geschehnisse aus dem Roman "Unity" aufgegriffen und der dortige Handlungsstrang beendet. Man bekommt nicht so viel von Trill zu sehen, wie beim letzten Mal von Andor (Die Hauptstadt, ein Krankenhaus, die Symbiontenhöhlen und das, was darunter liegt), aber dennoch ist der Roman einigermaßen kurzweilig, und zweifellos wichtig für den weiteren DS9 Relaunch. Wer bisher mit dem Relaunch glücklich ist, sollte also durchaus zugreifen, auch wenn mich das Endergebnis nicht soooo begeistert. Der Comic "United we stand", der sich ebenfalls mit den Trill beschäftigte, und aus der Feder von David Mack war, hat mir deutlich besser gefallen.

So. Und jetzt wird gespoilert, also vorsichtig.
In "Unity" wurden die Parasiten (TNG: Die Verschwörung) mit den Trill in Verbindung gebracht, und ich wusste damals nicht, was ich davon halten sollte. Jetzt, wo die Hintergründe endlich enthüllt wurden, möchte ich mir endlich ein Urteil bilden: Für mich passt diese Verbindung nicht. Mangels und Martin, die ich eigentlich für schlechte Autoren halte, geben sich - so viel muss man ihnen lassen -, wirklich alle Mühe einen ganzen Roman lang diese beiden verschiedenen Elemente glaubwürdig zusammenzukloppen, und irgendwie das zu kitten, was die anderen Autoren verbrochen haben. Aber letztendlich passt es trotzdem nicht. Es wirkt erzwungen, und mir wäre es lieber gewesen, wenn man die Parasiten als separate Bedrohung belassen hätte, ohne die Trill ins Spiel zu bringen. (Allerdings war die Idee mit dem Naiskos super!). Das geht aber noch in Ordnung. Wirklich enttäuscht haben mich hingegen die Aufstände auf Trill und deren Resultat. So wird mal eben der Großteil der Symbionten getötet, weil wegen, ist halt so. Pure Effekthascherei. Finde ich scheiße. Den Roman hätte man mal lieber nutzen sollen, um die Kultur näher zu beleuchten und die Trill irgendwie noch spannend und interessant zu machen. Aber nööö... Sie sind genauso langweilig wie vorher. Jetzt gibts halt weniger Symbionten, aber ansonsten bin ich durch den Roman auch nicht schlauer geworden. Darüber hinaus behandelt die Geschichte wieder Dax und Bashir und deren Beziehung und geht den einzig vernünftigen Schritt mit ihnen, in dem sie sich trennen. Denn diese Paar war für mich unglaubwürdig. Jetzt bin ich allerdings gespannt, wie man weiter mit ihnen umgeht und was man aus ihnen macht.
Kaufempfehlung für Fans des Relaunchs



Welten von DS9: Bajor - Fragmente und Omen
Die Flitterwochen sind vorbei. Nach der Euphorie über die Vereinigung Bajors mit der Föderation beginnt die eigentliche Arbeit, um diese Verbindung funktionieren zu lassen. Aber selbst auf einer Welt, in der Politik und Religion ineinander verflochten sind, teilen gegensätzliche Vorstellungen der Rolle Bajors auf der interstellaren Bühne die Regierung des Planeten. Während Kira Nerys, frischgebackener Sternenflottencaptain, überlegt, was für eine Art von Sternenflottenoffizier sie sein will, macht der Erste Minister Asarem einen mutigen Schritt, um Bajors Stimme in der Föderation zu definieren. Währenddessen bereitet sich der zurückgekehrte Benjamin Sisko auf eine Zukunft vor, die bis jetzt nur er sehen kann.

Hm. Der vierte Teil der Reihe ist schon etwas schwerer zu bewerten, da der Roman irgendwie nichts Halbes, aber auch nichts Ganzes ist. Da man es hier mit dem Hauptplaneten von DS9 zu tun hat, liegt der Roman natürlich um einiges dichter an der achten Staffel, was den Autoren in die unangenehme Situation bringt, offene Handlungsstränge aufzugreifen, und neue, die in diesem Buch nicht beendet werden, einzuführen. So kann man die Haupthandlung im Grunde in drei Teile herunterbrechen:
1) Der meiner Meinung nach beste Handlungsstrang war der, der sich um die Nachwehen des Föderationsbeitritts von Bajor drehte. Das Militär sieht einer massiven Abwanderung von Mitgliedern zur Sternenflotte entgegen, die Sternenflotte muss sich teilweise erst an die neuen bajoranischen Offiziere gewöhnen, und Premieministerin Asarem muss jemanden auswählen, der im Föderationsrat sitzen wird, was uns einen Charakter zurück bringt, den ich in der Serie schmerzlich vermisst habe.
2) Der zweite Handlungsstrang um die Katastrophe im Dorf Sidau wird angerissen, aber nicht beendet. Wir erinnern uns: die Dorfdeppen in Sidau besaßen einen Drehkörpersplitter mit dem sie einen Dal'Rok erschufen (DS9: Dal-Rok). Nun hat jemand das Dorf vernichtet und diesen Splitter gestohlen. Warum, weshalb, keine Ahnung. Tatsächlich scheint das alles nämlich nur der Prolog zu einer weitaus größeren Geschichte zu sein, die aber schon recht vielversprechend daherkommt. So fand ich besonders die Idee, dass das Wurmloch tatsächlich wie ein richtiger "Tempel" mehrere Türen, also Wurmlochöffnungen hat, als nur die beiden, die wir kennen, wirklich gut. Zwar bleibt alles noch ominös, so dass eine Bewertung schwer fällt, aber Spannung wird durchaus erzeugt, und ich kann es kaum erwarten, das nächste Buch in den Händen zu halten.
3) Der dritte Handlungsstrang um Jake, der sich zu einer Pilgerreise durch Bajor aufmacht, um sein eigenes Leben zu Leben war dann der ruhigste und etwas holprigere Teil des Buches. Per Se sind die Abschnitte mit ihm und Rena nicht schlecht, man bekommt auch den ein oder anderen schönen neuen Einblick in die bajoranische Kleinstadtkultur. Aber zeitweise wirkt diese aufflammende Liebesbeziehung doch recht... Sprung- und auch klischeehaft. Da wäre sicher mehr drin gewesen.
Was mir an dieser neuen Staffel so gut gefällt, sind die vielen Charaktere, die in der Serie überall mal erwähnt und direkt wieder vergessen wurden, die HIER aber endlich wieder auftauchen. Stellenweise kann man die Namen auch nachschlagen, und sich dann wundern, dass die in der Serie schon mal aufgetaucht sind. Dennoch, wer den DS9-Relaunch nicht kennt, der wird mit "Fragmente und Omen" wohl dumm aus der Wäsche gucken, denn Vorwissen wird vorausgesetzt. Alle anderen, die bisher Spaß an den Büchern haben, können hier aber definitiv auch zugreifen.
Kaufempfehlung, für... ihr wisst schon.



Welten von DS9: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert.
Quarks profitorientierte Heimatwelt wird von einem Skandal erschüttert, als schockierende Beschuldigungen gegen die erste Frau seines Bruders, die Mutter von Nog, Rom als Großen Nagus der Ferengi-Allianz zu stürzen drohen. Um die Dinge noch schlimmer zu machen, wurde Quark von Roms politischen Gegnern angeworben, sich ihrem Staatsstreich anzuschließen. Sollten sie damit Erfolg haben, seinen Bruder zu stürzen, bekäme er alles, was er sich jemals erträumt hat. Während Ferenginars Zukunft über dem Abgrund hängt, nimmt die Schwangerschaft von Roms derzeitiger Frau eine schwierige Wendung für Mutter und Kind.

Äh... ja. Habe den Roman erst letzte Nacht beendet und weiß noch nicht so recht, wie ich ihn bewerten soll. Gut ist schon mal die Wahl des Autors. KRAD dürfte de meisten Lesern ein Begriff sein und ich war beruhigt, seinen Namen auf dem Cover zu finden, da er zwar nicht immer genial, aber zumindest unterhaltsam schreibt und sich in der Star Trek-Welt auch bestens auskennt. So verwundert es nicht, dass ich den Roman auch nach zwei Nächten durchhatte - Kurzweil wird also geboten. Darüber hinaus erwartet einen aber nichts besonders, sondern "nur" eine typische Ferengi-Geschichte. Eine neue Facette der Ferengi lernt man dabei freilch nicht mehr kennen - nach der Serie ist im Grunde schon alles gesagt (sie sind gierig, wer hätte das gedacht?) - und dementsprechend lernen wir auch keine neuen Ecken des Planeten kennen. Der Handelsturm, die Residenz des Nagus und ein Sumpf - das sind im Grunde die einzigen Plätze, die besucht werden. Stattdessen greift KRAD auf die Charaktere zurück und bringt so ziemlich jeden Ferengi in die Handlung, der im Laufe der Serie mal auftauchte. Von Zek (herrlich Senil) über Ishka bis hin zu - natürlich - Brunt, FCA! Die Intrige ist dabei typisch Ferenig, ebenso wie alles andere im Roman. Dass sich Rom auf dem Stuhl des großen Nagus halten kann, ist dem gelungenen Kniff zu verschulden, dass Krax (Zeks Sohn) im Hintergrund die Fäden zieht und irgendwie alles deixelt. Ist ein nettes Büchlein, aber halt nicht mehr.
Kaufempfehlung für Ferengi-Fans. Alle anderen machen besser einen großen Bogen.



Invasion 2 (TNG): Soldaten des Schreckens
Achtzig Jahre zuvor ist es der Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk gelungen, eine Invasion dämonenartiger Aliens vom anderen Ende der Galaxis zurückzuschlagen. Doch plötzlich tauchen die Alptraumwesen am Rande des Föderationsgebiets auf und überfallen eine Beobachtungsstation.
Und wieder ist es die USS Enterprise - diesmal mit Jean-Luc Picard als Captain -, die sich als erste den Eindringlingen entgegenstellen muß. Aber die Dämonen haben ihre Angriffstaktik verändert. Sie manipulieren die Empfindungen der Crew, projizieren unerträglichen Horror ins Bewußtsein der Starfleet-Offiziere.
Captain Picard erkennt, daß er nur mit der Vorhut der Aliens konfrontiert ist. Eine gewaltige Armada steht bereit, um sich in den Alpha-Quadranten zu transferieren. Picard weiß: Wenn es ihm nicht gelingt, das künstlich geschaffene Wurmloch zu schließen, ist die Föderation verloren.


Ohgott, was war das denn? Ich kannte schon den vierten Teil dieser Reihe (Voyager), der zwar over the top, aber immerhin gut unterhaltsam. Auch der dritte (DS9) hat vor Jahren einen Weg in mein Bücherregal gefunden - und wird dort nicht mehr rausgelassen, weil er einfach nur bekloppt war. Trotzdem habe ich jetzt zugegriffen, als ich den zweiten Teil auf einem Grabbeltisch entdeckte. Aber den einen Euro hätte ich mir besser gespart. Die Handlung ist scheißlangweilig und komplett uninspiriert. Die Enterprise trifft nach kurzem blabla am Kriesenherd ein und dann... nix. Leerlauf. Die beiden Flotten stehen sich gegenüber, auf der Enterprise hat man über hundert Seiten hinweg Angst und das war's dann. Den Vogel schießt jedoch das Ende ab, wo sich einer der Helden opfern muss, um irgendein Techding auf der anderen Seite eines Wurmlochs zu zerstören. Und obwohl Crewmand Redshirt (bester Freund von Will Riker - aha) schon ellenlang eingeführt wurde, streiten sich hier Riker, Worf und Data über zwanzig oder dreißig Seiten hinweg(!), wer von ihnen dreien besser geeignet ist, sich für Schiff und Vaterland zu opfern, und das so erpicht, dass man sich schon fragt, ob die irgendwie Suizidgefährdet sind. Was'n uninspirierter Blödsinn.
Keine Kaufempfehlung!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 29.12.12, 13:25
Danke für die vielen Informationen. Ich hatte mir ja schon lange vorgenommen, ein ST-Buch zu lesen - aber zu welchem ich nun wirklich greifen soll... ;) :D
Du hast "Invasion 2 (TNG): Soldaten des Schreckens" so humorvoll nacherzählt und beurteilt, dass ich ja fast versucht wäre, mir dieses Werk zuzulegen ;) :D
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 29.12.12, 15:33
Danke für die vielen Informationen. Ich hatte mir ja schon lange vorgenommen, ein ST-Buch zu lesen - aber zu welchem ich nun wirklich greifen soll...

Hm, schwierig. Da du technisch interessiert bist, wäre die "Starfleet Corps of Engineers"-Serie vielleicht mal einen Blick wert, auch wenn die "nur" nette kleine Abenteuer auf durchschnittlichem Niveau bieten. Sprachlich wäre für dich aber vielleicht der TNG-Band "Das Herz des Teufels" sehr empfehlenswert. Der besitzt beinahe schon Hitchcock'sche Qualitäten, in dem er gekonnt mit den Erwartungen des Lesers spielt und entgegen des düsteren Titels eine doch recht schöne und würdige Geschichte erzählt, bei der man dauernd zu wissen glaubt, wie es weitergeht, nur um dann doch überrascht zu werden. Außerdem ist es der sprachlich vielleicht feinste TNG-Roman, den ich kenne.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 01.01.13, 19:30
Das neue Jahr bringt leider auch ein paar weniger gute Nachrichten. Peter David, einer der bekanntereren Autoren, hat vor drei Tagen einen Schlaganfall erlitten. Geistig ist er zum Glück ganz da, aber seine rechte Körperhälfte ist teilweise gelähmt und die Rekonvaleszenz - sofern möglich, dürfte eine ganze Weile dauern. :(

Wie war denn dein Eindruck von [der A Time to...] Buchreihe im allgemeinen?

Die "A Time to..." Reihe besteht aus neun Romanen die von "Der Aufstand" zu "Nemesis" leiten und dabei mehrere Ungereimtheiten und offene Fragen klären. Warum Data ohne Emotionschip ist, warum Worf wieder auf der Enterprise sitzt, wo er doch eigentlich Botschafter sein sollte, warum Wesley Crusher auf der Hochzeit zu sehen war und vieles mehr. Duologien, die langsam auf Nemesis hinarbeiten stehen dabei im Vordergrund.

"A Time to be born" und "A time to die"
The site of one of the Dominion War's fiercest battles, the Rashanar Sector now contains a vast interstellar graveyard littered with the lifeless hulks of hundreds of devastated starships. The explosive destruction of so many varied warp drives has severely distorted the space-time continuum in this region, resulting in dangerous unleashed energies and bizarre gravitational anomalies. The USS Enterprise-E has been assigned to patrol the perimeter of the danger zone, while other vessels carry out the difficult and highly hazardous task of retrieving the bodies of the dead from the wrecked warships.
To some alien races, the former battleground is hallowed space. To others, including the rapacious Androssi, it is a scavenger's paradise, ripe for salvage. None expect this ship's graveyard to hold a deadly secret that will force the android Data to make a heart-wrenching decision about the path his life will take – and that will endanger not only the Enterprise, but Picard's future in Starfleet.


Die Geschichte klingt eigentlich sehr spannend, aber sie ist das genaue Gegenteil. John Vornholt erzählt seine Geschichte nach Schema-F und schafft es einfach nicht Spannung zu erzeugen, was bei so einer Vorlage schon fast einem Kunststück gleichkommt. Die Charaktere sind größtenteils schlecht getroffen und auch sonst zeichnet den Roman so gar nichts aus, was besonders wäre... Ja bis auf den Handlungsstrang mit Wesley Crusher. Zu sehen, wie Wesley die Ereignisse zunächst nur beobachtet und später - getarnt - auch eingreift, dem Kodex der Reisenden zum Trotz, war erstaunlicherweise gelungen und sogar recht gekonnt erzählt. Das macht die Romane zwar auch nicht empfehlenswert, aber immerhin.
Keine Kaufempfehlung



"A Time to sow" und "A time to harvest"
More than two centuries ago, the Dokaalan sent an unmanned probe into the void, bearing a distress call for anyone who could save their doomed world. But the message reached Federation space too late to save the planet or its people. Or so it was believed...
Generations later, Captain Jean-Luc Picard and the crew of the Enterprise-E are stunned to discover the last of the Dokaalan – now only a colony fighting to stay alive in a decrepit asteroid mining complex. Although their home planet was destroyed long ago, the survivors hope to someday transform a nearby planet into a new home for their people. But bitter divisions exist among the Dokaalan, sowing the seeds of sabotage and terrorism – and placing Picard and the Enterprise in the middle of an escalating crisis that can only lead to total destruction!


Schon viel besser. Dayton Ward und Kevin Dilmore erzählen eine schöne und im zweiten Teil auch durchaus spannende Geschichte, die nur einen einzigen Fehler hat: Sie ist zu lang. Man merkt, dass hier die Geschichte eines Romans mit Gewalt auf zwei gestreckt wurde, was sich besonders durch ellenlange Monologe negativ bemerkbar macht. So sinnieren die Charaktere erstmal eine Seite lang über ihre Gefühle, sagen einen Satz, und dann geht es von vorne los. Dadurch ziehen sich manche Stellen des Romans wie Kaugummi. Davon abgesehen hat mir der zweiteiler aber sehr gut gefallen, ist es doch eines der wenigen Bücher, in denen man die ENT-E-Crew noch einmal in der bekannten Konstellation erleben durfte. Außerdem wird das Geheimnis über die Fremden, die im Hintergrund die Fäden ziehen, geschickt bis zum Schluss gehalten. Als Leser wird man sogar auf eine ganz falsche Fährte gelockt. Das macht Spaß. Erstmals kann Sicherheitschefin Christine Vale auch zeigen wieviel Starbuck in ihr steckt ;)
Beschränkte Kaufempfehlung



"A Time to love" und "A time to hate"
One hundred years ago, the recurring conflicts between the Bader and the Dorset ended mysteriously when both races colonized the distant planet Delta Sigma IV - a world located far from the destructive wars of their people – and quickly became the Federation's perfect example of interspecies cooperation. But there are now rumblings of trouble in paradise, as an investigation led by Kyle Riker - Commander William Riker's estranged father - into this harmonious society has discovered a shocking, immutable truth: over the next few generations, the reaction to a native gas will spell the extinction of Delta Sigma IV's inhabitants.
Captain Picard and his crew, still recovering from the tragic events that have tarnished the career of one of the Federation's most decorated captains, must come to the aid of a world that once knew only peace, but now faces emerging violence and chaos...and Commander Riker must confront the reality that his own father may be held responsible for Delta Sigma IV's almost certain downfall!


Zwei schlechte und viel zu lange Romane, die nicht ein Fünkchen Spannung erzeugen können und die ganze Zeit zwischen Soap und Gähn Pendeln. Das "Ende" mit Rikers Vater Kyle trieft vor schlecht geschriebenem Schmalz und... ach, einfach keine guten Romane. Ich habe irgendwann auch nur noch die Geschichte überflogen. Es gab eine ganz gute Szene mit Christine Vale und das war's
Absolut keine Kaufempfehlung.



"A Time to kill" und "A time to heal"
At the height of the Dominion War and unknown to all save those in the highest levels of command, the Federation secretly armed the neutral planet Tezwa with devastating weapons - part of a contingency plan against the Dominion if the front lines collapsed. But Tezwa also lies near the border of the Klingon Empire... making the Federation's covert strategy in direct violation of their fragile peace treaties, and creating the potential threat of scandal and all-out war.

Now Tezwa's power-hungry prime minister is all too eager to flex his newfound military muscle, menacing a nearby Klingon border world. Sent on an urgent diplomatic mission, Captain Picard and the Enterprise crew are caught in the crossfire as the crisis quickly escalates. With time running out and billions of lives at stake, only one man can avert the looming disaster - Ambassador Worf, who must choose between his oath to the Federation and his loyalty to Martok, Chancellor of the Klingon Empire...


Zwei meiner absoluten Lieblingsromane! David Mack braucht vierzig Seiten um die Situation einzuführen und dann, einmal angestoßen, verliert die Achterbahnfahrt bis zum Schluss nicht  an Tempo. Die Action um die Strike-Teams, die verzweifelt versuchen die Kanonen auszuschalten, während die Klingonen unterwegs sind und die Uhr tickt, sorgt schon mal für eine Menge Kurzweil, aber bei der Action bleibt es nicht. Das politische Komplott, in dass diese Geschichte eingebettet ist, gehört mit zum Spannendsten, was ich bisher gelesen habe. Dazu wird Worf als Botschafter, der seinen Freunden Deckung zu geben versucht, einwandfrei genutzt und selbst Sektion 31 kommt auf gelungene(!) Art und Weise ins Spiel. Einfach perfekt!

Der zweite Teil schlägt dann ein ganz anderes Tempo und Thema an, das man nicht anders als "Black Hawk Down" in Star Trek bezeichnen kann. Ich hätte nie gedacht, dass das gut geht, aber es klappt wunderbar. Während der untergetauchte Ex-Diktator Kinschaw Terror unter den Friedenstruppen verbreitet, verdichtet sich für die Ent-E-Mannschaft allmählich die Hinweise, dass die Kanonen von der Föderation selbst stammen. Während der Präsident versucht seinen Kopf aus der Schlinge zu bekommen, und den Tholianern die Waffen in die Schuhe zu schieben, stehen Captain Picard und der Rest der Flotte vor der Entscheidung, einen Coup durchzuführen...
Unbedingte Leseempfehlung



"A Time for War, A Time for Peace"
Following the scandalous Tezwa affair, the Federation president's resignation forces an election, with the future of the United Federation of Planets to be determined by who emerges victorious from a hotly contested vote. But it is the fate of the entire galaxy that may actually be decided on Qo'noS, as the Federation embassy is seized by terrorists whose actions expose intrigue reaching the highest levels of Klingon government – and it will take all of Ambassador Worf's skills to keep the fragile Federation-Klingon alliance from collapsing. And while this potential intergalactic chaos looms, Commander Riker finds his plans for command and marriage soured by a brutal, high-level inspection of the ship from which the crew may not escape unscathed..

KRAD lässt die Reihe etwas ruhiger und sehr schön ausklinken. Worf bekommt noch mal ein wenig Action und die Crew der Enterprise eine Verschnaufpause. Man lässt sich Zeit für die Ruhigen Momente, für Pokerspiele und Charakterentwicklung. Langweilig wird es dennoch nie. Dabei legt der Autor gleich die Weichen für sein Nachfolgewerk "Gesetze der Föderation" und lässt eine neue Präsidentin wählen. Dieser Teil mit seinen sympathischen Charakteren alleine ist schon das Lesen wert, aber auch der Rest steht dem in nichts nach. Ein schöner Roman zum Schluss und die leider letzte Gelegenheit, die Enterprise-Crew in ihrer Vollständigkeit zu erleben. Ich vermisse diese Zeit :/
Kaufempfehlung
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 10.01.13, 14:18
Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten
In einem einzigen Augenblick ... werden sich die Leben dreier Männer für immer verändern. In diesem Sekundenbruchteil, der paradoxerweise sowohl durch Errettung als auch durch Verlust bestimmt wird, werden sie die Welt zerstören und sie dann wiederherstellen. Vieles war zuvor geschehen und vieles sollte noch danach kommen, aber nichts davon würde ihre Leben stärker beeinflussen als dieser eine, abgeschiedene Augenblick am Rande der Ewigkeit. In einem einzigen Augenblick ... rettet der in der Zeit zurückversetzte Leonard McCoy eine Frau vor dem Tod durch einen Verkehrsunfall und verändert dadurch die Geschichte der Erde. Gestrandet in der Vergangenheit, kämpft er darum, einen Weg zurück in sein eigenes Jahrhundert zu finden. Doch während er eine Existenz führt, die es nicht hätte geben sollen, sieht er sich schließlich gezwungen, all das hinter sich zu lassen und sich den Schatten zu stellen, die sein verlorenes Leben hervorgebracht hat. In einem einzigen Augenblick ... wird der in der Zeit zurückversetzte Leonard McCoy davon abgehalten, eine Frau vor dem Tod durch einen Verkehrsunfall zu retten, wodurch die Geschichte der Erde unverändert bleibt. Als er in die Gegenwart zurückkehrt, trifft er auf ein medizinisches Rätsel, zu dessen Lösung er sich verpflichtet. Doch die Echos einer Existenz, die er nie erlebt hat, suchen ihn heim, und der Geist eines verfrühten Todes wird ihn wieder zu den Schatten zurückbringen, denen er sich nie gestellt hat.

Umpf, was für ein Brocken. David R. George III startet seine "Feuertaufe"-Trilogie mit einer achthundertseitigen Charakterstudie und Beinahe-Biographie über den allseits beliebten Doktor McCoy, über den man in dieser Lektüre so ziemlich alles erfährt, was man je erfahren wollte (und mehr). Dabei spielt die Handlung immer abwechselnd in einer von zwei Zeitlinien, die beide leider nicht die gleiche Qualität erreichen. Zeitlinie 1 - die bekannte -, fühlt sich gerade zu Anfang wie ein Konglomerat aus erweiterten Szenen zu bereits bekannten Episoden an. Das ist nett, aber irgendwo auch überflüssig. Stellenweise werden die Ereignisse sogar 1 zu 1 wiedergegeben, weshalb ich mich hier öfters dabei ertappte, dem Ende der entsprechenden Kapitel entgegenzusehnen. Die Szenen, die sich George III dabei herauspickt hat, sind leider etwas willkürlich gewählt und befassen sich auch nicht immer mit McCoy oder der Haupthandlung. Ich nehme an, dass in den Charakterszenen, die sich mit Kirk oder Spock beschäftigen, bereits der Grundstein für die nächsten beiden Bände gelegt wurde. Das ist Okay, hier ergibt sich aber bisher kein völlig stimmiges Bild.

Wesentlich interessanter ist Zeitlinie 2, in der anschaulich und sehr berührend erzählt wird, wie McCoy sein Leben in der alternativen Zeitlinie meistert, in der Kirk und Spock nicht durch den Wächter der Ewigkeit gesprungen sind, um ihn zu retten. Wer Sci-Fi mag, oder auf Äkt'schn hofft, wird hier über weite Strecken enttäuscht. Stattdessen erleben wir McCoy in all seiner anfänglichen Verzweiflung, weil ihn niemand rettet, und er anscheinend schuld daran ist, weil er die Zeitlinie verändert haben muss. Einem gebrochenen Mann gleich, beschließt er, die Hoffnung auf Rettung aufzugeben und sich ein neues Leben aufzubauen, was er in der kleinen Gemeinde Hayden als fleißiger Arbeiter und schließlich als Dorfarzt tut. Diese Geschichte ist wirklich schön, und hier erfährt McCoy, erst richtige Leuterung und persönlichen Frieden. Die Charakterstudie, die George III ihm dabei auf den Leib geschneidert hat, passt wunderbar und am Ende ergibt sich ein sehr passendes, psychologisches Bild zu einem Mann, der sonst höchstens mal mit Sybok seinen inneren Schmerz teilte. Dabei ist das, was er erlebt, sogar noch schlimmer, als Kirks Verlust von Edith Keeler, was für einiges an Drama sorgt.

Toll dabei ist, dass die Zeitlinien gar nicht so unabhängig voneinander sind, wie man zuanfangs über weite Strecken hinweg glaubt. Tatsächlich spiegeln sich die Ereignisse der zweiten Zeitlinie irgendwann in Träumen und Visionen des originalen McCoy wieder, der durch die dort gesammelten Erkenntnisse sein eigenes Leben ebenfalls drastisch verbessern kann. Zuweilen war mir der Schmalz zwar ein bisschen fiel, aber im allgemeinen wusste die Geschichte durchaus zu berühren. Nette Ideen, wie die Erfindung des Chronitonpartikels und der unerwartete, aber perfekt passende Auftritt eines Schwarzen Namens Benny (*hint*) runden den Roman zusätzlich ab.

Dem Exquisiten Schreibstil sei dank, ist der Roman leicht und flott lesbar und man kann ihn auch über einen längeren Zeitraum hinweg lesen, ohne großartig den Überlbick zu verlieren. Ein schöner Roman, der vor allem für kalte Wintertage prima geeignet ist.
Leseempfehlung für Fans von TOS und Charakterstudien.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 21.01.13, 12:48
Doppelhelix: Roter Sektor
Ein künstliches Virus hat die gesamte romulanische Herrscherfamilie infiziert. Botschafter Spock muss seine Vereinigungsbemühungen beiseite schieben und seinen alten Freund Dr. Leonard McCoy zu sich rufen. Dieser entdeckt die einzige Hoffnung auf ein Heilmittel in einem lange verschollen geglaubten romulanischen Erben, dessen Blut und Gewebe noch nicht vom Virus verseucht wurden. Aber kann dieser Erbe gefunden werden, bevor der Untergang einer Herrscherdynastie das gesamte Imperium ins Chaos stürzt?

Das positive zuerst: der Roman geht einen radikal anderen Weg als seine beiden Vorgänger. Das ist längst überfällig und erfrischend, aber leider wird dabei viel zu weit über das Ziel hinausgeschossen. Tatsächlich verkommt die Bedrohung durch das Virus schon beinahe zur reinen Nebensache die sowieso erst ab der Hälfte des Romans erstmals Einzug in die Handlung findet. Statt sich auf die gleiche Ereignisabfolge wie ihre beiden Vorgänger einzuschießen, legt Diane Carey den Fokus lieber auf einen von ihr neu geschaffenen Charakter: Sternenflottenoffizier Eric Stiles, der gleich zu Anfang bei einer Evakierung von Botschafter Spock in feindliche Hände gerät, vier Jahre lang gefoltert wird, und sich dabei mit einem romulanischen Mitgefangenen anfreundet. Stiles steht so sehr im Fokus, dass selbst die TNG-Crew, deren SChriftzug ja immerhin den Roman schmückt, nicht über ein paar wenige Szenen herauskommt. Am prominentesten sind noch Spock und McCoy vertreten, aber selbst die sind eher als Gastcharakere zu bezeichnen. Der Roman folgt stattdessen streng Eric, was Carey zwar eine gewisse Freiheit in der Geschichtenerzählung erlaubt, was aber auch wieder die größte Schwäche des Romans ist, denn Stiles nervt gerade am Anfang mit seiner Unsicherheit. Zumal man, kaum, dass sein Mitgefangener erzählt, er sei Mitglied der romulanischen Herrerscherfamilie, bereits weiß, wie der Hase läuft. Die zweite Hälfte des Romans ist dann tatsächlich völlig spannungsarm, die BÖsewichte sind Klischeehaft, die Logikfehler wachsen zur Größe schwarzer Löcher an und überhaupt wirkt alles sehr erzwungen, ganz so, als hätte Carey hier eine Idee in die Doppelhelix-Reihe einzuschmuggeln versucht, die sie schon länger hatte. So liest sich "Roter Sektor" freilich nicht wie ein wichtiger Teil einer großangelegten Crossoverreihe, sondern einfach nur wie ein sehr durchschnittlicher, etwas zielloser Roman, der zwar ganz nett geschrieben ist und auch den ein oder anderen guten Einfall vorweisen kann (der Tender war recht nett), der dabei aber so durchschnittlich und nichtssagend ausfällt, dass man sich die Lektüre lieber spart.
Keine Leseempfehlung.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Visitor5 am 21.01.13, 12:54
Ja, ja... auch "Das Netz der Romulaner" beschreibt ein Virus, das die Romulaner zu vernichten droht, sollten sie kein veredeltes Getreide von einer Föderationswelt bekommen, was natürlich unweigerlich in die Frage "Krieg oder Frieden?" mündet.

Empfehlen kann ich das Buch aber nicht, auch wenn dort ein romulanischer Charakter vorkommt, der mir ein bisschen ans Herz gewachsen ist.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 13.02.13, 17:59
Welten von Deep Space Nine: Dominion - Fall der götter
Seit der Niederlage im Krieg um den Alpha-Quadranten hat die Große Verbindung - die lebende Gesamtheit der gestaltwandlerischen Gründer - mit Fragen gekämpft. Im Augenblick der größten Zweifel ist ihr Schicksal und das des Dominion selbst mit Odos Untersuchungen nach den wahren Beweggründen seines Volkes verbunden, hunderte von jungen Wechselbälgern in die Galaxis hinauszuschicken. Während Odo nach Antworten sucht und seine vergangenen Entscheidungen betrachtet, erreicht Taran'atar auf seiner eigenen Suche nach Klarheit einen Wendepunkt ... einen, von dem es vielleicht kein Zurück mehr gibt.

Der letzte Eintrag der "Welten von..."-Reihe ist mit gerade mal knapp 200 Seiten zwar einer der kürzesten Romane - aber gleichzeitig wohl auch der wichtigste. David R. George III lässt sich nicht lumpen und präsentiert einen wahren Game-Changer, der mehr noch als etwa "Trill" oder "Bajor" die Weichen für die neunte Staffel legt, in dem er Entwicklungen in Gang setzt, die sich nicht mehr einfach rückgängig machen lassen.

Bis zu diesem Punkt vergehen allerdings ein paar Seiten, die George in seinem bekannt gemächlichen, aber nicht langweiligen Schreibstil verfasst. Die Handlung ist dabei grob in zwei Teile gespalten, zwischen denen er immer wieder hin und herspringt. Der eine beschäftigt sich mit Odo und der großen Verbindung. Odo ist noch immer hin und hergerissen, zwischen seiner Loyalität zu den Solits und seiner Spezies und hat wenig Erfolg, der Verbindung die Art der Solids näherzubringen. Die übrigen Wechselbälger interessieren sich eh viel mehr für diese Supernova, die am Himmel aufgetaucht ist, und die Ankunft ihres Gottes verkündet.
Huh?
Richtig gelesen. George gibt sich Mühe einige Logiklücken zu schließen, und die Gründer näher zu beschreiben, schießt dabei aber auch über das Ziel hinaus, verpasst er den Gründern doch selbst einen Gottglauben an den sogenannten Urahn, der aus meiner Sicht einfach nicht wirklich passen will. Das Konzept ist nicht uninteressant, wirkt aber aufgesetzt, zumal die Sache nicht einmal aufgeklärt und man als Leser (noch?) im Dunkeln gelassen wird. Auch der Plan, den der Autor den Gründern andichtet, die "hundert" ausgesandt zu haben, zu denen Odo ja bekanntlich gehörte, wirkt hanebüschen und macht wenig Sinn. Nun ist Odo also nicht einmal ein "Kind" gewesen, als man ihn wegschickte. Das alles wirkt nur so lala - irgendwie habe ich etwas anderes erwartet.

Auch der eine Nebenstrang, wo gezeigt wird, wie das Dominion eine Welt überfällt, weil eine andere, weil Waffenbau wichtigere, an Nahrungsmittelknappheit leidet fügt sich (noch) nicht in den Rest der Handlung ein. Sehr viel interessanter ist da schon, was am Schluss geschieht, auch wenn ich nichts spoilern möchte. Man darf aber erwarten, dass das "Dominion", so wie wir es kennen nun völlig erledigt ist.

Auch die Aszendenten, die nun schon mehrmals erwähnt wurden, und anscheinend als neue Bedrohung aufgebaut wurden, werden wieder aufgegriffen, und diesmal sind sie näher als je zuvor. Ich weiß noch nicht, was ich von denen halten soll. Eine Supermacht, die andere zu ihrem Glauben bekehren oder vernichten will? Wirkt etwas altbacken, das Konzept ist nichts neues. Aber da der Relaunch bisher nicht viel falsch gemacht hat, lasse ich mich mal überraschen.

Der zweite wichtige Handlungsstrang beschäftigt sich mit Taran'atar, und löst endlich konsequent das ein, was ich von Anfang an erwartet habe. Ich halte den Jem'Hadar für den intelligentesten und interessantesten Neuzugang im Cast, der einem kleinen Geniestreich gleicht. So konnte ich auch zu Anfang kaum genug von ihm bekommen, bis er in den letzten Romanen mehr und mehr in den Hintergrund rückte. Ich hielt das immer für einen Schachzug, denn Taran'atar ist eine tickende Zeitbombe und jeder Autor wird der Versuchung auferlegt sein, sie früher oder später hochgehen zu lassen - und am besten dann, wenn man gar nicht mehr damit rechnet. Nun ist es endlich so weit und als Leser ist man hin und hergerissen zwischen Sympathie und Ablehnung für die Figur. Man kann Taran'atars Handeln nachvollziehen und registriert es dennoch mit einer gewissen Enttäuschung. Der fiese Cliffhanger macht natürlich gespannt auf die Fortsetzung und wenn ich sehe, dass ein Jem'Hadar auf dem Cover des nächsten Buches abgebildet ist, der Roman "Kriegspfad" heißt und dann auch noch David Mack der Autor ist, da könnte ich schon wieder feiern vor Freude. Das wird ein Fest :)

Seinem Stil getreu greift George auch wieder auf kleinere Rückblenden und sogar einen "Traum" zurück. In den Rückblenden wird einem das versöhnende Gespräch zwischen Kira und Odo nach dessen Beinahe-Verrat in "Sieg oder Niederlage" präsentiert, das einem die Serie schuldig blieb. Das ist nicht wirklich nötig gewesen, aber es stört auch nicht. Ist halt eine nette Dreingabe und für Kira/Odo-Fans sicher interessant. Viel merkwürdiger hingegen der Trick mit dem Traum, der einen etwas verärgert zurücklässt, auch wenn ich erhahne, dass es ich um einen Versuch handelte, das Ende überraschender zu gestalten (was nicht klappte. Hätte auch nicht sein müssen, das Finale war auch so schon spannend genug).

Alles in allem ein guter, kurzer Roman, kein Highlight, aber definitiv ein wichtiger Eintrag in den Relaunch, der Lust auf mehr macht. Ich bin gespannt, wie es Ende März mit der neunten Staffel weitergeht. :)
Leseempfehlung.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 15.02.13, 12:35
So wie Du das schreibst, bist Du ein wertvoller Fürsprecher - um nicht zu sagen: Werbehelfer :) - für den Autor :)
Ein Glauben der Gründer wäre mir spontan auch nicht in den Sinn gekommen, aber ich weiß ja nicht, wie das im Roman dargestellt wird. Du hast mich richtig neugierig gemacht, wie die "Sendung" der Hundert wohl erklärt wird :D
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 15.02.13, 15:35
[Vorsicht, Spoiler]
Dass die Hundert ausgesandt wurden, um mehr über das Universum zu erfahren war ein vorgeschobener Grund. In Wahrheit wollte man den Urahn, der dem Glauben der Gründer zufolge das Universum und die Gründer selbst erschaffen hat, um dann aus unerklärten Gründen weiterzuziehen, einfach nur finden, oder zumindest zu sich locken (oder wieder auf sich aufmerksam machen). Das halte ich deshalb schon nicht für besonders schlüssig, weil diese hundert ja selbst nichts über ihre Mission wussten. Außerdem ist es für eine Rasse, die sich (laut diesem Roman) nicht fortpflanzen kann und daher langsam ausstirbt, sicher nicht allzu praktikabel 200 der eigenen Art wegzuschicken, wenn einem ein ganzes Dominion zur Verfügung steht. Andererseits verleiten Religionen ja nicht gerade zu logischen Handlungen. Also im Grunde ist das Konzept durchaus interessant. Hier wurde es nur eben nicht richtig ausgelotet. Gespannt, wie es denn nun weitergeht, bin ich dennoch :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: TrekMan am 15.02.13, 15:59
Naja, manchmal ist ein ungelöstes Rätsel besser als eine tolle Auflösung.   :-X  in dem fall ist das toll durchzustreichen!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 17.02.13, 12:13
Danke fürs Spoilern, Star :) Ist es eigentlich canon, dass sich die Gründer nicht fortpflanzen können? Nun, das wäre natürlich schon auch eine Basis für einen besonderen Glauben, weil die eigene Herkunft dadurch nicht nur "besonderer" wird, sondern auch schneller mal auf einen Entstehungsmythos zurück geführt werden kann. Deinen Einwand mit der Mission ohne Kenntnis der Mission würde ich aber fast vorbehaltlos teilen. Nun, vielleicht sollte es der Sinn sein, den Urahn auf die Gründer aufmerksam zu machen, statt ihn effektiv zu suchen ;)

Naja, manchmal ist ein ungelöstes Rätsel besser als eine tolle Auflösung.   :-X  in dem fall ist das toll durchzustreichen!
:thumbup
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 17.02.13, 12:34
Ich glaube nicht, dass es Canon ist, dass sich die Gründer nicht fortpflanzen können. Aber es passt hervorragend zu dem, was wir aus der Serie bereits kennen und erklärt natürlich auch, warum der Tod eines Gründers für die große Verbindung so betrauernswert ist (erst recht, wenn er von einem anderen Wechselbalg verursacht wird, wie es bei Odo der Fall war). Das ist dann wieder ein Beispiel für eine gelungene Ergänzung des Canons. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 17.02.13, 14:21
Mal ne Frage, wenn sich die Gründer nicht fortpflanzen können, wie konnte dann Odo "neu geformt" werden? Er wurde ja als "Baby" auf die Reise geschickt. Es muss also möglich sein, dass sich Gründer fortpflanzen können oder?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 17.02.13, 14:47
Das wird damit erklärt, dass manche Formwandler einfach unwahrscheinlich lange brauchen, um ein Bewusstsein, oder eben die Fähigkeit zum Formwandeln zu entwickeln, obwohl sie genauso alt sind, wie die üblichen. So war Odo nicht wirklich "neu", aber in gewisser Weise trotzdem noch ein "Baby" wie er losgesandt wurde.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 17.02.13, 15:20
Aha, dann wird also erst eine Entwicklung eines Formwandlers eingeleitet, wenn die Notwendigkeit besteht. Wäre Odo also nicht auf Dr. Mora Pol getroffen, wäre er wahrscheinlich noch immer als Baby durch die Galaxis getrieben?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 24.03.13, 12:48
Star Trek: Vanguard - Enthüllungen
Den Leser erwarten vier neue Abenteuer aus der Taurus-Region mit all den Raumschiffmannschaften, Undercoveragenten, zivilen Kolonisten und fremden Mächten der Vanguard-Saga. Die Sammlung von Kurzromanen füllt die Lücken der großen Erzählung. Alle bisherigen Autoren der Serie sowie der Redakteur, der sie erfunden hat, steuerten eine Geschichte bei. Eine der Geschichten spielt vor dem ersten Band "Der Vorbote", eine andere nach "Ernte den Sturm" (dem dritten Band) und zwei weitere nach dem bislang letzten Band "Vor dem Fall".

Die Vanguard-Reihe habe ich damals regelrecht verschlungen - bis auf den sechsen Band. Ich war nämlich so neugierig auf das Ende der Saga, dass ich diese Geschichtenanthologie, von der ich mir sagen ließ, dass man sie zwar lesen kann, aber wirklich nicht lesen muss, weil sie auf das Ende keine Auswirkungen hat, einfach übersprungen habe. Ich wollte sie gleich nach der Lektüre des Finalen Bandes lesen, habe es dann aber irgendwie verschwitzt und den Roman erst jetzt wieder hervorgekramt. Und obwohl das Widersehen mit den Recken der Operation Vanguard in den vier Geschichten in diesem Band Spaß gemacht hat... so habe ich doch auch rein gar nichts verpasst, sind die vier Geschichten a 100 Seiten doch wirklich nur ein netter Zusatz für Fans und keinesfalls ein Muss. Die Bewertung der Geschichten im einzelnen:

Almost Tomorrow von Dayton Ward ist... nett, gleichzeitig aber auch so belanglos, dass ich fast schon wieder vergessen habe, worum es überhaupt geht. Die Geschichte spielt vor dem ersten Roman "Harbinger". Vanguard befindet sich im Bau, einige der Charaktere lernen sich gerade erst kennen und die Saggitarius findet sich in einem kleinen Scharmützel mit den Klingonen wieder, die jetzt auch anfangen den Taurus-Sektor zu erforschen. Der Schreibstil ist okay, die Geschichte ist aber so überflüssig wie ein Kropf.

Hard News von Kevin Dilmore ist da schon wesentlich interessanter. Zum einen, weil sich der Roman mit dem Reporter Tim Pennington befasst und zum anderen, weil er aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, was bei Star Trek einer Rarität gleich kommt (zum Glück). Der Autor bemüht sich um ein gewisses Noir-Feeling, was aber nicht recht aufgeht. Die Geschichte selbst mit der Jungreporterin, die sich mit dem viel zu großen Orion-Syndikat anlegen will, um eine gute Story aufzudecken ist - schon wieder - sehr nett, genau wie die Umsetzung, letztendlich aber auch eher überflüssig.

The Ruins of Noble Men von Marco Pamieri wusste micht schon mehr zu begeistern. Es gibt einfach Autoren, die haben ein außergewöhnlich gutes Händchen für Charaktere. Die schaffen es, die Figuren in jeder Situation glaubhaft erscheinen zu lassen, und sie so zu schreiben, dass man ihre "Stimmen" beim Lesen hört. Marco Palmieri ist so einer. Umso erfreulicher, dass er nicht nur Doktor Fisher und Anwältin Desai in den Vordergrund rückt und sie ein kleines Abenteuer erleben lässt, nein, in Rückblenden bekommt man sogar Diego Reyes als Raumschiffkommandanten bei einer Mission mit der Dauntless zu sehen. Die Auflösung beider Geschichten hat mich zwar nicht gerade vom Hocker gerissen, und wichtig ist dieser Eintrag in die Vanguard-Saga auch wieder nicht, aber dennoch hat das Lesen wegen des guten Schreibstils Spaß gemacht.

The Stars looking Down ist dann wieder eine typische David Mack Geschichte. Es kracht und Rummst an allen Ecken. Mack erzählt eine kleine Geschichte mit Bridy Mac und Quinn, die auf Geheimmission sind, sich Kopfgeldjägern, klingonischen Spionen und den Shedai erwehren müssen. Die Geschichte liest sich flott, hat aber das Problem, dass ich mit den beiden Charakteren nicht viel anfangen kann. Bridy Mac war für mich bisher nicht greifbar und daran ändert sich auch hier nichts. Der Charakter ist irgendwie... so durchsichtig. Ich habe keine Ahnung, wo ich bei der dran bin. Sie stört nicht, sie begeistert aber auch nicht. Und Quinn in seiner neuen Rolle gefällt mir auch nicht. Als symphatischer Säufer fand ich ihn super. Das hat sich wohl auch Mack gedacht und kehrt seine Entwicklung rumsbums um, was einfach nur beknackt ist. Hier wollte Mack mal wieder Emotionen wecken, aber irgendwie gelingt ihm das in letzter Zeit überhaupt nicht mehr. Diese Geschichte bezieht sich zwar wieder etwas mehr auf den Vanguard-Handlungsbogen, ist im Grunde aber auch nicht wichtig.

Somit kann als Fazit nur gelten: Kann man (als Fan der Reihe) lesen, muss man aber echt nicht. Wer den Band hier überspringen will, hat nichts verpasst.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 27.03.13, 16:03
Star Trek: Starfleet Academy - Die Grenze (Abrams-Trek)
Das Studienplan der Akademie ist äußerst hart und kompromisslos. Die Studenten sind die Besten und Klügsten und die Schule erwartet von ihnen absoluten Einsatz - körperlich und geistig. Erstjahreskadett Jim Kirk ist für alles bereit, hatte aber nicht erwartet, dass einige Kadetten alles tun würden, um ihren Erfolg an der Akademie sicherzustellen, koste es, was es wolle.
Schon bald findet er heraus, dass sein bester Freund McCoy einer der Hauptverdächtigen in einer Akademieuntersuchung über ein Verbrechen ist, dass seine Klassenkameraden das Leben kosten könnte. Kirk ist entschlossen, McCoys Namen reinzuwaschen und die dunkle Seite des Akademielebens zu enthüllen - bevor es zu spät ist


Vor ein paar Monaten habe ich bereits den ersten SA-Band "Die Delta-Anomalie" gelesen und mit einem vernichtenden Urteil abgestraft. Das war mit das vergessenswerteste Stück Literatur, das ich seit längerem gelesen habe. Der Schreibstil war bestenfalls mittelmäßig, die Story hat keinen Sinn ergeben und ließ mich eher verärgert als befriedigt zurück. Lediglich die Charaktere waren gut getroffen, auch wenn sie sich aus dem beschränkten Rahmen der Vorlage nicht hinausbewegten (sprich: Kirk durfte flirten, McCoy durfte fluchen und Spock durfte ständig ein "logisch" von sich geben). Einzig das schön gemachte Cover (Digi-Painting) konnte mir ein Lob entlocken.

Da ich mich aber nun mal für die Akademie sehr interessiere, habe ich mich jetzt auch an den zweiten Teil der Reihe gewagt. Der stellt zwar eine gewisse Verbesserung dar, ist aber immernoch nicht sonderlich gelungen. Der Schreibstil ist auch diesmal eher mittelmäßig. Die Seiten lassen sich zwar flott umblättern, von Spannung getrieben ist man dabei aber dennoch nicht. Bei den Charakteren hat man sich diesmal etwas mehr mühe geben und es ist glatt so etwas wie ein Hauch von Tiefe vorhanden. Aber eben nur ein Hauch. Sympathisch sind Kirk, McCoy, Spock und Uhura dennoch - gerade hier kann die Trekliteratur ein wenig punkten, wusste ich mit (neu-)Spock und Uhura bisher doch recht wenig anfzufangen. Inzwischen werde ich aber warm mit den beiden.

Auch wenn die Umsetzung zu wünschen übrig lässt, steckt diesmal in der Geschichte wenigstens eine Idee - sogar eine sehr gute! Das Thema Leistungsdruck ist so aktuell wie nie, und das ganze für eine Star Trek-Geschiche aufzugreifen, in der Kadetten zu "Doping" greifen, um den exorbitanten Anforderungen gerecht zu werden, bietet viel Stoff für spannende, moralische Fragen. Die werden zwar auch größtenteils angerissen, aber leider nicht vertieft - stattdessen sieht sich der Roman eher als Krimi und nur die Frage, wer die Kadetten gedopt hat, wird in den Vordergrund gerückt. Das ist verschenktes Potential - der Idee selbst gebührt aber dennoch respekt, zumal vor allem Kirk als ewiger Rebell gut eingesetzt wird. Auch er spürt den Leistungsdruck, ist aber trotz seines Rebellentums nicht gewillt zu unlauteren Mitteln zu greifen. Stattdessen nimmt er sich vor, dass die Akademie sich ihm anpassen muss und nicht umgekehrt. Das ist frech und gewitzt und es erinnert mich auch an jemanden :)

Außerdem war es ganz nett, dass die Autorin gekonnt mit Erwartungen spielt und die üblichen Verdächtigen ausnahmsweise mal nicht die Schuldigen sind. Das alles rettet die Geschichte zwar auch nicht vor der Belanglosigkeit, lässt sie aber wenigstens nicht in die Untiefen des Vorgängers abdriften. Immerhin: Auch dieses Cover hat mir wieder sehr gut gefallen. :)

Keine Leseempfehlung.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 27.03.13, 20:03
Es ist wie weiland bei Marcel Reich-Ranicki: Die negativen Kritik wecken ganz ungewohntes Interesse. Man könnte auch sagen, dass man manchmal sagen, dass man richtig Lust darauf hat, etwas zu lesen, was bei einem versierten Rezensenten praktisch durchgefallen ist ;) :D

Aber die Idee der "ungesunden Methoden zu Leistungssteigerung" an der Akademie klingt schon spannend und das ist auch ein Thema, das meiner Meinung nach gut in die utopische Zukunft à la Star Trek gut zu passen scheint, jedenfalls besser als Konflikte wie der Dominion-Krieg. Das ist nämlich eine kluge Thematik, eine grundsätzlich heile Welt mit (scheinbaren) Zwängen zu kombinieren.
Natürlich ist ein wenig schade, wenn das Buch diese Vorlage nicht ausgenutzt hat, aber manchmal ist es ja auch einiges wert, Themen einfach nur angestoßen zu haben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Tolayon am 27.03.13, 20:54
Die Grundthematik wurde ja auch schon mal in einer TNG-Folge aufgegriffen, in welcher Elite-Kadetten ihre (Flug-)Leistung soweit steigern wollten, dass bei einem riskanten Manöver ein Kamerad ums Leben kam.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 28.03.13, 10:31
Stimmt. Wobei ich da fand, dass das ganze dann doch eher wie persönlicher Übereifer wirkte: Da war es so ein wenig so, dass einer (oder mehrere) sein Ego pfelgte und schon zu Kadettenzeiten etwas legendäres vollbringen wollte. Das geht schon auch in die Richtung und ist mMn auch eine lohnenswerte Geschichte.
Aber Doping, um praktisch schon den grundsätzlichen Anforderungen gerecht zu werden, steht da doch noch auf einer anderen Stufe, weil es hier um einen latenten Druck geht (während Locarno ja einfach nur auf ein riskantes Flugmanöver zurückgegriffen hat, um als Zugabe zu seinen ansonsten ohnehin hervorstechenden Leistungen brillieren zu können).
Titel: u
Beitrag von: Star am 31.03.13, 23:18
Es ist wie weiland bei Marcel Reich-Ranicki: Die negativen Kritik wecken ganz ungewohntes Interesse. Man könnte auch sagen, dass man manchmal sagen, dass man richtig Lust darauf hat, etwas zu lesen, was bei einem versierten Rezensenten praktisch durchgefallen ist ;) :D

Ach ich weiß nicht. Da es so viele gute Romane gibt - auch zu Star Trek - , wäre es schade, wenn gerade die schlechten Aufmerksamkeit auf sich ziehen :)

Stimmt. Wobei ich da fand, dass das ganze dann doch eher wie persönlicher Übereifer wirkte: Da war es so ein wenig so, dass einer (oder mehrere) sein Ego pfelgte und schon zu Kadettenzeiten etwas legendäres vollbringen wollte. Das geht schon auch in die Richtung und ist mMn auch eine lohnenswerte Geschichte.
Aber Doping, um praktisch schon den grundsätzlichen Anforderungen gerecht zu werden, steht da doch noch auf einer anderen Stufe, weil es hier um einen latenten Druck geht (während Locarno ja einfach nur auf ein riskantes Flugmanöver zurückgegriffen hat, um als Zugabe zu seinen ansonsten ohnehin hervorstechenden Leistungen brillieren zu können).

So ist es. Zumindest in einer Sache war der Roman recht geschickt aufgebaut, denn der ehrgeizigste, arroganteste Kadett, der auch ein wenig dem Locarno-Typus glich, war ausnahmsweise mal nicht derjenige, der Dreck am Stecken hatte. Stattdessen waren es teilweise sogar die sympathischen, die sich anders nicht zu helfen wussten.


DS9 - 9.01 Kriegspfad
Sie wurden als Tötungsmaschinen geschaffen. Die Jem Hadar sind eine hochintelligente, einfallsreiche, und trügerisch komplexe Spezies, die für den Krieg konstruiert und auf genetischer Ebene für einen einzigen Zweck programmiert wurde: bis zum Tod als Soldaten eines sich ausdehnenden Imperiums namens Dominion zu kämpfen. Kein Jem Hadar hat je länger als dreißig Jahre gelebt, und nicht einmal ihre Herren, die formwandelnden Gründer, wissen, zu welcher Entwicklung eine solche Kreatur fähig wäre, wenn man sie aus ihrem Soldatendienst befreien würde.
Doch ein Gründer hat es gewagt, sich diese Frage zu stellen. Odo selbst hat ihn auserwählt, um an Bord von Deep Space 9 friedliche Koexistenz zu lernen: Taran atar, ein Ehrwürdiger Älterer der Jem Hadar. Monatelang war er der Besatzung der Station ein treuer, wenn auch konfliktbelasteter, Verbündeter, der stets damit rang, die Mission zu verstehen, auf die er geschickt wurde bis etwas schrecklich schiefging.
Von Selbstzweifeln und stetig wachsender Wut zerfressen, hat sich Taran atar gegen diejenigen gewandt, die er zu unterstützen schwor. Während Captain Kira Nerys und Lieutenant Ro Laren in der Krankenstation von DS9 mit dem Tod kämpfen, flieht ihr Angreifer mit einer Geisel in cardassianischen Raum. Commander Elias Vaughn verfolgt ihn mit der U.S.S. Defiant. Doch im Laufe dieser Jagd wird Taran atars wahres Ziel immer schleierhafter, denn der abtrünnige Jem Hadar führt die Defiant zu einer Entdeckung, die noch schockierender ist, als sein Verbrechen.


Das ist er also; der von mir lang erwartete Auftakt zur neunten Staffel. Und David Mack lässt sich nicht lumpen und tut genau das, wofür er in den vergangenen Jahren bekannt geworden ist: Er lässt es ordentlich krachen! Die geballte und stellenweise durchaus brutal-kompromisslose Action ist dabei aber dankenswerterweise nicht das einzige, was die Spannung stets hochhält, denn Mack gelingt noch ein weiteres Kunststück; er gibt mysteriöse Rätsel auf und reißt Handlungsbögen an, die ihre Schatten vorauswerfen und die Spannung auch in den zukünftigen Romanen hochhalten dürften.

Ein Highlight mit dem ich gar nicht gerechnet habe, ist dabei der Handlungsstrang um die Vision, die Kira durchlebt, während sie nach Taran'atars Angriff im Koma liegt. Hier wird eine effektvolle Mittelalter-Story erzählt, ganz mit berittenen Truppen, Burgbelagerungen und Schlachtengemetzel, und das alles dient auch noch als Metapher auf den himmlichen Tempel, und als Vorschau auf die Dinge, die da wohl die neunte Staffel dominieren werden. Ähnlich dem Heuschreckenschwarm, der das Dominion ankündigte, dient die Streitmacht, die in Kiras Vision den Tempel angreift, als Warnung dessen, was da auf Bajor zukommt; Die Aszendenten.

Ebenso überraschend ist die Sache um den abtrünnigen Taran'atar. Denn trotz der unerbittlichen Flucht vor Vaughn und der Defiant, schält sich Stück für Stück heraus, dass die Motive des Jem'Hadar nicht so offensichtlich liegen, wie gedacht. Die Aufklärung hat mich dann auch wirklcih überrascht, wenn auch nicht ganz befriedigt; denn Taran'atar ist selbst ein Opfer. Er wurde manipuliert, ein Mann, der gerade dabei war zum Individuum zu werden, und doch wieder der Sklaverei verfällt - diesmal unter dem Befehl einer anderen Göttin. Einerseits freut mich das, da immer noch die Möglichkeit besteht, ihn im Cast zu behalten. Andererseits fühlt es sich auch wie ein Cop-out an, zumal die Aufdeckung um die Drahtzieher hinter seiner Manipulation doch sehr verwirrend ist und mich auch eher aufstöhnen lässt. Diese Drahtzieher hätte ich wirklich nicht gebraucht. Ich hatte gehofft, dass es ins Dominion geht. Stattdessen werden Fiesewichte ausgepackt, für die ich schon in der Serie nicht viel übrig hatte. Eine "freie" Identitätskrise hätte mir fast besser gefallen - oder wenigstens eine Geschichte, in der Taran'atar sich schlussendlich doch noch als Held erweist, denn als Werkzeug des bösen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Zum Glück gibt es zwischen dem Krach-Bumm auch noch genug Zeit für ruhige Momente. So kann die ungwöhnliche Quark-Ro-Beziehung einmal mehr überzeugen, Dax tut ihre ersten Schritte in eine neue Richtung und Sisko darf sich bei Kira dafür revangieren, dass sie an seiner Seite war, als er in "Starship Down" im sterben lag. Das besondere Highlight ist diesmal aber die gefühlvoll erzählte Geschichte um das Vater-Tochter-Gespann Commander Vaughn und Prynn Tenmei. Die beiden hatten die gesamte achte Staffel lange ihre Probleme und dankenswerterweise hat sich Mack jetzt wohl dazu entschlossen, dass man dem Leser genug hin- und her aufgebürdet hat. Stattdessen werden klare Akzente gesetzt. Besonders Prynn konnte mich diesmal überzeugen und das spektakuläre Ende, wenn auch teilweise etwas kitschig, war durchweg schön.

Insgesamt nutzt Mack seinen Roman leider nicht, um eine abgeschlossene, große Geschichte zu erzählen, sondern legt stattdessen einen Startpunkt mit offenem Ende für eine neue Richtung, wobei er mit fast zu vielen Handlungsbögen jongliert und den Leser (oder zumindest mich) dabei zuweilen zu überfordern droht. Fortsetzung folgt. Trotz kleinerer Mängel hat Mack seine Sache gut gemacht und ich muss jetzt meine machen: nämlich gespannt auf den nächsten Roman zu warten. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 02.04.13, 16:28
Hut ab Star. Du bist ja eine richtige Leseratte.
(http://imageshack.us/a/img600/3671/leseratte.jpg)
Finde ich Cool.  :)

Ineressante Rezessionen schreibst Du auch.  :thumb :thumb :thumb
Liest du neben Star Trek auch noch andere Romane, also wenn die Zeit dazu überhaupt noch bleibt?

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 02.04.13, 18:12
Klar, ich lese alles mögliche, auch fernab des Star Trek-Schriftzuges. In den letzten paar Jahren hat sich ein bisschen was angesammelt, da ich durch's Studium bedingt hauptsächlich Sachbücher und Fachliteratur gelesen habe. Unterhaltungsliteratur trat da leider in den Hintergrund. Das hole ich jetzt alles nach :)

Ich habe auch schon überlegt einen entsprechenden Thread für Romane fernab von Star Trek aufzumachen. Aber ich habe so das Gefühl, dass der auch nicht besonders bevölkert wäre. Bei Star Trek-Romanen ist die Chance größer, dass man andere findet, die die gleichen Romane gelesen haben, damit man sich mit ihnen drüber unterhalten kann :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 02.04.13, 22:10
@ Star

Ich glaube, so einen Thread haben wir sogar.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 03.04.13, 00:55
Klar, ich lese alles mögliche, auch fernab des Star Trek-Schriftzuges. In den letzten paar Jahren hat sich ein bisschen was angesammelt, da ich durch's Studium bedingt hauptsächlich Sachbücher und Fachliteratur gelesen habe. Unterhaltungsliteratur trat da leider in den Hintergrund. Das hole ich jetzt alles nach :)

Ich habe auch schon überlegt einen entsprechenden Thread für Romane fernab von Star Trek aufzumachen. Aber ich habe so das Gefühl, dass der auch nicht besonders bevölkert wäre. Bei Star Trek-Romanen ist die Chance größer, dass man andere findet, die die gleichen Romane gelesen haben, damit man sich mit ihnen drüber unterhalten kann :)

Ja das stimmt. Fernab von Star Trek, geschweige den SciFi dürfte es eine einseitige Unterhaltung werden (siehe letzten Link).
Trotzalledem heißt es nicht das man sich nicht für solche Reviews begeistern könnte. Dadurch könnte man auch auf andere Gute Romane aufmerksam gemacht werden. Ich habe in letzter Zeit zwei, drei Gute Bücher gelesen. Wenn du also einen Tipp brauchst, sag bescheid. :D

@ Star

Ich glaube, so einen Thread haben wir sogar.

Wir haben sogar eigene Foren dafür:

http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html)

http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html)

sowie ein sehr überschauliches Thema
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html)

Da sieht man es mal, wir sind dick geworden wie Reiner Calmund und blenden schon ganze Foren aus und merken es noch nichtmal. :D
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 03.04.13, 09:17
Naja wenigstens habe ich mich dran erinnert, dass wir sowas haben. Das heisst also, ich habs nicht ganz vergessen.
Danke für die Links.  :w00t
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 03.04.13, 10:24
Ich habe auch schon überlegt einen entsprechenden Thread für Romane fernab von Star Trek aufzumachen. Aber ich habe so das Gefühl, dass der auch nicht besonders bevölkert wäre. Bei Star Trek-Romanen ist die Chance größer, dass man andere findet, die die gleichen Romane gelesen haben, damit man sich mit ihnen drüber unterhalten kann :)

Ich hätte auch beinahe schon nach einem "Normal"-Buch Thread nachgefragt, einfach weil ich sehr grosses Interesse dran habe und nuegierig bin. Natürlich wird man sich da weniger austauschen können - einfach weil die Interessen und das Angebot zu weit streuen - aber ich hole mir denoch gerne Anregungen und Tipps und ... ja... bin generell interessiert.

Wenn man sich über ein bestimmtes Buch austauschen will, kann man ja sogar einen kleinen Lesezirkel mit Leseziel ins Leben Rufen... so in der Art, "Bis in 4 Wochen sollte jeder das Gesamtwerk von Imanuel Kant gelesen haben und dann reden wir mal drüber" XD Kurz: Hohes Interesse, zumindest bei mir. 
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 03.04.13, 12:19
Die Idee mit dem Lesezirkel ist wirklich genial. Allerdings sehe ich auch das Problem der "Streuung". Zuletzt habe ich wieder einen kurzen Goethe zur Hand genommen, aber mit sowas als Thema werde ich wohl nicht mehrheitsfähig sein :D Am besten wäre wahrscheinlich eine Literatur die leicht verfügbar ist, also zum Beispiel Teil des Projects Gutenberg ist.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 03.04.13, 12:52
Zitat
Die Idee mit dem Lesezirkel ist wirklich genial. Allerdings sehe ich auch das Problem der "Streuung".

Aus dem Grund sollten wir wohl vermutlich auch erstmal den Buch-Thread benutzen... wenn da einige Bücher vorgestellt werden sieht man in etwa, wo die anderen lesetechnisch stehen oder was bei ihnen gerade "dran" ist oder auch was sie interessiert und wie sie lesen. Das dürfte es vereinfachen ein gemeinsames Projekt/Buch zu finden. Zudem, wenn wir den Thread nicht mit Leben füllen können, wird wohl auch ein Lesezirkel schnell stecken bleiben... deswegen seh ich den Anfang schon erstmal im Bücherthread. Ich setz nachher auch mal 10 Bücher rein. :D


Zitat
Zuletzt habe ich wieder einen kurzen Goethe zur Hand genommen, aber mit sowas als Thema werde ich wohl nicht mehrheitsfähig sein :D

Schwer zu sagen, ich tendiere eher zu Schiller. Aber den muss ich auch nicht soooo oft haben... XD Solche "Klassiker" haben natürlich immer etwas den Hauch von Schulliteratur uuuuuuuuuuuund.... man muss einige schlechte Erfahrungen überwinden. Versuch mal jemand der mit Effi geknechtet wurde Dein Faible für Fontane näher zu bringen.... :P


Zitat
Am besten wäre wahrscheinlich eine Literatur die leicht verfügbar ist, also zum Beispiel Teil des Projects Gutenberg ist.

Ja. Nein. Jein. Verfügbarkeit ist nicht alles... Ich würde zB ungern einen Goethe völlig papierlos nur auf dem Rechner lesen wollen. Du? Insofern müsste ich das Buch wohl eh anschaffen... Zudem ist Gutenberg natürlich sehr eingeschränkt was neueres angeht. Aber gerade deswegen; Erstmal in dem Thread etwas gucken wo wir stehen... glaube ich.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 03.04.13, 14:24
Wir haben sogar eigene Foren dafür:

http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/board,121.0.html)

http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/board,135.0.html)

sowie ein sehr überschauliches Thema
http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2826.0.html)

Da sieht man es mal, wir sind dick geworden wie Reiner Calmund und blenden schon ganze Foren aus und merken es noch nichtmal. :D

Da sieht man mal, wie doof ich bin (http://www.abload.de/img/facepalm8q49r21g.gif)

Die beiden Unterforen habe ich sogar gesehen. Den Thread von Max hatte ich aber in der Tat nicht auf dem Radar. Whoops. Das Forum ist halt wirklich sehr umfangreich, stellenweise kann man sich da schon mal ein wenig verlaufen - vor allem, wenn die Sachen so breit gefächtert sind (Star Trek in der einen Ecke, Fantasy und Sci-Fi in der anderen, der Rest befindet sich im Off Topic). Daher, danke für die Links. Dann weiß ich ja jetzt, wo ich in Zukunft auch noch reinspam- äh, reinposten kann :D

Wenn man sich über ein bestimmtes Buch austauschen will, kann man ja sogar einen kleinen Lesezirkel mit Leseziel ins Leben Rufen... so in der Art, "Bis in 4 Wochen sollte jeder das Gesamtwerk von Imanuel Kant gelesen haben und dann reden wir mal drüber" XD Kurz: Hohes Interesse, zumindest bei mir.

Mit Lesezirkeln habe ich sehr gute Erfahrung gemacht! Da haben wir auch immer eine kleine Wahl abgehalten und anschließend hatten wir sechs Wochen Lesezeit. Man stolpert dabei zwar auch mal über eine Gurke, aber im allgemeinen ist es dennoch ein hervorragender Weg, neues auszuprobieren. Bin nämlich auch immer auf der Suche nach Anregungen. Bei Star Trek weiß man ja vorher schon ungefähr, worauf man sich einlässt. Bei allem anderen bedarf es oft einen kleinen (oder auch großen) Schubser in die richtige Richtung. Also... ich wäre auch sehr an einem Lesezirkel interessiert. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 08.04.13, 19:20
(http://s7.directupload.net/images/130408/4yclf9ex.jpg)

TOS - Der Friedensstifter
Nach jahrtausendlangem Krieg könnten die Planeten Prastor und Distrel endlich dauerhaften Frieden erreicht haben. Doch Captain Kirk, der die Angelegenheit für die Föderation untersucht, muss schockiert feststellen, dass es sich bei dem Friedensstifter um keinen anderen als den berüchtigten Gauner Harcourt Fenton Mudd handelt! Mudd behauptet, sich geändert zu haben, aber Kirk hat so seine Zweifel. Er ist davon überzeugt, dass Mudd eine Art Betrug vorhaben muss. Doch was hat er vor? Kirk muss die Antwort schnell finden bevor der Frieden unendlichem Krieg weicht

"Der Friedensstifter" ist ein merkwürdiger Roman. Es fällt schwer ihn einzuordnen und daher ebenso schwer ihn wirklich zu bewerten. Zu Anfang gleicht die Geschichte stark einer klassischen Komödie, was gerade dem Charakter des Harry Mudd zu verschulden ist. Aber gerade, wenn man sich als Leser in Erwartung einer lustigen Geschichte ähnlich diebisch wie Harry die Hände zusammenreibt, macht der Roman plötzlich eine drastische Wende und wirft einen mitten ins actionreiche Geschehen eines planetenübergreifenden Krieges, der auch unsere Helden nicht verschont und Opfer unter der Besatzung fordert. Und das nur, um gegen Ende dann fast schon wieder Richtung Komödie zu steuern. Der Autor hat hier anscheinend selber nicht so recht gewusst, was es denn nun werden soll und das schadet der Story immens, weil sie sich weder in die eine, noch in die andere Richtung entwickeln kann.

Das ist bedauerlich, denn die eigentliche Geschichte zweier Planeten, auf denen man nicht sterben kann, sondern einfach wieder im Feindesteam "respawned" und nach einer Weile aufs Neue an die Front geschickt wird, wodurch der Krieg schon fast wieder bedeutungslos und lediglich als "Lektion" zum Erlernen der Dinge, die wirklich wichtig sind wird, ist gar nicht mal so blöd. Am Ende bleiben aber einfach zu viele Fragen offen und das Story-Potential wird lediglich angekratzt und zugunsten "lustiger" Stella Mudd-Momente beiseite geschoben. Allerdings muss ich zugeben, dass manche TOS-Episoden ja ganz ähnlich aufgebaut sind und vom Klamauk zu bitterem Ernst wechseln.

Dafür kann der Roman an ganz anderer Stelle gehörig glänzen, nämlich bei den Charakteren selbst. Kirk, Spock und Co sind annähernd perfekt getroffen, in nahezu jeder Situation. Der Autor beweist ein ungeheuer präzises Gespür für die Charaktere, sodass man wirklich das Gefühl hat, hier ein waschechtes (wenn auch beizeiten etwas merkwürdiges) TOS-Abenteuer vor der Nase zu halten. Besonders hat mir dabei Harry Mudd gefallen, der erstaunlich viel Spaß machte und mich vor allem in jenem Moment gut zum Lachen brachte, als er vor einem feindlichen Angriffstrupp floh. Aber auch die kleineren Charaktere wie Chekov oder Uhura bekommen genügend Platz im Rampenlicht und jeder bekommt etwas sinnvolles zu tun (und zu sagen). Die obligatorischen TOS-Elemente, wie das sterbende Redshirt, Commander Spock, der einen antiken Computer untersucht, oder Captain Kirk, der in einer flammenden Rede das politische System einer ganzen Spezies in Frage stellt, fehlen ebensowenig und runden das Gefühl des "Heimkommens" schön ab.

Unterm Strich kann man wohl sagen, dass "Der Friedensstifter" all jenen gefallen dürfte, die mit der neuen Kontinuität der Star Trek-Romane nicht viel anfangen können, und daher den Heyne-Büchern hinterhertrauern, weil sie einfach nur mal wieder ein normales(?), in sich geschlossenes Abenteuer erleben wollen. Dafür ist der Roman grade noch gut, ansonsten bietet er aber nichts herausragendes und ist lediglich großen TOS-Fans zu empfehlen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 08.04.13, 20:04
Danke für die Kritik, Star.

Joah, das klingt ja gar nicht schlecht, vor allem auch, weil ich mich in vielen Erwartungen, die Du im letzten Absatz benannt hast, wiederfinde; denn "Dauerfortsetzungen" brauche ich nicht wirklich ;) :D
So, wie Du das beschreibst, scheint der Roman wirklich sehr angenehm lesenbar zu sein. Wenn eine Geschichte schon wirlich die TOS-Figuren benutzt, ist es nämlich schon wichtig, dass ihre "Essenz" eingefangen wird. Ich habe da mal einen Roman gelesen, der in Bezug auf die Figuren schon passabel war, ich aber nicht wirklich den Eindruck hatte, mitten in TOS gelandet zu sein.

Ich muss aber gestehen, mit Mudd nichts anfangen zu können, obwohl ich es mir richtig gut vorstellen kann, wie Mudd ob der Truppen abhaut ;) :D Ansonsten steht Mudd aber für mich nicht für das, was ich an TOS immer besonders schätzte und das scheint auch in diesem Roman in dieser Ambivalenz zu kulminieren, dass das Heitere und das Ernste kollidieren. Gut, das "Bittersüße" hat ja auch seinen Reiz; wenn zum Beispiel in Kurzgeschichten von Franz Xaver Kroetz Lachen und Entsetzen sehr nah beieinander liegen. Aber das scheint hier ja nicht so ideal geglückt zu sein.
Aber die anderen TOS-Elemente - Kirk mit seiner Rede, Spock mit dem Computer - scheinen ja wirklich sehr genial zu sein.
Auch der grundsätzliche Inhalt wirkt interessant. Also dieser Roman könnte vielleicht schon was für mich sein.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 08.04.13, 20:34
So, wie Du das beschreibst, scheint der Roman wirklich sehr angenehm lesenbar zu sein. Wenn eine Geschichte schon wirlich die TOS-Figuren benutzt, ist es nämlich schon wichtig, dass ihre "Essenz" eingefangen wird. Ich habe da mal einen Roman gelesen, der in Bezug auf die Figuren schon passabel war, ich aber nicht wirklich den Eindruck hatte, mitten in TOS gelandet zu sein.

Es gibt einfach Autoren, die haben ein Händchen dafür, die "Stimmen" der Charaktere einzufangen, und dann gibt es welche, die kläglich daran scheitern und das zieht dann auch bei mir immer den Gesamteindruck herab, egal wie gut oder schlecht der Rest des Romans ist. Diejenigen, die von Anfang an mit ihren eigenen Serien und Figuren aufwarten haben es da natürlich ein bisschen leichter. Umso mehr freut man sich aber auch, wenn es dann mit den Original-Charakteren doch mal wieder klappt und die sind in "Der Friedensvermittler" anstandslos gelungen. Ich habe hier wirklich zu jeder Zeit die Charakter vor mir gesehen und ihre Stimmen gehört. Den DS9-Relaunch kann ich in der Hinsicht aber auch nur loben.

Zitat
Ich muss aber gestehen, mit Mudd nichts anfangen zu können, obwohl ich es mir richtig gut vorstellen kann, wie Mudd ob der Truppen abhaut ;) :D Ansonsten steht Mudd aber für mich nicht für das, was ich an TOS immer besonders schätzte und das scheint auch in diesem Roman in dieser Ambivalenz zu kulminieren, dass das Heitere und das Ernste kollidieren. Gut, das "Bittersüße" hat ja auch seinen Reiz; wenn zum Beispiel in Kurzgeschichten von Franz Xaver Kroetz Lachen und Entsetzen sehr nah beieinander liegen. Aber das scheint hier ja nicht so ideal geglückt zu sein.

Nein, leider nicht. Es ist auch nicht so, dass sich diese beiden Elemente für mich ausschließen. Allerdings erfordert das auch immer eine etwas geschicktere Herangehensweise. Gerade Peter David gehört hier zu den Trek-Autoren, die das einwandfrei beherrschen. In "Der Friedensvermittler" hingegegen, war ich etwas... überrumpelt vom hin und her. Ein großer Mudd-Fan war ich bisher übrigens auch nie. Aber auch bei diesem Charakter hat der Autor alles richtig gemacht, weshalb ich seinen Auftritt überraschend gut fand und sogar gerne noch mehr von ihm gesehen hätte. Das liegt auch daran, dass der Autor ständig zwischen den Figuren herumhüpft - ein Kapitel wird mal aus Sicht von Kirk geschrieben, das ist dann etwas ernster, das andere aus Sicht von Chekov, und so weiter. Und die Mudd-Kapitel waren so perfekt auf den Charakter zugeschnitten, dass sie mir besonders gefielen.

Zitat
Auch der grundsätzliche Inhalt wirkt interessant. Also dieser Roman könnte vielleicht schon was für mich sein.

Also wenn ich dir einen Star Trek-Roman empfehlen dürfte, dann würde ich dir "TNG: Das Herz des Teufels" ans... äh Herz legen: http://www.amazon.de/Das-Herz-Teufels-STAR-TREK/dp/3453156684 (http://www.amazon.de/Das-Herz-Teufels-STAR-TREK/dp/3453156684)

Das ist ein reißerischer Titel und ein reißerisches Cover, aber dahinter verbirgt sich eine Geschichte von fast schon Hitchcock'scher Qualität, in der die Grenzen zwischen Realität und Traum zunehmend verschwimmen zu drohen. Die Autorin hat einen tollen und komplexeren Schreibstil (Satyr-Ahoi), der dir gefallen dürfte und sorgt - ohne auf billige Schaueffekte zurückgreifen zu müssen - für stete Spannung, weil sie einem genau das Vorenthält, was man erwartet. Wann immer man meint, die Story würde gleich in gewohnte Bahnen zurückfallen, etwa mit einer Meuterei, oder einem Picard, der mit rotleuchtenden Augen das Ende der Enterprise verkündet, führt die Autorin einen wieder an der Nase herum. Es ist schwer den Roman zu beschreiben, ohne viel vorwegzunehmen, aber ich glaube das ist einer, der dir gefallen könnte. Lass dich vom Cover und dem Titel nicht beirren, hier geht es nicht um Mord und Totschlag, sondern um Versuchung, Vertrauen, Realität und Phantasie, und der Fokus liegt dabei auf den leisen, denn auf den lauten Tönen :).
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.05.13, 11:38
(http://s14.directupload.net/images/130504/9ivq4lfe.jpg)

DS9 9.02 - Entsetzliches Gleichmaß
In unserem Universum wurde eine cardassianische Schläfer-Agentin namens Iliana Ghemor einst chirurgisch verändert, um wie Kira Nerys auszusehen. Sie sollte diese Widerstandskämpferin und Heldin, die den Planeten Bajor befreite, ersetzen. Dieser Plan wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt, und das Schicksal der Agentin blieb unbekannt bis jetzt.
Der letzten sechzehn Jahre beraubt, kehrt Iliana Ghemor nun zurück und sinnt auf Rache. Über anderthalb Jahrzehnte der Gefangenschaft und der Misshandlung durch ihre ehemaligen Vorgesetzten, haben sie an den Rand des Wahnsinns getrieben. Ihr Lebenswille wird nur noch durch ihre verdrehte Überzeugung aufrecht erhalten, dass sie tatsächlich die wahre Kira Nerys ist. Sie hat bereits einen beinahe erfolgreichen Anschlag auf das Leben der echten Kira verübt, doch anstatt die Identität der Frau anzunehmen, die sie ursprünglich ersetzen sollte, hat sich Ghemor ein völlig unerwartetes Ziel gesucht...


(Vorsicht, ich werde ein bisschen spoilern. Wer sich lieber überraschen lassen will, sollte zum Fazit runterscrollen). "Entsetzliches Gleichmaß" ist ein Roman, der anfangs recht gewöhnlich schien, mich dann aber doch sehr gefesselt und begeistert zurückgelassen hat. Die Geschichte knüpft unmittelbar an die Geschehnisse aus "Kriegspfad" an... treibt die Handlung aber so gut wie nicht vorwärts. Stattdessen empfindet sich die Geschichte als Mittelkind einer Trilogie(?), die vor allem eines liefert: Erklärungen und Hintergründe. Der Roman ist dabei in zwei Hälften unterteilt:

Seite 1 - heißt so, weil sie sich mit Kiras Seite der Geschichte befasst. Nach dem Anschlag auf ihr Leben ist sie noch immer ziemlich durch den Wind, hat Probleme anderen, und vor allem sich selbst, zu vertrauen und bemüht sich nun um ein paar Antworten von der Frau, die man am Ende des letzten Romans festgenommen hat. Die Charakterszenen sind dabei wie üblich sehr gut gelungen. Es ist jedesmal schön, die DS9-Recken wieder zu sehen - sowohl die alten, als auch die neuen. Was mich weniger begeistert, ist die Geschichte selbst, die sich nämlich um das Spiegeluniversum dreht, und stellenweise furchtbar komplex ist. Wir haben hier eine Spiegel-Version von Iliana Ghemor, die gut ist, und unsere Iliana Gehmor, die verrückt ist, aufhalten will, weil unsere Iliana Ghemor sich für Kira hält, udn alle anderen Kiras auslöschen will, und gleich mal mit der Intendantin anfängt, die aber im Grunde unwichtig ist, denn eigentlich ist das Hauptproblem eh das, dass es im Spiegeluniversum keinen Abgesandten gibt, weshalb Sisko gleich mal von mehreren anderen Siskos aufgesucht und auf eine Mission geschickt wird, die er aber Commander Vaughn überlässt.

Hä?

Die Geschichte ist recjt kompliziert und mitunter weiß man bei den ganzen Ilianas und Kiras gar nicht mehr, wo vorne und hinten ist, was zur regelmäßigen Hirnverwurstung führt. Hinzu kommen gelegentliche Momente, die mir einfach zu fanboyisch sind. Wenn da plötzlich Michael Eddington und Luther Sloan (!) auf Spiegel-DS9 sind, dann meint man, ein verrückter Fan habe sich das ausgedacht. Ich bin einfach kein großer Freund des Spiegeluniversums. Ich finde, das Spiegeluniversum ist perfekt, um in den Serien mal ein bisschen die Sau rauszulassen. Die ganze Produktionscrew darf ein bisschen was verrücktes machen, und die Schauspieler bekommen Gelegenheit Spaß zu haben, denn böse, überzeichnete Charaktere zu spielen, macht immer spaß. Daher macht auch das zuschauen Spaß. In einem Roman fehlt für mich aber der Anreiz, mich auf so eine Geschichte einzulassen. Ich finde, es gibt weitaus interessantere Dinge zu erforschen. Wenn man das Spiegeluniversum nutzt, sollte man es wenigstens nicht mit unserem verweben. Na ja. Story Hin oder her, dieser Teil der Geschichte ist zumindest gut geschrieben, und da er nicht allzulang ist, ist man auch schnell damit durch. Im Grunde liest sich das Ganze wie eine Vorbereitung auf den nächsten Roman, der die Geschichte um das Spiegeluniversum hoffentlich abschließt.

Bemerkenswert fand ich dafür die Rückblende in Kiras Zeit als Widerstandskämpferin. Nicht zuletzt, weil ich gerade erst Lairis' "Resistance" beendet habe, und noch in der "Stimmung" war. Außerdem spielt dieser Teil der Geschichte eine nicht unerhebliche Rolle im nächsten Teil. Der da heißt:


Seite 2. Und diese Seite, die auch den Großteil des Romans bildet, ist wirklich sehr gelungen. Im Grunde hat man es hier mit einem Charakterstück zu tun, das sich einzig und allein auf Iliana Gehmor (die aus unserem Universum) konzentriert, und ihre Hintergrundgeschichte erzählt. Und die hat es in sich! Es ist einfach ein perfekter Schachzug, die Besatzung Bajors aus der Sicht eines idealistischen, aber verwöhnten Mädchens auf der cardassianischen Heimatwelt zu zeigen, und somit der anderen Seite der Besatzung ein Gesicht zu verpassen. Iliana ist begabte und priviligierte Künstlerin (das genaue Gegenteil zu Kira also) und anfangs noch gegen die Besatzung - so wie auch ihr Frend, ein junger Glin, der - wie sollte es auch anders ein - schließlich auf Bajor eingesetzt wird. Seine Briefe, die zunächst noch von guten Idealen durchzogen sind, die sich aber Stück für Stück in Verbitterung und Hass wandeln aufgrund ständiger Terroranschläge des Widerstands - bis er natürlich gar keine mehr senden kann, was Iliana in die Hände des obsidianischen Ordens treibt. Hier wird eine junge Frau Stück für Stück Opfer eines totalitären Staates, in dem der Dienst am Volk alles ist. Es wird erklärt, weshalb sich die Agentin für die Mission meldet, Kira zu ersetzen und die Widerstandsbewegung zu unterwandern... und wer diesen Plan schließlich vereitelte. Die nächsten fünfzehn Jahre ihres Lebens sind dann unglaublich grausam, und - ohne zu viel zu verraten - aber die Geschichte wirft ein völlig neues, wiederliches Bild auf Gul Dukat. Bei einem Re-run der Serie, dürfte man jedenfalls neue Facetten in seinem Zusammenspiel mit Kira entdecken. Somit hat dieser Roman ganze Arbeit geleistet.

Ilianas Geschichte ist tragisch und man kann sie am Ende verstehen, was sie zu mehr macht als einer 0815-Gegnerin. Diesen Teil des Buches fand ich jedenfalls sehr gut, teilweise fühlte ich mich sogar ein bisschen an "Ein Stich zur rechten Zeit" erinnert, und ich bin jetzt natürlich sehr gespannt, wie man weiter mit Iliana verfährt. :)

Fazit:
Unterm Strich ist "Entsetzliches Gleichmaß" ein Roman, der die in "Kriegspfad" angefangene Geschichte nicht unbedingt weiterbringt, ihr aber eine Menge Tiefe verpasst. Nebenbei werden noch offene Handlungsstränge aus der Serie aufgegriffen, allen voran das Schicksal der Iliana Ghemor, das... für Star Trek Verhältnisse ungewöhnlich hart und brutal ausfällt, und somit einen Antagonisten kreiert, der einem eigentlich nur noch leid tut. Jetzt bleibt abzuwarten, was die Fortsetzung daraus macht. Vor dem Lesen von "Entsetzliches Gleichmaß" sollte man sich aber unbedingt noch einmal die beiden Episoden "Die zweite Haut" und "Die Überwindung" ansehen, sonst kommt man nur schwer mit.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 04.05.13, 11:57
Interessant, was Du da schreibst! Nach den Klappentext hatte ich fast eine Neuauflage von "Nemesis" für Kira im Sinn.
Ein riesiger Fan des Spiegeluniversums bin ich nicht und ich könnte mir auch wirklich vorstellen, dass es da Unterschiede gibt, die dieses Konzept in einem Buch gleich mal noch ein kleines bisschen weniger reizvoll machen als auf dem Bildschirm.

Übrigens auch noch ein Dankeschön für die Leseempfehlung aus dem vorangegangenen Posting; wenn ich mir wieder ein ST-Roman kaufen werde, weiß ich schon welchen :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.05.13, 15:31
Interessant, was Du da schreibst! Nach den Klappentext hatte ich fast eine Neuauflage von "Nemesis" für Kira im Sinn.

Der Gedanke ist mir beim Lesen auch gekommen. Glücklicherweise drängt sich kein allzu starkes Wiederholungsgefühl auf. Ich würde auch sagen, dass Ilianas Schicksal grausamer ist, als Shinzons. Ihren Wahnsinn konnte ich jedenfalls besser nachvollziehen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 11.05.13, 14:31
(http://s7.directupload.net/images/130511/73pc7c74.jpg)

TNG: Die Rache des Dominion
Betazed wird im Verlauf des Krieges zwischen der Föderation der Vereinten Planeten und der Allianz aus Dominion und Cardassianern von deren Truppen besetzt. Nachdem eiligst eine Raumstation im Orbit erbaut wurde, beginnt der cardassianische Wissenschaftler Moset mit seinen schrecklichen Experimenten. Sein Ziel: das telepathische Potenzial der Betazoiden auf die im Reagenzglas gezüchteten Jem'Hadar-Krieger des Dominions zu übertragen. Hat Moset Erfolg, werden die sowieso schon gnadenlosen Jem'Hadar zu unbesiegbaren Superkriegern. Währenddessen entscheidet sich der organisierte Widerstand auf Betazed zu einer verzweifelten Aktion, die vielleicht die ersehnte Befreiung bringen könnte -- die aber auch die kulturellen Errungenschaften der Betazoiden auf Dauer zerstören kann...

Ich mache es kurz: "Die Rache des Dominion" ist bestenfalls ein durchschnittlicher Roman, der weit hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt und die interessantesten Aspekte der durchaus vielversprechenden Ausgangssituation bereitwillig opfert, um generisches Peng-Peng zu bieten.

Dabei gibt es durchaus tolle Ideen! Ich meine, die Betazoiden mal wieder in den Vordergrund zu rücken ist ja für sich schon mal eine gute Sache. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn man sich mit den Kernwelten beschäftigt. Dann führt das ganze aufgrund des Krieges auch zu einigen schönen Crossovern. So finden nicht nur Worf, Chief O'Brien und die Defiant ihren Weg in die Handlung, nein auch Commander Vaughn, den man ja aus dem Relaunch kennt, darf hier als Agent tätig werden. Dass man dann auch noch den Bogen zu Voyager geschlagen bekommt, und Crell Moset mit einem gruseligen Plan aufgreift, ist noch ein zusätzliches Sahnehäubschen. Zudem schafft man es eine herrliche moralische Zwickmühle zu kreieren, denn die Lösung zur Befreiung Betazeds könnte ausgrechnt ein Mörder haben, der gelernt hat, mit seinen Gedanken zu töten, und der jetzt irgendwie befreit und zum Widerstand gebracht werden muss - ganz davon zu schweigen, dass man erst mal seine Kooperation braucht. Man will sich aufgrund der verzweifelten Lage seines Wissens bemächtigen, und es nutzen, auch wenn das die Betazoiden für immer verändern könnte. Das hätte super werden können, brachten die Betazoiden doch bereits mit Lon Suder einen tollen Psychopathen hervor. Die kurze Rückblende, in der Deanna als blutjunge psychologin erstmals mit diesem Mörder in Berührung kommt, erinnert dann auch tatsächlich an "Das SChweigen der Lämmer."

Gemacht wird aus all diesen tollen Elementen aber nichts. Moset ist einfach nur arrogant und verrückt - ein 0815 Bösewicht. Der Mörder wird im Grunde nicht genutzt, und relativ schnell wieder aus der Handlung geschrieben und das moralische Problem wird am Ende zugunsten einer Trekschen Blabla-Lösung einfach umgangen. Lieber bemüht man sich da um Äktschn auf drei Ebenen (Weltraum, Station, Planet). Wenn das Peng-Peng denn wenigstens für Spannung sorgen würde, hätte ich ja nicht einmal etwas gesagt. Ein Roman muss nicht unbedingt mehr sein, als er ankündigt. Aber Spannung kommt halt keine richtige auf. Tatsächlich wird die Rückeroberung Betazeds so strategisch dämlich durchgeführt, dass man sich mitten im Roman schon der Blödheit des Gegners bedienen muss, damit der im (un)günstigen Moment aus völlig nichtigen Gründen von selbst die Schilde deaktiviert, damit die Helden überhaupt Erfolg haben. Ja nee, is klar.

Vielleicht haben die Autorinnen mit zu vielen Bällen jongliert, sodass am Ende gar nichts so richtig geklappt hat. Die Action delivered nicht, die moralische Zwickmühle verpufft zu einem war-da-was?-wölkchen, und interessante Charaktere oder Charakterentwicklungen sucht man auch vergebens.

Fazit: Kein grottenschlechter Roman, aber eben auch absolut kein Highlight. Wer jetzt nicht allzu anspruchsvoll ist, und vom Dominion-Krieg nicht genug bekommen kann, darf bedenkenlos einen Blick riskieren. Alle anderen sparen sich besser das Geld.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 11.05.13, 15:33
Icg glaube das Buch habe ich auf meinem Reader. Hat mich eigentlich immer interessiert, da ich vorhabe die Besetzung von Betazed, vielmehr dessen Befreiung, in TDWC zu verarbeiten und das Buch eventuell als Grundlage verwenden wollte. Danke für die Rezension, die wiedermal sehr gelungen ist.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 11.05.13, 17:04
Das buch hab eich auch, teile und verstehe viele Kritikpunkte (auch mit der dusseligkeit der Gegener)

Aber gerade die Lösung fand ich nun wieder besser.

Aber generell kann ich mich dem Urteil anschließen.

Die beiden Dominionkrieg bücher zur Enterprsie Crew sind IMO besser.

auch wenn da technisch gesehen etwas Blödsinn drin steht, dass man für den abschuss von Quantentorpeddos die schilde senken muss.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 14.05.13, 18:25
Das buch hab eich auch, teile und verstehe viele Kritikpunkte (auch mit der dusseligkeit der Gegener)

Aber gerade die Lösung fand ich nun wieder besser.
[...]
Die beiden Dominionkrieg bücher zur Enterprsie Crew sind IMO besser.

Für einen TNG-Roman ist die Lösung vielleicht tatsächlich recht passend. Ich... halte die Entscheidung der Betazoiden zwar für dämlich, und es fällt mir schwer zu glauben, dass sich eine ganze Planetenbevölkerung auf so etwas einlässt, aber irgendwo wird dadurch tatsächlich der Utopie-Gedanke bewahrt. Na ja. Da recht viele Elemente von DS9 enthalten sind, habe ich wohl automatisch etwas mit Nachklang erwartet. Es wäre interessant gewesen zu sehen, was mit den Betazoiden geschieht, die einmal den Pfad zur dunklen Seite der Macht beschritten haben.

Bei den beiden Dominion-Krieg Büchern zur Enterprise schreckt mich der Autor ab. Die einzigen beiden Bücher, die ich bisher von John Vornholt gelesen habe, waren wirklich nicht gut. Und wo wir schon bei nichtguten Büchern sind...

(http://s14.directupload.net/images/130514/4aaubl6g.jpg)

TNG - Sektion 31: Die Verschwörung
Umgeben von sternen- und planetenlosem Raum kann sich die Bevölkerung eines ziemlich lebensfeindlichen Planeten dafür entscheiden, ob sie lieber dem föderativen Sternenbund oder dem Romulanischen Reich angehören möchte. Beide Bewerber entsenden ein Schiff, wobei die USS Slayton zerstört wird und Captain Picard und die Crew der Enterprise nun den Auftrag erhalten, sowohl den diplomatischen Auftrag erfolgreich zu Ende zu führen als auch die Vernichtung der Slayton aufzuklären. Ein unerwartetes Wiedersehen mit zwei alten Freunden erfreut Picard zunächst, doch schon bald wird klar, dass die Geheimdienste beider Großmächte hinter den Kulissen an zahlreichen Fäden ziehen und die Sektion 31 ihre Finger bereits nach der Enterprise ausstreckt.

Eines muss man denen, die für die Trek-Bücher verantwortlich sind ja lassen: sie haben wirklich gute Ideen. Immer wieder kommt es zu kleinen, Serienübergreifenden Miniserien, die rein konzeptionell wirklich hervorragend und vielversprechend sind. Die Furien-Reihe beispielsweise, die Tage der Ehre, oder eben hier die Idee, dass sich alle vier Serien (damals gab es noch kein Enterprise) mal in einem eigenen Roman mit Sektion 31 herumschlagen müssen. Leider ist das Endergebnis dann aber nur noch so gut, wie der Autor, der sich der Sache annimmt. Wo der DS9-Roman "Der Abgrund" noch gute Unterhaltung bot, und Voyagers "Der Schatten" daran kränkelte, dass Sektion 31 gute 70000 Lichtjahre vom Schiff entfernt war, gleichzeitig aber trotzdem noch einen soliden Roman hervorbrachte, scheitern Mangels und Martin und liefern - wie üblich - trotz guter Ansätze einen nur langweiligen Roman ab.

Die beiden kennen sich gut im Star Trek-Universum aus, was man an zahlreichen Querverweisen oder gar Gastauftritten bemerkt. Außerdem sind sie durchaus kreativ und warten mit einer an sich wirklich guten Story auf. Aber es gelingt ihnen einfach nicht Spannung aufkommen zu lassen. Stattdessen wird geredet, und geredet, und geredet, und geredet, aber interessant ist davon nichts, zumal die Charaktere auch einfach nicht gut getroffen sind. Mal labert man im Konferenzraum, dann wieder im Bereitschaftsraum, dann wieder im Konferenzraum, und die ewig gleichen Dinge werden durchgekaut. Bäh. Die guten Ansätze gehen zwischen diesen uninteressanten Palaverorgien total unter.

Der Handlungsstrang um Sektion 31 ist dann auch so schwach umgesetzt, dass man sich doch sehr wundert. Ist David Mack wirklich der einzige, der diese Gruppierung angemessen und gut einzusetzen weiß? Bei Mangels und Martin verlieren sie völlig an Bedrohlichkeit, stellen sich sogar wie die naivsten Tölpel an, die neue Mitglieder mal eben im Aboretum(!) rekrutiern, und sich ganz easy von den Romulanern verarschen lassen. Mal ganz zu schweigen davon, dass plötzlich irgendwie jeder ein Agent ist.

Der Charakter des Hawk, der sich hier entscheiden muss, ob er sich Sektion 31 anschließen möchte, oder nicht, wurde dann leider auch komplett verschenkt, weil das alles furchtbar erzwungen wirkt und Hawk auch ganz anders rüberkommt, als noch im Film "First Contact". Zu schüchtern, zu grün hinter den Ohren. In seiner Beziehung wirkte er dann auch eher wie ein kleiner verträumter Junge, als wie ein erwachsener Mann. 

Fazit: das war nix. Ein paar gute Szenen hier und da vermögen den Roman nicht vor der Belanglosigkeit zu retten. Kann man sich schenken.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 18.05.13, 19:40
(http://s14.directupload.net/images/130518/6appunfk.jpg)

Enterprise: Das Rätsel der Fazi
Captain Archer und die Crew des Raumschiffs Enterprise haben einen Planeten mit intelligenter, humanoider Bevölkerung entdeckt. Doch die Kultur des Fazi bleibt ihnen völlig unverständlich. Ordnung und Protokoll scheinen für diese Spezies wichtiger als neue Informationen zu sein. Als Jonathan Archer dem Planeten einen ersten Besuch abstattet, verärgert er die Fazi sehr, dass sie den Kontakt abbrechen.
Dann machen die Wissenschaftler der Enterprise eine überraschende Entdeckung: Auf dem Planeten existiert noch eine zweite hoch entwickelte Spezies, die sich entlang der Küsten angesiedelt hat und größtenteils unter Wasser lebt. Aber bei er ersten Begegnung mit diesen gigantischen spinnenartigen Wesen kommt es zu einer Katastrophe ...


Ich glaube, das einzige Wort, mit dem man diesen Roman beschreiben kann, ist... "nett". Damit meine ich nicht die weibliche Version von "Nett", die bedeutet "du kannst mir weiterhin nen Drink ausgeben, aber ich würde mich lieber von einem entlaufenen kolumbianischen Zoochimpansen bamboozeln lassen", sondern tatsächlich das männliche "Nett", das auch wirklich "Nett" bedeutet, was wiederum ein besseres Kompliment ist als "Meh".

Der Roman ist alles andere als herausragend, macht gleichzeitig aber auch gar nicht sooo viel falsch. Die Geschichte ist dabei in einen A- und einen B-Plot unterteilt. Der A-Plot, der sich um den ersten Erstkontakt der Enterprise-Crew mit einer anderen Spezies beschäftigt, passt dabei problemlos irgendwo in die erste Staffel rein, als die Serie noch frisch, und die Aufbruchsstimmung groß waren. Schon die kleinsten Dinge bereiten unseren Helden Probleme, aber irgendwie ist man ja doch so erfindungschreich, dass man alle Hürden gemeistert bekommt. Die gut charakterisierten Figuren dürfen dabei alle in den "Erste Staffel"-Rollen glänzen: T'Pol ist die klugscheißende Spaßbremse, Trip der gut gelaunte Sprücheklopper, Hoshi die überarbeitete... Hoshi halt. Nur Archer kommt überhaupt nicht gut weg. Seine Ruhelosigkeit ist zwar auch treffend für die Figur, aber da er hier gleich zwei gute Ratschläge ignoriert, was beides ungute Konsequenzen nach sich zieht, wirkt er dann doch eher wie ein infantiler Elefant im Porzelanladen, als ein Pionier der Flotte.

Spannungstechnisch rangiert dieser Plot aber irgendwann auf dem hinteren Platz. Die Fazi sind nicht allzu interessant, das Rätsel nicht allzu originell. Irgendwie hat man das Gefühl, diese Geschichte schon tausendmal gesehen oder gelesen zu haben. Viel... interessanter war dabei merkwürdigerweise der B-Plot, der einen fast schon erschlagend großen Teil des Romans einnimmt. Und zwar nehmen mehrere Crewmitglieder (Mayweather, Novakovitch, Culter und Anderson) nach Feierabend an einem klassischen SF-Rollenspiel in der Messe teil. Das heißt, sie sitzen am Tisch, haben nur ein paar Würfel und ihre Fantasie, und stellen sich der Mission der Spielleiterin Cuttler, in der es darum geht, irgendein Techding auf dem Mars zu finden, während böse Marsianer überall lauern.

Uh... huh?

Das komische ist: Das macht tatsächlich so was wie Spaß. 8[ Ich habe mich jedenfalls irgendwann mehr dafür interessiert, ob die Rollenspielcharaktere (!) der Enterprise-Charaktere ihre Mission erfüllen, als was die Fazi denn da für ein Geheimnis haben. Und das meine ich eigentlich nicht einmal als beleidigung, denn das ganze Buch lässt sich relativ locker lesen. Die Passagen mit dem Rollenspiel sind jedenfalls kurzweilig beschrieben und versprühen irgendwie eine nette (da isses wieder), entspannte Atmosphäre. Am Ende wartet natürlich die obligatorisch Trekche Weichspül-Lektion ("Heute habe ich gelernt..."), die eben etwas mit Kommunkation udn aufeinander zugehen zu tun hat, und man klappt das Buch mit einem irgendwie gediegenen Gefühl zu, nimmt sich dabei aber auch vor, es niemals wieder auch nur anzugucken.

Fazit: Ein nettes kleines Büchlein, das aber irgendwie so überflüssig wie ein Kropf ist. Kann man lesen, muss man aber eher nicht.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 18.05.13, 23:47
Oh, den Roman hab ich auch im Schrank stehen und fand ihn sehr interessant.
Die Fazi waren eine durchaus faszinierende Kultur, ebebso wie die zweite intelligente Spezies auf dem Planeten.

Was den B-Plot um Cutlers Rollenspiel angeht, finde ich, dass es eine nette Geschichte war - einfach mal was, das nix mit MIssionszeugs zu tun hat.
Machte vor Allem Cutler und Novakovich irgendwie sympathisch.

IMO war der Roman sehr unterhaltsam.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 20.05.13, 14:04
Für einen TNG-Roman ist die Lösung vielleicht tatsächlich recht passend. Ich... halte die Entscheidung der Betazoiden zwar für dämlich, und es fällt mir schwer zu glauben, dass sich eine ganze Planetenbevölkerung auf so etwas einlässt, aber irgendwo wird dadurch tatsächlich der Utopie-Gedanke bewahrt.
Ja, wieso? Was machen die Betazoiden denn? Ich plane ja immer noch mal eine Kriegs-/Invasionsgeschichte, in der die Besiegten einfach aufgeben... Das klingt zwar etwas merkwürdig, ist aber auch mal ungewöhnlich und damit zum "Durchspielen" lohnenswert. Aber so war das in diesem Buch dann am Ende ja doch nicht, oder?

TNG - Sektion 31: Die Verschwörung
[...]
Fazit: das war nix. Ein paar gute Szenen hier und da vermögen den Roman nicht vor der Belanglosigkeit zu retten. Kann man sich schenken.
Schade, das Setting wirkte gar nicht schlecht - eben auch ohne S31!

Enterprise: Das Rätsel der Fazi
Captain Archer und die Crew des Raumschiffs Enterprise haben einen Planeten mit intelligenter, humanoider Bevölkerung entdeckt. Doch die Kultur des Fazi bleibt ihnen völlig unverständlich. Ordnung und Protokoll scheinen für diese Spezies wichtiger als neue Informationen zu sein. Als Jonathan Archer dem Planeten einen ersten Besuch abstattet, verärgert er die Fazi sehr, dass sie den Kontakt abbrechen....
Hmm, also das klingt wirklich sehr, sehr, sehr vertraut, vor allem aus ENT und VOY. Soooo animierend wirkt das auf mich eigentlich ;) An sich reizt mich auch das Rollenspiel-Konzept nicht, auch das hat was von VOY-Holodeckfantasien. Aber wenn es unterhaltsamer ist, als ich es mir jetzt vorstelle, ist es auch wieder okay :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 22.05.13, 17:33
Ja, wieso? Was machen die Betazoiden denn? Ich plane ja immer noch mal eine Kriegs-/Invasionsgeschichte, in der die Besiegten einfach aufgeben... Das klingt zwar etwas merkwürdig, ist aber auch mal ungewöhnlich und damit zum "Durchspielen" lohnenswert. Aber so war das in diesem Buch dann am Ende ja doch nicht, oder?

Nun, das moralische Problem um den Einsatz des Mörders wird dadurch gelöst - oder viel mehr umgangen -, in dem Deanna einfach eine andere Möglichkeit findet. Doktor Moset hat versucht den Jem'Hadar telepathische Fähigkeiten zu geben, was sie natürlich zu noch gefährlicheren Gegnern gemacht hätte, ist aber daran gescheitert, dass die Jem'Hadar starke Gefühle nicht vertragen. Die Lösung lag letztendlich also darin, dass die Betazoiden die Jem'Hadar in einer globalen Aktion durch Telepathie mit Gefühlen fluteten, wodurch die Jem'Hadar "betäubt" wurden, auf das man sie nicht töten musste, sondern schließlich einsperren konnte.
Dumm nur, dass bei dieser globalen Aktion - und das war vorher bekannt - viele Betazoiden aufgrund irgendeines Tele-blablas gestorben sind. Von zehn Betazoiden sind also etwa vier umgekommen. Die wurden natürlich als Helden gefeiert, die sich für Betazed's weiße Weste opferten und yadda-yadda, das übliche heroische Gesülze.

Deine Idee zur Geschichte, wo die Besiegten einfach aufgeben, klingt interessant. :) Dieses Verhalten würde gut zu den Mizarianern passen :)

Zitat
Hmm, also das klingt wirklich sehr, sehr, sehr vertraut, vor allem aus ENT und VOY. Soooo animierend wirkt das auf mich eigentlich ;) An sich reizt mich auch das Rollenspiel-Konzept nicht, auch das hat was von VOY-Holodeckfantasien. Aber wenn es unterhaltsamer ist, als ich es mir jetzt vorstelle, ist es auch wieder okay :)

Nein, es ist ganz anders als das Holodeck, weil es keine direkte Aktivität ist, sondenr eine indirekte. Man kann es eher mit der Pokerrunde von TNG vergleichen. Leute sitzen zusammen, spielen und reden nebenbei ein bisschen. Es klingt langweilig, aber es ist gleichzeitig auch einfach so... nett gemacht, dass man gar nicht mal böse ist :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 22.05.13, 17:49
Nun, das moralische Problem um den Einsatz des Mörders wird dadurch gelöst - oder viel mehr umgangen -, in dem Deanna einfach eine andere Möglichkeit findet.
Joah, okay, das ist natürlich auch ein Ausweg ;) :D
Gut, immerhin wurde die Möglichkeit, den "bösen Guten" ins Spiel zu bringen, angesprochen ;)

Die Lösung lag letztendlich also darin, dass die Betazoiden die Jem'Hadar in einer globalen Aktion durch Telepathie mit Gefühlen fluteten, wodurch die Jem'Hadar "betäubt" wurden, auf das man sie nicht töten musste, sondern schließlich einsperren konnte.
Dumm nur, dass bei dieser globalen Aktion - und das war vorher bekannt - viele Betazoiden aufgrund irgendeines Tele-blablas gestorben sind. Von zehn Betazoiden sind also etwa vier umgekommen. Die wurden natürlich als Helden gefeiert, die sich für Betazed's weiße Weste opferten und yadda-yadda, das übliche heroische Gesülze.
Hmm, so "unelegant" finde ich die Lösung eigentlich auch wieder nicht, weil sie wirklich eine gewisse pazifistische Ausstrahlung hat.
Gut, wenn das dann mit dem "üblichen heroischen Gesülze" garniert wird, ist das allerdings sicherlich nicht mehr so angenehm zu lesen. Ich finde, solche Mittel wirken dann immer als würden die eigentlichen Opfer damit übertüncht - im Grunde ja ziemlich so wie es umgekehrt bei dem pathetischen Schwüren der Fall ist, wenn die Guten dann doch wieder zu den Waffen greifen und es am Ende heißt, man wolle nicht töten, tat es dann aber halt eben doch.

Deine Idee zur Geschichte, wo die Besiegten einfach aufgeben, klingt interessant. :) Dieses Verhalten würde gut zu den Mizarianern passen :)
Stimmt! Ich hätte das Konzept aber auch ganz gerne auf die Spitze getrieben, indem dieses Verhalten Konsens in der Föderation wäre. Das ginge dann natürlich nicht im 24. Jahrundert, dieses Szenario müsste später stattfinden.

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 03.08.13, 22:14
Tolle Neuigkeiten für Vanguard-Fans!

Die Autoren Mack, Ward und Dilmore haben sich einmal mehr zusammengetan, um eine neue Buchreihe auf den Weg zu bringen - und zwar eine, die auf Vanguard aufbaut und die weiteren Abenteuer der Saggitarius und der Endeavour in der Taurus-Region behandeln. Dabei wird wieder im Ping-Pong-Modus gearbeitet (Mack eine Geschichte, dann Ward eine Geschichte, dann wieder Mack eine), wobei sich Mack auf die Saggitarius konzentriert, und Ward und Dilmore auf die Endeavour. Erscheinen sollen die ersten beiden Bände nächstes Jahr im Sommer. Heißen soll das Projekt: "Seekers"

Zitat
Unlike the Star Trek: Vanguard saga, Seekers is not intended to be a sweeping, serialized tale. Instead, most books would be “stand-alone” stories within the shared continuity, though the premise will allow for occasional “team-up” or multi-book adventures. Our intention is to bring to this new series the same “TOS-plus” storytelling style that made Vanguard so much fun, also while serving up a broader range of stories with an emphasis on exploration and discovery as characterized by the original Star Trek and, more recently, the Star Trek: Titan novel series.

Also, whereas Vanguard by design was intrinsically linked to the “canon” and even specific events and episodes of the original Star Trek, Seekers has for its playground the period following the original series (starting in 2269) as well as the largely untapped early movie era of 2270 and beyond.

Also ich freue mich riesig. Kann es kaum erwarten Captain Khatami und die Endeavour wieder in Aktion zu erleben. \o/

Offizielle Meldung: http://daytonward.wordpress.com/2013/08/02/announcing-star-trek-seekers/ (http://daytonward.wordpress.com/2013/08/02/announcing-star-trek-seekers/)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 03.08.13, 22:27
Schön zu hören, dass der Büchermarkt zu Star Trek nicht tot ist.

Ich hatte mal überlegt, Vanguard zu kaufen, als ich neulich im Buchladen war, aber zum einen hatte ich an dem Tag nicht das nötige Kleingeld und zum anderen - obwohl der Klappentext des ersten Bandes durchaus mein Interesse geweckt hat - hab ich noch so viel auf meine "to-read-Liste", dass ich es erst mal nach hinten geschoben habe.

Vielleicht fang ich 2014 wieder an, mit Vanguard einen "offiziellen ST-Roman zu lesen".
Aber FF-Literatur hat dieses Jahr Vorrang
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 03.08.13, 22:35
Ich weiß auch nicht, ob Vanguard etwas für dich ist. Ich glaube Titan könnte dir besser gefallen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 03.08.13, 23:19
Oh, von "Titan" habe ich schon zwei Romane gelesen und ja, beide haben mir sehr gefallen.
Hervorragend und unterhaltsam geschrieben.

Besonders der Bordarzt der Titan war mir sehr sympathisch.
Insbesondere, als der Sohn von Ogawa ( :confused bin mir jetzt nicht mehr ganz sicher), dem Pahkwa-thanh begeget und meint "cool,... ein Pahkwa-thanh.", hab ich mich schiefgelacht.
Hat mir sehr gefallen und hoffe auf baldigen Nachschlag. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Mr Ronsfield am 04.08.13, 00:06
Ich muss dringen Vanguard zuende lesen, die letzten beiden bücher fehlen mir noch.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.08.13, 13:06
Hat mir sehr gefallen und hoffe auf baldigen Nachschlag. :)

Nachschlag gibt es doch längst. Vier weitere Titan-Romane, wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe. Und - obwohl ich mit der Serie selbst so viel nicht anfangen kann - zählt doch zumindest "Die Hunde des Orion" zu den besten Star Trek-Romanen die ich kenne, also... lies ruhig weiter.

So und jetzt schiebe ich ein paar Kritiken nach



(http://s14.directupload.net/images/130804/4ofdc5xy.jpg)

DS9 9.03 - Der Seelenschlüssel
Iliana Ghemor, die cardassianische Agentin, wurde vor Jahren körperlich und geistig verändert, um Kira Nerys zu ersetzen. Sie träumt davon, eine Prophezeiung zu erfüllen, laut der sie die einzig wahre Abgesandte des Spiegeluniversums sein wird eine Messias-Figur, die ihre Jünger in eine Ära der erneuerten Hoffnung führen könnte oder in ein Zeitalter der zunehmenden Dunkelheit.
Ghemors Anspruch auf den Titel der Abgesandten ist allerdings keinesfalls sicher, da der unaufhaltsame Sog der Vorsehung auch andere Seelen in den Strudel der Propheten zieht, jenen fernen und zeitlosen Wesen, die diese seltsamen Ereignisse in Bewegung setzten...


Im Grunde kann ich meine Meinung in einem kleinen Bild zusammenfassen:

(http://memedepot.com/uploads/1000/1148_1253230725640.jpg)

Aber das wäre ja langweilig, also mache ich es doch noch ein wenig ausführlicher. Der Seelenschlüssel ist der letzte Teil einer Romantriogie, die stark anfing, verrückt aber unterhaltsam weiterging, und jetzt leider komplett gegen eine Wand aus WTFs kracht. Olivia Wood ist keine schlechte Autorin, ganz im Gegenteil, aber bei diesem Roman hat sie einige Fehlentscheidungen getroffen, die dem Werk schon recht früh das Genick brechen. Dass man es hier mit einer Doppelgängerin von Kira Nerys zu tun hat, die sich als Intendantin ausgibt, während unsere Kira Nerys sich als Doppelgängerin ausgibt, und dabei von der (guten) Spiegeluniversumsversion der anderen Doppelgängerin unterstützt wird, die aus irgendeinem Grund auch wie Kira aussieht, ist schon ziemlich verwirrend. Dass die Handlung dann aber auch noch dauernd Sprünge durch die Zeit (mitunter sogar nur fünf Minuten!), durch verschiedene Universen und Handlungsbögen macht, trägt dann auch nich gerade zur Übersicht bei, und auch absolut nicht zur Spannung, auch wenn Woods sich das wohl so vorgestellt hat. Obwohl ich die drei Romane in relativ dichter Folge gelesen habe, kam ich auf den ersten hundert Seiten auch fast gar nicht mehr mit. Mehr als einmal musste ich wieder zurückblättern, um Textstellen nachzulesen und mir darüber im Klaren zu werden, wer jetzt eigentlich wer ist und wer welchen Plan verfolgt. Dass die eigentliche "Jetzt"-Handlung dann auch erst nach 150 Seiten anfängt war auch recht unglücklich.

Unverzeihlich fand ich auch, was man mit Taran'atar gemacht habt. Sah es in "Kriegspfad" noch so aus, als würde er einen sehr wichtigen Part in der Geschichte spielen, verkommt er hier fast schon wieder zur Nebensache. Sein großer Moment wird einem vorenthalten. Er ist am Ende einfach wieder der alte, warum, weshalb, wen kümmerts? Das ärgert mich, sehr sogar. Man kann doch nicht mit einer Geschichte wie Kriegspfad beginnen, und die dort angefangene Charakterentwicklung dann praktisch unter den Teppich kehren.

Gegen Ende wird es dann doch noch mal recht spannend, aber an dem Punkt war ich von der Geschichte schon so erschöpft, dass ich einfach nur noch das Ende herbeisehnte (das mal wieder offen ist - war ja klar)

Aber selbst ohne diese Punkte hätte der Roman bei mir einen schweren Stand gehabt, aus einem einzigen Grund: Mir ist das Paralleluniversum scheißegal. Ich interessiere mich einfach nicht dafür. In den Serien machen Paralleluniversen ja noch Sinn. Da können sich die Set-Designer austoben, udn die Schauspieler ein bisschen Spaß am Overacting haben. Für zwischendurch ist das immer mal lustig. Aber als Buch? Ne, danke, kann drauf verzichten. Und wenn dann auch noch der Eddington und der Sloan auf dem befreiten DS9 auftauchen und beste Kumpels vom Smiley sind, dann muss ich mich doch sehr wundern, ob ich da gerade einen richtigen Roman vor mir habe, oder Fanfiction.

Vor allem schmerzt mich daran, dass "Der Seelenschlüssel" wohl das Ende des DS9-Relaunchs bedeutet, wie im Nachwort angedeutet wurde. Zwar kehren Teile der Charaktere in den Romanen zum Typhon Pakt zurück, und irgendwann folgt ein neuer Relaunch, aber angefangene Handlungsbögen dieses ersten Relaunchs werden/wurden wohl unter den Teppich gekehrt.

Fazit:
Leider einer schwacher, weil sehr verwirrender Abschluss einer Trilogie, die ungeheuer stark anfing, letztendlich aber zu nichts gutem führte. Schade, dabei ließen die Zutaten durchaus auf eine tolle Geschiche hoffen.
Keine Leseempfehlung, es sei denn, man interessiert sich sehr für das Paralleluniversun.





(http://s1.directupload.net/images/130804/39oq9lxo.jpg)

Typhon Pakt 01 - Nullsummenspiel
Ein Spion des Typhon-Paktes - eines politischen Rivalen der Föderation - stiehlt die Pläne für die neueste technologische Entwicklung der Sternenflotte: den Slipstream-Antrieb. Um den Typhon-Pakt davon abzuhalten, das Geheimnis des Antriebs zu entschlüsseln, rekrutiert der Sternenflottengeheimdienst zwei genetisch aufgewertete Agenten: Dr. Julian Bashir von der Raumstation Deep Space 9 sowie Sarina Douglas.
Die beiden werden ausgesandt, eine als Breen bekannte mysteriöse Spezies zu infiltrieren, das Versteck des Slipstream-Projektes zu finden und es zu zerstören.
Lichtjahre entfernt spielen Captain Ezri Dax und ihre Besatzung auf der U.S.S. Aventine währenddessen ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit einer Flotte des Typhon-Paktes, die ihnen und Bashirs und Douglas' sicherer Rettung aus feindlichem Territorium im Weg steht.


Nachdem die Borg den Quadranten in Schutt und Asche legten, gibt es nun eine neue Bedrohung: Die des Typhon Pakts. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss einiger politischer Größen wie den Breen, den Gorn, den Romulanern usw - alle vereint zu einer Art Anti-Föderation, die nichts gutes will - , was (natürlich) dazu führt, dass der Quadrant in einen Zustand des kalten Krieges, des politischen Ränkespielens und des Spionierens gerät. Weil wegen das ist ja auch total neu und Krieg - ob kalter, lauwarmer, oder heißer - macht ja anscheinend so viel Spaß.

Ich erspare mir jetzt aber mal die übliche Littanei ala "ist das noch Star Trek?" und hebe stattdessen die Vorteile dieser neuen Romanreihe heraus, denn eigentlich ist die Idee äußerst genial und sogar noch einen Tick besser als die "Die Welten von DS9"-Reihe, die mir schon ungeheuer gut gefallen hat. Hier wie dort wird man sich nämlich eine Handvoll Charaktere aus DS9 oder TNG herauspicken, und diese eine Alien-Spezies erforschen lassen, von der wir bisher noch nicht viel wussten. Wo bei "Die Welten von..." also die Trill, die Andorianer und die Gründer behandelt wurden, geht es nun zu den Breen, den Tzenkethi und den Gorn und so weiter. Und das vor dem Hintergrund spannender Polit- und Spionagestories. Finde ich eigentlich super! Ich muss den Editoren wirklich zu ihrem Ideenreichtum beglückwünschen, denn mir gefällt das Konzept außerordentlich gut.

Als ich dann auch noch sah, wer den ersten Band verfasst hat, war ich umso glücklicher. David Mack ist nämlich zweifellos einer der besten seines Faches und Spionage- und Agentenkram fällt ja genau in sein Metier. Das konnte ja nur gut werden!

Dabei beginnt der Roman mit einem Schock. Die Handlung hat Bashir im Fokus, aber auf DS9 sieht es so gar nicht mehr aus, wie man es gewohnt ist. Ohne zu spoilern - einer der Charaktere liegt - ohne großartige Erklärung im Koma, und wer da jetzt plötzlich im Büro des Kommandanten sitzt hat mich auch völlig überrascht (und kam ebenfalls ohne jede Erklärung (die wir wohl auch nicht mehr kriegen werden?). Ich war so verblüfft, dass ich schon dachte, ich hätte einen Roman übersprungen, aber nein. Nun gut, zumindest macht das Bashirs Charakterentwicklung glaubhaft, denn er hat das Gefühl, dass sein Leben stagniert, ist er doch im Grunde (neben Quark) der einzige vom ursprünglichen Cast, der noch auf DS9 verweilt. Dementsprechend lässt er sich mehr oder weniger bereitwillig für eine Spionagemission rekrutieren, die ihn tief ins Breen Territorium führt, wo er den Prototypen eines Slipstream-Schiffes zerstören soll, da die Pläne aus einer geheimen Anlage der STernenflotte gestohlen wurden.

Die Breen sind dann auch das HIghlight der Geschichte. Mack gibt sich alle Mühe, aus den wenigen Info-Schnipseln, die wir über die Breen haben, ein komplexes, interessantes Volk zu machen.... wenn man denn wissen will, wer die Breen überhaupt sind. Ich persönlich halte es nämlich für einen Fehler ausgerechnet den Breen die Maske abzunehmen, werden sie dadurch doch auch ordentlich entmystifiziert. Das ist wie mit Boba Fett. Kaum ist die Maske weg, zersplatzt die Spannung. So fand ich das, was sich Mack ausdachte zwar recht phantasiereich (erinnerte von der Stimmung her auch ein bisschen an Filme wie Blade Runner oder Minority Report), aber irgendwo war es auch überflüssig.

Sonderlich Spannend war die Geschichte dann auch erst auf den letzten 60 Seiten oder so. Vorher geht Mack erstaunlich ruhig vor - ist man von ihm gar nicht gewohnt -, sodass der Spionageanteil eher nicht so recht zünden mag. Auch die Nebenhandlung mit Captain Dax und der Aventine wusste mich nicht gerade zu begeistern. Zwar darf die Aventine am Ende eine recht spekakuläre Aktion durchführen, wo sie ein andere Raumschiff einfach in einen Hangar "schiebt", aber die vielen Täuschungsmanöver, die sie sich an der Grenze mit der Breen-Armada leistete, und zweifellos an Jagd auf Roter Oktober erinnern sollten, wirkten letztendlich bemüht und erzwungen, zumal das alles schon mal in der ein oder anderen Form in den Serien vorhanden war. Als hätte Mack selbst nicht gewusst, was er mit dem Schiff machen sollte. Mit Captain Dax kann ich aber auch nicht viel anfangen, ich kann mir Ezri in dieser Rolle einfach nicht vorstellen.

Die Geschichte mit dem Prototyp ist dann auch eher so lala. Die Story schlägt keine besonderen Haken, irgendwie weiß man immer, was als nächstes passiert. Bashirs Charakterentwicklung hingegen ist recht gelungen, auch wenn er zuweilen doch wieder etwas naiv wirkt. Dennoch ist sein Handeln immer glaubhaft und sympathisch. Sarina ist zum Glück auch ganz anders, als in der Serie, praktisch ein völlig neuer Charakter, und zwar einer, der nciht stört und Bashir ganz gut ergänzt.

Toll waren dann noch mal die letzten beiden Seiten, die der ganzen Geschichte einen hübschen Twist geben, den ich natürlich nicht verraten möchte. Aber neugierig bin ich ja jetzt schon geworden, wie es weitergeht. :)

Fazit:
Das mag jetzt alles recht negativ klingen, aber selbst ein schwacher Mack-Roman ist immer noch besser als vieles, was die Konkurrenz zustande bringt. So war der Roman zwar nichts sooooo besonders, aber dennoch recht kurzweilig und ein guter Start in diese neue Buch-Reihe, die ungeheuer viel Potential hat.
Leseempfehlung für alle, die den militärischen Aspekt von Star Trek mögen.





(http://s14.directupload.net/images/130804/pstjzctd.jpg)

DS9 - Prophecy and Change
"Prophecy and Change" ist eine Kurzgeschichtensammlung, die sich mit dem Stammcast von DS9 beschäftigt. Also kein Elias Vaughn, kein Shar, kein Taran'atar, dafür aber jede Menge Ben Sisko, Jadzia Dax und Co. Die Geschichten sind dabei mal mehr, mal weniger gut - insgesamt kam nur Standartkost dabei heraus. Kann man lesen, muss man aber absolut nicht. Die Kurzgeschichten im Einzelnen:

Hamara
Kurz nach Siskos Dienstantritt auf der Station, besuchen er und Kira Bajor und gehen dabei in einem unterirdischen Labyrinth verloren, als irgendeine Kriegsbombe zündet und ein Haus über ihnen einstürzt. Eine nette kleine Geschichte, die recht harmlos, aber leider auch wieder recht schnell vergessen ist. Die Handlung lebt dabei vom üblichen blabla zwischen Kira und Sisko, die sich hier noch gar nicht ausstehen können und erste Schritte Richtung Zusammenarbeit unternehmen.

Orb of Opportunity
Nog wird von Kai Winn aufgrund seines guten Gehörts angeheuert, um... irgendetwas zu machen, was ich schon wieder vergessen habe. Die Geschichte erzählt, woher Nogs Sinneswandel und sein Wunsch kommt, der Sternenflotte beizutreten. War ganz nett, aber in spätestens einem Monat werde ich schon gar nicht mehr wissen, worum es eigentlich ging.

Broken Oath.
Diese Geschichte zeigt uns, wie sich Bashir und O'Brien nach "Hippokratischer Eid" wieder zusammenleben. Geschrieben von KRAD, ist "Broken Oath" hochsympathisch, sehr lustig und hinterlässt ein schönes Gefühl. Nichts besonders, aber nett zu lesen.

... Loved I Not Honor More
Hier trifft Quark mal wieder auf Grilka und beide müssen feststellen, dass wahre Liebe nur dann funktioniert, wenn der eine Partner sich nicht für etwas ausgeben muss, was er nicht ist, um dem anderen zu gefallen. Bla. Bennett trägt dick auf und nervt eher, als dass er gut unterhält. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, einer Therapiesitzung beizuwohnen. Vergessenswert.

Three Sides to every story
Sorry, ich hab bereits vergessen worum es ging. Kann also nicht so gut gewesen sein. 8[

The Devil you know
Nachdem die Romulaner sich der Föderation im Kampf gegen das Dominion anschlossen, wird Dax einer Forschungsgruppe zugeteilt, die neue Wege finden soll, um die Jem'Hadar zu besiegen. DAS war mal eine gut geschriebene Geschichte. Die Story selbst ist nicht so prall, aber Heather Jarman erzeugt eine gute Atmosphäre, die schön zeigt, wie die Charaktere in Zeiten des Krieges langsam abstumpfen. Dax ist gebeutelt, genervt, zynisch... und findet in dem ganzen Chaos dann doch wieder sich selbst und einen Kinderwunsch.

Foundlings
Odo und sein Vorgänger Thrax arbeiten an einem Kriminalfall. Schöne kleine Geschichte, nett geschrieben. Mehr gibt es eigentlich wirklich nicht zu sagen.

Chiaroscuro
Ezri Dax wird zu einer Geiselbefreiung gerufen, die mit irgendetwas zusammenhängt, was Jadzia vor fast sieben Jahren erlebt hat. Hab die Geschichte nicht verstanden. Die Stelle, wo Dax durch so eine Art "Dantes Inferno" muss, um irgendein Rätsel zu lösen, war noch ganz cool, aber der Rest kam so abgefahren (und unübersichtlich geschrieben) daher, dass ich keine Ahnung habe, was der Autor eigentlich von mir wollte.

Face Value
Kira befindet sich mit Damar und Garak auf Cardassia, um den Widerstand aufzubauen und muss dabei feststellen, dass sie einem alten Freund, der nun als cardassianer getarnt auf Cardassia lebt, nicht trauen kann. Die Geschichte ist genauso, wie sie sich anhört. Total belanglos.

The Calling
Fortsetzung zu "Ein Stich zur rechten Zeit." Also auf diese Geschichte habe ich mir sehr gefreut, halte ich doch "Ein Stich zur rechten Zeit" für eines der besten Star Trek Bücher überhaupt. Leider muss Andrew Robinson irgendwas sehr heftiges geraucht haben, anders kann ich mir diese Geschichte nicht erklären. Ich habe sie schlicht nicht verstanden und das, was ich verstanden habe, fand ich nicht gut 8[

Fazit:
Höchstens was für Sammler. Insgesamt sind die Kurzgeschichten harmlos, aber auch sehr nichtssagend. Muss man wirklich nicht gelesen haben.





Voyager - Frontlinien
Die U.S.S. Voyager ist auf dem Weg nach Hause. 60 Flugjahre trennen sie noch von der Heimat, als das Schiff von einer Übermacht an kleineren Raumschiffen beschädigt und geentert wird. Captain Janeway muss zunächst hilflos mitansehen, wie das offensive Potenzial der Voyager in einem Krieg zweier Welten erbarmungslos genutzt wird. Dann jedoch wird sie Zeuge eines grausamen Massenmordes und muss sich fragen, ob die Kriegspartei, deren Gefangene sie und ihre Crew sind, nicht doch die weißen Hüte tragen und sie deren Partei ergreifen muss.

Es kommt sehr selten vor, aber diesen Roman habe ich dann doch nach fünfzig Seiten wieder abgebrochen und in die Ecke geschmissen. Die Charaktere haben schon auf diesen wenigen Seiten so unglaubwürdig und dämlich agiert, dass mir vor lauter Kopfschütteln schon ganz schwindelig wurde. Unerträglich. Den Roman habe ich auf einem Grabbeltisch für einen Euro erstanden, und bin trotzdem der Meinung, dass das rausgeschmissenes Geld war. Absolut keine Leseempfehlung -.-
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 04.08.13, 13:49
Spitzen Rezensionen, lieber Star.
Ich bin gegenwärtig auch dabei ein DS9 S8 Buch nach dem anderen zu lesen. Zu meinen Lieblingscharakteren gehören Taran'atar, Ro Laren (  :love ), Fleetadmiral Leonard James Akaar und General Lenaris Akrem (alles Charaktere, die ich auf die eine oder andere Weise in UO einzubinden gedenke). Ebenso zählen Vaughn und Nog und die Orionerin zu den interessanteren Personen. Ich bin gerade bei dem Buch "Das kleinere Übel" und bin begeistert. Auch wenn ich nicht verstehe, was die Aliens aus der ersten Staffel von TNG, welche die Sternenflotte infiltriert hatten und es nun nochmal versuchen, mit den Trill am Hut haben. Da muss ich was verpasst haben. Aber was Dax angeht bin ich ehrlich gesagt überrascht, dass ich sie nachvollziehen kann. Ich sehe sie nachdem was ich jetzt gelesen habe durchaus in der roten Uniform und weniger in der blauen eines Counselors. Denn sein wir mal ehrlich, große therapeutische Leistungen hatte sie in der 7. Staffel von DS9 nun wirklich nicht vollbracht. Achja und was ich besonders genial fand, ist die Erklärung, warum sich die Guls Dukat und Macet so ähnlich sehen. Seit "Ein Stich zur rechten Zeit" lese ich eins der Bücher nach dem anderen und fühle mich prima unterhalten und habe dadurch endlich wieder DS9 Futter für meinen vom Entzug gequälten Geist und was noch wichtiger ist, ich habe neue Ideen für UO.  ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Kirk am 04.08.13, 14:03
Mit den Aliens hast du nichts verpasst, das klärt sich im laufe noch auf. (Shakkars tot war in das kleine Übel oder?) Wenn ich mich recht erinnere wird das Thema noch mal in Einheit aufgegriffen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.08.13, 14:26
Ich bin gegenwärtig auch dabei ein DS9 S8 Buch nach dem anderen zu lesen. Zu meinen Lieblingscharakteren gehören Taran'atar, Ro Laren (  :love ), Fleetadmiral Leonard James Akaar und General Lenaris Akrem (alles Charaktere, die ich auf die eine oder andere Weise in UO einzubinden gedenke). Ebenso zählen Vaughn und Nog und die Orionerin zu den interessanteren Personen.

Ich glaube man kann getrost behaupten, dass die Charaktere die größte Stärke des Relaunchs sind. Denn ein unsympathischer, oder uninteressanter Charakter ist mir noch nicht untergekommen. Einzig bei Prynn hat es eine Weile gedauert, bis ich mit ihr warm wurde, aber die meisten anderen wussten mich recht schnell zu begeistern. Es ist auch sehr schön so viele bekannte und längst vergessen geglaubte Charaktere wiederzutreffen, eben wie Lenaris, Rena und einige andere. Hier löst der Relaunch wirklich ein, was er verspricht, zumal die Geschichten selbst gar nicht sooooo gut sind. Aber sie leben eben von den Charakteren :)

Zitat
Ich bin gerade bei dem Buch "Das kleinere Übel" und bin begeistert. Auch wenn ich nicht verstehe, was die Aliens aus der ersten Staffel von TNG, welche die Sternenflotte infiltriert hatten und es nun nochmal versuchen, mit den Trill am Hut haben. Da muss ich was verpasst haben.

Darauf wird in "Die Welten von DS9... Trill" noch einmal genau eingegangen. Ich muss den Autoren dieser Geschichte zugestehen, dass sie sich alle Mühe gaben, die Verbindung zwischen den Trill und den Parasiten glaubwürdig zu machen, aber sie sind meiner Meinung nach dabei dennoch gescheitert. Es passt einfach nicht zusammen, was rückblickend ein bisschen schade ist, aber na ja.

Zitat
Aber was Dax angeht bin ich ehrlich gesagt überrascht, dass ich sie nachvollziehen kann. Ich sehe sie nachdem was ich jetzt gelesen habe durchaus in der roten Uniform und weniger in der blauen eines Counselors.

Im Prinzip gebe ich dir recht - im Relaunch selbst funktioniert ihr Wandel auch super und hat mich selbst begeistert (habe ich auch schon geschrieben). Selbst in Destiny macht sie sich als Kommandantin recht gut. Aber in "Nullsummenspiel" ist sie mir einfach schon zu sehr "Hardass" und das passte nicht.

Zitat
Achja und was ich besonders genial fand, ist die Erklärung, warum sich die Guls Dukat und Macet so ähnlich sehen.

Das hat mir auch gut gefallen. War ein toller Einfall, der darüber hinaus noch bewirkt, dass man auf "Marc Alaimo" nicht verzichten muss, denn bei Macet "höre" ich auch immer seine Stimme :)

Zitat
Seit "Ein Stich zur rechten Zeit" lese ich eins der Bücher nach dem anderen und fühle mich prima unterhalten und habe dadurch endlich wieder DS9 Futter für meinen vom Entzug gequälten Geist und was noch wichtiger ist, ich habe neue Ideen für UO.  ;)

Na dann wünsche ich dir auch weiterhin noch viel Spaß beim Lesen. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Kirk am 08.08.13, 22:08
Ich weiß nicht ob jemand das Buch hier schon mal Behandelt hat, aber ich will mal meine Meinung dazu sagen.

(http://ecx.images-amazon.com/images/I/51N1YAJXD9L._.jpg)

Das Buch ist mit 200 Seiten (wo von auch noch welche mit Bildern "Verschwendet" werden) und einer recht großen Schrift nicht sehr umfangreich, ich habe es heute um 14:50 per Post bekommen und hatte es um 17:15 durch und das obwohl ich zwischen drin 30 min Pause gemacht hatte.

Ich finde das TOS mit dem Buch gut getroffen wurde, das Buch fühlt sich wie eine richtige TOS Folge an. In der Tat hat das Buch geschafft was mich die DS 9 Reihe ab Buch 8 oder so nicht mehr geschafft hat. Ich konnte mir Tatsächlich die Charaktere in der Umgebung gut vorstellen. Weiterhin finde ich die Charaktere gut getroffen, hätte aber gerne ein wenig Pille vs. Spock gehabt wie in den TOS Folgen. Am ende greifen beide gemeinsam (und der selben Meinung !) zu etwas zweifelhaften Mitteln die ich weder Spock noch Pille zugetraut hätte. Zwar hält Kirk sich überraschend genau an die oberste Direktive, aber das kann man auch nachvollziehen wenn die Direktive auch umfangreicher als zu TNG Zeiten erscheint.
Was ich mir gewünscht hätte währe ein wenig mehr über die Drei Volker zu erfahren die die Enterprise in dem Buch besucht. Insbesondere die dritte die mit solchen Namen wie Jodl (http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Jodl) gewisse Parallelen zum Deutschen Reich zieht. Insgesamt erinnert mich der Letzte Teil der Geschichte an die Folge Schablonen der Gewalt (http://de.memory-alpha.org/wiki/Schablonen_der_Gewalt).

Wer TOS mark sollte dieses Buch lesen, wer mit TOS nichts anfangen kann sollte das buch rechts Ligen lassen.

Jedoch macht die Tatsache das die Originalfassung des Romans noch vor dem Australen der ersten Folge TOS in Deutschland erschienen ist  das Buch für jeden Trekkie interessant, jedenfalls war genau das der Grund wieso ich es mir Bestellt habe.
Laut MA kann es auch nicht schaden wenn jemand die Originalfassung von 1970 besitzt sich diese Fassung aus dem Jahr 2000 zu bestellen. Da in dem Buch von 1970 ca. 36 Seiten und alle Bezüge auf das Dritte Reich fehlen und diese dem Buch eine gewise Würze geben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 08.10.13, 02:29
(http://s1.directupload.net/images/131008/v3f7lxq6.jpg)

Typhon Pakt 02 - Feuer
Die Gorn-Hegemonie ereilt eine ökologische Katastrophe, die die Brutwelt ihrer äußerst wichtigen Kriegerkaste zerstört. Glücklicherweise waren die Gorn bereits Spuren einer uralten, doch leistungsfähigen Schnell-Terraforming -Technologie nachgegangen, die von einer schon lange verschwundenen Zivilisation zurückgelassen wurde. Diese Technologie, sollte sie sich als kontrollierbar herausstellen, verspricht ihren heiklen biologischen und sozialen Status quo wiederherzustellen. Doch als die Gorn beschließend, mithilfe dieser Technologie den bewohnten Planeten Hranrar in neue Laichgründe für die Kriegerkaste umzugestalten, entschließt Captain Riker einzugreifen, und einen Genozid zu verhindern.

Hach ja, es hätte so schön werden können. Endlich - endlich - beschließen die Herausgeber, den Gorn einen Roman zu widmen, und diese schändlich vernachlässigte Spezies näher zu beleuchten, und dann... erwählt man ausgerechnet Michael A. Martin um sich der Sache anzunehmen. Als ich den Namen auf dem Cover las, hatte ich schon nicht viel erwartet... und wurde trotzdem noch enttäuscht.

Zunächst mal etwas Grundlegendes. "Typhon Pakt 2" hat mit dem Typhon Pakt so gut wie gar nichts am Hut. Es ist ein reiner Titan-Roman. Wer sich also große Entwicklungen oder neue Einsichten in die Struktur des neuen politischen Gegners der Föderation erhofft, wird enttäuscht werden. Man kann den Roman also getrost überspringen, und, um das Fazit schon einmal vorweg zu nehmen, ich kann auch eigentlich nur dazu raten.

Ich kann mit Marins Stil einfach nichts anfangen. Es ist nicht einmal so, dass er schlechte Ideen hätte, im Gegenteil. Seine Ansätze sind immer recht vielversprechend. Außerdem kennt er sich sehr gut im Trek-Universum aus und macht auch bei der Wissenschaft einiges richtig. Aber dafür vergeigt er alles andere. Was er auch macht, es gelingt ihm einfach nicht, eine Geschichte spannend und stringent aufzubauen; stattdessen kaut er die immer gleichen Dinge tausendmal durch, damit es auch der allerletzte Vollidiot verstanden hat.

So besteht die erste Hälfte des Buches aus einer einzigen Frage: "Der Untergang dieser Welt droht, was können wir tun?". Die Titan erreicht den Planeten Hnrnra (oder so - darauf komme ich gleich noch zu sprechen) und Riker fragt  "Der Untergang dieser Welt droht, was können wir tun?". Das fragt er auf der Brücke, im Bereitschaftsraum, auf der Krankenstation, im Maschinenraum und überhaupt jeden, der ihm über die Füße läuft. Irgendwann im Laufe dieser Fragerei schafft man es, einen Gorn, der von seinen Kumpanen per Luftschleusen-Auswurf getötet werden sollte, an Bord zu beamen und die Story ändert sich kurz von  "Der Untergang dieser Welt droht, was können wir tun?" zu: "Der Untergang dieser Welt droht, - jetzt haben wir einen Gorn an Bord - kann der was tun?", dicht gefolgt vom echt "spannenden" "Der Untergang dieser Welt droht - wir haben einen Gorn an Bord, aber der kann nichts tun - was können wir tun?"

*facepalm*

Martin versucht verzweifelt hier irgendwie ein Damoklessschwert zu erzeugen, und ein Gefühl der absoluten Zeitnot zu erzeugen, was aber hinten und vorne nicht klappt. Wie auch, wenn zwar jeden Moment etwas passieren kann, aber trotzdem genug Zeit für Kaffee und Kuchen in der Messe bleibt. Das geht ja sogar so weit, dass die Titan-Mannen noch während einer Geiselnahme Zeit finden, über Semantik zu debattieren, ohne jede Hatz, ganz gemütlich. Und dafür, dass "jeden Moment etwas passieren kann - und mit "etwas" ist die totale Vernichtung des Planeten HRhrh gemeinnt - ist es eeeeeetwas unglaubwürdig, dass Riker auch noch ein Außenteam (inklusive seiner Frau) auf den Planeten entsendet, damit die die Datenbanken dieses Volkes anzapfen, um ihre Kultur erhalten zu können (nur für den Fall, dass doch noch was passieren sollte). Das behinderte Abklopfen der obersten Direktive von allen möglichen unglaubwürdigen Blickwinkeln, gestreckt auf 100-200 Seiten tut sein übrigens, um mir ein frustriertes (und irgendwie gorniges) "Gnaaaa!!" zu entlocken.

Und wo wir schon bei Gnaaa! sind. Was soll dieser Blödsinn mit den Namen? Die Gorn haben so klangvolle Namen wie - moment, muss kurz blättern - Zegrroz’rh, Z’shezhira, Gog’resssh und Krssrrs und so weiter. Es gibt in diesem Buch gefühlte zwanzig Gorn-Charaktere, verteilt auf mindestens drei Schiffe, zwischen denen fröhlich hin und hergesprungen wird. Wie soll ich denn da die Übersicht behalten? Ich meine... okay. Ich habs Verstanden. Es sind Echsen. Sie zischen. Sie werden sicher nicht Fritz und Helmut heißen. Eigentlich ist der Ansatz ja echt lobenswert, aber es ist einfach zu viel, zumal man es ja nicht nur mit den Gorn zu tun hat, sondern auch mit dieser... Freakshow von Titan-Besatzung die ja auch alle ultra-krass-fremdartig sind und auch genauso heißen. Und Mangels SUHLT sich darin und wird nicht müde, einem auch noch den Nachtschicht-Kommunikationsoffizier (ein Eichhörnchen) vorzustellen und einem ständig Namen wie K’Chak’!’op, Shenti Yisec Eres Re, und Bu-kar-nguv um die Ohren zu pfeffern. Da muss ich mich wirklich fragen, ob er mir absichtlich den Zugang zu der Geschichte verwehren will. Martin schreibt einfach nicht gut oder gar spannend genug, um in mir die Lust zu wecken, mich großartig einzuarbeiten. Das Ende vom Lied? Ich habe es nach ein paar Seiten aufgegeben! Mir war irgendwann scheißegal wer jetzt wer ist, und ich habe nur noch drauf geachtet, dass ich keine allzugroßen Enwicklungen in der Geschichte verpasse (was nicht passierte, weil... kaum etwas passiert ("WAS KÖNNEN WIR TUUUN?!").

Auch in Hinsicht auf die Mannschaft kann man langsam nur noch sagen: "Jo, is ja gut, hab's kapiert." Stattdessen muss jedesmal noch einer draufgeseetzt werden. Neben wandelnden Nachttischlampen (Schiffs-Astrophysiker), Kängeruhs mit Maschinenarmen (Irgendein Ingenieur) und schwebende Computer-KIs (Schiffs... wasweißich) gibt es dann jetzt auch noch einen Beta-Schicht-Taktikoffizier mit zwei Rüsseln im Gesicht (ach, nur dort?!). Inzwischen ist es einfach lächerliche "Effekt"hascherei. Man führt extra abstruse Lebensformen ein, um sagen zu können "Hey, seht nur wie abstrus diese Lebensformen sind", nicht weil es irgend eine Bewandnis für die Geschichte hätte.

Aber auch dann, wenn er es entschließt, etwas Action in die Geschichte einzubauen, bremst er sich selbst aus, in dem er jeeeeden Scheiß erklären und ständig ausklamüsern muss, weshalb man sich jetzt dorthin gebeamt hat, und nicht dahin, und was die radiologischen Partikel in der Hemisphäre dabei für eine Rolle gespielt haben, und blablaa, laaaaangweilig! Die Charaktere können es leider auch nicht mehr rausreißen. Die treffen nämlich allesamt nichtnachvollziehbare Entscheidungen (die unglaubwürdige Entwicklungen in Gang setzen), weshalb die Titan-Crew einmal mehr wie ein reiner Deppen-Verein rüberkommt. DAS hat Picard dir sicher nicht beigebracht, Riker. Selbst Christine Vale, die noch durch die "A Time to..."-Romane einen enormen Sympathiebonus bei mir gut hat, hat diesmal nur genervt.

Fazit:
Ich bin enttäuscht. Der Roman hat hier und da sogar ein paar gute Ansätze, wie die "Furcht" der Gorn vor Säugetieren, dem Kastensystem, oder der großen Ei-Bringerin, versagt darüber hinaus aber in so ziemlich allen anderen Belangen. Die Geschichte ist lahm, vorhersehbar und schlecht präsentiert, die Gorn total verschenkt.
Pluspunkte gibt es lediglich für das äußerst hübsch gestaltete Cover (wenn auch der Titel falsche Werbung ist) und für einen Indiana Jones-Gag, der es in den Roman geschafft hat "Säugetiere! Warum müssen es ausgerechnet Säugetiere sein?!"

Wer Titan mag: gut. Wer etwas über den Typhon Pakt lesen will, ist hier aber falsch. Und wer die Gorn toll findet... na ja, der strikt sich besser mit der eigenen Fantasie was zusammen. Wird in jedem Falle besser sein.

Keine Leseempfehlung!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 09.10.13, 20:20
Also ich bin Martin dankbar für sein Buch: Hätte er es nicht geschrieben, hätten wir diesen unterhaltsamen Review von Dir nicht bekommen!!

Hach ja, es hätte so schön werden können.
Ja, ich muss sagen, so schlecht klingt das Setting an sich wirklich nicht und ich muss zugeben, dass ich trotz allem gespannt, nun, was sie am Ende wirklich getan haben ;) :D

Was er auch macht, es gelingt ihm einfach nicht, eine Geschichte spannend und stringent aufzubauen; stattdessen kaut er die immer gleichen Dinge tausendmal durch, damit es auch der allerletzte Vollidiot verstanden hat.
Aber auch dann, wenn er es entschließt, etwas Action in die Geschichte einzubauen, bremst er sich selbst aus, in dem er jeeeeden Scheiß erklären und ständig ausklamüsern muss, weshalb man sich jetzt dorthin gebeamt hat, und nicht dahin, und was die radiologischen Partikel in der Hemisphäre dabei für eine Rolle gespielt haben, und blablaa, laaaaangweilig!
Es ist so, dass ich das an manchen Stellen sogar schätzen würde. Gerade für die Gorn böte sich hier eine grandiose Gelegenheit, eine ganze Zivilisation zu entdecken. Dort ins Detail zu gehen und uns mit vielen, vielen Seiten "trockener" Informationen zu "langweilen", kann dann doch auch spannend werden, wenn man es ordentlich in einen Kontext bringt und es ansprechend (auch mit einem Ziel) aufbereitet. Diese beiden Aspekte scheint er aber nicht wirklich hinbekommen zu haben (und wahrscheinlich stehe ich mit der eben geäußerten Meinung ohnehin alleine da und zum anderen habe ich schon auch mal die Erfahrung gemacht, dass es eben doch auch langweilig werden kann, wo ich gar nichts anderes als Infos erwartet hatte ;)).

Was soll dieser Blödsinn mit den Namen? Die Gorn haben so klangvolle Namen wie - moment, muss kurz blättern - Zegrroz’rh, Z’shezhira, Gog’resssh und Krssrrs und so weiter. Es gibt in diesem Buch gefühlte zwanzig Gorn-Charaktere, verteilt auf mindestens drei Schiffe, zwischen denen fröhlich hin und hergesprungen wird. Wie soll ich denn da die Übersicht behalten? Ich meine... okay. Ich habs Verstanden. Es sind Echsen. Sie zischen. Sie werden sicher nicht Fritz und Helmut heißen.
:lol :thumbup
Ich begrüße es ja normalerweise, wenn Außerirdische auch irgendwie außerirdisch gemacht werden. Aber so eine Lösung wie hier mit den Namen finde ich erster Linie schlicht und ergreifend nicht elegant.
Dazu kommt dann noch das, was Du beschrieben hast: Wenn man schon auf diese Art der Exotik setzt, würde ich auf Reduktion setzen! Einen Charakter, den dafür ordentlich beleuchten.

[...] mit dieser... Freakshow von Titan-Besatzung die ja auch alle ultra-krass-fremdartig sind und auch genauso heißen. Und Mangels SUHLT sich darin und wird nicht müde, einem auch noch den Nachtschicht-Kommunikationsoffizier (ein Eichhörnchen) vorzustellen und einem ständig Namen wie K’Chak’!’op, Shenti Yisec Eres Re, und Bu-kar-nguv um die Ohren zu pfeffern. Da muss ich mich wirklich fragen, ob er mir absichtlich den Zugang zu der Geschichte verwehren will. Martin schreibt einfach nicht gut oder gar spannend genug, um in mir die Lust zu wecken, mich großartig einzuarbeiten. Das Ende vom Lied? Ich habe es nach ein paar Seiten aufgegeben! Mir war irgendwann scheißegal wer jetzt wer ist, und ich habe nur noch drauf geachtet, dass ich keine allzugroßen Enwicklungen in der Geschichte verpasse (was nicht passierte, weil... kaum etwas passiert ("WAS KÖNNEN WIR TUUUN?!").

Auch in Hinsicht auf die Mannschaft kann man langsam nur noch sagen: "Jo, is ja gut, hab's kapiert." Stattdessen muss jedesmal noch einer draufgeseetzt werden. Neben wandelnden Nachttischlampen (Schiffs-Astrophysiker), Kängeruhs mit Maschinenarmen (Irgendein Ingenieur) und schwebende Computer-KIs (Schiffs... wasweißich) gibt es dann jetzt auch noch einen Beta-Schicht-Taktikoffizier mit zwei Rüsseln im Gesicht (ach, nur dort?!). Inzwischen ist es einfach lächerliche "Effekt"hascherei. Man führt extra abstruse Lebensformen ein, um sagen zu können "Hey, seht nur wie abstrus diese Lebensformen sind", nicht weil es irgend eine Bewandnis für die Geschichte hätte.
Ich mag die Exotik als Selbstzweck auch überhaupt nicht.
Star Trek hatte im Fernsehen und auch auf der Leinwand halt das Problem, immer auf sehr einfache humanoide Aliens zurückgreifen zu müssen. Aber das bedeutet nicht, dass das ungeniert ins andere Extrem gewendet werden muss, nur weil man sich auf dem Papier an keine Grenzen halten muss. Zum einen ist das dann ein zu großer Sprung von 0 auf 100, sodass es dann nicht mehr zu ST passen will. Zum anderen müssten die Konzepte irgendwie aus ausgereifter sein und nicht nur abstrus.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 09.10.13, 20:57
Stimmt, da muss ich Max jetzt mal recht geben. Ein sehr unterhaltsamer Review. Danke dafür. :)
Gefahr das Buch zu kaufen bestand allerdings für mich zu keiner Zeit. Ein Buch mit Tuvok auf dem Cover würde ich... wohl eher nicht erwerben. XD
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 09.10.13, 21:25
Also ich bin Martin dankbar für sein Buch: Hätte er es nicht geschrieben, hätten wir diesen unterhaltsamen Review von Dir nicht bekommen!!

Ach na ja, ein ordentliches Review sieht natürlich auch anders aus. Ich bin ja kaum auf die Story eingegangen - zum einen, weil ich sie für deppert halte, und zum anderen, weil... mich der Roman auch irgendwo geärgert hat. So schnell wird jettz keine Story mehr kommen, die den Gorn einen Hintergrund gibt. Das war die eine Chance, und die ist jetzt vertan. Außerdem ist es mir ein Rätsel, warum man guten Autoren wie Peter David und KRAD keine Aufträge mehr erteilt, dafür aber eben jemandem wie Mangels der bestensfalls durchschnittlich schreibt. Titan ist seine Erfindung. Komischerweise waren die Titan-Romane immer nur dann gut, wenn andere Leute sie geschrieben haben.

Zitat
Ja, ich muss sagen, so schlecht klingt das Setting an sich wirklich nicht und ich muss zugeben, dass ich trotz allem gespannt, nun, was sie am Ende wirklich getan haben

Ja... nix halt. Die Probleme haben sich alle durch unglaubwürdige Entwicklungen in Wohlgefallen aufgelöst. Da war halt noch ein Gorn-Kriegsschiff involviert, das von verstrahlten Gorn geführt wurde, die den Verstand verloren hatten. Die wollten diese Terraforming-Maschine, die die anderen Gorn-Schiffe auf Hrnr einzusetzen gedachten, irgendwann zerstören. Das... hat zwar keinen Sinn ergeben, da diese Verstrahlten die erste Hälfte des Buches eigentlich etwas ganz anderes wollten (nämlich die Terraforming-Maschine für sich haben), aber sei's drum. Sind halt verstrahlt. (Das trifft auch auf jeden zu, der sich den Roman kauft, glaube ich). Na jedenfalls mischt sich die Titan da am Ende ein und hält das pöhse Gorn-Kriegsschiff der Verstrahlten mit noch so einem Verstrahlten fest, nämlich mit dem Traktorstrahl. Kurz. Denn irgendwann fällt der Traktorstrahl aus und die Vertrahlten Gorm rammen das Terraforming-Ding. Beide werden vernichtet. Damit hätte sich dann auch das Problem erledigt, dass die Gorn (und damit der Typhon Pakt) eine Maschine vom Genesis-Kaliber in den Händen hätten.

Na jedenfalls ist der Kommandant der Gorn-Flotte, die die Terraforming Maschine beschützen und einsetzen sollte, so ungeheuer beeindruckt von Rikers selbstloser Traktorstrahl-Tat, dass er völlig vergisst, wie er auf den anderen gut 400 Seiten des Romans Säugetieren total misstraute und Riker am liebsten aus dem System geprügelt hätte. Frieden durch Traktorstrahlen. Auch nett. Riker das Verhandlungsgenie ist dann zu eben jenem Gorn rübergebeamt und hat ihn davon überzeugt, den Planeten der Hnrhnr als Brutstätte für die Eier zu nutzen. Denn wie sich am Ende herausstellte, war es gar nicht nötig, einen Planeten für die besonderen Ansprüche der Eier umzugestalten. Man muste einfach nur den genetischen Code der Eier umgestalten. Das heißt, diese drohende Gefahr um die Vernichtung der Hnrhnr war kompletter Humbug.

Zeuge von Rikers krassen Verhandlungen ist man übrigens nicht geworden, weil Martin anscheinend keinen Bock hatte das zu beschreiben. Stattdessen blieb er während Rikers ganzen Abwesenheit auf der Titan und zeigte uns, wie sich Christine Vale im Kommandostuhl räkelt, und sich fragt, was Riker da drüben bei den Gorn eigentlich gerade so alles erzählt. Ha-ha! Lustig Martin.

Oh, und die Hnrhrn (oder wie auch immer die noch mal hießen) hatten übrigens die ganze Zeit Warptechnologie, weshalb es letztendlich auch kein Verstoß gegen die oberste Direktive war, dass das Außenteam um Commander Vale unfreiwillig Kontakt mit den Hrnrr aufgenommen hat. Und da Vale die eigentlich pazifistischen Hrnrhnr irgendwie davon überzeugen konnte, dass es manchmal nötig ist, anderen Völkern mit Durchsetzungvermögen (Waffengewalt) zu begegnen, werden sie wohl auch gaaaar keine Probleme haben, mit den Gorn auszukommen.

Hab ich was vergessen? Ach ja, da war ja noch kurz der Storyfaden um die Terraforming-Maschine, die eine KI und womöglich die Schöpferin der Gorn war, aber da ist Martin nicht mehr weiter drauf eingegangen, weil... das hätte ja interessant sein können. Dann lieber Pew Pew.

Und Tuvok hatte auch irgendein Trauma aus früheren Erfahrungen mit Terraforming-Maschinen. Das hat aber keine Rolle gespielt, weil es irgendwann vergessen wurde. Vielleicht ist er über das Trauma ja auch hinweg, immerhin bekam er die Gelegenheit mit der KI eine Geistsverbindung einzugehen. Das hat man als Leser übrigens auch vorenthalten bekommen, das wurde so nebenbei gesagt.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann stolpern sie immer noch durch die Galaxis. Hooray!

Zitat
Es ist so, dass ich das an manchen Stellen sogar schätzen würde. Gerade für die Gorn böte sich hier eine grandiose Gelegenheit, eine ganze Zivilisation zu entdecken. Dort ins Detail zu gehen und uns mit vielen, vielen Seiten "trockener" Informationen zu "langweilen", kann dann doch auch spannend werden, wenn man es ordentlich in einen Kontext bringt und es ansprechend (auch mit einem Ziel) aufbereitet.

Genau das habe ich eigentlich auch von diesem Roman erwartet. Das ist ja im Grunde auch der Sinn der Typhon Pakt-Romane. Eine bisher kläglich vernachlässigte Spezies herauszupicken (Gorn, Tzenkethi, Breen...), und ihnen einen Hintergrund geben. David Mack hat das im ersten Typhon Pakt-Roman "Nullsummenspiel" sehr gut hinbekommen. Sein Roman war ebenfalls eher gemächlich und das ist für mich überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Ich bin ein Fan der Gorn. Ich hätte mich darüber gefreut, wenn man tief in ihre Kultur eingetaucht wäre, aber... das hat Martin halt nicht wirklich gemacht und sich stattdessen auf Sachen konzentriert, die entweder künstlich in die Länge gezogen wurden (Diskussion über die oberste Direktive), die keinen Sinn ergaben (Ei-Bringerin), die halb in der Geschichte vergessen/fallen gelassen wurden (Tuvoks Vorgeschichte mit Terraforming-Maschinen), oder mit Dingen, die bereits ein alter Hut sind. Das Plotelement, dass ein Außenteam verlorengeht, war jedenfalls schon zu oft bei den Titan-Romanen da (vor allem immer bei Martin-Romanen). Irgendwann... wird das auch mal langweilig.

Das ganze dann mit Action aufzulockern hat halt auch nicht so recht funktioniert, weil er sich zu sehr in Erklärungen erging. Wobei... das durchaus eine recht schwere Sache ist, das gebe ich zu. Mir hat das auch lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet: Star Trek ist furchtbar technisch und die Technik ist oft schon ZU super, sodass man sich mitunter ausreden einfallen lassen muss, wenn man bestimmte Dinge machen möchte, beispielsweise der Einsatz eines Shuttles, obwohl man den Transporter hat. Dann muss man sich erst rausreden: irgendeine Strahlung verhindert Transportererfassung, oder so.

Eine gute Lösung wäre es jetzt, das mit der Strahlung schon mal vorher zu erwähnen - ganz organisch und unauffällig. Dann hätte man das aus dem Weg. Der Leser hat die Info, und wenn man zum actiongeladenen Part kommt, kann man sich ganz auf die Rasanz des Moments einlassen. Wenn man das nicht tut, und die Erklärung während der entsprechenden Szene einstreuen muss, die eigentlich spannend werden soll, dann kann es passieren, dass man zu viel Tempo durch ausschweifendes Palaver herausholt. Und Martin schreibt halt für doofe. Der muss alles zwei oder dreimal durchkauen (und jeden Charakter zu Wort kommen lassen). Da hast du also Leute die sich in einer eigentlich kritischen Situation befinden, die aber gleichzeitig noch gefühlte fünf Seiten dafür aufbringen, einem alles ganz zu erklären.

Also Christopher Bennett, der schafft es irgendwie viele Infos - während der entsprechenden Action-Szene - zu schreiben, und dennoch spannung zu erzeugen. Martin schafft das nicht. Zumindest nicht bei mir. :/

Zitat
Ich begrüße es ja normalerweise, wenn Außerirdische auch irgendwie außerirdisch gemacht werden. Aber so eine Lösung wie hier mit den Namen finde ich erster Linie schlicht und ergreifend nicht elegant.

Du sagst es: nicht elegant. Denn im Grunde ist das mit den Namen ja wirklich eine ausgezeichnete Idee. Aber es war einfach zu viel Durcheinander, mit dem man auch zu früh und zu zeitgleich konfrontiert wurde, sodass es eine ganze Weile dauert, ehe man durchblickt. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Zitat
Dazu kommt dann noch das, was Du beschrieben hast: Wenn man schon auf diese Art der Exotik setzt, würde ich auf Reduktion setzen! Einen Charakter, den dafür ordentlich beleuchten.

So ist es. Christopher Bennet hat das bei seinen zwei Titan-Romanen genau richtig gemacht. Er hat keine Exotik wegen der Exotik eingebaut, sondern nur wenn sie sinnvoll für die Geschichte war. Es liegt also nicht am Konzept selbst, sondern einfach nur am Autor.

Zitat
Star Trek hatte im Fernsehen und auch auf der Leinwand halt das Problem, immer auf sehr einfache humanoide Aliens zurückgreifen zu müssen. Aber das bedeutet nicht, dass das ungeniert ins andere Extrem gewendet werden muss, nur weil man sich auf dem Papier an keine Grenzen halten muss. Zum einen ist das dann ein zu großer Sprung von 0 auf 100, sodass es dann nicht mehr zu ST passen will. Zum anderen müssten die Konzepte irgendwie aus ausgereifter sein und nicht nur abstrus.

Die Titan besteht zu, ich glaube, 70 Prozent aus Aliens und längst nicht alle davon sind humanoid. Das ist so das Hauptding von Titan, das große Element, das die Serie besonders machen und zum Kauf anregen soll. Bei Martin verkommt das aber wie gesagt nur zum selbstzweck. Er baut Aliens ein, weil da halt welche reinmüssen. Ist ja das Kaufargument. Nicht, weil er mit ihnen etwas anzufangen wüsste. Die anderen Titan-Autoren sind da schon wesentlich kreativer herangegangen und haben versucht das Konzept wenigstens interessant und sinnig zu machen.

Stimmt, da muss ich Max jetzt mal recht geben. Ein sehr unterhaltsamer Review. Danke dafür. :)
Gefahr das Buch zu kaufen bestand allerdings für mich zu keiner Zeit. Ein Buch mit Tuvok auf dem Cover würde ich... wohl eher nicht erwerben. XD

Ach, das ist halt auch so was dämliches. Warum ist Tuvok überhaupt auf der Titan? Er hat in keinem der Titan-Romane bisher etwas wirklich super wichtiges geleistet. Martin hätte ihn nicht in die Crew holen sollen wenn er nichts mit Tuvok anfangen kann. Denn bei den Voyager-Romanen fehlt der Charakter jetzt. -.-
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 13.10.13, 12:20
(http://s14.directupload.net/images/131013/gd3sfazm.jpg)

Typhon Pakt 03 - Bestien
Auf Romulus verfolgt Spock immer noch sein Ziel, Vulkanier und Romulaner wiederzuvereinigen, und findet sich inmitten eines enormen Machtkampfes wieder. Die Romulaner sind in zwei Lager gespalten.Während Imperatorin Donatra ihren im Entstehen begriffenen Imperialen Romulanischen Staat zur Aufnahme politischer Beziehungen mit der Föderation veranlasst hat, wurde das ursprüngliche Romulanische Sternenimperium von Praetor Tal Aura zum Beitritt des neu entstandenen Typhon-Paktes geführt. Doch zahlreiche Splittergruppen innerhalb dieser beiden romulanischen Staaten konkurrieren um die Macht und ungeteilte Vorherrschaft. Teuflische Verschwörungen nehmen ihren Lauf, als Mächte innerhalb und außerhalb der Imperien hochriskante politische Manöver durchführen, um die Zukunft Romulus' zu formen...

Bevor ich zur eigentlichen Kritik komme, ein kleiner Hinweis: Obwohl "Bestien" als dritter Teil dieser Reihe gehandelt wird, spielt er zeitlich gesehen noch vor "Nullsummenspiel" und "Feuer" und es ist daher sinnig, ihn als erstes zu lesen - schon alleine, weil einem dadurch so manche kleine Verwirrung (und Verärgerung) erspart bleibt, die sonst durch "Nullsummenspiel" entsteht. Ich weiß nicht, wer sich diese Art der Veröffentlichung ausdenkt, aber er gehört gebitchslapped!

So. Nun zum Text. Diesmal hat man auf das Talent von David R. George III zurückgegriffen und der kann was. Georges Schreibstil ist gemütlich, manche würden sagen behäbig, aber durchaus angenehm und nie langweilig. Selbst in den wenigen Actionszenen setzt er auf Übersicht statt auf Hektik. Rasante Stellen gibt es aber ohnehin nicht viele, ist "Bestien" doch zum einen ein Charakterstück und zum anderen eine Polit-Geschichte, die ihre Spannung aus Mysterien und Intrigen zieht - und das mit Erfolg.

Handlung Nummer eins dreht sich um Ben Sisko. Der Abgesandte ist nun schon seit geraumer Zeit von den Propheten zurückgekehrt... und anscheinend von ihnen verlassen worden. Schlimmer noch: ihre düstere Prophezeiung, dass er nichts als Kummer erfahren würde, wenn er mit Kassidy zusammenlebt, scheint sich zu bewahrheiten. So führen mehrere Todesfälle in seinem Umfeld und die Grauen, die er während der Borg-Invasion (Destiny) erlebt, zu dem Entschluss Frau und Tochter zu verlassen aus Angst, dass er ihnen sonst nur Tod und Verderb bringt. Also kehrt er zur Sternenflotte zurück, übernimmt das Kommando über die Robinson und begibt sich auf langweiligen Patroulien-Flug entlang der romulanischen Grenze.

George hat eigentlich ein Händchen für Charaktere, aber... ich muss dennoch gestehen, dass Sisko hier nur noch wie ein Schatten seiner selbst wirkt. Die Schlüsse, die er aus den Geschehnissen in seinem Umfeld zieht, sind für mich nicht nur schwer nachvollziehbar, weil das alles nicht schlimmer ist, als die Dinge, die er während des Dominion-Konflikts ertragen musste. Mir kommt es vor, als ob man hier absichtlich einen gebrochenen Mann zeigen will, weil... na ja, was soll man mit Sisko sonst noch anstellen? Er war ja im Grunde schon alles. Kriegsheld, religiöse Ikone... Gott. Nun schlägt er auf dem Boden der Tatsachen (oder nicht-Tatsachen) auf und muss scheinbar ganz von vorn anfangen und das wirkt etwas künstlich herbeigeführt. Wenn man dann noch bedenkt, dass dieser Handlungsstrang mit der Haupthandlung höchstens peripher zu tun hat, und hier auch noch gar nicht aufgelöst wird, dann schwebt man ein bisschen in der Luft. Auf jeden Fall ist die Sisko-Handlung der schwächere Teil des Buches. George-Typisch gibt es noch zwei mehr oder weniger überflüssige (aber nicht langweilige oder uninteressante) Rückblenden in den Krieg mit den Tzenkethi, die aus Siskos Sicht erzählt wurden. Nun ja.

Da fragt man sich schon, warum der DS9-Relaunch abgebrochen und ein Zeitsprung von 2 oder mehr Jahren durchgeführt wurde. Klar, man wollte, dass DS9 chronologisch zum Rest der Relaunch-Bücher aufschließt, um Crossover zu ermöglichen - vor allem natürlich in den Typhon Pakt-Romanen -, aber zumindest in diesem Buch zieht man als Leser noch keinen Nutzen daraus, und wenn man bedenkt, dass man beim Abbruch des Relaunchs auf einem noch immer unaufgelösten Cliffhanger sitzen gelassen wurde, dann ist das schon recht... enttäuschend. Dabei scheint es durchaus eine "Auflösung" des Cliffhangers zu geben, die hier zwar angedeutet, aber nur als unwichtig beiseite gewicht wird. So war die Sache mit den Ascendants offenbar ein Riesenereignis, das aber Off-screen stattfand. Genauere Infos werden nicht gegeben. Ist halt vorbei. Deal with it. Das klingt alles wie "da ist etwas wirklich wirklich cooles passiert, aber wir werden es nicht mehr aufklären, weil wir DS9 lieber in die Jetzt-Zeit bringen wollten. Aber glaubt uns, was wir da geplant hatten, war richtig genial."

Öh... Das ist für mich nicht nachvollziehbar. Man hätte doch wirklich nur einen weiteren (großen) Roman in Auftrag geben müssen.

Aber nun gut. George kann für diese bescheuerte Editoren-Entscheidung nichts, also soll es seinen Roman auch nicht runterziehen. Widmen wir uns lieber dem zweiten und rundum gelungenen Handlungsbogen, nämlich den um die Romulaner... und die Tzenkethi. George nimmt sich nämlich gleich zwei Spezies heraus, die er behandelt. Die Romulaner sind ein gespaletenes Volk, der politische Machtkampf zwischen Donatra und Tal'Aura, die das Reich in Folge Shinzons Fall entzwei gerissen haben, geht in die nächste Runde. Typisch romulanisch folgt dabei eine Intrige der anderen, jeder versucht dem Feind mindestens zwei Schritte voraus zu sein. Mitten in dem ganzen Tohuwabu findet sich Spock wieder, der noch immer mit seiner Wiedervereinigungsbewegung aktiv ist und diesmal sogar selbst Teil der Ränkespiele wird ohne es zu ahnen. Wenn dann noch Charaktere wie Sela und Tomalak mitmischen, dann wird es interessant.

Aber da ist auch noch eine dritte Partei, die im Hintergrund mitmischt, nämlich die Tzenkethi. Denen ist an einem geeinten und starken Romulus gelegen - sofern man es denn kontrollieren und manipulieren kann. Es wird also auch innerhalb des Paktes fröhlich intregiert und  die Frage, wer hier wen auf der Abschussliste hat, und wer am Ende als Sieger hervorgeht, macht letztendlich auch die Spannung des Romans aus. Die Tzenkethi bekommen vergleichsweise nur wenige SEiten gewidmet, aber auf denen machen sie schon jetzt einen komplexeren und spannenderen Eindruck, als die Gorn es nach "Feuer" taten. Mit "Bestien" verschiebt sich das Machtgleichgewicht im Quadranten und man darf sehr gespannt sein, wie es nun weitergeht.

Fazit: Ein gutes, wenn auch nicht fehlerloses oder restlos fesselndes Buch. "Bestien" handelt von Zersplitterung, Abkapslung und den inneren Dämonen der agierenden Parteien. George zögert dabei nicht sich einiger seiner Charaktere zu entledigen, und das politische Machtgefüge im Quadranten ein wenig zu verschieben. Somit ist "Bestien" auch noch ein wichtiges Buch. Kenner der bisherigen Romane dürfen, ja müssen sogar zugreifen, sollten vorher aber vielleicht noch einmal "Wiedervereinigung 1+2" und "Nemesis" gucken. Wer die Trek-Lit der letzten Jahre nicht verfolgt hat und sowohl Destiny als auch Titan und den Relaunch nicht kennt, wird sich aber kaum noch zurechtfinden.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 13.10.13, 21:22
Du bist ja felißig! Ich muss erstmal anworten, bevor ich den neuesten Review lese.

Ach na ja, ein ordentliches Review sieht natürlich auch anders aus. Ich bin ja kaum auf die Story eingegangen - zum einen, weil ich sie für deppert halte, und zum anderen, weil... mich der Roman auch irgendwo geärgert hat.
Klar, aber ich glaube, ein Reich-Ranicki, Gott hab' ihn selig, würde Dir in der Art und Weise Deiner Buchpräsentation beistehen. Auch wenn Du den Inhalt nicht breitgetreten hast, war Dein Review ja unterhaltsam und aussagekräftig.

Ja... nix halt. Die Probleme haben sich alle durch unglaubwürdige Entwicklungen in Wohlgefallen aufgelöst.
Hmm, :( ;) Das klingt ja alles wirklich nicht ideal ;)

Zeuge von Rikers krassen Verhandlungen ist man übrigens nicht geworden, weil Martin anscheinend keinen Bock hatte das zu beschreiben. Stattdessen blieb er während Rikers ganzen Abwesenheit auf der Titan und zeigte uns, wie sich Christine Vale im Kommandostuhl räkelt, und sich fragt, was Riker da drüben bei den Gorn eigentlich gerade so alles erzählt. Ha-ha! Lustig Martin.
Oha :( ;) Na ja, das muss auf den Leser wirklich, als sei der Autor nicht wirklich in der Lage, diesen vielleicht durchaus heiklen Punkt beschreiben zu können! So von außen könnte das alles, was Du hier über diesen Roman zusammengetragen, auch als merkwürdige Satire aus der Feder von Herrn Martin sehen ;) Leider weiß man ja, dass er das ja eher ernst gemeint haben muss. Ich finde schon auch, dass man diesen wichtigen Punkt anders beschreiben hätte müssen, es sei denn, man bezwecke etwas großartiges damit, es nicht zu tun. Mir fallen da immer sozusagen literarische Tricks ein, wenn etwas so ausgespart wird. Etwa wie bei "Die Lokalbahn" von Ludwig Thoma... Das wäre dann ein wenig so: Riker käme zurück und würde sagen, "Hey, Leute, den Gorn habe ich es aber gezeigt. Zuerst waren sie uneinsichtig, dann habe ich aber auf den Tisch gehauen und für Ruhe gesorgt". Alle an Bord der "Titan" wären dann unglaublich beeindruckt, wissen aber nicht, dass Riker in Wirklichkeit ganz anders gehandelt hat und nicht der Held war... Für so eine Prämisse kann man es sich leisten, das eigentliche Gespräch nicht zu zeigen. Aber das war hier ja nicht der Fall...

Mir hat das auch lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet: Star Trek ist furchtbar technisch und die Technik ist oft schon ZU super, sodass man sich mitunter ausreden einfallen lassen muss, wenn man bestimmte Dinge machen möchte, beispielsweise der Einsatz eines Shuttles, obwohl man den Transporter hat.
Das ist ein Problem, auf das ich auch immer wieder stoße! Man muss sich sehr oft Auswege ausdenken, um die Technik eben nicht zum Tragen kommen zu lassen. Ich habe da oft schon ganz einfache Schwierigkeiten: Wie schafft man es, dass eine Person noch etwas entdecken kann und die Oberfläche eines Planeten nicht schon aus der Entfernung von Lichtjahren all seine Geheimnisse preisgibt!
Dieses Problemfeld ist ein ganz spezielles für alle, die ST-Geschichten schreiben.


Danke in jedem Fall für Deine weiteren Ausführungen zu "Typhon Pakt 02 - Feuer "!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 14.10.13, 14:48
Du bist ja felißig! Ich muss erstmal anworten, bevor ich den neuesten Review lese.

Und ich bin schon wieder mitten im vierten Roman, bei dem endlich mal wieder die Enterprise-E-Crew im Zentrum steht.

Zitat
Klar, aber ich glaube, ein Reich-Ranicki, Gott hab' ihn selig, würde Dir in der Art und Weise Deiner Buchpräsentation beistehen. Auch wenn Du den Inhalt nicht breitgetreten hast, war Dein Review ja unterhaltsam und aussagekräftig.

Manchmal ist es ja auch genug ein Gefühl der Verärgerung oder Freude das der Roman in einem weckt zum Ausdruck zu bringen. Die eigentliche Roman-Handlung kann dann jeder interessierte immer noch für sich selbst entdecken. :)

Zitat
Oha :( ;) Na ja, das muss auf den Leser wirklich, als sei der Autor nicht wirklich in der Lage, diesen vielleicht durchaus heiklen Punkt beschreiben zu können! So von außen könnte das alles, was Du hier über diesen Roman zusammengetragen, auch als merkwürdige Satire aus der Feder von Herrn Martin sehen ;) Leider weiß man ja, dass er das ja eher ernst gemeint haben muss. Ich finde schon auch, dass man diesen wichtigen Punkt anders beschreiben hätte müssen, es sei denn, man bezwecke etwas großartiges damit, es nicht zu tun.

Vielleicht ist Martin am Ende einfach die Puste ausgegangen (oder die Deadline war zu nahe) und er wollte nur noch fertig werden. Anders kann ich es mir auch nicht erklären. Wobei... normalerweise arbeitet er ja immer im Tandem mit Andy Mangels. Das war zwar auch nicht so viel besser, aber Mangels hat die Charaktere schon eher getroffen als es Martin tut. Nur kam es anscheinend zwischen den Beiden zu irgendeinem Zerwürfnis.

Zitat
Das ist ein Problem, auf das ich auch immer wieder stoße! Man muss sich sehr oft Auswege ausdenken, um die Technik eben nicht zum Tragen kommen zu lassen. Ich habe da oft schon ganz einfache Schwierigkeiten: Wie schafft man es, dass eine Person noch etwas entdecken kann und die Oberfläche eines Planeten nicht schon aus der Entfernung von Lichtjahren all seine Geheimnisse preisgibt!
Dieses Problemfeld ist ein ganz spezielles für alle, die ST-Geschichten schreiben.

Davon kann ich ein Lied singen. :/ Im Notfall behindert dann immer irgendeine Strahlung in der Atmosphäre die Sensoren, aber das hört sich eben nach genau dem an, was es ist: eine Ausrede.

Ich schreibe ja gerade an meinem "Nature of the Gods"-Roman und da spielt Technik keine große Rolle. Shannyn ist in ihrem eigenen kleinen Schiff von der Größe eines Runabouts unterwegs - allerdings verfügt das Schiff weder über Waffensysteme, noch über einen eingebauten Transporter. Gerade letzteres ist in kreativer Hinsicht ungeheuer befreiend, weil es mich in die Verlegenheit bringt, auch mal ein paar klassischere Dinge auszuprobieren, wie einen Fallschirmsprung oder einen Luftkampf, bei dem es um fliegerisches Können geht. Wenn sie in eine Gefahrensituation kommt, kann sie sich nicht einfach wegbeamen, sondern muss sich mit Kreativität und Gewitztheit behelfen. Das macht wirklich Spaß. Also im Moment genieße ich es sehr, diese ganzen Optionen wie Phaser oder Torpedos gar nicht zu haben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 16.10.13, 15:02
(http://s7.directupload.net/images/131016/ej3k3r3q.jpg)

Typhon Pakt 04 - Zwietracht
Ein Jahr ist es her, dass die Borg einen Vernichtungsschlag gegen die Föderation starteten. Obwohl die Apokalypse abgewendet werden konnte, tragen viele Welten noch immer die Narben der verheerenden Angriffe - so auch Andor. Speziell Andor sogar, denn die zahlreichen Verluste führten das von der Fortpflanzungsproblematik geplagte Volk nur noch näher an den Rand des Aussterbens. Als verärgerte Stimmen gegen den Rest der Föderation immer lauter werden, beschließt Präsidentin Bacco, die Enterprise nach Andor zu entsenden, um an einer Konferenz zur Erörterung von Problemlösungen Flagge zu zeigen. Doch auch der Typhon Pakt ist nahe und plant der Föderation eines ihrer wichtigsten Mitglieder zu entreißen...

Hach ja. Als Fan des nächsten Jahrhunderts hatte man es in den vergangenen Jahren wirklich nicht einfach. Nach dem Ende von Nemesis wurden die Verleger mutig und entschieden, die weiteren Abenteuer der TNG so weiterzuerzählen, dass alle folgenden Geschichten aufeinander aufbauten und schon alleine dadurch an Größe und Brisanz gewannen. Der TNG-Relaunch war geboren. Dieser mutigen Entscheidung folgten aber fast ausschließlich Gurken. "Tod im Winter" war schon mal ein denkbar schlechter Start, hielt Autor Michael Jan Friedman es doch für wichtiger, eine völlig belanglose Geschichte seiner (zu recht) abgesetzten Stargazer-Reihe mithilfe der TNG zu erzählen. Die Heirat von Picard und Crusher kam unerwartet und unglaubwürdig. Mit J.M. Dillards "Widerstand" begann dann das Borg-Debakel. Was als Vorbereitung auf die große Destiny-Trilogie gedacht war, endete als haarstreubend sinnfreie Wiederholung von "Angriffsziel Erde". Die Borg griffen wieder an, Picard wurde wieder zu Locutus, die Borg-Königin ging einem wieder auf die Eier, und die Nebencharaktere - insbesondere Leybenzon und T'Dingsbums erwiesen sich als durch die Bank weg unsympathisch und dämlich. KRAD, eigentlich ein guter Autor, widmete sich in "Quintessenz" lieber den Q... und scheiterte ebenfalls auf ganzer Linie. Seine Geschichte hatte lustig sein sollen, wurde aber nur merkwürdig verworren. Peter David, dem mit "Heldentod" die undankbare Aufgabe zufiel, sich erneut mit den Borg zu beschäftigen, machte das mit einem erhobenen Stinkefinger und einem dicken Grinsen im Gesicht. Charakterentwicklung? Sinn? Druff geschissen, die bisherigen Romane waren eh doof. Das Endergebnis fiel höchst unterhaltsam aus, fügte sich aber auch nicht sonderlich gut in die restliche Romanwelt ein.

Erst Chris Bennett ging konsequent und kreativ an die Sache heran. Auch er musste im Angesicht der anrückenden Destiny-Trilogie die Borg behandeln, tat das aber auf eine intelligente Art: Nämlich in dem er die Borg zur Nebensache erklärte. Stattdessen standen Wissenschaft und Forschung im Fordergrund. Außerdem sammelte er Punkte, in dem er so gut wie alle bisher eingeführten Nebencharaktere, die durch die Bank weg unsympathisch waren, von Bord verwies und Picard neue, wesentlich bessere Leute zur Seite stellte - unter anderem T'Ryssa Chen und Jasminder Choudhurry. Wäre sein Roman am Ende nicht zu fürchterlichem Kitsch verkommen, wäre er sogar hervorragend gewesen. Dann kam die Destiny-Trilogie und das Schlachtgetümmel begann. Destiny war sehr unterhaltsam, ein großes Ereignis, aber es waren eben auch die Bücher, die die Föderation in Schutt und Asche legten und obwohl die Enterprise-E mitmischte, kannte ich die Charaktere kaum wieder - vor allem Picard war hier nur noch ein kümmerlicher, ja geradezu jämmerlicher Schatten seiner selbst.

Und dann kam William Leisner und machte mit "Den Frieden verlieren" alles, aber auch wirklich alles richtig. Mit einem fabelhaften Händchen für Charaktere brachte er nicht nur Picard und Co zurück, sondern ließ auch die neuen Charaktere glänzen. Auf einmal fühlte sich das alles wie "Nach hause kommen" an, und diese Crew begann wirklich Spaß zu machen! Leisner leitete den quadrantenweiten Heilungsprozess ein und machte Sternenflottenoffiziere wieder zu das was sie sein sollten: keine Soldaten sondern Hüter des Friedens und der Ordnung. Ein gutes TNG-Buch. Dass man das noch erleben durfte! Ein Ausnahmefall, oder ein Aufwärtstrend?

Leider wurde es nach Leisners Aufräumarbeit lange Zeit still um Picard und seine Mannen. Jetzt sind sie im Rahmen des Typhon Pakts endlich zurück. Nur einen guten Roman, den haben sie schon wieder nicht dabei. Ja herrschaftszeiten! Was ist denn da los? Sehen wir es uns mal an.

Die gute Nachricht zuerst: auf der Seite der Enterprise-Charaktere ist alles in Ordnung. Dayton Ward, der mir bereits in der "A Time to..."-Reihe positiv auffiel, trifft einmal mehr die Stimmen von Picard, Worf, Crusher und LaForge mit Leichtigkeit und verpasst ihnen sogar ein bisschen Entwicklung (LaForge hat eine Freundin - wer nimmt Wetten an, wie lange sie überlebt?). Sogar die Nebencharaktere wissen erneut zu überzeugen, auch wenn Ward es mit den Mini-Nebencharakteren übertreibt. Es werden eine Menge Namen genannt und die gefühlten hundert neuen Leute in der Sicherheitsabteilung sind auch alle sympathisch und bekommen den ein oder anderen Moment zum Glänzen, aber nötig wären die nicht gewesen. Dafür habe ich mit Freude registriert, dass T'Ryssa Chen wieder gut was zu tun bekommen hat. Die rebellische, gewitzte, unorthodoxe Kontakt-Spezialistin hat sich jedenfalls erfolgreich in mein Herz gedrängelt, was nicht von ungefähr kommt, erinnert sie mich doch schon recht stark an die junge Shannyn Bartez. Einzig Choudhurry habe ich diesmal kaum wiedererkannt. Die hat so viel geknurrt, geblafft und flotte Sprüche von sich gegeben, dass sie mir wie ein Christine Vale-Klon vorkam. Schade. Sympathisch ist sie noch immer, hat aber an Eigenständigkeit verloren. Grimmige Sicherheitsoffiziere sind nun wirklich nichts neues. Vorher mochte ich sie lieber.

Vielleicht war es auch nur die Widersehensfreude, aber mir gefiel der Anfang des Romans, wo man sich noch mit Crew-Geplänkel beschäftigt, am besten. Dem gegenüber steht die Geschichte mit den Andorianern und die... funktioniert aus mehreren Gründen nicht. Zum einen liegt das daran, dass Ward in alte (schlechte) Gewohnheiten zurückfällt und zu viel erzählt. Das führt dann dazu, dass ein Charakter einen Satz sagt, eine Seite für Erklärungen des gesagten draufgeht, dann noch ein Satz gesagt wird, dem wieder eine Seite mit Blabla folgt, und so weiter. Ward plappert einfach zu viel und vor allem plappert er zu viel AUS. Er vernichtet im Grunde die ganze Spannung des Romans, da er sämtliche Entwicklungen bereits vorweg nimmt. Wenn die Sicherheitsteams im einen Kapitel noch Schutzmaßnahme für die Konferenz überlegen, und die Terroristen im nächsten Kapitel, eben jene Sicherheitsmaßnahmen auskundschaften, und erklären, welche Gegenmaßnahmen sie beschließen, ja dann bleibt in dem Kapitel, wo beide Seiten aufeinander prallen nicht mehr viel Spannung übrig, weil man bereits haargenau weiß, wie die Sache ablaufen wird. Aber auch der dicke Brüller am Ende ist schon meilenweit vorherzusehen. Was noch okay wäre. Wenn er denn Sinn machen würde.

Aber die Position der Terroristen ist absolut nicht nachvollziehbar. Erst kämpfen sie für einen Austritt Andorias aus der Föderation, weil sie Genmanipulation am Erbgut verhindern wollen (etwas, das andorianische Wissenschaftler mithilfe von Forschungen der Föderation in Betracht ziehen). Soweit so gut. Dann jedoch kommen die Tholianer an und zeigen mit dem Finger auf die Föderation, weil die Föderation Forschungsarbeit (Meta-Genom: Vanguard-Reihe) vor den Andorianern zurückgehalten hat. Aber nicht aus böswilligkeit, sondern weil diese Arbeiten nach den Geschehnissen in Star Trek: Vanguard als so geheim eingestuft wurden, dass... man in der Föderation gar nichts mehr davon wusste. Aber die Tholianer, die wissen davon und bieten diese Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Genforschung an. Und dieselben Terroristen, die entsprechende Forschungen eben noch verdammt haben, heißen die Tholianer plötzlich mit offenen Armen willkommen. Gegen die Föderation sind sie aber immer noch, weil wegen... äh... ja warum überhaupt? Na weil der Roman mit einem politischen Erdbeben enden soll. Aber obwohl Ward alle Zutaten hatte, um das schmack- und glaubhaft zu verpacken, wirkt die ganze Austreterei Andorias letztendlich furchtbar konstruiert.

Und mehr kommt am Ende auch nicht bei rum. Der Roman hat nur einen Zweck: Der Föderation einen Schlag in den Magen zu verpassen. Dementsprechend schlecht stehen Picard und seine Mannen dann auch da, denn im Grunde haben sie gar nichts zu tun - sie reagieren nur statt zu agieren und in den letzten paar Kapiteln spielen sie dann auch so gut wie gar keine Rolle mehr im Geschehen.

Der Roman wirkt insgesamt unfokussiert und unausgegoren. Gute Elemente werden im Laufe der Handlung einfach vergessen, unwichtige dick unter die Lupe genommen. Ein Beispiel dafür ist Shar: Im DS9-Relaunch immerhin noch ein Hauptcharakter und eigentlich unser Vorzeige-Andorianer Nummer 1, verkommt er hier nach einigen Seiten zur reinen Nebenfigur. Am Ende wird er dann nur noch am Rande erwähnt.

Neues über die Andorianer erfährt man überdies auch nicht. Heather Jarmans hat es in ihrem tollen "Paradigma"-Roman noch geschafft, eine fantasievolle und überzeugende Fantasy-Atmosphäre zu überzeugen. Das gelingt hier gar nicht mehr. Die Andorianer sind in "Zwietracht" sogar schrecklich langweilig.

Fazit: Wäre das furchtbar erzwungene Ende nicht, wäre "Zwielicht" ein bestensfalls durchschnittlicher und sehr belangloser Roman. So hat er immerhin innerhalb der Typhon Pakt-Reihe eine gewisse Brisanz. Besser macht ihn das dennoch nicht. Keine Ahnung, was los ist. Hinterließ Destiny vor ein paar Jahren noch "nur" einen faden Beigeschmack aufgrund der Zerstörungswut, macht die Trilogie mich so langsam sauer. Die dortigen Ereignisse wirken sich noch immer stark auf die aktuellen Romane aus. Mehr als ein Inferno, das dem nächsten folgt, ist der Trilogie bis Dato aber nicht erwachsen. Auch der Typhon Pakt, eine eigentlich hochinterassante Sache, scheint nur auf Schockmomente und Tiefschläge abzuzielen. Dabei sind die Hiebe unsauber und plump ausgeführt. Mir ringt das alles nur noch ein müdes Gähnen ab. :(

Keine Leseempfehlung.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 16.10.13, 15:08
Tja, dein Review klingt alles andere als gut Star.
Ich habe mir eine Reihe von Reviews durchgelesen und bekomme immer mehr den Eindruck, als wenn die Autoren der neuen Romanreihen immer öfter den fast krankhaften Zwang besitzen, nur noch auf eines aus zu sein: Die Zerstörung von Gene Roddenberry's Version.

Wo man hinsieht: Titan, Typhon Pact, Destiny.

Man bekommt fast nur noch ein Thema vorgesetzt:
Krieg, Krieg und nochmals Krieg.

Sei es durch die Borg, die Zustände im Romulanischen Reich in der Post-Nemesis Ära und jetzt Typhon Pact.
Ich bin ehrlich froh, dass du hier so ein ehrliches Review gepostet hast, denn ich hatte schon überlegt, das Buch zu kaufen, tu es jetzt aber nicht.

Man wird mit dem Thema geradezu erschlagen und ich vermisse gute Romane, die endlich wieder von dem Thema wegkommen und mal wieder eine andere Schiene fahren, als Krieg, Korruption und was nicht sonst noch alles.

Um es mit einem Zitat von Picard auf den Punkt zu bringen:
"kann sich noch einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren?"
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 16.10.13, 15:41
Man bekommt fast nur noch ein Thema vorgesetzt:
Krieg, Krieg und nochmals Krieg.

Sei es durch die Borg, die Zustände im Romulanischen Reich in der Post-Nemesis Ära und jetzt Typhon Pact.
Ich bin ehrlich froh, dass du hier so ein ehrliches Review gepostet hast, denn ich hatte schon überlegt, das Buch zu kaufen, tu es jetzt aber nicht.

Man wird mit dem Thema geradezu erschlagen und ich vermisse gute Romane, die endlich wieder von dem Thema wegkommen und mal wieder eine andere Schiene fahren, als Krieg, Korruption und was nicht sonst noch alles.

Um es mit einem Zitat von Picard auf den Punkt zu bringen:
"kann sich noch einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren?"

Ja, da sagst du was :/
Ich möchte die Situation nicht düsterer erscheinen lassen, als sie ist - wer ein anderes Themengebiet sucht, beispielsweise Forschung, der wird immer noch fündig. Die TOS-Romane gehen nach wie vor mehr in diese Richtung und auch im 24. Jahrhundert findet man noch den ein oder anderen Vertreter dieser Zunft. Beispielsweise das großartige "Die Hunde des Orion" oder die vierteilige "Mission Gamma" aus dem DS9-Relaunch.

Ich habe im Prinzip auch nichts gegen diese politischen, düsteren Sachen. Vanguard beispielsweise fand ich über weite Strecken wirklich fantastisch. Aber die Ausführung muss dann schon stimmen und die Romane rund um "Destiny" beckleckern sich dabei nicht gerade mit Ruhm. Wenn schon ein eigentlich guter Autor wie Dayton Ward außer Stande sieht, die vor ihm liegenden Zutaten für ein Schmackhaftes Mahl richtig zusammenzusetzen, dann... muss man sich schon fragen, was da bei Pocket Books los ist?! Ich habe das Gefühl, dass mit dem Weggang von Editor Marco Palmieri vieles schiefgelaufen ist.

Wo ich anfangs noch dafür war, auf die Kontinuität zu achten, und die Romane aufeinander aufbauen zu lassen, zeigen sich allmählich die Nachteile. Und zwar überdeutlich. Wenn man heute einen TNG-Roman zur Hand nimmt, dann bekommt man kein TNG mehr. Man bekommt Picard, Worf, Crusher und LaForge. Und eine stetig wechselnde Riege an ergänzenden Charakteren. Und ob die gelungen sind, ist reine Glückssache. Wenn man dann mal einen ins Herz schließt, ist der oft nicht lange dabei, weil man wieder jemanden braucht, der abnibbelt, um die Bedrohlichkeit der Situation zu verdeutlichen.

Die einzige Buchfortsetzung, die bisher gelungen war, ist DS9. Aber da man jetzt diesen dämlichen Zeitsprung gemacht und irre viele Dinge geändert hat, nur, damit man im Typhon Pakt mitmischen kann, war der Relaunch nun auch für die Katz. Die Charaktere sind in alle Winde zerstreut. Einheitsgefühl? Gibts nicht mehr.

Da bleiben als Kaufargument dann nur noch die Geschichten selbst und... ja, die wirken in letzter Zeit schwer Erzwungen. Ich erkenne das Star Trek-Universum so langsam jedenfalls nicht mehr wieder. :(
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 16.10.13, 15:45
Man bekommt fast nur noch ein Thema vorgesetzt:
Krieg, Krieg und nochmals Krieg.

Sei es durch die Borg, die Zustände im Romulanischen Reich in der Post-Nemesis Ära und jetzt Typhon Pact.
Ich bin ehrlich froh, dass du hier so ein ehrliches Review gepostet hast, denn ich hatte schon überlegt, das Buch zu kaufen, tu es jetzt aber nicht.

Man wird mit dem Thema geradezu erschlagen und ich vermisse gute Romane, die endlich wieder von dem Thema wegkommen und mal wieder eine andere Schiene fahren, als Krieg, Korruption und was nicht sonst noch alles.

Um es mit einem Zitat von Picard auf den Punkt zu bringen:
"kann sich noch einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren?"

Ja, da sagst du was :/
Ich möchte die Situation nicht düsterer erscheinen lassen, als sie ist - wer ein anderes Themengebiet sucht, beispielsweise Forschung, der wird immer noch fündig. Die TOS-Romane gehen nach wie vor mehr in diese Richtung und auch im 24. Jahrhundert findet man noch den ein oder anderen Vertreter dieser Zunft. Beispielsweise das großartige "Die Hunde des Orion" oder die vierteilige "Mission Gamma" aus dem DS9-Relaunch.

Ich habe im Prinzip auch nichts gegen diese politischen, düsteren Sachen. Vanguard beispielsweise fand ich über weite Strecken wirklich fantastisch. Aber die Ausführung muss dann schon stimmen und die Romane rund um "Destiny" beckleckern sich dabei nicht gerade mit Ruhm. Wenn schon ein eigentlich guter Autor wie Dayton Ward außer Stande sieht, die vor ihm liegenden Zutaten für ein Schmackhaftes Mahl richtig zusammenzusetzen, dann... muss man sich schon fragen, was da bei Pocket Books los ist?! Ich habe das Gefühl, dass mit dem Weggang von Editor Marco Palmieri vieles schiefgelaufen ist.

Wo ich anfangs noch dafür war, auf die Kontinuität zu achten, und die Romane aufeinander aufbauen zu lassen, zeigen sich allmählich die Nachteile. Und zwar überdeutlich. Wenn man heute einen TNG-Roman zur Hand nimmt, dann bekommt man kein TNG mehr. Man bekommt Picard, Worf, Crusher und LaForge. Und eine stetig wechselnde Riege an ergänzenden Charakteren. Und ob die gelungen sind, ist reine Glückssache. Wenn man dann mal einen ins Herz schließt, ist der oft nicht lange dabei, weil man wieder jemanden braucht, der abnibbelt, um die Bedrohlichkeit der Situation zu verdeutlichen.

Die einzige Buchfortsetzung, die bisher gelungen war, ist DS9. Aber da man jetzt diesen dämlichen Zeitsprung gemacht und irre viele Dinge geändert hat, nur, damit man im Typhon Pakt mitmischen kann, war der Relaunch nun auch für die Katz. Die Charaktere sind in alle Winde zerstreut. Einheitsgefühl? Gibts nicht mehr.

Da bleiben als Kaufargument dann nur noch die Geschichten selbst und... ja, die wirken in letzter Zeit schwer Erzwungen. Ich erkenne das Star Trek-Universum so langsam jedenfalls nicht mehr wieder. :(

Dem ist Nichts hinzuzufügen, mein Freund.
Aber gut zu wissen, dass es ja noch FanFictions gibt, die eine Alternative zu den "offiziellen Romanen" darstellen und da gibt es sicher auch Autoren, die ähnlich denken, wie du und ich.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 16.10.13, 16:10
Eigentlich wollte ich ja gerade eine lanze für die alten Bücher brechen - aber besser ich tue das mal nicht.

Wenn ich in Bezug auf Star Trek überhaupt noch was lese, dann meist die uralten Heyne Einzelromane... also die etwa zwischen 1980 und 1995 entstanden sind. Die haben in meinen Augen zumindest den Vorteil das sie abgeschlossen sind.
Ich würde ja nun sagen - sie sind eine Lesealternative, aber... wenn ich Stars Kritikpunkte so lese, glaubich das fast nicht.

Auch bei früheren Romanen war es stark Glückssache ob der "Ton" und die "Figuren" getroffen wurden. In einigen hat man die Figuren nicht wiedererkannt. Viele Bücher habe ich nach 30 Seiten weggelegt, weil da "Irgendwer" handelte und auftrat der sich Kirk, Picard oder Sulu nannte, aber letztlich irgendjemand war.
Andere Autoren haben hemmungslos eigene, völlig Star Trek fremde Romandfragmente in solche Romane gepackt. Und zu allen Überfluss... kaum passierte mal was wichtigeres in den Romanen, wars im Roman darauf vergessen. Kontinuität gabs da keine.

Irgendwie habe ich den Eindruck das man hier nur zwischen Pest und Cholera wählen kann.... Gross angelegte Kontinuität, mit eben.. Politik und Kriegsthemen... oder kleine Abenteuer, in sich abgeschlossen, letztlich ohne Auswirkung oder Bedeutung. Beides scheint irgendwie... schief gelaufen für die Entwicklung und den Spass am "Star Trek Universum" 
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 16.10.13, 16:42
Irgendwie habe ich den Eindruck das man hier nur zwischen Pest und Cholera wählen kann.... Gross angelegte Kontinuität, mit eben.. Politik und Kriegsthemen... oder kleine Abenteuer, in sich abgeschlossen, letztlich ohne Auswirkung oder Bedeutung. Beides scheint irgendwie... schief gelaufen für die Entwicklung und den Spass am "Star Trek Universum"

Ja, das... ist eine recht treffende Analyse.

Die Nachteil der Heyne-Bücher hast du ja bereits genannt. Keine Kontinuität, kein Charakterentwicklung. Die Autoren wechselten wesentlich häufiger als heute, und daher war auch die Chance, daneben zu greifen recht groß. Da man ansonst nichts besonderes zu bieten hatte, mussten aber wenigsten die Geschichten einigermaßen fantasiereich sein und etwas neues bringen, und das taten sie auch oft - selbst wenn die Ausführung furchtbar schlecht war.

Heute verhält es sich fast genau anders herum. Man versucht den Fans das zu bieten, was sie bereits kennen - und zwar höher, schneller, weiter. Kontinuität ist praktisch oberstes Gebot und inzwischen wurden so viele Charaktere eingeführt und fröhlich zwischen Schiffen und Stationen hin- und hergeschoben, dass man als Neuling ohne ein Begleit-Wiki gar nicht mehr zurechtkommt.

Hatte beides Vor- und Nachteile. Im Prinzip sind die Romane seit jeher genau wie die Episoden der Serie: da können unglaubliche Rohrkrepierer dabei sein und viel Durchschnitt. Hin und wieder kommt dann aber auch mal wieder eine Perle ans Licht. Diese Perlen möchte ich nicht missen. Im Moment... finde ich nur keine :(
Dabei sind die Ideen, die hinter den aktuellen Romanen stecken ja nun nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Ich wünschte ich hätte einen Editor, der mir so geniale Steilvorlagen zuschiebt. Aber irgendwie... zünden die Sachen grade nicht - zumindest die Relaunch-Serien, also die, die sich mit den Serien-Charakteren befassen. Es gab und gibt ja noch einige eigenständige Serien und die standen - je nach persönlicher Präferenz - eigentlich immer gut dar. "New Frontier" beispielsweise, oder "Vanguard", oder "S.C.E.", die ich allesamt empfehlen kann. Umso bedauernswerter, dass ich grade bestenfalls durchschnittsware bekomme, wenn ich mal Lust auf eine Geschichte mit Captain Picard oder Captain Sisko verspüre. Diese Charaktere haben sich inzwischen so weit von ihren Ursprüngen entfernt, dass man sie kaum wiedererkennt (obwohl sie hervorragend getroffen sind)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 31.10.13, 14:26
(http://s1.directupload.net/images/131031/959zwmcy.jpg)

Lost Era - Serpents among the ruins
Das Jahr: 2311. Die politische Situation zwischen den drei Großmächten - der Föderation, der Klingonen und der Romulaner - ist zum zerreißen gespannt. Kanzlerin Atzetbur fällt es immer schwerer, sich in ihrem Amt zu halten - die Klingonische Defense Force ist des Friedens und der Hilfe durch die Föderation überdrüssig und auch im romulanischen Imperium erstarken Stimmen, die nach Krieg lüstern. Die Föderation lässt sich von all dem nicht beirren und arbeitet an ihrem Hyperwarp-Prototypen: der USS Universe. Der Testflug endet jedoch in einem Disaster und lässt die anderen Großmächte vermuten, dass die Föderation an Erstschlagwaffen arbeitet. Die militärische Präsenz an den Grenzen wächst, Krieg scheint unausweichlich. Mitten im Hexenkessel sitzt die Enterprise-B. Nur scheint Captain Harriman seine eigene Agenda zu haben - und die liegt darin, den Erstschlag durchzuführen.

"Serpents among the ruins" habe ich durch Zufall gelesen - oder sagen wir lieber durch Dummheit. Ich dachte, mir sei das Buch von einem Freund empfohlen worden, aber eigentlich hat der mir ein ganz anderes empfohlen, ich hatte nur die Titel vertauscht und das falsche bestellt. Macht aber nix - eigentlich ist es sogar ein Glücksfall, denn "Serpents" ist ein richtig guter Roman!

Autor David R. George III nimmt sich ein paar Begriffe heraus, die in TNG gefallen sind, ohne uns viel Hintergrund zu geben - beispielsweise den "Tomed-Zwischenfall" und den "Vertrat von Algeron" und verpackt das ganze in einen atmosphärisch gelungenen Polit-Thriller der erklärt, wie es zur fünfzigjährigen Isolation der Romulaner kam. Wo die neueren Romane, beispielsweise um den Typhon Pakt, auf Bombast und ein Übermaß an Todesopfern setzen, im verzweifelten Versuch dadurch Spannung aufkommen zu lassen, bleibt "Serpents" aber der Star Trek-Maxime treu. Tatsächlich kommt es hier zum Krieg und zum anschließenden Frieden, ohne, dass eine einzige Phaserbank abgefeuert wird. Stattdessen stehen Geheimmissionen und politische Winkelzüge im Vordergrund - und George hat seine Geschichte so geschickt aufgebaut, dass man bis zum Schluss nicht so recht weiß, wie der Plan von Captain Harriman eigentlich aussieht. Dadurch kommt extrem viel Spannung auf und das Finale enttäuscht auch nicht!

Überhaupt ist Harriman eine der ganz großen Stärken des Romans. Vergessen ist die Zeit, wo er ohne Traktorstrahl das Dock verließ und nicht wusste, wie man in einer Kriese handelt. Schon Peter David hat Harriman in "Die Tochter des Captains" rehabilitiert. In "Serpents" erleben wir Harriman als erfahrenen Kommandanten, der die Enterprise schon seit 15 Jahren befehligt und inzwischen zu den ganz großen gehört - dabei aber so erstaunlich menschlich und sympathisch blieb, dass es eine Freude ist, ihm zuzulesen. Außer ihm steht höchstens noch Demora Sulu im Vordergrund. Alle anderen Charaktere sind Mittel zum Zweck - keiner dominiert die Handlung, aber keiner ist unwichtig. Selbst Elias Vaughn mischt mit, aber in einer glaubwürdigen Rolle.

Was mir ein bisschen gefehlt hat, war noch der Blick zur Erde und nach Romulus. Ich schätze die neueren Romane haben mich in der Hinsicht etwas verwöhnt, denn immer wenn eine politische Krise ansteht, wird auch zum Palais de la concorde geschaltet und Präsidentin Bacco mischt mit. So etwas habe ich diesmal vermisst. Stattdessen bleiben wir politisch bei den Botschaftern auf der Algeron-Station (und bei Atzetbur auf Quonos). Dadurch wirkt die Geschichte dann doch nicht so... groß und wichtig, wie sie eigentlich ist. Nach Romulus und in den Palais zu schalten (und entsprechende Charaktere vorzustellen), wären vielleicht noch mal fünfzig Seiten gewesen, aber die hätte sich George ruhig gönnen dürfen. Und die Finale Konfrontation zwischen Harriman und dem romulansichen Admiral hätte auch ein wenig epischer sein dürfen. Da hatte ich etwas mehr erwartet. Ansonsten gibt es von meiner Seite aus nichts zu meckern.

Fazit: "Serpents among the ruins" ist kurzweilig, clever aufgebaut und durch die wendungsreiche Handlung auch sehr spannend. Platz für Forschung ist in diesem Roman freilich keine, aber wer auch politische Geschichten wie "Das Unentdeckte Land" nicht schreckt, ist hier genau richtig. Leseempfehlung!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 31.10.13, 22:07
Interessant, interessant. So wie das klingt, würde ich da jetzt auch nichts daran auszusetzen haben, dass da die Politik so dominiert, einfach, weil ich durch Deinen Review den Eindruck gewonnen habe, dass das gut in Szene gesetzt und auch vernünftig initiiert ist.

Aber der Klappentext...
Zitat
Nur scheint Captain Harriman seine eigene Agenda zu haben - und die liegt darin, den Erstschlag durchzuführen.
... ließ mich schlucken. Aber das ist wahrscheinlich ein "Verkaufstext", oder? Weil das klingt schon arg militant.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 01.11.13, 11:11
Aber der Klappentext...
Zitat
Nur scheint Captain Harriman seine eigene Agenda zu haben - und die liegt darin, den Erstschlag durchzuführen.
... ließ mich schlucken. Aber das ist wahrscheinlich ein "Verkaufstext", oder? Weil das klingt schon arg militant.

Diesmal ist der Text von mir, aber eigentlich... ist er auch zutreffend. Harriman versucht tatsächlich einen Erstschlag durchzuführen. Nur... nicht unbedingt auf Seiten der Sternenflotte :D Er ist auch nicht verrückt geworden, im Gegenteil.

Es ist extrem schwer, das zu erklären, ohne etwas zu spoilern, und bei diesem Roman möchte ich mich mit Spoilern zurückhalten, weil ich potentiellen Lesern den Spaß nicht verderben will. Ich kann nur sagen, dass die Story recht clever und durchaus Star Trek-würdig ist. Hier geht es nicht um Hiphip-hooray-Militarismus, sondern eher darum, den Leser an der Nase herumzuführen. Und das ist... gelungen :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 01.11.13, 11:27
Ich mochte Harriman schon immer.
Ich fand es damals sehr schade, dass er zum Trottel zugunsten Kirks letzter Glanzleistung degradiert wurde.
Was freilich auch ein grund dafür ist, dass ich selbst versuche ihn durch meine Ent-B Serie zu rehabilitieren.
Auch ich habe "die Tochter des Captains" gelesen, was mich stark inspiriert hat. Wenn dieses Buch in Deutsch erhältlich ist, dann werde ich es sicher lesen, zählt doch "das unentdeckte Land" zu meinen Lieblings ST Filmen.
Danke für die Review, Star.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 01.11.13, 15:40
Ich mochte Harriman schon immer.
Ich fand es damals sehr schade, dass er zum Trottel zugunsten Kirks letzter Glanzleistung degradiert wurde.
Was freilich auch ein grund dafür ist, dass ich selbst versuche ihn durch meine Ent-B Serie zu rehabilitieren.

Joa, ich bin jetzt auch - nicht zuletzt durch diesen Roman - neugierig darauf geworden, was du mit Harriman gemacht hast. Deine Enterprise-B-Geschichte ist jedenfalls auf meiner To-Read Liste. Kann aber noch was dauern, im Moment stapeln sich die Bücher auf meinem Nachttisch :Ugly :)

Zitat
Wenn dieses Buch in Deutsch erhältlich ist, dann werde ich es sicher lesen, zählt doch "das unentdeckte Land" zu meinen Lieblings ST Filmen.
Danke für die Review, Star.

Hm, ich fürchte das könnte noch lange dauern, ehe ein "Lost Era"-Roman ins deutsche übersetzt wird. Mir sind jedenfalls keine Pläne bekannt, entsprechendes in die Wege zu leiten. Sollte es aber doch noch geschehen, dann informiere ich dich :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 01.11.13, 16:59
Aber der Klappentext...
Zitat
Nur scheint Captain Harriman seine eigene Agenda zu haben - und die liegt darin, den Erstschlag durchzuführen.
... ließ mich schlucken. Aber das ist wahrscheinlich ein "Verkaufstext", oder? Weil das klingt schon arg militant.

Diesmal ist der Text von mir, aber eigentlich... ist er auch zutreffend. Harriman versucht tatsächlich einen Erstschlag durchzuführen. Nur... nicht unbedingt auf Seiten der Sternenflotte :D Er ist auch nicht verrückt geworden, im Gegenteil.

Es ist extrem schwer, das zu erklären, ohne etwas zu spoilern, und bei diesem Roman möchte ich mich mit Spoilern zurückhalten, weil ich potentiellen Lesern den Spaß nicht verderben will. Ich kann nur sagen, dass die Story recht clever und durchaus Star Trek-würdig ist. Hier geht es nicht um Hiphip-hooray-Militarismus, sondern eher darum, den Leser an der Nase herumzuführen. Und das ist... gelungen :)
Ah, okay, ich glaube, zu verstehen! Dann ist es allerdings wirklich so, dass es klüger ist, wenn Du nicht mehr verrätst :D
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 02.11.13, 13:54
Ja, das kam in den Büchern zum Enterprise-Relaunch vor. Und die waren eine unfassbare Enttäuschung und der ganze Plot um Tucker erzwungen und doof. Andy Mangels und Michael A. Martin halt.
Das wollte ich immer schon in diesem Thread unterbringen, jetzt hast Du den Autor ja noch mal im ENt S5-Projektthema genannt: Ich finde es höchst amüsant, dass jemand Mangels heißt ;) :D Was sich da so alles anstellen läßt: "Mangels besserer Plotideen", etwa ;) ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 05.11.13, 20:17
Hehe, ja da bietet sich das ein oder andere Wortspiel an. Aber um fair zu sein - die Plotideen sind oft nicht das Problem, es ist eher... die Umsetzung, die doch arg zu wünschen übrig lässt. Wobei Mangels und Martin aber mit "Kathedrale" auch schon einen recht kurzweiligen Roman verfasst haben, so ist das nicht. Aber das war wohl wirklich nur die Ausnahme. :/


(http://s14.directupload.net/images/131105/yk4cz4m6.jpg)

Lost Era - The art of the impossible
Auf der Suche nach einer rohstoffreichen Welt stolpern die Cardassianer zufällig über die Ruinen einer, mythischen Kolonie der Klingonen. Als die davon Wind bekommen, und ihrerseits Besitzansprüche auf den Planeten stellen, schliddern die beiden Großmächte auf einen militärischen Konflikt zu - einen Konflikt, den sich keine der beiden Seiten leisten kann. Also bittet man die Föderation um Vermittlung. Curzon Dax macht in den Verhandlungen einen mutigen, wenn auch wenig reflektierten Schritt: Er hält die beiden Parteien dazu an, in einem Wettstreit um die Kolonie zu kämpfen - wer die natürlichen Ressourcen am besten abbaut, gewinnt den ganzen Planeten. Doch damit fangen die Probleme erst an und erwachsen zu einem Konflikt, der fast 20 Jahre lang dauern soll...

Der Titel spielt darauf an, wie Otto von Bismarck einst Politik bezeichnete - und ist auch mehr als passend für diese, eine Geschichte, die... politischer gar nicht sein könnte. Im Vergleich dazu war "Serpents" ein reines Action-Abenteuer. Die Handlung ist mit vier(!) Großmächten (Klingonen, Cardassianer, Föderation, Romulaner), ebenso vielen Geheimdiensten (Imperial Intelligence, Obsidianischer Orden, Tal Shiar, Starfleet Intelligence) und gefühlten hunderttausend bekannten Gastcharakteren reichlich komplex, schwer wiederzugeben und erstreckt sich auch über eine Zeitspanne von 18 Jahren (2328-2346). Autor Keith R.A. Decandido - kurz KRAD - zieht sämtliche Register seines anscheinend unerschöpflichen Star Trek-Wissens und fackelt ein Feuerwerk ab, das sehr erfolgreich Kontinuitäts- und Wissenslücken selbst dort füllt, wo man gar nicht wusste, dass welche vorhanden sind. Ich meine mich im Trek-Universum recht gut auszukennen. Dennoch habe ich mir ein ums andere Mal an die Stirn geschlagen, weil ich diverse Dinge schon wieder völlig vergessen hatte. Und den ein oder anderen Namen musste ich auch noch mal bei Memory Alpha nachschlagen.

Überhaupt kommt so ziemlich jeder Charakter vor, der auch nur uuungefähr in dieser Ära vorzufinden war. Egal ob Enebran Tain, Korbin Entek, Uhura, Rachel Garett, Ian Troi, Lwaxana, Mogh, Colonel Worf, Worf, Deanna, Elias Vaughn (der ist irgendwie auch überall dabei), Duras, K'mpec und Captain Picard's Stargazer (wenn auch nur kurz erwähnt), man stolpert ständig über bekannte Figuren. Das ist einerseits eine Stärke, weil KRAD sich wirklich auskennt und die Charaktere immerzu perfekt trifft. Andererseits ist es aber auch eine Schwäche, denn man hat keinen richtigen Anker in der Geschichte, keine Figur, die einen durch die ganze Handlung begleitet. Stattdessen wechseln die Akteure und Schauplätze so oft, dass einem schon einmal etwas schwindelig werden kann, und man noch mal kurz innehalten muss, um sich bewusst zu machen, wer jetzt mit wem alliert ist, und wer wen hintergehen will - gerade auf Seiten der Klingonen ist das nicht unbedingt einfach.

Zum Glück hat KRAD nicht nur das Hintergrundwissen, nein, er beherrscht auch das Handwerk. Sein Schreibstil ist flüssig, teilweise auch herrlich ironisch, die Charaktere sind immer einsprägsam (besonders witzig: der cardassianische Gul, der ständig redet und dabei am liebsten über die Jugend herzieht), die Handlung schreitet flott voran, die Szenerie ist immer interessant. So wird das Geschehen nie langweilig und eigentlich auch nicht unübersichtlich, aber... bei den ganzen Charakteren und Verquickungen mit den Serien, anderen Romanen und sogar den Comics, fühlt man sich mitunter schon etwas erschlagen. Wo ich bei "Serpents" noch die Beleuchtung der romulanischen und föderalen Regierung forderte, wäre hier vielleicht ein biiiiisschen weniger mehr gewesen. Andererseits besticht KRAD auch immer durch witzige Einfälle, sodass es schon okay ist.

Die Geschichte selbst, die sich dabei mit Propaganda, überheblichen Vermittlern, selbstsicheren Militärs und Agenten beschäftigt, die in ihrer eigenen Welt leben, wirft ein interessantes Bild auf die verwirrende Welt der Politik, und jene, die sie machen - mal aus eigennutz, mal uninformiert, mal erzwungen. Dabei bietet der Roman deutliche Parallelen nicht nur zur Situation vor dem ersten Weltkrieg, sondern auch zu aktuelleren Ereignissen. Wer sich für derlei Dinge interessiert, wird durchaus Freude haben. Wer etwas stringenteres und vielleicht auch, hmn, spannenderes sucht, ist mit "Serpents among the ruins" besser bedient. Dennoch: Ein gutes Buch. Durchaus empfehlenswert.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 05.11.13, 22:23
Hehe, ja da bietet sich das ein oder andere Wortspiel an. Aber um fair zu sein - die Plotideen sind oft nicht das Problem, es ist eher... die Umsetzung, die doch arg zu wünschen übrig lässt. Wobei Mangels und Martin aber mit "Kathedrale" auch schon einen recht kurzweiligen Roman verfasst haben, so ist das nicht. Aber das war wohl wirklich nur die Ausnahme. :/
Der Name ist halt nur so reizvoll für solche Wortspiele: "In Sachen ST-Bücher lautet der Plural von Mangel nicht Mängel, sondern Mangels" ;) ;) :)) Ich weiß, das ist kindisch und ungerecht, aber wüsste er, was ich hier schreibe, würder er wahrscheinlich lachen und weiterschreiben und sich und viele andere damit weiterhin auch sehr glücklich machen :)

Lost Era - The art of the impossible
Auf der Suche nach einer rohstoffreichen Welt stolpern die Cardassianer zufällig über die Ruinen einer, mythischen Kolonie der Klingonen. Als die davon Wind bekommen, und ihrerseits Besitzansprüche auf den Planeten stellen, schliddern die beiden Großmächte auf einen militärischen Konflikt zu - einen Konflikt, den sich keine der beiden Seiten leisten kann. Also bittet man die Föderation um Vermittlung. Curzon Dax macht in den Verhandlungen einen mutigen, wenn auch wenig reflektierten Schritt: Er hält die beiden Parteien dazu an, in einem Wettstreit um die Kolonie zu kämpfen - wer die natürlichen Ressourcen am besten abbaut, gewinnt den ganzen Planeten. Doch damit fangen die Probleme erst an und erwachsen zu einem Konflikt, der fast 20 Jahre lang dauern soll...
Das klingt sehr gut - irgendwie diplomatisch verspielt und dennoch nicht unglaubwürdig. Bis einschließlich zum Punkt "Wettstreit" hatte das auch viel von einem TOS-Gedanken, wo Kirk & Co. ja andauernd um bestimmte Dinge, meistens ja ihr Leben kämpfen mussten ;)

Überhaupt kommt so ziemlich jeder Charakter vor, der auch nur uuungefähr in dieser Ära vorzufinden war. Egal ob Enebran Tain, Korbin Entek, Uhura, Rachel Garett, Ian Troi, Lwaxana, Mogh, Colonel Worf, Worf, Deanna, Elias Vaughn (der ist irgendwie auch überall dabei), Duras, K'mpec und Captain Picard's Stargazer (wenn auch nur kurz erwähnt), man stolpert ständig über bekannte Figuren. Das ist einerseits eine Stärke, weil KRAD sich wirklich auskennt und die Charaktere immerzu perfekt trifft. Andererseits ist es aber auch eine Schwäche, denn man hat keinen richtigen Anker in der Geschichte, keine Figur, die einen durch die ganze Handlung begleitet.
Ich hätte da glaube ich in erster Linie die Sorge, dass man zwanghaft auf bekannte Figuren zurückgreifen will, damit die Leser meinen, jemanden zu haben, an dem sie sich "festhalten" können - es ist aber halt etwas merkwürdig, wenn die wichtigsten Ereignisse im All auch wieder ausgerechnet mit den Leuten zu tun haben, die wir - Achtung, wieder ein Wortspiel :( ;) - canon kennen.


Aber es klingt wirklich nach einem guten Buch!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 06.11.13, 14:43
[...]wüsste er, was ich hier schreibe, würder er wahrscheinlich lachen und weiterschreiben und sich und viele andere damit weiterhin auch sehr glücklich machen :)

Also, lachen und weiterschreiben kann er ja gerne - aber bitte keine Star Trek-Romane mehr 8[

Zitat
Ich hätte da glaube ich in erster Linie die Sorge, dass man zwanghaft auf bekannte Figuren zurückgreifen will, damit die Leser meinen, jemanden zu haben, an dem sie sich "festhalten" können - es ist aber halt etwas merkwürdig, wenn die wichtigsten Ereignisse im All auch wieder ausgerechnet mit den Leuten zu tun haben, die wir - Achtung, wieder ein Wortspiel :( ;) - canon kennen.

Es bestaht bei so einer Vorgehensweise natürlich auch immer die Gefahr des "Kleine Welt-Syndroms". Allerdings muss ich sagen, dass KRAD das immer recht gut löst - er bombardierte einen hier zwar mit sehr vielen bekannten Namen, aber es wirkte auch immer an der entsprechenden Stelle passend und glaubhaft. Nein, mein Problem war tatsächlich eher, dass es unter den ganzen Charakteren keinen gab, den man durch die ganze Handlung hindurch begleiten durfte. Der Roman ist ein bisschen wie ein Mosaik. Jeder Charakter bildet ein Steinchnen - manche ein größeres, andere ein kleineres - aber dominiert wird das Bild von niemandem. So kommt zwar durchaus das Gefühl eines großen, lebendigen Universums auf - was sicher einen ganz eigenen Reiz hat -, aber leidvoll spannend war die Geschichte daher nicht unbedingt.

So, einen habe ich aber noch:




(http://s14.directupload.net/images/131106/2k76tead.jpg)

Typhon Pakt 4,5 - Kampf
Die Enterprise-E befindet sich auf diplomatischer Mission zur Talarianischen Republik. Man möchte die Talarianer ins Khitomer-Abkommen aufnehmen, was sich als schwieriger gestaltet, als gedacht; denn plötzlich proben die talarianischen Frauen den Aufstand gegen das Patriarchat. Unterdessen sind Sicherheitschefin Choudherry und Erstkontakt-Spezialistin T'Ryssa Chen auf geheimer Mission im Typhon Pakt unterwegs; auf Kinchaya gibt es eine Dissitentenbewegung, die friedlich gegen die Obrigkeit prostestiert. Choudherry und Chen geraten zwischen die Fronten...

Eigentlich waren 6 Romane der Typhon Pakt-Reihe geplant, aber irgendein Vollhonk bei Pocket Books fand es damals wohl sinnvoll, die letzten beiden Romane des strauchelnden Projektes einfach zu verkleinern, zusammenzulegen, und das ganze als Exklusiv-Content zu verkaufen. Das Ergebnis ist eine Geschichte von gerade einmal 90 Seiten, die nur für Ebooks erhältlich ist, im Gegenzug aber auch weniger kostet - in den USA waren das noch happige 6 Dollar. Cross Cult, der deutsche Verleger, ist wesentlich humaner und vertickt das Ding für schlappe zweifuffzig. Klar, dass ich da zugreife, denn ich bin anscheinend süchtig genug.

Egal. Die Sachen von Autor Christopher L. Bennett sind meistens einen Blick wert... wenn auch nicht unbedingt dieses mal. Sprachlich ist die Geschichte recht langweilig. Bennett spult routiniert, aber leider auch vollkommen lustlos den Text herab und gibt sich keine Mühe, auch nur ansatzweise so etwas wie Atmosphäre aufkommen zu lassen. So liest sich das ganze recht erzwungen, wie ein Nachgedanke, der eben schnell fertigwerden musste. Das ist zwar schade, aber nicht unbedingt ein Todesstoß; Bennett, der mehr Wissenschaftler als sonst was ist, überzeugt eh meistens durch Inhalte, als durch sprachliche Finesse.

Und zumindest bei der Themenwahl macht er einiges richtig. Beide Handlungsstränge - sowohl bei den Talarianern (TNG: "Endars Sohn"), als auch bei den Kinshaya, sind ganz klar vom arabischen Frühling inspiriert und als Riesentribut an all jene geschichtliche Widerstandsbewegungen zu verstehen, die ihre Ziele nicht mit Waffen, sondern völlig gewaltfrei vertraten. Nicht gerade selten werden daher auch Ghandi und Surak zitiert. Ich applaudiere dieser Themenwahl, die nicht nur hervorragend zu TNG, sondern überhaupt zu den Romanen im 24. Jahrhundert passt, die mir in letzter Zeit doch etwas zu sehr auf Mord und Totschlag setzten.

Außerdem schreckt er nicht davor zurück, den Charakter der Jasminder Choudherry wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Wo sie in ihren ersten Auftritten noch durch ihre buddhistische GRundeinstellung (- sie ist Sicherheitschefin wohlgemerkt) positiv hervorstach, verkam sie in den letzten Romanen schon fast zu Rambo. Das scheint auch Bennett geärgert zu haben, sodass er sie hier wieder auf den Pfad der Tugend und auf die Suche nach ihrer inneren Mitte schickt.

Dennoch gibt es leider einige erhebliche Schwächen, die den Gesamteindruck arg herunterziehen. Da wäre zum einen die Länge - knapp 90 Seiten reichen anscheinend nicht aus, um sich diesen komplexen Themen angemessen zu widmen - sie böten auch für einen vollwertigen Roman schon viel Stoff. So hetzt Bennett im Kurzverfahren durch die Handlung, vereinfacht, verkürzt und greift nach simplen Lösungen für komplexe Themen.

Das andere ist der unheimliche Kitsch. Nicht nur, dass die Moral von der Geschicht so mit dem Holzhammer präsentiert wird, dass es schon belehrend und predigend wirkt, nein, die Figuren Schleimen sich auch noch derart durch die Geschichte, dass einem schon regelrecht schlecht wird. Also mir jedenfalls. Das war schon wieder zu VIEL Gutmenschtum. Dadurch, dass Bennett auch oft so furchtbar ernst und völlig ironiefrei an seine Erzählungen herangeht wirkt das ständige "Ich liebe ihn, ich liebte ihn, warum lieben wir uns nicht einfach?" schlicht... bieder.

Fazit: Immerhin - der Inhalt bietet endlich mehr als bloßes Peng-Peng, lädt zum nachdenken und disktutieren ein. Dem Gegenüber stehen aber leider inhaltliche Schwächen und eine langweilige Präsentation, die sich eher liest wie die wenig inspirierte Doktorarbeit über das elfe Gebot (Du darfst keine Geschichten stutzen). Dadurch verkommt die Geschichte wieder irgendwo zur Belanglosigkeit. Schade. Keine Leseempfehlung.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 07.11.13, 13:26
Also, lachen und weiterschreiben kann er ja gerne - aber bitte keine Star Trek-Romane mehr 8[
;) :D

Es bestaht bei so einer Vorgehensweise natürlich auch immer die Gefahr des "Kleine Welt-Syndroms". Allerdings muss ich sagen, dass KRAD das immer recht gut löst - er bombardierte einen hier zwar mit sehr vielen bekannten Namen, aber es wirkte auch immer an der entsprechenden Stelle passend und glaubhaft. Nein, mein Problem war tatsächlich eher, dass es unter den ganzen Charakteren keinen gab, den man durch die ganze Handlung hindurch begleiten durfte. Der Roman ist ein bisschen wie ein Mosaik. Jeder Charakter bildet ein Steinchnen - manche ein größeres, andere ein kleineres - aber dominiert wird das Bild von niemandem. So kommt zwar durchaus das Gefühl eines großen, lebendigen Universums auf - was sicher einen ganz eigenen Reiz hat -, aber leidvoll spannend war die Geschichte daher nicht unbedingt.
Das Bildnis mit dem Mosaik gefällt mir aber. Ich schätze, die meisten Romane setzen auf einige wenige Protagonisten. An sich ist dadurch die etwas experimentelle Herangehensweise, viele Figuren zu nehmen und nicht wieder auf sie zurückzukommen, eigentlich sehr interessant und auch reizvoll, obwohl (oder weil?) sie den Leser schon auch fordert.

Typhon Pakt 4,5 - Kampf
Das klingt - vom Titel abgesehen ;) :D - ja eigentlich ziemlich ansprechend. Zu große Anleihen an der Gegenwart finde ich manchmal etwas aufdringlich, ansonsten aber eine wichtige Funktion der Science Fiction. Gewaltsamen Widerstand in den Vordergrund zu stellen, ist aber mMn in jedem Fall ein Kompliment wert.
Ich weiß nicht, ob das geht: Aber könntest Du vielleicht eine kleine Textprobe posten? Das wäre sehr nützlich, um ein Gefühl für den Stil des Autors zu bekommen :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 07.11.13, 17:44
Das Bildnis mit dem Mosaik gefällt mir aber. Ich schätze, die meisten Romane setzen auf einige wenige Protagonisten. An sich ist dadurch die etwas experimentelle Herangehensweise, viele Figuren zu nehmen und nicht wieder auf sie zurückzukommen, eigentlich sehr interessant und auch reizvoll, obwohl (oder weil?) sie den Leser schon auch fordert.

KRAD macht solche Experimente öfters. Sowohl bei den Handlungsorten, als auch den Charakteren streut er immer recht breit - bisher hatte er aber mindestens einen Charakter, der durch den Großteil der Handlung hindurchführt. Also ich lese seine Sachen recht gerne. "Quintessenz" war ein Griff ins Klo, aber ansonsten hat er noch nichts schlechtes geschrieben.

Zitat
Kampf - Das klingt - vom Titel abgesehen ;) :D - ja eigentlich ziemlich ansprechend.

Im Original heißt die Geschichte "The struggle within" was... wesentlich besser passt. Beim deutschen Herausgeber Cross Cult scheint man sich bei der Typhon Pakt-Reihe aber dazu entschlossen zu haben, immer nur ein einziges Wort zu verwenden. "Seize the Fire" haben sie auch einfach mit "Feuer" übersetzt, und "Rough beasts of Empire" mit "Bestien". Nun ja. Werden schon wissen warum.

Zitat
Ich weiß nicht, ob das geht: Aber könntest Du vielleicht eine kleine Textprobe posten? Das wäre sehr nützlich, um ein Gefühl für den Stil des Autors zu bekommen :)

Ich habe mal was kurzes abgetippt:

Zitat
Er aktivierte wieder seinen Verstärker. „Aya! Häresie wird nicht geduldet! Zerstreut euch sofort oder wir eröffnen das Feuer!“
Aber Hycneb, der Romulaner und andere beschworen die Menge weiterhin, standhaft zu bleiben. Selbst Nagrom stand ihnen bei, obwohl Mitglieder seiner Gruppierung seit der letzten Demonstration mehrfach gewaltsame Zusammenstöße mit den Inquisitoren gehabt hatten. Sie stimmten einen Chor an, der die Pontifex aufforderte, zurückzutreten, und bald sang die ganze Menge mit.
Rasec nickte Ghoc Reyd zu und erlaubte ihm damit, die Provokationen auf die nächste Ebene zu heben. Die Breen gaben einige Warnschüsse auf den Boden zu Füßen der Menge ab. Dennoch blieben die Demonstranten stehen und fuhren mit ihren Parolen fort.
„Aya! Das ist unsere letzte Warnung, ihr Häretiker!“
Tepesor starrte ihn an. „Das wollen Sie doch nicht wirklich tun? Ohne Provokation auf sie schießen?“
Reyd sagte etwas Unverständliches, und Tepesors Übersetzer gab es in einer unpersönlichen, mechanischen Stimme wieder: „Ihr Widerstand ist Provokation genug. Ein Exempel muss statuiert werden.“
„Aya, Sie warten auf meinen Befehl!“, sagte Rasec.
Die Menge blieb weiterhin standhaft, die Rufe wurden sogar lauter. Schließlich seufzte er und ließ die Flügel sinken, als gäben sie unter der Last nach, die sein nächster Befehl bedeutete.
„Schießen Sie auf die Anführer.“
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Seba am 14.12.13, 20:35
Hallöschen, ich würde euch gerne mal mit der Nase auf zwei der besten Star Trek Romane stoßen, die ich in letzer Zeit gelesen habe. Daher dieses kurzes Review.

Schon vor einige Monaten hatte ich irgendwo gelesen, das "Voyager" in Romanform eine achte Staffel spendiert werden sollte. Als ich letzte Woche am unserem Bahnhof in den Buchladen stöberte, viel mir dann tatsächlich der erste Teil dieser neuen Serie ins Auge. Sie trägt den Titel "Heimkehr". Meine Kaufentscheidung wurde auch maßgeblich davon beeinflusst das Christie Golden (eine meiner Lieblings Star Trek Autoren neben Diane Cary und Peter David) die Serie schrieb und ich bisher ihre Voyager-Romane maßgeblich verschlungen hatte. Naja, am nächsten Tag hatte ich UvD-Dienst, was bedeutet das man 24 Stunden in einen Büro sitzt und nichts zu tun hat. 6 Stunden davon verbrachte ich damit, den Roman am Stück durchzulesen und mir 10 Minuten später den zweiten Teil, "Ferne Ufer" sofort zu bestellen, da "Heimkehr" mit einen bösen Cliffhanger endete. Als ein paar Tage später das Päckchen ankam, hat es kaum wieder mehr als 6 - 8 Stunden gedauert, bis auch dieses Buch durchgelesen war.

So, hier einige Informationen zu den Büchern:


(http://www.startrekromane.de/images/Galerie/voyager/detail/DSC0004.jpg)
Star Trek - Voyager
Band 1: Heimkehr (1/2)

Taschenbuch
VÖ: 28. Oktober 2013
ISBN: 978-3-86425-287-7

Preis (D): 12,80 €
Preis (A): 14,50 €
Preis (CH): 25 SFr

Kurzübersicht/Klappentext:

Nach sieben harten Jahren im Delta-Quadranten sind Janeway und ihre Crew endlich zurück. Zu Hause sind sie wieder mit ihren Familien vereint und die Crew beginnt sich zu trennen.
Der Sternenflottengeheimdienst hat den Verdacht, dass ein Maulwurf – ein Agent des Orion-Syndikats – die fortschrittliche Technik der Voyager stehlen und verkaufen will. Dummerweise beginnt eine Rebellion der Hologramme, wodurch der Doktor unschuldig als Hauptverdächtiger gilt, weil er seinen zweiten Roman verfasst, in dem er über den Kampf der Hologramme gegen die Menschen schreibt.
Zur gleichen Zeit bricht auf der Erde eine Borg-Seuche aus, die sich wie ein Schnupfen verbreitet. Verzweifelt wird nach der Ursache der Seuche gesucht, und der Verdacht fällt auf die Crew der Voyager …



(http://www.startrekromane.de/images/Galerie/voyager/detail/DSC0003.jpg)
Star Trek - Voyager
Band 2: Ferne Ufer (2/2)

Taschenbuch
VÖ: November 2013
220 Seiten
ISBN: 978-3-86425-288-4

Preis (D): 12,80 €
Preis (A): 14,50 €
Preis (CH): 25 SFr

Kurzübersicht/Klappentext:

Ist die Voyager nur nach Hause gekommen, um das Ende der Menschheit mitzuerleben?
Als auf der Erde eine unaufhaltsame Borg-Seuche ausbricht, wird der gerade erst zurückgekehrten Mannschaft des Raumschiffes Voyager die Schuld gegeben. Waren es Kathryn Janeway und ihre Mannschaft, die diese heimtückische Infektion ahnungslos mit sich nach Hause brachten? Viele in der Sternenflotte denken so, und auf Seven of Nine fällt der Verdacht besonders.
Nun muss Admiral Janeway, mit ein wenig Hilfe des Raumschiffes Enterprise, ihre Mannschaft in einem letzten verzweifelten Versuch wieder zusammenführen, um die wahre Quelle der Seuche zu finden und die Erde selbst zu retten, bevor sie in ein unersättliches neues Borg-Kollektiv assimiliert wird.
Doch die Zeit läuft ab.



Persönlicher Eindruck:


Insgesamt ist dieser Zweiteiler mit das Beste, was ich bisher an Star Trek Romanen gelesen habe. Was mich ein bisschen stört war die Präsentation durch den Verlag. Mit einem Kaufpreis von 12,80 hat der CrossCult Verlag im Vergleich zu den früheren Veröffentlichungen von Heyne den Preis angehoben, hatte aber dafür in ihren ersten Veröffentlichungen ( Star Trek, Titan, Teil 1 ), wenigstens ein paar Extras wie ein Klappbild der Titan mit eingebaut. Dies vermiss ich irgendwie hier. Auch hätte man diesen Zweiteiler (auch zukünftige Folgen sind als Zwei-Teiler geplant), in einen dicken Roman packen können. Allerdings hätte man ihn dann nur für 16,90 oder so verkaufen müssen. Wahrscheinlich war die Story auch als eine Geschichte geschrieben wurden und nachträglich in 2 Teile geteilt um mit zwei Büchern mehr Gewinn zu machen.
Ansonsten war die Story absolute Sahne mit vielen Gänsehautmomenten. Zum Beispiel wie Seven ihrer Tante begegnet und sich ihr nach und nach öffnet ,wie Janeway mit ihren ehemaligen Verlobten Mark zurecht kommt und Chakoty das Massaker am Marquis zu verarbeiten versucht.
Ein großer Problem ist auch, das die nächsten zwei Teile erst im Mai/Juni 2014 in Deutschland erhältlich sein werden.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 14.12.13, 20:50
Danke für die Vorstellung. Die beiden Romane liegen auch bereits auf meinem Nachttisch. Bisher bin ich noch nicht zum Lesen gekommen, habe noch ein paar andere Sachen abzuarbeiten. Was ich bisher über "Heimkehr" und "Ferne Ufer" gehört habe, war nicht so gut, dafür werden die Relaunch-Romane von Kirsten Beyer in den Himmel gelobt. Ich bin mal gespannt. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 18.12.13, 14:54
(http://s7.directupload.net/images/131218/gexwsjih.jpg)

Voyager - Heimkehr
Nach sieben harten Jahren im Delta-Quadranten sind Janeway und ihre Crew endlich zurück - so richtig interessieren tut das aber irgendwie keinen. Damit die Voyager-Mannen doch noch etwas Aufmerksamkeit bekommen, dichtet Autorin Golden eine Borg-Seuche und den Aufstand aller Hologramme hinzu- und wo man schon mal dabei ist, kann man auch gleich noch einen verrückten Admiral mit in die Gleichung nehmen. Yay.

"Zuhause ist immer da, wo man gerade ist", hat Chakotay mal gesagt. Nun, ich weiß nicht wo Christie Goldie war, als sie den Roman geschrieben hat, aber zumindest gedanklich scheint sie ein bisschen abwesend und bei "Rosamunde Pilcher" hängen geblieben zu sein. Der positiven Bewertung Sebas kann ich mich jedenfalls nicht so recht anschließen. Tatsächlich frage ich mich sogar, ob ich ein anderes Buch in den Händen hatte? Sehr emotional geschrieben? Spannende Story um Geheimdienste? Hö?

Dabei war mir Christie Golden bisher auch nur positiv aufgefallen. "Die ermordete Sonne" gehört durchaus zu meinen Lieblings-Star Trek-Büchern. Und "Seven of Nine" war zwar kein Überflieger, aber dennoch ein sehr ordentlicher und unterhaltsamer Roman. "Heimkehr" hingegen ist in den besten Momenten höchstens Durchschnitt, und in den schlimmsten Momenten reine Fanfiction. Und zwar keine gute Fanfiction.
Schon auf den ersten Seiten schlägt einem so viel plump verpackter Kitsch entgegen, dass ich mich schon wunderte, ob sich das Schiff schon wieder in den solaren Plexus einer riesigen Raumkreatur verirrt hat, und die Crew einmal mehr Halluzinationen durchlebt. Aber nein, Golden meint das ernst. Picard und Janeway? Auf Anhieb dickste Freunde! Tuvoks Krankheit, die plötzlich total akut ist? Sofort geheilt. Paris und sein Vater? Alles vergessen, Aussprache nicht nötig. Janeways Ex? Direkt mal die neue Frau zur besten Freundin machen. Beförderungen und Orden für alle! Maquis? Bekommen eine Generalamnestie und einen dicken Schmatzer auf die Wange!

»Der Dominion-Krieg war hart. Wir haben Millionen von Leben verloren. Wir brauchen Ihre Hilfe beim Wiederaufbau.«
»Sie können auf uns zählen, Admiral«, versicherte Janeway ihm.


Yay. Lang lebe Janeway!

So ein richtiges Gefühl für "Heimkehr" will sich schon hier am Anfang nicht einstellen. War die Voyager am Ende von "Endgame" noch nahe der Erde, braucht man hier plötzlich mehrere Tage für den Flug zum Hauptquartier. Und dort beamt man sich dann einfach überall hin, zu Fuß geht in der Zukunft offenbar keiner mehr - den Eindruck, dass die Mannschaft das Schiff verlassen hat, erhält man dadurch jedenfalls nicht, und das, obwohl fast die komplette Handlung auf der Erde spielt.

Nun ist das aber auch erst der Anfang, und Golden hat anscheinend versucht, ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit aufkommen zu lassen, um das dann in einem dramatischen Kniff Stück für Stück ins Gegenteil umzukehren. Eigentlich eine gute Idee. Wie so vieles an diesem Buch scheitert es aber an der Ausführung. Besser, aber dennoch innovationslos geht es dann weiter. Hologramme drehen durch, Borg melden sich mit einem Virus oder sowas zurück und - total neu - ein machtgeiler Admiral treibt sein Unwesen und korrumpiert die Sternenflotte. Ui. So was hatten wir ja noch gar nicht!

Wäre ja nicht schlimm, wenn das Ganze denn wenigstens glaubwürdig verpackt worden wäre. Aber Golden geht nicht in die Tiefe, rotzt den Text relativ schnörkellos dahin, schenkt Details Aufmerksamkeit, die keine brauchen (Als Kim vermisst wird, können wir haarklein verfolgen, wie Libby (Jetzt beim Geheimdienst) bei fünf verschiedenen Personen anruft, die ihr dann erstmal erzählen, dass sie gerade beim Zwiebeln-Schneiden waren), und Dinge, die definitiv mehr Raum gebraucht hätten, werden im Schnelldurchlauf vorgenommen. So ist Icheb in einem Moment noch von engen Freunden umgeben, im nächsten wird er von selbigen mehr oder weniger grundlos halb totgeprügelt (an der Akademie wohlgemerkt). In den Knast gesteckt wird er dann auch noch (zusammen mit Seven und dem Doktor), medizinische Behandlung erhält er erst nach Stunden, und da er nicht zum Regenerieren an einen Alkoven gelassen wird, darf sich die Sternenflotte im Prinzip auch noch Folter auf die Kappe schreiben.
Überhaupt sind irgendwie alle ganz furchtbar kalt und böse, außer die Serienhelden, und die verstehen sich durch die Bank weg prächtig. Troi... Picard...lasst uns Freunde sein.
Bei der Hologrammstory wird dann auch gekonnt jegliche Art tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema fröhlich umschifft, und reines blabla-peng-peng-angst-angst geboten.
Grautöne? Originaltität? Gibt's nur bei DS9. Charakterentwicklung? Pffft. Seven ist irgendwie wieder auf Staffel 4-Niveau zurück. So serviert sie dann auch recht fix Chakotay wieder ab, der das ganze mit einem "Wie gewonnen, so zeronnen" kommentiert. So ist dann der Weg für eine Janeway-Chakotay-Romance frei. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber... etwas geschickter hätte Golden das schon anstellen können.

Fazit: Auch der Auftakt zum Voyager-Relaunch geht keinerlei Risiken ein und erzählt nur aufgewärmte Pampe auf "Endgame"-Niveau. Eine Zelebrierung der namensgebenden Heimkehr findet kaum statt, wo Charakterstudien angebracht gewesen wären, um nach der sieben jährigen Odyssey eine neue Richtung vorzubereiten, muss man sich mit oberflächlichen Kitsch begnügen.

Immerhin: Stimmlich erkennt man die Charaktere wieder, und weil der Schreibstil so läppsch und einfach geraten ist, lässt sich der Roman auch relativ schnell weglesen. Da ist mir schon schlimmeres untergekommen. Spannend oder gar gelungen ist der Roman dennoch nicht. Wer Endgame toll fand, kann zugreifen. Für alle anderen gilt eher:
Keine Leseempfehlung.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 19.12.13, 14:12
Spannend, wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann.
Also grundsätzlich ist die Idee, die Rückkehr zu zeigen, nicht nur konsequent (nach dem, was wir in "Endgame" gesehen haben), sondern auch spannend.
Ich habe mir kurz überlegt, wie ich die Sache angegangen wäre. Klar, Persönliches zu zeigen, ist da ein Muss, aber ich glaube, ich hätte weder groß auf Konflikte noch auf Superharmonie gesetzt; vielleicht eher eine Art "zufriedene Melancholie", denn immerhin ist man jetzt wieder zuhause, obwohl dort nicht alles so sein dürfte, wie man es sich in der langen Zeit der Abwesenheit ausgemalt hatte. Einen eigentlichen Konflikt hätte ich wahrscheinlich dann auch mal von der ganzen Sternenflotten- / Weltraum-Ebene entfernt; am besten irgendetwas, das mit der Erde zu tun hat; ein gesellschaftlicher Trend zum Beispiel, der der VOY-Crew mehr als nur merkwürdig erscheint.

Hmm, was ich jetzt zu "Heimkehr" denken soll ;) :D
Na ja, in Richtung Rosamunde Pilcher müsste es nicht unbedingt gehen. Bei Liebesgeschichten halte ich mich dann doch eher an Fontane - obwohl das Thema auch in der Sci Fi eben unter Sci Fi-Prämissen seine Berechtigung hat. Die anderen Storyinhalte fügen sich meiner Wahrnehmung nach nicht unbedingt zu einem stimmigen Gesamtbild: Ein zu starker Kontrast zwischen den guten Guten und den bösen Guten, scheint mir da gegeben zu sein.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 19.12.13, 15:37
Kennt Ihr die vierte Staffel von Farscape?
Ich wahr schon immer der Meinung das Farscape diesen Aspekt Tausend mal besser angepackt hat. Da hat man sich wenigstens mehr getraut und die Heimkehr auf die Mitte der letzten Staffel gelegt und ein paar Konsequenzen der Vergangenden Zeit gezeigt. Schade das man das bei Voyager nicht so angepackt hat. Ich bin jedenfalls nicht Motiviert diese Bücher zu lesen.....
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.03.14, 14:06
(http://s14.directupload.net/images/140304/jwgnvwgm.jpg)

Typhon Pakt 5 - Heimsuchung
Nachdem die letzte Borg-Invasion die Föderation in Schutt und Asche legte, haben alte Feinde die Gunst der Stunde genutzt, um eine Allianz zu bilden, mit der man die Föderation technologisch und wirtschaftlich endgültig in die Knie zwingen will; den Typhon Pakt. Seit beinahe drei Jahren führt man nun schon einen kalten Krieg um die Vorherrschaft des Alpha-Quadranten. Doch so langsam wird die Sternenflotte wieder aufgebaut, was Splittergruppen innerhalb des Paktes immer nervöser werden lässt, aus Sorge um ihre Unfähigkeit, einen Quanten-Slipstream-Antrieb zu entwickeln, der sich mit dem der Föderation messen kann. Werden Anführer wie Föderationspräsidentin Bacco und der romulanische Praetor Kamemor einen anhaltenden Frieden bewirken, oder wird sich der kalte Krieg zwischen den beiden Allianzen verschärfen, und eventuell zu einem ausgewachsenen bewaffneten Krieg führen?

Nachdem uns die Geschehnisse um den Typhon Pakt in den bisherigen Romanen chronologisch durcheinander gewürfelt präsentiert wurden, nahm sich David R George nun der Aufgabe an, die bisherigen Erzählungen zu einem einheitlichen Bild zu ordnen und weiterzuführen. Eine eigentlich gute Idee, die in der Umsetzung aber ziemlich langweilig daherkommt. George kann zwar auch knackige Geschichten erzählen, wie das hervorragende "Serpents Among the Ruins" beweist, aber sein Metier sind anscheinend die ganz dicken Wälzer. Sofern er genug Story zur Verfügung hat, sei ihm das auch Vergönnt. Da er charakterorientiert und zwar nicht grandios, aber durchweg gut schreibt, lässt man sich als Leser gerne auch auf die epischeren Sachen ein. "Heimsuchung" hat aber nicht viel mehr anzubieten, als heiße Luft. So gehen die ersten gut 100 Seiten des 380 Seiten starken Buches mit reiner Rekapitulation der bisherigen Ereignisse drauf. Zwar geschieht das teilweise aus neuer Perspektive - so erlebt man die Nachricht um die Abspaltung Andors beispielsweise nun aus Captain Ro's Sicht, aber spannend ist das verständlicherweise nicht.

Leider geht es auch recht dürftig weiter. George führt tausend Handlungsbögen und Schauplätze ein (oder aus früheren Romanen weiter), die er wie ein Mosaik zusammenzusetzen versucht, aber wenn man mal genauer hinschaut, stellt man fest, dass am Ende nicht viel bei herauskommt. So setzt sich unter anderem wieder die Geschichte um Captain Sisko fort (die ziemlich unlogisch und unsympathisch daherkommt), oder die Geschichte um Praetor Kamemor, oder Geheule um den armen Elias Vaughn, aber auch diese charakterorientierten Szenchen sind nichts weiter als Füllmaterial, mit dem Versucht wird, eine regelrechte Inhaltsarmut zu kaschieren. Denn im Grunde widerholt sich hier nur die Geschichte aus "Nullsummenspiel": Der Typhon Pakt arbeitet erneut an einem Slipstream-Antrieb. Um den zu bekommen, muss man jetzt eben in den Gamma-Quadranten. Das führt zu ein paar Ränkespielen und Täuschungsmanövern und blabla. Schade, denn die Geschichte hatten wir ja nun erst, und das Charakterdrama funktioniert auch nicht, weil sich nun abzeichnet, dass George selbst nicht so reicht weiß, wie die Handlung weitergeht. Konnte man nach "Bestien" immerhin noch glauben, dass er einen langfristigen Plan in der Tasche hat, wird nun schnell klar, dass auch er keinen Schimmer hat, wo die Reise hingeht.

So werden einige Kurskorrekturen durchgeführt, und ganze Handlungsstränge mal eben herumgeworfen. Spock verlässt plötzlich aus Hanebüchenen Gründen seine Widervereinigungsbewegung, nur, damit er fortan auf der Enterprise sitzen und zwei drei Sätze sagen darf. Tomalak, eine Schachfigur, die in "Bestien" noch als Prokonsul in Stellung gebracht wurde, kündigt plötzlich und geht in den Tal Shiar zurück. Sisko, der Frau und Kind verließ, weil die Propheten im Unglück voraussagten, sollte er bei ihnen bleiben, ändert plötzlich seine Meinung. Prynn Tenmei, die endlich angefangen hatte sich als eigenständiger Charakter zu emanzipieren, gerät wieder in den Schatten von Elias Vaughn. All das enttäuscht, weil man das Gefühl hat, hier auf der Stelle herumzutreten.

Was lustig ist, denn an anderer Stelle hat man wieder das Gefühl, dass zu viel Entwicklung stattfand... off-Screen. Damit DS9 mit dem restlichen Buchuniversum aufholt, hat man nämlich nach der abgebrochenen neuen Staffel einen erzähltechnischen Zeitsprung von mehreren Jahren durchgeführt, der sich jetzt erst so richtig bemerkbar macht. So ist Colonel Desca, der im letzten Roman der neunten Staffel noch frisch auf DS9 ankam und viel Spaß versprach, nun schon seit sieben(!) Jahren auf der Station. Natürlich ist er nun auch mit Captain Ro Perdu. Man duzt sich und erzählt sich hier und da Schnipsel aus den Geschichten, die wir nie zu sehen bekommen. Unter anderem wird da die Entführung von Siskos Kind mal erwähnt, oder wie Iliana Ghemor mit den Aszendenten die Station angriff - eben die Geschichten, die man absichtlich übersprungen/nicht aufgelöst hat, und die man dem Leser auch nicht mehr zeigen möchte. "Wir hatten was tolles vor. Vertraut uns einfach. Ätsch."

George hätte davon einiges zeigen, oder wenigstens versuchen können, diese, dem Leser nun eher unvertrauten neuen Figuren interessant zu machen. Stattdessen füllt er die Seiten mit vielem, was einem schon bekannt ist. Ro's ganze Lebensgeschichte wird noch mal aufgerollt, Kamemors Aufstieg zur Macht, Selas Aufstieg im Tal Shiar. Dafür gehen immer schön ein paar Seiten drauf, der unaufmerksame Leser bemerkt kaum, dass in den einzelnen Kapiteln recht wenig Dialog stattfindet.

Spannend wird die Handlung dann erst auf den letzten 20 oder 30(!) Seiten. Das aber auch nur, weil man sich wieder eines Schlages in die Magengrube der Föderation (und des Lesers) bedient und einen bösen Cliffhanger auspackt, bei dem - Achtung, mächtiger Spoiler - DS9 zerstört wird. Gähn. Ich kann darüber inzwischen nur noch mit den Schultern zucken. Das ist alles so egal geworden... schade. Einfach schade.

Fazit:
George schreibt gerne viel und ausschweifend. Diesmal hat er nur leider keine dazu passende, gute Geschichte anzubieten (die dann noch nicht einmal auch nur im entferntesten abgeschlossen ist). "Heimsuchung" ist zwar immer noch besser als Romane wie "Feuer", aber dennoch komme ich nicht umhin, den Roman als spannungsarme Enttäuschung zu bezeichnen. Die Handlung plätschert vor sich hin, die altbekannten Charaktere sind teilweise kaum wiederzuerkennen und die neuen sind allesamt irrelevant. Somit gibt es auch weiterhin nichts neues Im Alpha-Quadranten. Nur der übliche kalte Krieg und "Effekthascherei."
Meh.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 04.03.14, 18:03
Danke für den Review.

Zitat
Das ist alles so egal geworden... schade. Einfach schade.

Ich lese Deine Reviews ja sehr gerne - auch weil sie Informativ sind was so passiert. Mir fällt jedoch zunehmend auf, dass (gefühlt) auf 9 schlechte Star Trek Bücher nur noch 1 gutes zu kommen scheint. Ist die Quote wirklich so schlecht? Und wenn ja,... warum liest Du weiter? Ist natürlich nur aus Neugier.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 04.03.14, 18:59
Mir fällt jedoch zunehmend auf, dass (gefühlt) auf 9 schlechte Star Trek Bücher nur noch 1 gutes zu kommen scheint. Ist die Quote wirklich so schlecht? Und wenn ja,... warum liest Du weiter? Ist natürlich nur aus Neugier.

Auf einem Word-Dokument habe ich mal schnell eine kleine Auflistung der "neueren" Romane gemacht. Mit hinein kamen die Relaunch-Serien (Enterprise, Voyager, DS9, TNG) und einige der anderen Serien, wie Vanguard, Titan und Typhon Pakt. Als Bewertungssystem habe ich ein ganz grobes "Gut, Meh, Schlecht" gewählt und... die Quote kann sich sehen lassen. Da waren jetzt deutlich mehr gute als schlechte Romane dabei. Vielleicht habe ich in der Rückschau einiges wohlwollender bewertet, oder ich bin anspruchsvoller geworden, aber... eigentlich glaube ich das gar nicht mal. Der letzte Roman, den ich so richtig gefeiert habe (von "Serpents Among the Ruins" mal abgesehen - das Buch ist schon was älter), ist aber tatsächlich schon etwas länger her. Das dürfte "Warpath" gewesen sein. Also begeistern kann man mich immer noch.

Der Typhon Pakt enttäuscht mich allerdings sehr. Denn der DS9-Relaunch war der einzige, der sich wie eine richtige Serienfortführung anfühlte. Den hat man aber brutal abgebrochen, und das, was mir da jetzt unter dem "Typhon Pakt"-Banner als DS9-Fortsetzung präsentiert wird... erkenne ich kaum wieder. Das gilt leider auch für TNG. Von den geliebten Crews und Charakteren des 24. Jahrhunderts ist so gut wie nichts übrig. Ein Einheitsgefühl wird schmerzlich vermisst. Und auf neue Charaktere mag ich mich langsam gar nicht mehr einlassen. Wenn man bedenkt, wie mit Taranatar umgegangen wurde (einfach unter den Teppich gekehrt) oder mit Vaughn (sehr unwürdiges Ende)... dann... ärgert mich das einfach und ich verspüre den Drang ordentlich zu meckern.

Man kann es aber drehen und wenden wie man will - für Tie-In-Romane, bekommt man schon ganz gut was geboten. Literarische Meisterleistungen sind jetzt freilig eher selten dabei, aber... die erwartet man bei dieser Art Roman auch nicht unbedingt, seien wir ehrlich. Und so im Großen und Ganzen findet man schon auch spaßige Sache unter dem Trek-Banner. Und zumindest eines haben alle Geschichten: Potential. Auch wenn es in den Romanen längst nicht immer genutzt wird, so gefallen mir oft doch wenigstens die Ideen und Intentionen, die dahinterstecken.






Außerdem brauche ich meinen regelmäßigen Star Trek-Fix. Da nimmt man auch mal schlechten Stoff in Kauf 8[
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 08.03.14, 00:01
Ich habe mich hier mal durch den Thread gewühlt - mehr so aus langeweile und bin dann bei Drakes Review zu "Watching the Clock" stehen geblieben.

Der Roman hat mein Interesse geweckt - nicht nur aufgrund der Tatsache, dass ich selbst mal einen Zeitreiseroman schreiben möchte.

Vielen Dank für dieses äußerst unterhaltsame und anregende Review.

Gibt es den Roman in einer deutschen Fassung?
Und - wenn ja - wie lautet der Titel?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 08.03.14, 21:48
Gibt es den Roman in einer deutschen Fassung?
Und - wenn ja - wie lautet der Titel?


Nein. Mir ist auch nichts über eine geplante Veröffentlichung auf Deutsch bekannt. Musst also zum Original greifen ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 11.03.14, 22:41
(http://s14.directupload.net/images/140304/jwgnvwgm.jpg)

Typhon Pakt 5 - Heimsuchung
Danke fur den Review, Star.

Joah, also ich stelle mir das aber auch wirklich als schwierige Aufgabe vor, wenn es darum geht, mehrere "Geschichtsblöcke" zusammenzuführen, zumal, wenn sie nicht gänzlich aus der eigenen Feder stammen.
Aber: Lese ich da also heraus, dass schon die Strategie besteht, dass am Ende alle unterschiedlichen ST-Romane regelrecht zusammengesetzt werden können? Das wäre natürlich ein ambitioniertes Ansinnen und nicht unbedingt nur gut. Denke ich zum Beispiel an unsere FF hier im Forum: Das Bild der Sternenflotte etwa in UO ist ein anderes als in Davids Akademie-Geschichten oder bei der "Da gedachte ein zweiter des Satyrs"-Reihe und die verschiedenen Ansätze sind ja auch spannend, weil sie einem nicht die Bandbreite der Möglichkeiten zeigt, sondern schlicht auf für viel Abwechlsung bei den erzählten Geschichten sorgt.

Es klingt für mich auch so, als wäre es schade, dass diese Bücher als Reihe aufgebaut sind. Gut, das ist natürlich die Prämisse, die zu hinterfragen irgendwie nicht (mehr) sinnvoll ist. Aber mir geht es da eigentlich ein wenig so, wie es Leela für Filme formuliert hat: Es ist doch eigentlich ganz schön, am Ende eine abgeschlossene "Einheit", einfach eine einzelne Geschichte gehabt zu haben. Aber gut, dann besteht nicht unbedingt der Anreiz, den neuesten Roman zu lesen ;)
Auf der anderen Seite: Wenn dann nur große Füllgeschichten entstehen, wird man auch nicht recht zum nächsten Kauf motiviert, schätze. Klar will man vielleicht immer noch wissen wie es weiter geht (bei dem Cliffhanger :D), aber wenn die Hoffnung geringer wird, da dann etwas wirklich besonderes zu lesen... Und am Ende wartet man doch fast auf den einen großen Wurf, der das Setting, das sich aufgebläht hat, in einem schönen Knall auflöst. Oder ist das nur meine Sicht von außen?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 12.03.14, 18:33
Joah, also ich stelle mir das aber auch wirklich als schwierige Aufgabe vor, wenn es darum geht, mehrere "Geschichtsblöcke" zusammenzuführen, zumal, wenn sie nicht gänzlich aus der eigenen Feder stammen.

Das ist etwas, was man durchaus loben muss. Die Kommunikation der Autoren untereinander und auch mit den Editoren scheint sehr sehr gut zu sein - die Romane wiedersprechen sich so gut wie nie. Bei der achten DS9-Staffel hat man das besonders gemerkt, die wirkte wie aus einem Guss, obwohl ganz unterschiedliche Autoren dran beteiligt waren.

Zitat
Aber: Lese ich da also heraus, dass schon die Strategie besteht, dass am Ende alle unterschiedlichen ST-Romane regelrecht zusammengesetzt werden können?

"Können" ist gut. Es bleibt einem gar nichts anderes mehr übrig. Wo die Romane früher noch nur Anhängsel der Serien und Filme waren, die hier und da mal narrative Lücken stopften, oder unabhängige Einzelabenteuer in beliebiger Vielzahl erzählten, ist die Trek-Literatur inzwischen völlig verändert und hat im Grunde das Ruder über das Star Trek-Universum - zumindest im 24. Jahrhundert - komplett selbst übernommen. Die Einzelromane und Burchreihen befinden sich untereinander im ständigen Wechselverhältnis und sind zu einem ganz dichten erzählerischen Wandteppich verwebt worden. Alles, was in einem Roman geschieht, wirkt sich auf nachfolgende Romane aus. Selbst jene Geschichten, die für sich zu stehen scheinen, können und werden später wieder aufgegriffen.

Die Ereignisse aus der "Vanguard"-Buchreihe beispielsweise... die spielt zu TOS-Zeiten. Aber was dort geschieht, ist mit ein wichtiger Auslöser, für die Gründung des Typhon Paktes im 24. Jahrhundert. Figuren tauchen wieder auf. Namen tauchen wieder auf. Geschehnisse haben Nachwirkungen.

Das hat natürlich den Nachteil, dass das Material für Neueinsteiger kaum noch überschaubar ist. Zumindest ist die Gefahr massiver Spoiler sehr groß, wenn man nicht ganz zurück zum Anfang geht und... ja, die komplette Trek-Literatur der letzten zehn oder fünfzehn Jahre nachholt. Ansonsten werden einem ständig wichtige Ereignisse vorweggenommen. Was auch der Grund dafür ist, dass ich inzwischen chronologisch lese.

Zitat
Das wäre natürlich ein ambitioniertes Ansinnen und nicht unbedingt nur gut. Denke ich zum Beispiel an unsere FF hier im Forum: Das Bild der Sternenflotte etwa in UO ist ein anderes als in Davids Akademie-Geschichten oder bei der "Da gedachte ein zweiter des Satyrs"-Reihe und die verschiedenen Ansätze sind ja auch spannend, weil sie einem nicht die Bandbreite der Möglichkeiten zeigt, sondern schlicht auf für viel Abwechlsung bei den erzählten Geschichten sorgt.

Joa, während unsere Geschichten größtenteils nebeneinander existieren, jede "Serie" in ihrem eigenen Universum, steckt in der Trek-Literatur alles unter einem Hut. Es ist schon bemerkenswert, wie gut das eigentlich klappt. Wobei die Autoren natürlich immer daran gebunden waren, zumindest dem Serien-Kanon nicht zu widersprechen. Jetzt widersprechen sie eben zusätzlich noch dem eigenen Literatur-Kanon nicht.

Ich glaube aber auch, dass es selbst für uns nicht unmöglich wäre, alles unter einen Hut zu packen. Ich glaube da wäre auch eher sehr viel Detailarbeit nötig, als massive Eingriffe in die Strukturen der Geschichten selbst. Aber das würde natürlich ein enormes Ausmaß an Kommunikation und Hin- und Herleserei erfordern. Ich weiß nicht, ob das die Mühe wert wäre.

Zitat
Es klingt für mich auch so, als wäre es schade, dass diese Bücher als Reihe aufgebaut sind. Gut, das ist natürlich die Prämisse, die zu hinterfragen irgendwie nicht (mehr) sinnvoll ist. Aber mir geht es da eigentlich ein wenig so, wie es Leela für Filme formuliert hat: Es ist doch eigentlich ganz schön, am Ende eine abgeschlossene "Einheit", einfach eine einzelne Geschichte gehabt zu haben. Aber gut, dann besteht nicht unbedingt der Anreiz, den neuesten Roman zu lesen ;)

Es hat alles Vor- und NAchteile. Natürlich gibt es auch nach wie vor Geschichten, die in sich abgeschlossen sind. "Artikel der Föderation" beispielsweise, ein auch sehr experimentelles und mutiges Buch. Allerdings wird danach natürlich auf diesem Roman aufgebaut, das ist klar. Es ist also durchaus auch noch Platz für eigene Stile. Nur kann eben keiner dahergehen und die Föderation komplett umkrempeln - es sei denn, der Editor gibt sein okay. DAnn gibt es aber keinen Weg zurück. Und das ist momentan vielleicht die, hm, schwierigste Sache daran. Wenn einem der Verlauf der Story nicht gefällt, dann hat man nämlich Pech gehabt. Einen Status Quo gibt es nicht mehr.

Ich hätte auch gerne wieder ein paar Geschichten, die zu der Zeit auf der Enterprise-E spielen, als die Crew noch komplett war. Oder meinetwegen auf der Enterprise-D. Aber die gibts nicht mehr. Die Gangart in der Trek-Lit ist vom Stillstand auf langsam zu flott gewechselt und es geht nur nach vorn, nicht zurück (Ausgenommen ist TOS). Es gibt auch keine Geschichten mehr, die auf Archers Enterprise, zur, sagen wir, vierten Staffel spielen. Entweder man akzeptiert, dass die Charaktere inzwischen alle auf eigenen Schiffen sind, oder man hat Pech gehabt.

Aber ich will das auch nicht zu negativ aussehen lassen. Man wird als Fan schon verwöhnt. Welches andere Franchise kann sich an über zehn Romanen im Jahr erfreuen? Die meist auch noch qualitativ überdurchschnittlich sind. Und dann die Freiheit haben, mutige Schritte durchzuführen. Für Leseratten ist das schon eine sehr spannende Zeit momentan.

Zitat
Auf der anderen Seite: Wenn dann nur große Füllgeschichten entstehen, wird man auch nicht recht zum nächsten Kauf motiviert, schätze. Klar will man vielleicht immer noch wissen wie es weiter geht (bei dem Cliffhanger :D), aber wenn die Hoffnung geringer wird, da dann etwas wirklich besonderes zu lesen... Und am Ende wartet man doch fast auf den einen großen Wurf, der das Setting, das sich aufgebläht hat, in einem schönen Knall auflöst. Oder ist das nur meine Sicht von außen?

Nein, das ist im Grunde auch meine Ansicht. Diesen schönen Knall, den gibt es inzwischen seltener, weil... bei den Romanreihen im Prinzip kein Ende vorgesehen ist. Die haben jetzt alle Freiheiten und können weiter und weiter und weiter und weiter gehen. Eine Never Ending Story sozusagen. Man könnte sagen, Star Trek - also das alte Universum - gehört jetzt nur noch den Romanen (und den Fans). Eigentlich eine gute Sache, denn die Romane haben die Möglichkeit gut in die Tiefe zu gehen, politische Entwicklungen zu betrachten, wissenschaftliche Zusammenhänge und Charakterdramen über lange Zeit zu bieten. Das ist schon spannend. Ärgerlich, ja, frustrierend wird es dann nur, wenn Handlungsstränge im Sande verlaufen, - wie das mit der neuen DS9 Staffel geschehen ist -, oder eben in eine unbefriediende Richtung gehen - oder eine unbefriedigende Auflösung erfahren. Das... geschieht in richtigen Serien aber auch. Es ist eben alles ein Prozess, ein ständiges Auf und Ab.

Ich bin aber definitiv neugierig, wohin das noch führen wird. Noch ein paar Jahre dieser rasanten Entwicklung, und man wird weder auf der Enterprise-E, noch auf DS9 irgendwelche aus den Serien bekannten Gesichter sehen. Dann wäre tatsächlich die Next Next Generation an der Reihe. Könnte gut werden. Könnte schlecht werden. Der Ausgang des Spiels ist noch relativ offen :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 13.03.14, 00:35
Ich habe heute nach Feierabend am Hauptbahnhof auch mal wieder ein Star Trek Buch gekauft.

Der Roman heißt "Kobayashi Maru" und spielt in etwa 2155.
Lage: Die Koalition der Planeten scheint zerstritten, da Tellariten und Andorianer durch die bevorstehende Aufnahme von Alpha Centauri ein Übergewicht der Menschheit im Rat fürchten.
Zeitgleich ist Trip (wie auch immer das gelungen ist) als chirurgisch veränderter Agent auf der Heimatwelt der Romulaner unterwegs.

Es scheint so, als sei dieser Roman der zweite Teil eines Mehrteilers, aber das muss ich noch nachforschen.
In jedem Falle ist er recht spannend, da ich in etwa einer Stunde schon 80 von 493 gelesen habe.

Ich halte euch auf dem Laufenden und ein umfassendes REview folgt nachdem ich ihn durch habe.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 13.03.14, 16:18
@ David

Da kann ich dir helfen. Vor deinem Buch, gibt es noch zwei weitere: https://fbcdn-sphotos-d-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn2/t1/s720x720/10013963_650614538321891_320415332_n.png
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 13.03.14, 16:24
Aha.
Die erzählen also die Gesamtgeschichte.

Danke.
Werde man danach Ausschau halten
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 13.03.14, 16:27
Keine Ahnung, ob sie die Gesamtgeschichte erzählen. Aber es sieht danach aus.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 14.03.14, 17:49
"Können" ist gut. Es bleibt einem gar nichts anderes mehr übrig.
Aber ist nicht die Riker-Titan-Reihe relativ unabhängig?

"Können" ist gut. Es bleibt einem gar nichts anderes mehr übrig. Wo die Romane früher noch nur Anhängsel der Serien und Filme waren, die hier und da mal narrative Lücken stopften, oder unabhängige Einzelabenteuer in beliebiger Vielzahl erzählten, ist die Trek-Literatur inzwischen völlig verändert und hat im Grunde das Ruder über das Star Trek-Universum - zumindest im 24. Jahrhundert - komplett selbst übernommen. Die Einzelromane und Burchreihen befinden sich untereinander im ständigen Wechselverhältnis und sind zu einem ganz dichten erzählerischen Wandteppich verwebt worden. Alles, was in einem Roman geschieht, wirkt sich auf nachfolgende Romane aus. Selbst jene Geschichten, die für sich zu stehen scheinen, können und werden später wieder aufgegriffen.

Die Ereignisse aus der "Vanguard"-Buchreihe beispielsweise... die spielt zu TOS-Zeiten. Aber was dort geschieht, ist mit ein wichtiger Auslöser, für die Gründung des Typhon Paktes im 24. Jahrhundert. Figuren tauchen wieder auf. Namen tauchen wieder auf. Geschehnisse haben Nachwirkungen.

Das hat natürlich den Nachteil, dass das Material für Neueinsteiger kaum noch überschaubar ist. Zumindest ist die Gefahr massiver Spoiler sehr groß, wenn man nicht ganz zurück zum Anfang geht und... ja, die komplette Trek-Literatur der letzten zehn oder fünfzehn Jahre nachholt. Ansonsten werden einem ständig wichtige Ereignisse vorweggenommen. Was auch der Grund dafür ist, dass ich inzwischen chronologisch lese.
Das wäre auch ein interessanter Test: Was hält man ein Neueinsteiger von so einem Buch. Ich lese die Reviews in diesem Thread praktisch immer und auch gerne, aber ich weiß nicht, ob ich deswegen so tief in der Materie drin bin, um etwas über die Zusammenhänge aussagen zu können; ich schätze, ich wäre da also schon noch eine geeignete Testperson ;) :D

Dass die Romane da sozusagen ihren eigenen Canon schaffen, ist wahrscheinlich okay und das kann auch funktionieren, weil die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass der Film- oder auch Serien-Sektor so nahtlos an TNG, DS9 und VOY anschließen wird.

Joa, während unsere Geschichten größtenteils nebeneinander existieren, jede "Serie" in ihrem eigenen Universum, steckt in der Trek-Literatur alles unter einem Hut. Es ist schon bemerkenswert, wie gut das eigentlich klappt. Wobei die Autoren natürlich immer daran gebunden waren, zumindest dem Serien-Kanon nicht zu widersprechen. Jetzt widersprechen sie eben zusätzlich noch dem eigenen Literatur-Kanon nicht.

Ich glaube aber auch, dass es selbst für uns nicht unmöglich wäre, alles unter einen Hut zu packen. Ich glaube da wäre auch eher sehr viel Detailarbeit nötig, als massive Eingriffe in die Strukturen der Geschichten selbst. Aber das würde natürlich ein enormes Ausmaß an Kommunikation und Hin- und Herleserei erfordern. Ich weiß nicht, ob das die Mühe wert wäre.
Die FF aus dem Forum "zu vereinen", wäre wahrscheinlich wirklich möglich. Aber ich weiß nicht, um das wirklich auch erstrebenswert wäre, weil ich ja eben glaube, dass die Unterschiede ja auch ihren Reiz haben. Natürlich ist es gut, dass man quasi zu jedem offiziellen ST-Roman greifen kann und ein Bild der Föderation oder Sternenflotte präsentiert bekommt, das konsequent zu dem passt, was man in einem anderen ST-Roman bekäme. Es klingt aber auch so, als bekäme man dann Probleme, wenn einem die Ausrichtung nicht so liegt. Ich muss beispielsweise gestehen, dass mir so politische Ränkespiele bei ST nicht eben besonders wichtig sind.

Ich habe heute nach Feierabend am Hauptbahnhof auch mal wieder ein Star Trek Buch gekauft.

Der Roman heißt "Kobayashi Maru" und spielt in etwa 2155.
Lage: Die Koalition der Planeten scheint zerstritten, da Tellariten und Andorianer durch die bevorstehende Aufnahme von Alpha Centauri ein Übergewicht der Menschheit im Rat fürchten.
Zeitgleich ist Trip (wie auch immer das gelungen ist) als chirurgisch veränderter Agent auf der Heimatwelt der Romulaner unterwegs.

Es scheint so, als sei dieser Roman der zweite Teil eines Mehrteilers, aber das muss ich noch nachforschen.
Auch wieder ein Mehrteiler ;)
Die neue ST-Literatur scheint wohl wirklich immer mehr das Thema Politik ins Zentrum rücken zu wollen. Auch oder gerade die ENT-Crew kommt scheinbar nicht mehr zum Forschen ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Leela am 14.03.14, 23:05
Ich bin aber definitiv neugierig, wohin das noch führen wird. Noch ein paar Jahre dieser rasanten Entwicklung, und man wird weder auf der Enterprise-E, noch auf DS9 irgendwelche aus den Serien bekannten Gesichter sehen. Dann wäre tatsächlich die Next Next Generation an der Reihe. Könnte gut werden. Könnte schlecht werden. Der Ausgang des Spiels ist noch relativ offen :)

Ich vermute das wird zum Abbruch der Reihe führen - irgendwann. Je weiter sich die Buch-Serien von den TV Ereignissen entfernen, je weniger "alte" Charaktere auftreten, desto mehr wird vermutlich der Rückhalt unter den Lesern schwinden... auch neue Leser werden so wohl eher nicht dazu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die Bücher liest ohne die "bekannten" Gesichter.

Ich habe mir früher immer eine bessere Einbindung der Bücher in die Serien (und umgekehrt) gewünscht - so dass sie eben nicht so parallel nebeneinander her verlaufen. Aber ich hätte nie erwartet oder gewünscht das sie das Fortschreiben des gesamten "Universums" übernehmen. Das ist ein interessanter Ansatz, aber letztlich geht der an meinen Interessen momentan vorbei. Star Trek war immer Episodisch und sei es das man einen Serienblock als Episode sieht. Aber genau das ist etwas was ich lesen würde/möchte - gute Bücher, die gute EInzelepisoden der Serien darstellen (könnten). Zum Glück habe ich noch einige der alten Bücher... sollte ich jemals da wieder in die Richtung was lesen dann wohl eher aus obigen Gründen ältere Bücher, keine neuen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 15.03.14, 08:30
@leela
Das sehe ich etwas anders. Gerade reihen wie "New Frontier" oder auch "Vanguard" beweisen IMO sehr gut, dass man in Star Trek auch ohne "Mainchars" auskommt.

Selbstverständlich kann man dann entsprechende Weiterführende Bände nicht mehr als "XX Staffel in Buchform" vermarkten,

aber gerade weil die neuen Filme nicht bei allen alten Fans auf Gegenliebe stoßen, werden die Bücher dennoch gelesen. Und ich finde gerade die etwas stärkere Ausrichtung auf Politik macht das Ganze durchaus interessant.

Zudem müssen die Bücher keine zig Millionen Absatzzahlen erreichen.

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 15.03.14, 11:37
Es scheint so, als sei dieser Roman der zweite Teil eines Mehrteilers, aber das muss ich noch nachforschen.

Ja, ist der zweite Teil - eigentlich sogar der dritte Teil der Reihe, wenn man "Last full Measure" hinzuzählt. Ich habe einen Bogen drum herum gemacht, weil... na ja, die Autoren sind Michael A Martin und Andy Mangels. Die lese ich nicht gerne.

Aber ist nicht die Riker-Titan-Reihe relativ unabhängig?

Ja... und nein. In der Pilotgeschichte beginnen beispielsweise die Abspaltungskonflikte im romulanischen Raum, worauf andere Bücher sich beziehen. Dann kommen zwei(?) Titan-Geschichten, die für sich stehen, und dann kommt die Destiny-Trilogie, die das Antlitz des gesamten Quadranten verändert, und innerhalb dieser Geschichte bezieht man sich sowohl auf den bisherigen TNG-Relaunch, als auch auf den DS9-Relaunch. Sollte man also gelesen haben, um das volle Bild sehen zu können. Die Titan ist ein großer Teil dieser Geschichte, und auch innerhalb der Crew finden Umwälzungen statt, die dann erst in anderen Romanen wichtig sind. Danach geht es wieder relativ eigenständig weiter. Soweit ich weiß, wird sich einer der zukünftigen Romane dann mit der Abspaltung Andors von der Föderation beschäftigen. Das ist also schon auch... ineinander verschachtelt, aber insgesamt ist Titan tatsächlich sehr eigenständig, das stimmt. Man kann die Reihe im Grunde lesen, ohne die anderen Roman-Reihen zu kennen.

Zitat
Das wäre auch ein interessanter Test: Was hält man ein Neueinsteiger von so einem Buch. Ich lese die Reviews in diesem Thread praktisch immer und auch gerne, aber ich weiß nicht, ob ich deswegen so tief in der Materie drin bin, um etwas über die Zusammenhänge aussagen zu können; ich schätze, ich wäre da also schon noch eine geeignete Testperson

Ja, das wäre tatsächlich mal ein interessanter Test. Normalerweise sind die Bücher natürlich schon so geschrieben, dass man sich zurechtfindet. Aber inzwischen tauchen so viele neue Charaktere auf, und alte sind so verändert (Picard ist nun verheiratet und hat ein Kind), da könnte ich mir schon vorstellen, dass ein Neueinsteiger so einige WTF-Momente erlebt. Das könnte dann entweder neugierig auf das machen, was man verpasst hat... oder es schreckt einen ab.

Zitat
Dass die Romane da sozusagen ihren eigenen Canon schaffen, ist wahrscheinlich okay und das kann auch funktionieren, weil die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass der Film- oder auch Serien-Sektor so nahtlos an TNG, DS9 und VOY anschließen wird.

Wenn denn überhaupt noch einmal das 24. Jahrhundert behandelt wird. Ich habe das Gefühl, dass unser "altes" Universum nun vergangen ist. Somit haben die Romane natürlich schon alle Freiheiten.

Zitat
Natürlich ist es gut, dass man quasi zu jedem offiziellen ST-Roman greifen kann und ein Bild der Föderation oder Sternenflotte präsentiert bekommt, das konsequent zu dem passt, was man in einem anderen ST-Roman bekäme. Es klingt aber auch so, als bekäme man dann Probleme, wenn einem die Ausrichtung nicht so liegt. Ich muss beispielsweise gestehen, dass mir so politische Ränkespiele bei ST nicht eben besonders wichtig sind.

Wobei ein gewisser Freiraum durchaus vorhanden ist. Jeder Autor bringt ja seinen eigenen Stil mit. David Mack beispielsweise schreibt meistens Star Trek Romane nach Art von Tom Clancy. Also recht militärisch mit entsprechendem Vorgehen der Sicherheitsoffiziere. Mangels und Martin schreiben im Vergleich dazu recht lasch, da herrscht an Bord ihrer Schiffe meist Friede Freude Eierkuchen. Die Romane von Peter David lesen sich wie Comics, da ist alles etwas larger than life und sehr selbstirognisch. Also... es ist nicht so, als wäre das Universum absolut genormt. Eigentlich ist immer noch für jeden etwas dabei :)

Zitat
Die neue ST-Literatur scheint wohl wirklich immer mehr das Thema Politik ins Zentrum rücken zu wollen. Auch oder gerade die ENT-Crew kommt scheinbar nicht mehr zum Forschen

Das kommt auch ein bisschen auf die Reihe an. Titan beispielsweise setzt sich tatstächlich mehr mit Forschnung auseinander. Die Typhon Pakt-Romane sind fast zwangsläufig politisch. Die SCE-Romane sind meist technisch/wissenschaftlich.

Aber ja, eine Daseins-Berechtigung der Trek-Literatur ist sicher das Stopfen von Wissenslöchern, und... über Trek-Politik wissen wir ja eigentlich recht wenig. Rein an den Fernseh-Serien gemessen haben wir mehr von den "Gegnern" erfahren (Klingonen, Romulaner, Xindi), als von den Föderationsmitgliedern. Von daher ist es nicht nur legitim, sondern auch ganz spannend, wenn man sich mal damit beschäftigt. :)

Zitat
Ich vermute das wird zum Abbruch der Reihe führen - irgendwann. Je weiter sich die Buch-Serien von den TV Ereignissen entfernen, je weniger "alte" Charaktere auftreten, desto mehr wird vermutlich der Rückhalt unter den Lesern schwinden... auch neue Leser werden so wohl eher nicht dazu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die Bücher liest ohne die "bekannten" Gesichter.

Wäre möglich. Natürlich gibt es die Buchreihen, die komplett neue Crews behandeln schon länger (und sie sind meiner Meinung nach auch meist besser), aber die haben ja dann auch einen eigenen Schriftzug. Wobei der Wandel inzwischen auch bei den Serienfortsetzungen stattfindet. Die letzten Romane, die sich mit DS9 oder TNG beschäftig haben, hießen ja auch nicht mehr "The Next Generation" oder "Deep Space Nine", sondern nur noch... "Typhon Pakt"

Zitat
Zum Glück habe ich noch einige der alten Bücher... sollte ich jemals da wieder in die Richtung was lesen dann wohl eher aus obigen Gründen ältere Bücher, keine neuen.

Das wäre schade. Es sind durchaus auch sehr sehr gute Bücher unter den neuen dabei. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 15.03.14, 11:52
Ich habe auch noch eine Reihe von älteren Romanen, größtenteils ENT, VOY und TOS.
Guter bis sehr guter Lesestoff.

Allerdings muss ich sagen, dass mich die meisten der neueren Romanreihen nicht so interessieren.
Titan war Anfangs nicht schlecht, aber es ist mir doch ein wenig zu sehr,... altbacken.

Was die Sonderreihen wie Destiny & Co. angeht,... ich habe letztens in der Buchhandlung mal gestöbert und die Klappentexte einiger dieser Bücher gelesen und die sind alle nicht mein Fall.
Wieder steht nur ein Thema im Fokus: Krieg & Konflikt.

Darauf habe ich aber keine Lust, weshalb ich nach anderen Romanen ausschau halten muss, was die MEnge an zur Verfügung stehenden Lesestoff für mich einschränkt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 18.03.14, 18:28
Titan war Anfangs nicht schlecht, aber es ist mir doch ein wenig zu sehr,... altbacken.

Die ersten beiden eher lahmarschigen Titan-Bände schrecken von einer weiteren Lektüre auch ziemlich ab. Dennoch lohnt es sich dran zu bleiben und wenistens den dritten Teil "Die Hunde des Orion" zu lesen. Also ich kann dir das Buch nur ans Herz legen, David. Ich glaube das wird ganz genau deinen Geschmack treffen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 18.03.14, 19:28
Danke für den Vorschlag, Star.
Um ehrlich zu sein, mich würden auch die Romane um Ezri Dax sehr interessieren.
Ich glaube, die Reihe hieß "Destiny".
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 18.03.14, 20:02
Den ersten Band der "Destiny" reihe habe ich gelesen. Obwohl ein Krieg gegen die Borg läuft fand ich dens chon interessant weil hier auch eine zweite Zeitebene mit der NX 02 Columbia und Captain Hernandez eien wichtige Rolle spielt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 19.03.14, 19:58
Was die Sonderreihen wie Destiny & Co. angeht,... ich habe letztens in der Buchhandlung mal gestöbert und die Klappentexte einiger dieser Bücher gelesen und die sind alle nicht mein Fall.
Wieder steht nur ein Thema im Fokus: Krieg & Konflikt.

Um ehrlich zu sein, mich würden auch die Romane um Ezri Dax sehr interessieren.
Ich glaube, die Reihe hieß "Destiny".

(http://media.tumblr.com/65e1a8a39e9c5206e25d6f24f1232b9d/tumblr_inline_mhtd9u9RMm1qz4rgp.gif)




Ahem. Ich bezweifle, dass du mit Destiny etwas anfangen kannst. Ja, Ezri macht hier zwar ihren Sprung zum Captain der Aventine, aber nein, davon abgesehen erfährt man nichts neues über sie (auch nicht wirklich, wie sie das Kommando bekommt - sie hat es einfach direkt).

Wenn es dir nur um Ezri geht, wäre der DS9-Relaunch besser. Beginnt mit "Avatar 1+2"
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 19.03.14, 23:31
Oh, okay.
Danke für deinen Hinweis, mein Freund.

Werde dann also mal die Augen offen halten oder sonst Amazon durchstöbern.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 30.03.14, 21:50
(http://s7.directupload.net/images/140330/23rev3fq.jpg)

Deep Space Nine - Hollow Men
Noch immer lastet die Ermordung des romulanischen Senators Vreenak schwer auf Captain Siskos Seele - und die Gewissensbisse werden nur noch schlimmer, als Garak und er zur Erde geschickt werden, um bei einer Konferenz zusammen mit den Romulanern das weitere Vorgehen der Alliierten im Kampf gegen das Dominion zu erörtern. Schon bald geraten beide Männer zwischen die Fronten von Friedensaktivisten und Geheimdienstlern, und schnell wird klar, dass es in diesem Krieg keine weißen Westen mehr gibt. Auf DS9 muss man sich unterdessen um die Sicherung einer beträchlichen Latinum-Lieferung kümmern, die zweifellos Räuber anzieht. Um die Sicherheit zu gewährleisten, legt Odo das Gesetz etwas weiter aus, als üblich...

Hollow Men ist kein Teil des Relaunchs. Stattdessen handelt es sich um einen älteren Roman - McCormack Erstlingswerk, soweit ich weiß -, der irgendwo in der sechsten Staffel spielt, und im Prinzip die Fortsetzung zu "Im fahlen Mondlicht" darstellt. Ob einem, sowohl diese Episode, als auch die Thematik der sechsten Staffel insgesamt gefällt, entscheidet dann auch erheblich darüber, ob man mit "Hollow Men" etwas anfangen kann, denn tatsächlich liest sich der Roman wie eine Episode, die so auch auf dem Bildschirm hätte auftauchen können. Ein Highlight wäre es allerdings nicht geworden, und das ist die Geschichte auch als Roman nicht.

McCormack hat einen gemächlichen Erzählstil. Der ist zwar nicht ohne eine gewisse Grazie, aber das macht ihn dennoch leider nicht spannend. Hinzu kommen einige merkwürdige Schauplatzwechsel - sie verlässt gerne mal eine Szene mitten drin, um mit einer anderen weiterzumachen, und dann wieder zurückzuspringen. Das erscheint teilweise recht merkwürdig und es sorgt auch für erhebliche Längen. Vor allem der B-Plot auf DS9 erweist sich als erstaunlich uninspiriert und langweilig, und obwohl es am Ende noch mal einen ganz unerwarteten Plot-Twist gibt, vermochte mich dieser Part am allerwenigsten zu überzeugen. Sehr viel Besser war da schon der Handlungsbogen mit Garak und Captain Sisko auf der Erde. Denn mehr als alles andere dreht sich "Hollow Men" um Siskos Gewissen. Er war/ist umgeben von Leuten, die gerne mal im Namen des höheren Ziels das Gesetzt biegen - Hudson, Eddington, Leyton -, und er beginnt sich zu fragen, ob er selbst nun auch eine Linie überschritten hat, von der es kein Zurück mehr gibt. Selbst als er seinen Vorgesetzten die wahren Hintergründe um Vreenak gesteht, wird er nicht bestraft, denn... es kam ja etwas gutes dabei heraus. Aber natürlich bekommt er im Laufe der Geschichte die Möglichkeit, herauszufinden, was für eine Art Mann er ist.

Thematisch ist "Hollow Men" somit schon mal auf einer Linie mit dem, was wir aus der Serie kennen. Es werden interessante, schwierige Fragen aufgeworfen und die dunkleren Ecken des Star Trek-Universums werden erforscht. Das klappt vor allem, weil McCormack ihre Charaktere perfekt beherrscht und immer den richtigen Ton trifft. Der B-Plot und der eher gemächliche Schreibstil ziehen den Roman aber leider wieder runter, weshalb am Ende nur Durchschnitt dabei herauskommt. Nicht schlecht, aber auch nichts was lange im Gedächtnis bleibt. Wer von der dunkleren Ecke DS9s nicht genug bekommt, und eher leise als laute Töne mag, der darf durchaus einen Blick riskieren. Alle anderen können den Roman ignorieren.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.03.14, 22:07
Also obwohl ich auch laute Töne mag, mochte ich "Im fahlen Mondlicht" sehr. In der Tat ist es eine meiner Lieblingsepisoden und daher denke ich, wäre dieser Roman, sofern er vielleicht eines Tages in Deutsch erhältlich ist, genau meine Kragenweite, denn das etwas düstere ST in DS9 war genau der Aspekt, der diese Serie zu meiner Lieblingsserie gemacht hat. Und das ist sie bis heute geblieben. Zumindest unter den ST Serien.

Schlechter als "ST: Titan - Das Schwert des Damokles" kann die Geschichte unmöglich sein.  ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 30.03.14, 22:11
Ah, danke für den Bericht, Star.

Nun, nach Deinem Fazit werde ich das Buch wahrscheinlich eher nicht lesen, schließlich lag mir nie viel daran, etwas von den dunklen Aspekten der Föderation zu erfahren ;)
Am besten fand ich glaube ich den Erzählstil in der DS9-Folge "Im fahlen Mondlicht". Aber wenn ich das recht in Erinnerung habe, war der Mord selbst ja nicht Teil von Siskos Grenzüberschreitung, sondern ein eigenmächtiger Schritt Garaks.
Interessant ist es schon, dass Sisko die Aktion beichtet und dann keine Sanktionen zu spüren bekommt. Gut, auf diese Weise wird es ihm sozusagen nicht leicht gemacht, zu büßen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 30.03.14, 22:26
Schlechter als "ST: Titan - Das Schwert des Damokles" kann die Geschichte unmöglich sein.  ;)

Hihi. Ja, "Das Schwert des Damokless" war schon eine ziemlich verwirrend aufgebaute Geschichte, nicht wahr? Da steckten eigentlich sogar recht gute Elemente drin, aber der Roman war so merkwürdig, dass man schon genau hinsehen muss, um etwsa lohnenswertes darin zu finden. Ich hatte die Geduld auch nicht unbedingt. Darf ich davon ausgehen, dass du dann auch Teil 3 "Die Hunde des Orion" gelesen hast? Wenn ja, würde mich sehr interessieren, wie dir die Geschichte gefallen hat. :)

Am besten fand ich glaube ich den Erzählstil in der DS9-Folge "Im fahlen Mondlicht". Aber wenn ich das recht in Erinnerung habe, war der Mord selbst ja nicht Teil von Siskos Grenzüberschreitung, sondern ein eigenmächtiger Schritt Garaks.

Das stimmt, aber Sisko steckte natürlich trotzdem tief drin, und im Grunde hat er den Stein losgetreten. Ich war aber auch erstaunt, dass er seine Tat beichtet. Am Ende der Episode wirkte es ja doch so, als könne er mit der Lüge leben. Aber dann hätte es ja keinen Roman gegeben ;) :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 30.03.14, 22:55
(Vorsicht Spoiler)

ST: Titan - Episode 4, das Schwert des Damokles.

Also ich kann nicht behaupten, dass ich "Das Schwert des Damokles" völlig verstanden habe. Und das ist etwas, das mich tierisch wurmt. Und glaub mir, ich hab mich tierisch angestrengt, es zu verstehen und der Dümmste bin ich auch nicht. Sagen wir es mal so, die Geschichte hat mich unbefriedigt zurückgelassen. Die Ansätze waren gut und sehr interessant. Die Insektenwesen kamen allerdings viel zu kurz und wurden nach und nach immer mehr zu bloßen Statisten. Gut gefallen hat mir das Gefühlschaos von Troi und Riker als sie voneinander dachten, der andere sei tot. Und auch Vales Gefühl der Nutzlosigkeit während der Außenmission wären Dr. Xin und Modan ihr Ding machten konnte ich noch gut nachvollziehen. Eigentlich war Vale als teamleader vollkommen unnütz, was wohl ihre Zweifel noch verstärken dürfte, dass sie in die rote Uniform passt und den Posten des XO einnimmt. Interssant fand ich allerdings, dass es lange ungelöst blieb dass die Charon und nicht die Titan 1000 Jahre in der Vergangenheit abgestürzt ist und das bis fast zum Schluss nur ein Verdacht des Lesers blieb. Auch Erykons (ich habs gestern erst ausgelesen und kann mich daher gut erinnern) Ursprung, Motivation etc. bleibt völlig im Dunkeln, ich verstehe das Ding über dem Planeten einfach nicht. Ebensowenig dieses komische Schiff, dass zu seiner Beobachtung gebaut worden ist. Der Pilot bringt sich selber um und danach weder eine Autopsie noch ein Versuch mehr herauszufinden, von Seiten der Titan Crew. Auch Riker hat mir wenig gefallen. Dem fehlte es an Durchsetzungsvermögen und ließ zu großen Teilen Tuvok schalten und walten, wie er wollte. Keru kenne ich schon aus DS9 S8 und mochte ihn von Anfang an (Trill halt), aber er war in dieser Episode auch nicht so der Bringer. Jazas Geschichte und Vergangenheit hat mir sehr gefallen. Ich verstehe nur nicht, warum ausgerechnet mein Liebling in der Vergangenheit bleibt und sich opfert. Schade. Das ebnet aber Dakal den Weg, doch noch Wissenschaftler zu werden. Alles in allem würde ich der Geschichte eine 4 geben.

ST: Titan - Episode 3, die Hunde des Orion.


Der Titel hat mich schonmal sehr in die irre geführt. Nach dem die Krise auf Romulus aus den ersten 2 Büchern, die ich beide toll fand mehr oder weniger stabilisiert wurde, wird die Titan repariert und darf endlich ihre Forschungsmission antreten und da geraten die Mannen um Riker plötzlich in einen sehr verzwickten Konflikt zwischen einer Jägerrasse, die sich als Wildhüter versteht, um den Bestand an kosmischen Lebensformen, sogenannten Kosmozeanen (wie die Quallenwesen oder Gomtuu etc.) auszudünnen, damit diese nicht die Galaxis überrennen und den besagten Quallenwesen, die eigentlich hochintelligent sind und unter den tödlichen Attacken leiden und zwar sehr. Die Titan wird durch ihre telepathischen Mitglieder darauf aufmerksam, dass die Wesen sterben und leiden und nicht fähig oder Willens sind zurückzuschlagen und greift ein. Und eben diese Wesen verleiten die Telepathen, allen voran Tuvok dazu, ihnen zu zeigen wie man sich wehrt (grob ausgedrückt). Und schlagen zurück. Riker sieht sich dafür verantwortlich, da er von den Jägern verantwortlich gemacht wird, das Gleichgewicht gestört zu haben und nun die Kosmozeane ungehinde die Galaxis überrennen können und Riker sucht eine Lösung auf diplomatischen Weg. Er versucht, die Quallenwesen von Farpoint dazu zu überreden, den Jägern bei ihrer Jagd zur Hand zu gehen und ihnen als lebendige Schiffe zu dienen, da die Jäger in den toten, ausgeschlachteten Geschwistern dieser Wesen rumfliegen. Gemeinsam besiegen sie nach anfänglichen Schwierigkeiten eine Gruppe von Kristallinwesen. Auch in den Reihen der Jäger tut sich Widerstand von Seiten der Traditionalisten auf und es kommt zu einem widerwilligen Verrat, der allerdings vereitelt werden kann.

Alles in allem aus meiner Sicht eine solide ST typische Dilemma Geschichte um die oberste Direktive und wenn ich das mal so sagen darf, Riker legt diese ebenso großzügig aus, wie ich in TIGERSHARK oder wie es Kirk getan hätte. Picard hätte sicher mit dem Kopf geschüttelt und wenn ich mich nicht irre, wurde so ein Gedanke seitens Riker auch in der Geschichter erwähnt. Die Charaktere kommen sehr gut rüber. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Remaner aus den ersten 2 Büchern, der in der Föderation um Asyl gebeten hat an Bord der Titan bleibt. Auch die Beziehung zwischen Riker, Troi und seiner Nummer eins Christine Vale ist nicht unkompliziert und es macht Spass, die drei zu beobachten, da Deanna ja nun nicht mehr nur Counselor ist, sondern diplomatischer Offizier und ebenfalls den Rang des Commanders bekleidet und sie obendrein noch die Frau des Captains ist, gerät Christine öfter mal mit Troi aneinander, da sie befürchtet, dass der Captain Troi bei lebensbedrohlichen Entscheidungen bevorzugt oder zu sehr beschützen will und sein Blick daher nur noch auf seine Frau anstatt auf sein Schiff und das wohlergehen seiner Crew gerichtet ist. Viel Zündstoff in einer Crew, die nur aus wenigen Menschen besteht und das ist das innovative an Titan, aber leider leider wird davon eine ganze Menge verschenkt. Und was ich davon halten soll, dass Tuvoks Frau an Bord gekommen ist und nicht so recht weiß was sie nun hier anstellen soll, weiß ich auch nicht.

Meine Benotung für dieses Buch: 3+

@ Star

Eine Frage habe ich jetzt. Am Ende von "Das Schwert des Damokles wird darauf verwiesen, dass die Abenteuer der Titan nach Destiny weitergehen. Muss ich jetzt Destiny zuerst lesen und dann mit der nächsten Titangeschichte weitermachen? Auch das ist sehr verwirrend.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 31.03.14, 18:06
Danke für die interessanten Kritiken, Belar. :) "Die Hunde des Orions" werte ich persönlich wesentlich besser, einfach, weil mir die Geschichte um das kosmozoane Leben sehr zusagt, und ich es mal schön fand, dass man nicht mit Schwarz-Weiß-Malerei an die Thematik um die Quallenfänger herangeht. Das macht das Buch sehr TNG-like. Ich kann aber auch verstehen, wenn man das nicht so spannend findet.

Eine Frage habe ich jetzt. Am Ende von "Das Schwert des Damokles wird darauf verwiesen, dass die Abenteuer der Titan nach Destiny weitergehen. Muss ich jetzt Destiny zuerst lesen und dann mit der nächsten Titangeschichte weitermachen?

Ja... und nein. Es kommt ein bisschen drauf an, wie weit du mit den anderen Relaunches bist. Destiny spielt beispielsweise nach dem DS9-Relaunch (Entsetzliches Gleichmaß ist die letzte DS9-Geschichte vor Destiny). Allzu viel wird auf DS9 in der Destiny-Trilogie nicht eingegangen, deshalb kannst du einigermaßen bedenkenlos Destiny lesen, solltest du bei DS9 noch nicht so weit sein. Und der TNG-Relaunch... nun, den zu lesen lohnt sich kaum, weil die Geschichten größtenteils mies waren, aber... wenn man sie nicht gelesen hat, wird man bei Destiny so ziemlich mitten ins Geschehen geschmissen. Aber man kommt dennoch gut mit.

Hier eine kleine chronologische Übersicht der Relaunch-Romane und der Einordnung von Destiny:


"Ein Stich zur rechten Zeit" - DS9
"Avatar 1+2" - DS9
"Der Abgrund" - DS9
"Dämonen aus Luft und Dunkelheit" - DS9
"Mission Gamma: Zwielicht" - DS9
"Mission Gamma: Dieser graue Geist" - DS9
"Mission Gamma: Kathedrale" - DS9
"Mission Gamma: hab den Titel vergessen (vierter Teil halt)" - DS9
"So der Sohn" - DS9
"Einheit" - DS9
"Die Lotusblume" - Die Welten von DS9
"Paradigma" - Die Welten von DS9
"Unvereinigt" - Die Welten von DS9
"Fragmente und Omen" - Die Welten von DS9
"Zufriedenheit wird nicht garantiert" - Die Welten von DS9
"Fall der Götter" - Die Welten von DS9
"Kriegspfad" - DS9
"Entsetzliches Gleichmaß" - DS9
"Der Seelenschlüssel" - DS9
"Heimkehr" - Voy
"Das ferne Ufer - Voy
"Old WOunds" - Voy
"Enemy of my Enemy" - Voy
"Eine neue Ära" - Titan
"Tod im Winter - TNG
"Artikel der Föderation"
"Der rote König" - Titan
"Die Hunde des Orion"  - Titan
"Widerstand" - TNG
"Quintessenz" - TNG
"Heldentod" - TNG
"Das SChwert des Damokless" - Titan
"Mehr als die Summe" - TNG
"Götter der Nacht" - Destiny
"Gewöhnliche Sterbliche" - Destiny
"Verlorene Seelen" - Destiny

"Den Frieden verlieren" - TNG
"Stürmische See"  - Titan
"Full Circle" - Voy
"A singular Destiny"
"Unworthy" - Voy
"Children of the Storm" - Voy
"Synthese"  - Titan
"The eternal Tide" - Voy
"Protectors" - Voy
"Bestien" - Typhon Pakt
"Nullsummenspiel" - Typhon Pakt
"Feuer" - Typhon Pakt
"Zwietracht"  - Typhon Pakt
"Kampf" - Typhon Pakt
usw.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 31.03.14, 18:26
@ Star

Zitat
Danke für die interessanten Kritiken, Belar. :) "Die Hunde des Orions" werte ich persönlich wesentlich besser, einfach, weil mir die Geschichte um das kosmozoane Leben sehr zusagt, und ich es mal schön fand, dass man nicht mit Schwarz-Weiß-Malerei an die Thematik um die Quallenfänger herangeht. Das macht das Buch sehr TNG-like. Ich kann aber auch verstehen, wenn man das nicht so spannend findet.

Gerne. Da hast du mich ein klein wenig missverstanden. Gerade das fand ich an der Geschichte auch sehr toll. Vorallem die Tatsache, dass sie die Quallen wieder aufgegriffen haben. Spannend fand ich die Geschichte auf jeden Fall. Hab ich wohl vergessen so zu vermitteln. Sorry.

Zitat
Ja... und nein. Es kommt ein bisschen drauf an, wie weit du mit den anderen Relaunches bist. Destiny spielt beispielsweise nach dem DS9-Relaunch (Entsetzliches Gleichmaß ist die letzte DS9-Geschichte vor Destiny). Allzu viel wird auf DS9 in der Destiny-Trilogie nicht eingegangen, deshalb kannst du einigermaßen bedenkenlos Destiny lesen, solltest du bei DS9 noch nicht so weit sein. Und der TNG-Relaunch... nun, den zu lesen lohnt sich kaum, weil die Geschichten größtenteils mies waren, aber... wenn man sie nicht gelesen hat, wird man bei Destiny so ziemlich mitten ins Geschehen geschmissen. Aber man kommt dennoch gut mit.

Hier eine kleine chronologische Übersicht der Relaunch-Romane und der Einordnung von Destiny:


"Ein Stich zur rechten Zeit" - DS9
"Avatar 1+2" - DS9
"Der Abgrund" - DS9
"Dämonen aus Luft und Dunkelheit" - DS9
"Mission Gamma: Zwielicht" - DS9
"Mission Gamma: Dieser graue Geist" - DS9
"Mission Gamma: Kathedrale" - DS9
"Mission Gamma: hab den Titel vergessen (vierter Teil halt)" - DS9
"So der Sohn" - DS9
"Einheit" - DS9
"Die Lotusblume" - Die Welten von DS9
"Paradigma" - Die Welten von DS9
"Unvereinigt" - Die Welten von DS9
"Fragmente und Omen" - Die Welten von DS9
"Zufriedenheit wird nicht garantiert" - Die Welten von DS9
"Fall der Götter" - Die Welten von DS9
"Kriegspfad" - DS9
"Entsetzliches Gleichmaß" - DS9
"Der Seelenschlüssel" - DS9
"Heimkehr" - Voy
"Das ferne Ufer - Voy
"Old WOunds" - Voy
"Enemy of my Enemy" - Voy
"Eine neue Ära" - Titan
"Tod im Winter - TNG
"Artikel der Föderation"
"Der rote König" - Titan
"Die Hunde des Orion"  - Titan
"Widerstand" - TNG
"Quintessenz" - TNG
"Heldentod" - TNG
"Das SChwert des Damokless" - Titan
"Mehr als die Summe" - TNG
"Götter der Nacht" - Destiny
"Gewöhnliche Sterbliche" - Destiny
"Verlorene Seelen" - Destiny
"Den Frieden verlieren" - TNG
"Stürmische See"  - Titan
"Full Circle" - Voy
"A singular Destiny"
"Unworthy" - Voy
"Children of the Storm" - Voy
"Synthese"  - Titan
"The eternal Tide" - Voy
"Protectors" - Voy
"Bestien" - Typhon Pakt
"Nullsummenspiel" - Typhon Pakt
"Feuer" - Typhon Pakt
"Zwietracht"  - Typhon Pakt
"Kampf" - Typhon Pakt
usw.

DS9 habe ich durch und Titan bis "Damokles", alles weitere habe ich noch nicht gelesen, ebensowenig den Seelenschlüssel von DS9, der noch relativ neu ist oder? Ich glaube das ein oder andere fehlt mir noch auf meinem Reader.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 01.04.14, 15:31
DS9 habe ich durch und Titan bis "Damokles", alles weitere habe ich noch nicht gelesen, ebensowenig den Seelenschlüssel von DS9, der noch relativ neu ist oder?

Ja, aber der spielt für "Destiny" auch keine Rolle. Auf DS9 wird in der Trilogie sowieso kaum eingegangen - lediglich Ezri ist wichtig. Von daher schadet es nicht ihren Wechsel in die Kommandoebene zu kennen, und das tust du ja jetzt. Ferner ist es ganz nett, wenn man noch mit Figuren wie Bowers oder Leishman vertraut ist. Also wenn du sehr neugierig bist und den TNG-Relaunch so weit überspringen möchtest... könntest du im Prinzip direkt mit Destiny beginnen. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 01.04.14, 17:41
Ich hab Destiny bereits begonnen und bisher gefällt es mir sehr. Was ich allerdings echt etwas seltsam finde ist, dass Ezri Captain ist. Bowers kenne ich bereits aus DS9, nur Leishman sagt mir noch nicht viel.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 03.04.14, 13:13
Also eins muss man den Verantwortlichen lassen: Meiner Meinung nach haben einige der ST-Bücher mehr als nur gute Titel!

"Fragmente und Omen" - Die Welten von DS9
"Zufriedenheit wird nicht garantiert" - Die Welten von DS9
"Fall der Götter" - Die Welten von DS9
"Entsetzliches Gleichmaß" - DS9
"Tod im Winter - TNG
"Der rote König" - Titan
"Quintessenz" - TNG
"Götter der Nacht" - Destiny
"Gewöhnliche Sterbliche" - Destiny
"Den Frieden verlieren" - TNG
"Full Circle" - Voy
"Nullsummenspiel" - Typhon Pakt

...finde ich ziemlich gut!
Vor allem "Entsetzliches Gleichmaß" ist eingrandioser Titel!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 10.04.14, 15:06
Die folgenden beiden Bücher hätte ich wohl nicht gelesen, wenn ich letzte Woche auf dem Weg zum Supermarkt nicht zufällig in den Einflussbereich einiger Gravitationsstrudel geraten und mir selbst begegnet wäre. Mein zukünftiges, schlecht gekleidetes Ich, machte sich sogleich über meinen Kleidungsstil lustig, empfahl mir aber auch diese Bücher, weil wir irgendwie auf das Thema gekommen waren werden sind. Oder so.


(http://s1.directupload.net/images/140410/qcu9xp7q.jpg)

TOS - No Time Like the Past
Die Crew der Voyager staunt nicht schlecht, als sie einem mysteriösem Signal zu einem verlassenen Planetoiden folgen, und dort in einem Canyon das in Stein gemeißelte Gesicht James T Kirks vorfindet - der Eingang zu einer Grabkammer. Könnte das seine letzte Ruhestädte sein? Als ein Außenteam die Gruft erforscht, setzt Neelix in seiner Schusseligkeit irgendeinen Mechanismus in Gang, der alle bis auf Seven zusammenbrechen lässt. Im Versuch Hilfe zu holen, findet sich Seven aber plötzlich ganz woanders wieder - nämlich in der Vergangenheit im Alpha Quadranten, und die einzigen, die ihr helfen können, das Rätsel zu lösen und wieder nach Hause zurückzukehren, sind ausgerechnet Captain Kirk und die Enterprise...

Je nachdem, wie man so zu Star Trek und den Romanen steht, hört sich die Buchbeschreibung entweder total bescheuert, oder total spaßig an. Nachdem ich den Roman gelesen habe, kann ich getrost sagen... Die Geschichte ist beides. Romanautor Greg Cox verliert auch gar nicht viel Zeit, sondern katapultiert einen direkt ins Geschehen, und Seven in die Vergangenheit, und schon ist man mittendrin in einer Schnitzeljagd nach den Teilen einer Zeitmachine, die Seven und die Enterprise-Mannen zu einigen Welten zurückführt, auf denen Kirk bereits war. Es geht in die Vergangenheit von Cheron, zur Gründung von Vaal, und zurück zum Atavachron. Selbstverständlich wird man unterwegs von Orionern gejagt, die Seven aufgrund ihres Wissens über zukünftige Ereignisse in die Finger kriegen wollen. Es klingt bekloppt, und das ist es auch, aber gleichzeitig fängt die Geschichte den unvergleichlichen TOS-Charme perfekt ein und wird so flott und unterhaltsam vorangepeitscht, dass man gar nicht anders kann, als weiterzulesen. Irgendwie ist dann auch einfach alles drin: ein Commissioner, der Kirk Probleme macht, die Redshirts, die spätestens fünf Minuten nach ihrem Auftritt auch gleich wieder weggezappt werden, die liebevollen McCoy-Spock Kabbeleien, und natürlich der Moment, in dem Kirk sein Hemd verliert. Das ganze wird mit einem perfekten Gespür für die Charaktere, und einem ordentlichen Augenzwinkern vorgetragen. Dazu gibt es noch spannende Action und herzerwärmende Momente, weil es fast schon rührend ist, wie sich die Enterprise-Mannen um Seven kümmern.

Das Ganze ist natürlich ein bisschen (viel) Fan-Wank, aber es funktioniert. Langeweile kommt jedenfalls keine auf und ich habe das Buch auch regelrecht verschlungen. Lediglich das Ende, also die Auflösung des Rätsels um die Zeitmaschinenkomponenten und der Felsstatue, sind eher enttäuschend, weil das alles auch recht schnell abgehandelt wird und eher 08/15 ist. Ich hätte etwas... cleveres erwartet. Spätestens hier wurde klar, dass lediglich die Reise das Ziel und alles andere nur ein McGuffin war. Trotzdem, vor allem, weil das 24. Jahrhundert in den Romanen so furchtbar grimmig und ernst geworden ist, hat mir das lockere "No Times like the Past" viel Freude bereitet.
Für Fans von TOS, und Seven, auf jeden Fall empfehlenswert!




(http://s14.directupload.net/images/140410/owsdaewq.jpg)

Department of Temporal Investigations - Watching the Clock
Sie agieren im Hintergrund, werden nicht befeiert, von vielen für Spielverderber gehalten, und auch nach eigener Aussage sind sie nichts weiter als Bürokraten - und doch stellen sie irgendwie die wahren Helden dar, weil die Zeitlinie nur von ihnen geschütz wird; das sind die Agenten der Abteilung für Temporale Untersuchungen. Und obwohl nicht Abenteuer sondern Ordnung auf ihrer Agenda steht, ist ihr Leben alles andere als langweilig - was auch Dulmur und Lucsly einmal mehr feststellen müssen, verdichten sich doch die Anzeichen, dass das ausgehende 24. Jahrhundert nicht nur zu einer weiteren Front des temporalen kalten Krieges, sondern vielleicht sogar zum Ort(Zeit) seiner Entscheidungsschlacht zu werden droht...

In der DS9-Episode "Immer die Last mit den Tribbles", hatten sie nur rund drei Minuten screentime - die Agenten Dulmur und Lucsly. Für Autor Christopher L. Bennett war das anscheinend mehr als genug, um nicht nur diesen beiden Herren, sondern dem ganzen DTI ein Gesicht zu geben und ihnen eine Geschichte auf den Leib zu schneidern. Was folgt ist eine der kreativsten und ehrgeizigsten Trek-Romane der letzten Jahre!

In der ersten Hälfte des Buches gibt es noch keine stringente Geschichte. Stattdessen folgen wir dem Leben einiger Agenten, zeigen wie sie zum DTI kamen, was das DTI überhaupt ist, wie es operiert und warum alle Zeitreisen irgendwie mit der Enterprise zu tun haben. Das ist - wie üblich bei Bennett - gut geschrieben und auch super recherchiert, weshalb kaum auffällt, dass das Geschehen an diesem Punkt noch gar keine Relevanz besitzt, außer dem, uns die Organisation näherzubringen.

Das ändert sich dann in der zweiten Hälfte, in der sich die Geschichte aufsplittet. Einerseits geht es um Neu-Agentin Teresa Garcia, die mit ihrem Partner Ranjea zur "Achse der Zeit" reist, eine Sphäre im Raum, die als eine Art Nexus in andere Epochen führt. Verwaltet wird das alles auf einer Raumstation innerhalb der Achse, die sämtliche Verwaltungseinheiten aus der Zukunft und der Vergangenheit zusammenbringt - was natürlich für Zündstoff sorgt. Die Handlung ist sehr phantasievoll, aber auch etwas störend. Bennett hat seinen Roman damit zu vollgepackt, und obwohl die Handlung um die Achse der Zeit letztendlich nicht schlecht ist, so lenkt sie zuweilen doch viel zu stark von der eigentlichen Haupthandlung ab: nämdlich der neuen Front um den Temporalen kalten Krieg.

Die Erwähnung des TCWs hat mich erstmal aufstöhnen lassen, aber Bennett macht viel richtig und schafft es, den TCW sinnig(!) darzustellen und die Motivation des Future Guys und der anderen Parteien zu erklären und gekonnt mit dem übrigen Canon zu verweben. So macht nach der Lektüre vieles aus "Enterprise" plötzlich Sinn. Alleine dafür hat der Roman schon Lob verdient - und hier weiß die Trek-Lit dann auch ganz das einzulösen, was man von ihr erwartet: Lücken füllen, antworten geben, wo nur Fragen waren, Verbindungen herstellen wo keine waren... eben das Gewebe des Trek-Universums verdichten.

Im furiosen Finale, in dem mehrere Zeigagenturen mit teils unterschiedlichen Motivationen und mehreren Agenten aufeinander treffen, artet das Geschehen zwar zuweilen etwas aus, aber es ist dennoch spannend und äußerst clever konstruiert. Doch Bennett macht noch viel mehr! Expertenhaft gelingt es ihm wie keinem anderen wirklich sämtliche Zeitreisegeschichten aus Star Trek absolut glaubhaft in Relation zueinander zu setzen und sie alle unter einen Hut zu bringen, wobei nicht nur Zeitreisen aus den Serien, sondern auch aus den Romanen udn Begleitprojekten behandelt werden - inklusive Destiny und die Borg-Bedrohung (selbst die Fanfiction "Final Frontier" wird erwähnt).

Leicht zu lesen ist das aber nicht unbedingt, denn Bennett - ganz der Physiker - klotzt nicht, sondern bringt harte und reale Wissenschaft auf den Tisch und setzt bei seinem Publikum auch eine gewisse Kenntniss der physikalischen Zusammenhänge voraus. So wird einem die Quantentheorie so derbe um die Ohren gepfeffert, dass mir schon nach zwanzig Seiten ordentlich der Kopf brummte - und ich kann nicht sagen, dass sich das auf den nächsten 300 Seiten geändert hätte. Ich würde auch lügen, wenn ich behaupte, dass ich alles verstanden hätte. Es lohnt sich durchaus, wenn man sich Notizen macht, und ein bisschen recherchiert. Aber ich bin kein Physiker und offenbar ganz Janeway - ich hatte die Geduld gar nicht. Leichter Lesestoff ist "Watching the Clock" also nicht unbedingt. Das tut dem Unterhaltungswert aber kaum einen Abbruch, denn zum Glück gibt es ein Gegengewicht: Die Charaktere.

Vor allem das Duo um den lockeren und sanften "Detektiv" Marion Dulmur und dem steifen aber extrem loyalen Garriff Lucsly ist unwahrscheinlich liebenswürdig und absolut genial. Sie beherrschen jede Szene in der sie sind und können sich, wie ich finde, problemlos in die Reihen der ganz großen Pairings wie Kirk/SPock oder Holmes/Watson einreihen. Aber auch die anderen Agenten sind sympathisch und versprühen hinter der biederen Fassade des Bürokratendaseins viel Wärme, sodass einem die ganze Abteilung recht schnell ans Herz wächst. Es freut mich daher zu lesen, dass es bereits einen weiteren Roman gibt, und noch mehr folgen könnten.

Ich finde es auch schön, diese andere Perspektive auf das Leben in der Föderation mal kennenzulernen. Hier stehen nicht die großen Raumschiffcaptains mit ihrer Cowbloydiplomatie im Fokus, sondern die kleinen Leute, die die Drecksarbeit aufräumen und dabei ihre eigenen Abenteuer erleben - und die sind ganz und gar nicht langweilig. Zuweilen erinnert das alles ein wenig an die Men in Black, wenn auch nicht so aufgebauscht. Das ist aber auch irgendwo wieder ein Kritikpunkt, denn der Geschichte fehlt so ein bisschen das gewisse "Umpf", die Dichte eben, die alles noch etwas spannender macht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Dafür entschädigt das überraschende und absolut perfekt Ende.

Alles in allem ist "Watching the Clock" ein ganz erstaunlicher Roman, den man jedem Empfehlen kann, der Zeitreisen mag und einen offenen Blick für die Abenteuer fernab der großen Helden übrig hat. :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 10.04.14, 16:05
Hey Rene,
danke für deine aufschlussreiche REzension.
Der Zeitreiseroman trifft genau mein Interesse.

Du weist nicht zufällig, ob dieser auch in Deutsch schon erhältlich ist?

Greez

David
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 10.04.14, 17:48
Der Zeitreiseroman trifft genau mein Interesse.

Äh... sind beides Zeitreiseromane. Mehr oder weniger jedenfalls :Ugly

Und nein, keiner von denen ist auf Deutsch erhältlich und - zumindest in den nächsten 9 Monaten - ist auch offenbar keine Übersetzung geplant. "No Times like the Past" kann man aber auch problemlos im Original lesen. Cox schreibt leicht verständlich. Bei "Watching the Clock" wird es etwas schwieriger, weil Bennett viel Fachsprache verwendet, aber davon abgesehen gehts eigentlich.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 10.04.14, 17:50
Hm,... ich kann auch auf Englisch lesen.
Vielleicht hätte ich meine Frage anders stellen sollen:
Kann ich die Bücher in Deutschland erhalten oder übr Internet, ohne Paypal & Co. nutzen zu müssen?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 11.04.14, 17:18
Danke für die Vorstellungen, Star.

Das Cover von "Watching the clock" ist jedenfalls schon mal richtig genial! Ich glaube, das ist mit das beste, was ich auf dem Sektor seit langem gesehen habe!
Ich weiß nicht, was ich von der Geschichte halten soll, wobei die Mehrzahl dessen, was Du da so beschrieben hast, auf mich jetzt einen sehr, sehr guten Eindruck hinterlassen hat - allem voran die "Achse der Zeit". Das erinnert mich ein bisschen an das, was ich in "Neochrom" gemacht habe.
Dass man aus dem TCW noch etwas formen konnte, gefällt mir, weil ich da nach ENT auch noch recht optimistisch war. Ganz so furchtbar musste das Konzept nämlich gar nicht sein.
Und wenn mehr Physik in der Thema kommt, ist das doch eigentlich ideal! ST krankte meiner Meinung nach ein wenig daran, dass man Physik ja auftauchen ließ, aber viel zu unbedarft, sorglos.

"No time like the past" klingt an sich ganz lustig :) Ein wenig abschrecken würde mich glaube ich dieser Parforceritt durch all die Stationen, die wir schon aus ST kennen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 28.04.14, 17:02
Vorsicht, Spoiler!


(http://s7.directupload.net/images/140428/temp/xxvkiwym.jpg)

Typhon Pact 6 - Schatten
Zwar konnte man das Raumschiff des Typhon Pakts aufhalten, das in den Gamma-Quadranten gereist war, um Komponenten für die wertvolle Slipstream-Technologie vom Dominion zu stehlen, doch der Preis war hoch: DS9 wurde von in den Fusionsreaktoren versteckten Bomben zerstört und obwohl es Captain Ro gelang, viele der Zivilisten zu evakuieren, wurden doch mehr als Tausend Todesopfer gefordert. Föderations-Präsidentin Bacco ist außer sich, bricht jegliche Friedensverhandlungen mit den Romulanern ab und lässt die Flotte mobilisieren. Nun liegt es ausgerechnet an Praetorin Kamemor, die keine der Geheimmissionen sanktionierte, einen zu Weg finden, einen Quadranten-umspannenden Krieg zu verhindern - doch Splitterparteien in ihrem Senat und im Typhon Pakt initiieren bereits den nächsten Plan, um die Föderation in die Knie zu zwingen...

Weiterhin, nichts neues im Alpha-Quadranten. Wir erinnern uns: Militante Einflüsse im Typhon Pakt sehen sich von der Slip-Stream-Technologie der Sternenflotte bedroht, weil die ja zu Erstschlag-zwecken genutzt werden könnte (denn die Föderation ist ja total bekannt für solch listige Sachen). Also hat man in "Nullsummenspiel" versucht, die Baupläne zu stehlen und einen eigenen Prototypen zu bauen, was von Sternenflotten-Agenten (Bashir, Sarina Douglas) verhindert werden konnte. Angepisst darüber, haben sich die Romulaner in "Heimsuchung" mit den Tzenkethi zusammengetan, um eine Geheimmission in den Gamma-Quadranten durchzuführen, weil man jetzt irgendwie und aus heiterem Himmel auf den Trichter gekommen ist, dass man den Slip-Stream-Antrieb wohl nur mit Dominion-Schiffen realisieren kann (vorher ging es auch ohne, aber egal). Das ging irgendwie schief und DS9 kaputt - whoops. Sorry. Kommt nicht wieder- äh, noch einmal vor.

Denn nun, in "Schatten" dachte man sich wohl, na ja, alle guten Dinge sind halt Drei, also versuchen wir doch dieselbe Scheiße nochmal, nur dass man jetzt nicht mehr durch das bajoranische Wurmloch in den Gamma-Quadranten gelangen kann (Eingang zu schwer bewacht), sondern sich einfach mal eben ein eigenes Wurmloch bastelt, das man einfach irgendwie an das bajoranische Wurmloch drankoppelt. Das scheinen auch alle Verschwörer im Typhon Pakt für eine verdammt gute Idee zu halten, die den Aufwand total wert ist, und darüber vergisst man dann auch gerne, dass so ein künstliches Wurmloch ja eigentlich eine viel gruseligere Erstschlag-Waffe ist, aber egal. Wird schon keiner merken. So weit so blöd.

Damit die Drama-Schraube noch ein Stück angezogen wird, macht nun Föderationspräsidentin Bacco einen auf Stur, das Dominion wird als mögliche neue Bedrohung (Allianz mit dem Typhon Pakt?) wieder ausgepackt, Sisko ist immer noch auf Jammerkurs weil die Propheten ihm ja sagten, er würde mit Kasidy an seiner Seite unglücklich sein, was ihn dazu bewegt, sich von ihr zu trennen und... nun ja, trotzdem unglücklich zu sein, Bashir fällt in eine Sinnkriese, weil seine Freundin Sarina die Bombenlegerin sein könnte, nur, dass sie es dann doch nicht war, wovon er auch direkt wieder überzeugt ist, uuuuund irgendwo in dem ganzen Story-Wust ist ja auch noch die neue Raumstation, die man mal eben aus dem Boden stampft, aber das, und der Verlust von DS9 sind relativ wurscht, weil ja bald krie-hieg drohen könnte. KRIEHIEG! RHAAAA Immerhin steht der Zeiger schon zu Beginn der Geschichte SO sehr auf Kurz vor Zwölf, dass wir eigentlich schon lange nach Mitternacht haben. Und das Buch ist so affi- dramatisch, dass der Zeiger im weiteren Verlauf der Handlung NOCH VIEL KÜRZER vor zwölf steht, und... ja, man hört es bereits heraus, ich fand den Roman trotz geopolitischer Umwälzungen, trotz großer Entwicklungen und trotz guter Ansätze eher bescheiden. Bestenfalls. Man kann es nicht anders sagen, aber DS9 wurde an die Wand gefahren. Daran ist dieser Roman nicht alleine schuld, aber er trägt auch nichts zur Verbesserung der Lage bei.

Das sicherste Anzeichen dafür, dass hier etwas faul ist, ist folgendes: Es geschieht eine ganze Menge, und auch eine ganze Menge Großes, und dennoch fühle ich nichts. Die letzten beiden Einträge von David R George wussten mich emotional überhaupt nicht mehr anzusprechen. Wenn man mal auf den DS9-Relaunch zurückblickt, dann hat alles ganz fantastisch angefangen. "Avatar" hat sich einfach angefühlt wie DS9. Hat es wirklich. Die Charaktere hatten tolle Handlungsstränge, die Ergänzungen zur Crew waren sinnig, gut durchdacht und bekamen eine Menge Raum zur Entfaltung. Es hat sage und schreibe 18 Romane gedauert, um etwa ein Jahr Stationszeit zu füllen, was natürlich den positiven Nebeneffekt hat, dass man wirklich Zeit hatte, um in diese Welt einzutauchen.

Seit dem Typhon Pakt haben wir aber einen Sprung von über sieeeeeeben Jahren gemacht, und das nur in den letzten vier Büchern! Ein völlig anderes Extrem. Nun bin ich mir natürlich im klaren darüber, dass die achte Staffel mit ihren vielen Romanen ein ziemlicher Luxus war, dessen Wiederholung ich nicht erwarten kann. Aber ich kann doch wenigstens erwarten, dass ich in den Romanen, die gerade kommen, wenigstens nichts missen muss, und doch wird alleine in Schatten schon wieder - in kleinen Ettappen - über ein Jahr im Schnelldurchlauf durchenudelt. Dadurch wird letztendlich auch die Zerstörung von DS9 obsolet und zu einer Nebensache.

Warum? Weil wir in den letzten Romanen überhaupt keine Zeit mehr auf der Station verbracht haben - und mit den Charakteren sowieso nicht. Es sind ja ohnehin nur noch Ro, Bashir, Prynn und Quark da. Quark hat eine Szene pro Buch bekommen. Prynn wurde wieder zum nervigen Anhängsel ihres komatösen Vaters. Bashir hat einen Handlungsstrang bekommen, der gar keiner wahr und Ro... na ja, Ro war zunächst recht gut, ist dann aber auch unter den Tisch gefallen. Blackmer kam in "Sachtten" gar nicht mehr vor und der langhaarige da auf der Defiant wurde niedergemacht. Bei den anderen habe ich mir schon gar nicht mehr die Namen gemerkt. Am Ende steht eine neue Station und George versucht ein schönes "Jetzt ist alles wieder gut"-Gefühl zu erzeugen, aber das ist total fake. Es ist unverdient, weil es niemanden zu kümmern scheint, dass die alte Station in die Luft geflogen ist. Mehr noch, die Charaktere kommentieren, dass man das alte Ding eh nicht vermissen wird. Aha. Tolle Wurst. Als Kira am Ende der achten Staffel wieder der Kirche beitreten durfte, das hat Resonanz erzeugt (bei mir), weil man ihr solange beim Stolpern zusehen musste, und es war ein wichtiger Schritt für sie. In Schatten fühlen sich Auflösungen eher an wie "So, wäre der Punkt auch abgehakt."

DS9s Zerstörung wird aber eh nur als so eine Art WTC-genutzt, damit man noch mal ein bisschen einen auf "aaaah, Krieg" machen kann, was aber schon wieder völlig unglaubwürdig war, weil man eh weiß, dass die Föderation keine Kampfhandlungen führen wird. Ich meine... sie bekam gerade eine ihrer wichtigsten Stationen unterm Arsch weggebombt, und außer ein bisschen gekeife einer Präsidentin, die ICH nicht mehr wiedererkenne, ist nix passiert. Trauer der Überlebenden? Fehlanzeige. Innerhalb von ein paar Büchern hat sich das Muster einfach zu oft wiederholt: Typhon Pakt intregiert, Sternenflotte geht dagegen an, Typhon Pakt intregiert erneut, Sternenflotte geht dagegen an, bla. Gibt es nix interessanteres zu erzählen? Zum Beispiel... etwas über die Charaktere auf DS9, sodass man sich wieder für sie interessieren könnte?

Also nein, das war ein Satz mit X. Da hilft auch der gute Teil mit den Benny Russel-Visionen nicht mehr, und auch das Finale von Kira und Vaughn kann den Rest der Geschichte nicht über die Durchschnittlichkeit hinweghieven. George wiederholt sich dafür zu oft, füllt viele Seiten mit kaum Inhalt, erzählt und erzählt, zeigt aber wenig (Show, don't tell ist immer noch eine Maxime, oder?). Im verzweifelten Bestreben Dramatik aufkommen zu lassen und politisch zu sein (was ich eigentlich begrüße), bläst er seine eigene Geschichte viel zu stark auf, lässt dabei ganze Storybögen unter den Teppich fallen, vereinfacht, verwurstet, verfranst sich. Eigentlich kein Problem - lieber zu viel Story als zu wenig, aber ich fand es diesmal auch nicht gut geschrieben. Den Dialogen mangelt es durchgehend an Spritzigkeit, dafür sind sie angereichert mit Pathos, Kitsch, und dem Durchkauen der ewig gleichen Dinge. So spricht kein Mensch.

Fazit: "Schatten" bietet wenig neues und schlägt nur einen weiteren Nagel in DS9s Sargdeckel. Aber Totgeglaubte leben länger - vielleicht weiß ja ein anderer Autor die Serie wieder auf Kurs zu bringen. Es wäre wünschenswert, aber optimistisch bin ich nicht. Bis dahin ist man mit anderen Romanen besser bedient - es sei denn, man mag Drama, wo eigentlich keines ist.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: CaptainCalvinCat am 28.04.14, 17:20
Sagen wir mal so - wenn "Show, don't tell" immer noch eine Maxime ist, müssten einige als Klassiker gehandelte Filme etwas zurückrudern. Nehmen wir mal vollkommen wahllos ein Beispiel: Reservoir Dogs. Es wird gesagt, dass der eine Typ da vollkommen durchgedreht ist - gezeigt wird davon nix.
Ich meine, es is nicht so, dass wir unbedingt das ganze Rumgeballer sehen müssen, aber das "wie kommt es dazu?" wäre schon interessant gewesen. Wieso dreht die Type da vollkommen durch, wie kommt es dazu, wer sind die Akteure und haben die anderen farbenfrohen Gentlemen einfach mitgeballert? Wieso haben sie ihre Waffen nicht auf den Durchdrehenden gerichtet und gesagt "Kollege, es reicht!"
Und wie mir in einem englischsprachigen Forum entgegengehalten wurde: There's nothing wrong with telling over showing. It's not a sacred rule that must never, under any circumstances, be broken.
Also - offenbar isses nicht mehr eine großartige Maxime.

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 28.04.14, 22:24
Zum Thema "show, don't tell" - denn den Review werde ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen :)
Ich würde das auch nicht zu absolut sehen (vor allem, weil ich die Befürchtung habe, inzwischen selbst mehr zu "tellen" als zu "showen" ;) :))).
Ich glaube, oft kann man das auch sinnvoll nutzen. Das Beispiel der Mauerschau etwa: Effektvolle Distanz könnte man das nennen. Und wenn mir eine Figur von Vorgängen oder von einer anderen Figur berichtet, sagt die Art und Weise wie das geschieht und ob es sich als (nur teilweise) richtig oder gar (wenigstens teilweise) falsch erweist ja auch einiges über die erzählenden Figur oder die vielschichtigen Verflechtungen der Vorgänge ab, die gar nicht anders als subjektiv erfahrbar sein könnten...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: CaptainCalvinCat am 29.04.14, 18:19
Ich hab mir das Buch heute mal zugelegt - also "Schatten" - und werd es mir die Tage mal genauer zu gemüte führen. ^^
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 30.04.14, 18:26
Zum Thema "show, don't tell" - Ich würde das auch nicht zu absolut sehen

Äh, ich auch nicht. Habe ich aber auch nicht behauptet? Mein Punkt war auch eher der, dass acht Jahre DS9-Geschichte übersprungen wurden, acht Jahre in denen außerordentliche Umwälzungen stattfanden - auch und vor allem unter den Charakteren - , die jetzt aber höchstens so im Vorbeigehen "ach und da war ja noch" erwähnt werden, während die eigentliche Geschichte des Romans nur die dritte, künstlich langgezogene Variante des gleichen Plots in Folge ist (Typhon Pakt stiehlt Slipstream-Technologie).

Neueinsteigern wird es egal sein. Langzeitleser werden aber eher vor den Kopf gestoßen. Ich persönlich hätte lieber ein paar Lücken gefüllt bekommen. Es würde den Charakteren auch gut tun, aber das ist natürlich nur meine Meinung. Die muss keiner teilen ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: CaptainCalvinCat am 30.04.14, 18:49
Naja, es waren deine Worte: "Show, don't tell ist immer noch eine Maxime, oder?"
Und da wollt ich nur mal kurz festgehalten haben: "Nö, nich mehr sooo sehr." ^^
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 01.05.14, 13:36
Zum Thema "show, don't tell" - Ich würde das auch nicht zu absolut sehen

Äh, ich auch nicht. Habe ich aber auch nicht behauptet?
Wohl nicht, aber das kann ich nicht sagen, weil ich die Rezension noch nicht gelesen habe ;) :D Es war von mir nur ein allgemeines Statement zum Thema "show, don't tell".
Zum Rest kommt dann mehr von mir, wenn ich die Vorstellung von "Schatten" gelesen haben werde :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 03.05.14, 12:14
(http://s14.directupload.net/images/140503/ixh7osjn.jpg)

Department of Temporal Investigations - Forgotten History
Als plötzlich das schwer beschädigte, und offensichtlich aus der Vergangenheit stammende "DTI: Zeitschiff NX-02" innerhalb einer temporalen Anomalie auftaucht, steht das DTI vor einem Rätsel; denn die Abteilung hatte nie ein Zeitschiff. Um Licht in das Mysterium zu bringen, müssen die Agenten nicht nur tief in den Archiven graben und zur Gründung der Abteilung zurückgehen, sondern auch zu einer näheren Beleuchtung Captain Kirks, der anscheinend - mal wieder - seine Finger im Spiel einer vergessenen Vorgeschichte hatte...

So ganz korrekt war mein Review zum ersten DTI-Roman dann doch nicht. Behauptete ich damals noch, "Watching the Clock" behandle so ziemlich jede Zeitreisegeschichte, die es in Star Trek jemals gegeben hätte, wurde eine Ära größtenteils ausgespart: die von Captain Kirk. Das ein oder andere Abenteuer wurde zwar auch in "Watching the Clock" bereits angerissen, aber erst in der Fortsetzung "Forgotten History" macht sich Bennett die Mühe auch die letzten noch ausstehenden temporalen Ereignisse aufzurollen (Teilweise auch aus TAS und den Romanen) - und zusammen in Verbindung zu bringen und mit der Entstehungsgeschichte des DTIs zu verknüpfen. "Forgotten History" ist somit Sequel als auch Prequel zugleich. Das hat Vor-, aber leider auch Nachteile.

Die Geschichte ist diesmal wesentlich geradliniger, unaufgeregter und kürzer als im Vorgänger - dadurch aber auch weniger komplex und bei weitem nicht so episch oder spannend, was generell nicht schlimm ist. Bennett hat eben schon so viel in den ersten Roman gestopft, dass der zweite zwangsläufig im Vergleich abfallen musste. Schade ist allerdings, dass der Roman auf der Charakterebene deutlich den Kürzeren zieht. Die in "Watching the Clock" liebgewonnenen Figuren wie Dulmer und Lucsly oder Garcia und Ranjea kommen diesmal nur am Rande vor, in einer deutlich untergordneteren Rolle - der Großteil der Handlung konzentriert sich in Rückblenden auf die Kirk-Zeit. Zwar gibt es auch hier neue Figuren, aber die sind weit weniger liebenswürdig, was dem Roman die Wärme des ersten Teils raubt.

Auf gelungene Momente muss man dennoch nicht verzichten - gerade das Ende, in dem Lucsly auf seine persönliche Nemesis trifft, und eine Lektion in Sachen Heldenverehrung/verdammung erfährt, und lernen muss, dass Geschichte - selbst die unveränderte - so manches in den falschen Kontext bringt, und dass dennoch viele Mystifizierungen ihren Sinn haben, ist gut gemacht.

Fazit: "Forgotten History" fällt sehr viel kleiner, ruhiger, aber daher leider auch weniger spaßig aus, als der Vorgänger, zumal diesmal das DTI selbst im Vordergrund steht, nicht die Charaktere. Dennoch ist "Forgotten History" ein gut geschriebener, erneut erstklassig recherchierter Roman, der einmal mehr Lücken füllt und Verbindungen zwischen bisher zufällig erscheinenden Ereignissen herstellt, und somit vor allem für Fans von TOS, Zeitreisegeschichten und dem DTI interessant sein dürfte.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 03.05.14, 20:54
@Star: Was ich dich mal fragen wollte:

Du scheinst ja jetzt schon den einen oder anderen Roman über die Temporale Behörde gelesen zu haben.
Was hältst du im Allgemeinen von dieser Reihe und würdest du sie mir empfehlen?

Ich schätze jedoch, dass es fast unmöglich sein wird, die Romane auf absehbare Zeit in Deutschland/auf Deutsch zu bekommen, aber man soll ja nie "nie" sagen.

Daher würde ich mich über deine Meinung im Allgemeinen über diese Reihe freuen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 03.05.14, 22:50
Eine Reihe ist es noch nicht. Bisher gibt es nur zwei Bücher: "Watching the Clock" und "Forgotten History". Ein dritter Roman mit dem Titel "The Collectors" ist aber vor kurzem für Ende des Jahres angekündigt worden. Federführend für die Reihe ist Christopher L. Bennett, der auch schon Romane wie "Die Hunde des Orion" "Stürmische See" oder "Mehr als die Summe" geschrieben hat - alle auf Deutsch erhältlich.
"Watching the Clock" fand ich wirklich bemerkenswert. "Forgotten History" sackt im Vergleich zum ersten Teil etwas ab, war aber immer noch ordentlich. Ich denke, dir könnten die Romane auch gut gefallen. Bennett ist einer der wenigen Autoren - wenn nicht sogar der einzige, der größtenteils auf Gewalt verzichtet und stattdessen Wissenschaft und Erforschung in den Vordergrund stellt. Auf Action muss man aber auch nicht verzichten. Er hat nur manchmal die lästige Angewohnheit in Kitsch abzurutschen, aber das war bei den beiden DTI-Romanen eher nicht der Fall.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 03.05.14, 23:24
Danke für die ausführlichen Infos.
Ich werde mal die Tage auf Amazon schauen, ob ich sie da bekommen kann.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 08.05.14, 20:18
(http://s14.directupload.net/images/140508/dnimmshu.jpg)

Star Trek - Ex Machina
Die Erde ist gerettet, die Bedrohung durch V'Ger abgewandt. Heldenhaft kommt sich das Trio der Enterprise trotzdem nicht vor. Kirk ist voller Selbstzweifel und fragt sich, was er Decker angetan hat, und ob die Enterprise überhaupt noch der richtige Platz für ihn ist, war die Mannschaft doch eigentlich an einen anderen Kommandanten geeicht. Spock steht durch den Abbruch des Kohlinars als Witzfigur da und McCoy findet sich als alter Landarzt weder mit der neuen Technik, noch mit den Aliens in der Crew zurecht und denkt - erneut - an Rücktritt.

Gerade in dieser schwierigen Zeit kommt es zu Anschlägen auf dem Planeten Lorina, wo vor etwas über einem Jahr der Komet Yonada nach einer schier unendlich langen Zeit sein Ziel erreicht hat. Kirk und seine Crew brechen auf, um Natira - Herrin der Fabrini - zur Seite zu stehen. Doch nicht alle Fabrini sehen in Kirk einen Freund: Für viele ist er ein Gottesmörder, der das Orakel und ihren Glauben zerstört hat, und der bedrohlichste Terrorist auf Lorina plant mit dem Orakel etwas, das über die Grenzen des Menschlichen hinausgeht: Er will eins mit dem Orakel und so mächtig wie V'Ger werden, und um seine Ziele zu erreichen, er ist bereit, Lorina in Flammen zu setzen!


Erstaunlicherweise gibt es nicht viele Romane, die sich mit der Zeitspanne zwischen "Star Trek - Der Film" und "Der Zorn des Kahn" beschäftigen. Diese Ära wird anscheinend allgemein als wenig interessant erachtet - eine kuriose Tatsache, die dem Autor Christopher Bennett mit seinem "Ex Machina" sehr zugute kommt, kann er hier doch massive Charakterentwicklung betreiben, und viele offene Fragen beantworten, ohne, mit Nachfolgewerken in Konflikt zu geraten.

So gelingt es ihm, jedem der Charaktere etwas mit auf dem Weg zu geben, Wachstum zu zeigen (Chekov in seiner neuen Rolle als Sicherheitschef, Sulu, der sich langsam auf den Weg in die Kommandoabteilung begibt), und die Charaktere auch einmal mehr ein Stück näher zusammenzuschweißen - vor allem in jenen, zahlreichen, Momenten, in den die "Helden" ganz menschlich sind, an sich selbst zweifeln, reflektieren, und sich dabei neu orientieren. Bennett beweist ein sehr gutes Händchen für die Charaktere, vermeidet eine übertriebene glorifizierung, ohne die Figuren schwach oder uninteressant zu zeichnen. Hinzu kommt eine ganze Riege von Zweitcharakteren, die in "Star Trek - Der Film" zwar zu sehen waren, über die wir aber nichts erfahren haben. Chief DiFalco, beispielsweise, oder jede Menge, Aliens, bei denen sich Bennett auch entsprechend austobt und mit viel Phantasie eine ähnlich bunte und interessante Crew kreiert, wie man sie sonst höchstens auf der Titan vorfindet.

Das wirklich interessante ist aber die Hauptstory, die man im Grunde als Sequel zu "Der verirrte Planet" begreifen kann, nur, dass Bennett die Chance nutzt, um eine gelungene Analogie über Krisen wie etwa die im Mittleren Osten zu kreieren. Die Kultur der Fabrini befindet sich nach der Enthüllung des Orakels als ganz normalen Computer, in einer Neuausrichtung, irgendwo gefangen an der Schwelle zur modernen Informationsgeellschaft und dem dunklen (aber einfachen) Mittelalter, zu dem manche gerne wieder zurückkehren würden, und natürlich kämpfen allerhand Fraktionen um die Macht, weil nur sie glauben den richtigen Weg zu kennen. Dabei bekommt es die Enterprise-Crew mit moderaten Einflussfaktoren zu tun, aber auch mit Fanatikern, die mit Selbstmordattentätern Terror unter der Bevölkerung verbreiten - und Kirk und Co müss realisieren, dass die Föderation selbst in eine bestimmte Richtung zerrt, und damit allerhand Schaden anrichtet - auch wenn die von der Föderation angebotene Hilfe gut gemeint ist. Bemerkenswert ist, dass Bennett Klischees weitestgehend (wenn auch nicht völlig) vermeidet und keine der Gruppen als Fehlerlos darstellt, oder sie gar verdammt, auch nicht jene, die zurück zu ihrer Religion wollen. Es werden eine Menge Sinnfragen aufgeworfen, sowohl über Religion, über Verantwortung (Oberste Direktive), über Vertrauen, Ängste, usw.

Natürlich ist auch Ex Machina nicht ohne Fehler. Bennett jongliert vielleicht mit ein paar Bällen zu viel, hier und da gibt es Längen, und das Ende ist auch etwas bemüht, zumal der Bösewicht, der recht gut aufgebaut wird, am Ende doch ziemlich blass bleibt. Auch andere Probleme lösen sich etwas zu leicht in Wohlgefallen auf, damit der obligatorische "Ritt in den Sonnenuntergang" getätigt werden kann. (Und, wenn mir dieser Nitpick erlaubt wird - das Umschlagbild des Romans ist ziemlich hässlich)

Dennoch ist "Ex Machina" ein wirklich gutes Buch, das zum Nachdenken und Diskutieren anregt, und in wissenschaftlicher Hinsicht auch wieder recht lehrreich ist. Wer Action braucht, ist hier falsch. Wer aber eine gut durchdachte Geschichte mit inhaltlicher Signifikanz sucht, der sollte einen Blick riskieren - sofern man der Post-TMP-Ära etwas abgewonnen kann. Es ist überdies ratsam, sich vorher noch mal "Ein verirrter Planet" anzuschauen!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 08.05.14, 20:28
Klingt interessant.

Das einzige Buch das ich aus der Ära kenne ist: "Eine Flagge voller Sterne"

Für meinen Geschmack etwas zu sehr amerikanisch - beschäftigt sich aber auch an wenigen expliziten Beispielen auch mit dem Thema Fremdenhass.

Aber es spielt kurz vor TMP
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 09.05.14, 20:20
Star, Du liest die Bücher und schreibst Reviews zu ihnen schneller, als ich mit der Rezensionslektüre nachkomme :respect

Hmm, ich fange mal sozusagen mit dem letzten zuerst an und hoffe mich doch irgendwann wieder nach vorne arbeiten zu können :)

Ich finde es zunächst auch mal spannend, dass die Zeit zwischen TMP und ST:II beleuchtet wird! Natürlich hat TMP nicht die meisten Fans und wahrscheinlich fürchten dann in der Folge viele, dass das für so einen Roman ein Handicap wäre?
Fast lustig finde ich, dass die großen Drei in der Krise sind, die darunter (Chekov und Sulu) sich aber ordentlich - und wie es auch klingt glaubwürdig erfolgreich - weiterentwickeln.
Ich muss sagen, ich mochte den Stil - und deswegen fällt es mir spontan schwer, den Inhalt dieses Buchs, so wie ich ihn jedenfalls auffasse, nicht so ganz damit in Einklang zu bringen. Das liegt wahrscheinlich an der Konfliktorientieren Handlung ("Terrorist"... :(). Zudem weiß ich nicht, ob es eine (weitere) Fortsetzung zu einer TOS-Folge braucht - gerade so, als könne es die Mannschaft sonst nicht. Wahrscheinlich habe ich ein Problem damit, wenn sich TOS von einen Augenblick auf den anderen so ernsthaft anfühlt: Die Geschichte mit ihren Anleihen an die aktuellen Tendenzen dürften spürbar aus unserer Zeit stammen, während ich es bei TOS und bei TMP gerade charmant fand, dass man jetzt das Alter von 30 und 40 Jahren spürt.

Im kleinen Bild wirkt das Cover mMn ganz interessant. Nun ja, es ist ein ungewöhnlicher Stil.

@Alex:
Spielt "Eine Flagge voller Sterne" dann nicht auf der Enterprise oder liegt es so weit vor TMP, dass es noch das Orinigal-Raumschiff ist?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 09.05.14, 21:05
Star, Du liest die Bücher und schreibst Reviews zu ihnen schneller, als ich mit der Rezensionslektüre nachkomme :respect

Ja, so langsam mutiere ich dann doch zu einer richtigen Leseratte. Und trotzdem wird der Stapel auf meinem Nachttisch irgendwie einfach nicht kleiner :D

Zitat
Ich finde es zunächst auch mal spannend, dass die Zeit zwischen TMP und ST:II beleuchtet wird! Natürlich hat TMP nicht die meisten Fans und wahrscheinlich fürchten dann in der Folge viele, dass das für so einen Roman ein Handicap wäre?

Vermutlich. Das wird wohl auch ein Grund dafür sein, dass "Ex Machina" kommerziell anscheinend nicht so erfolgreich war. Schade, denn man merkt, dass Bennett hier die Weichen für weitere Romane gelegt hat (auch wenn "Ex Machina" abgeschlossen ist) :/

Zitat
Fast lustig finde ich, dass die großen Drei in der Krise sind, die darunter (Chekov und Sulu) sich aber ordentlich - und wie es auch klingt glaubwürdig erfolgreich - weiterentwickeln.

Nein nein, auch Chekov und Sulu durchleben ihre Krisen, wenn auch eher im kleineren Rahmen. Aber jeder hat etwas zu tun bekommen.

Zitat
Ich muss sagen, ich mochte den Stil - und deswegen fällt es mir spontan schwer, den Inhalt dieses Buchs, so wie ich ihn jedenfalls auffasse, nicht so ganz damit in Einklang zu bringen. Das liegt wahrscheinlich an der Konfliktorientieren Handlung ("Terrorist"... :().

Ja, die Handlung ist reich an Zündstoff, aber das ist kein Blendwerk. Das macht den Roman ja so besonders. Bennett befasst sich nicht mit diesen Themen, um Peng-Bumm zu bringen - tatsächlich ist der Roman erstaunlich "arm" an Action. Nein, Bennett wälzt stattdessen lieber ganz fundamentale Fragen, die im Rahmen des Star Trek-Kontext behandelt werden - allen voran die Frage, ob Glaube und Wissenschaft koexistieren können. Und das hat er auf eine sehr einfühlsame, erwachsene und vorurteilsfreie Art gemacht. Der Roman ist pures Star Trek.

Zitat
Zudem weiß ich nicht, ob es eine (weitere) Fortsetzung zu einer TOS-Folge braucht - gerade so, als könne es die Mannschaft sonst nicht.

Nun, die Fabrini eignen sich natürlich hervorragend für die Thematik, stecken viele von ihnen doch immer noch in der theokratischen Vergangenheit fest. Ein neues Volk hätte es daher gar nicht gebraucht - zumal sich Bennett natürlich auch die Freiheit nimmt, viel neues einzubauen und die Hintergründe der "Creators" und der Yonada zu beleuchten. Genaugenommen sind diese anthropologischen Studien einer der größten Themen im Roman, weil Kirk diesmal wirklich versucht, die Geschichte der Fabrini zu verstehen, und so irgendwie einen gemeinsamen Boden zu finden, auf dem die verschiedenen Parteien Einigkeit finden können.

Ich habe die Episode lange nicht mehr gesehen, empfand, die erneute Behandlung der Fabrini aber als ganz klare Bereicherung. Zumal das auch wieder zu einer spannenden Thematik über Verantwortung führt, denn gerade Kirk muss sich hier der Wahrheit stellen, dass er sich ganz erheblich einmischt und den Leuten dann recht schnell wieder den Rücken kehrt, um zum nächsten Abenteuer zu fliegen. Auch das ist ein spannender Handlungsstrang. Der Roman ist ohnehin voller guter Dialoge.

Zitat
Wahrscheinlich habe ich ein Problem damit, wenn sich TOS von einen Augenblick auf den anderen so ernsthaft anfühlt: Die Geschichte mit ihren Anleihen an die aktuellen Tendenzen dürften spürbar aus unserer Zeit stammen, während ich es bei TOS und bei TMP gerade charmant fand, dass man jetzt das Alter von 30 und 40 Jahren spürt.

Nun, TMP war ja auch nicht gerade ein spaßiger Film. Auf die liebevollen zwischenmenschlichen Töne muss man in "Ex Machina" aber gar nicht verzichtet. Es geht nicht so locker und lustig zu wie in "No Times like the Past", aber es ist immer noch Platz für menschliche Wärme. Die Romane, die im 24. Jahrhundert spielen, sind inzwischen viel grimmiger... leider.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 21.08.14, 09:08
@Alex:
Spielt "Eine Flagge voller Sterne" dann nicht auf der Enterprise oder liegt es so weit vor TMP, dass es noch das Orinigal-Raumschiff ist?

Sry dass ich mich jetzt erst melde. Mus deine Frage überlesen haben.

Die Geschcihte spielt genau während der Umbauphase. Es ist auch eher eine Erd Story und es gibt nur vereinzelte Szenen auf der Enterprise. Wobei das Andocken der Diskussektion an den Maschinenrumpf cool gemacht ist.

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So und jetzt meine neustes Buchkritik

Star Trek Destiny - der Sammelband.

Drei Crews, vier Captains, eine Mission.

Wenn man böswillig ist, dann kann man sagen, dass David Mack in Destiny Generations mit First Contact vermischt.

Aber ich bin ja nicht böswillig, vor allen weil diese Story dennoch gut funktioniert.

Okay, ja es herrscht mal wieder Krieg im Star Trek Land und ja, es sind mal wieder Borg.

Auf der anderen Seite ist es David Mack gelungen den Borgf wieder diesen Nimbus des Unbesiegabren zu geben, den sie eldier in Voyager verloren hatte. und das obwohl er auch die aus "Endgame" bekannten Transphasentorpedos einsetzt.

Würde er nicht den verzweifelten Abwehrkampf der Sternenflotte zu stark zelebrieren, könnte man das sogar als genial bezeichnen.

Sehr gut gelungen finde ich aber die Caeliar. Eine stark pazifistische Spezies die gleichzeitig aber auch sehr isolationistisch ist. Und auf einen Technologie Nivau agiert das weit über den der Föderation steht. Hatte was von den "Nox" aus Stargate, wobei die Beschreibung mich eher an die Kaminoaner aus Star wars erinnerte.

Dann die einbindung von Erika Hernandez. Fand ich auch toll.

Ezri Dax als Captain der Aventine war etwas gewöhnungsbedürftig, gleichzeitig war sie auch selbstbewusst genug um selbst Picard ein zwei Mal die Stirn zu bieten.

Und damit wären wir bei Jean Luc. Auf der einen seite ist seien Chakterbeschreibung in Hinblick auf die Borg schon stringent, besonders wenn man FC mit einbindet, aber dass er, nachdem er von der Präsidentin einen "Persil Schein" bekommt, Talaron gegen die Borg einsetzen will, fand ich out of Charakter. Wobei das wieder eine kleine schöne Charakterszene für Geordi bringt, der diesen Plan aufs heftigste widerspricht.

Weniger gut fand ich amnche Kampfszenen. Besonders heftig find eich die Stelle, wo die Sicherheitskommandos von Aventine, Titan und Enterprise ein kleines Borgschiff erobern. Ausgerüstet mit TR 116 Gewehren wird das eine Splatterorgie, gegen die selbst ein moderner Ego Shooter harmlos ist.

Schade find eich auch, dass Mack in destiny Moralisch kontroverse Themen wie Abtreibung zwar antippt, weil es bei familie Troi probleme mit dem nachwuchs gibt, der sogar Deanna das leben kosten könnte, dann die sache aber dank Deus Ex maschina Lösung auf sich beruhen lässt.

Und man kommt den Haupttwist recht schnell auf die Spur.

Fazit:
Ich fand die drei Büchern jedenfalls schön zu lesen, auch wenn man als unkundiger der Vorgängergeschcihten manches Mal etwas überfordert wird mit den vielen Hintergrundfakten und Namen. Aber da war ich bei "Game of Thrones" schlimmeres gewohnt.

Wer ST eher wegen seiner friedvollen erforschung mag ist hier aber defintiv falsch, weile setluche abschnitt egibt, die in handfeste Action ausarten.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 21.08.14, 12:37
Ich fand die Bände überdies, zum Teil, noch langatmig und depremierend. Speziel der Aufenthalt der Columbia Crew bei den Caeliar war schon heftig. Die Damen mußten ganz schön leiden.

Es gab zwar viele Szenen und Ereignisse die mir gefallen haben aber leider haben die Bücher auch echt Ihre schwächen.

Am wenigsten hat mir aber Picard gefallen. Der war mir viel zu sehr out of Charakter. Das hatte mit dem Serien Picard garnichts zu tun. Ich hatte im übrigen auch das Gefühl das der Autor die Voyager und dessen Crew absolut nicht mag. Man haben die ALLE Ihr Fett abbekommen. ???

Halt Moment?! Das nehme ich zurück. Am allerwenigsten haben mir Riker und Troi gefallen. Die waren wirklich nervig. Danach hatte ich null Lust auch nur eine Seite Star Trek Titan zu lesen. Ich fand die Beiden so schlimm in den Büchern.......

Ansonsten eine gute Buchreihe mit ein paar netten Ideen und Coolen Szenen. Ich fand es schön das hier mal nicht der Fokus auf einem Schiff und einer Crew lag sondern es mehrere Baustellen gab mit -kompetenten- Personal.

Drei Crews, vier Captains, eine Mission.

Hey sag das nicht zu laut. Du weiß das Copyright darauf hat ein anderer.  :andorian
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 21.08.14, 12:49
Danke für das ehrliche und offene Review, Alex.
Ich hatte schon vor, mir "Destiny" Band 1 & 2 zu holen, werde es jetzt aber lassen, da die Handlung und die Atmosphäre der Reihe nicht meinen Geschmack trifft und es somit "Money down the drain" wäre.

So muss ich hinterher nicht dem Geld nachtrauern, dass ich ausgegeben hätte. ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 21.08.14, 13:05
@sven
Riker und Troi nerven nicht, es ist nur IMO eine große verpasste Chance.

Gerade die Storyline um die beiden mit dem Kind hätte man so schön bis zum Ende durchführen können. und wennes darauf hinaus gelaufen wäre, dass Riker in eienr Notsituation entscheidet, das Kind abzutreiben, um Deanna zu retten.

Aber dafür fehlen Mack womöglich die Eier.

Was Picard angeht, der war schon immer wenn es um die Borg ging neben der Spur. hat man auch gut in First Contact gesehen udnd avon ich die Charakterisierung von Lily, die sie am Ende im Konferenzraum äußert sehr passend. Und der Roman deutet zumindest an, das in einen vorhergehenden Band jean Luc nochmal versucht hat als Locutus aufzutreten und dabei fast hopps gegangen wäre.

Der Einsatz von Talaron war mir dann zwar auch too much, aber eben weil dann der Aufstand von geordi kam, verzeihe ich Mack das.

Was mich mehr genervt hat,waren die Szenen mit der präsidentin.

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Was Hernadez und Co angeht, ja das war schon deprimierend, gerade der Teil nach dem zeitsprung, aber das hat sich nicht aufgesetzt angefühlt.

@david
Dir oder auch Max würd eich es nicht empfehlen. wobei der erste Band gearde auch mit der Vorstellung der Caeliar auch für dich interessant sein könnte.

Wenn ich es nicht vergesse, packe ich das Buch für die Daedalus mit ein und du kannst da reinschmöckern.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 21.08.14, 13:09
Ein nettes Angebot, Alex.
Falls ich es zur Con schaffe, werde ich gerne mal reinschmökern.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 21.08.14, 13:17
@sven
Riker und Troi nerven nicht, es ist nur IMO eine große verpasste Chance.

Ich empfand die beiden aber als nervig. Das fing bei Rikers rumgeheule an und ging mit dem imzadi wir sind verbunden gequatsche weiter. Mir waren beide Charaktäre echt unsympatisch.

Was Picard angeht, der war schon immer wenn es um die Borg ging neben der Spur. hat man auch gut in First Contact gesehen udnd avon ich die Charakterisierung von Lily, die sie am Ende im Konferenzraum äußert sehr passend. Und der Roman deutet zumindest an, das in einen vorhergehenden Band jean Luc nochmal versucht hat als Locutus aufzutreten und dabei fast hopps gegangen wäre.

Bei First Contact hat man TNG und die Entwicklung des Charakters Picard innerhalb der Serie völlig ignoriert und einen Captain Ahab aus Ihm gemacht weil es gerade gebraucht wurde. Das war schon nonsens. Aber in Destiny haben sie noch eins draufgesetzt. Gefallen hat mir das jedenfalls nicht.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 23.08.14, 15:40
Danke für den Review, Alex :)

Es ist schon seltsam: Also, nach dem, was Du da geschrieben hast, ist das an sich wohl wirklich nicht unbedingt ein Buch für mich und trotzdem reizt es mich ungemein, es zu lesen :)) Manchmal ist das ja so, dass man sich auch genau für das interessiert, was man selber auf diese Weise nicht machen würde :bash ;)
Am Ende wäre ich dann aber wahrscheinlich trotzdem enttäuscht. Ich sehe das auch wie sven: Picard war in "FC" schon out of character und wenn das in diesem Roman ähnlich aussieht, würde mich das wahrscheinlich schon stören.

Aber habe ich das richtig verstanden: Da werden auch Figuren aus verschiedenen Zeitebene in ein gemeinsames Abenteuer geworfen?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 23.08.14, 19:29
Die einzige die aus einer anderen zeitebene kommt ist Erika Hernandez. Und bei ihr finde ich die Erklärungen dazu schön, bzw. eine Erklärung ist soagr letztendlich Plotentscheidend.

die anderen sind ja alle eine Zeitschiene, aber dadurch dass wir in den Buch im Jahr 2381 sind, sind alle etwas älter. Gerade bei Ezri dax merkt man das sehr stark.

wenn man nicht die Vorgängerbücher kennt, dann ist das schon ein umschwung von den kleinen Lt. am Ende von Ds9 zum Captain eiens der modernsten Forschungsschiffe der Föderation. Aber dazwischen liegen dann auch sechs Jahre.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 23.08.14, 19:47
Die Destiny-Trilogie ist halt so ein bisschen der von Michael Bay produzierte McDonals-Burger unter den Star Trek-Romanen. Over-the-top Popcorn-Unterhaltung, die aber irgendwo einen derben Nachgeschmack hinterlässt. Die Story ist wirklich nicht anspruchsvoll (BORGSPLATTER, Rha!), und man merkt recht schnell, dass es nur für ein großes Crossover-Baller-Fest mit entsprechendem 'merica(Fuck Yeah!) Militär-Gedöns reicht. Unterhaltsam wird das Ganze, weil David Mack flott und Actionreich schreibt - auch wenn er wesentlich mehr drauf hat. Und ja, manche der Charaktere waren schon so derbe daneben, dass man sie wirklich nicht mehr wiedererkennen konnte. Picard bildet da die Spitze, das war unterstes Niveau. Eigentlich... war auf der Enterprise-E nur Geordie wiederzuerkennen. Komisch, in älteren Romanen (A Time to...) hat Mack keine Probleme gehabt, Picard und Co treffend zu beschreiben.

Ärgerlich wird Destiny aber erst in der Rückschau. Die Trilogie hat den Kurs der nachfolgenden Trek-Romane über Jahre hin massivst bestimmt, und die neue Richtung war leider keine gute. Von "Den Frieden verlieren" mal abgesehen, kann ich nicht behaupten, dass dieser Trilogie bis Dato irgendein nennenswert guter Roman entsprungen wäre. Einzig der Typhon Pakt ist eine tolle Idee, aber den hätte man auch bringen können, ohne die Föderation in Schutt und Asche zu legen.

Inzwischen bin ich mit den Romanen auf dem US-Stand angekommen (nur die Voyager-Romane habe ich bisher nicht angerührt). Wenn Zeit ist, werde ich ein paar Kurzreviews nachreichen. Was ich schon mal sagen kann; es gibt eine weitere Trilogie von David Mack, genannt "Cold Equations" und die ist ziemlich mies und reine Geldmache. Immerhin scheint die fünfteilige "The Fall"-Reihe einen Schlussstrich unter die Kriegs-Stories zu setzen, womit das Kapitel "Destiny" dann hoffentlich abgeschlossen wäre. Man darf gespannt sein. Oder auch nicht.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 23.08.14, 22:09
Danke für dieses aufschlussreiche Review, Star.

Ich habe mir auch die anderen Reviews hier noch einmal durchgelesen und komme nun auch zu dem Schluss, dass es für mich "money down the drain" wäre, mir "Destiny" zuzulegen.

Ich bin zwar großer Fan von der Figur Ezri Dax, aber die Stories treffen nun gar nicht meinen Geschmack.

Nochmals Danke.
So konnte ich eine unnötige Geldausgabe sparen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 24.08.14, 18:19
Kurzbewertungen:

Rise of the Federation – A Choice of Futures
Nach dem Romulanischen Krieg stand der Gründung der Föderation zwar nichts im Weg, doch Admiral Archer muss neues Unheil von dem jungen Völkerverband abwenden, der erst noch herausfinden muss, was er eigentlich darstellen will...
Na bitte! Es geht doch! Der bisherige Enterprise-Relaunch war durch die Bank weg schlecht, uninspiriert und bot mit dem romulanischen Krieg wirklich nur das ewig gleiche – nämlich den Xindi-Konflikt in Grün. Michael A. Martin und Andy Mangels halt. Das fanden wohl auch die Leser doof, weshalb Enterprise dann sogar in Romanform frühzeitig abgesetzt wurde. Gottseidank haben es die Editoren dann aber doch noch mal mit einem anderen Ansatz versuchen wollen und die Romane in die Hände des fähigen Christopher L. Bennett gegeben, der immer eher auf Erforschung, Charakterstudien und Abenteuer setzt, und das ganze dann hier noch mit World-Building und den ersten Schritten der neuen Föderation verknüpft. Im Prinzip also all das, was Enterprise in der ersten und vierten Staffel so großartig gemacht hat. Und es funktioniert! Enterprise macht in Literaturform endlich Spaß und darf Fans der Serie getrost empfohlen werden. (Vorkenntnisse um den Relaunch sind nicht nötig)

Rise of the Federation – Tower of Babel
Während die Föderation mit inneren Schwierigkeiten zu Kämpfen hat, bemüht sich Admiral Archer darum, einen großen Wurf zu landen und die Rigel-Welten zu einem Beitritt zu bewegen, aber alte Feinde machen es ihm nicht leicht...
Der zweite Roman setzt im Grunde das fort, was man schon im ersten Roman bekam; Erforschung, Abenteuer, Selbstfindung der Föderation. Bennett steigert sich aufgrund kleinerer Schönheitsfehler in der Struktur des Romans zwar nicht (wieder werden Enterprise-Offiziere entführt), aber er wird auch nicht schlechter. Wer den ersten Roman mochte, kann auch bedenkenlos den zweiten lesen.

Zwischenfazit – Rise of the Federation
Bennett macht viel richtig und bringt Enterprise endlich wieder auf einen guten Kurs. Das einzige, was ihn zurückhält, ist die Tatsache, dass er auf das eingehen muss, was seine Vorgänger-Autoren verbockt haben. So stehen ihm die Romulaner nicht mehr als Gegner zur Verfügung, weshalb sich der Leser mit dem zweitklassigen Orion-Syndikat zufrieden geben muss. Auch die Enterprise ist nicht mehr im Dienst, weshalb man mit der Endeavour vorlieb zu nehmen hat, und die Charaktere finden sich alle in neuen Positionen wieder. So befindet sich Trip auch hier noch bei Sektion 31 (gähn). Bennett macht aber das Beste draus und schafft es tatsächlich wieder so etwas wie Pioniergeist aufkommen zu lassen. Super gefallen hat mir Archer, der hier zu Höchstform aufläuft und massivst für die „Gutherzigkeit“ der Föderation verantwortlich ist. So muss das sein! Das gewisse Etwas fehlt den Romanen noch, aber Bennett ist auf dem richtigen Weg.

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Typhon Pakt – Brinkmanship
Kuba-Krise im Kalten Krieg zwischen der Föderation und dem Typhon Pact! Die Tzenkethi haben ein Bündnis mit den Venetanern geschlossen, deren Heimat an der Grenze der Kithomer-Mächte liegt,  und haben somit die Möglichkeit, einen Angriff auf die Föderation zu starten. Picard muss durch Verhandlungen einen Krieg verhindern.
Una McCormack delivered! Brinkmanship ist der bisher beste Typhon Pakt Roman, der intelligent und gut geschrieben daherkommt und an den Film "Thirteen Days" erinnert. McCormack treibt die Spannungsschraube kontinuierlich, aber ohne jede falsche Aufgeregtheit in die Höhe. Die Geschichte ist clever Konstruiert, punktet mit spannenden Dialogen und einem stetig spürbaren, über den schwierigen Verhandlungen hängenden Damoklessschwert. Brinkmanship ist der Beweis, dass man einen sehr spannenden Roman schreiben kann, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern.
Klare Lesefempfehlung!

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Titan – Gefallene Götter
Captain Riker gerät an zwei Fronten unter Druck. Zunächst soll er alle andorianischen Offiziere auf ungefährliche Positionen versetzen und dann muss er herausfinden, dass der Warp-Antrieb der Titan gerade die Lebensgrundlage für ein ganzes Volk zerstört hat.
Habe ich übersprungen, weil es ein Roman von Michael A Martin ist, der bisher noch nichts zu Papier brachte, was mir gefallen hätte. Schlimm ist es anscheinend nicht, weil in den Nachfolgeromanen kein einziges Mal auf die Handlung von „Gefallene Götter“ eingegangen wird. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...

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Cold Equations – The Persistence of Memory
Alle verbliebenen Soong-Androiden werden aus dem Daystrom-Institut gestohlen. Steckt der Typhon Pact dahinter oder eine unbekannte Macht? Die Crew der Enterprise-E untersucht den Vorfall- und findet bald Doktor Noonian Soong, der bei weitem nicht so tot ist, wie alle gedacht haben.
Um den Roman wirklich genießen zu können, muss man wohl den Roman „Das Unsterblichkeitsprinzip“ gelesen haben. Habe ich nicht. Bin trotzdem einigermaßen mitgekommen und... na ja, war schon ganz okay. Wer auf Androiden steht, wird Spaß haben – besonders die Kapitel, in denen Doktor Soong sein (zweites) Leben beschreibt sind recht unterhaltsam, wenn auch teilweise unnötig lang, nehmen sie doch weit über die Hälfte des Romans ein. Ansonsten ist die Story schlechte(?) Fanfiction. Die Borg und Lore haben irgendwo eine Anlage zur Massenherstellung von Soong-Androiden hinterlassen und die Breen wollen die erobern, während der T1000-Soong-Super-Androide sie aufhalten und gleichzeitig Data retten möchte. Wer’s mag. Oh, es sterben natürlich wieder Leute, die die Trekliteratur seit langem Begleiten, weil David Mack halt augenroll
Lesbar, wenn man Androiden mag

Cold Equations – Silent Weapons
Die Breen haben einen Plan, die stärkste Kraft im Typhon Pakt zu werden und der Föderation mächtigen Schaden zuzufügen. Picard und die Besatzung der Enterprise-E sind ahnungslos.
Und sie hatten einen Plan. Und der ist so haarsträubend Desaströs, dass ich mich am Ende gefragt habe, ob das Ganze ein schlechter Witz war, denn leider steht und fällt der Roman mit eben diesem Plan der Breen. Man kann es im Grunde so beschreiben, dass die Breen hier eine gewaltige Möglichkeit, die Föderation in die Knie zu zwingen, nach der anderen VERSCHENKEN, um eine ganz andere Möglichkeit zur Unterwerfung ihrer Feinde in die Hände zu kriegen, die ihnen überhaupt nichts gebracht hätte. So fällt der Roman am Ende komplett in sich zusammen und hinterlässt einen enttäuschten Leser. Ach ja, und wieder stirbt ein Charakter, der die Trekliteratur seit langer Zeit begleitet. Zu sagen das wäre ärgerlich, ist noch untertrieben.
Keine Leseempfehlung

Cold Equations The Body Electric
Eine plötzlich auftauchende Maschine bedroht alles organische Leben in der Milchstraße. Q sind die Hände gebunden, die Reisenden flüchten vor der Maschine - nur die Enterprise kann die Galaxis nun noch retten
Also das war jetzt definitiv ein schlechter Witz. Die Geschichte liest sich wie eine dämliche Trek-Parodie nach Schema-F – nur, dass der Roman völlig ernst gemeint ist. Die Bedrohung ist so derbe Over the Top (Fantasttrillionen Wesen sterben), dass man nur von einer kreativen Bankrotterklärung reden kann. Ich hätte es nie gedacht, aber das hier war der erste Roman von David Mack der nicht nur schlecht, sondern sogar so mies war, dass ich mittendrin abgebrochen habe.
Keine Leseempfehlung.

Cold Equations – Ein Fazit
Nach dem Lesen ist klar; das hier war eine reine Geldmache. Die Destiny-Trilogie hat sich scheinbar gut verkauft, sodass Pocket Books den Erfolg wiederholen wollte und eine neue Trilogie brauchte, wo sie den Namen David Mack draufklatschen konnten. Mack hat sich wohl gedacht „den Gehaltscheck nehme ich mit“ (kann ich ihm nicht verübeln) und hat dann verzweifelt versucht Seiten zu füllen. Herausgekommen ist dabei nichts gutes. Von einer Trilogie ist nicht einmal zu sprechen. Die Romane hängen zwar Thematisch durch die Androiden zusammen, aber im Grunde hat man es hier nur mit drei Einzelromanen zu tun. Data ist nun zurückgekehrt, aber einen Mehrwert hat man als Leser auch davon nicht, denn dieser Data ist ganz anders als der uns bekannte (Brent Spiner in Uniform), er bleibt auch nicht auf der Enterprise, und selbst wenn er das getan hätte, ist der TNG-Relaunch inzwischen so weit von dem entfernt, was man von der Serie kannte, dass jede Heldenrückkehr zu spät ist und im Grunde den "Heldentod" negiert. Dass Mack einem dann auch noch die Charaktere der zweiten Reihe raubt, die man gemocht hat, ist enttäuschend. Keine Glanzstunde der Treklit. :/
 
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The Fall – Revelation and Dust
Die Regierungsoberhäupter der wichtigsten Mächte des Alpha-Quadranten machen sich auf, um die neue Sternenbasis „Deep Space Nine“ einzuweihen. Die Crew um Captain Ro Laren versucht alles, um die Sicherheit der Staatsoberhäupter zu gewährleisten, doch das Team wurde längst infiltriert, und ein Anschlag auf die Präsidentin droht...
Und abwärts geht’s – hauptsächlich aber mit David R George III, der einmal mehr einen auf ganzer Linie enttäuschenden Roman abliefert. Revelation and Dust ist ein dickes aber erstaunlich inhaltsarmes Buch. Gefühlte dreißig Prozent der Seiten beschäftigen sich mit langweiligen „weißt du noch damals“-Szenen, dreißig Prozent gehen zur Beschreibung der neuen Raumstation drauf (wie spannend...), weitere dreißig Prozent werden einer völlig unnützen Kira-Wurmlocherfahrung gespendet, und die zehn Prozent die dann noch für die Ermordung der Präsidentin übrig bleibt ist so unspektakulär geschrieben, wie es nur sein kann. George hat mal knackig kurze, tolle Romane geschrieben. Jetzt schindet er nur noch Seiten.
Keine Leseempfehlung

The Fall – The Crimson Shadow
Cardassia am Scheidepunkt: Kurz vor den Wahlen erhält die amtierende Regierungschefin einen populären Gegenkandidaten, der das Bündnis mit der Föderation auflösen möchte. Dass die nach der Ermordung von Präsidentin Bakko nun die Truppen nicht mehr abziehen möchte, weshalb zivilse Unruhen enstehen, setzt vor allem Garak in Sorge... der schon bald um sein Leben und die Zukunft Cardassias  kämpfen muss.
Auch diesmal enttäuscht McCormack nicht und liefert ein spannendes, völlig auf die Cardassianer bezogenes Charakterstück um Garak, das darüber hinaus mit der Story um den Abzug (oder auch nicht) der Föderationstruppen aus dem Ira- aus Cardassia auch noch einen aktuellen Bezug hat. Die Enterprise-E hat hier nur einen kleinen Auftritt, und auch diesmal gibt es wenig Action. Schlimm ist das nicht. „Crimson Shadow“ funktioniert wunderbar als Fortsetzung zu Andrew Robinsons „A Stitch in Time“ und das kann man ja nur als großes Lob verstehen.
Leseempfehlung!

The Fall – A Ceremony of Losses
Dr. Bashir möchte das Überleben der Andorianer sichern. Dazu muss er nicht nur mit der Sektion 31 zusammenarbeiten, sondern auch die Sternenflotte verraten.
Ein komisches Buch. Die erste Hälfte ist noch recht holprig, Mack hat irgendwie Probleme in die Story zu finden und verschwendet viel Zeit mit Exposition. Kaum, dass sich Bashir auf der Flucht nach Andor befindet, läuft er aber zu alter Höchstform auf, und die zweite Hälfte des Romans war dann auch so spannend, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte. Auch dieser Roman ist mit seinem mehr als deutlichen Wink zu Whistlblower Snowden sehr aktuell, löst die Problematik um die Andorianer und stellt sogleich die Weichen für weitere Geschichten um den Flüchtling Julien Bashir. Ein guter und spannender Roman!
Leseempfehlung.

The Fall - The poised Chalice
Die Titan wird zur Erde beordert, Captain Riker wird überraschend zum Admiral befördert... und findet sich sobald in einem Sumpf aus Intrigen und Verrat wieder, scheint es doch eine Verschwörung innerhalb der Föderation zu geben, die sich um die Ermordung Bakkos dreht.
Es ist schwer den Roman zu bewerten, weil er so ein bisschen in der Mitte hängt, angebrochene Handlungsstränge des Vorgängerromans fortführt, und alles für das große Finale vorbereitet, ohne selbst viel zu beenden. Für sich stehen kann der Roman daher nicht, aber er war einigermaßen spannend und flüssig geschrieben, baut den(die?) Antagonisten prima auf und erzeugt gleichzeitig eine spannende Atmosphäre, weil unsere Helden der Totalüberwachung gegenüberstehen und sich regelrecht verstecken müssen, um überhaupt herauszufinden, gegen welchen Feind sie hier antreten. Das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit kommt hier und da gut rüber und der aktuelle Bezug zum Abhörskandal macht den Roman modern.
Kann man lesen.

The Fall – Peaceable Kingdoms
Die Präsidentschaftswahlen stehen an: Beverly Crushers Untersuchung von Übergangspräsident Anjars Vergangenheit stellt sich als äußerst gefährlich heraus, wollen unbekannte Mächte doch nicht nur sie, sondern auch die Enterprise-E ein für allemal beseitige , bevor sie auf ein düstere Geheimnis stößt.
Na ja. Der Roman ist jetzt nicht wirklich schlecht, aber auch nicht unbedingt das grande Finale einer eigentlich sehr vielversprechenden Reihe. Die Enthüllung um das Geheimnis von Übergangspräsident Ishan und der Ermordung Präsidentin Bakkos ist nun weit weniger spektakulär, als es hätte sein können, und der Roman fühlt sich insgesamt auch sehr klein an. Ging es vorher noch nach Andor, in klingonische Reich und zur Erde, erforscht man nun über die Hälfte des Buches lang ein Arbeitercamp inklusive Tempelanlagen. Diesmal gibt es auch keinen aktuellen Bezug und die meisten Probleme aus den Vorgängerromanen lösen sich in Wohlgefallen auf. Meh.
Ganz okay. Kann man lesen.

Fazit „The Fall”
Eine recht durchwachsene Reihe, bei der alles vertreten ist, von Super bis Schlecht. Nur die letzten drei Romane fließen wirklich ineinander über, das Ende ist eher enttäuschend. Man fragt sich hinterher schon, was das Ganze jetzt sollte, denn der Status Quo wird auf Kosten toller Charaktere und interessanter Storys schnell wieder hergestellt. So ist man jetzt Bakko los und hat stattdessen... eine Bakko für Arme.
Die Idee, die hinter „The Fall“ steckt ist eigentlich großartig, aber wie sooft wirkt die Umsetzung unausgegoren und das Potential unangetastet. Positiv sind die thematischen Bezüge zur Gegenwart – Truppenabzug, Abhörskandal, Whistleblower. So dürfen Trek-Romane sein. Es hat mich auch gefreut, dass man ein paar alte Charaktere doch nicht vergessen hat. So taucht Shar wieder auf und selbst Taran’atar scheint bald zurückzukehren.
Entgegen des Titels startet in „The Fall“ auch ein Aufwärtstrend für die Föderation und scheinbar auch für die Romane, denn es wurde nun mehr als deutlich gemacht, dass man das Kriegs-Gedöns, das mit der Destiny-Trilogie seinen Anfang nahm, beenden und die Sternenflotte wieder auf Erforschungskurs schicken möchte. Na, ob man den Editoren von Pocket Books hier glauben darf? Schön wäre es. Mal abwarten.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 25.08.14, 23:14
Kurzbewertungen:

Rise of the Federation – A Choice of Futures
Nach dem Romulanischen Krieg stand der Gründung der Föderation zwar nichts im Weg, doch Admiral Archer muss neues Unheil von dem jungen Völkerverband abwenden, der erst noch herausfinden muss, was er eigentlich darstellen will...
Na bitte! Es geht doch! Der bisherige Enterprise-Relaunch war durch die Bank weg schlecht, uninspiriert und bot mit dem romulanischen Krieg wirklich nur das ewig gleiche – nämlich den Xindi-Konflikt in Grün. Michael A. Martin und Andy Mangels halt. Das fanden wohl auch die Leser doof, weshalb Enterprise dann sogar in Romanform frühzeitig abgesetzt wurde. Gottseidank haben es die Editoren dann aber doch noch mal mit einem anderen Ansatz versuchen wollen und die Romane in die Hände des fähigen Christopher L. Bennett gegeben, der immer eher auf Erforschung, Charakterstudien und Abenteuer setzt, und das ganze dann hier noch mit World-Building und den ersten Schritten der neuen Föderation verknüpft. Im Prinzip also all das, was Enterprise in der ersten und vierten Staffel so großartig gemacht hat. Und es funktioniert! Enterprise macht in Literaturform endlich Spaß und darf Fans der Serie getrost empfohlen werden. (Vorkenntnisse um den Relaunch sind nicht nötig)

Rise of the Federation – Tower of Babel
Während die Föderation mit inneren Schwierigkeiten zu Kämpfen hat, bemüht sich Admiral Archer darum, einen großen Wurf zu landen und die Rigel-Welten zu einem Beitritt zu bewegen, aber alte Feinde machen es ihm nicht leicht...
Der zweite Roman setzt im Grunde das fort, was man schon im ersten Roman bekam; Erforschung, Abenteuer, Selbstfindung der Föderation. Bennett steigert sich aufgrund kleinerer Schönheitsfehler in der Struktur des Romans zwar nicht (wieder werden Enterprise-Offiziere entführt), aber er wird auch nicht schlechter. Wer den ersten Roman mochte, kann auch bedenkenlos den zweiten lesen.

Zwischenfazit – Rise of the Federation
Bennett macht viel richtig und bringt Enterprise endlich wieder auf einen guten Kurs. Das einzige, was ihn zurückhält, ist die Tatsache, dass er auf das eingehen muss, was seine Vorgänger-Autoren verbockt haben. So stehen ihm die Romulaner nicht mehr als Gegner zur Verfügung, weshalb sich der Leser mit dem zweitklassigen Orion-Syndikat zufrieden geben muss. Auch die Enterprise ist nicht mehr im Dienst, weshalb man mit der Endeavour vorlieb zu nehmen hat, und die Charaktere finden sich alle in neuen Positionen wieder. So befindet sich Trip auch hier noch bei Sektion 31 (gähn). Bennett macht aber das Beste draus und schafft es tatsächlich wieder so etwas wie Pioniergeist aufkommen zu lassen. Super gefallen hat mir Archer, der hier zu Höchstform aufläuft und massivst für die „Gutherzigkeit“ der Föderation verantwortlich ist. So muss das sein! Das gewisse Etwas fehlt den Romanen noch, aber Bennett ist auf dem richtigen Weg.

---
Ich "portioniere" jetzt mal ;) :)

Also erstmal: Der Markt scheint ja wirklich sehr groß zu sein, jedenfalls so groß, dass ich da keinen echten Überblick habe. In diesem tollen Thread gibt es ja schon einige Reviews, aber wenn ich ehrlich bin, könnte man mir ein paar Bücher respektive Kritiken zu ihnen sicherlich auch mehr als einmal "unterjubeln" ;)

Zu "Rise of Federation": ENT-Romane sind eine interessante Sache. Ich muss sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich jemals (inklusive vierte Staffel) mit dem Weg, den die Serie an sich eingeschlagen hatte, glücklich war. Mich hat glaube ich immer gestört, dass der Weltraum so klein wie in VOY wirkte: Überall Planeten mit Spezies, denen man auf die immer gleiche Weise begegnete - was zu den immer gleichen Geschichten führte (wobei es natürlich auch gute Ausnahmen gab).
Es ist wahrscheinlich eine lohnende Aufgabe von ENT-Romanen, die Gründung und Etablierung der Föderation darzustellen.
Trotzdem klingt das so, als wären die Geschichte in erster Linie politisch. Und natürlich kenne ich die Zusammenhänge nicht, aber auf mich wirkt es etwas problematisch, wenn Archer zum Beispiel in "Tower of Babel" die Allianz ausbauen will, obwohl sie schon in ihrem Ist-Zustand nicht krisenfrei zu sein scheint. Andererseits, gut,... Ein Zusammenschluss soll ja der Sicherheit und dem allgemeinen Austausch (sei er nun wissenschaftlich oder wirtschaftlich) dienen. Vielleicht ist es dann nur logisch, dass das 22. Jahrhundert dem Schmieden so einer Gemeinschaft bildet, und sich erst etwa hundert Jahre später ein Kirk aufschwingt, den Weltraum wirklich zu erkunden...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 26.08.14, 00:16
Also erstmal: Der Markt scheint ja wirklich sehr groß zu sein, jedenfalls so groß, dass ich da keinen echten Überblick habe.

Wie auch? Star Trek Bücher kommen schon seit fast einem halben Jahrhundert raus. Das sind hunderte.

Die meisten Bücher die hier aber reviewt wurden gehören zum Cross Cult.

Hier mal eine kleine Übericht:
http://www.cross-cult.de/st-alle-titel.html (http://www.cross-cult.de/st-alle-titel.html)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 26.08.14, 14:07
Also erstmal: Der Markt scheint ja wirklich sehr groß zu sein, jedenfalls so groß, dass ich da keinen echten Überblick habe.

Es erfordert definitiv etwas Arbeit, sich in die Trekliteratur einzuarbeiten - zumindest bei den Romanen der letzten ~ 10 Jahre, die alle mehr oder weniger aufeinander aufbauen, auch wenn die Romane selbst zum größten Teil für sich zu stehen versuchen. Wer einen aktuellen Roman zur Hand nimmt, wird zwar durch die Geschichte geführt, aber schon einen kleinen Kulturschock erleben. Andererseits kann man, wenn man sich die Zeit nimmt, und Interesse hat, tief eintauchen und man muss nicht auf seinen regelmäßigen Fix "Star Trek" verzichten. So ärgert man sich dann auch weniger, wenn der Orci uns seine Vision von Star Trek auf die Augendeckel drückt :D

Die Romane werden natürlich gerne mal herablassend behandelt, weil sie nicht "Canon" sind. Als ob das wichtig wäre. Sind doch eh alles nur ausgedachte Geschichten und große Lügen, die uns unterhalten sollen. Also ist es ziemlich egal, sich Sorgen darüber zu machen, welche Lüge jetzt weniger wahr ist, als die andere.

Und was die Qualität betrifft... es gibt richtig schlechte Geschichten, klar, es gibt aber auch ganz tolle Perlen. Wie in den Serien also auch.

Zitat
Es ist wahrscheinlich eine lohnende Aufgabe von ENT-Romanen, die Gründung und Etablierung der Föderation darzustellen.
Trotzdem klingt das so, als wären die Geschichte in erster Linie politisch.

Das... ergibt sich ja aus der Grundprämisse. Wobei Bennett jetzt kein reiner Polit-Autor ist. Man hat es hier also nicht mit trockenem Stoff zu tun. Und Zeit für Forschung gibt es auch - dafür sorgen schon "Captain" Reed und Mayweather von der Pioneer, die bisher die Handlungsstränge abbekommen haben, die sich ums Entdecken drehen. Und hier läuft der Erstkontakt auch nicht nach Schema-F ab. Dürfte dir eigentlich gefallen. Aber wer weiß.

Zitat
Und natürlich kenne ich die Zusammenhänge nicht, aber auf mich wirkt es etwas problematisch, wenn Archer zum Beispiel in "Tower of Babel" die Allianz ausbauen will, obwohl sie schon in ihrem Ist-Zustand nicht krisenfrei zu sein scheint.

Genau das ist der Kern der Geschichte :) Es gibt innerhalb des neuen Völkerbundes gewisse Strömungen, die natürlich ihr eigenes Bild einer Föderation durchzusetzen versuchen. Es gibt seperatistische Gedanken, Kolonisten, die nicht unter das Geltungsrecht dieser neuen Föderation fallen wollen, es gibt Ängste, die Menschen würden diese Allianz zu dominieren versuchen, und so weiter und so fort. Und dann sind da natürlich jene externen Mächte, die in diesem neuen Völkerbund eine Bedrohung sehen und ihn lieber im Keim ersticken wollen. Die Föderation befindet sich hier also klar noch in einem internen wie externen Selbstfindungsprozess, denn die ganze Angelegenheit ist recht flott beschlossen und noch nicht in die Herzen der Mitglieder durchgedrungen. Parallelen zur EU lassen sich also nicht leugnen.

Archer und jene Mächte innerhalb der Föderation, die keinen Zentralstaat und maximale Souveränität der Mitgliedswelten haben möchte, will die Rigel-Welten auf die Seite der Föderation bringen, weil er sich dadurch hofft, jenen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die glauben, die Menschen würden um eine Vormachtsstellung kämpfen, und weil er will, dass die auch noch recht neue gemeinsame Sternenflotte Rigel stabilisiert, ist der Sektor doch einer der wichtigsten Handelszonen, der aber natürlich von Piraterie heimgesucht wird. Es ist diese feine Linie aus Pluralismus und Einheit, die erst noch gefunden werden muss.

Bennett schafft es, das alles glaubwürdig zu beschreiben, ohne in die Hektik und Kriegsmentalität zu fallen, die seine Kollegen momentan dem 24. Jahrhundert zuschreiben. Dabei gibt es keine Klischeebösewichte, nein. Bennett erlaubt es all seinen Protagonisten, irgendwo Recht zu habe - sowohl die Progressiven, als auch die skeptischen Elemente in der Föderation. Die Lösung liegt also meist in der Diskussion und im Kompromiss zum Gemeinwohl. Was... ja im Grunde der Kern der Föderation darstellt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 31.08.14, 21:59
Kurzbewertungen zu Kurzgeschichten (Novellen)

TNG - The Stuff of Dreams
Der Nexus droht, in das Typhon-Pakt-Territorium einzudringen. Dort könnte er für Zeitreisen missbraucht werden. Die Sternenflotte will das Gebilde zerstören und benötigt die Hilfe der Enterprise.

Das hätte interessant werden können. Die Mechanismen des Nexus habe ich nie so recht verstanden, und wenn man bedenkt, wie Picard-Lastig die letzten drei TNG-Filme waren, könnte man glatt annehmen, dass der gute Captain dieses merkwürdige Phänomen nie verlassen, und sich den Kampf gegen die Borg, das Finden des Jungbrunnens und das Besiegen des schattigen Spiegelbildes, nur erträumt hat. Das wäre jedenfalls ein interessanterer Ansatz gewesen, als der, den sich James Swallow für seine Kurzgeschichte erdacht hat; nämlich die, eines Wissenschaftlers, der den Nexus verwenden will, um wieder zu seiner verstorbenen Frau zurückzukehren (ach, das ist ja neu!?). Seine Geschichte ist ohne jede Überraschung, kitschig und leider völlig bedeutungslos. Schade.
Keine Leseempfehlung



Titan - Absent Enemies
Riker wird nach Garadius IV beordert, um dort Friedensverhandlungen durchzuführen. 17 Jahre zuvor nahm er unter Captain Picard bereits an ergebnislosen Verhandlungen teil. In der ehemaligen vulkanischen Bergbausiedlung haben sich mittlerweile die Ekorr und die Baladonier niedergelassen. Sie bekämpfen sich seit vielen Jahrzehnten. Als die Titan Garadius IV erreicht, findet die Besatzung jedoch eine völlig veränderte Situation vor: Die Ekorr sind verschwunden. Admiral Riker steht vor einem Rätsel, vermutet einen Genozid. Das Finden einer Lösung wird durch das Auftauchen von Breen-Soldaten nicht einfacher...

Na, das war doch schon mal viel besser. John Jackson Miller hat ein paar clevere Ideen und schafft dann auch, auf die knapp 100 Seiten ein bisschen was von allem zu bringen: Witz, Action, Mysterie, Wissenschaft, gut getroffene Charaktere und die treksche Wohlfühlformel. Mit viel behutsamen Augenzwinkern nimmt er sich der ernste Thematik an und verpackt sie in ein unterhaltsames Storygeflecht, das zwar trotzdem kein Highlight, aber immerhin ein unterhaltsames Abenteuer abgibt.
Wer der Titan-Serie nicht abgeneigt ist, kann ruhig zugreifen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 02.09.14, 19:20
Hier mal eine kleine Übericht:
http://www.cross-cult.de/st-alle-titel.html (http://www.cross-cult.de/st-alle-titel.html)
Danke für die Übersicht, sven!

Kurzbewertungen zu Kurzgeschichten (Novellen)

TNG - The Stuff of Dreams
Der Nexus droht, in das Typhon-Pakt-Territorium einzudringen. Dort könnte er für Zeitreisen missbraucht werden. Die Sternenflotte will das Gebilde zerstören und benötigt die Hilfe der Enterprise.

Das hätte interessant werden können. Die Mechanismen des Nexus habe ich nie so recht verstanden, und wenn man bedenkt, wie Picard-Lastig die letzten drei TNG-Filme waren, könnte man glatt annehmen, dass der gute Captain dieses merkwürdige Phänomen nie verlassen, und sich den Kampf gegen die Borg, das Finden des Jungbrunnens und das Besiegen des schattigen Spiegelbildes, nur erträumt hat. Das wäre jedenfalls ein interessanterer Ansatz gewesen, als der, den sich James Swallow für seine Kurzgeschichte erdacht hat; nämlich die, eines Wissenschaftlers, der den Nexus verwenden will, um wieder zu seiner verstorbenen Frau zurückzukehren (ach, das ist ja neu!?). Seine Geschichte ist ohne jede Überraschung, kitschig und leider völlig bedeutungslos. Schade.
Keine Leseempfehlung
Das klingt wie die SouthPark-Folge, in der Terroristen das Imaginationland angreifen ;)
Vielleicht war die SP-Episode vielleicht sogar noch konsequenter ;) Immerhin hatte schon Kirk keine gravierenden Probleme, einfach mittels Warp-Antrieb in die Vergangenheit zu reisen.
Irgendwas könnte man mit dem Nexus sicher noch anstellen (Deine Picard-Idee gefällt mir sehr gut), aber mich stört ehrlich gesagt schon wieder die Prämisse, dass alles in den Kontext großer galaktischer Konflikte geraten muss :(

Titan - Absent Enemies
Riker wird nach Garadius IV beordert, um dort Friedensverhandlungen durchzuführen. 17 Jahre zuvor nahm er unter Captain Picard bereits an ergebnislosen Verhandlungen teil. In der ehemaligen vulkanischen Bergbausiedlung haben sich mittlerweile die Ekorr und die Baladonier niedergelassen. Sie bekämpfen sich seit vielen Jahrzehnten. Als die Titan Garadius IV erreicht, findet die Besatzung jedoch eine völlig veränderte Situation vor: Die Ekorr sind verschwunden. Admiral Riker steht vor einem Rätsel, vermutet einen Genozid. Das Finden einer Lösung wird durch das Auftauchen von Breen-Soldaten nicht einfacher...

Na, das war doch schon mal viel besser. John Jackson Miller hat ein paar clevere Ideen und schafft dann auch, auf die knapp 100 Seiten ein bisschen was von allem zu bringen: Witz, Action, Mysterie, Wissenschaft, gut getroffene Charaktere und die treksche Wohlfühlformel. Mit viel behutsamen Augenzwinkern nimmt er sich der ernste Thematik an und verpackt sie in ein unterhaltsames Storygeflecht, das zwar trotzdem kein Highlight, aber immerhin ein unterhaltsames Abenteuer abgibt.
Wer der Titan-Serie nicht abgeneigt ist, kann ruhig zugreifen.
Das klingt mMn sehr vielversprechend, zumindest habe ich durch diese Zeilen Lust bekommen, zu erfahren, wie des Rätsels Lösung lautet!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 07.09.14, 13:04
(http://s1.directupload.net/images/131008/v3f7lxq6.jpg)

Typhon Pakt 02 - Feuer
[...]
Die Gorn haben so klangvolle Namen wie - moment, muss kurz blättern - Zegrroz’rh, Z’shezhira, Gog’resssh und Krssrrs und so weiter. Es gibt in diesem Buch gefühlte zwanzig Gorn-Charaktere, verteilt auf mindestens drei Schiffe, zwischen denen fröhlich hin und hergesprungen wird. Wie soll ich denn da die Übersicht behalten? Ich meine... okay. Ich habs Verstanden. Es sind Echsen. Sie zischen. Sie werden sicher nicht Fritz und Helmut heißen.

Ich lese gerade die "Sir Apropos of Nothing"-Reihe von Peter David. Im dritten Band verschlägt es den Anti-Helden nach Asien und es gibt dort eine Stelle, in der ein ähnliches Namensproblem auf sehr humoristische Art angesprochen wird. Das fand ich so gut, das wollte ich mal posten:

Zitat
Over time, I learned their first names, even as I learned their language. It was a challenging tongue to master, particularly since they had many words that sounded the same, but had different meanings depending upon inflection. And their names could be stunningly similar as well. Yes, over a period of months, I could readily distinguish “Nobuharu” from “Nobuhisa” from “Nobuhito,” “Yoshitaka” from “Yositake” from “Yoshitoki,” because I had faces to associate with the names. You, the reader, might have far greater difficulties keeping everyone sorted out through the narrative. I don’t say this because I think you are somehow mentally deficient, or less clever than I. Although, to be candid, the very fact that you continue to exhibit such morbid interest in my life and waste precious time reading about it when you could be doing something of more importance, such as… well, anything, really… does indeed call your intelligence into question. For that matter, you very likely are less clever than I. Forgive the immodesty, but I like to think my having survived to old age is a testament to the fact that I’ve raised cleverness to the level of an art form.
Nevertheless, in order to simplify your following of my humble narrative, I will spare you the sound-alike names of the villagers and instead refer to them in the way that I first thought of them. You see, for my own amusement, until I memorized their real names, I tended to refer to them by various appropriate nicknames that stemmed from the universal “Chin” surname. I would even occasionally address them as such, and naturally they never comprehended the shadings of meanings.
For instance, my host, to whom I’ve referred before, was somewhat jowly. So I dubbed him “Double Chin.” His wife, who seemed to enjoy the noontime meal the most, I called “Lun Chin.”
Lun Chin’s sister was the woman who had tried to control her daughter during my first encounter with them, to little avail. She was even more obsessed with the details of food preparation than her sister. She became Kit Chin.

Peter David ist immer top, wenn er sich selbst nicht so ernst nimmt :Ugly
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 07.09.14, 13:11
@star
Wann hat Pter David sein geschreibsel jemals ernst genomen. Ich kenen zwar nur NF. aber er hat imo schon imemr eine gewisse Lockerheit beim schreiben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 10.02.15, 21:40
Seekers 1 + 2:
Die Besatzung der Sagittarius wird von mysteriösen Energieanzeigen zu einem Planeten gelockt, auf dem die Tomol leben; eine Prä-Warp-Spezies, deren Mitglieder rituellen Selbstmord begehen, sobald sie die Grenze zum Erwachsenenalter erreichen – wer es nicht tut, verwandelt sich in eine, der Raserei verfallene Kreatur mit Superkräften. Doch nicht nur die Sternenflotte versucht das Geheimnis um die Tomol zu lüften, sondern auch die Klingonen, die in der geheimnisvollen Verwandlung eine ideale Waffe sehen. Schon bald eskaliert die Situation derart, dass sich auch die USS Endeavour auf den Plan gerufen fühlt...

Bei Seekers handelt es sich um eine Art Ablegerserie zur Romanreihe „Vanguard“. Während die Geschichte um die Raumstation und ihrer Mannschaft mit dem letzten Buch abgeschlossen wurde, fanden Mack, Ward und Dilmore, dass es durchaus noch Raum für Geschichten rund um die beiden Raumschiffe Sagittarius und Endeavour gibt, die in den Romanen mehrere Auftritte hatten, und sich bei Fans großer Beliebtheit erfreuten (zu recht). Und schon war eine neue Serie geboren. So begleiten wir in „Seekers“ die beiden Schiffe immer im Wechsel bei ihrer weiteren Erforschung der Taurus-Ausdehung.

Allerdings sollte man seine Erwartungshaltung etwas zurückschrauben: „Seekers“ ist wohl kein zweites „Vanguard“, sondern „nur“ eine – zumindest bisher – eher durchschnittliche TOS-Variante geworden. Die ersten beiden Romane, die eine zusammenhängende Geschichte erzählen, lassen jedenfalls übermäßig vielee frische Ideen vermissen und kauen teilweise durch, was man so oder so ähnlich schon mal gelesen hat. So gerät die Sagittarius beispielsweise erneut in ein Feuergefecht mit den Klingonen, unterliegt wieder, stürzt einmal mehr auf einem Planeten mit feindlicher Macht ab, was erneut zum großen Bibbern und der Frage führt, ob die Reparaturen beendet sind, ehe sich der Feind nähert. Das hat man so ähnlich – teilweise nur spannender – schon mal im dritten Vanguard-Roman gelesen, und zwar vom gleichen Autor. Und auch sonst bleibt David Mack in der Geschichte eher vorhersehbar und rattert den üblichen Mix aus schnodderigen Sprüchen und leichtem Militärjargon durch, für den er bekannt wurde.

Auch seine beiden Autorenkollegen Ward und Dilmore liefern im zweiten Teil keine nennenswert neuen Impulse, obwohl sie im Grunde nicht viel verkehrt machen, und die Geschichte um die Tomol durchaus interessant ist. Dennoch kommt es hin und wieder zu diversen Längen, was wohl an der Grundkonzipierung der Geschichte liegt. Denn eine dichtere Atmosphäre wird schon alleine dadurch verhindert, dass die Handlung spürbar künstlich gestreckt wurde, um über zwei Romane gehen zu können, damit man artig die Anforderungen eines Pilot-Zweiteilers erfüllen kann. Eine knackigere Erzählung wäre passender gewesen. So besteht gefühlt die Hälfte der Handlung auch aus Hin- und Hermarschiererei zwischen einem Dorf und einem Höhlensystem.

Immerhin: die beiden Romane sind gewohnt routiniert und flott geschrieben, die (bekannten) Charaktere erhalten zwar keine neuen Facetten, sind aber sympathisch, und die ein oder andere Action-Sequenz ist auch gut gelungen. Die Idee von „Supermännern“ im Star Trek-Universum ist auch alles andere als schlecht, auch wenn das bestehende Potential eher nur angekratzt wurde. Der Vergleich zu Fast-Food drängt sich ein wenig auf: Die beiden Romane sind schnell gelesen, aber hungrig ist man hinterher immer noch.

Fazit: Routinierte Unterhaltung ohne große Überraschungen. Seekers legt keinen brüllenden Start hin, macht aber auch nicht viel verkehrt. Wer nicht durch erhöhten Roman-Konsum vorbelastet ist, und TOS mag, kann sich „Seekers“ getrost anschauen.





Section 31: Disavowed
Seine unehrenhafte Entlassung aus der Sternenflotte nutzt Doktor Bashir, um die autonom operierende, illegale Sektion 31 zu unterwandern. Doch sein erster Einsatz als Mitglied der Gruppierung verlangt von ihm, ins Spiegeluniversum zu reisen, und die Breen davon abzuhalten, eine Waffe in die Finger zu bekommen, mit der sie die Kontrolle über den Quadranten an sich reißen könnten.

Also das war... eine herbe Enttäuschung. Schuld daran ist teilweise auch das Marketing und eine daraus resultierende, falsche Erwartungshaltung meinerseits. Die ersten Ankündigungs-Texte ließen es jedenfalls so aussehen, als fände in diesem Roman der langerwartete finale Kampf von Doktor Bashir gegen Sektion 31 statt – etwas, das bereits seit den frühesten Tagen der Relaunch-Bücher vorbereitet wurde. Stattdessen wird die Konfrontation aber auf die lange Bank geschoben, um ein eher Klischeebeladenes Abenteuer im Spiegel-Universum erzählen zu können.

Dabei sah Anfangs alles noch äußerst vielversprechend aus. Bashir und seine Freundin Sarina Douglas laufen nach nur wenigen Seiten auch tatsächlich zur Sektion über – oder tun zumindest so. Das geht zwar furchtbar schnell und Hopplahopp, aber da ich mit einem komplexen Agenten-Thriller rechnete, der zweifellos Raum zur Entfaltung braucht, war das nicht weiter schlimm. Doch kaum dabei, werden Bashir und Douglas, begleitet von anderen Agenten, direkt auf eine Mission ins Spiegel-Universum geschickt, um die Breen aufzuhalten, die mal wieder versuchen, eine Technologie aufzutreiben, die ihnen einen Vorteil gegen die Föderation bringt. Und die erhoffen sie sich vom Spiegeluniversum. Natürlich hat die Sektion dabei eigene Pläne, natürlich werden Bashir und Douglas nur benutzt, und natürlich gelingt es ihnen am Ende doch noch die Oberhand zu erlangen.

Neue Einblicke in die Organisationsstruktur der Sektion bekommt man dabei leider nicht. Dafür muss man sich wohl das nächste Buch kaufen. Es findet auch keinerlei Auseinandersetzung mit der komplexen Thematik um die autonome Sektion statt. Ich hätte erwartet, dass hier verschiedene Ideologien aufeinanderprallen, und sich gute, schwierige Fragen auftun. Aber David Mack macht es sich lieber einfach. Bashir und Douglas sind Engel mit weißer Weste, und die Handvoll Agenten, die wir kennen lernen, werden von Anfang an als Mörder, und furchtbare Unsympathen vorgestellt. Grautöne sehen anders aus. Da hätte ich mir von einer Geschichte, die unter dem DS9-Banner läuft, etwas... komplexeres erwartet.

Was bekommen wir stattdessen? Das uralte, leidige Spieglein Spieglein-Spiel. Guck mal, im Spiegeluniversum ist Kheylar erster Offizier der Enterprise. Guck mal, im Spiegeluniversum ist Michael Eddington so was wie der Präsident. Guck mal, im Spiegeluniversum ist das Dominion ganz nett eigentlich. In einer Serie lasse ich mir das noch gefallen, immerhin kann man den Schauspielern dort dabei zugucken, wie sie beim Overacting Spaß haben. In einem Roman entzieht sich mir jedoch der Unterhaltungsfaktor. Ach ja, und Militärgedöns gibt es wieder. Wer Spaß an erinnerungswürdigen Sätzen wie „Move, Move!“ hat, oder „Fire in the Hole“, wird ein Fest erleben. Na ja, ich will nicht zu zynisch sein. Eigentlich mag ich das ja an Mack, und er hat schon oft in großartigen Romanen bewiesen, dass sich Trek und Military-Stuff wunderbar miteinander verbinden lassen. Diesmal hat mir die Geschichte aber wenig Freude bereitet. Ich mag das Spiegeluniversum einfach nicht. :/

Gegen Ende der Geschichte, wenn die bösen Buben das bekommen haben, was sie verdienen (was einen Aha-Moment auslöst, weil Mack die gelungene Brücke zu einem Mysterium aus einem der früheren Bücher schlägt), und Bashir und Douglas weiterhin mit reiner Weste dastehen, wird Sektion 31 dann leider auch endgültig auf das Niveau alter Gegenspieler-Organisationen von James Bond runtergesetzt. Da trifft man sich dann zur Konferenz in einem dunklen Raum, während am Kopfende, von Schatten eingehüllt, der geheime Oberbösewicht sitzt, und dort verkündet er oder sie dann auch, er oder sie hätte noch viel vor mit Bashir. Dass dabei keine Katze auf dem Schoss saß, war alles. Ich riskiere mal eine Vorhersage: Es ist entweder Luther Sloan, oder seine Frau Jessica. Ich hoffe, so vorhersehbar wird es dann doch nicht, aber nach diesem Filler-Roman ist meine Erwartungshaltung dann doch arg gebremst.

Fazit: Für mich hat dieser Roman leider gar nichts geboten. Wer aber Spaß am Spiegeluniversum und an der Idee der Sektion 31 hat, kann einen Blick riskieren. Mit der neueren Romankontinuität sollte man sich aber etwas auskennen, sonst wird’s verwirrend.

Ein Sonderlob gibt es übrigens für das Cover. Das finde ich große Klasse!




Deep Space Nine: The Missing
Auch nach der Ermordung der Föderationspräsidentin auf der neuen Raumstation DS9, sind Captain Ro und ihrer Mannschaft keine erholsamen Tage vergönnt. So gerät man schon bald in die Angelegenheiten der „Leute des offenen Himmels“, die auf der Station Zuflucht suchen – und zwar vor einer ziemlich despotischen Alienrasse, die wiederum das neue Schiff von Doktor Pulaski als Geisel halten. Als wäre diese Situation nicht schon kompliziert genug, stiften Tzenkethi Unruhe, und es kommt zum Eklat zwischen den Cardassianern und den Romulanern. Und dann geschieht auch noch ein mysteriöser Mord.

Zäh ist hier das Wort, das mir am ehesten einfällt. Während Una McCormacks letzte Ausflüge ins Trek-Universum fast immer hochbrisante politische Geschichten mit sich brachten, begnügt sich die Autorin diesmal mit einer ganzen Reihe kleinerer und ruhigerer B-Handlung, die aber allesamt weder besonders aufregend, noch schwer ausgefeilt daherkommen. Insgesamt wirkt die Geschichte recht unausgegoren und über weitere Strecken verworren. Man weiß lange Zeit gar nicht, worum sich die Handlung überhaupt dreht. Sie springt zwischen mehreren Handlungsorten und Charakteren umher, und scheint dauernd den Fokus auf etwas neues zu richten. Mal ist es die Frage um Vertrauen, dann ist es ein Mordfall, dann eine gefährliche Erstkontaktsituation. Das hängt zwar alles irgendwo zusammen, ein befriedigendes Bild ergibt sich am Schluss aber trotzdem nicht so ganz, und auch der Erzählstil wirkt überraschend ziellos. McCormack lässt sich ja immer etwas mehr Zeit und bisher wurde man als Leser auch immer reich für Geduld belohnt. Diesmal jedoch bleibt ein schaler Nachgeschmack.

Etwas Unaufgeregtheit tut den Trek-Romanen mal ganz gut – zumindest jenen, die im 24. Jahrhundert angesiedelt sind -, aber SO unaufgeregt muss es ja dann auch wieder nicht sein. Ich hatte jedenfalls Mühe mich durch die Geschichte zu kämpfen. Da sind durchaus gute Einfälle drin, aber richtig Zünden kann keine, weil es an einer A-Handlung fehlt. Da bin ich von McCormack deutlich besseres gewohnt. Ein überraschend großer Pluspunkt ist dafür der Charakter der Doktor Pulaski. McCormack hat die Stimme der unangepassten Ärztin super getroffen, und so hat Pulaski auch jedem die Szene gestohlen. Wäre es eine reine Pulaksi-Geschichte gewesen, hätte der Roman besser dagestanden. So jedoch, mit einer Doktor Crusher, die als CMO auf DS9 wie ein Fremdkörper wirkt, einer Ro Laren, die leider wie ein schwacher Kira-Ersatz wirkt, einem Sicherheitschef, der sich wiederum als schlechter Nachfolger von Odo erweist, und dem Story-Abschluss zu zwei Charakteren aus "Brinkmanship", die keinen mehr benötigt hätten, weil sie schon einen guten hatten, bleibt ansonsten wenig, was herausragt.

Fazit: Kein schlechter Roman, aber auch kein besonders überzeugender. Insgesamt eher Meh.




Also das war jetzt eine Reihe eher enttäuschender Romane irgendwie. David Mack lässt in letzter Zeit ziemlich nach. Und auch Una McCormack hat überraschenderweise mal ein erstaunlich eintöniges Buch abgeliefert. Kein schlechtes, aber ein eintöniges. Immerhin; man scheint das Versprechen, das mit der „The Fall“-Reihe gegeben wurde, tatsächlich einlösen zu wollen. So legen die neueren Romane den Fokus wieder auf Erforschung und kleinere Abenteuer, statt auf drohendem und/oder kaltem Krieg. Nur scheinen sich die Autoren noch nicht so ganz an den neuen Richtungswechsel gewöhnt zu haben und müssen erst ihren Takt wiederfinden.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 10.03.15, 16:33
(http://fs2.directupload.net/images/150310/axhkxyuq.jpg)

TNG: Takedown
Als mehrere Raumschiffe damit beginnen, die Kommunikationsanlagen im Alpha-Quaranten zu zerstören und somit Chaos und Verwirrung verursachen, beginnt für Captain Picard von der Enterprise die Jagd auf die Verantwortlichen – eine Jagd, die sehr schnell persönlich wird, als er feststellt, dass niemand geringeres als sein alter Freund und Protege Admiral William Riker der Drahtzieher der Angriffe zu sein scheint...

„Takedown“ ist John Jackson Millers erster großer Star Trek-Roman – und, obwohl es hier und da noch ein paar kleinere Stolpersteine gibt, kann man Pocket Books nur dazu beglückwünschen, endlich wieder frisches Blut in die Riegen der Treklit-Autoren aufgenommen zu haben. Vor allem natürlich, wenn dabei eine so überzeugende Geschichte herauskommt.

Seien wir ehrlich; obwohl Autoren sich gewiss verbessern, sind die wenigsten in der Lage (oder willens) über den eigenen Schatten zu springen – zumindest, wenn man unter einer strengen(?) editorialen Führung steht. Nach einer Weile, weiß man als Leser, welche Art Geschichte man von welchem Autor erwarten kann. Erst recht in der Trek-Lit. Mack bietet Action mit starkem Fokus auf Militär-Gedöhns, Bennet bietet Wissenschaft mit erhobenem Moral-Zeigefinger, McCormack bietet Politik mit Cardassianern, Martin und Mangels bieten haarsträubenden Unsinn. Das kann auch schon mal langweilig, weil vorhersehbar werden, und gerade die letzten Jahre haben doch einige Abwechslung vermissen lassen - vielleicht nicht einmal, was den Inhalt der Geschichten betrifft, wohl aber den Ton, der im 24. Jahrhundert spätestens seit der Destiny-Trilogie nur noch dark und gritty war.

Umso willkommener ist da die (auch inhaltliche) Überraschung, dass „Takedown“ ganz anders ausfällt, als gedacht. Der Klappentext lässt jedenfalls vermuten, dass der Kurs der letzten Jahre fortgesetzt wird. Doch weit gefehlt! Was leicht ein super ernster Roman hätte werden können, ist in Wahrheit ein unterhaltsames Action-Abenteuer-Fest, mit sympathsichen Charakteren, einem spannenden Mysterium, einigen überraschenden Wendungen, und einer locker-flockigen Art, die einfach Spaß macht, und sich seit langer Zeit mal wieder wie eine richtige Star Trek-Geschichte anfühlt. Mehr noch; wie eine richtige TNG-Geschichte – auch und vor allem, weil es endlich mal wieder, trotz der Action, so gut wie gar keine Verletzten und Toten gibt. Stattdessen steht ein cleverer Plot im Vordergrund, und das Widersehen mit einer bereits aus der Serie bekannten Spezies, die sich angenehmerweise nicht als Bösewicht mit Welteroberungsphantasien entpuppt. Nach den ganzen Mimimi und Wähwähwäh-Romanen der letzten Zeit ist das einfach nur wohltuend.

Ganz perfekt ist der Roman dennoch nicht. Vor allem der Einstieg kommt etwas holprig daher – man tappt lange Zeit völlig im Dunkeln, und der ein oder andere Story-Kniff wirkt zunächst noch... ungeschickt. Wer aber etwas Geduld mit bringt, wird spätestens nach einem Drittel merken, dass Miller weiß, was er tut, dass die Geschichte rund ist, und man somit durchaus für’s Weiterlesen belohnt wird. An und für sich ist das aber kein Problem, denn Miller schreibt knackig und mit einem feinen Humor, und da der Roman auch nicht superdick ist, lässt sich das alles sehr flott weglesen.

Fazit: „Takedown“ wirkt wie eine Zurückbesinnung zu den Wurzeln, die das 24. Jahrhundert aus der Dunkelheit herausführt und endlich wieder einen optimistischen Kurs einschlagen lässt, ohne dabei den Spaß und das Abenteuer auf der Strecke zu lassen. Bitte mehr davon.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 10.03.15, 18:28
Ich habe jetzt nicht gelesen, klingt aber interessant.

Was mich nur wu der, dass der "ewige Erste Offizier" Riker plötzlich karrieretechnisch an seinen Captain vorbeizieht.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 10.03.15, 18:34
Der ist im - Moment, lass mich lügen - dritten oder vierten Band der "The Fall"-Reihe überraschend befördert worden, weil Flottenadmiral Akaar einen Mann in den eigenen Reihen brauchte, dem er vertrauen konnte, und der für ihn eine Verschwörung aufdecken sollte. Riker war der erstbeste Kandidat (zur falschen Zeit am falschen Ort...). Die Beföderung ist dann aber auch nach dem Ende der Krise bestehen geblieben. Da er sein Büro auf der Titan bezogen zu haben scheint, hat sich aber eh nicht viel geändert.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 10.03.15, 19:20
Nach einer Weile, weiß man als Leser, welche Art Geschichte man von welchem Autor erwarten kann. Erst recht in der Trek-Lit. Mack bietet Action mit starkem Fokus auf Militär-Gedöhns, Bennet bietet Wissenschaft mit erhobenem Moral-Zeigefinger, McCormack bietet Politik mit Cardassianern, Martin und Mangels bieten haarsträubenden Unsinn.
:Ugly :thumbup

(http://fs2.directupload.net/images/150310/axhkxyuq.jpg)

TNG: Takedown
Danke für den Review und auch danke, dass Du nicht zu viel verraten hast, denn alles, was ich da lese, macht wirklich Lust auf mehr. Also wenn ich mir einen ST-Roman zulege, muss es dieser sein: Die Aussicht darauf, mal einfach ein unterhaltsames Abenteuer zu lesen statt Kriegselend vorgesetzt zu bekommen, finde ich spontan super angenehm!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 06.05.15, 15:46
Rise of the Federation - Uncertain Logic
Kaum gegründet, steht die Föderation schon wieder vor einer Krise. Als die Nachricht die Rune macht, dass das Kir'Shara wohl nur eine Fälschung ist, droht Vulkan im Bürgerkrieg zu versinken. Admiral Archer ist überzeugt, dass das echte Kir'Shara gestohlen und durch die Fälschung ersetzt wurde und versucht zu retten, was zu retten ist. Unterdessen befindet sich Captain Reed mit einer Task-Force auf der Suche nach den Herstellern der Todesstationen, und einige Offiziere der USS Essex vergessen das Es und haben einfach Sex und zwar mit den neuentdeckten Deltanern - mit dramatischen Folgen.

Hmn, mnh. Das war nicht ganz der große Wurf, den ich erwartet hatte. Als bekennender Fan der vierten Staffel bin ich jedenfalls etwas unterwältigt, denn der Vulkan-Plot krankt schon mal daran, dass er nicht besonders viel neues bietet und stattdessen ein zumindest gefühlter Rehash aus sowohl dem Vulkanier-Arc aus der vierten Staffel, als auch der Terra-Prime-Duologie ist. Hier sind es die Vulkanier, die in eine starke Glaubenskrise stürzten, die aber nicht nur in Debatten, sondern auch in teilweise sehr viel Gewalt und Fremdenhass mündet. Zwar macht Bennett prinzipiell nichts falsch - die Vulkanier in Enterprise wurden durchaus als militant und auch gewaltbereit dargestellt -, aber ich war eigentlich froh, dass wir das nach der Entdeckung des Kir'Sharas hinter uns hatten, und hätte mir etwas... mystischeres gewünscht.
Ausgerechnet hier war Bennett aber der Meinung, dass mal Blut fließen müsse. Ich weiß auch nicht. War insgesamt nicht nach meinem Geschmack und zu vieles hat sich als zu bekannt angefühlt, vor allem, da [Spoiler] V'Las zurückkehrt und erneut einen recht eindimensionalen Bösewicht abgibt. Da hätte ich mehr erwartet.

Der Plot um die Todesstationen ist da schon interessanter. Es werden immer mehr von diesen Dingern entdeckt, und man findet auch heraus, dass sie nicht nur Raumschiffe, sondern ganze Planetenbevölkerungen terrorisieren. Reed ist daher mit einem Task-Force unterwegs, um die entsprechenden Stationen unschädlich zu machen, und die Erbauer zu finden. Leider gelingt ihm letzteres in diesem Roman nicht. Stattdessen vertröstet Bennett einen mit eher langweiligen Raumkämpfen und einer Under-Cover-Mission auf einem Prä-Warp-Planeten, auf dem die Ware (wie man die Todesstationen nennt) sich auszubreiten beginnt. Hier kreiert Bennett zwar einen deutlich besseren Bösewicht in Form des Industriellen Daskel Vabion, aber ansonsten muss man auf die Fortsetzung warten.

Übrig bleibt der dritte Handlungsstrang um die Essex und ihren Erstkontakt mit den Deltanern. Das war schon wesentlich besser, zumal hier auch noch die Orioner mitmischen, was allein aufgrund der Hormonsache und der völlig unterschiedlichen Moralvorstellung schon interessant ist. Dieser Handlungsstrang war dann auch ziemlich gelungen, aber eher kurz.

Insgesamt also etwas... meh. Es gibt einige gute, stellenweise sogar sehr gute Szenen, und Bennett trifft auch die Charaktere wieder hervorragend. Allerdings widerholt er auch einiges und hat diesmal zu viele Figuren drin, die mich nicht sonderlich interessieren, was natürlich den spannenderen Charakteren die "Screentime" raubt. So sind zwar auch Figuren wie Soval, Shran oder T'Pau wieder dabei, aber sie haben nur ein paar Sätze.
Der Roman ist also durchaus okay und lesbar, aber eben nichts überragendes. Ich würde ihn als den "schwächsten" der bisherigen Rise-Romane einstufen. Dass Bennett jetzt auch damit anfängt, seine Geschichten zweizuteilen und mit einem Ätschibätsch auf den nächsten Roman zu verweisen finde ich nicht so gut. Da wäre mir lieber gewesen, wenn man sich hier mehr auf die Vulkanier, und im nächsten Roman dann eben auf die Todesstationen konzentriert hätte :/
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: TrekMan am 07.05.15, 00:09
Wie es manchmal so läuft Licht und Schatten. :/

Wir hatten doch mal, eine Auflistung der aktuellen Bücher und deren zeitliche Reihenfolge, gibt es die noch und  die aktualisiert?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 08.05.15, 23:03
unterwältigt
;)(http://www.sf3dff.de/Themes/default/images/post/thumbup.gif) :))

Ich finde es irgendwie schon auch ein wenig merkwürdig, dass in diesem Buch drei Handlungsstränge angerissen, aber im Grunde wohl so keiner so richtig zuende gebracht wird. Solche Fortsetzungsgeschichten würde mich ein Stück weit frustrieren - es sei denn der Schreibstil so einnehmend, dass ich die Unterhaltung aus ihm ziehen könnte.
Eine "Todesstation" - ich verstehe das so, dass das das Ding aus der ENT-Folge "Dead stop" ist? Das auf technische "Plattformen" auf Planeten zu übertragen, gefällt mir: Eine Technologie, die sich einfach ausbreitet, den Benutzern vorgaukelt, nur ihr Bestes im Sinn zu haben... das spitzt Google, Apple & Co. auf geniale Weise zu! (Und müsste man nicht zu schnell an die Borg denken, finde ich, dass im Rahmen eines solchen Konzepts gar keine Notwendigkeit besteht, einen (anderen) Antagonisten bräuchte).
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 09.05.15, 12:36
Wir hatten doch mal, eine Auflistung der aktuellen Bücher und deren zeitliche Reihenfolge, gibt es die noch und  die aktualisiert?

Hm, ich weiß jetzt gar nicht, ob wir hier im Forum eine entsprechende Liste hatten, aber hier unter dem Link findet man eine gute Chronologie über alle Romane, die nach Nemesis einsetzen: http://startreklitverse.yolasite.com/simple-post-nemesis-reading-list.php (http://startreklitverse.yolasite.com/simple-post-nemesis-reading-list.php)

Ich finde es irgendwie schon auch ein wenig merkwürdig, dass in diesem Buch drei Handlungsstränge angerissen, aber im Grunde wohl so keiner so richtig zuende gebracht wird.

Ja doch, der Vulkan-Arc wird abgeschlossen. Nur fand ich den jetzt auch nicht so gut. Der Deltaner-Plot wird ebenfalls abgeschlossen, aber der war auch nur ein paar Seiten lang. Lediglich der Plot um die Todesstationen wird noch nicht beendet. Man findet zwar am Ende eine Art "Hub" das man ausschalten kann, aber wer jetzt hinter dieser Technologie steckt, und was der Zweck davon ist, das kommt wohl alles erst im nächsten Teil.

Zitat
Eine "Todesstation" - ich verstehe das so, dass das das Ding aus der ENT-Folge "Dead stop" ist?

Genau die. Im Roman wird die entsprechende Technologie als "Ware" bezeichnet. Das Wort Todesstation fällt kein mal, aber ich war der Meinung, dass es der Titel der deutschen Folge ist? 

Zitat
Das auf technische "Plattformen" auf Planeten zu übertragen, gefällt mir: Eine Technologie, die sich einfach ausbreitet, den Benutzern vorgaukelt, nur ihr Bestes im Sinn zu haben... das spitzt Google, Apple & Co. auf geniale Weise zu!

Sehr zutreffend! Zumal mit dem Vabion Deskel-Charakter sogar eine Art Bill-Gates/Steve-Jobs dabei ist, der sich die Technologie zu nutze macht, um führernder Markthersteller zu werden.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 09.05.15, 12:55
Ja doch, der Vulkan-Arc wird abgeschlossen. Nur fand ich den jetzt auch nicht so gut. Der Deltaner-Plot wird ebenfalls abgeschlossen, aber der war auch nur ein paar Seiten lang. Lediglich der Plot um die Todesstationen wird noch nicht beendet. Man findet zwar am Ende eine Art "Hub" das man ausschalten kann, aber wer jetzt hinter dieser Technologie steckt, und was der Zweck davon ist, das kommt wohl alles erst im nächsten Teil.
Na ja gut, das ist doch eigentlich auch ordentlich und es ist sicherlich schön, dass ich mich da vertan habe :)
Sind die Storyteile gut "vermischt" (also dramaturgisch geschickt) oder wird jedes Thema nacheinander abgehandelt?
Es wäre an sich nicht unspannend, wenn man schlussendlich erfahren würde, mit welcher Motivation solche Stationen gebaut wurden. Aber grundsätzlich würde ich es glaube ich besser finden, wenn "der Drahtzieher" im Dunklen bleiben würde: Das Konzept ist ja gerade so leicht gruselig-mystisch, weil es nur die Station, nur die Technik mit ihrem Eigenleben gibt.

Im Roman wird die entsprechende Technologie als "Ware" bezeichnet. Das Wort Todesstation fällt kein mal, aber ich war der Meinung, dass es der Titel der deutschen Folge ist?
Stimm wohl. ENT ist die einzige ST-Serie, bei der mir die Orignial-Titel geläufer als ihre deutschen Pendants sind  :O

Zumal mit dem Vabion Deskel-Charakter sogar eine Art Bill-Gates/Steve-Jobs dabei ist, der sich die Technologie zu nutze macht, um führernder Markthersteller zu werden.
:duck Hmm, aber das ist mir schon wieder zu, ähh... gewöhnlich? Bei mir tauchen da Vorstellungen à la "Vor dem Ende der Zukunft"/"Future's End" auf.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 09.05.15, 13:06
Sind die Storyteile gut "vermischt" (also dramaturgisch geschickt) oder wird jedes Thema nacheinander abgehandelt?

Das geht nach dem ABC-Prinzip. Mal hat man ein Kapitel auf Vulkan, dann eines auf der Pioneer (Ware-Handlung), und zwischen drin ab und zu eines auf der Essex/Delta. Anfangs läuft die Handlung noch etwa chronologisch, aber später splittet sich das dann auf. Während auf Vulkan nur ein paar Tage vergehen, ist die Pioneer länger unterwegs. Fand ich nicht störend. Bin aber selber gespannt, ob Bennett das im nächsten Roman auch so handhaben wird, oder ob er sich ein anderes Format aussucht.

Zitat
Es wäre an sich nicht unspannend, wenn man schlussendlich erfahren würde, mit welcher Motivation solche Stationen gebaut wurden. Aber grundsätzlich würde ich es glaube ich besser finden, wenn "der Drahtzieher" im Dunklen bleiben würde: Das Konzept ist ja gerade so leicht gruselig-mystisch, weil es nur die Station, nur die Technik mit ihrem Eigenleben gibt.

Ja, aber hier ist man dann bei der Trek-Lit falsch. Die sucht sich nicht selten offene Handlungsstränge wie eben diese um die Todesstationen heraus, um Lücken zu schließen. Davon lebt die Trek-Lit ja im Grunde. Finde ich auch okay. Man muss die Antworten, die die Trek-Lit liefert ja nicht als Canon ansehen, sondern einfach nur als Möglichkeit und Idee, dann passt das. Gerade Bennetts Ideen und Vernküpfungen sind auch eigentlich immer sehr gut und lassen das Star Trek-Universum auch oft schlüssiger aussehen als zuvor (beispielsweise bei seiner Darstellung kosmozeanen Lebens). Das sind dann natürlich die Glanzstunden der Trek-Lit. Mal sehen, ob ihm hier ein ähnlicher Streich gelingt.

Zitat
Hmm, aber das ist mir schon wieder zu, ähh... gewöhnlich? Bei mir tauchen da Vorstellungen à la "Vor dem Ende der Zukunft"/"Future's End" auf.

Stimmt, an Starling musste ich auch denken. Da gibt es wirklich einige Parallelen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 27.05.15, 20:46
Ich habe mich mal wieder auf dem Büchermarkt umgesehen und musste leider fest stellen, dass alle Reihen, die derzeit noch laufen (Titan, Typhon Pact, S.C.E., Final Frontier) auch nur noch ums Thema Krieg drehen und die Föderation völlig in den Schmutz ziehen.

Es ist langweilig geworden auf dem Roman-Markt und ich habe seit Jahren das Gefühl, dass da einfach die falschen Macher in den Chefetagen sitzen.

Gibt es eigentlich noch spannende Abenteuerreihen, die das Thema mal völlig außenvor lassen und Roddenberry's Vorstellungen überhaupt noch gerecht werden?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 27.05.15, 21:16
Auf die ein oder andere Art gibt es bei den Buchreihen, die nach DS9-Spielen natürlich immer Berührungspunkte mit den Folgen des Dominionkrieges. Bei S.C.E. stehen aber beispielsweise technische Themen im Fordergrund - dort folgt man einem Schiff voller Ingenieure, die hauptsächlich Abenteuer erleben. Titan ist eine qualitativ sehr schwankende Serie, geht aber auch eher in die Richtung Forschung. Final Frontier kenne ich nicht. Meinst du New Frontier? Das ist reines Adventure. Wie TOS nur im 24. Jahrhundert. Ansonsten würde ich eher nach Autoren gehen als nach Buchreihen. Christopher L. Bennett ist dir sehr zu empfehlen. Der hält überhaupt nichts von Kriegsthemen und schreibt immer tolle Sachen (Besonders zu empfehlen: "Orions Hounds" "Departmend of Temporal Investigations 1", Ex Machina, und "Rise of the Federation") Greg Cox schreibt reine TOS-Geschichten und Peter David ebenfalls Abenteuer mit spritzigem Humor (der aber nicht jedermanns Stärke ist). KRAD ist ebenfalls empfehlenswert.
Einen großen Bogen solltest du hingegen um David Mack machen. Der schreibt fast ausschließlich Military-Trek.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 27.05.15, 21:29
S.C.E.... das klingt interessant
Also eine Reihe über die Ingenieursabteilung oder wie?
Das klingt zumindest mal nach was Anderem.

Titan habe ich drei Romane gelesen, aber als das Schiff in der Magellanschen Wolke verschwand, war für mich Feierabend.

Ja, New Frontier meinte ich.
Das war - bis auf Soleta und Selar - absolut nicht mein Ding.

Dieses "Temporal Investigations" klingt spannend.
Also Geschichten über ne Art.. Zeitpolizei?

Ja, von von Mack habe ich - bedauerlicherweise - ein Buch gelesen und es war absolut nicht mein Ding.

Danke für die übersichtliche Info.
Ich werde dann man demnächst nach "DoTI" und "SCE" Ausschau halten.

Das letzte Buch das ich übrigens gelesen hatte, spielte im JJ Universe mit Kirk als Kadett.
War so öde geschrieben, dass ich mitunter eingeschlafen bin.

Und da sind solche Empfehlungen von eurer Seite für mich sehr nützlich, da ich nicht noch mal Geld für Romane zum Fenster rauswerfen will, die meinen Geschmack absolut nicht treffen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 27.05.15, 21:40
Bei S.C.E. steckt es ja schon im Namen - Starfleet Corps of Engineers. Es geht um die USS da Vinci, einem Schiff der Saber-Klasse, das dem SCE untersteht, also hauptsächlich Ingenieure und Techniker an Bord hat. Die Reihe hat wechselnde Autoren und daher sind die einzelnen Geschichten auch von schwankender Qualität. Das beste an der Reihe sind aber sowieso die sehr sympathischen Charaktere, die einem recht schnell ans Herz wachsen.

Titan solltest du aber wirklich noch mal eine Chance geben, denn "Orions Hounds" gehört für mich zu den besten Star Trek-Romane der letzten Jahre. Wie gesagt, das meiste von Christopher L. Bennett ist empfehlenswert. "Takedown", einer der neuesten Romane, den ich weiter oben schon mal angesprochen habe, könnte auch was für dich sein.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 27.05.15, 21:55
Also den Hint mit S.C.E. nehme ich gerne auf. :thumb

Aber bei Titan... nee, nur er Pilotroman war eingermaßen interessant
Das zweite ging schon art bergab und das Dritte habe ich nich mal zu Ende gelesen, da es IMO ebenso schlecht war.
"New Frontier" war mir auch schon wieder zu... keine Ahnung.
Der Calhoun kam mir eher vor, wie ein Abklatsch von Sisko.
Und "Typhon Pact", da hat mich schon der Klappentext des ersten Buches abgeschreckt und ich habs ins Regal der Buchhandlung zurückgeschoben.

Und der Rest.... alles Jar Jar Abklatsch Marke:
Wieder Feind, wieder nur Krieg oder die Föderation wird zum Oberschurken. :sick

Gene Roddenberry würde sich im Grabe umdrehen, wenn er denn eines Hätte.
Das ist ist nicht mehr das Star Trek, durch das ich als Kind zum Trekkie geworden bin und ganz ehrlich:
So einen Müll brauche ich nicht.
Eine Katastrophe jagd nur noch die Nächste, weil die Autoren zu uninspiriert oder gar schlich kreativ-intelligent so minderbemittelt sind, weil ja Alles, was nicht damit zu tun hat, in die (und meiner Meinung nach vollkommen blödsinnige) Schiene "Rosarotes-Wolkenkuckuksheim-Wir-ham-uns-alle-lieb-Fanboy" Gedöns abrutscht.  :sick :bash :wall

Sorry, aber wenn ich Dysoptie sehen/lesen will, dann schau ich Star Wars. :silly
In Star Trek will ich besseres sehen und lesen!  :angry

Wenn ich das Gefühl habe, eine Reihe geht in die IMO falsche Richtung, breche ich idR sofort ab, weil mir das Geld dafür zu schade ist.

Daher mal sehen, was S.C.E. bietet.
Ich sehe gerade, dass Amazon eine Kindle App hat.
Heißt das, ich könnte den gekaufen ROman direkt auf meinen Reader downloaden muss kein Taschenbuch im Schrank Staub ansetzen lassen?
Das wäre ja praktisch.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: CptJones am 28.05.15, 00:27
Zitat
"New Frontier" war mir auch schon wieder zu... keine Ahnung.
Der Calhoun kam mir eher vor, wie ein Abklatsch von Sisko.

Gerade New Frontier bestecht durch den Wortwitz in den Dialogen die sogar ein richtig möderrisch gutes  Timing haben. Nur das Calhoun ein Sisko Klon sein soll....so kam mir die Figur nicht mal im entferntesten rüber. Wenn dann hat er mehr mit James Kirk gemein, was das Schlitzohrige herangehen an Problemen angeht.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 28.05.15, 06:57
Ich lese hier immer sehr interessiert mit, da ich auch mal wieder in die Bücher einsteigen möchte. Meine Kenntnisse hörten damals bei den Pocket Books mit der Millennium Mini-Serie von DS9 auf. An neueren Romanen kenne ich nur "A stitch in time", "The neverending sacrifice" (die mir beide gut gefallen haben) und die Terok Nor Miniserie (wo ich den ersten Band auch gut fand, die anderen beiden aber weit hinter meiner Erwartung zurückblieben).

Die neue Vielfalt an Romanen ist ja nahezu erschlagend. Gibt es hier im Forum vielleicht irgendwo eine kleine Übersicht über die verschiedenen Reihen, um sich zu informieren? Oder hat jemand einen entsprechenden link zu so einer Übersicht?
Mir geht es wie David, mich würden vor allem non-Military Romane interessieren, allerdings auch eher solche, die keine Kirk-artigen Captains aufweisen. Der hat verhindert, dass ich bereits in meiner Kindheit ST-Fan wurde ;) .
Sehr interessant finde ich auch welche, die ohne große Starfleet-Präsenz auskämen ... aber ich schätze, davon gibt es außer den von mir oben angeführten nicht sehr vieles, oder?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.05.15, 10:07
@dashkur
was hat dich denn an Krik gestört.

Seine "weibergeschichten"? denn das ist bei Mac nicht ganz so ausgeprägt. auch wenn seine ex verlobte sein erster Offizier ist und seine EX freundin - ich nenne Kat mal so - die Nachtschicht kommandiert.

Für mich ist Calhaun eher das, was Chakotay hätte sein können, sein sollen damit Voyager interessant ist. Unkonventionell, kreativ aber das Herz auf den rechten Fleck. Jemanden der Janeway halt Kontra gibt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 28.05.15, 10:39
@dashkur
was hat dich denn an Krik gestört.

Alles ;) . Nein, im Ernst: Ich mag allgemein diesen Typ "jüngster Captain, Bester des Jahrgangs, Einziger, der dies-und-das-geschafft hat, Träger der was-weiß-ich-Medaille, etc." überhaupt nicht. Sobald so ein Charakter auftaucht (sei es in TV-Serien, sei es in Romanen, sei es in FFs) bin ich erst einmal "dagegen". Dann hat mich seine flappsige Art nicht besonders angesprochen, seine Bimbo-of-the-week-Episoden waren auch nicht gerade meine Highlights (aber das war halt so im Trend der Zeit), und auf einer noch persönlicheren Ebene ist er ein Typ Mann, den ich nicht mag. In die gleiche Kategorie fällt bei TNG Riker, bei Voyager Paris, (DS9 hat diesen Typen glücklicherweise ausgespart), bei ENT wäre es eigentlich Trip gewesen, aber der hat für mich sehr überraschend so gut gegen diese Typisierung angespielt, dass er mir tatsächlich sympathisch war.

Zitat
Seine "weibergeschichten"? denn das ist bei Mac nicht ganz so ausgeprägt. auch wenn seine ex verlobte sein erster Offizier ist und seine EX freundin - ich nenne Kat mal so - die Nachtschicht kommandiert.

Calhoun fand ich gar nicht so schlecht. Klar, der ist auch so ein Autor-braucht-eine-Identifikationsperson-Typ, aber da der Autor hier Peter David ist, gelingt er doch ein wenig besser ;) . (die ersten 6 oder 8 ... muss ich nachschauen Bände von New Frontier habe ich gelesen.)

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 28.05.15, 15:18
Die neue Vielfalt an Romanen ist ja nahezu erschlagend. Gibt es hier im Forum vielleicht irgendwo eine kleine Übersicht über die verschiedenen Reihen, um sich zu informieren?

Ich kann mich mal dran versuchen:

TOS
Bei TOS kann man am leichtesten zugreifen, weil fast alle Romane Einzelabenteuer sind, die für sich stehen. Autoren auf die man achten sollte sind Christopher L. Bennett, Grex Cox und Dayton Ward. Es gibt auch immer mal wieder neue Ansätze, wie "From Historys Shadow", das sich fast ausschließlich mit Gary Seven beschäftigt, oder "die Eugenischen Kriege", die Aufstieg und Fall Khans erzählen, und somit wenig gezeigte Bereiche und Ären der Star Trek-Timeline in den Fokus rücken.

TNG-Relaunch
Fängt schlecht mit "Tod im Winter" an, und wird lange Zeit auch nicht besser, zumal hier die große Ereignistrilogie "Destiny" vorbereitet wurde, in der die Borg über die Föderation herfallen und selbige in Schutt und Asche legen. Tonal ist das Ganze also schon mal deutlich düsterer als in der Serie. Hinzu kommt, dass Riker, Troi und Data fehlen, und die neu erdachten Charaktere wenig überzeugen können, zumal sie auch dauernd wechseln. Doktor Crusher und Geordi haben in den seltensten Fällen viel zu tun, für auch für Worf konnte man keine neuen Impulse finden. Gute Geschichten lieferten lediglich Christopher L. Bennet mit "Mehr als die Summe", in der man sich erstmals Mühe gab, die Ent-Haudegen mit guten Offizieren zu ergänzen, und später William Leisner, der mit "den Frieden verlieren" den einzigen Roman geschaffen hat, der sich wirklich nach TNG anfühlte. TNG wird später noch unt den Bannern von "Typhon Pakt" "Cold Equations" und "The Fall" weitergeführt.

DS9-Relaunch
Startet ziemlich gut und fühlt sich von Anfang an wie eine sinnige Fortführung der Serie an. Auf bekannte Charaktere müssen wir nicht verzichten - so ziemlich jeder findet im Laufe der achten Staffel Gelegenheit, mal wieder an Bord vorbeizuschauen. Alle werden charakterlich schön weiterentwickelt, während der Cast um neue, tolle Charaktere erweitert wird. Die Geschichten selbst sind gar nicht mal soooo der Brüller, aber die durchgehenden Handlungsbögen machen hier den Reiz aus, und die sind durchaus gut. Ein Vorteil ist, dass die achte Staffel recht lang ist, und wir somit viel Gelegenheit haben, mit unseren Helden zu verbringen, was auch kleine Szenen ermöglicht, und die wissen eigentlich immer zu überzeugen. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen. Die neunte Staffel fängt auch ziemlich spektakulär an, wird aber nach nur leider drei Geschichten fallengelassen - mit einem Cliffhanger. Die Auflösung haben wir bis heute nicht bekommen.

Stattdessen ist man ein paar Jahre vorgesprungen, hat die Geschichte teilweise wieder im Rahmen des Typhon Pacts fortgesetzt und an den Autoren David R. George III übergeben, der die Reihe meiner Meinung nach ziemlich an die Wand gefahren hat. :(

Voyager-Relaunch
Startet auch ziemlich mies mit einer gelangweilten Christie Golden, die die Heimkehr der Voyager nach Schema-F beschreibt, weshalb man das Ganze nach nur vier Romanen wieder einstellte.... um die Reihe ein paar Jahre später an Kirsten Beyer zu übergeben. Und die hat großartige Arbeit geleistet! Sie schafft es nicht nur schön fantasiereiche Sci-Fi-Geschichten zu schreiben, nein, sie haucht auch den Charakteren völlig neues Leben ein. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich noch mal für Figuren wie Chakotay oder Kim interessieren würde, aber Beyer ist es gelungen.

Enterprise-Relaunch.
Im Grunde das Gleiche wie beim Voyager-Relaunch. Startet mies mit dem Autoren-Duo Martin und Mangels, die das Schiff in den romulanischen Krieg schicken, und dabei auch nur altbekanntes aufwärmen (fühlt sich alles an, wie die Xindi-Mission). Die Reihe wurde dann auch irgendwann unterbrochen und unter einem anderen Titel an einen neuen Autoren übergeben: Christopher L. Bennett. Seine "Rise of the Federation"-Reihe, die sich um die ersten Schritte des neuen Völkerbundes handelt, sind auch recht gut. Die Charaktere sind 1A getroffen, die Geschichte in Ordnung (er wird etwas zurückgehalten, weil er auf dem Mist aufbauen muss, den seine Kollegen verzapft haben)

Typhon Pakt
Die Romane dieser Reihe erzählen Geschichten sowohl mit TNG als auch DS9-Charakteren und beschäftigen sich mit dem Zusammenschluss von Romulanern, Gorn, Tzenkethi, Kinshaya und den Breen, die nun so eine Art Großmacht gründen, die einen Kontrast zu den Khitomer-Mächten (Föderation, Klingonen, Cardassianer, Ferengi) bilden. Die Geschichten sind an den kalten Krieg angelehnt und setzen auf Spionage und dergleichen. Qualität ist schwankend. Una McCormack hat mit ihrer Kuba-Krise "Brinkmanship" den besten Roman abgeliefert, Mangels udn Martin mit "Feuer" den schlechtesten.

New Frontier
Peter David hat hier seine eigene kleine Ecke geschaffen und den Rest der Roman-Kontinuität weitestgehend links liegen lassen. Ich glaube zu seinen Sachen muss man nicht viel schreiben. Entweder man mag sie, oder nicht. Ich finde David hat im Laufe der Zeit zu viele Charaktere eingeführt, und das Thema "Superwesen" zuoft aufgegriffen, während er die interessanteren Geschichten, nämlich die, um das thallonianische Reich eher vernachlässigte. Dennoch, Calhoun reißt es meist wieder raus und irgendwie will man ja doch wissen, wie es mit diesen Leuten weitergeht.

S.C.E.
Kleinere Geschichten, die einem Schiff des Ingenieurscorps folgen. Durch die wechselnden Autoren ist natürlich auch die Qualität der Geschichten schwankend, aber die Figuren sind durchweg sympathisch und insgesamt ist die Reihe harmlos genug, um liebenswert zu sein.

Lost Era
Geschichten unter diesem Banner beschäftigen sich mit der wenig gezeigten Ära zu Zeiten der Enterprise-B und C. So lala. "Serpents Among the Ruins" gehört mit zu den besten Star Trek-Romanen und auch die Einträge von KRAD (The Art of the Impossible) und Bennett (Burried Age) sind sehr empfehlenswert. Der Rest ist eher zum Vergessen.

Titan
Beschäftigt sich mit Rikers erstem Kommando. Meh. Die Qualität schwankt stark - wenn Bennet und Swallow am Ruder sind, sind die Gescichten gut. Sobald Martin und Mangels involviert sind, wird es eher... na ja. Insgesamt wurde ich mit Titan nie so ganz warm. Die Charaktere liegen mir einfach nicht. Dennoch "Orions Hounds" gehört für mich mit zu den besten Romanen.

Vanguard
Das ist eine Serie wie DS9, nur zu TOS-Zeiten. Man könnte sagen, wenn HBO Star Trek produzieren würde, sähe die Serie genau so aus wie bei Vanguard. Die ersten Drei Romane sind fantastisch, dann hängt die Reihe etwas durch, bietet im großen Finale aber genügend Tamtam, um insgesamt zu überzeugen.

Weitere Reihen
IKS Gorkon - Abenteuer aus Sicht der Klingonen, von KRAD geschrieben, und für Freunde der wandelnden Stirnwülste empfehlenswert.
Seekers - Ableger von Vanguard, das die zwei Raumschiffe Endeavour (Constitution-Klasse) und Saggitarius (winzige Archer-Klasse) Abenteuer erleben lässt. Bisher eher solala.
Stargazer - Geschichten mit Picards erstem Kommando. Durch die Bank weg schlecht.
Destiny - Epische Action-Fest-Triloge, die alle Star Trek-Serien zusammenbringt und zwar gut unterhält, dabei aber auch der Todesstoß für den Optimismus im 24. Jahrhundert darstellt.
A time to... - Romane, die zwischen "Insurrection" und "Nemesis" spielen. Fünf Einträge sind gut - die von Mack, Krad und Ward, der Rest ist doof.
Mirror Universe - Geschichten zum Spiegeluniversum. Kann ich nichts zu sagen. Das MU interessiert mich herzlich wenig.

Romane die sonst noch außerhalb stehen:
Artikel der Föderation - ein Politroman, der eine Präsidentin während ihres ersten Jahres im Amt begleitet, und die politische Maschinerie der Föderation vorstellt. Ich fand den Roman toll. Wird aber nicht jedermanns Sache sein.
Department of Temporal Investigations - Romane, die den zivilen Agenten des DTIs folgt. Erstklassig! Wer Zeitreisen mag, sollte zugreifen. Liebenswürdige Charaktere, kreative Geschichten.




Edit:
Ich merke gerade, ich hätte mir das auch alles sparen können. Trekzone hat eine sehr gute Auflistung an Serien und Romanen http://www.trekzone.de/content/literatur/verzeichnis/index.htm (http://www.trekzone.de/content/literatur/verzeichnis/index.htm)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 28.05.15, 17:43
Wow, vielen Dank für Deine Mühe, Star! (und ehrlich, eine persönliche Einschätzung von Dir bringt mir mehr als eine Auflistung von Leuten, die ich nicht kenne)

Ich glaube, ich beginne mit "Articles of the Federation" (Politik finde ich interessant), den DTI Romanen (Zeitreise ist etwas Herrliches, auch wenn ich jedes Mal beim Durchdenken einen Knoten ins Hirn bekomme) und "Rise of the Federation" (damit ich wenigstens etwas dabei habe, wo ich auf bekannte Charaktere treffe). Mal sehen, ob ich irgendwo günstig an die gebrauchten Taschenbücher rankomme. Wenn nicht, muss es halt ebook sein (Ich bin kein besonderer ebook-Fan, da reicht es mir, wenn ich all die FFs digital lese)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 04.06.15, 10:55
Ich habe jetzt den ersten Band von Department of Temporal Investigations: Watching the Clock gelesen.

Wie ich beim Durchstöbern dieses Threads gesehen habe, gibt es bereits zwei ausführlichere Kommentare dazu, daher von mir nur kurz mein Eindruck:

Als ich damit anfing waren meine größten Bedenken, dass ich mit der temporalen Physik mitkommen würde. Das hat sich glücklicherweise als unbegründete Sorge erwiesen. Bennett beschreibt das Zeitsprung-Chaos und die Many-Worlds Interpretation für mich recht schlüssig. Natürlich verstehe ich nicht jede Einzelheit, aber das befürchtete Fragezeichen blieb aus. Ich hatte sehr viel Spaß mit seinen temporalen Erklärungen, den chaotischen Situationen, in welchen sich die jeweiligen Agentenpärchen wiederfanden und den Rückblenden, die sehr schön die Vergangenheit der Agenten beleuchtet haben und (so ziemlich jeden?) Zeitsprung aus allen Serien irgendwie in Zusammenhang gesetzt haben.

Hier kam dann jedoch auch das eigentliche Problem, welches der Roman für mich darstellte: Die Unmengen von Querverweisen auf TV-Episoden, andere Romane (die ich alle nicht kenne), andere temporale Organisationen (ich schätze auch diese kommen irgendwo in anderen Romanen vor) und vor allem die vielen unterschiedlichen Spezies, deren Namen ich mir teilweise nicht mal bis zur nächsten Seite merken konnte. Natürlich muss das bekannte Universum weit weniger Terra-zentriert ausgelegt sein, wie es das die Besetzung der TV-Serien vermuten lässt. Aber so viel auf einen Haufen? Mir hätte da ein Glossar sehr gut getan, denn ich hatte keine Lust, alle paar Seiten ans Tablet zu gehen und nachzusehen, von welcher Spezies er es hat, ob sie überhaupt schon vorher existierte oder eine Eigenkreation ist.

Für meinen persönlichen Geschmack gibt es für diese massenhaften Querverweise einen kleinen Punktabzug (der aber sicherlich für Personen, die sich in den Romanen auskennen, nicht zum Tragen kommt). Ich bin allgemein kein besonderer Fan von FF-artigen Versuchen alles im ST-Universum irgendwie zusammenzuführen. Mehr Eigenständigkeit hätte der Geschichte aus meiner Sicht besser getan.

Aber von diesem Punkt abgesehen hatte ich großen Spaß am Lesen. Mir sind sogar tatsächlich die beiden in der DS9-Episode doch recht steif dahergekommenen DTI-Agenten Lucsly und Dulmur kreuzsympathisch geworden. Auch die anderen aus dem DTI-Team sind gut charakterisiert. Besonders der deltanische Agent Ranjea, der die Ruhe selbst ist, hat mir sehr gefallen. Leider sieht es wohl so aus, dass er in den weiteren Büchern der Reihe keinen Auftritt hat. Ich schwanke noch ein wenig, ob ich mir Band 2 zulegen soll, da es dort anscheinend vor allem um Kirk und TOS, TAS geht.

Wer an Zeitreise-Chaos mit einer guten Hintergrundbegründung Spaß hat, für den ist dieser Roman sicherlich sehr zu empfehlen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 04.06.15, 11:00
Danke für dieses ausführliche Review, Dahkur.
Mal sehen, ob ich demnächst mal an eines der TI-Bücher rankomme.
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Beitrag von: Star am 04.06.15, 11:13
Den Roman hast du aber schnell verschlungen. Schön, dass er dir gefallen hat :)

Ich hatte sehr viel Spaß mit seinen temporalen Erklärungen, den chaotischen Situationen, in welchen sich die jeweiligen Agentenpärchen wiederfanden und den Rückblenden, die sehr schön die Vergangenheit der Agenten beleuchtet haben und (so ziemlich jeden?) Zeitsprung aus allen Serien irgendwie in Zusammenhang gesetzt haben.

Das dachte ich nach dem lesen eigentlich auch - also, dass so ziemlich jede Zeitreisehandlung verwurstet wurde. Aber der Fortsetzungsroman hat gezeigt, dass da doch noch ein paar Sachen fehlten, hauptsächlich die ganzen Zeitreisen aus TOS. Die kommen dann im zweiten Teil dran.

Zitat
Hier kam dann jedoch auch das eigentliche Problem, welches der Roman für mich darstellte: Die Unmengen von Querverweisen auf TV-Episoden, andere Romane (die ich alle nicht kenne), andere temporale Organisationen (ich schätze auch diese kommen irgendwo in anderen Romanen vor) und vor allem die vielen unterschiedlichen Spezies, deren Namen ich mir teilweise nicht mal bis zur nächsten Seite merken konnte.

Also die Spezies sind alle aus dem Serien-Canon, und die temporalen Organisationen entweder auch (Ducane ist beispielsweise aus der Voyager-Folge Relativity, und die Sulabin sind aus Enterprise), oder für diesen Roman neuerfunden.

Zitat
Natürlich muss das bekannte Universum weit weniger Terra-zentriert ausgelegt sein, wie es das die Besetzung der TV-Serien vermuten lässt. Aber so viel auf einen Haufen? Mir hätte da ein Glossar sehr gut getan, denn ich hatte keine Lust, alle paar Seiten ans Tablet zu gehen und nachzusehen, von welcher Spezies er es hat, ob sie überhaupt schon vorher existierte oder eine Eigenkreation ist.

Das hätte ich vielleicht vorher erwähnen sollen; Bennett schreibt für die meisten seiner Geschichten sogennante Annoniations, die er auf seine Webseite stellt. Die sind oft recht hilfreich: https://christopherlbennett.wordpress.com/home-page/star-trek-fiction/dti-watching-the-clock/watching-the-clock-annotations-p-1/

Zitat
Ich schwanke noch ein wenig, ob ich mir Band 2 zulegen soll, da es dort anscheinend vor allem um Kirk und TOS, TAS geht.

Der zweite Teil ist immer noch ein ganz ordentlicher Roman, aber er ist nicht mehr so herzlich, wie Teil 1, weil die liebgewonnen Figuren fast nur noch am Rande vorkommen. Der zweite Teil beschäftigt sich wirklich größtenteils nur mit TOS und entsprechend neuen Charakteren (die aber beiweitem nicht so interessant sind - ich konnte mir keine davon merken). Von daher... kannst du wohl darauf verzichten. "The Collecors" - die dritte Geschichte (eine Novelle) soll da wieder viel besser sein, aber die habe ich leider noch nicht gelesen. :)

Ich glaube, ich beginne mit "Articles of the Federation" (Politik finde ich interessant)

Hier würde ich empfehlen, vorher noch "A Time for War, a Time for Peace" zu lesen, aus der "... A time to."-Reihe. Die spielt zwischen Insurrection und Nemesis. In diesem Band gibt es zwei HAndlungen - eine mit der TNG-Crew (nicht sonderlich spektakulär, aber durchaus gelungen) udn eine, in der ein neuer Föderationspräsident gewählt wird. Im vorgängerroman wurde einer gestürzt. A Time for War, a Time for Peace ist sozusagen das Prequel zu "Articles of the Federation." Man muss ihn nicht unbedingt lesen, ich würde es aber dennoch empfehlen, weil die Figuren hier deutlich besser und genauer eingeführt werden. Und da sie sehr sympathisch sind... lohnt es sich auch :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 04.06.15, 11:36
Den Roman hast du aber schnell verschlungen. Schön, dass er dir gefallen hat :)

Ja, er hat mir gut gefallen - ich habe die Zeiten zum Lesen verwendet, in denen ich eigentlich Beobachtungsbögen hätte ausfüllen müssen und Photodokumentationen erstellen ;) . Wenn es mich beim Lesen packt, dann stört das RL irgendwie.
Ich denke, ich kann da schon ein wenig Deiner Einschätzung vertrauen. Bisher bin ich mit Deinen Empfehlungen (ob FF oder Kauf-Romane) sehr gut gefahren.

Zitat
Das dachte ich nach dem lesen eigentlich auch - also, dass so ziemlich jede Zeitreisehandlung verwurstet wurde. Aber der Fortsetzungsroman hat gezeigt, dass da doch noch ein paar Sachen fehlten, hauptsächlich die ganzen Zeitreisen aus TOS. Die kommen dann im zweiten Teil dran.

Er hat tatsächlich noch ein paar vergessen? :D . Ich habe da überhaupt keinen Überblick, da ich mich außer bei DS9 (und da auch nur einigermaßen) recht wenig in den Serien auskenne. Ich habe sie mittlerweile alle gesehen, aber das meiste wieder vergessen.

Zitat
Also die Spezies sind alle aus dem Serien-Canon, und die temporalen Organisationen entweder auch (Ducane ist beispielsweise aus der Voyager-Folge Relativity, und die Sulabin sind aus Enterprise), oder für diesen Roman neuerfunden.

Wie oben erwähnt, ist das bei mir eben ein kleines Problem, weil ich nicht so tief im Star Trek Universum bin, wie das eventuell der durchschnittliche Leser wäre. Die Suliban habe ich wiedererkannt, weil mir ENT noch sehr gut in Erinnerung ist, und Ducane habe ich witzigerweise durch Deine Cast Away Reihe sofort zuordnen können ;) .



Zitat
Das hätte ich vielleicht vorher erwähnen sollen; Bennett schreibt für die meisten seiner Geschichten sogennante Annoniations, die er auf seine Webseite stellt. Die sind oft recht hilfreich: https://christopherlbennett.wordpress.com/home-page/star-trek-fiction/dti-watching-the-clock/watching-the-clock-annotations-p-1/

Spitzenhinweis! Danke! Da werde ich mich genauer umsehen. Das sieht schon sehr nach dem aus, was ich suche.
Ich fand für dieses "Problem" die Lösung aus der Terok Nor Reihe sehr schön, wo es in den Büchern ein ausführliches Glossar gibt. (auch wenn es da für mich weniger nötig war, weil ich durch meine Bajorbesessenheit ohnehin fast jeden Eumel kannte)

Zitat
Der zweite Teil ist immer noch ein ganz ordentlicher Roman, aber er ist nicht mehr so herzlich, wie Teil 1, weil die liebgewonnen Figuren fast nur noch am Rande vorkommen. Der zweite Teil beschäftigt sich wirklich größtenteils nur mit TOS und entsprechend neuen Charakteren (die aber beiweitem nicht so interessant sind - ich konnte mir keine davon merken). Von daher... kannst du wohl darauf verzichten. "The Collecors" - die dritte Geschichte (eine Novelle) soll da wieder viel besser sein, aber die habe ich leider noch nicht gelesen. :)

Ich habe in der Inhaltsangabe für den zweiten Band gelesen, dass es sich da u.a. um die Gründung des DTI dreht - und dieser Teil wäre für mich schon interessant. Ich werde in mich gehen...


Zitat
Ich glaube, ich beginne mit "Articles of the Federation" (Politik finde ich interessant)

Hier würde ich empfehlen, vorher noch "A Time for War, a Time for Peace" zu lesen, aus der "... A time to."-Reihe. Die spielt zwischen Insurrection und Nemesis. In diesem Band gibt es zwei HAndlungen - eine mit der TNG-Crew (nicht sonderlich spektakulär, aber durchaus gelungen) udn eine, in der ein neuer Föderationspräsident gewählt wird. Im vorgängerroman wurde einer gestürzt. A Time for War, a Time for Peace ist sozusagen das Prequel zu "Articles of the Federation." Man muss ihn nicht unbedingt lesen, ich würde es aber dennoch empfehlen, weil die Figuren hier deutlich besser und genauer eingeführt werden. Und da sie sehr sympathisch sind... lohnt es sich auch :)


Vielen Dank für den Hinweis, das werde ich so halten (in der Hoffnung, dass mir da dann nicht zu viele Kenntnisse aus anderen Romane fehlen). Jetzt habe ich mir erst einmal den ersten Band von "Rise of the Federation" zugelegt und bin schon sehr gespannt darauf.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 05.06.15, 17:40
Ich habe in der Inhaltsangabe für den zweiten Band gelesen, dass es sich da u.a. um die Gründung des DTI dreht - und dieser Teil wäre für mich schon interessant.

Joa, letztendlich ist der Teil aber recht trocken vorgetragen und noch dazu stark mit der Enterprise verknüpft. Also wenn dir TOS nicht sooo liegt, dann würde ich eher den Blick Richtung "The Collectors" lenken. Habe ich gestern angefangen. Bin zwar erst an der Hälfte, macht aber schon jetzt mehr Laune als der zweite Roman, zumal hier auch wieder die Teams Dulmur/Lucsly und Garcia/Ranjea im Vordergrund stehen. :)

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 05.06.15, 18:22
Ranjea? - Bin schon überzeugt!  :thumb
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 06.06.15, 11:31
Es gibt sogar noch einen viel besseren Grund "The Collectors" zu lesen. In der Geschichte kommt ein Borg-Tyrannosaurs Rex vor  :Ugly :Ugly :Ugly
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Beitrag von: Drake am 06.06.15, 11:58
Es gibt sogar noch einen viel besseren Grund "The Collectors" zu lesen. In der Geschichte kommt ein Borg-Tyrannosaurs Rex vor  :Ugly :Ugly :Ugly

Ich bin fest überzeugt, Bennett hat die Geschichte nur um diese eine Szene herum geschrieben. :D

Naja, das und das Ausleben von Superheldenfantasien, wenn man sich die Fähigkeiten der Agenten aus der Zukunft mal ansieht. :D
Interessant, sowas mal bei Star Trek zu sehen, ich hätte nicht gedacht, dass das ernsthaft funktioniert.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 06.06.15, 14:38
Es war auf jeden Fall spannend zu sehen, wie das Leben in der Föderation wohl wäre, wenn man neue Technologien und Entdeckungen nicht ständig wieder "vergessen" würde. Irgendwo zeigt sich dadurch auch, wie Rückständig das 24. Jahrhundert in Wahrheit ist, und wie konservativ und.. ja, stillstehend.
Irgendwo haben die (Serien-)Autoren aufgehört, neue Sci-Fi-Ideen zu einem integralen Teil der Föderation zu machen und neues auszuprobieren.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Drake am 06.06.15, 15:38
Es war auf jeden Fall spannend zu sehen, wie das Leben in der Föderation wohl wäre, wenn man neue Technologien und Entdeckungen nicht ständig wieder "vergessen" würde.

Ja, das war ein sehr interessanter (und fast schon metafiktionaler) Kommentar, aber irgendwie hab ich ein schlechtes Gefühl dabei wenn ich daran denke jemand außer Bennett könnte das für die offizielle Kontinuität aufgreifen. Ich finde nach wie vor dass Bennett der einzige kommerzielle Autor ist, der Star Trek wirklich glaubhaft als (halbwegs) harte SciFi schreiben kann und demnach der einzige dem ich zutraue, dass er sich gründliche Gedanken darüber macht, welche Sachen er genau wie aufgreift. Irgendeine "Erdung" brauche zumindest ich bei Star Trek immernoch.
Aber gut, das ist auch wieder eine große Stil- und damit Geschmacksfrage.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 06.06.15, 16:21
Ich finde nach wie vor dass Bennett der einzige kommerzielle Autor ist, der Star Trek wirklich glaubhaft als (halbwegs) harte SciFi schreiben kann und demnach der einzige dem ich zutraue, dass er sich gründliche Gedanken darüber macht, welche Sachen er genau wie aufgreift.

Och, Kirsten Beyer hat in der Beziehung auch einiges drauf, finde ich. Aber stimmt schon, von den beiden mal abgesehen... gibt es eigentlich keinen, der durch fantasievolle Geschichten hervorsticht.

Zitat
Irgendeine "Erdung" brauche zumindest ich bei Star Trek immernoch. Aber gut, das ist auch wieder eine große Stil- und damit Geschmacksfrage.

Klar, man sollte sich nicht zu weit von den Themen und dem Leben fortentwickeln, was uns heute bewegt und was wir kennen. Andererseits darf man auch nicht stehen bleiben, und... ja, in der Hinsicht ist das 24. Jahrhundert wirklich nicht so gut gealtert. Ein paar der Sachen, die hier in Collectors gezeigt wurden, könnte man ruhig mal aufgreifen. Intelligente Kleidung, Augmentierungen, Bewusstseinsübertragung in androide Körper usw. Zumindest, wie das ganz langsam und Stück für Stück in die Föderation hineinsickert wäre doch mal ganz interessant zu sehen, inklusive der Vor- und Nachteil und der ganzen Debatten :).
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 07.06.15, 01:26
Es gibt sogar noch einen viel besseren Grund "The Collectors" zu lesen. In der Geschichte kommt ein Borg-Tyrannosaurs Rex vor  :Ugly :Ugly :Ugly

Du meinst jetzt aber nicht Collectors von Markus Heitz oder?  :confused
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 09.06.15, 16:35
"DTI: The Collectors" hat mir großen Spaß beim Lesen gemacht. So etwas herrlich Verrücktes habe ich schon lange nicht mehr in der Hand gehabt. Als dann der Borgosaurus auftauchte, bin ich aus dem Grinsen gar nicht mehr rausgekommen. Zufällig hatte ich am Abend zuvor Jurassic Parc geschaut und das passte wie die Faust aufs Auge.

Star Trek einmal abseits von Starfleet ist einfach eine gelungene Idee.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 02.07.15, 15:21
Oy, 3 Bücher von der Reihe "Department of Temporal Investigations" gibt's bei Amazon.
Zwar auf Englisch aber das ist für mich kein Problem.

Vielleicht lege ich sie mir zu.
Zeitreisen sind im Allgemeinen spannend, und wenn die Autoren hier neue Wege finden, als das altbackene, was man aus den TV-Serien kennt, wäre es wirklich mal neuer Lesestoff.

Stars "Übersicht" über die laufenden Reihen fand ich sehr gut beschrieben und hat mir endlich mal ne gute Übersicht geliefert, was auf dem Markt ist.

Fazit: Wie schon auf dem "Games-Markt" ist leider praktisch nix mehr dabei, was mich reizt.

Allein diese "Supermächte-Konstellation" "Typhon-Pact" klingt mir schon viel zu sehr nach Verrat an Roddenberry's Idealen.
Da wäre mal ne Abwechselungen mehr als angebracht, um endlich wieder Frische ins Star Trek Universum zu bringen.

meine :cent
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 12.07.15, 11:46
Kurze Nachricht für New Frontier-Fans: Captain Calhoun ist zurück. Letzte Woche wurde die erste von drei Novellen veröffentlicht, die das Abenteuer fortsetzt. http://www.amazon.de/The-Returned-Part-Star-Trek-ebook/dp/B00URY5CYI (http://www.amazon.de/The-Returned-Part-Star-Trek-ebook/dp/B00URY5CYI)

\o/
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: David am 12.07.15, 11:58
Im Netz kursieren "Gerüchte", dass Peter David wegen eines Schlaganfalls lange pausieren musste.
Keine Ahnung, ob das hier schon mla vermeldet wurde, aber ich dachte, kann nicht schaden, es zu erwähnen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 12.07.15, 12:00
Ist kein Gerücht. Den Schlaganfall hat er 2013 erlitten. Seither hat er sich aber wieder gut erholt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Joral Farrel am 14.08.15, 07:37
Zitat
Oy, 3 Bücher von der Reihe "Department of Temporal Investigations" gibt's bei Amazon.
Zwar auf Englisch aber das ist für mich kein Problem.

Vielleicht lege ich sie mir zu.

Die beiden ersten, Watching The Clock und Forgotten History kann ich nur empfehlen. Die sind genial! Collectors ist leider nur eine eNovella, meiner Ansicht nach nicht genug Platz für eine solide Zeitreisegeschichte,

Zitat
Fazit: Wie schon auf dem "Games-Markt" ist leider praktisch nix mehr dabei, was mich reizt.

Allein diese "Supermächte-Konstellation" "Typhon-Pact" klingt mir schon viel zu sehr nach Verrat an Roddenberry's Idealen.
Da wäre mal ne Abwechselungen mehr als angebracht, um endlich wieder Frische ins Star Trek Universum zu bringen.

Glaub mir, Typhon Pact und die Fortsetzungen sind ziemlich gut. So leitet das Ende dieses Kalten Krieges eine neue Forschungsära ein, in der Föderation, Klingonen, Tzenkethi, Tholianer, Romulaner, etc. gemeinsam forschen. Im Prinzip  hat die Bedrohung eines neuen Krieges die Beziehungen zwischen den Großmächten verbessert und (wie gesagt) zu gemeinsamen Forschungsmissionen geführt.



Was ich allerdings hinzufügen sollte:
Im Gegensatz zu vielen anderen, die die Star Trek Bücher als eine Art "offizielle Fanfiction" ansehen, sehe ich das "Trek-Lit-Universum", wie ich es mal nennen will, als Canon an. Daher ist für mich jedes neu erschienene Star Trek-Buch Pflichtlektüre, ausgenommen die neuen TOS-Romane und, natürlich, die des Abrams-Universums. Und mir gefällt, was ich lese. Star Trek bekommt einen Bezug zur Realität. Klar verliert es dadurch einen Teil seines Utopie-Charakters, aber irgendwann hat man genug von einem "Jede-Folge-geht-gut-aus"-Star Trek, in dem ein extrem übermächtiger Feind z.B. bei Wolf 359 vierzig Schiffe zerstört und schließlich allein durch die Crew der Enterprise aufgehalten werden kann (The Best of Both Worlds, Part II. Gutes Konzept, zu simple Auflösung). Durch den Dominion-Krieg ab der Mitte von Deep Space Nine hat Star Trek einen starken Schritt in eine andere Richtung gemacht. Ein Krieg war zwar ein etwas gewagter Schritt, aber dadurch bekam DS9 eine düstere Atmosphäre, ohne in Richtung Star Wars abzurutschen und Star Trek zu einer absoluten Dystopie zu machen, was Jar Jar Abrams dann leider gelungen ist. So etwas ist einfach nötig, denn ich will mir keine Serie ansehen, in der in jeder Folge an sich immer dasselbe passiert, wie es dann leider in Voyager wieder der Fall war: Die Crew entdeckt einen bewohnten Planeten, die Spezies ist feindlich gesonnen und wird am Ende der Folge durch gutes Zureden dazu gebracht, doch bitte bitte mit der Feindseeligkeit aufzuhören. Utopie ist schön, solange es eine spannende Handlung gibt und man nicht nach den ersten zehn Minuten weiß, wie die Geschichte endet. Das muss nnoch nicht mal bedeuten, dass es einen Krieg benötigt, falls das bisher geschriebene so rübergekommen ist, entschuldige ich mich dafür. Einer der besten Star Trek Romane war für mich "Die Gesetze der Föderation". Der spielt kurz nach Star Trek: Nemesis, es herrscht also kein (Kalter) Krieg. Aber durch die gute Schreibweise weiß man erst am Ende, wie das Buch ausgeht. Und so etwas bekommt man nicht in einem Buch à la TNG Staffel eins bis drei. Daher finde ich die Relaunch-Reihen sowie New Frontier, Vanguard und Lost Era wirklich ausnahmslos gelungen, trotz hin und wieder auftretender Schwachstellen, wie z.B. "Cold Equations".
Kurz und knapp: Die Romane bilden eine gelungene, solide Fortsetzung zu den Filmen und Serien.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 14.08.15, 15:27
Collectors ist leider nur eine eNovella, meiner Ansicht nach nicht genug Platz für eine solide Zeitreisegeschichte

Kann ich nicht bestätigen. Bennett schafft es immerhin auf den paar Seiten mehr Ideen und coole Momente unterzubringen, als andere Autoren in ihren ganzen Romanen. Watching the Clock war super, aber eben auch ein bisschen überladen, und auch Forgotten History hätte etwas gestrafft werden können. Ich glaube das Novellen-Format ist ziemlich gut geeignet für die DTI-Geschichten.

Zitat
Glaub mir, Typhon Pact und die Fortsetzungen sind ziemlich gut. So leitet das Ende dieses Kalten Krieges eine neue Forschungsära ein, in der Föderation, Klingonen, Tzenkethi, Tholianer, Romulaner, etc. gemeinsam forschen. Im Prinzip  hat die Bedrohung eines neuen Krieges die Beziehungen zwischen den Großmächten verbessert und (wie gesagt) zu gemeinsamen Forschungsmissionen geführt.

Wo? Ich bin auf dem aktuellen Stand und kann mich an kein konkretes Ende des kalten Krieges erinnern. Die Sternenflotte mag jetzt ihr Forschungsmandat zurückerhalten haben, aber der Typhon-Pakt existiert trotzdem nach wie vor. Und obwohl weder die Gorn, noch die Romulaner der Föderation wirklich feindselig gegenüberstehen, gilt das für die Tzenkethi, Breen und die Tholianer gewiss nicht. Ich kann mich auch an keine gemeinsamen Forschungsmissionen erinnern. Die Mächte des Kithomer-Abkommens sind näher zusammengerückt, aber... auf dem Weg waren sie ohnehin schon.

Zitat
So etwas [Krieg] ist einfach nötig, denn ich will mir keine Serie ansehen, in der in jeder Folge an sich immer dasselbe passiert

Bring zu viel Krieg und du hast den gleichen Effekt. Wir hatten jetzt den Dominion-Krieg, dann den Borg-Krieg, dann den kalten Krieg mit dem Typhon Pakt. Das wird auch sehr schnell langweilig, und hängt einem irgendwann zum Hals raus, weil es immer dasselbe ist (und auch auf relativ vorhersehbare "Lösungen" hinausläuft.)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Joral Farrel am 17.08.15, 15:27
Zitat
Ich kann mich auch an keine gemeinsamen Forschungsmissionen erinnern.

Star Trek DS9: The  Missing. Der Roman behandelt zwar nicht konkret die Mission, aber auf Pulaskis Schiff arbeiten Föderation und Tzenketi zusammen.

Zitat
Das wird auch sehr schnell langweilig, und hängt einem irgendwann zum Hals raus, weil es immer dasselbe ist (und auch auf relativ vorhersehbare "Lösungen" hinausläuft.)

Deshalb gehts ja jetzt zurück zur Forschung. Die Full Circle Flotte forscht ja schon seit einiger Zeit im Delta - Quadranten.
Und siehs mal so: die Borg sind besiegt, das Dominion auch, an bestimmte TP-Völker nähert man sich an, einem neuen Forschungszeitalter steht eigentlich nichts mehr im Wege...
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 18.08.15, 15:03
Star Trek DS9: The  Missing. Der Roman behandelt zwar nicht konkret die Mission, aber auf Pulaskis Schiff arbeiten Föderation und Tzenketi zusammen.

Ach, na ja. Das kann man wieder relativieren, weil die Athena Donald "nur" ein ziviles Schiff war, und die Sternenflotte natürlich direkt mal wieder mit ihrem paranoiden Verhalten dazwischenfunkte, aber okay. Es ist ein erster, winzig-kleiner Ölzweig. Als Beginn einer neuen Forschungsära würde ich das aber noch nicht bezeichnen. Ob die noch kommt, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung besteht natürlich, und nach "Takedown" und "Armageddons Arrow" sieht es ja auch tatsächlich so aus, als ob man sich auf editorialer Seite wieder etwas auf ruhigere Töne besinnen würde.

Leider ist das ein bisschen spät, denn zumindest der DS9-Relaunch wurde meines empfindens nach weitestegehend an die Wand gefahren. :(
Die düsteren Event-Stories waren im Prinzip ja auch nicht verkehrt. Aber die haben einfach zu viel Potential verschenkt und viele gute Charaktere unnötig verheitzt, sodass ich mich inzwischen nicht mehr so recht für die ganzen 08/15-Wheelers, Stinsons und Präsidentin Bacco-Ersatz begeistern kann. :/

Wenigstens laufen Voyager und Enterprise rund.

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 22.08.15, 16:09
Zuletzt gelesen:

Spocks Welt von Diane Dune.

Inhalt:

Auf Vulkan läuft eine Debatte ob man die Föderation verlassen soll oder nicht. Kirk, Spock und Pille reisen mit Botschafter Sarek nach Vulkan um ihre Meinungen zur Debatte beizutragen und die Separation zu verhindern. Als McCoy tiefer nachforscht, entdeckt er die wahren Hintergründe.

Parallel dazu werden in weiteren Kapitel Details aus der Geschichte Vulkans gezeigt.

Kritik:

Verständlicherweise gibt es Canon inkonistencen. aber die Ideen zur geschichte Vulkans finde ich sehr gut. Diane Dune betreibt ähnlich wie zu den Romulanern eine Menge World Building.

Toll ist auch die Verknüpfung zu anderen Romanen von ihr. Harp Tanzer, Lia Burke und K's't'lk (hoffe habs richtig geschreiben) kenne ich schon aus "Der verwundete Himmel."

Lia taucht auch noch in "Die Befehledes Doktors." auf.

Fazit:
Schöner TOS Roamn der den Flair der Serie gut einfängt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Star am 28.11.15, 11:24
Also das ist ein Novum und sicher eine News wert. 2016 wird eine Roman-Trilogie veröffentlicht, die von deutschen Autoren geschrieben wurde und (vorerst) exklusiv hierzulande erscheinen wird. Das hat es meines Wissens nach noch nie gegeben. Bisher kamen die Romane immer aus dem US-Markt zu uns herüber, nicht umgekehrt. Nun wird das erst mal nur ein Experiment sein, aber wer weiß,
welche Implikationen sich für die Zukunft daraus ergeben - auch und vor allem für deutsche Autoren.


Die Trilogie wird sich mit der Prometheus beschäftigen. Die Story lautet momentan wie folgt:

Star Trek - Prometheus - Band 1: Feuer gegen Feuer
Nahe der Grenze zum Klingonischen Reich ereignen sich mehrere brutale Terroranschläge, die Tausende von Toten fordern.
Wer steckt hinter den Angriffen? Sind es Fanatiker aus dem fremdartigen Volk der Renao, das im benachbarten Lembatta-Cluster siedelt? Oder hat der zwielichtige Typhon-Pakt seine Finger im Spiel? Die Sternenflotte entsendet die U.S.S. Prometheus, ihr kampfstärkstes Schiff, in die Grenzregion, um das Rätsel zu lösen, bevor der nächste Krieg in der Galaxis ausbricht.

Star Trek - Prometheus - Band 2: Der Ursprung allen Zorns
Im Lembatta-Cluster, einer unheimlichen Raumregion am Rand der Föderation, wächst ein gefährliches Übel heran: Fanatische Anhänger der „Harmonie der Sphären“, die sich selbst die Reinigende Flamme nennen, rufen zum allumfassenden Krieg gegen die verderbten Reiche des Alpha- und des Beta-Quadranten auf. Der krankhaften Expansionslust der Menschen, Klingonen und anderen Völker muss Einhalt geboten werden – mit allen Mitteln.
Verzweifelt versucht die Mannschaft der U.S.S. Prometheus diese diplomatische und militärische Krise beizulegen. Dabei kämpfen Captain Richard Adams und seine Leute nicht nur mit den feindseligen Renao, sondern auch mit kriegslüsternen Klingonen, allen voran dem ruhmsüchtigen Captain der I.K.S. Bortas, dem einstigen Flaggschiff des verstorbenen Kanzlers Gowron, das der Hohe Rat ausgesandt hat, um das Problem auf die harte Tour zu lösen.

Star Trek - Prometheus - Band 3: Ins Herz des Chaos
Die Lage im Lembatta-Cluster spitzt sich zu! Während Flotten der Föderation und des Klingonischen Reichs an den Grenzen in Position gehen und die Vorgänge in der Tiefe der Sternenballung argwöhnisch beobachten, liefern sich die Mannschaften der U.S.S. Prometheus und der I.K.S. Bortas ein Wettrennen gegen die Zeit, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen, die sich mehr und mehr ausbreitet.
In einem schicksalhaften Verzweiflungsakt machen sich Captain Richard Adams und Captain Kromm auf die Spur einer geheimen Waffenfabrik. Doch sie finden einen Gegner aus den Tiefen der Vergangenheit, der unbezwingbar scheint. Nur gemeinsam haben die ungleichen Kommandanten vielleicht noch die Chance, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Gelingt es ihnen rechtzeitig – oder geht die Galaxis einmal mehr in Flammen auf?

Hier der Link zu Cross Cult: http://www.startrekromane.de/romane/star_trek_-_prometheus.html (http://www.startrekromane.de/romane/star_trek_-_prometheus.html)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.11.15, 12:36
Die werde ich mir holen.

1. eine meiner Lieblingsschüler
2. ein deutscher Autor
3. die parallelen zum aktuellen Zeitgeschehen konnten das Ganze abrunden
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 28.11.15, 12:53
Das ist ja interessant! Kennt jemand die Autoren?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Thunderchild am 28.11.15, 14:23
Das ist ja interessant! Kennt jemand die Autoren?

Ja, das sind Bernd Perplies und Christian Humberg. Bin seit einer Weile mit ihnen auf Facebook befreundet. Beides alte Hasen auf dem Gebiet Star Trek und Scifi, denn sie waren ursprünglich Redakteure der Space View. Unter anderen sind sie auch für die deutsche Übersetzung der englischen Romane von Star Trek Vanguard, die DS9 Reihe und Typhoon Pact zuständig. Aber auch für verschiedene Trek related Bücher wie "Sorge dich nicht, beame" oder "Geek, pray, love".
Denke die beiden sind die richtigen für eine neue Star Trek Buchreihe.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Tolayon am 28.11.15, 14:30
Müssen die Romane - eigentlich sogar schon die Manuskripte - aber nicht trotzdem auch auf Englisch vorliegen, damit Paramount oder wer auch immer derzeit in den USA die Rechte daran hat, sie offiziell absegnen kann?
Ich kann mich nämlich noch daran erinnern, dass aufgrund der Lizenzierung die Produktionsfirma zumindest früher jeden Roman vor der Veröffentlichung lesen wollte, damit die Charaktere und Begebenheiten nicht zu weit neben der Spur liegen (eine Folge der ersten Fan-Geschichten in den 70ern, in denen Kirk und Spock als schwules Paar dargestellt wurden).

Oder kümmert sich eine deutsche Niederlassung um die Lizenzierung?
Auf jeden Fall eröffnen diese drei Romane eine völlig neue Perspektive: Denn endlich könnte man auch mit deutschsprachiger Fan-Fiction offiziell Geld verdienen, ohne diese zuvor ins Englische übersetzt zu haben (wenn das wirklich so abläuft wie hier angedeutet).
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 29.11.15, 00:19
Das ist wirklich eine interessante Neuigkeit!

1. eine meiner Lieblingsschüler
:rolleyes:?

Star Trek - Prometheus
Nun, wenn ich ehrlich bin, spricht mich so ziemlich gar nichts an, was den Inhalt betrifft. Ich fühle mich in weiten Teilen (vor allem bei Band 2) an bedeutende Teile von DS9 und ENT erinnert. Der Mechanismus, sich gleichzeitig noch mit Klingonen rumschlagen zu müssen, ist ein typisches und mMn auch verbrauchtes Muster, das schon in den TOS-Filmen auftauchte.
Hinzu kommt das Prinzip, immer Story-Bögen zu erzählen, sodass man in einem Buch immer nur einen Nebenaspekt, aber nie die eigentliche Geschichte zuende erzählt bekommt. Das mag cool und modern sein, mir sagt das einfach nicht zu.

Die Entwicklung im ST-Büchermarkt ist jedenfalls spannender als das Szenario, das in den Büchern selbst entfaltet wird. Ich werde sie nicht kaufen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Dahkur am 09.03.16, 17:24
Star Trek Lost Era - Terok Nor


Angeregt durch Alex‘ Bemerkung in der Diskussion zur neuen Star Trek Serie, dass auch eine Geschichte mit bekanntem Ende interessant erzählt werden kann, kopiere ich hier mal meine Kommentare zur  Lost Era-Romantrilogie Terok Nor aus einem anderen Forum herein (wenn ich das richtig gesehen habe, dann wurden diese Romane hier noch nicht besprochen). Denn Band Eins befasst sich genau mit dem von Alex‘ angesprochenen Zustand:

Band 1: Day oft he Vipers (http://www.amazon.de/Star-Trek-Space-Terok-Vipers/dp/1416550933/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1457543640&sr=8-2&keywords=day+of+the+vipers) von James Swallow. Der Band umfasst die Jahre 2318 bis 2328 und beschreibt, wie die Cardassianer vorgegangen sind, sich Bajor Untertan zu machen.

Ich sehe jetzt mal von solch irritierenden Kleinigkeiten am Rande ab, dass z.B. Dahkur hier offensichtlich eine Stadt anstelle einer Provinz ist (oder eine Stadt in der gleichnamigen Provinz?) und dass jede Menge bekannter Gesichter auftauchen (Jaro Essa (DS9/Der Kreis), Keeve Falor (TNG/Ensign Ro), Proka Midgal, Kotan Pa‘Dar (beide DS9/Cardassians), Skrain Dukat (DS9) oder Alynna Nechayev (TNG)), die alle bereits Karriere gemacht haben und/oder Familie haben, damit zu dem Zeitpunkt des Romans sicherlich mindestens Mitte zwanzig sein müssten, eher in den Dreißigern und somit zu Beginn der TV-Serie DS9 alle an die achtzig Jahre alt sein müssten … ich weiß, ich weiß, Alter ist in ein paar hundert Jahren nicht mehr das, was es heute ist … aber irritierend beim Lesen war es doch.

Also, DAVON abgesehen war ich sehr fasziniert von dem Roman. Es ist jetzt ja nicht so, dass man als Leser fingernagelkauend davor sitzt und sich fragt, wie es endet. Dass Bajor fällt und die bajoranische Zivilisation unterjocht wird, ist von vorne herein klar. Und doch schafft es der Autor die ersten zehn Jahre der Unsicherheit spannend zu schildern. Ab einem bestimmten Moment konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Da wird intrigiert, was das Zeug hält. Der Obisidianische Orden und Central Command benutzen die spirituelle cardassianische Bewegung „Oralianischer Weg“, um sich in das Vertrauen der Bajoraner, insbesondere der Kai, einzuschleichen. Die Priester lassen sich benutzen, halb wissend, dass sie nur Marionetten im Spiel sind, halb hoffend, dass sie als Enklave auf Bajor ihre im Niedergang befindliche Gemeinde tatsächlich wieder erstarken lassen können. Die Geistlichen auf beiden Seiten sind sich sofort sympathisch und finden in ihrem Glauben an die Propheten und an Oralius etliche Gemeinsamkeiten. Der Erstkontakt könnte harmonischer nicht sein.
Tragischer Weise erfährt der oberste Priester des Oralianischen Wegs zu Beginn in einer Drehkörpervision das Schicksal Bajors, erkennt es aber nicht als solches, sondern interpretiert es auf seine Glaubensgemeinschaft um.

Gerade weil man als Leser weiß, wie es endet, sind manche Passagen sehr intensiv, wenn die Protagonisten Hoffnung schöpfen, und an eine Zusammenarbeit glauben.

Ich habe mich oft schon gefragt, wie es möglich war, dass eine solche Erobererspezies wie die Cardassianer einfach einen ganzen Planeten besetzen können, ohne dass sich Widerstand bildet oder Hilferufe nach außen laut werden. Die Idee, das auf der Schiene eines Religionsaustauschs geschehen zu lassen, halte ich vor dem Hintergrund der bajoranischen Kultur für äußerst glaubwürdig. Nach und nach wird die Regierung unterwandert, die Bevölkerung in die Irre geführt und als endlich das Ausmaß der Verschwörung ans Licht tritt, ist niemand mehr da, der das offizielle Hilfegesuch an die Föderation richten könnte, das jene wohl benötigt, um einer geknechteten Spezies beizustehen. Ironischerweise kommt Nechayev kurz vor dem Fall Bajors noch als Undercover-Agentin ins Spiel und setzt sich für die Belange des Planeten ein, doch auch ihr wird nur gesagt, dass die Sternenflotte anderes zu tun hätte, als sich um diese Randerscheinung zu kümmern. Da kommt man nicht umhin, ein-, zweimal zu schlucken, wenn man weiß, welche grausamen Jahrzehnte nun vor der bajoranischen Bevölkerung liegen.

Von cardassianischer Seite fand ich den Roman ausgesprochen spannend, von bajoranischer Seite hätte ich mir noch ein wenig mehr „Bajor“ gewünscht, ein wenig mehr Ausleuchten der Kultur, das Eingehen auf Eigenheiten der Spezies. Die Seite des bajoranischen Schicksals wird vor allem anhand eines Milita-Offiziers, eines Schmugglerpiloten und eines Prylar beleuchtet, die als Kinder Freunde waren. Die drei Charaktere sind gut gezeichnet, doch sie hätten für mich stellenweise einfach noch bajoranischer sein können.  In der Hinsicht bin ich von den guten Romanen, welche Cardassia beleuchten, ein wenig verwöhnt.

Mein Fazit: Ich bin sehr angetan davon, wie der Autor es geschafft hat, eine Geschichte, die gänzlich bekannt ist, so zu schreiben, dass sie mich gefesselt hat. Wer sich schon immer gefragt hat, was die Cardassianer nach Bajor getrieben hat, der ist mit diesem Roman sicherlich gut bedient (wenn man mal das Alter vergisst …)

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Band 2: „Night of the Wolves“ (http://www.amazon.de/Star-Trek-Space-Terok-Wolves/dp/0743482514/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1428649794&sr=8-1&keywords=Star+trek+terok+nor) von S.D. Perry und Britta Dennison. Dieser Band umfasst die Jahre 2345 bis 2357 und das Cover ziert irritierender Weise Kira Nerys. Sie kommt in diesem Band jedoch auf höchstens zwanzig Seiten vor (wenn überhaupt so viel).

Während der erste Band der Trilogie mehrere Schicksale verknüpft hat, die auf ein unausweichliches Ende (den Fall Bajors) hinsteuern, reißt dieser Band mehrere Schicksale an – Punkt. Ich hatte zeitweilig das Gefühl, dass das Autorenteam eine Liste von Namen vor sich liegen hatte, welche in den Serien genannt worden sind, und ein Wettrennen ausgerufen wurde, wer mehr davon hineinpacken kann. Streckenweise geschieht das in so kurzen Auftritten, dass es nur für recht sattelfeste ST-Fans eine Bedeutung hat. Alle paar Seiten überkam mich das Gefühl, dass man aus jener persönlichen Geschichte einen ganzen Roman hätte machen können, und aus dieser auch, und dieser …

Es beginnt mit dem Fund Odos im Denorios Gürtel im Jahr 2345. Ocett, eine der wenigen weiblichen cardassianischen Militärangehörigen, die in den Serien auftauchen (TNG/“The Chase“), stolpert sozusagen bei einem Routineflug über ihn. Es wird erklärt, wie es kommt, dass sie als Frau die militärische Laufbahn eingeschlagen hat, was an sich gut geschrieben ist, wenn denn von ihr in den nächsten 460 Seiten auch nur noch einmal ein Wort erwähnt worden wäre. Odo ergeht es ein wenig besser, er verschwindet lediglich für die nächsten 200 Seiten in der Versenkung.

Dafür begleiten wir auf cardassianischer Seite eine Zeit lang Natima Lang (DS9/“Profit and Loss“), wie sie als systemtreue Nachrichtenkorrespondentin auf Bajor beginnt und ihr allmählich Zweifel an der allumfassenden cardassianischen Wahrheit kommen. Ein Teil des Weges begleiten wir Damar (DS9/“Return to Grace“), der hin- und hergerissen ist zwischen seiner Wertschätzung Dukats gegenüber und seiner Verlobten, die auf Bajor ebenfalls beim cardassianischen Nachrichtendienst arbeitet. Beide verschwinden nach einiger Zeit wieder von der Bildfläche. Auf Cardassia hören wir die Geschichte einer Agrar-Studentin, welche zufällig über einen der entwendeten Drehkörper stolpert und fortan dem Wahnsinn nahe von visionären Träumen des alten Oralius-Kults heimgesucht wird.

Der einzige rote Faden, der sich durch den Roman auf cardassianischer Seite zieht ist Dukat, der 2346 als Präfekt auf die neu errichtete Station Terok Nor zurückkehrt. Die Einsichten in seine Denkweise sind recht gut gelungen, dieses für Außenstehende schwer verständliche Gefühl, dass er sich als Wohltäter der Bajoraner sieht, seine Gründe für die relative Religionsfreiheit, welche er den Bajoranern gewährt.

Auf bajoranischer Seite erleben wir die Geschichte wie Lenaris Holem (DS9/“Shakaar“) zum Widerstand in die Ornathia-Gruppe kommt und zu deren Anführer wird. An sich eine gute bajoranische Geschichte darüber, mit welchen primitiven Mitteln die Landbevölkerung den Widerstand organisiert. Ich hätte es aus persönlichen Gründen jedoch um einiges schöner gefunden, wenn ein anderer Widerstandsführer aus derselben DS9-Episode näher beleuchtet worden wäre.

Bevor der Leser auch von ihr nichts mehr hört, gehen wir ein Teil des Weges mit Opaka (DS9/“The Emissary“), die aufgrund ihres Einsatzes für die Auflösung der D’Jarras, das Kastensystem Bajors, vom Kai ihres Amts enthoben wird und fortan als Wanderpredigerin ihre Gefolgschaft vergrößert.

Ro Laren (TNG/“Ensign Ro“) bekommt einige Seiten für sich, in denen sie als miesgelaunte, aufmüpfige Jugendliche den Leuten ihrer Widerstandszelle das Leben schwer macht, und einfach nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll.

Wir erfahren ein wenig von Kira Meru (DS9/“Wrongs Darkter Than Death or Night“), in deren kleine Geschichte auch noch rasch der Arzt Crell Moset (VOY/“Nothing Human“) eingeworfen wird (wahrscheinlich um noch einen Haken auf der „ich hab mehr drin“- Liste machen zu können). Ähnliche eingeworfene Auftritte erhalten die später Kai Winn (DS9/“In the Hands of the Prophets“), die einmal kurz durchs Bild marschieren darf und den Mitgliedern der Ornathia-Widerstandszelle auf die Finger klopft; oder Tora Naprem (DS9/"Indiscretion"), die einen kurzen niesreichen Anruf an Dukat tätigen darf, dass sie schwanger ist, ohne vorher mit einem Wort erwähnt worden zu sein.

Zwei der Protagonisten aus dem ersten Band bekommen ebenfalls ihre kurzen Auftritte, die aber beide auch eher so wirken, als ob rasch eine Verbindung  zu eben diesem Roman geschaffen werden sollte.

Das klingt jetzt alles reichlich negativ, ich habe den Roman dennoch  gerne gelesen. Die auftauchenden Seriencharaktere sind allesamt sehr schön getroffen, die allgemeine Entwicklung der Besatzung und die Ansichten auf beiden Seiten sind gut herausgearbeitet. Ich fand auch (fast) jede einzelne der oben erwähnten Lebensgeschichten interessant. Ich hätte jedoch bei jeder gerne mehr gehört. Jeder dieser Charaktere hätte gut und gerne ihren oder seinen eigenen Roman füllen können (vielleicht dann nicht über 460 Seiten, aber für 200 hätte es gut gereicht). Es gibt so viele interessante Aspekte aus diesen Jahren, so viele Schicksale, die beleuchtet werden wollen. Es war ein löblicher Ansatz des Autorenteams, doch es ist einfach des Guten zu viel. Die Konzentration auf weniger Charaktere, und dafür deren Schicksal etwas ausführlicher betrachtet, hätte dem Roman besser getan. Mir fehlte der durchgehende Bogen auf bajoranischer Seite. Sowohl Opaka, als auch Ro oder Kira (die kurz vor Beginn der Zeitspanne des Romans auf die Welt kam) hätten sich hier angeboten (Von Shakaar möchte ich gar nicht anfangen, dessen Werdegang perfekt in diese Zeit gepasst hätte).

Es ist der mittlere Roman der Trilogie und als solcher hat man es immer schwerer als die anderen beiden Bände. Also stürze ich mich jetzt einfach auf Band drei und hoffe, dass ich dort ein wenig mehr über hier vernachlässigte Charaktere erfahren werde. Im Personenverzeichnis habe ich dort bereits den Namen Bareil Antos gelesen: Ich werde auf jeden Fall beide Seiten, in denen er wahrscheinlich durchs Bild stolpert, aufs äußerste genießen ;).

Mein Fazit: Eine gute Schilderung der Besatzungszeit, der Probleme auf beiden Seiten, der verschiedenen Kulturen, und jede Menge gutes Hintergrundmaterial für FF-Autoren, die sich für diese Zeit oder die bajoranische oder cardassianische Spezies interessieren (ich z.B.). Jedoch werden zu viele Charaktere zu kurz abgehandelt. Es kommt bei mir dadurch kein Bezug zu irgendjemandem zustande, und dem Roman fehlt der richtige Guss.

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Nur der Vollständigkeit halber hier noch ein kurzer Kommentar zu Band 3 Dawn of the Eagles (2360 – 2369) (http://www.amazon.de/Star-Trek-Space-Terok-Eagles/dp/0743482522/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1430323500&sr=8-2&keywords=dawn+of+the+eagles).

Leider war das der schlechteste der Bände, wobei schlecht noch gar nicht so richtig passt. Mir erschien er einfach nur banal. Wie im zweiten Band wurde vieles angerissen, viele Charaktere aus der Serie eingeworfen, aber nichts wirklich betrachtet. Die Szenen wirken distanziert, bevor man irgendwo tiefer Einblick erhalten kann, wird man aus der Szene wieder herausgerissen. Li Nalas (DS9/ „The Homecoming“) taucht auf exakt 1 ½ Seiten auf, um festgenommen zu werden. Davor nicht und danach nicht wieder – wozu dann also diese paar Absätze? Dr. Mora Pol (DS9/ „The Alternate“) hat zufälligerweise einen Cousin, der Sito Keral heißt, dem er geheime Informationen über ein Sicherheitsnetz zuspielen möchte, und zufälligerweise möchte Odo just in diesem Moment nicht mehr in seinem Gelee-Behälter rumhängen, sondern sich auf eine Wanderung durch Bajor machen, so nimmt er zufällig ebenjene Informationen mit, die dann zufälligerweise Kerals Tochter Jaxa in kindlichem Übermut zu den Rebellen schmuggeln möchte, um dann zufällig von Odo gerettet zu werden, der dann zufällig die Informationen weitergibt, um sich zufällig gleich mal mit den Rebellen einzulassen … das wirkt mir alles irgendwie zu konstruiert (und von Sito Jaxa hört man davor und danach übrigens – nichts mehr).
Bareil, noch als Prylar, macht einen vielversprechenden Einstand, als er gleich in der ersten Szene auftaucht – um dann sage und schreibe auf Seite 368(!) das nächste Mal wieder durch das Bild zu laufen – wozu also dieser Anfang? … und in der Art ging es mir durch fast den gesamten Roman. Selbst die cardassianischen Schicksale waren dieses Mal so uninteressant für mich, dass kein Gefühl bei mir aufkam. Streckenweise habe ich quergelesen.
Shakaar gibt es als Randnotiz, Lupaza und Furel werden überhaupt nicht mehr erwähnt. Kira hat ein paar Auftritte, in denen sie aber irgendwie meist Hilfe braucht. Tahna Los (DS9/ „Past Prologue“) taucht öfters auf als ihre Freunde aus der Shakaar. Ich schätze, die meiste „Air-time“ auf der bajoranischen Seite hat Kalem Apren, der spätere Erste Minister der provisorischen Regierung (DS9/“Shakaar“).
Statt darauf einzugehen, wie z.B. Furel seinen Arm verloren hat, um seine Gefährten zu retten, warum Lupaza es offensichtlich gut im Widerstand gefallen hat, wenn sie sich zu Aussagen wie „erschieß mich, wenn ich mich das nächste Mal nach den guten alten Zeiten sehne“ (beides DS9/“Shakaar“) hinreißen lässt, oder was hinter der Aussage von Kira in „Crossfire“ steckt, als sie sagt, dass Shakaar niemals gegenüber Terroristen nachgeben würde, weil er selbst einer war. Er hab gewusst, dass der Tag, an welchem die Cardassianer begannen mit ihm zu verhandeln, der Tag war, an dem Cardassia geschlagen war. DAS wären Szenen gewesen, die mich sehr interessiert hätten. Oder auch wie es kommt, dass Kira in den Rang eines Major erhoben wird. Überhaupt, wie der politische Übergang vonstatten ging.

Wer Interesse daran hat, etwas Substantielles aus Kiras Leben vor DS9 zu erfahren, der ist weit, weit besser mit dem FF-Roman „Ein Leben für Bajor“ (http://treknation.net/viewstory.php?sid=913&warning=5) von unknown sample beraten (und ich kann nun gut verstehen, warum die Autorin das Gefühl hatte ihn schreiben zu müssen, nachdem sie die Terok Nor Reihe gelesen hat. Wenn sie es nicht getan hätte, hätte ich es getan), wer etwas mehr von den bajoranischen Nebencharakteren erfahren möchte, der muss deren Geschichten wohl selbst erzählen.

Immerhin ist der Roman ein netter Hintergrund für die politischen Gegebenheiten, wenn man sich selbst in FFs über diese Zeit stürzen möchte, und immerhin bekommt die Sternenflotte in Gesprächen mit Kalem Apren ihr Fett weg. (und das jeweils angehängte Glossar ist auch recht brauchbar)

Ansonsten muss ich sagen: Band 1 „Day of the Vipers“ war wirklich gut, Band 2 und 3 sind … nett und belanglos.

Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 31.07.18, 13:06
(https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/923/5r6yyH.jpg) (https://imageshack.com/i/pn5r6yyHj)

Hallo Leute,

da wir ja die letzten Tagen ein wenig über dieses Comic gesprochen haben, habe ich es mir mal bestellt, um es mir mal genau anzuschauen.

Gerade ist es angekommen und ich hab es gleich gelesen.
Das ist DAS Comic, in dem die Zeichner die für meine FF Serie Star Trek: Unity One von the Animaniac, nach meinen Wünschen und Vorstellungen designte Raumstation verwendet haben.
Heute zum ersten Mal gelesen.
Auch wenn mir das seit Jahren bekannt ist, weiss ich immer noch nicht, ob ich es gut finden soll oder nicht.

Zum Inhalt:

500 Jahre in der Zukunft, also von TNG aus gesehen im 29. JH stellt Locutus von Borg fest, dass es in der Galaxis nichts mehr zu assimilieren gibt und die Borg noch immer nicht die Perfektion erreicht haben, die sie anstreben. Also plant er den Sturz der Königin in der Vergangenheit an einem entscheidenden Wendepunkt. Er muss sein jüngeres Ich, Captain Jean Luc Picard dazu bringen, die Chance zur Vernichtung der Borg zu ergreifen und sich nicht abermals assimilieren lassen. Aus diesem Grunde erweckt Locutus Data zu neuem Leben, der ihm helfen soll, die Königin zu vernichten.
500 Jahre zuvor tauchen die Borg mit einer gewaltigen Flotte bei der Erde auf und behaupten in Frieden zu kommen, da sie diesmal einen gemeinsamen Feind hätten. Eine Spezies die sich Vorannaii nennt und aus einer Dimension des Chaos stammen und von den Borg entdeckt wurden, deren Genstruktur allerdings so komplex ist, dass eine Assimilierung nicht möglich war. Die Vorannaii greifen daraufhin unsere Galaxis an. (Na, wem kommt das bekannt vor?)

Ein Bündnis wird geschmiedet und die Sternenflotte stellt sich zusammen mit den Borg dem Feind entgegen und wird vernichtend geschlagen. Andoria, Betazed und Cardassia werden vernichtet.

Dann findet man heraus, dass die Borg eine listige Taktik angewendet haben und die Voranaii von den Borg selbst erschaffen wurden und doch dem Hive dienen.
Seven of Nine wurde 3 Jahre zuvor zu den Borg zurückgeschickt, um die Königin auszuspionieren, allerdings mit einer getarnten intakten Individualität.
Dies wird aber doch von der Königin bemerkt, lässt allerdings Seven unbehelligt. Aber nach der Schlacht aktiviert die Königin das Wächterprotokoll, das Seven in einen Leibwächter der Königin verwandelt.
500 Jahre in der Zukunft muss Locutus an dem Wächter vorbei und tötet diesen. Als er und Data allerdings zur Königin gelangen werden sie von ihr besiegt und Locutus schickt Data mit einem Virus durch die Zeit, um die Enterprise zu treffen. Dort angekommen, läd Data den Virus in Seven und überzeugt, Picard davon dass er sich abermals assimilieren lassen müsse, um die Königin und dadurch die Borg zu vernichten.
Das tut Picard. Er und Seven beamen auf den Diamond der Königin und während sie ganz konzentriert Picard assimiliert, injiziert Seven ihm den Virus. Die Königin kann sich nicht mehr anpassen und stirbt und mit ihr das Kollektiv.
Seven gelingt es, bevor sie stirbt 5000 Drohnen zu retten und diese werden auf einer neuen Welt angesiedelt und Teil der Föderation. Aber das Kollektiv existiert nicht mehr.

Fazit:

Seltsame und krude Story, aber sehr schön gezeichnet.

Note: 3

(https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/923/9bz4iY.jpg) (https://imageshack.com/i/pn9bz4iYj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/921/CD4g0t.jpg) (https://imageshack.com/i/plCD4g0tj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/922/fPIltm.jpg) (https://imageshack.com/i/pmfPIltmj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/923/QjVFkQ.jpg) (https://imageshack.com/i/pnQjVFkQj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/924/1VrhOd.jpg) (https://imageshack.com/i/po1VrhOdj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/924/lkit8w.jpg) (https://imageshack.com/i/polkit8wj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/923/uuSyO5.jpg) (https://imageshack.com/i/pnuuSyO5j)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/921/X6TcCT.jpg) (https://imageshack.com/i/plX6TcCTj)  (https://imagizer.imageshack.com/v2/1024x768q90/923/yA7Bug.jpg) (https://imageshack.com/i/pnyA7Bugj)

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 01.08.18, 12:03
Danke für den Review, Belar.

Ja, die Story wirkt ein wenig wirr und von außen erscheint es mir zudem so, als bediente sie sich hier und da auch Versatzstücken, die aus ST schon bekannt sind. Dazu passt dann auch, dass sie einfach UO in den Comic genommen haben - eigentlich immer noch krass. Ich stelle mir das komisch vor, die "eigene Station" in so einem offiziellen Produkt wiederzufinden. Einerseits könnte es sich - trotz der rechtlichen Ausgangslage - wie ein Diebstahl anfühlen, andererseits ist es ja auch eine große Ehre. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich schon wundere, dass die Zeichner da einfach ein bestehendes Konzept aus dem Netz eins zu eins übernehmen!
Nach dem einen Bild zu urteilen, sind die Zeichnungen aber wirklich sehr gelungen.

Auch wenn sie ein paar eigenartige Volten schlägt, die Prämisse der Story des Comics finde ich hervorragend:
Zitat
500 Jahre in der Zukunft, also von TNG aus gesehen im 29. JH stellt Locutus von Borg fest, dass es in der Galaxis nichts mehr zu assimilieren gibt und die Borg noch immer nicht die Perfektion erreicht haben, die sie anstreben.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 01.08.18, 12:08
@ Max

Eben das ist es, was mich so zwiegespalten zurücklässt. Einerseits finde ich es vorallem für Ani toll, dass die Station dem Zeichner so gut gefallen hat, dass er sie verwendet und andererseits fühlt es sich tatsächlich wie ein Diebstahl an. Ich meine, ich habe 15€ bezahlt, damit ich ein Comic lesen kann, das Anis Raumstation beinhaltet, die für mich entwickelt wurde und zwar nach meinen Vorgaben. Was mich bei dem 1:1 Bild aber sehr stört, ist dass die Station signifikant kleiner zu sein scheint, als die eigentliche UO. Sieht man gut an den Größenverhältnissen zu den umliegenden Schiffen. Die Prämisse der Story ist toll. Hätte man aber besser machen können.

Gruß
J.J.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Suthriel am 01.08.18, 14:57
Was war denn die Ausgangslage gewesen? Wurde einer von euch beiden von der Firma oder dem Zeichner vorher gefragt, ob die diese Station/die Bilder für ihr Comic verwenden dürfen? Oder hattet ihr es zur freien Verwendung (also inklusive kommerzieller) ins Netz gestellt?
Wurde irgendwo im Einband oder sonstwo erwähnt, wer die Station bzw die Originalbilder erstellt hat? -> Bei meinen paar alten Büchern, die ich so habe, steht jedenfalls immer drin, wer das Cover/Titelbild, oder sonstiges Artwork gezeichnet oder erstellt hat. Und das waren meist Auftragsarbeiten, für die diese Künstler extra angeheuert und bezahlt wurden.

Falls alles nein, nun, dann erscheints tatsächlich wie Diebstahl, und jemand verdient mit fremden Material Geld, ohne die eigentlichen Künstler daran zu beteiligen, "große Ehre" hin oder her.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 01.08.18, 15:56
@ Suthriel

Also soweit ich weiss ist niemand von uns beiden gefragt worden.
Ich ganz bestimmt nicht.
Das Modell haben wir nur im Rahmen unserer Partnerschaft an einzelne C4Dler weitergegeben, also an Ronny und Sven. Aber kommerziell sicher nicht.
Im Einband steht auch nichts von unserer Beteiligung und verdienen tun wir auch nix dran.
Im Prinzip ist es Diebstahl aber da Crosscult eine ST Lizenz hat, gehe ich davon aus, dass sowieso jedes Fan Schiff oder jede Fan Station Paramount und CBS gehören und wir da nix machen können. Darum gehts mir auch nicht. Ich finde es nur komisch.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Suthriel am 01.08.18, 16:30
Das Crosscult eine Lizenz hat, heisst doch nach meinem Wissen erstmal nur, das sie alles offizielle verwenden dürfen, was in dieser Lizenz aufgezählt ist.
Eure Station ist doch aber noch nicht mal ein Nachbau einer im originalen ST existierenden Station (dann hätte er die Originalstation als Vorlage gehabt, und nicht euer FanArt davon), sondern eine von euch erdachte und gebaute Station, die sich lediglich im ST-Universum befinden soll.
Ich glaube kaum, das es für sowas eine legale Lizenz gibt, ohne zumindest bei einem von euch beiden vorher anzuklopfen.

Sobald ihr euch nämlich entscheiden würdet, das Unity One nicht mehr im ST-Universum schwebt, sondern meinetwegen in Mass-Effect oder in eurem ganz eigenen Universum... fällt auch das mögliche Argument, das sie zu ST gehöre.

Eine Lizenz dürfte ja auch eigentlich nur für Werke vergeben werden dürfen, über deren Rechte man verfügt, und die UO Rechte sollten zumindest Teilweise bei euch liegen, nicht bei Paramount oder CBS.
Daher wäre zumindest nachfragen und Erlaubnis einholen, oder eure Namen nennen, wohl das mindeste. Naja, und sie in der richtigen Größe in Szene setzen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: sven1310 am 01.08.18, 17:04
Ich glaube ich hatte es damals schon gesagt aber man sollte den Verlag mal ganz unschuldig anschreiben und darauf hinweisen. Just for fun um zu sehen was passiert.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 01.08.18, 21:42
Was mich bei dem 1:1 Bild aber sehr stört, ist dass die Station signifikant kleiner zu sein scheint, als die eigentliche UO. Sieht man gut an den Größenverhältnissen zu den umliegenden Schiffen.
Joah, aber man muss bedenken: wenn die sich schon bedienen, hätte da alles mögliche (also ganz andere Veränderungen) rauskommen können ;)

Die Prämisse der Story ist toll. Hätte man aber besser machen können.
Das denke ich auch.
Gut, wenn die Borg keine lohnenswerte Assimilierungsziele in der Milchstraße finden, würden sie wahrscheinlich weiter ziehen. Aber das Spannende ist ja das Gefühl der Ernüchterung für die Borg, dass ihr, ja, Lebensinhalt fruchtlos zu sein scheint, dass ihr großes Ziel unerreichbar ist. Diese Enttäuschung ist ja seit jeher (also zumindest seitdem das Streben nach Perfektion zum Leitmotiv der Borg wurde) bei ihnen angelegt und das ist schon spannend.



Falls alles nein, nun, dann erscheints tatsächlich wie Diebstahl, und jemand verdient mit fremden Material Geld, ohne die eigentlichen Künstler daran zu beteiligen, "große Ehre" hin oder her.
Joah, das Problem ist aber ja nach wie vor die - zumindest in meinen Augen - nicht völlig geklärte Copyright-Grundlage, immerhin bedienen "wir" uns ja eines fremden Produkts, man könnte es fast so interpretieren, dass dann einfach "zurückgeklaut" wurde...



Ich glaube ich hatte es damals schon gesagt aber man sollte den Verlag mal ganz unschuldig anschreiben und darauf hinweisen. Just for fun um zu sehen was passiert.
Solange man damit keine schlafenden Hunde weckt..!
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Suthriel am 01.08.18, 22:49
Joah, das Problem ist aber ja nach wie vor die - zumindest in meinen Augen - nicht völlig geklärte Copyright-Grundlage, immerhin bedienen "wir" uns ja eines fremden Produkts, man könnte es fast so interpretieren, dass dann einfach "zurückgeklaut" wurde...

Unity One ist aber eben NICHT von Star Trek-Rechteinhabern entworfen oder gebaut worden, sondern lediglich im ST-Universum angesiedelt. Das ist ein ziemlich großer Unterschied zu all den Modellen und Nachbauten von offiziellen Modellen wie zB der Ent-D, Defiant oder Bird of Preys.
Hätte es sich um ein offizielles Modell gehandelt, sähe ich es ähnlich, aber selbst dann sollte man fragen, da FanArt ja durchaus gewollt ist, um die Marke am Leben zu halten (ausser man macht wieder so nen Axanar-Mist). Entsprechend würde es dem Fandom auch schaden, wenn sich Semi-Offizielle ungefragt bei den Fans bedienen und deren Werke quasi beschlagnahmen. Dann wären die FanArts ziemlich schnell Geschichte, weils dann kaum noch Fans geben dürfte, bei so einem Vorgehen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 01.08.18, 22:59
Na ja, ich verstehe Dich und Deine Argumentation schon, ich weiß bloß nicht, wie die rechtlichen Bestimmungen dann am Ende aussehen (bzw. aussehen würden), denn der juristische Blick auf manche Sachverhalte ist dann doch manchmal anders.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 08.08.18, 20:14
Da ich mal wieder neues Lesematerial brauchet habe ich mir spontan einen Star Trek Roman gekauft.

Der Discovery bezogen ist.

Drastische Maßnahmen. von david Ward.

Dabei wird auf die Geschichte rund um das Massaker auf Tarsus IV das von Adrian Kodos, besser bekannt als Kodos der Henker durchgeführt wurde, eingegangen.

Natürlich trifft man auf Figuren aus DSC, hauptsächlich Gabriel Lorca, der zu den Zeitpunkt als Lt. Cmdr. den Außenposten auf tarsus kommandiert, sowie Philippa Georgiou, die als Commander dem Hilfsschiff Narbonne zugeteilt ist und mit zu den ersten gehört, die die Kolonie unterstützen.

Da Lorca's Freundin zu den Opfern von Kodos gehört, artet dabei seine Suche nach dem ehemaligen Gouverneur zu einer Vendetta aus.

Daneben tauchen am Ende auch die Enterprise unter dem Kommando von Robert April und neben einen jugendlichen Jim Kirk auch Thomas Leighton auf, der in der entsprechenden TOS Folge Kirk erst auf den flüchtigen Massenmörder hinweist. Wäre auch noch ein junger Kevin Riley aufgetaucht, wäre der Bezug perfekt gewesen.

Auch erklärt das Buch wie Kodos entkommen konnte.

Fazit:
Eine gute Geschichte, die durch die Perpektiven Wechsel, auch Anhänger von Kodos kommen zu Wort, erst richtig interessant wird. Die Anspielung zum Holochaust, die bereits in der Episode vorhanden war, wird weiter aufgebaut.

Trotzdem fehlt vom Storybogen her mir ein bisschen das Highlight. Vielleicht auch, weil der ausgang der geschichte und das eher unbefriedigende Ende in Hinblick auf Kodos ja bereits bekannt ist.

ich gebe 7 von 10. Punkten
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 08.08.18, 21:07
Daneben tauchen am Ende auch die Enterprise unter dem Kommando von Robert April und neben einen jugendlichen Jim Kirk auch Thomas Leighton auf, der in der entsprechenden TOS Folge Kirk erst auf den flüchtigen Massenmörder hinweist. Wäre auch noch ein junger Kevin Riley aufgetaucht, wäre der Bezug perfekt gewesen.
Perfekt oder konstruiert. Klar, erstmal vorweg, ich kenne das Buch nicht, deswegen sind irgendwelche Kommentare von mir freilich unfair; und es ist natürlich auch so, dass bestimmte Figuren nicht umsonst nachher einen gewissen Stellenwert erhalten. Aber für mich klingt das auch ein Stückweit konstruiert, um gewisse Dinge, besser: Begegnungen oder einfach nur das Auftauchen bestimmter Personen hinzukriegen, damit die Leser sowas wie "Hey, den kenne ich" oder "Ah, das hat der damals also gemacht" raunen.
Oh, ah, wenn wir schon bei solchen Auftritten sind: Wird dann auch Hoshi erwähnt? ;) :)

Auch erklärt das Buch wie Kodos entkommen konnte.
Verrätst Du mir, wie? :)

Eine gute Geschichte, die durch die Perpektiven Wechsel, auch Anhänger von Kodos kommen zu Wort, erst richtig interessant wird. Die Anspielung zum Holocaust, die bereits in der Episode vorhanden war, wird weiter aufgebaut.
Ich komme jetzt wirklich fast in Versuchung, doch das Buch zu lesen :) Es klingt wirklich interessant, dass auf irgendeine Weise auch die andere Seite zu Wort kommt. Der Holocaust war ja ein Vernichten (klar, inklusive Bereicherung und auch ein Unternehmen, einen "Volkskörper" durch den Versuch zu bilden, andere auszugrenzen); die brutale Entscheidung von Kodos ist nun nichts, was man schönreden sollte, aber die Parallelen erschöpfen sich dann schon, würde ich annehmen.

Der Discovery bezogen ist.
Hast Du absichtlich einen DSC-Roman herausgesucht? :)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 09.08.18, 14:46
Daneben tauchen am Ende auch die Enterprise unter dem Kommando von Robert April und neben einen jugendlichen Jim Kirk auch Thomas Leighton auf, der in der entsprechenden TOS Folge Kirk erst auf den flüchtigen Massenmörder hinweist. Wäre auch noch ein junger Kevin Riley aufgetaucht, wäre der Bezug perfekt gewesen.
Perfekt oder konstruiert. Klar, erstmal vorweg, ich kenne das Buch nicht, deswegen sind irgendwelche Kommentare von mir freilich unfair; und es ist natürlich auch so, dass bestimmte Figuren nicht umsonst nachher einen gewissen Stellenwert erhalten. Aber für mich klingt das auch ein Stückweit konstruiert, um gewisse Dinge, besser: Begegnungen oder einfach nur das Auftauchen bestimmter Personen hinzukriegen, damit die Leser sowas wie "Hey, den kenne ich" oder "Ah, das hat der damals also gemacht" raunen.
Man muss sagen beides.

Sehe ich aber auch irgendwie ein grundsätzliches Problem bei Romanen die sich einem "historischen " Ereignis, dass innerhalb eines Franchise nur erwähnt wurde, widmen.
Man verwendet da eben bereits etablierte Figuren und wenn es nicht viele gibt, wird da schnell eine gewisse Ballung draus.

Klar kann man sagen, gerade Lorca oder Georgiou hätte man da nicht in der Mission gebraucht, sondern dass das auch Lieschen Müller und Hans Schmidt machen können. Aber so hat man als Leser bereits eine gewisse Beziehung zu den beiden Hauptprotagonisten.

Kurz gesagt, die Enterrprise - die aber auch nur ganz kurz auftaucht - hätte ich jetzt nicht gebraucht, aber Kirk und Leighton und eben auch die beiden Helden passen da schon ganz gut rein.

Und wenn ich so über den Punkt nachdenke, war es vielleicht ganz gut, dass der junge Kevin Riley ( der müsste zu dem Zeitpunkt ein kleines Kind gewesen sein) oder auch jemand wie Cornwall da nicht noch extra mit herumgesprungen ist. Das wäre "too much" gewesen.

Zitat
Oh, ah, wenn wir schon bei solchen Auftritten sind: Wird dann auch Hoshi erwähnt? ;) :)
Wieso grade sie?

Zitat
Auch erklärt das Buch wie Kodos entkommen konnte.
Verrätst Du mir, wie? :)
Nachdem sein Plan A, die Frucht mit einen Transportschiff vereiltelt wird, hat Kodos noch einen Plan B in der Hand. Er taushct die Identität mit seinen Assistenten, inklusive Unterlagen und opfert ihn mit einer Thermitgranate, wodurch der Mann bis zur Unkenntlichkeit verbrennt.

Das deckt sich auch ziemlich gut mit seiner Entdeckung als Karidian, weil abgesehen von seinen Leuten haben nur Kirk und Leighton ihn direkt gesehen. Kodos war sonst eher sehr öffentlichkeitscheu.

Zitat
Eine gute Geschichte, die durch die Perpektiven Wechsel, auch Anhänger von Kodos kommen zu Wort, erst richtig interessant wird. Die Anspielung zum Holocaust, die bereits in der Episode vorhanden war, wird weiter aufgebaut.
Ich komme jetzt wirklich fast in Versuchung, doch das Buch zu lesen :) Es klingt wirklich interessant, dass auf irgendeine Weise auch die andere Seite zu Wort kommt. Der Holocaust war ja ein Vernichten (klar, inklusive Bereicherung und auch ein Unternehmen, einen "Volkskörper" durch den Versuch zu bilden, andere auszugrenzen); die brutale Entscheidung von Kodos ist nun nichts, was man schönreden sollte, aber die Parallelen erschöpfen sich dann schon, würde ich annehmen.
Die paralleln gehen schon sehr weit.

wie Kodos sich in der krise als "starker Mann" profiliert und  die gewählte Gouverneurin absetzt. Wie schnell er und seine Anhänger ihr handeln als "notwendig" bezeichnen, Gelichzeitog wird dennoch der keim der gewissensbiss ein Kodos gelegt, der inder TOS Folge sein Ende bedeutet.

Doch schon fast gruselig wird es, wenn man bedenkt, dass die Vorraussetzungen für die Tauruskrise nicht aktueller sein könnte. Die Kolonie nimmt Flüchtlinge aus eienr anderen Kolonie auf udn diese bringen wiederum etwas mit, die sich erst zu dem Pilz, der die Nahrungsvorräte befällt, entwickelt. Die Parallelen zur aktuellen Weltsituation sind sehr offensichtlich.

Zitat
Der Discovery bezogen ist.
Hast Du absichtlich einen DSC-Roman herausgesucht? :)
Ja und nein.

Beim Stöbern im Buchladen fiel mir e Band in die Hände. Ich wollte ein ST Buch hätte aber auch eines zu einer anderen Serie genommen. Auch verspricht das Titelbild etwas anderes. Man sieht Lorca mit einem Gewehr feuerbereit und Georgiou daneben. Ich hatte eher eine Geschichte die noch näher DSC dran erwartet, bzw. sogar die zwischen Folgen spielt mit Rückblenden auf die Shenshou. Und wurde dahingehend her positiv überrascht.

Aber auf der anderen Seite wollte ich auch unbedingt wissen, wie die Profiautoren mit den Figuren aus DSC umgehen. Und wenn mir der geplante Band zu Tilly in die Hände fällt wird der instant gekauft. ;)
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 09.08.18, 20:33
Man muss sagen beides.

Sehe ich aber auch irgendwie ein grundsätzliches Problem bei Romanen die sich einem "historischen " Ereignis, dass innerhalb eines Franchise nur erwähnt wurde, widmen.
Man verwendet da eben bereits etablierte Figuren und wenn es nicht viele gibt, wird da schnell eine gewisse Ballung draus.

Klar kann man sagen, gerade Lorca oder Georgiou hätte man da nicht in der Mission gebraucht, sondern dass das auch Lieschen Müller und Hans Schmidt machen können. Aber so hat man als Leser bereits eine gewisse Beziehung zu den beiden Hauptprotagonisten.

Kurz gesagt, die Enterrprise - die aber auch nur ganz kurz auftaucht - hätte ich jetzt nicht gebraucht, aber Kirk und Leighton und eben auch die beiden Helden passen da schon ganz gut rein.

Und wenn ich so über den Punkt nachdenke, war es vielleicht ganz gut, dass der junge Kevin Riley ( der müsste zu dem Zeitpunkt ein kleines Kind gewesen sein) oder auch jemand wie Cornwall da nicht noch extra mit herumgesprungen ist. Das wäre "too much" gewesen.
Das sehe ich ähnlich. Es ist natürlich praktisch, wenn man auf Figuren zurückgreifen kann, mit denen die Leser schon was verbinden. Ganz böse gesagt, würde ich vielleicht sogar so weit gehen, zu behaupten, dass das dann für die Autoren auch besonders leicht wird: Einfach nur die Nennung des Namens genügt, und der Leser füllt quasi jeden Schemen von Figur mit den Charakteristika auf, die er von der "echten" Figur kennt. Und gleichzeitig muss man sich nicht die Mühe machen, eine neue Figur vorzustellen und vielschichtig zu gestalten.
Bei mehreren Tausend Kolonisten hätte man da glaube ich ganz spannende Figuren herausgreifen können, zumal wir da ja auch mal wiederum Leute haben dürften, die nicht nur die stereotypen Sternenflottenoffiziere sind.

Zitat
Oh, ah, wenn wir schon bei solchen Auftritten sind: Wird dann auch Hoshi erwähnt? ;) :)
Wieso grade sie?
Laut der Biographie von Sato, die ganz kurz in "In a Mirror, Darkly" auftaucht, ist Hoshi mit ihrer Familie unter den Opfern.

Nachdem sein Plan A, die Frucht mit einen Transportschiff vereiltelt wird, hat Kodos noch einen Plan B in der Hand. Er taushct die Identität mit seinen Assistenten, inklusive Unterlagen und opfert ihn mit einer Thermitgranate, wodurch der Mann bis zur Unkenntlichkeit verbrennt.

Das deckt sich auch ziemlich gut mit seiner Entdeckung als Karidian, weil abgesehen von seinen Leuten haben nur Kirk und Leighton ihn direkt gesehen. Kodos war sonst eher sehr öffentlichkeitscheu.
Ah, okay, interessant :) Der Identitätsdiebstahl klingt für mich nach einer im Rahmen so einer Geschichte, so einem Ereignis, schon sehr guten Lösung. Ich weiß nicht warum, aber ich für meinen Teil kann so spontan sehr gut darüber hinweg sehen, dass der Leiter einer Kolonie sehr bekannt sein sollte; unter den richtigen Voraussetzungen kann sich auch jemand, der das Sagen hat, im Hintergrund halten und Kodos' Entourage wird sich auch nur bedingt trauen, ihm in den Rücken zu fallen. Hat er das mit der Granate eigentlich selber gemacht?

Die paralleln gehen schon sehr weit.

wie Kodos sich in der krise als "starker Mann" profiliert und  die gewählte Gouverneurin absetzt. Wie schnell er und seine Anhänger ihr handeln als "notwendig" bezeichnen, Gelichzeitog wird dennoch der keim der gewissensbiss ein Kodos gelegt, der inder TOS Folge sein Ende bedeutet.

Doch schon fast gruselig wird es, wenn man bedenkt, dass die Vorraussetzungen für die Tauruskrise nicht aktueller sein könnte. Die Kolonie nimmt Flüchtlinge aus eienr anderen Kolonie auf udn diese bringen wiederum etwas mit, die sich erst zu dem Pilz, der die Nahrungsvorräte befällt, entwickelt. Die Parallelen zur aktuellen Weltsituation sind sehr offensichtlich.
Hmm, dann wohl eher Parallelen zum Fremdenhass und zu einer Art Faschismus als zum Holocaust.
Eine Stilisierung als starker Mann widerspricht eigentlich aber eher einem öffentlichkeitsscheuen Anführer, es sei denn, es wird ein Kult um einen (fast schon gesichtslosen) Mythos aufgebaut.
Ich weiß noch nicht so ganz, wie ich das finden soll, dass die Tarsus-Krise mit einer Flüchtlingsthematik verbunden wird.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 10.08.18, 10:26
Man muss sagen beides.

Sehe ich aber auch irgendwie ein grundsätzliches Problem bei Romanen die sich einem "historischen " Ereignis, dass innerhalb eines Franchise nur erwähnt wurde, widmen.
Man verwendet da eben bereits etablierte Figuren und wenn es nicht viele gibt, wird da schnell eine gewisse Ballung draus.

Klar kann man sagen, gerade Lorca oder Georgiou hätte man da nicht in der Mission gebraucht, sondern dass das auch Lieschen Müller und Hans Schmidt machen können. Aber so hat man als Leser bereits eine gewisse Beziehung zu den beiden Hauptprotagonisten.

Kurz gesagt, die Enterrprise - die aber auch nur ganz kurz auftaucht - hätte ich jetzt nicht gebraucht, aber Kirk und Leighton und eben auch die beiden Helden passen da schon ganz gut rein.

Und wenn ich so über den Punkt nachdenke, war es vielleicht ganz gut, dass der junge Kevin Riley ( der müsste zu dem Zeitpunkt ein kleines Kind gewesen sein) oder auch jemand wie Cornwall da nicht noch extra mit herumgesprungen ist. Das wäre "too much" gewesen.
Das sehe ich ähnlich. Es ist natürlich praktisch, wenn man auf Figuren zurückgreifen kann, mit denen die Leser schon was verbinden. Ganz böse gesagt, würde ich vielleicht sogar so weit gehen, zu behaupten, dass das dann für die Autoren auch besonders leicht wird: Einfach nur die Nennung des Namens genügt, und der Leser füllt quasi jeden Schemen von Figur mit den Charakteristika auf, die er von der "echten" Figur kennt. Und gleichzeitig muss man sich nicht die Mühe machen, eine neue Figur vorzustellen und vielschichtig zu gestalten.
Bei mehreren Tausend Kolonisten hätte man da glaube ich ganz spannende Figuren herausgreifen können, zumal wir da ja auch mal wiederum Leute haben dürften, die nicht nur die stereotypen Sternenflottenoffiziere sind.
Der Punkt ist aber auch.

Ward konzentriert sich im Buch fast nur auf die Jagd nach Kodos und Co. und deren Gegenreaktionen. Die eigentliche Hilfskationen, wie zum Beispiel auch die Bekämpfung des Pilzes stehen her im Hintergrund und werden nur etwas prominenter hervorgehoben, wenn diese Aktionen mit den Plänen von Kodos in Berührung kommen. So zum Beispiel auch der Austausch der medizinischen Unterlagen von Kodos im Hauptkrankenhaus der Kolonie.

Zitat
Oh, ah, wenn wir schon bei solchen Auftritten sind: Wird dann auch Hoshi erwähnt? ;) :)
Wieso grade sie?
Laut der Biographie von Sato, die ganz kurz in "In a Mirror, Darkly" auftaucht, ist Hoshi mit ihrer Familie unter den Opfern.
[/quote]
Das hatte ich ich gar nicht so auf den Schirm.

Da aber die Ermorderung der Kolonisten im Nachgang erzählt wird, liegt der Focus eben nicht auf den Opfern. Was ich persönlich für eine verpasste Chance halte, weil man damit verhindert, dass der leser die Opfer kennenlernt, was IMO wiederum die Wut und Trauer beim Lesen über den Vorfall fast nicht vorhanden ist. Die 4000 Toten sind eine abstrakte Zahl.

Aber ich gehe mal davon aus, das Hoshi mit zu den Opfern gezählt haben dürfte, den Kodos hat diese nach "Nützlichkeit" ausgewählt. Eine über 100 Jährige Linguistin wird unter Gesichtspunkt durchgefallen sein.

Zitat
Nachdem sein Plan A, die Frucht mit einen Transportschiff vereiltelt wird, hat Kodos noch einen Plan B in der Hand. Er taushct die Identität mit seinen Assistenten, inklusive Unterlagen und opfert ihn mit einer Thermitgranate, wodurch der Mann bis zur Unkenntlichkeit verbrennt.

Das deckt sich auch ziemlich gut mit seiner Entdeckung als Karidian, weil abgesehen von seinen Leuten haben nur Kirk und Leighton ihn direkt gesehen. Kodos war sonst eher sehr öffentlichkeitscheu.
Ah, okay, interessant :) Der Identitätsdiebstahl klingt für mich nach einer im Rahmen so einer Geschichte, so einem Ereignis, schon sehr guten Lösung. Ich weiß nicht warum, aber ich für meinen Teil kann so spontan sehr gut darüber hinweg sehen, dass der Leiter einer Kolonie sehr bekannt sein sollte; unter den richtigen Voraussetzungen kann sich auch jemand, der das Sagen hat, im Hintergrund halten und Kodos' Entourage wird sich auch nur bedingt trauen, ihm in den Rücken zu fallen.
Kodos war ja nur kurzzeitig, maximal zwei Wochen Leiter der Kolonie. Seine Gewährsleute im Kolonierat haben die eigentliche Gooverneurin abgesetzt. Was ja zu anfangs begrüßt wurde, weil es schien, dass sie mit der krise überfordert war. Und zu dem Zeitpunkt hatte Kodos schon seinen grausamen Plan gefasst und wusste, dass man ihn jagen würde.

Zitat
Hat er das mit der Granate eigentlich selber gemacht?
Wenn ich mich richtig entsinne, ja. Die Thermitgranaten kamen aus seinen Beständen, weil diese Waffen in der Föderation verboten sind.

Zitat
Die paralleln gehen schon sehr weit.

wie Kodos sich in der krise als "starker Mann" profiliert und  die gewählte Gouverneurin absetzt. Wie schnell er und seine Anhänger ihr handeln als "notwendig" bezeichnen, Gelichzeitog wird dennoch der keim der gewissensbiss ein Kodos gelegt, der inder TOS Folge sein Ende bedeutet.

Doch schon fast gruselig wird es, wenn man bedenkt, dass die Vorraussetzungen für die Tauruskrise nicht aktueller sein könnte. Die Kolonie nimmt Flüchtlinge aus eienr anderen Kolonie auf udn diese bringen wiederum etwas mit, die sich erst zu dem Pilz, der die Nahrungsvorräte befällt, entwickelt. Die Parallelen zur aktuellen Weltsituation sind sehr offensichtlich.
Hmm, dann wohl eher Parallelen zum Fremdenhass und zu einer Art Faschismus als zum Holocaust.
Eine Stilisierung als starker Mann widerspricht eigentlich aber eher einem öffentlichkeitsscheuen Anführer, es sei denn, es wird ein Kult um einen (fast schon gesichtslosen) Mythos aufgebaut.
Ja schon. Wobei Kodos kein "einheimischer" war. Und wie bereit weiter oben beschreiben wurden die Opfer nach nützlichkeit oder eher deren Mangel in Kodos Augen herausgesucht. Und mit dem Fanatismus einiger seiner Anhänger kann man da schon gewisse Ansätze zum faschismus sehen.

Zitat
Ich weiß noch nicht so ganz, wie ich das finden soll, dass die Tarsus-Krise mit einer Flüchtlingsthematik verbunden wird.
Ich fand es gut gemacht. Weil hier ebendiese Facette von star Trek, aktuelle Gesellschaftsprobleme indirekt anzusprechen eingesetzt wird, um eben die schlimmstmöglichsten Folgen zu zeigen.

Als wir vor ein paar MOnaten mal eine Idee herumgesponnen haben für ein eigenes ST serienkonzept entwickelt haben, war mir persönlich klar, dass da eine Doppelfolge, wenn nicht sogar ein kompletter Storybogen, sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinander setzt.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 15.08.18, 14:37
Ward konzentriert sich im Buch fast nur auf die Jagd nach Kodos und Co. und deren Gegenreaktionen.
Eigentlich ist das schade und eine große verpasste Gelegenheit. Wäre nicht eigentlich die spannendeste Geschichte die gewesen, wie Kodos überhaupt zu dieser krassen Entscheidung gekommen ist? Da hätte man viel rausholen können - ohne anschließend auf eine Jagd (die, wie Du ja auch hervorgehoben hast, erfolglos bleiben muss) verzichten zu müssen.

Da aber die Ermorderung der Kolonisten im Nachgang erzählt wird, liegt der Focus eben nicht auf den Opfern. Was ich persönlich für eine verpasste Chance halte, weil man damit verhindert, dass der leser die Opfer kennenlernt, was IMO wiederum die Wut und Trauer beim Lesen über den Vorfall fast nicht vorhanden ist. Die 4000 Toten sind eine abstrakte Zahl.
Stimmt, klingt überzeugend. Schade bei der Prämisse.

Aber ich gehe mal davon aus, das Hoshi mit zu den Opfern gezählt haben dürfte, den Kodos hat diese nach "Nützlichkeit" ausgewählt. Eine über 100 Jährige Linguistin wird unter Gesichtspunkt durchgefallen sein.
Hmm, Nützlichkeit... Welche Kriterien hat er denn da gewählt? Dann wurden eigentlich gleich alle Kinder getötet, denn die sind Null nützlich.

Und zu dem Zeitpunkt hatte Kodos schon seinen grausamen Plan gefasst und wusste, dass man ihn jagen würde.
Hmm, ich frage mich, ob der Autor wirklich die Möglichkeiten dieser Geschichte erfasst hat. Kodos wirkt dadurch schon sehr merkwürdig auf mich. Wäre er da geradezu hineingerutscht, hätte sich da eine Dynamik entwickelt, an deren Ende er in diese Einbahnstraße mit der nach normalen Maßstäbe unfassbaren Entscheidung geraten ist, dann... Aber so klingt das einfach nach einem S(upers)churken.

Als wir vor ein paar Monaten mal eine Idee herumgesponnen haben für ein eigenes ST serienkonzept entwickelt haben, war mir persönlich klar, dass da eine Doppelfolge, wenn nicht sogar ein kompletter Storybogen, sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinander setzt.
Besteht der Plan noch, eventuell ja auch für "One Year a Crew"?
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Suthriel am 01.03.19, 11:45
Es ist zwar kein Star Trek Buch, sondern in diesem Fall geht's um Star Wars Bücher, aber vielleicht kann man da mal ein Auge bei dem Thema zudrücken, denn hier geht's um zwei Fälle, die hier auf der vorigen Seite auch schon behandelt wurden, und von denen Belar betroffen war: Contentdiebstahl/Fanartdiebstahl durch Verlage für kommerzielle Zwecke.

Ein Verlag hat hier Bilder von Fractalsponge und einem Modder aus der SW Empire at War Community genommen, und in zwei seiner Handbücher veröffentlicht, ohne dabei Fractalsponge oder den Modder um Erlaubnis zu fragen und ohne Credits im Buch zu geben. Hier ein Video dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=w6hfqcVAznU

(falls es dafür einen besseren Thread gibt, bitte dahin verschieben :) )
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 19.01.23, 19:46
Nach langer Zeit, dacht eich schreibe mal wieder einen review zu einen Star Trek Roman.

Mein Wahl fiel auf Schwarze Schafe von John Jackson Miller

Inhalt

Nach dem Vorfall auf der Ibn maschid versucht Cristobal Rios sein Leben in den Griff in dem er von einen Verbrechersyndikat der Iotianer einen Frachter erwirbt.
Ein Plan, der ihn in weitere Schwierigkeiten bringt, aber gleichzeitig auf ein Abenteuer voller  exotischer Schauplätze und großer Geheimnisse.

Und obwohl es noch Jahre dauernd wird, bis Rios den berühmten jeasn Luc Picard persönlich kennenlernt, nutzt er dessen Wissen über eine Person, um das Geheimnis einer historischen Begegnung zu lüften.

Kritik

Ich gebe es ganz ehrlich zu, Cristobal Rios ist mein lieblingscharakter aus der PICARD Serie. Ein Buch, dass einen teil seiner Geschichte vor der Serie beleuchtet, animierte kjich natürlich fast sofort zum Kauf.

Und ich habe es nicht bereut. Ein toller Abenteuer Roman mit vielen interessanten schauplätzen und einigen lustigen Querverweisen zum Star Trek Universum. Rios entgültigen Widersacher kennt man aus einer TNG Folge. Und mit den Iotianern aus TOS kommt ein großer Hauch des "Film noire" in die Geschichte. Letzteres ist aber auch ein wenig ein Problem. Die geschichte als solche funktioniert eben auch ohne den Star Trek bezug. Man würde auf ein paar technische Spilereien verzichten müssen, aber es wäre auch als eine Story ala "Indiana Jones" realisierbar.

Trotzdem fand ich den Roman nicht schlecht und gebe

8 von 10 Punkten
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Max am 19.01.23, 21:30
Ich mochte Rios auch mit am liebsten.
Dass es "jetzt schon" einen Roman auch zu ihm gibt, überrascht mich fast. Aber der ST-Markt ist im Moment relativ aktiv. Ist das Buch - der Titel deutet es an - also bereits auf Deutsch erschienen?
Rios ist sicherlich die richtige Figur für solche abenteuerlichen Geschichte und ich kann mir vorstellen, dass es unterhaltsam zu lesen ist, auch oder gerade wenn man mal nicht so viel Wert darauf legt, wirkliche Science Fiction zu lesen.
Titel: Antw:ST -Bücherthread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 19.01.23, 21:45
Ja, damit triffts du den nagel auf den Kopf.

Wobei SciFi dennoch nicht zu kurz kommt.

- es wird erklärt wie die Hologramme auf der Serena initialisiert werden.
- Generell wird auch auf die Modifikationen der Srena eingenganen.
- Auch das Objekt, dass quasi der stein des Anstoßes , ist ein interessante sStück technik udn gleichzeitig ein Kunstwerk.
- Im verlauf der reise trifft Rios auf eine Gruppe mit einer sehr fasizinierend terraforming Methode.

Aber es steht eben nicht ganz so im Vordergrund. Hängt a ) damit zusammen, dass man abseits der Sternenflotte und sogar der Föderation unterwegs ist
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