Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

Star Trek => Serien & Filme => Thema gestartet von: Max am 10.07.11, 21:28

Titel: Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 10.07.11, 21:28
Ein Thread zum gedanklichen Austausch über die Original Star Trek-Serie darf ja nicht fehlen.
Hier ist also die Gelegenheit sich über die Serie an sich oder einzelne Folgen auszutauschen.

Welche Episode ist z.B. Eure Lieblingsfolge?
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Thunderchild am 10.07.11, 21:58
Auch wenn ich eher der TNG Fan bin, mag ich die TOS Serie. Im Moment mache ich an den Wochenenden mit einen Freunden immer TOS Marathons.
Aber leider muss ich sagen, das das ZDF die Serie mit seiner Synchronisation versaut hat. Diese Slangsprache im deutschen wie Spitzohr, Bursche, mach ma halblang etc. macht das ganze eher zu einer Kindersendung. Teilweise ist es ja so schlimm, das man im deutschen eine Übersetzung gewählt hat, die den Sinn der Handlung entstellt. Gelegentlich wurde sogar etwas übersetzt was gar nicht da war. Letzte Woche erst in einer Folge gesehen. Kirk und Spock nicken sich beim zusammentreffen respektvoll zu. In der deutschen Synchro kommt Kirk mit dem Spruch 'Na, auch hier?!'
Wer des englischen mächtig sollte sich TOS also in Original anschauen. Ihr werdet ein völlig neues Bild von Star Trek Classic bekommen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ulimann644 am 10.07.11, 22:05
Eine der schönsten Szenen gab es in dieser Folge zu sehen - gleich am Beginn. (...und plötzlich fängt er an zu filtern.)

1/5 Der Tempel des Apoll Star Trek TOS 2.2 (http://www.youtube.com/watch?v=Fo9dct5oKqM#)

Meine Favoritenfolge ist jedoch eindeutig diese hier:
The Doomsday-Machine (Planetenkiller)

Hier der Opener zur deutschen Version:
1/4 Planeten-Killer Star Trek TOS 2.6 (http://www.youtube.com/watch?v=wqOwzdxiy4o#)

und der zur amerikanischen - die Remastered-Version
Star Trek: "The Doomsday Machine" (Part 1 of 8) (http://www.youtube.com/watch?v=Y9onOBZBR_k#)

Schön zu sehen, wie stark die Folgen nach der Bearbeitung aussehen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: deciever am 10.07.11, 22:14
Die Remastered-Version von dir ist Fanmade.

Hier die FX Szenen der Originalen Remastered Episode
Star Trek: the doomsday machine, vfx reel (http://www.youtube.com/watch?v=qkLzvGB1Hs4#)

Ich find die Originalen neuen Effekte schicker als die FanMade Sachen, wobei die auch recht schick sind.

Schick ist auch das hier:
Star Trek: The Ultimate Computer, vfx reel (http://www.youtube.com/watch?v=ToLrAz2TV9A#)

Da die Enterprise recht leer ist, sind viele der Fenster dunkel. Auch nett das man auf so ein Detail eingegangen ist.
Schade nur das man trotzdem nur ein und die selbe Schiffsklasse sieht, da hätte man ruhig noch was neues einbringen können.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ulimann644 am 10.07.11, 22:20
Die Remastered-Version von dir ist Fanmade.


Jopp hast recht - da habe ich den falschen Link aus meiner Link-Liste erwischt. Eigentlich wollte ich diesen hier posten...
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 10.07.11, 22:26
Wer des englischen mächtig sollte sich TOS also in Original anschauen. Ihr werdet ein völlig neues Bild von Star Trek Classic bekommen.
Hmm, wohl eine gute Empfehlung, wobei ich mir als nächstes wohl eher andere DVDs kaufen werde.

Die "flotten Sprüche" - manche waren aber wirklich ganz nett - würde ich nicht direkt mal in Richtung Kindersendung deuten; bei "Die Zwei" wurde damals ja auch so verfahren.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Tolayon am 10.07.11, 22:39
Die Fan-Version von "Der Planetenkiller" gefällt mir optisch gesehen besser, aber dafür fügt sich die offizielle Überarbeitung der Außenaufnahmen besser in die bestehende Qualität ein.

Ich hätte es allerdings auch interessant gefunden, wenn man bei der Remastered-Serie stellenweise ein bisschen weiter gegangen wäre und wenigstens ein paar zusätzliche außerirdische Crewmen gezeigt hätte - oder war Spock während der ersten Fünf-Jahres-Mission wirklich der einzige (Halb-)Alien an Bord der Enterprise?
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 05.08.11, 13:37
Es gibt so ein paar Folgen, die ich nur durch den neuen "Sendedurchlauf" bei ZDF neo, so richtig bewusste wahrgenommen hab.

Eine dieser Folgen ist "Kodos, der Henker"; für den Inhalt hier ein Link zu MA (http://de.memory-alpha.org/wiki/Kodos,_der_Henker).

Ich war von der Folge echt positiv überrascht. Das Ende ist zwar recht pathetisch und übertreibt das Prinzip der Folge etwas, das schmälert den Gesamteindruck aber kaum.
Schauspielerisch - von beiden, auch von Shatner - gehört die Szene, in der Kirk Karidian mit seinem Vorwurf konfrontiert, zu dem Besten, was ich in der gesamten Serie gesehen habe; vielleicht ist sie sogar die Beste.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 05.08.11, 17:37
Ja, ich finde die Episode auch hervorragend. Die Story ist relativ stimmig (mit Ausnahme vielleicht das man Kirk selber mit in diese "Gouverneur vernichtet seine Leute" Story integrieren musste) und vor allem dramatisch gut aufgebaut... Wobei der englische Originaltitel für die Folge wieder hundert mal besser passt als der Deutsche.

Was ich bis heute an der Folge interessant finde, ist die moralische Implikation. Zwar wird Kodos durchweg in der Folge als eben "der Henker" dargestellt, aber das ist sehr die Sicht der Hauptfiguren (Kirk). Das die Tötung der Kolonisten damals rechtwidrig oder moralisch verwerflich war - daran lässt die Folge zu recht keinen Zweifel. Jedoch ob sie auch notwendig war, das wird nie näher beleuchtet. Also ob Kodos durch das Töten wirklich Andere am Ende doch gerettet hat bleibt offen und wird in der Folge nicht näher behandelt. Damit bleibt es eben eine Frage die Kodos mit seinem Gewissen abmachen muss... und insgesamt geraten da Kirk & Co selber ins moralische Zwielicht, wenn sie ihn einfach so grundsätzlich verurteilen.

Wie gesagt, spannende Folge. :)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 05.08.11, 19:20
Ja, ich finde die Episode auch hervorragend. Die Story ist relativ stimmig (mit Ausnahme vielleicht das man Kirk selber mit in diese "Gouverneur vernichtet seine Leute" Story integrieren musste) und vor allem dramatisch gut aufgebaut...
Das mit dem Zwang, Kirk reinzubringen, stimmt schon irgendwie, wobei mir das bei dieser Folge weniger störend auffiel, als bei den zahllosen anderen, die auf ihn als Betroffenen abgestimmt waren. Hier ging das irgendwie und brachte auch noch einen weiteren Reiz in die von mir angesprochene Szene.

Wobei der englische Originaltitel für die Folge wieder hundert mal besser passt als der Deutsche.
Ja gut, das mit den deutschen Titeln ;)...
Die einzigen Titel, bei denen ich bei den deutschen Titel sozusagen ein besseres Gefühl als beim Original habe, sind "Der alte Traum" ("What are little Girls made of?"), vielleicht auch "Der schlafende Tiger" ("Space Seed") und "Die Stunde der Erkenntnis" ("The Apple") - und das Wortspiel "Brautschiff Enterprise" ist zwar albern aber nicht schlecht ;).

Was ich bis heute an der Folge interessant finde, ist die moralische Implikation. Zwar wird Kodos durchweg in der Folge als eben "der Henker" dargestellt, aber das ist sehr die Sicht der Hauptfiguren (Kirk). Das die Tötung der Kolonisten damals rechtwidrig oder moralisch verwerflich war - daran lässt die Folge zu recht keinen Zweifel. Jedoch ob sie auch notwendig war, das wird nie näher beleuchtet. Also ob Kodos durch das Töten wirklich Andere am Ende doch gerettet hat bleibt offen und wird in der Folge nicht näher behandelt. Damit bleibt es eben eine Frage die Kodos mit seinem Gewissen abmachen muss... und insgesamt geraten da Kirk & Co selber ins moralische Zwielicht, wenn sie ihn einfach so grundsätzlich verurteilen.
Das stimmt schon - vor allem gewinne ich einen ähnlichen Eindruck wie Du, weil der Figur der Kodos meiner Meinung nach für TOS-Verhältnisse relativ viel Raum gegeben oder besser: Präsenz eingeräumt wird, alles immer unter der Prämisse des über weite Teile der Folge hinweg angemessenen Pathos und im Rahmen der Frage, ob Karidian wirklich Kodos ist. Ganz erstaunlich dabei: Karidians Auftreten schafft wirklich den ein oder anderen Zweifel daran, ob er Kodos ist, nicht, weil nicht früh klar wäre, dass er es faktisch sein muss, sondern weil die Figur - im Gegensatz zur Tochter - ja (auf verschiedene Weisen) versucht bzw. versucht hat, diese Identität quasi abzulegen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 05.08.11, 20:37
Zitat
Ganz erstaunlich dabei: Karidians Auftreten schafft wirklich den ein oder anderen Zweifel daran, ob er Kodos ist, nicht, weil nicht früh klar wäre, dass er es faktisch sein muss, sondern weil die Figur - im Gegensatz zur Tochter - ja (auf verschiedene Weisen) versucht bzw. versucht hat, diese Identität quasi abzulegen.


Stimmt. Und das führt zu einer interessanten Frage, welche die Folge dann umschifft: Wenn Kodos seine Identität ablegt und eben mit diesen Sachen nichts mehr zu tun haben will - sich also quasi distanziert, hat er "Vergebung" und eine neue Chance als neue Person verdient?  Letztlich lässt die Folge die Frage knapp offen, weil Kodos seine Tat von damals immer noch als gerechtfertigt ansieht (was aber objektiv eben nicht geklärt wird).... hätte er gesagt, "Ja, es war notwendig aber falsch." hätte Kirk ein Problem gehabt. XD
Also, tolle Folge.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 06.08.11, 10:12
Man darf natürlich nicht vergessen, dass die TOS-Folgen schon allgemein eher auf eine eindeutige Lösung setzten, was man auch hier wieder daran sieht, dass Kodos nicht überlebt. Ein wenig Sühne hat er auch noch geleistet, indem er den Tod Kirks verhindert. Das sind halt schon wieder so ein paar Muster... ;)

Welche TOS gefallen Dir sonst noch so?
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 06.08.11, 11:24
uh, schwierige Frage... weil natürlich sehr am persönlichen geschmack liegend. OK, ich versuche mal einige zu nennen, die eher Abseits der allseits beliebten Favorit-Episoden rangieren;

- "Gefährliche Planetengirls" - ist meine absolute Lieblingsfolge... weil: total bunt und total sinnfrei. Allein wegen der LSDFarben und Bananförmigen Story liebe ich diese Episode.

- wohl gefolgt von "Kampf um Organia" sowohl Storiemässig als auch durch die Figuren (Klingonen, Kor!) sehe ich die immer wieder gerne. Nicht nur wegen der Überheblichkeit Kirks (ich glaube in keiner anderen Folge leiert Spock so oft die Augenbrauen nach oben) als auch wegen der Idee das Kirk und Spock da wirklich länger bei einer fremden Zivilisation im Ausseneinsatz sind und paradoxerweise auch noch meinen für die Krieg führen zu müssen. Ich darf gar nicht dran denken wie die Episode mit einem satten Budget ausgesehen hätte. :D

- "De Unsichtbare Falle" - Romulaner, Spock, Tarnvorrichtung... da verkrafte ich sogar Kirk mit spitzen Ohren und eine Szene in der Scotty ihn deswegen fast nich erkennen soll (brauch wohl ne Brille!)

- besonders mag ich auch alle drei Fast-McCoy Episoden "Der verirrte Planet", "Im Namen des jungen Tiru" und "Der erste Krieg"... immer wenn sich der Fokus etwas mehr auf McCoy legte kamen einige Super interessante Stories heraus. Vielleicht kann man sogar "Wie die Zeit vergeht" hier noch hinzufügen....

- "Portal in die Vergangenheit" - Super Story, vor allem aber eine der besten weiblichen Nebenfiguren der gesamten Serie.... Zarabeth

- eine der eher kauzigen Episoden "Landru und die Ewigkeit"... hier ist ausnahmsweise der deutsche Titel mal genial. Die Episode ist irgendwie kafkaesk für mich...sie scheint routinemässig inszeniert mit einer Routinestorie... aber irgendwie habe ich jedesmal das gefühl was zu verpassen... unter der Oberfläche. Insofern ist mir "Landru" ein bisschen unheimlich... und das mag ich. :D

- "Der Zentral-Nerven-System Manipulator" - wieder nen Super deutscher Titel... die Episode mag ich eigentlich weil sie besondere Beziehungskosntellationen bietet... Kirk hat eine der wenigen ernsteren Liasons und Spock ist darüber ein bisschen ratlos, während das Love Interest Dr. Helen Noel wieder mal eine der stärkeren Frauenfiguren und Offizierinnen ist...



Das waren einige meiner eher persönlichen Favorits die etwas abseits der üblichen sonstigen Highlights wie eben Wächter der Ewigkeit, Tribbles oder Paralleluniversum liegen. Im Prinzip mag ich mit ein bis zwei Ausnahmen die komplette erste Staffel auch sehr... Generell gibt es nur ganz ganz wenig TOS Episoden die ich gar nicht mag, weil selbst die schlechten noch über ein gewissen Charme oder Trashappeal verfügen, so dass da anschauen Spass macht. Doof wirds wenn die Serie ihre Figuren ruiniert ("Platos Stiefkinder") oder aber mit total Mangofruchtigen Plots aufwartet die dann auch noch shice gespielt und umgesetzt sind ("Kurs auf Markus 12").... aber das ist ja zum Glück eher selten... und mindesten zweimal hat die Serie es mit politischen Analogien Holzhammer so weit getrieben das die Folgen kaum noch konsumerabel sind heute.... ("Reise nach Eden" - die Hippis und "Das Jahr des roten Vogels" Yang(kees) gegen Kom(munisten)s wo am Ende noch die US Flagge und Verfassung auftaucht) .. diese Folgen sind moralisch etwas.. verseucht. Aber ansonten... ist TOS Klasse... selbst mit Spocks Brain. XD
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 06.08.11, 12:04
"Kampf um Organia" ist wirklich ne tolle Folge.

Interessanterweise sind in TOS die generischen kommadanten immer auf Augenhöhe mit Jimmyboy.

Der romulansche Commander aus "Spock unter verdacht" (coole episode, blöder Titel)
Die Romulanerinaus "Die unsichtabre Falle"

Kor
kang aus "Tag der Taube"
...

das gefällt mir an TOS.

Nur die möchtegern Plantenbeherrscher. Trelane, Apoll, ... sind alle etwas "doof".
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 06.08.11, 12:18
uh, schwierige Frage... weil natürlich sehr am persönlichen geschmack liegend. OK, ich versuche mal einige zu nennen, die eher Abseits der allseits beliebten Favorit-Episoden rangieren;
Ich finde, Du hast einen guten Geschmack :D :)


- "Gefährliche Planetengirls" - ist meine absolute Lieblingsfolge... weil: total bunt und total sinnfrei. Allein wegen der LSDFarben und Bananförmigen Story liebe ich diese Episode.
Ich fand den Titel immer schon so abschreckend, dass ich mich mit der Folge auch erst wieder durch die ZDF neo-Ausstrahlung auseinander gesetzt habe.
Stimmt, ein wenig sinnfrei ist die Folge schon, vor allem, wenn man am Ende den Eindruck gewinnen muss, man hätte das ganze irgendwie auch in zehn statt fünfzig Minuten erzählen können ;)


- wohl gefolgt von "Kampf um Organia" sowohl Storiemässig als auch durch die Figuren (Klingonen, Kor!) sehe ich die immer wieder gerne. Nicht nur wegen der Überheblichkeit Kirks (ich glaube in keiner anderen Folge leiert Spock so oft die Augenbrauen nach oben) als auch wegen der Idee das Kirk und Spock da wirklich länger bei einer fremden Zivilisation im Ausseneinsatz sind und paradoxerweise auch noch meinen für die Krieg führen zu müssen. Ich darf gar nicht dran denken wie die Episode mit einem satten Budget ausgesehen hätte. :D
Die Folge finde ich auch beeindruckend. Ganz große Bedeutung für die Wirkung hat mMn auch der Rat von Organia. Mit dessen phlegmatischen und stoischen Auftreten wird der Aktionismus von Kirk und Kor schön ad absurdum geführt. Es mangelt einem zwar ein wenig an der Fassbarkeit der (angeblichen) Bedrohung, wenn die Klingonen Geißeln töten (wollen) und wir als Zuschauer das nur über eine doch sehr lasche Mauerschau erfahren. Dennoch geht das Konzept gut auf und wirkt doch sehr entlarvend, wenn es um eigene Überheblichkeit geht.


- "De Unsichtbare Falle" - Romulaner, Spock, Tarnvorrichtung... da verkrafte ich sogar Kirk mit spitzen Ohren und eine Szene in der Scotty ihn deswegen fast nich erkennen soll (brauch wohl ne Brille!)
"Ich bin der Kaiser von Romulanien" ;) :D Nun, das ist auch wieder so ein Punkt, wo ich mich frage, wie das im Original gelöst wurde.
Die Folge ist an sich sehr gut, schon auch ziemlich spannend. Krass finde ich, wie problemlos Spock der romulanischen Kommandantin was vorspielt!

A propos Romulaner: Was hälst Du von "Spock unter Verdacht"? Ich schätze an dieser Folge die Dramaturgie und auch das Spiel der Figuren sehr. Die Weltraumfahrt gleicht hier dem Durchkreuzen der Meere durch U-Boote, die Taktiken sind nachvollziehbar und spannend. Und der kriegsmüde romulanische Kommandant versprüht in seiner Depression ein Charisma sondergleichen!


- besonders mag ich auch alle drei Fast-McCoy Episoden "Der verirrte Planet", "Im Namen des jungen Tiru" und "Der erste Krieg"... immer wenn sich der Fokus etwas mehr auf McCoy legte kamen einige Super interessante Stories heraus. Vielleicht kann man sogar "Wie die Zeit vergeht" hier noch hinzufügen....
Ich bin mit der Zeit auch zu einem richtigen McCoy-Fan geworden! Entsprechend gefallen mir Folgen, die ihn näher beleuchteten auch ziemlich gut.
Zu einem echten Highlight in meinen Augen, bei dem McCoy auch eine Rolle spielt, komme ich gleich noch...


- "Portal in die Vergangenheit" - Super Story, vor allem aber eine der besten weiblichen Nebenfiguren der gesamten Serie.... Zarabeth
Keine TOS-Folge hat mich so deprimiert wie diese Episode! Das Schicksal Zarabeth machte auf mich aber wahrscheinlich auch deswegen besonderen Eindruck, weil sie recht niedlich aussieht ;) (Wie TOS allgemein ein paar sehr hübsche Schauspielerinen vorzuweisen hat).
Mich erstaunt das rückblickend aber doch wirklich immer wieder, dass das Ende der Folge so perspektivlos durchgezogen wurde - gerade weil das etwas ist, was ich mit TOS eigentlich so nicht verbinde. Vielleicht macht das die Folge aber gerade so stark.


- eine der eher kauzigen Episoden "Landru und die Ewigkeit"... hier ist ausnahmsweise der deutsche Titel mal genial. Die Episode ist irgendwie kafkaesk für mich...sie scheint routinemässig inszeniert mit einer Routinestorie... aber irgendwie habe ich jedesmal das gefühl was zu verpassen... unter der Oberfläche. Insofern ist mir "Landru" ein bisschen unheimlich... und das mag ich. :D
"Landru und die Ewigkeit" ist zwar eine ganz nette Folge, mir blieben am Ende aber doch zu viele Fragen offen. Besonders im Gedächtnis ist mir etwa geblieben, dass für den kollektiven Wahnsinn, der die Bevölkerung hin und wieder befällt, überhaupt keine Erklärung angeführt wird.


- "Der Zentral-Nerven-System Manipulator" - wieder nen Super deutscher Titel... die Episode mag ich eigentlich weil sie besondere Beziehungskosntellationen bietet... Kirk hat eine der wenigen ernsteren Liasons und Spock ist darüber ein bisschen ratlos, während das Love Interest Dr. Helen Noel wieder mal eine der stärkeren Frauenfiguren und Offizierinnen ist...
Bei dieser Folge muss ich immer an die South Park-Parodie denken ;)
Noel ist mir nicht sonderlich präsent, ich muss gestehen, dass das daran liegen kann, dass mir die Liebesaspekte in dieser Folge zu versatzstückartig vorkamen, denn Kirk und die Frauen war ja ein Dauerthema der Serie.


Generell gibt es nur ganz ganz wenig TOS Episoden die ich gar nicht mag, weil selbst die schlechten noch über ein gewissen Charme oder Trashappeal verfügen, so dass da anschauen Spass macht. Doof wirds wenn die Serie ihre Figuren ruiniert ("Platos Stiefkinder") oder aber mit total Mangofruchtigen Plots aufwartet die dann auch noch shice gespielt und umgesetzt sind ("Kurs auf Markus 12").... aber das ist ja zum Glück eher selten... und mindesten zweimal hat die Serie es mit politischen Analogien Holzhammer so weit getrieben das die Folgen kaum noch konsumerabel sind heute.... ("Reise nach Eden" - die Hippis und "Das Jahr des roten Vogels" Yang(kees) gegen Kom(munisten)s wo am Ende noch die US Flagge und Verfassung auftaucht) .. diese Folgen sind moralisch etwas.. verseucht. Aber ansonten... ist TOS Klasse... selbst mit Spocks Brain. XD
"Spocks Gehirn" ist eigentlich auch keine so schlechte Folge. Ganz beeindruckend finde ich zum Beispiel den Moment, bei dem McCoy mitten in der Operation erkennt, dass er die Fähigkeiten, sie zu beenden, wieder verliert. (Gut, ein wenig merkwürdig wird es dann, wenn Spock ihm zu helfen beginnt ;))
Den Figuren, da bin ich auch Deiner Meinung, oft viel zugemutet wurde, ist schon etwas bedauerlich; das Beispiel "Platos Stiefkinder" ist hier gut gewählt. Schade finde ich aber auch, dass man - sicherlich aus Budget-Gründen - oft auf Western- oder 20er Jahre-Sets u.ä. auswich.



Eine meienr absoluten Lieblingsfolgen ist "Das letzte seiner Art" / "The Man Trap".
Für mich ist das TOS at its best, einfach weil da der Charme der Serie besonders gut rüberkommt. Das beginnt mit dem genialen Planeten-Set, das wirklich einen Eindruck der Abgeschiedenheit mancher Kolonie zu vermitteln weiß, setzt sich fort mit der Skurrilität der in der Folge auftauchenden Motive und endet mit der Hineinnahme einer Hauptfigur, diesmal eben McCoy. Freilich bin ich vom Ausgang der Folge enttäuscht, aber die moralisch vertretbare Lösung holt "Horta rettet ihre Kinder" / "The Devil in the Dark" ja nach :)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 06.08.11, 16:14
Zitat
[Gefährliche Planetengirls] Stimmt, ein wenig sinnfrei ist die Folge schon, vor allem, wenn man am Ende den Eindruck gewinnen muss, man hätte das ganze irgendwie auch in zehn statt fünfzig Minuten erzählen können ;)

Stimmt - allerdings hätte man dann auf einige meiner Lieblingsszenen verzichten müssen. Absolut scharf finde ich nämlich zB wo das Aussenteam festestellt das die Enterprise weg und sie allein auf einem völlig unbekannten Planeten sind... und es gerade langsam Nacht wird. Und was machen die Jungs? Legen sich an einen Felsen und schlafen... auf einem Planet wo sie nicht mal um die nächste Ecke geguckt haben. So unverfroren muss man erstmal sein. :D



Zitat
A propos Romulaner: Was hälst Du von "Spock unter Verdacht"? Ich schätze an dieser Folge die Dramaturgie und auch das Spiel der Figuren sehr. Die Weltraumfahrt gleicht hier dem Durchkreuzen der Meere durch U-Boote, die Taktiken sind nachvollziehbar und spannend. Und der kriegsmüde romulanische Kommandant versprüht in seiner Depression ein Charisma sondergleichen!


Die Folge ist natürlich auch ein Klassiker - ich fand sie allerdings stets etwas bemüht. Ähnlich wie man bei Kodos Kirks persönliches Schicksal mit aufgenommen hat, ist hier nun Spock fällig - und das man bislang keinen einzigen Romulaner (trotz Krieg) je zu Gesicht bekommen hat finde ich extrem unglaubwürdig. Es ist eine gute Einzelfolge - den Romulanern wird sie im Nachhinein aber nicht mehr gerecht. Das sie so unverholen eine Erstschlagswaffe noch dazu direkt an der Föderation testen... ist nicht sehr glaubwürdig. Aber es ist eben wirklich die "Balance of Terror" - Kalte krieg Folge par excellence.

Der romulanische Commander als auch Kirk kommen hier übrigens beide ein wenig wie ein "alter" Bekannter rüber - sie wirken an dem ganzen genauso Müde wie der doch eher widerwillige Captain Pike aus dem Pilotfilm. Insgesamt wartet die Folge dann auch mit einem der besten Dialoge der gesamten Serie auf;

Kirk: "Ich wünschte, dass ich eine lange Seereise machen könnte, irgendwohin. Ein bischen Decktennis, gemütliche Tanzabende. Und keine Verantwortung. Warum ich? Wenn ich auf der Brücke erscheine, sehe ich nur Männer, die von mir wissen wollen, wie´s langgeht. Pille, was ist, wenn ich mich mal irre?"

McCoy: "Captain....Nein, ich möchte antworten. Ich habe diese Antwort schon früher einmal einem Patienten gegeben. In dieser Galaxie gibt es nach mathematischer Wahrscheinlichkeit drei Millionen erdähnlicher Planeten. Und im ganzen Universum drei Milliarden oder Billionen Galaxien wie diese. Und in diesen Milliarden, wenn´s nicht noch mehr sind, gibt´s jeden von uns nur ein Mal. Zerstören sie den mit dem Namen Kirk nicht!"



Warum allerdings Betonstaub und Mauerreste aus der Decke des Bird of Prey rieseln als er getroffen wird ist mir bis heute nicht klar... vermutlich dämmmaterial... oder die haben Zwischendecken aus Beton und mit Stroh ausgelegte Arrestzellen. XD
 


Zitat
"Portal in die Vergangenheit" - Keine TOS-Folge hat mich so deprimiert wie diese Episode! Das Schicksal Zarabeth machte auf mich aber wahrscheinlich auch deswegen besonderen Eindruck, weil sie recht niedlich aussieht ;) (Wie TOS allgemein ein paar sehr hübsche Schauspielerinen vorzuweisen hat).
Mich erstaunt das rückblickend aber doch wirklich immer wieder, dass das Ende der Folge so perspektivlos durchgezogen wurde - gerade weil das etwas ist, was ich mit TOS eigentlich so nicht verbinde. Vielleicht macht das die Folge aber gerade so stark.


Findest Du? Ich finde die Serie hat generell deutlich mehr Konsequenz als man sich heute noch oft erinnert... dieser "Wir können das schon wieder hinbiegen" Touch hat sich meiner Meinung nach erst mit den Kinofilmen etabliert. Gerade in der Serie geht es manchmal wirklich heftig zur Sache - man denke eben nur an Edith Keeler die sterben muss. In "Der erste Krieg" liefert Kirk am Ende Waffen... die Hippies in Way to Eden kommen in einem "Paradies" an das vergiftet ist und sterben... es gibt wirklich einige Beispiele wo die Serie doch mit einem heftigen Schlag in Richtung Magengrube aufwartet...


Zitat
"Landru und die Ewigkeit" ist zwar eine ganz nette Folge, mir blieben am Ende aber doch zu viele Fragen offen. Besonders im Gedächtnis ist mir etwa geblieben, dass für den kollektiven Wahnsinn, der die Bevölkerung hin und wieder befällt, überhaupt keine Erklärung angeführt wird.


Soweit mir erinnerlich gab es schon eine, zumindest indirekt gegebene, Erklärung. Da der Computer die Bevölkerung so unter Kontrolle hält hat er die "dolle Stunde" XD eingerichtet wo sie ungehemmt ihre Emotionen ausleben können die sonst den gesamtem Tag unterdrückt werden - es ist also ein Kompensationsmechanismus. Was zu der interessanten Erkenntnis führte dass sich der Computer(!) am Ende eingestanden hat dass die menschliche Natur nicht veränderbar ist sondern maximal unterdrückt werden kann, ab und zu aber ein Ventil braucht.



Zitat
Noel ist mir nicht sonderlich präsent, ich muss gestehen, dass das daran liegen kann, dass mir die Liebesaspekte in dieser Folge zu versatzstückartig vorkamen, denn Kirk und die Frauen war ja ein Dauerthema der Serie.

Ja, aber nie so umgedreht wie in dieser Folge... hier jagt die Frau nämlich Kirk... und der lässt sie (totales shocking) abblitzen. Offenbar war die ihm zu intelligent. Aber ihre Sehnsucht nach Kirk trägt schon leicht Stalkerhafte Züge... ich fand das insgesamt einen erfrischenden Subkontext. Und er erbrachte die unvergessliche Szene wo am Ende wiede rmal alles kurz vorm Explodieren ist, Spock in die Schaltzentrale gerannt kommt und dort einen knutschenden Kirk vorfindet... vielsagend die Augenbraue hebt (und wie ich mich zu erinnern glaube wieder geht).

 

Zitat
"Spocks Gehirn" ist eigentlich auch keine so schlechte Folge. Ganz beeindruckend finde ich zum Beispiel den Moment, bei dem McCoy mitten in der Operation erkennt, dass er die Fähigkeiten, sie zu beenden, wieder verliert. (Gut, ein wenig merkwürdig wird es dann, wenn Spock ihm zu helfen beginnt ;))


Stimmt, so übel wie oft gesagt wird ist die Folge nicht. Es gibt mit Abstand schlimmere (Favorit des Grauens wird bei mir wohl ewig "Kurs auf Markus 12" bleiben)



Zitat
Eine meienr absoluten Lieblingsfolgen ist "Das letzte seiner Art" / "The Man Trap".
Für mich ist das TOS at its best, einfach weil da der Charme der Serie besonders gut rüberkommt. Das beginnt mit dem genialen Planeten-Set, das wirklich einen Eindruck der Abgeschiedenheit mancher Kolonie zu vermitteln weiß, setzt sich fort mit der Skurrilität der in der Folge auftauchenden Motive und endet mit der Hineinnahme einer Hauptfigur, diesmal eben McCoy. Freilich bin ich vom Ausgang der Folge enttäuscht, aber die moralisch vertretbare Lösung holt "Horta rettet ihre Kinder" / "The Devil in the Dark" ja nach :)


Ja, in gewisser Weise ist das auch ein Klassiker - es ist eigentlich reine 50er Jahre Science Fiction. Wobei das Monster auch sehr typisch ist... es ist interessant es mit der Horta zu vergleichen. Das Salzwesen ist eine Art "Vampir" - es ist agrressiv, attackiert und hat keinen weiteren Nutzen. Also wird es ausgerottet - obwohl es hochintelligent zu sein scheint wie seine Gestaltwandlungen belegen. Die Horta hat ein höheres Gut (ihre Kids) und sie verteidigt nur, zudem ist sie durch das graben der Gänge auch noch nützlich - die kann man also leben lassen. Das is schon ein bissl böse...

Was die Sets und Atmossphäre angeht stimme ich Dir zu... ich habe den Eindruck das man aber besonders in der Folge (ähnlich wie in "Spitze des Eisberges") auch besonderen Wert darauf gelegt hat. Es gibt verschiedene Shots des Planeten... man lässt die Bilder wirken und es gibt sogar Kamerafahrten über das Set. Hatte man in späteren Folgen immer den Eindruck das die ja nicht zuviel zeigen wollten, weil da irgendwo das Set aufhört, hat man in dieser Folge wirklich den Eindruck sie schöpfen das Set mal richtig aus... und das kommt eben wahnsinnig gut. :)
Definitiv eine Folge zum öfter gucken. 
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 07.08.11, 13:17
Nur die möchtegern Plantenbeherrscher. Trelane, Apoll, ... sind alle etwas "doof".
Ja, wobei das eine ganz interessante Prämisse bot, weil Kirk & Co. sich hier mal etwas unkonventionelleres zur Bekämpfung ausdenken mussten.
Gut, am Ende lief das auch oft darauf hinaus, dass man den Fremden so reizt oder in einer andere Falle (etwa: die Logik wie bei Landru oder Nomad) lockt, dass dieser die Kontrolle verliert. Erstaunlich auch: Oft gab es trotz aller Magie, die an Q erinnerte, "technische Vehikel", wie den Spiegel  bei Trelane oder den Transmutator bei Korob und Sylvia.




Stimmt - allerdings hätte man dann auf einige meiner Lieblingsszenen verzichten müssen. Absolut scharf finde ich nämlich zB wo das Aussenteam festestellt das die Enterprise weg und sie allein auf einem völlig unbekannten Planeten sind... und es gerade langsam Nacht wird. Und was machen die Jungs? Legen sich an einen Felsen und schlafen... auf einem Planet wo sie nicht mal um die nächste Ecke geguckt haben. So unverfroren muss man erstmal sein. :D
Tja, wenn man sich immer gleich aufregen würde, wenn was ungewöhnlich läuft, könnte man ja gar nicht mehr schlafen ;) ;) ;)

Die Folge ist natürlich auch ein Klassiker - ich fand sie allerdings stets etwas bemüht. Ähnlich wie man bei Kodos Kirks persönliches Schicksal mit aufgenommen hat, ist hier nun Spock fällig - und das man bislang keinen einzigen Romulaner (trotz Krieg) je zu Gesicht bekommen hat finde ich extrem unglaubwürdig. Es ist eine gute Einzelfolge - den Romulanern wird sie im Nachhinein aber nicht mehr gerecht. Das sie so unverholen eine Erstschlagswaffe noch dazu direkt an der Föderation testen... ist nicht sehr glaubwürdig. Aber es ist eben wirklich die "Balance of Terror" - Kalte krieg Folge par excellence.
Joah, die Kritikpunkte fallen zumindest in meiner Wahrnehmung hier nicht so stark ins Gewicht; Spock verfügt nun mal über eine optische Ähnlichkeit und dass man die Romulaner bisher nicht gesehen hat, ist zwar ungewöhnlich, nimmt man aber ein rudimentäreres Sci-FI-Bild zurate (ähnlich wie die U-Boot-Stimmung, die diese Folge schon vermittelt) kann das schon irgendwie aufgehen. Was innenpolitisch bei den Romulanern so abgeht, wissen wir ja nicht; das kann aber der auslösende Faktor gewesen sein, warum die Romulaner die Erdaußenposten angegriffen haben.


Der romulanische Commander als auch Kirk kommen hier übrigens beide ein wenig wie ein "alter" Bekannter rüber - sie wirken an dem ganzen genauso Müde wie der doch eher widerwillige Captain Pike aus dem Pilotfilm.
Ja und auch den müden Pike aus "The Cage" fand ich sehr beeindruckend. Diese Momente waren so frei vom Heldenpathos, einfach unprätentiös, dass sie wirklich für beide Figuren einnehmend wirkten.

Der von Dir angesprochene Dialog war wirklich nett, mindestens genauso stark im Gedächtnis geblieben sind mir aber die Worte des romulanischen Kommandanten, sinngemäß: "Ich ertappe mich bei dem Wunsch, dass wir bei der Rückkehr vom Feind vernichtet werden". Ohne riesige Erklärungen bekommt man hier ein ungeheures Gefühl dafür, dass da innenpolitisch bei den Romulanern einiges im Argen liegt.


Findest Du? Ich finde die Serie hat generell deutlich mehr Konsequenz als man sich heute noch oft erinnert... dieser "Wir können das schon wieder hinbiegen" Touch hat sich meiner Meinung nach erst mit den Kinofilmen etabliert. Gerade in der Serie geht es manchmal wirklich heftig zur Sache - man denke eben nur an Edith Keeler die sterben muss. In "Der erste Krieg" liefert Kirk am Ende Waffen... die Hippies in Way to Eden kommen in einem "Paradies" an das vergiftet ist und sterben... es gibt wirklich einige Beispiele wo die Serie doch mit einem heftigen Schlag in Richtung Magengrube aufwartet...
Hmm, gut, sagen wir mal so: Besonders nachsichtig war man mit den Nebenfiguren nicht unbedingt. Dennoch: Gerade bei den Hauptfiguren wurde noch die größten Probleme - oft auch nicht gerade elegant - gerade gebogen, egal ob jemand eigentlich sterben müsste oder, um ein konkreteres Beispiel zu nennen, wie Spock eigentlich erblindet sein müsste. Die Lösungen liefen manchmal zu glatt - eine Tendenz, an der nicht nur TOS krankt.
Und ein anderer Punkt: Keeler war tot, ja, aber damit war die Sache wenigstens durch - Zarabeth hat noch Jahrzehnte der grauenvollsten Einsamkeit vor sich. Irgendwie fand ich das brutaler (und in der Wirkung singulär).
Der "Comic Relief"-Faktor könnte zudem den Eindruck bei mir erweckt haben, die Schlusswendung ins Positive sei erzwungen worden. Leider habe ich kein ideales Beispiel parat, aber die netten Schlussdialoge des Triumphirats schienen mir bei allem Humor manchmal nicht angemessen (was wiederum dafür spricht, dass es unschöne Ausgänge gab).


Soweit mir erinnerlich gab es schon eine, zumindest indirekt gegebene, Erklärung. Da der Computer die Bevölkerung so unter Kontrolle hält hat er die "dolle Stunde" XD eingerichtet wo sie ungehemmt ihre Emotionen ausleben können die sonst den gesamtem Tag unterdrückt werden - es ist also ein Kompensationsmechanismus. Was zu der interessanten Erkenntnis führte dass sich der Computer(!) am Ende eingestanden hat dass die menschliche Natur nicht veränderbar ist sondern maximal unterdrückt werden kann, ab und zu aber ein Ventil braucht.
Hmm, das ist mir so in der Folge entgangen ;) :D


Ja, aber nie so umgedreht wie in dieser Folge... hier jagt die Frau nämlich Kirk... und der lässt sie (totales shocking) abblitzen. Offenbar war die ihm zu intelligent. Aber ihre Sehnsucht nach Kirk trägt schon leicht Stalkerhafte Züge... ich fand das insgesamt einen erfrischenden Subkontext. Und er erbrachte die unvergessliche Szene wo am Ende wiede rmal alles kurz vorm Explodieren ist, Spock in die Schaltzentrale gerannt kommt und dort einen knutschenden Kirk vorfindet... vielsagend die Augenbraue hebt (und wie ich mich zu erinnern glaube wieder geht).
So gesehen... da war mein Urteil aus der Erinnerung heraus wohl zu pauschal. Eine Erkenntnis, die nur mit dem Auflage verbunden sein kann, die Folge bald noch mal anzuschauen!


Stimmt, so übel wie oft gesagt wird ist die Folge nicht. Es gibt mit Abstand schlimmere (Favorit des Grauens wird bei mir wohl ewig "Kurs auf Markus 12" bleiben)
Was war das eigentlich gleich wieder? Das mit den Kindern? Kinder haben in Serien ohnehin nichts zu suchen ;) ;) :D


Ja, in gewisser Weise ist das auch ein Klassiker - es ist eigentlich reine 50er Jahre Science Fiction. Wobei das Monster auch sehr typisch ist... es ist interessant es mit der Horta zu vergleichen. Das Salzwesen ist eine Art "Vampir" - es ist agrressiv, attackiert und hat keinen weiteren Nutzen. Also wird es ausgerottet - obwohl es hochintelligent zu sein scheint wie seine Gestaltwandlungen belegen. Die Horta hat ein höheres Gut (ihre Kids) und sie verteidigt nur, zudem ist sie durch das graben der Gänge auch noch nützlich - die kann man also leben lassen. Das is schon ein bissl böse...
Ja, wobei: Halt! So einfach kann man es sich mit dem "Salzvampir" auch nicht machen. Immerhin sagt Crater ja eindeutig, dass es ein empfindungsfähig Wesen ist, das auch Liebe braucht und diese auf eine gewisse Art und Weise - Empathie muss dafür die Basis sein - zu geben in der Lage ist. Einschränkend muss man freilich festhalten, dass das ein recht subjektiver Eindruck Craters ist oder sein kann und der Instinkt zur Nahrungsaufnahme stärker als alles andere ist (ein Ausschlusskriterien, man denke an die mangelnde Opferbereitschaft, die für die ST-Lesart eine der entscheidensten Fähigkeiten der Menschlichkeit ist; das zieht sich von TOS "Der Plan der Vianer"/"The Empath" bis zu ENT "Observing Effect"/"Beobachtungseffekt").
Zimperlich ging man mit fremden Wesen aber in TOS nicht um, Horta hatte ein Stückweit Glück.


Ja, in gewisser Weise ist das auch ein Klassiker - es ist eigentlich reine 50er Jahre Science Fiction. Wobei das Monster auch sehr typisch ist... es ist interessant es mit der Horta zu vergleichen. Das Salzwesen ist eine Art "Vampir" - es ist agrressiv, attackiert und hat keinen weiteren Nutzen. Also wird es ausgerottet - obwohl es hochintelligent zu sein scheint wie seine Gestaltwandlungen belegen. Die Horta hat ein höheres Gut (ihre Kids) und sie verteidigt nur, zudem ist sie durch das graben der Gänge auch noch nützlich - die kann man also leben lassen. Das is schon ein bissl böse...

Was die Sets und Atmossphäre angeht stimme ich Dir zu... ich habe den Eindruck das man aber besonders in der Folge (ähnlich wie in "Spitze des Eisberges") auch besonderen Wert darauf gelegt hat. Es gibt verschiedene Shots des Planeten... man lässt die Bilder wirken und es gibt sogar Kamerafahrten über das Set. Hatte man in späteren Folgen immer den Eindruck das die ja nicht zuviel zeigen wollten, weil da irgendwo das Set aufhört, hat man in dieser Folge wirklich den Eindruck sie schöpfen das Set mal richtig aus... und das kommt eben wahnsinnig gut. :)
Definitiv eine Folge zum öfter gucken.
Das finde ich auch. Und auch trotz oder gerade wegen dieses - immerhin konsequent erzählten - 50er Jahre Science Fiction-Stils.
Noch was zu den Sets: Klar wirkten manche Planetenoberflächen nicht wirklich wirklich ;) Richtig gestört hat mich das aber nie, denn in Verbindung mit diesem super-genialen "Säuseln" und Pfeifen als ständiger Hintergrundton bekam man hier wenigstens einen Eindruck der Fremdheit. Das war mir lieber als ein "wirklicher Planet" (also Dreharbeiten auf irgendwelchen Wiesen, Wäldern und Wüsten). Ein ganz ungutes Gefühl beschlich mich bei "Im Namen des jungen Tiru"/"Friday's Child", als man eine Studio-Set-Oberfläche mit Außenaufnahmen kombinierte :(
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 07.08.11, 18:01
Zitat
Joah, die Kritikpunkte fallen zumindest in meiner Wahrnehmung hier nicht so stark ins Gewicht; Spock verfügt nun mal über eine optische Ähnlichkeit und dass man die Romulaner bisher nicht gesehen hat, ist zwar ungewöhnlich, nimmt man aber ein rudimentäreres Sci-FI-Bild zurate (ähnlich wie die U-Boot-Stimmung, die diese Folge schon vermittelt) kann das schon irgendwie aufgehen.


Nja *knormel* aber ich meine die haben eine erbitterten Krieg gegeneinander geführt... wieviele romulanische Raumschiffe sind dabei wohl zerstört worden? Und die haben trotzdem nie einen Romulaner (oder zumindest seine Leiche) gesehen? Gucken die sich denn nicht an, wen und was sie da abschiessen? Hinzu kommt ja auch, dass wenn die Menschen keinen Romulaner gesehen haben, dann wohl auch nicht die Völker die damals den Menschen schon bekannt sind... Tellariten, Andorianer, Vulkanier, von den ganzen kleinen Völkern ganz zu schweigen... und die haben alle nie nen Romulaner gesehen (und/oder würden dazu keine Daten weitergeben)? oO
Also daran kau ich wirklich jedesmal... und tendiere dazu Fielmann Filialen auf jeden freien Asteroiden zwischen Erde und Romulus eröffnen zu lassen.



Zitat
Was innenpolitisch bei den Romulanern so abgeht, wissen wir ja nicht; das kann aber der auslösende Faktor gewesen sein, warum die Romulaner die Erdaußenposten angegriffen haben.

Hm... ich erinnere mich aber, so glaube ich, dass dieser neue Bird of Prey eben ein erster Prototyp war... das die damit gleich einen föderativen Gegenschlag in Kauf nehmen ist schon heftig... alles Wahnsinnig. *kopfschüttel*



Zitat
Ja und auch den müden Pike aus "The Cage" fand ich sehr beeindruckend. Diese Momente waren so frei vom Heldenpathos, einfach unprätentiös, dass sie wirklich für beide Figuren einnehmend wirkten.

Das stimmt, es macht sie sehr sympatisch... aber eine ganze Serie mit so einem Typ würde ich mir wohl nicht antun. Das wäre wie der "Club der Dauerdpressiven" im Weltall... also jede Woche guck ich sowas nich. XD Insofern war es wohl schon richtig das "Pike" Konzept zugunsten einer Figur wie dem agilen Kirk aufzugeben.





Zitat
Hmm, gut, sagen wir mal so: Besonders nachsichtig war man mit den Nebenfiguren nicht unbedingt. Dennoch: Gerade bei den Hauptfiguren wurde noch die größten Probleme - oft auch nicht gerade elegant - gerade gebogen, egal ob jemand eigentlich sterben müsste oder, um ein konkreteres Beispiel zu nennen, wie Spock eigentlich erblindet sein müsste. Die Lösungen liefen manchmal zu glatt - eine Tendenz, an der nicht nur TOS krankt.


Ja das stimmt, sind aber auch die 60er Seh- und TV gewohnheiten. Ich meine, Hoss Cartwright fällt vom Pferd und bricht sich das Genick? Die bezaubernde Jeanny kriegt den Korken ihrer Flasche nicht mehr auf und muss die nächsten 1000 Jahre eingesperrt bleiben? Jim Phelps wird vom Bösewicht erschossen als er beim versuch die Latexmaske vom Gesicht zu ziehen hängen bleibt und nichts mehr sieht? Perry Mason verliert nen Fall? Kojak bekommt Haare... :D
Damals war es eben noch undenkbar eine Hauptfigur drastisch zu verändern oder gar zu töten.

Ich glaube was Star Trek hier sogar noch mehr geschadet hat, ist das TV Format der 45. Minuten Folgen. Denn man hat ja teils in Comics, Literatur oder Film (Khaaaaaaaaaaaaan!) gesehen was für schwerwiegende Folgen aus Folgen resultieren... gerade auch bei Spock lag hier einiges im Argen, mit seiner geplatzten Verlobung, seinen Eltern, Vulkan... und wenn die ersten Andorianerinnen blonde Kinder bekommen hätten, hätte auch Kirk gewiss so manche Frage beantworten müssen. Es sei denn er killt gerade mal wieder ein ganzes Paralleluniversum... Schade ist eben das diese Handlungen nie sinnvoll weiter entwickelt oder auch nur wieder aufgegriffen wurden.
Neuer Drehbuchauto, neues Glück :-/



Zitat
Und ein anderer Punkt: Keeler war tot, ja, aber damit war die Sache wenigstens durch - Zarabeth hat noch Jahrzehnte der grauenvollsten Einsamkeit vor sich. Irgendwie fand ich das brutaler (und in der Wirkung singulär).


Davon gibt es übrigens eine Fortsetzung als Buch, wie die Liason von Zarabeth und Spock so die ein oder andere Früchte trägt... ganz allein ist sie also nicht mehr. ;)

(http://ecx.images-amazon.com/images/I/41uhleJZnTL._SL500_AA300_.jpg)




Zitat
... aber die netten Schlussdialoge des Triumphirats schienen mir bei allem Humor manchmal nicht angemessen (was wiederum dafür spricht, dass es unschöne Ausgänge gab).

Das stimmt, ich habe an den Stellen dann auch angefangen mir die original-Synchro zu geben, weil ich dachte "Das können die doch jetzt nicht ernst meinen?" - aber auch in der Originalsynchro gibt es diese aufgesetzten Heavy-Happy-Dialog-Endings... eines der schlimmsten Beispiele ist "Der erste Krieg". Kirk hat gerade Waffen geliefert um einen planetaren Krieg zu ermöglichen, und die Herren Offiziere sausen scherzend und grinsend davon. -.-
Da fühlt man sich schon etwas verschaukelt.

In gewisser Weise und bei allem politischen Anspruch ist Star Trek da auch manchmal Grund-Naiv... schlimmstes Beispiel ist die "Nazi" Folge, wo Kirk eine SS Uniform anzieht und Spock es begutachtend meint "You make a perfect nazi" - also das ist sowas von daneben naiv... und dafür gehört der Drehbuchautor heute noch geschlagen. Macht man sich auch noch bewusst das der jüdisch-Stämmige Leonard Nimoy ebenfalls ne SS Uniform anziehen muss, und das er, wäre er 1931 in Berlin statt in Boston geboren worden, den Holocaust nicht überlebt hätte... da kann ich mir irgendwie schwer vorstellen das da noch einer über so nen dummen Spruch lacht. -.-




Zitat
Was war das eigentlich gleich wieder? Das mit den Kindern? Kinder haben in Serien ohnehin nichts zu suchen ;) ;) :D


Ja, ich weiß auch nicht... keine feindliche Spezies hat Star Trek insgesamt so zugesetzt wie Kinder. Sofort wenn Kleinlinge auftauchen scheinen die Drehbuchautoren der panamerikanischen Gesellschaft für ungehemmten Alkoholismus am Arbeitsplatz beizutreten.
Eigentlich wäre es mal ein echtes Voting Highlight die besten Folgen aller Star Trek Serien rauszusuchen wo Kindern die Hauptrolle spielen, die aber nicht völlig sinnfrei sind. Mir fällt auf Anhieb da wirklich wenig ein... TOS hat hier echt miese Vorabeit geleistet (Miri, Charlie X, Children shall lead).



Zitat
Einschränkend muss man freilich festhalten, dass das ein recht subjektiver Eindruck Carters ist oder sein kann und der Instinkt zur Nahrungsaufnahme stärker als alles andere ist (ein Ausschlusskriterien...

Wäre ich fies könnte ich sagen das Carter da voll ins Bild passt... ihm nützt der Salzvampir da er seine tote Frau ersetzt. Ist doch klar das er ihn da behalten will, oder? ;)


Zitat
... Horta hatte ein Stückweit Glück.


hie rmusste ich etwas schmunzeln: Und der Lucky Loser der Woche ist... *trommelirbel* DIE HORTA! Preis diesmal: Darf weiterleben. :D




Zitat
Das war mir lieber als ein "wirklicher Planet" (also Dreharbeiten auf irgendwelchen Wiesen, Wäldern und Wüsten). Ein ganz ungutes Gefühl beschlich mich bei "Im Namen des jungen Tiru"/"Friday's Child", als man eine Studio-Set-Oberfläche mit Außenaufnahmen kombinierte :(

Jop, das wirkt dann gleich ganz falsch... nicht mehr so *hust* Preiswert. Was ich bei den Pappplanetenkulissen aber immer bedauert habe ist, dass sie sehr schnell die Matte Paintings aufgegeben haben...also ab und zu hätte mich etwas mehr Horizont schon erfreut. Es sah immer so aus als seien die Aussenteams mitten in einem mit Steinen umrandeten Blumenbett gelandet.

In der Blu Ray Version hat man das ja jetzt teils ausgebügelt... indem man digitale Panoramen einfügt hat. Ich finde einige davon ganz charmant gemacht, brauch sie aber nicht unbedingt. Preiswert tuts auch und ist bei TOS eigentlich schon essentieller bestandteil. :D


(http://trekmovie.com/tosrem/baon/new_tosr050_02.jpg)

Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 07.08.11, 21:05
Nja *knormel* aber ich meine die haben eine erbitterten Krieg gegeneinander geführt... wieviele romulanische Raumschiffe sind dabei wohl zerstört worden? Und die haben trotzdem nie einen Romulaner (oder zumindest seine Leiche) gesehen? Gucken die sich denn nicht an, wen und was sie da abschiessen? Hinzu kommt ja auch, dass wenn die Menschen keinen Romulaner gesehen haben, dann wohl auch nicht die Völker die damals den Menschen schon bekannt sind... Tellariten, Andorianer, Vulkanier, von den ganzen kleinen Völkern ganz zu schweigen... und die haben alle nie nen Romulaner gesehen (und/oder würden dazu keine Daten weitergeben)? oO
Also daran kau ich wirklich jedesmal... und tendiere dazu Fielmann Filialen auf jeden freien Asteroiden zwischen Erde und Romulus eröffnen zu lassen.
Joah ;) Jetzt lass doch mal ein bisschen Phatasie walten ;) ;D ;)
Blieben wir bei dem U-Boot-Vergleich: Da hätte man auch nie mitgekriegt, wie der Gegner aussieht.
Und die anderen Völker wollten den Menschen eben nicht die Überraschung nehmen ;)
Klar, plausibel ist das nicht vollkommen, aber dass die in TOS nicht so weit gedacht haben, finde ich persönlich, das ist halt eine subjektive Sache, nicht so schlimm :)


Zitat
Was innenpolitisch bei den Romulanern so abgeht, wissen wir ja nicht; das kann aber der auslösende Faktor gewesen sein, warum die Romulaner die Erdaußenposten angegriffen haben.

Hm... ich erinnere mich aber, so glaube ich, dass dieser neue Bird of Prey eben ein erster Prototyp war... das die damit gleich einen föderativen Gegenschlag in Kauf nehmen ist schon heftig... alles Wahnsinnig. *kopfschüttel*
Vielleicht sah die Taktik vor, gar nicht vom Feind aufgegriffen zu werden - also quasi bis zur Rückkehr gar keinen feindkontakt zu haben; nur - und wer konnte das ahnen? - die "Enterprise" war gerade in der Gegend ;) :D
Und: Wer weiß schon, warum der romulanische Imperator so ein Wahnsinnsunternehmen befahl...
Letztendlich muss man sich sogar fragen, warum es zu diesem Gegenschlag ausblieb? Nur weil man den Angreifer vernichtet hat...?


Das stimmt, es macht sie sehr sympatisch... aber eine ganze Serie mit so einem Typ würde ich mir wohl nicht antun. Das wäre wie der "Club der Dauerdpressiven" im Weltall... also jede Woche guck ich sowas nich. XD Insofern war es wohl schon richtig das "Pike" Konzept zugunsten einer Figur wie dem agilen Kirk aufzugeben.
Das wäre wahrscheinlich ein bisschen BSG (Neuauflage) geworden ;)
Für Pike sehe ich das aber anders. Ich meine damit, dass ich nicht erwarten würde, dass Pike über die ganze Serie so gewesen wäre. Seine Auseinandersetzung mit dem "Stress" (um es mal gelinde auszudrücken) war ja besonderer Teil der Story von "The Cage" und wurde ja über die Folge hinweg sozusagen "bearbeitet".
Der "lockerer" Captain Kirk war aber sicherlich für die Serie nicht verkehrt, den ernsthafteren Typ haben wir mit Picard Gott sei Dank ja später noch bekommen.


Davon gibt es übrigens eine Fortsetzung als Buch, wie die Liason von Zarabeth und Spock so die ein oder andere Früchte trägt... ganz allein ist sie also nicht mehr. ;)
Ein Kindchen? Oh mein Gott, die Arme - keine idealen Rahmenbedingungen für eien alleinerziehende Mutter!
Da muss ich mir FanFiction-mäßig wohl was anders überlegen ;) Das wird kitschig :D


Das stimmt, ich habe an den Stellen dann auch angefangen mir die original-Synchro zu geben, weil ich dachte "Das können die doch jetzt nicht ernst meinen?" - aber auch in der Originalsynchro gibt es diese aufgesetzten Heavy-Happy-Dialog-Endings... eines der schlimmsten Beispiele ist "Der erste Krieg". Kirk hat gerade Waffen geliefert um einen planetaren Krieg zu ermöglichen, und die Herren Offiziere sausen scherzend und grinsend davon. -.-
Da fühlt man sich schon etwas verschaukelt.
Ja.
Mir ist das das erste Mal bei der Nomad-Folge so richtig bewusst geworden, vor allem weil ich den Abschlussspruch (Kirk: "Ja, ja, Du kannst gut lachen, es war nicht Dein Sohn. hast Du gesehen, was er mit Scotty gemacht hat? Das wäre ein super Arzt geworden. Mein Sohn - ein Mediziner!") eigentlich recht lustig fand und mir dann erst gekommen ist, dass die Sonde ganze Planetensysteme zerstört hat...


In gewisser Weise und bei allem politischen Anspruch ist Star Trek da auch manchmal Grund-Naiv... schlimmstes Beispiel ist die "Nazi" Folge, wo Kirk eine SS Uniform anzieht und Spock es begutachtend meint "You make a perfect nazi" - also das ist sowas von daneben naiv... und dafür gehört der Drehbuchautor heute noch geschlagen. Macht man sich auch noch bewusst das der jüdisch-Stämmige Leonard Nimoy ebenfalls ne SS Uniform anziehen muss, und das er, wäre er 1931 in Berlin statt in Boston geboren worden, den Holocaust nicht überlebt hätte... da kann ich mir irgendwie schwer vorstellen das da noch einer über so nen dummen Spruch lacht. -.-
Nun, nur fiktionsintern hätte ich dafür eine Erklärung - aber die Macher werden soweit nicht gedacht haben, vielleicht natürlich nicht denken können; das ruft nun unser Kopfschütteln hervor.
Die fiktionsinterne Erklärung für solche Sprüche passt sehr gut zum Inhalt der Folge selbst, in der das nationalsozialistische System als Modell der Funktionalität auf einem fremden Planeten eingeführt wird. Das spräche also für mangelnde Empathie, für zu geringe historisch-politische Bildung bei den Menschen des 23. Jahrhunderts - man ist im 23. Jahrhundert emotional wie vom fundierten Wissensstand wohl zu distanziert von den eigentlichen Wirkungen des NS.


Ja, ich weiß auch nicht... keine feindliche Spezies hat Star Trek insgesamt so zugesetzt wie Kinder. Sofort wenn Kleinlinge auftauchen scheinen die Drehbuchautoren der panamerikanischen Gesellschaft für ungehemmten Alkoholismus am Arbeitsplatz beizutreten.
Eigentlich wäre es mal ein echtes Voting Highlight die besten Folgen aller Star Trek Serien rauszusuchen wo Kindern die Hauptrolle spielen, die aber nicht völlig sinnfrei sind. Mir fällt auf Anhieb da wirklich wenig ein... TOS hat hier echt miese Vorabeit geleistet (Miri, Charlie X, Children shall lead).
Ja, da gebe ich Dir Recht. "Charlie X" ist so aus der bloßen Erinnerung hinweg sogar für mich sogar noch die beste dieser Kategorie - vielleicht auch deswegen, weil man es hier nicht mehr mit einem Kind zu tun hat, die Folge vielmehr nicht vollkommen ungeschickt mit der Herausforderung paternaler Macht spielt, wie sie in der Pubertät so ziemlich automatisch auftaucht.


Zitat
Einschränkend muss man freilich festhalten, dass das ein recht subjektiver Eindruck Carters ist oder sein kann und der Instinkt zur Nahrungsaufnahme stärker als alles andere ist (ein Ausschlusskriterien...

Wäre ich fies könnte ich sagen das Carter da voll ins Bild passt... ihm nützt der Salzvampir da er seine tote Frau ersetzt. Ist doch klar das er ihn da behalten will, oder? ;)
Na diese Einschränkung habe ich ja auch schon genannt und da ist sicherlich auch viel Wahres dran.
Dennoch kann man sich nach der Folge auch die Frage stellen, ob man Empathie, wie sie der "Salzvampir" aufbrachte, um seine Opfer zu finden, nur vorspielen kann, ohne sie wirklich einmal "in Echt" zu erleben?...


Zitat
... Horta hatte ein Stückweit Glück.


hie rmusste ich etwas schmunzeln: Und der Lucky Loser der Woche ist... *trommelirbel* DIE HORTA! Preis diesmal: Darf weiterleben. :D
;) :D


Jop, das wirkt dann gleich ganz falsch... nicht mehr so *hust* Preiswert. Was ich bei den Pappplanetenkulissen aber immer bedauert habe ist, dass sie sehr schnell die Matte Paintings aufgegeben haben...also ab und zu hätte mich etwas mehr Horizont schon erfreut. Es sah immer so aus als seien die Aussenteams mitten in einem mit Steinen umrandeten Blumenbett gelandet.

In der Blu Ray Version hat man das ja jetzt teils ausgebügelt... indem man digitale Panoramen einfügt hat. Ich finde einige davon ganz charmant gemacht, brauch sie aber nicht unbedingt. Preiswert tuts auch und ist bei TOS eigentlich schon essentieller bestandteil. :D
Ja, ich gebe Dir da voll Recht!
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ulimann644 am 08.08.11, 01:35
Vielleicht sah die Taktik vor, gar nicht vom Feind aufgegriffen zu werden - also quasi bis zur Rückkehr gar keinen feindkontakt zu haben; nur - und wer konnte das ahnen? - die "Enterprise" war gerade in der Gegend ;) :D
Und: Wer weiß schon, warum der romulanische Imperator so ein Wahnsinnsunternehmen befahl...

Der Ordnung halber sei hier angemerkt, dass die Romulaner zwar neben dem Praetor auch einen Kaiser besitzen, das Oberkommando über die Flotte und auch die politische Entscheidungsgewalt aber der Praetor inne hat
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 13.08.11, 15:07
Bei der gestern gesendeten Folge "Stein und Staub" / "By any Other Name" ist mir wieder aufgefallen, wie bedeutsam so eine nachsynchronisierte Szene für das Verständnis des Titels (der ja wohl nie grundlos gewählt wurde) sein kann.
Für 'Stein und Staub' ist es sicherlich nicht nötig, aber wenn Kirk Shakespeare zitiert, die Rose duftete einem unter einem anderen Namen genauso schön, wird die Sache schon klarer.

Bei "Is There in Truth no Beauty?" ist es glaube ich das gleiche gewesen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 25.03.12, 17:53
David war es, der, wenn ich richtig gelesen habe, "Patterns of Force" gerade irgendwo als gute Folge bezeichnet hat.
Was eine prima Gelegenheit ist, mal genauer drauf zu schauen, glaube ich.

Ich habe die Folge damals auf VHS erworben, also noch bevor sie je (?, lief sie inzwischen mal im TV?) in Deutschland zu sehen war, und der Eindruck war eher ernüchternd. In gewissen Kompendien zu den Serien lief die Folge damals meist unter der Rubrik, "Nazifolge. Nie gesendet. Nichts verpasst."
Im grossen und ganzen stimmt das auch. Es ist eine der Folgen die man hätte stecken lassen können... und sie ist oft schlimmer an die anderen Star Trek Nazifolgen... einfach weil sie derart dumm-naiv ist, dass es weh tut.


Die Folge "leidet" auch unter ganz massiven "TOS" Problemen. Insofern ist sie tatsächlich "Pattern"... sie treibt gewisse Muster der Serie so auf die Spitze das sie hier endgültig schlecht werden.

Zum einen haben wir wieder einen "durchgedrehten" Föderations/Starfleet Oberen, der ein anderes Volk mal eben so nach seinen Massgaben beeinflusst und die Gesellschaft umformt. Hier ist es John Gill, kultureller Beobachter der Föderation und Geschichtsprofessor. Etwas was im Nachhinein ziemlich übel aufstösst. Denn es kommt heraus das Gill das Nazi-System von der Erde kopiert hat, weil es so erfolgreich war. Das heisst, wirtaschaftlicher und militärischer Aufstieg innerhalb kürzester Zeit. Diese Sichtweise ist nicht nur historisch nicht haltbar, sie führt, denkt man sie zu Ende auch zu einer Legitimation der NS Zeit die man mitunter heute noch hört und die lautet "Unter Hitler war ja nicht alles schlecht." Genau diesen Ansatz vermittelt hier ein Föderations-Oberer.

Das Schlimme ist, das Spock diesen Ansatz (es ist ne Weile her, seit ich die Folge das letzte mal gesehen habe) zu unterstützen scheint. Zumindest argumentativ. Das die Enterprise Crew dann doch eingreift liegt eher an drei anderen Dingen... (ausgrechnet) Kirk sieht die obere Direktive verletzt, die Unterdrückung der (Ersatz-)Juden wird als negativ empfunden und generell kollidiert das NS System mit den amerikanischen Prinzipien der Freiheit. Das sind letztlich die Motive mit denen die Crew hier eingreift. Die Aussagen zu Wirtschaft, Aufrüstung und Diktatur an sich, die sowohl Spock als auch Gill zu unterstützen scheinen, werden nicht relativiert.

Wie gesagt, diese Sichtweise ist arg Naiv. Verallgemeinert man weiter, kommt man durchaus zu der Aussage, dass, wenn Hitler nicht einen Weltkrieg begonnen hätte sein System "erfolgreich" war. Sogar die Verfolgung von anderen wir rational plausibel erklärt und als Systemimmanent hingenommen bzw. sogar positive Aspekte bemerkt.
 
Auch hier schiesst sich das Drehbuch am Ende böse ins eigene Bein: Es stellt sich raus das Gill von seinem Stellvertreter ausgeschaltet wurde und nur noch als Marionette fungiert. Alle "bösen" Entwicklungen hat offenbar der Stellvertreter in Gang gesetzt. Auch damit greift man ernsthaft eine Ausrede auf die sich bis in unsere Tage hält "Davon hat Hitler nichts gewusst..." Also statt man am Ende dem Geschichtsprofessor seinen Irrtum ausbaden oder einsehen lässt, splittet man ihn auf... er wollte das gute und steht für ein "gutes" NS System, der Stellvertreter ist der Böse und hat alle Ab-Irrungen ins Werk gesetzt. Auch das ist eine sehr dumme Sicht die vermittelt wird, denn letztlich liegt so ein "Fehler" gerade zu im diktatorischen System selbst, was ja Föderations-Obere mal eben so eingeführt hat.

Das die Enterprise Crew zudem in SS Uniformen agiert macht die Sache nicht besser, sondern Schlimmer. Macht man sich bewusst das Leonard Nimoy Jude ist und, er ist ja Jahrgang 1931,  nicht das Glück gehabt hätte auf der anderen Seite des Ozeans geboren worden zu sein und damit im Holocaust als 10-13 Jähriger sicher vergast oder erschossen worden wäre, nun in einer SS Uniform agieren muss... ist das schon sehr makaber.

Aber auch davon abgesehen kommen die Helden nicht so toll weg, Bones muss den Besoffenen spielen und bei Kirk hat man ein ums andere Mal den Eindruck er fühlt sich in der Uniform gar nicht so unwohl. Das ganze wird noch unterstützt durch die übliche "kleine" Kulisse... also alles findet innerhalb einigen Strassenzügen statt und die Crew der Enterprise rennt wer weiß ich wie oft in diversen schlechten Verkleidungen in ein oder zwei Gebäude ohne das das irgendwie auffällt.

Auch das ist wieder sehr naiv. Natürlich kann man sagen das sowas dem TV-Serien Format und seinen beschränkten Mitteln geschuldet ist... ist auch kein problem, nur kann man dann auch auf andere, etwas unverfänglichere Themen ausweichen... und muss nicht die Nazis bemühen. ZB das alte Rom wäre auch geeignet... aber... ups... ja, das war ja schon dran ("Brot und Spiele") bzw. wird 4 Folgen später dran sein. Die Kerkersznen in beiden Folgen oder das ein bis anderen Gespräche sind in beiden Folgen fast gleich. "Brot und Spiele" ist nur um einiges satirischer... und humorvoller. Ob Patterns of Force das nicht konnte oder wollte und ob man der Folge dafür sogar dankbar sein muss, es gar nicht probiert zu haben, lass ich mal offen.

Also auch hier hat man innerhalb der Serie eher schlecht geplant und ein wiederkehrendes Motiv (Föderationsobere errichtet/unterstützt auf fremden Planeten Erdähnliche System mit diktatorischen Zügen) nur aufgewärmt.

Soweit mir bekannt spielt die Folge im Fandom auch keine nennenswerte Rolle. Mit einer Ausnahme... so ist wohl die Kerkerszene in Homosexuellen Kreisenund bei Slash Fan Fictionern sehr beliebt, da es die einzige Szene der Serie ist in der Kirk & Spock gemeinsam und Halbnackt (warum eigentlich?) zusammen agieren.

Fazit: eine Folge aus der absolut nichts hängen geblieben ist ausser ein einziger sehr peinlicher Satz von Spock;
Kirk; *zieht SS Uniform an*
Spock sieht es, hebt Augenbraue und meint "You made a perfect Nazi!"
Uniform an = Nazi. Uniform aus = Starfleet Captain.  :confused

Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Will Pears am 25.03.12, 19:01
@ToVa: Woher kommt deine Information, diese Kerker-Szene erfreue sich Beliebtheit in homosexuellen Kreisen?! Ich finde diese Aussage ziemlich diskriminierend, weil sie mal eben so die gesamte homosexuelle Szene als ganzes stigmatisiert (was im Prinzip unhaltbar ist heutzutage!!). Und noch dazu kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Aussage von einer derart großen Menge geäußert wurde, dass es repräsentativ wäre.

Daher finde ich diese Äußerung absolut unverhältnismäßig und erwarte auch, dass du die zurücknimmst!! Oder eindeutig belegst!
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 25.03.12, 19:34
Zitat
@ToVa: Woher kommt deine Information, diese Kerker-Szene erfreue sich Beliebtheit in homosexuellen Kreisen?!

Das ist auf vielerlei Art ersichtlich. Zum einen ist es eine Szene mit der sehr viele "Slash" Fanfics bestückt werden, zum anderen ist es eine Szene die am meisten für homoerotische Fotomontagen benutzt wird/wurde (nach dem Reboot ist das anders).  Schau mal;

editiert
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editiert
editiert
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editiert
editiert
editiert





Zitat
Ich finde diese Aussage ziemlich diskriminierend, weil sie mal eben so die gesamte homosexuelle Szene als ganzes stigmatisiert (was im Prinzip unhaltbar ist heutzutage!!).


Wieso das? Es ist eine Tatsache. Und es ist auch relativ verständlich, weil es die einzige Szene der Serie ist in der Kirk und Spock, zu denen es eben viele homoerotische Fan Fics gibt, halbnackt zusammen interagieren.
Es ist genauso wie wenn ich feststelle das eine bestimmte "Enterprise" Folge nur deswegen beliebt ist, weil man T'Pols nackten Hintern sieht, oder das Sven of Nins Qualitäten von vielen jüngeren männlichen Fans eher geschätzt werden, weil sie gut aussieht. Ich meine, man kann das zwar mit einigen Worten bemänteln oder abzustreiten versuchen, es ist aber einfach so. Diskrimiert das nun auch Jugendliche oder Männer, weil sie sich davon angezogen fühlen oder weil man sagt das es so ist?


Zitat
Und noch dazu kann ich mir kaum vorstellen, dass diese Aussage von einer derart großen Menge geäußert wurde, dass es repräsentativ wäre.

Unter homosexuellen Star Trek Fans die sich mit Fanfics oder Foto Manipulationen beschäftigen ist diese Szene wirklich sehr beliebt und es sind über die Jahre hunderte Slashs oder Fotomanipulationen mit Material daraus aufgetaucht. Weit mehr als aus jeder anderen TOS Folge. Das kann man durchaus feststellen. In den letzten JAhren hat das nachgelassen, da mehr Material verfügbar ist (DVD Screenshots, neues Trek etc.).



Zitat
Daher finde ich diese Äußerung absolut unverhältnismäßig und erwarte auch, dass du die zurücknimmst!! Oder eindeutig belegst!

Wenn Du möchtest such ich Dir gerne mehr Sachen dazu aus der Slash Szene raus. Es ist nicht so dass ich sie speichere, weil sie mir nichts geben, aber wenn Du magst wird es kein problem sein. Es ist nunmal die einzige TOS Folge die so eine Szene enthält. Und deswegen ist sie unter Fans mit einer entsprechendne sexuellen Orientierung beliebt. Da kann ich nix für. =)


PS. Hier, scroll mal runter, editiert


edit; Nachträglich alle Links entfernt weil als belästigend empfunden.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ulimann644 am 25.03.12, 20:50
@ToVa
Das nachträgliche Editieren des letzten Posts in Bezug auf das nachträglich eingefügte Bildmaterial empfinde ich, in Hinsicht darauf, dass dieses Forum auch Minderjährigen offen steht, als etwas unglücklich. Sowie auch das Abgleiten von der ursprünglich geplanten Thematik dieses Threads.

Vielleicht wäre es besser, wenn Will und du das per PN klären würdet.
Ich für meinen Teil kann auf diesen Slash-Blödsinn gut und gerne verzichten, und ich brauche dazu auch kein Bildmaterial, das ich persönlich als belästigend empfinde... :sick :narnangry :cböse
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 25.03.12, 20:52
Oki, ich mach aus dem Artikel ne PN und kill dann das Bildmaterial.
Ich muss sagen ich habe es aber auch bewusst reineditiert, weil ich Wills Reaktion doch sehr heftig und nicht wirklich verständlich fand.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ulimann644 am 25.03.12, 21:14
Oki, ich mach aus dem Artikel ne PN und kill dann das Bildmaterial.
Ich muss sagen ich habe es aber auch bewusst reineditiert, weil ich Wills Reaktion doch sehr heftig und nicht wirklich verständlich fand.

Ich offen gestanden auch nicht.
Dieses leidige Kirk-Spock-Slash-Thema ist nun wirklich hinlänglich bekannt, auch wenn der Ursprung dafür nicht ganz so geläufig zu sein scheint...
Allerdings erlebt man ebenso, dass seltsamerweise die meisten dieser - ich will das gar nicht als FF bezeichnen - Stories oft von Mädels geschrieben werden.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 26.03.12, 18:56
Zum einen haben wir wieder einen "durchgedrehten" Föderations/Starfleet Oberen, der ein anderes Volk mal eben so nach seinen Massgaben beeinflusst und die Gesellschaft umformt. Hier ist es John Gill, kultureller Beobachter der Föderation und Geschichtsprofessor. Etwas was im Nachhinein ziemlich übel aufstösst. Denn es kommt heraus das Gill das Nazi-System von der Erde kopiert hat, weil es so erfolgreich war. Das heisst, wirtaschaftlicher und militärischer Aufstieg innerhalb kürzester Zeit. Diese Sichtweise ist nicht nur historisch nicht haltbar, sie führt, denkt man sie zu Ende auch zu einer Legitimation der NS Zeit die man mitunter heute noch hört und die lautet "Unter Hitler war ja nicht alles schlecht." Genau diesen Ansatz vermittelt hier ein Föderations-Oberer.
Joah, also mal zwei Sachen vorweg: "Patterns of Force" kann man sich schon anschauen, viel erwarten kann man freilich nicht.
Und dann ist es - zweitens - so, dass man sich viel zu den einzelnen Elementen der Folge denken kann, leider muss man annehmen, dass die Macher damals nicht so differenziert gedacht haben, wie man es später unterstellen kann.
Gill ist so ein Beispiel. Er könnte z.B. als Exempel dafür dienen, dass auch die Geschichtsschreibung nicht imun gegen Zeiteffekte ist. Im 23. Jahrhundert liegt der NS schon 300 Jahre zurück, eine Distanz, die nicht unbedingt spurlos an der Rezeption vorüber gehen muss.
Eine gewisse Funktionalität dem Nationalsozialismus nicht abzusprechen, ist mMn wohl nicht unbedingt das große Problem, denn so unterschiedlich die Mechanismen waren, diese Funktionalität ermöglichten sie für gewisse Zeit und mit gewissen Ergebnissen schon. Spontan musste ich an Kershaws "Das Ende" denken.
In jedem Fall hätte der krude Ansatz Gills, da stimme ich dir voll und ganz zu, relativiert gehört und ich hätte es gern gesehen, wenn das Ganze auch mit der oben erwähnten Botschaft verbunden worden wäre. (Letztenendes gibt es ja leider auch die revisionistische Geschichtsschreibung).


Wie gesagt, diese Sichtweise ist arg Naiv. Verallgemeinert man weiter, kommt man durchaus zu der Aussage, dass, wenn Hitler nicht einen Weltkrieg begonnen hätte sein System "erfolgreich" war. Sogar die Verfolgung von anderen wir rational plausibel erklärt und als Systemimmanent hingenommen bzw. sogar positive Aspekte bemerkt.
Na ja, wären sie in der Folge nicht wirklich positiv konnotiert worden, könnten diese Aspekte als analytische Größen für den NS gar nicht so unpassend sein. So besonders tief bin ich nicht in der Materie, aber meines Wissens werden die Mechanismen der Inklusion und der Exklusion für das Konzept der "Volksgemeinschaft" durchaus diskutiert.


Auch hier schiesst sich das Drehbuch am Ende böse ins eigene Bein: Es stellt sich raus das Gill von seinem Stellvertreter ausgeschaltet wurde und nur noch als Marionette fungiert. Alle "bösen" Entwicklungen hat offenbar der Stellvertreter in Gang gesetzt. Auch damit greift man ernsthaft eine Ausrede auf die sich bis in unsere Tage hält "Davon hat Hitler nichts gewusst..." Also statt man am Ende dem Geschichtsprofessor seinen Irrtum ausbaden oder einsehen lässt, splittet man ihn auf... er wollte das gute und steht für ein "gutes" NS System, der Stellvertreter ist der Böse und hat alle Ab-Irrungen ins Werk gesetzt. Auch das ist eine sehr dumme Sicht die vermittelt wird, denn letztlich liegt so ein "Fehler" gerade zu im diktatorischen System selbst, was ja Föderations-Obere mal eben so eingeführt hat.
Es wäre eigentlich ganz interessant, man den Autor der Folge ein bisschen näher zu beleuchten, denn die Herangehensweise der Drehbuchs, die Du hier beschreibst, ist durchaus frappierend.


Aber auch davon abgesehen kommen die Helden nicht so toll weg, Bones muss den Besoffenen spielen und bei Kirk hat man ein ums andere Mal den Eindruck er fühlt sich in der Uniform gar nicht so unwohl. Das ganze wird noch unterstützt durch die übliche "kleine" Kulisse... also alles findet innerhalb einigen Strassenzügen statt und die Crew der Enterprise rennt wer weiß ich wie oft in diversen schlechten Verkleidungen in ein oder zwei Gebäude ohne das das irgendwie auffällt.
Nun gut, dass die Sets mal wieder klein waren und McCoy den Betrunkenen spielen musste, sind, wie Du ja auch schon herausgestrichen hast, halt typische Zutaten von TOS-Folgen. Aber es passt zu dem naiven Ansatz von "PoF", dass man sich auch bei diesem Thema nicht bemühte, einen anderen Ansatz zu finden, obwohl es eine Pietät eingefordert hätte. Die Folge ist hier wirklich merkwürdig unbedarft. Man könnte es auf die Zeit schieben, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu kurz greift. (Ich kenne Gegenbeispiele aus den 60gern, die allerdings aus Deutschland stammen).
Allerdings: Aus der Erinnerung hatte ich nicht den Eindruck, dass man meinten könnte, Kirk fühle sich in der Uniform wohl.


Es ist genauso wie wenn ich feststelle das eine bestimmte "Enterprise" Folge nur deswegen beliebt ist, weil man T'Pols nackten Hintern sieht, oder das Sven of Nins Qualitäten von vielen jüngeren männlichen Fans eher geschätzt werden, weil sie gut aussieht.
7of9 sieht gut aus? ;) Na, da gab es mMn in ST schon schönere Frauen zu sehen - übrigens auch gerade in TOS...
Aber das ist alles Geschmackssache, ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst :D

Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: ToVa am 27.03.12, 02:53
Zitat
Eine gewisse Funktionalität dem Nationalsozialismus nicht abzusprechen, ist mMn wohl nicht unbedingt das große Problem, denn so unterschiedlich die Mechanismen waren, diese Funktionalität ermöglichten sie für gewisse Zeit und mit gewissen Ergebnissen schon. Spontan musste ich an Kershaws "Das Ende" denken.


Naja, aber gerade Kershaw (wenn ich mich recht erinnere) hat auch nachgewiesen wie runimös die Schachtsche Geldpolitik war und das das NS Regime ohne Krieg oder Enteignungen spätesten 1940 baknrott gewesen wäre... aber das sind vermutlich Detailfragen. Das eigentlich "gefährliche" und eigene, nämlich die Dynamik der NS Idologier/Herrschafft kann ein Seriendrehbuch wohl eh nicht wieder geben.


Zitat
Und dann ist es - zweitens - so, dass man sich viel zu den einzelnen Elementen der Folge denken kann, leider muss man annehmen, dass die Macher damals nicht so differenziert gedacht haben, wie man es später unterstellen kann.

Könnte man durchaus meinen... nur gibt es eine kleine Randnotiz die Stutzig macht: Das Drehbuch unterstützt oder kolportiert eine Menge "Ausreden" die viele Nazi gerne benutzt haben - die die Amerikaner aber bereits in den Nürnberger Prozessen nicht haben gelten lassen. Moralisch ist diese Folge ein enormer Rückschritt um ca. 20 Jahre. Das verwundert mich dann doch.



Zitat
Na ja, wären sie in der Folge nicht wirklich positiv konnotiert worden, könnten diese Aspekte als analytische Größen für den NS gar nicht so unpassend sein. So besonders tief bin ich nicht in der Materie, aber meines Wissens werden die Mechanismen der Inklusion und der Exklusion für das Konzept der "Volksgemeinschaft" durchaus diskutiert.

Soweit ich mich erinnere nennt Spock sieht, er sagt (aus dem gedächtnis) sinngemäß, dass die Verfolgung einer Minderheit durchaus logisch sei, weil man dadurch die Mehrheit zu einer engeren Verbindung bringe, also das was Du eben klassisch mit den Ex- und Inklusionsmechanismen angesprochen hast. Das so ein System aber irgendwan eliminatorisch wird... diese Minderheit also vernichtet und dann immer wieder aufs neue eine solche Minderheit braucht, wird nicht erwähnt. Ex- und Inklusionsmechanismen führen in einem Totalitären und radikalem System zu einer Art ewigen Bürgerkrieg gegen immer neue Rand-gruppen und Minderheiten. Was sehr dumm ist. Ein Punkt den Spock leider nicht zu Ende denkt.



Zitat
Es wäre eigentlich ganz interessant, man den Autor der Folge ein bisschen näher zu beleuchten, denn die Herangehensweise der Drehbuchs, die Du hier beschreibst, ist durchaus frappierend.


Ich hatte mal kurz geschaut wer es war, weil ich schon fast fürchtet das hier durchaus auch eine Drehbuchgrösse ins Klo gegriffen haben könnte. War es aber nicht. Der Autor der Episode war John Meredyth Lucas, der mehrfach für Star Trek als Writer und Director tätig war;

(http://images.wikia.com/memoryalpha/en/images/a/ae/John_Meredyth_Lucas_and_Shatner.jpg)

    * "The Changeling" (1967) (writer)
    * "Patterns of Force" (1968) (writer)
    * "The Ultimate Computer" (1968) (director)
    * "The Enterprise Incident" (1968) (director)
    * "Elaan of Troyius" (1968) (writer and director)
    * "That Which Survives" (1969) (teleplay)

Ich seh hier keine Tendenz zu sehr herausragenden oder sehr doofen Folgen. Er scheint ein durchschnittlicher Schreiber und Regisseur gewesen zu sein.




 
Zitat
Man könnte es auf die Zeit schieben, aber ich weiß nicht, ob das nicht zu kurz greift. (Ich kenne Gegenbeispiele aus den 60gern, die allerdings aus Deutschland stammen). 

Ich weiß es nicht... ich habe gerade überlegt ob mir andere Serien einfallen. Folgen mit Nazi-Thematiken hatte ja damals fast jede TV Serie, noch bis in die 80er zog sich das rein (Magnum, Miami Vice, McGyver, A-Team, Airwolf)... wie in anderen 6oer Serien damit umgegangen wurde (zb Mission Impossible?) dazu fehlen leider auch mir die Vergleiche/Folgen.


Zitat
7of9 sieht gut aus? ;)

da stand erst ein Satz wie... "anatomisch überproportional ansprechend entwickelt"... den fand ich aber beim gegenlesen so borg-ig, dass ich erschrocken bin und ihn vereinfacht habe. XD



Zitat
Na, da gab es mMn in ST schon schönere Frauen zu sehen - übrigens auch gerade in TOS...
Aber das ist alles Geschmackssache, ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst :D

Würde ich Dir sofort und vorbehaltlos zustimmen. :D
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 28.03.12, 21:50
Zitat
Eine gewisse Funktionalität dem Nationalsozialismus nicht abzusprechen, ist mMn wohl nicht unbedingt das große Problem, denn so unterschiedlich die Mechanismen waren, diese Funktionalität ermöglichten sie für gewisse Zeit und mit gewissen Ergebnissen schon. Spontan musste ich an Kershaws "Das Ende" denken.


Naja, aber gerade Kershaw (wenn ich mich recht erinnere) hat auch nachgewiesen wie runimös die Schachtsche Geldpolitik war und das das NS Regime ohne Krieg oder Enteignungen spätesten 1940 baknrott gewesen wäre... aber das sind vermutlich Detailfragen.
Ich kann mir fast vorstellen, dass sich beides nicht ausschließt. ((Kershaw können wir ja auch vertrauen, wenn er beides gesagt hat :D)). Die Funktionalität, die ich da ins Spiel gebracht habe, war ja nicht wirklich stabil oder wo sie es war gelang es ihr nur durch eine Perfidie, deren Ideologie vielleicht noch so etwas wie eine Referenz bildete (wobei wohl auch sie nicht als stabil bezeichnet werden kann...).
Wie dem auch sei...

Das eigentlich "gefährliche" und eigene, nämlich die Dynamik der NS Idologier/Herrschafft kann ein Seriendrehbuch wohl eh nicht wieder geben.
Da teile ich Deine Einschätzung auch vollkommen.


nur gibt es eine kleine Randnotiz die Stutzig macht: Das Drehbuch unterstützt oder kolportiert eine Menge "Ausreden" die viele Nazi gerne benutzt haben - die die Amerikaner aber bereits in den Nürnberger Prozessen nicht haben gelten lassen. Moralisch ist diese Folge ein enormer Rückschritt um ca. 20 Jahre. Das verwundert mich dann doch.
Auch hier stimme ich Dir zu.
Der Zugang zur Thematik ist bei "Patterns of Force" schlicht sehr plakativ. Aber das ist ehrlich gesagt ohnehin das Bild, das ich hin und wieder von TOS gewinnen musste. Ein undifferenzierter Umgang war häufig kein Problem, aber bei sensiblen Themen halt schon.


Soweit ich mich erinnere nennt Spock sieht, er sagt (aus dem gedächtnis) sinngemäß, dass die Verfolgung einer Minderheit durchaus logisch sei, weil man dadurch die Mehrheit zu einer engeren Verbindung bringe, also das was Du eben klassisch mit den Ex- und Inklusionsmechanismen angesprochen hast. Das so ein System aber irgendwan eliminatorisch wird... diese Minderheit also vernichtet und dann immer wieder aufs neue eine solche Minderheit braucht, wird nicht erwähnt. Ex- und Inklusionsmechanismen führen in einem Totalitären und radikalem System zu einer Art ewigen Bürgerkrieg gegen immer neue Rand-gruppen und Minderheiten. Was sehr dumm ist. Ein Punkt den Spock leider nicht zu Ende denkt.
Oder soll man annehmen, dass Spock das auch in der Konsequenz für logisch hält, dass man dann halt immer neue Randgruppen finden muss?

Ich hatte mal kurz geschaut wer es war, weil ich schon fast fürchtet das hier durchaus auch eine Drehbuchgrösse ins Klo gegriffen haben könnte. War es aber nicht. Der Autor der Episode war John Meredyth Lucas, der mehrfach für Star Trek als Writer und Director tätig war;

[...]

    * "The Changeling" (1967) (writer)
    * "Patterns of Force" (1968) (writer)
    * "The Ultimate Computer" (1968) (director)
    * "The Enterprise Incident" (1968) (director)
    * "Elaan of Troyius" (1968) (writer and director)
    * "That Which Survives" (1969) (teleplay)

Ich seh hier keine Tendenz zu sehr herausragenden oder sehr doofen Folgen. Er scheint ein durchschnittlicher Schreiber und Regisseur gewesen zu sein.
Joah, echte "Auffälligkeiten" kann man nicht erkennen, denke ich. Damit meine ich schon auch seinen Hintergrund, soweit man das oberflächlich beurteilen kann.




Joah, man könnte sich höchtens noch fragen: Was bleibt, nach dem Anschauen von "PoF" - gerade auch in Relation zu den anderen "Nazi-Folgen" Star Treks?
Obwohl sie sich so ungeschickt anstellt, würde ich ihr fast noch mehr guten Willen attestieren als bei den anderen Folgen aus VOY und ENT, denen es ja nun nicht wirklich darum ging, sich mit den NS-Mechanismen auseinanderzusetzen. Von "PoF" kann man wenigstens hinter die Ansätze von Inklusion und Exklusion kommen, beiim "Tötungsspiel" und "Strumfront" funktioniert so ein Einblick doch nicht. Denken wir allerdings an das, was Du, ToVa, ja an fast schon entschuldigenden Botschaften in "PoF" herausstellt hast, fällt es einem dann doch wieder schwerer, die Herangehensweise der Folge zu höherem zu erheben.



Zitat
Na, da gab es mMn in ST schon schönere Frauen zu sehen - übrigens auch gerade in TOS...
Aber das ist alles Geschmackssache, ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst :D

Würde ich Dir sofort und vorbehaltlos zustimmen. :D
Es könnte lohnend sein, sich mal diesem schöneren Thema hier im Thread zuzuwenden  :thumbup
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 10.03.13, 02:30
Also; "Das Jahr des Roten Vogels" aka "The Omega Glory"

Also in aller Kürze;
Die Enterprise findet um den Planeten X kreisend die USS Exeter. Die komplette Mannschaft ist "entsaftet", sprich nur noch Kristallartiger Staub. Mit einer letzter Videobotschaft die Kirk, Spock und McCoy  finden, warnt man sie, das es sich wohl um eine Seuche handelt... die ein Aussenteam eingeschleppt hat und das, wenn sie nicht sofort auf den Planeten beamen sterben. Also beamen Kirk, Spock, McCoy und ein Redshirt runter.

Auf dem Planeten werden die drei Zeuge wie die "Komms" einen "Yank" hinrichten wollen und der totgeglaubte Captain Tracy taucht auf. Erst versteht man sich... bis Spock raus findet das Tracy sich massiv in die Angelegenheiten des Planeten zugunsten der Komms eingemischt hat. Noch bevor Kirk aber was tun kann, überrascht Tracy das Aussenteam, bringt das Redshirt um und sperrt alle ein. Kurz darauf versucht er Kirk auf seine Seite zu ziehen: Der Planet sei völlig frei von Krankheiten. Menschen lebten hier länger als 1000nde Jahre! Unsterblichkeit. Kirk solle die Enterprise fortschicken und McCoy solle erforschen warum die Bewohner unsterblich sind. Wenn man das wisse, könne man ein Serum daraus herstellen und die alle Bewohner der Föderation unsterblich machen.

Kirk lehnt ab und endet bei einem Yang in der Zelle. Beide kloppen sich - und fliehen nacheinander. Kirk befreit Spock und sie suchen McCoy auf der von Tracy zur "Forschung" gezwungen wurde. McCoy hat inzwischen festgestellt: Vor Jahren hat auf dem Planeten ein grosser Krieg getobt der auch mit Bio-Waffen geführt wurde. Ein Virus ist für den Tod der Exeter Crew verantwortlich. Aber der Planet(!) hat in Luft und Wasser ein Gegengift entwickelt... alle Leute die auf dem Planeten leben, inklusive Kirk, McCoy, Spock und Tracey sind nun immun. Zudem ist die Langlebigkeit auch nur eine Folge des großen Krieges. Da diesen nur die Stärksten überlebt hätten, leben diese nun halt ohne Krankheiten und bis zu 1000 Jahre und länger. Das sei ganz "natürlich" und eine normale Auslese.

Tracey glaubt das natürlich nicht, er will weiter sein Unsterblichkeitsserum haben. Inzwischen überrennen die Yanks das Dorf. Die Yanks das sind ... Edle Wilde mit viel Individualität, aber daher auch von sehr grosser Wildheit; Kraft und Freiheitsrang. Die Komms ... hingegen sind Organisiert, Zivilisatorisch  und Kollektiv mit wenig Individualität. Deswegen hat Tracy sich auch den Komms angeschlossen... die Yanks hausen ja wild in den Bergen. Nun aber... sind sie da und nehmen alle gefangen. Es kommt zum Showdown.

Die Yanks tragen eine US Flagge rein..... es kommt heraus das sie eine Stammesstruktur haben wie die Indianer... mit Häuptlingen, mündlicher Überlieferung und Heiligen Worte... ... diese Worte sind zB Fahneneid der US und deren Verfassung. Und sie sind alle Blond und Blauäugig (ich habe keinen Schwarzen gesehen).

Daraufhin reimen sich Spock und Kirk den Rest zusammen;
Kirk zu Spock; "Amerikaner.... Amer... Yangs? Yankees... Das sind Amerikaner
Spock zu Kirk "Wenn das stimmt, waren die weit vor unserer Zeit hier und begannen mit den Komms um den Planeten zu kämpfen"
Kirk; "Jaaa sie müssen mit Raumschiffen gekommen sein... "

Die etwaige Backroundstory ist also das der Dualismus Amerika <> Kommunismus bis ins Warpzeitalter existierte. Amerikaner und (hier wohl tatsächlich) Rot-Chinesen auf dem Planeten landeten und nach einer Weile dort einen eigenen Weltkrieg mit Biowaffen inszenierten und in einer Postapokalyptschen Welt versanken.


Captain Tracy beschuldigt Kirk derweil ein Dämon zu sein und führt den "teuflischen" Spock als Beweis an.... Schließlich folgt ein Test... der Oberhäuptling der weißen Wilden nuschelt was aus der Verfassung der USA und Kirk muss ergänzen. Was er nicht hinbekommt - aber nur weil der Yank inzwischen verdammt mies lesen kann und nur Slang redet. Daher schlägt Kirk vor das man das ganze als Gottesurteil entscheiden muss, denn das Gute siege ja immer. Also kloppt er sich mit Tracy... gewinnt... und... nachdem er mithilfe eine herbeigerufenen Außenteams (Spock macht während des Kampfes eine Fernhypnose und lässt sich einen Kommunikator bringen, ohne ein Wort zu sagen!) die Oberhand gewonnen hat, erklärt er den verblüfften Yanks die US Verfassung und meint:

Kirk: "Die Gesetze gelten für alle Völker, weil... sonst bedeuten sie nichts."
Yank-Häuptling "Auch für die Komms?"
Kirk "Ja, auch für die"
Yank Häuptling "Das ist nicht so doll, aber wir werden uns an Deine Worte halten"
Kirk, "Prima" (wirft einen Blick auf die US Flagge und geht ab)


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Ich glaube, man muss kaum gesondert aufzeigen wo und warum die Folge ziemlicher Schrott ist. Dabei steht der US-Patriotismus nicht mal an erster Stelle der Dumpfigkeit...  Die Folge passt von ihrer Story her nicht im geringsten in den Star Trek Canon. Die Vorgänge, Besiedlung des Planeten, Zerfall, Bio-Waffenkrieg, Erholung der Natur, Absinken der Menschen in 2 verschiedene, primitive Stämme... umfasste hunderte, oder gar tausende von Jahren... Solange gibt’s aber weder Kommunisten, noch Yankees, noch gar den Raumflug.

Das ganze stellt sich dann auch "nur" als die Deutsche Synchrofassung heraus. Im Original fehlt die Sache mit der Besiedlung und den Raumschiffen. Da geht man (=Spock und Kirk) tatsächlich davon aus, dass sich eine parallele Erde entwickelt hatte... mit Amerikanern und Kommunisten, nur das eben die Kommunisten vor hunderten von Jahren einen (heissen) dritten Weltkrieg mit Biowaffen geführt und gewonnen hätten und die Yankees in die Berge vertrieben. Witzigerweise hätte dieser Konflikt stattgefunden bevor sich auf der Erde gleiche Ideologien entwickelt hätte...
Selbst wenn man eine so grosse Gleichheit bei der Entwicklung noch schluckt... Völlig absurd wird es wenn die identische US Flagge und die haargenau wie auf der Erde von Wortlaut und Aussehen identische US Unabhängigkeitserklärung präsentiert wird... durch... parallele Entwickelung? Völlig lächerlich.

Offenbar war selbst der Synchro diese Erklärung zu durchgedreht...

An der Stelle verspielt die (übrigens mit leicht rassistischen Anklängen versehene) Episode ihre letzte Glaubwürdigkeit. Und... das allerschlimmste: Das Drehbuch ist nicht von irgendwem, sondern Mr. Roddenberry höchstpersönlich... der diesen Schwachsinn verzapft hat und, der diese Story sogar mal als Pilotfilm angedacht hatte.
Zu seiner Ehrenrettung muss man sagen, dass es wohl zumindest im Script und sogar gedreht, eine Szene gibt in der Spock und Kirk zu zumindest theoretisch darüber spekulieren, ob die Yangs und Khoms (ich schreibe zur Abwechslung beide mal so wie in der Folge -.-) Nachfahren von Pionieren aus den ersten Tagen der Raumfahrt - sprich den 1960ern seien, wo es die Sowjetunion und USA ja auch noch mit diesen ideologischen Differenzen gab. Diese Szene wurde aber aus der Folge raus geschnitten. Was auch nur obige Plausibiltätsprobleme umgeht, dafür aber noch grössere verursacht... na ja.


Hinzu kommt das die Folge auch noch Produktionstechnisch enorm ungünstig liegt. Zwei Folgen zuvor war "Patterns of Force" - wo sich auch ein Föderations-Oberer in eine primitivere Zivilisation einmischt und auch nach Erdvorbild umentwickelt (nur sind es die Nazis diesmal). Und eine Folge zuvor war "Stein und Staub" wo die fiesen Außerirdischen die Enterprise Crew... auch "entsaften" und in Mineralienwürfel verwandeln (kann man aber umkehren, wow!). Auch insofern ist "The Omega Glory" nur eine direkte und peinliche Wiederholung...
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Drake am 10.03.13, 10:29
Ich glaube, man muss kaum gesondert aufzeigen wo und warum die Folge ziemlicher Schrott ist. Dabei steht der US-Patriotismus nicht mal an erster Stelle der Dumpfigkeit...  Die Folge passt von ihrer Story her nicht im geringsten in den Star Trek Canon. Die Vorgänge, Besiedlung des Planeten, Zerfall, Bio-Waffenkrieg, Erholung der Natur, Absinken der Menschen in 2 verschiedene, primitive Stämme... umfasste hunderte, oder gar tausende von Jahren... Solange gibt’s aber weder Kommunisten, noch Yankees, noch gar den Raumflug.

Das ganze stellt sich dann auch "nur" als die Deutsche Synchrofassung heraus. Im Original fehlt die Sache mit der Besiedlung und den Raumschiffen. Da geht man (=Spock und Kirk) tatsächlich davon aus, dass sich eine parallele Erde entwickelt hatte... mit Amerikanern und Kommunisten, nur das eben die Kommunisten vor hunderten von Jahren einen (heissen) dritten Weltkrieg mit Biowaffen geführt und gewonnen hätten und die Yankees in die Berge vertrieben. Witzigerweise hätte dieser Konflikt stattgefunden bevor sich auf der Erde gleiche Ideologien entwickelt hätte...
Selbst wenn man eine so grosse Gleichheit bei der Entwicklung noch schluckt... Völlig absurd wird es wenn die identische US Flagge und die haargenau wie auf der Erde von Wortlaut und Aussehen identische US Unabhängigkeitserklärung präsentiert wird... durch... parallele Entwickelung? Völlig lächerlich.

Offenbar war selbst der Synchro diese Erklärung zu durchgedreht...

An der Stelle muss ich mal wieder mit den Romanen kommen - ich weiß nicht ob es in Bezug auf diesen konkreten Fall war, aber da gab es tatsächlich mal eine Erklärung zu den diversen "Schein-Erden", die vor allem in der TOS-Ära öfter vorkamen.

Da hieß es, dass solche Fälle das Resultat von natürlichen Zeitreisen oder Dimensionsverschiebungen sind (der Planet aus "Miri, ein Kleinling" wurde explizit als Erde eines Paralleluniversums genannt, der durch einen Unfall in "unserem" Universum gelandet ist).
In Zusammenhang damit dass eine solche Verschiebung auch durch Raum und Zeit erfolgen kann, gibt das eine ganz passable Erklärung ab.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: David am 10.03.13, 10:33
Ich glaube, man muss kaum gesondert aufzeigen wo und warum die Folge ziemlicher Schrott ist. Dabei steht der US-Patriotismus nicht mal an erster Stelle der Dumpfigkeit...  Die Folge passt von ihrer Story her nicht im geringsten in den Star Trek Canon. Die Vorgänge, Besiedlung des Planeten, Zerfall, Bio-Waffenkrieg, Erholung der Natur, Absinken der Menschen in 2 verschiedene, primitive Stämme... umfasste hunderte, oder gar tausende von Jahren... Solange gibt’s aber weder Kommunisten, noch Yankees, noch gar den Raumflug.

Das ganze stellt sich dann auch "nur" als die Deutsche Synchrofassung heraus. Im Original fehlt die Sache mit der Besiedlung und den Raumschiffen. Da geht man (=Spock und Kirk) tatsächlich davon aus, dass sich eine parallele Erde entwickelt hatte... mit Amerikanern und Kommunisten, nur das eben die Kommunisten vor hunderten von Jahren einen (heissen) dritten Weltkrieg mit Biowaffen geführt und gewonnen hätten und die Yankees in die Berge vertrieben. Witzigerweise hätte dieser Konflikt stattgefunden bevor sich auf der Erde gleiche Ideologien entwickelt hätte...
Selbst wenn man eine so grosse Gleichheit bei der Entwicklung noch schluckt... Völlig absurd wird es wenn die identische US Flagge und die haargenau wie auf der Erde von Wortlaut und Aussehen identische US Unabhängigkeitserklärung präsentiert wird... durch... parallele Entwickelung? Völlig lächerlich.

Offenbar war selbst der Synchro diese Erklärung zu durchgedreht...

An der Stelle muss ich mal wieder mit den Romanen kommen - ich weiß nicht ob es in Bezug auf diesen konkreten Fall war, aber da gab es tatsächlich mal eine Erklärung zu den diversen "Schein-Erden", die vor allem in der TOS-Ära öfter vorkamen.

Da hieß es, dass solche Fälle das Resultat von natürlichen Zeitreisen oder Dimensionsverschiebungen sind (der Planet aus "Miri, ein Kleinling" wurde explizit als Erde eines Paralleluniversums genannt, der durch einen Unfall in "unserem" Universum gelandet ist).
In Zusammenhang damit dass eine solche Verschiebung auch durch Raum und Zeit erfolgen kann, gibt das eine ganz passable Erklärung ab.

Man könnte - aufgrund dieser Erklärung - daraus schließen, dass es auch Welten gibt, auf denen sich Kulturen entwickelt haben, die nicht den Menschen, sondern den Vulkaniern, Klingonen, Bolianern oder was auch immer gleichen.

Es gibt dazu aber auch eine (möglicherweise fiktive) wissenschaftliche Erklärung:

http://en.memory-alpha.org/wiki/Hodgkin%27s_Law_of_Parallel_Planetary_Development (http://en.memory-alpha.org/wiki/Hodgkin%27s_Law_of_Parallel_Planetary_Development)
oder um in der Realität zu bleiben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Konvergenz_%28Biologie%29 (http://de.wikipedia.org/wiki/Konvergenz_%28Biologie%29)

Man sieht, es mag sicher eine Erklärung gewesen sein, um das Budget nicht ausufern zu lassen, ist aber nicht aus der Luft gegriffen. ;)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 10.03.13, 10:53
Das Konzept paralleler Entwicklung ist an sich nicht so verkehrt... und auch halbwegs akzeptabel.
Wenn man damit aber zB versucht zu Begründen das auf einem Planeten hundert Lichtjahre weit weg eine identische US Verfassung (bis auf den Federstrich) oder identische Römische Helme wie auf der Erde existieren, wirds ziemlich unplausibel...

Um ein ganz simples Beispiel anzuführen: Kleitos. Kleitos (der Schwarze) war ein enger Freund Alexander des Grossen und hat diesem in der Schlacht von Granicus (334 vC) das Leben gerettet, indem er einem Angreifer der schon zum tödlichen Schlag ausholte den Arm abschlug. Wäre Kleitos nur 3m weiter weg gewesen oder 2 Sekunden später zur Stelle... kein Alexander der Grosse, keine Zusamenbruch des persischen Empires, keine riesiges Makedonisches Reich, keine Gründung wichtiger Städte wie Alexandria, kein Satrapen Nachfolge-Reiche wie zB die Ptolemäer in Ägypten, ergo auch keine Kleopatra.... vermutlich kein römisches Reich wie wir es kennen (die Römer wären dann nämlich im Osten auf ein intaktes persisches Grossreich gestossen) usw.

3m und 2 Sekunden machen hier Weltgeschichte und bestimmen den Lauf der Geschichte für die nächsten 500-1000 Jahre... und solche winzigen Ereignisse mit derart grossen Auswirkungen sollen... auf vielen Planeten Parallel Stattfinden? Niemals.

Wie Drake anführt müsste man da schon von Parallelwelten (also identischen Erden) im Mehrdimensionalen Raum ausgehen, die sich dann verschieben... (warum, hats ihnen zu Hause nicht mehr gefallen?). Und dann stellt sich eben umgehend die Frage warum es nur immer die Erde verschiebt... warum nicht allerorten auch Romulanische oder Klingonische Parallel Welten aufploppen. Das wäre sicher ein riesiger Spass... "Captain Kirk bitte bei der Admiralität melden. 30 Lichtjahre von der Erde entfernt ist ein Romulus aus dem 30 Jhdt aufgetaucht und die schiessen gerade alles zu klump"
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: David am 10.03.13, 11:03
Nun ja,... ganz plausibel muss es auch nicht umgesetzt werden.
In einer modernen SF-Serie aus unserer Zeit könnte man da sicher einiges draus machen, aber damals in den 60ern...
... was solls.

Ich denke, dass sich die Macher von TOS hier so an realen kulturellen Vorbildern orientiert haben, anstatt völlig eigene Kulturen zu erfinden, lag wohl möglicherweise auch mit daran, dass man den Zuschauern von damals nicht zu viel zumuten wollte.

SciFi-Filme... okay, das ist eine abgeschlossene Handlung in 1-2 Stunden.
Aber in einer fortlaufenden Serie... damals dachten die Macher sicher noch nicht so weit, wie wir Fans heute.
Ich würde mal sagen, heute würde sicher auch niemand mehr auf die Idee kommen, in Star Trek Nazis zu zeigen... na ja... außer Berman und Braga vielelicht, aber die sind ja zum Glück weg vom Fenster  >:D
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 10.03.13, 11:43
Und in Bezug auf TOS hat eine andere Folge dieses (Föderations Captain gerät in eine nicht ganz so weit entwickelte Zivilisation) in "Brot und Spiele" deutlich besser gelöst...
"Brot und Spiele" hat dasselbe verspielte Motiv. Man kann sich richtig vorstellen, wie die Verantwortlich da saßen und sich beim "Jahr des roten Vogels" überlegt haben - "Hey, wie wäre es, denn der Konflikt zwischen Amerikanern und Kommunisten auf einem fremden Planeten stattgefunden hätte?" - und bei "Brot und Spiele" auf den Gedanken kamen - "Hey, wie wäre es, wenn das römische Imperium auf einem fremden Planeten nie untergegangen wäre?"
Als recht viel besser habe ich "Brot und Spiele" nicht in Erinnerung, erstens weil der historisch-kulturelle Kontext in seinen Parallelen genauso hanebüchen sind und zweitens, weil sich die Umsetzung zu sehr darauf konzentriert, Kirk & Co. mal nicht in eine normale Prügelei, sondern in "coole" Gladiatorenkämpfe zu werfen. Dramaturgisch habe ich auch den Einstieg bei "Das Jahr des roten Vogels" besser in Erinnerung - die Szenen auf der "Exeter" hatten schon was.
Ansonsten mag ich halt das Grundprinzip, dass ein Sternenflottencaptain in einer fremden Umgebung strandet und es dann aus irgendwelchen Gründen nicht schafft, sich rauszuhalten. Gerade weil frühere ST-Folgen das nicht ideal gelöst haben, wäre es natürlich eine gute Thematik für eine weitere Serien-Folge oder einen Film gewesen, wobei ich da ja nicht annehme, dass JJA sich hier austoben will, obwohl man ja überall viel Action reinbringen kann, wenn man es nur möchte ;)

3m und 2 Sekunden machen hier Weltgeschichte und bestimmen den Lauf der Geschichte für die nächsten 500-1000 Jahre... und solche winzigen Ereignisse mit derart grossen Auswirkungen sollen... auf vielen Planeten Parallel Stattfinden? Niemals.
Aus diesem Grund funktionieren auch die Geschichten im Spiegeluniversum nicht: Da treten dieselben Figuren wie in den normalen Serien auf, haben aber "böse" Charakterzüge - und dennoch sind die Strukturen sowas von gleich, dass es über Jahrhunderte hinweg zu denselben Elternkonstellationen kommen kann.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: SSJKamui am 10.03.13, 12:01
So, wie ich das verstanden habe, war der Römerplanet eher als Scherz gedacht, um den Kampf um Einschaltquoten (in dem TOS arge Probleme hatte) mit den römischen Gladiatorenkämpfen gleichzusetzen.

Das mit den Yangs und den Kohms hatte aber fast die Moral "Wenn wir unsere amerikanischen Werte vergessen, dann werden wir von den barbarischen Chinesen überrannt und die Kultur geht unter".

Im Bezug auf die parallelen Entwicklungen, ich glaube, dass war einfach ein Versuch, diese typischen Erdkulturen im Weltall, die man so oft in Sci Fi findet rational zu erklären. (Die Naboo bei Star Wars sind ja eigentlich genau so Space Römer. Bei Flash Gordon trugen viele Leute germanische Flügelhelme, die mich immer an Asterix erinnern. Asimovs Galaktisches Imperium ist auch das alte Rom im Weltall. Arrakis ist OPEC + Osmanisches Reich, das galaktische Imperium bei Legend of the Galactic Heroes ist eine Art Weltraumdeutschland, Ming der Gnadenlose aus Flash Gordon sieht auch aus, wie ein böser chinesischer Gelehrter und bei Green Lantern sieht eine Spezies fast komplett aus wie ein einziger Politiker aus Israel.)

Es gibt durchaus kulturelle Parallelen auch auf der Erde. Zum Beispiel Siegfrieds Feigenblatt, die Achillesferse oder Benkeis Schwachstelle, oder als Beispiel die Geschichte um den gallanten Yiraiya, wo jemand von einer Schlange zum Bösen verführt wird. Dafür gibt es aber auch andere theoretische Erklärungen wie gemeinsam biologisch vererbtes Wissen, was sich unterbewusst zeigt.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 10.03.13, 12:12
Zitat
"Brot und Spiele" hat dasselbe verspielte Motiv.

nnnnnnnnnnnicht ganz. "Brot und Spiele" hat eine ganze Reihe zusätzlicher Sachen dabei, die die Folge deutlich besser machen und in Teil-Aspekten auch wesentlich interessanter.

* zum einen: Die Folge hat Humor (besonders zwischen Spock, Kirk und McCoy)
* bis hin zur Satire, wenn zB "Commercials" parodiert werden (Der neuge Wagen "Jupiter 8") oder man zB McCoy drauf hinweist er solle mal etwas flotter Kämpfen, weil die Einschaltquoten sinken
* Kirk & Co müssen deutlich kreativer sein... auch andere Crewmitglieder (zB Scotty oder Uhura) spielen eine wichtige Rolle
* der Flottencaptain hier ist nicht der "Macher"... sondern wurde von dem römischen Consul "besiegt". Er steht in der 2. Reihe... und hat dann sogar seine Crew ausgeliefert...bevor er sich in das System integrierte
* es gibt eine planetare Untergrundorganisation die "Sonnenanbeter" die mit den frühen Christen gleichgesetzt werden... die Analogie wird zwar auch herausgestrichen, bleibt in ihrem Ausgang aber offen... und wird auch nicht mit dem Holzhammer umgesetzt sondern mit viel mehr Liebe zum Detail (Kirk trifft diese Leute ja zB in ihrem Schlupfwinkel)
* und zuguterletzt verzichtet man auf patriotische Elemente


All das macht "Brot und Spiele" in meinen Augen deutlich besser... die Folge spielt sogar hart an der Grenze zur Satire. Die Gladiatorenkämpfe sind da übrigens recht kurz... Das hat man in "Gamemaster of Triskelion" viel effektheischender ausgewalzt...


Generell ist das Ende der zweiten Staffel von TOS... sehr Wiederholungslastig;

2.16    46    Meister der Sklaven    (Gladiatorenkämpfe)
2.17    49    Epigonen    (Eingriff in Primitive Kultur, Gangster Parallelwelt)
2.18    48    ...
2.19    45    Der erste Krieg (Eingriff in Primitive Kultur)
2.20    51    ...
2.21    52    Schablonen der Gewalt (Eingriff in Primitive Kultur, Nazi Parallelwelt)
2.22    50    ...
2.23    54    Das Jahr des roten Vogels    (Eingriff in Primitive Kultur, WWIII Parallelwelt)
2.24    53    ...
2.25    43    Brot und Spiele    (Eingriff in Primitive Kultur, Antike Parallelwelt, Gladiatorenkämpfe)
2.26    55    ...

Und im Vergleich schneidet in meinen Augen "Brot und Spiele" und "Der erste krieg" gegenüber den anderen Folgen noch deutlich besser ab. 



Zitat
Aus diesem Grund funktionieren auch die Geschichten im Spiegeluniversum nicht: Da treten dieselben Figuren wie in den normalen Serien auf, haben aber "böse" Charakterzüge - und dennoch sind die Strukturen sowas von gleich, dass es über Jahrhunderte hinweg zu denselben Elternkonstellationen kommen kann.

Wobei ich hier den Machern schon soviel Spielraum zugesteh... soll man das halt mit der Macht des Schicksals begründen oder was auch immer... Aber irgendwo muss man halt aufpassen das es nicht von einem erstaunten Schmunzeln ins Lächerliche kippt... und das ist bei zu eindeutigen Parallelen wie einer US Flagge dann schon der Fall... für mich zumindest.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Drake am 10.03.13, 13:29
Wie Drake anführt müsste man da schon von Parallelwelten (also identischen Erden) im Mehrdimensionalen Raum ausgehen, die sich dann verschieben...

Tun die entsprechenden Romane auch, ja. Gerade in den DTI-Büchern wird mehrfach explizit auf ein endliches Multiversum Bezug genommen - unter Einbeziehung und starkem Retconning vieler Canon-Aussagen zum Gegenteil, nebenbei.

(warum, hats ihnen zu Hause nicht mehr gefallen?). Und dann stellt sich eben umgehend die Frage warum es nur immer die Erde verschiebt... warum nicht allerorten auch Romulanische oder Klingonische Parallel Welten aufploppen. Das wäre sicher ein riesiger Spass... "Captain Kirk bitte bei der Admiralität melden. 30 Lichtjahre von der Erde entfernt ist ein Romulus aus dem 30 Jhdt aufgetaucht und die schiessen gerade alles zu klump"

Die Implikation ist, dass so etwas auf natürlichem oder künstlichem Wege im Prinzip mit jedem Planeten geschehen kann. Die Fälle in jedem einzelnen Universum sind vergleichsweise wenig, aber es ist ein großes Multiversum und rein statistisch ist es nicht ungewöhnlich, dass es gerade irgendeine parallele Erde erwischt hat. Kann auch sein dass ich da eine explizite Begründung vergessen habe warum es die Erde war, aber so wie das Multiversum dort erklärt wird, würde das an der reinen Möglichkeit eines Zufalls nichts ändern.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 11.03.13, 11:09
So, wie ich das verstanden habe, war der Römerplanet eher als Scherz gedacht, um den Kampf um Einschaltquoten (in dem TOS arge Probleme hatte) mit den römischen Gladiatorenkämpfen gleichzusetzen.
Das wäre natürlich wirklich ein lustiger, ironischer Umgang mit der schwierigen Lage, in der sich die Serie befand :D

Das mit den Yangs und den Kohms hatte aber fast die Moral "Wenn wir unsere amerikanischen Werte vergessen, dann werden wir von den barbarischen Chinesen überrannt und die Kultur geht unter".
Echt? Also wenn ich die Folge richtig in Erinnerung habe, war die Konstellation doch eher so, dass die Yangs ja zunächst wie die Aggressoren auftraten, weil sie die Siedlung der Kohms zu überrennen drohten.

"Brot und Spiele" hat eine ganze Reihe zusätzlicher Sachen dabei, die die Folge deutlich besser machen und in Teil-Aspekten auch wesentlich interessanter.

* zum einen: Die Folge hat Humor (besonders zwischen Spock, Kirk und McCoy)
* bis hin zur Satire, wenn zB "Commercials" parodiert werden (Der neuge Wagen "Jupiter 8") oder man zB McCoy drauf hinweist er solle mal etwas flotter Kämpfen, weil die Einschaltquoten sinken
Joah, Humor hatten ja die meisten TOS-Folgen, wobei ich mich hier ab und an frage, welchen Anteil die deutsche Synchronisation hatte. Als sich Lieutenant Carolyn Palamas in "Der Tempel des Apoll" pathetisch an Apoll wendet, hört man Kirk sozusagen aus dem Off flapsig sowas wie "Jetzt dreht sie vollkommen durch" sagen. Bei dem Kommentar kamen mir eben so ein paar Zweifel.
Die satirischen Elemente von "Brot und Spiele" sind nicht ohne Reiz, gerade die von Dir angesprochene Werbung.

* der Flottencaptain hier ist nicht der "Macher"... sondern wurde von dem römischen Consul "besiegt". Er steht in der 2. Reihe... und hat dann sogar seine Crew ausgeliefert...bevor er sich in das System integrierte
Das rückt die Bevölkerung vielleicht mehr in den Mittelpunkt und mag auch den wahrscheinlicheren Strukturen in einem gefestigten Machtgefüge eher Rechnung tragen, bei denen es ein Neuankömmling manchmal schwer hat. Ich finde aber beide Varianten spannend. Aber als Bruch mit den hehren Vorgaben der Obersten Direktive ist die Herangehensweise von "DJdrV" irgendwie eindrücklicher, als wenn man am Ende bei "BuS" und "PoF" konstatieren kann, dass der Mann von Außen dann am Ende doch nicht der eigentliche Böse war, sondern jemand vor Ort das System sozusagen schlimmer angewendet hat.

* es gibt eine planetare Untergrundorganisation die "Sonnenanbeter" die mit den frühen Christen gleichgesetzt werden... die Analogie wird zwar auch herausgestrichen, bleibt in ihrem Ausgang aber offen... und wird auch nicht mit dem Holzhammer umgesetzt sondern mit viel mehr Liebe zum Detail (Kirk trifft diese Leute ja zB in ihrem Schlupfwinkel)
Hmm, also ich für meinen Teil fand die Parallelenbildung bei "Brot und Spiele" viel aufdringlicher als bei "DJdrV", weil bei jener Folge einfach der doch sehr offensive Kostümanteil keine Zweifel aufkommen ließ, in welchen Verhältnissen die Protagonisten agieren. Das Gefühl, dass die Gesellschaft da vermittelt, ändert an diesem Eindruck für mich auch nichts, denn Elemente der römischen Kultur werden da meiner Erinnerung nach eher mit dem Holzhammer eingesetzt; etwas anders über Weite Teile von "DJdrV", denn ansonsten wäre ich von den Namen selbst und den Phänotypen (bei den "Römer" gab es aber auch keine Schwarze oder Asiaten, oder?) abgesehen da nicht darauf gekommen, dass die Kohms und Yangs für Osten und Westen im Gegensatzpaar Kommunismus und Kapitalismus stehen.

Wenn ich mir eine TOS-Folge anschauen will, würde ich wahrscheinlich weder zu "BuS" noch zu "DJdrV" greifen ;)

Generell ist das Ende der zweiten Staffel von TOS... sehr Wiederholungslastig;
Ja, da fällt einem dann auch wirklich auf, wie sehr sich die Produktion (halt aus finanziell verständlichen Gründen) aus dem Fundus bediente... Mal Klamotten und Sets aus Gansterfilmproduktionen, mal Kulissen für Filme über die Antike oder Western und Ausflüge in die Gegenwart der Produktion gab es ja auch... (:()

Wobei ich hier den Machern schon soviel Spielraum zugesteh... soll man das halt mit der Macht des Schicksals begründen oder was auch immer... Aber irgendwo muss man halt aufpassen das es nicht von einem erstaunten Schmunzeln ins Lächerliche kippt... und das ist bei zu eindeutigen Parallelen wie einer US Flagge dann schon der Fall... für mich zumindest.
Schicksal? Oha! ;) :D
Na gut, ich glaube, wir sind uns einig, dass der Schluss von "DJdrV" mit der amerikanischen Flagge und Verfassung deutlich zu viel des "Guten" war und da wird wahrscheinlich auch niemand (außerhalb der USA ;)) eine grundsätzlich andere Meinung vertreten. Aber was andere Parallelen anbelangt - das alte Rom, Kohms und Yangs - kann man sich dann natürlich auch auf das Schicksal berufen, das dann nicht nur wollte, dass es trotz großerer gesellschaftlicher Unterschiede im "nomalen" wie im Spiegel-Universum über die Jahrhunderterte Archers, Kirks und Siskos gibt, sondern auch, dass auf unterschiedlichen Planeten frappierend ähnliche historische Phasen durchlaufen werden (;) :) )
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: SSJKamui am 11.03.13, 12:00
So, wie ich das verstanden habe, war der Römerplanet eher als Scherz gedacht, um den Kampf um Einschaltquoten (in dem TOS arge Probleme hatte) mit den römischen Gladiatorenkämpfen gleichzusetzen.
Das wäre natürlich wirklich ein lustiger, ironischer Umgang mit der schwierigen Lage, in der sich die Serie befand :D

Ich meine mich erinnern zu können, das stand mal so im deutschen offiziellen Star Trek Magazin.

Und das hatte ich zum Thema auf Memory Alpha gefunden:

"The episode parodies the television industry in several ways. Fake applause and catcalls are used to simulate a studio audience, and the race for high television ratings is lampooned several times. The TV station manager threatens the now-pacifist runaway slave that he had better fight convincingly: "You bring this network's ratings down, Flavius, and we'll do a special on you!" Later, the Proconsul sneers at Kirk about the captain's impending death, to be televised from the arena, by telling Kirk that "You're centuries beyond anything as crude as... television." Kirk replies, "I've heard it was... similar," an oblique reference to the series' own ratings difficulties. Comic relief is in the scene where McCoy and Spock heckle each other on the TV Stage during the gladiatorial duels. "
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 11.03.13, 13:42
Ah!
Danke für die Informationen :)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 11.03.13, 21:16
Zitat
Echt? Also wenn ich die Folge richtig in Erinnerung habe, war die Konstellation doch eher so, dass die Yangs ja zunächst wie die Aggressoren auftraten, weil sie die Siedlung der Kohms zu überrennen drohten.

Fast... zumindest werden die Yangs zu beginn als verrohte Wilde dargestellt. Ganz korrekt ist es so: Die Yangs haben den Biologischen Weltkrieg gegen die Khoms verloren und wurden von den Khoms aus ihren eigenen Städten in die Wildniss und Berge vertrieben... die sie gerne zurückerobern wollen. Deswegen greifen sie die (eigentlich besetzten) Siedlungen an. Die Moral ist also genau genommen: Solange man an den universellen aber insbesondere eben amerikanischen Werten (Verfassung, Flagge etc.) festhält, ist man noch nicht besiegt und kann wieder "gross" werden.


Zitat
Joah, Humor hatten ja die meisten TOS-Folgen, wobei ich mich hier ab und an frage, welchen Anteil die deutsche Synchronisation hatte.

Ja, die Synchro hat oft einiges draufgelegt... aber gerade in Omega Glory fehlt nicht nur der Wortwitz, sondern insbesondere auch... die Szenen dazu. In "BuS" gibt es diese Szenen... in der Folge und auch den humorigen Schluss (als Kirk Spock mit dem Teufel vergleicht und McCoy und Kirk ihn daraufhin necken)... solche Szenen fehlen in Omega Glory völlig.



Zitat
Aber als Bruch mit den hehren Vorgaben der Obersten Direktive ist die Herangehensweise von "DJdrV" irgendwie eindrücklicher, als wenn man am Ende bei "BuS" und "PoF" konstatieren kann, dass der Mann von Außen dann am Ende doch nicht der eigentliche Böse war, sondern jemand vor Ort das System sozusagen schlimmer angewendet hat.

Man könnte das auch als Schwäche bezeichnen... Gerade die Eingriffe die Captain Tracy vornimmt werden kaum thematisiert. Es wird erwähnt das er die Angriffe der Yangs auf das Dorf mehrfach mit Einsatz seines Phaser abgewehrt hat. Was man sogar noch als Notwehr auslegen könnte... wie genau Tracy eingegriffen hat und was daran so schlimm ist, bleibt... seltsam diffus. Auch welche Rolle und Stellung Tracy einnimmt... er kann einigen Khoms Befehle erteilen... aber mehr wird auch nicht gezeigt. Also sein Wirken bleibt schwer greifbar und ist erkennbar nicht er Aufhänger der Folge.




Zitat
Hmm, also ich für meinen Teil fand die Parallelenbildung bei "Brot und Spiele" viel aufdringlicher als bei "DJdrV", weil bei jener Folge einfach der doch sehr offensive Kostümanteil keine Zweifel aufkommen ließ, in welchen Verhältnissen die Protagonisten agieren. Das Gefühl, dass die Gesellschaft da vermittelt, ändert an diesem Eindruck für mich auch nichts, denn Elemente der römischen Kultur werden da meiner Erinnerung nach eher mit dem Holzhammer eingesetzt; etwas anders über Weite Teile von "DJdrV", denn ansonsten wäre ich von den Namen selbst und den Phänotypen (bei den "Römer" gab es aber auch keine Schwarze oder Asiaten, oder?) abgesehen da nicht darauf gekommen, dass die Kohms und Yangs für Osten und Westen im Gegensatzpaar Kommunismus und Kapitalismus stehen.


Ich teile Deine Beobachtung... aber gerade das BuS die Kulissen so vordergründig einsetzt und mit ihnen spielt, zeigt das die Folge sich nicht so ernst nimmt... sie hat auch eher eine lockere Grund-Prämisse: "Was wäre wenn das römische Reich nie untergegangen wäre?"... Bei DJdrV steht die ideologische Analogie als Idee hinter dem Drehbuch; "Amerikanische Werte sind gut, amerikanische Werte sind universell"... die Kostümierung ist da Nebensache, da hast Du schon recht. Aber gerade weil DJdrV eben auf einer verfehlten idologischen Grundprämisse fusst... ist die Folge für mich schwerer verdaulich als ein satirisches Gedankenspiel zu den Römern.

Bei den Römern gabs andere Hautfarben - nachdem sich die Römer so ziemlich alles bis in den heutigen Iran angeeignet hatten... und es war sogar möglich römischer Staatsbürger samt Rechten zu werden (bekanntestes Beispiel dürfte wohl Paulus sein, der römischer Staatsbürger war). Nichtsdestotrotz waren die Römer auch fremdenfeindlich... keine Frage. Aber in der Star Trek Folge stösst das schon recht bitter auf... zum einen nehmen die Yangs die Rolle der Indianer ein... edle Wilde (die sie in der Realität ausgerottet haben)... zum anderen werden sie wirklich als rassisch sehr "rein" dargestellt... Gross, Muskulös, Blond... das hinterlässt schon einen sehr fahlen Beigeschmack und fällt beim sehen auf.
Vielleicht solltest Du Dir die Folge mal ansehen, falls sie irgendwo aufzutreiben ist... also meiner Ansicht nnach bleibt schon ein gewisses Unbehagen zurück. Und insbesondere von der Toleranz mit der Star Trek oft verbunden wird, hat diese Roddenberry Folge.... wirklich nichts mehr.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 14.03.13, 20:47
Die Yangs haben den Biologischen Weltkrieg gegen die Khoms verloren und wurden von den Khoms aus ihren eigenen Städten in die Wildniss und Berge vertrieben... die sie gerne zurückerobern wollen. Deswegen greifen sie die (eigentlich besetzten) Siedlungen an. Die Moral ist also genau genommen: Solange man an den universellen aber insbesondere eben amerikanischen Werten (Verfassung, Flagge etc.) festhält, ist man noch nicht besiegt und kann wieder "gross" werden.
Na ja, also zunächst: Wie große Gewinner sahen die Khoms ja auch nicht aus. Der Krieg hat also beiden Seiten so stark zugesetzt, dass die Städte wohl nicht aus der Zeit vor oder während der (frühen) Phase des Krieges stammt. Und dann weiß man ja nicht, ob diese wenig modern wirkende Ansiedlung von den Yangs oder von den Khoms errichtet wurde.
Mal sehen, was dazu gesagt wurde; vielleicht schaue ich mir "DJdrV" am Wochenende mal an.

Die Moral aber ist doch nicht nur, dass man noch nicht besiegt ist, wenn man sich nur an die amerikanischen Werte hält. Die Moral könnte oder dürfte viel eher lauten, dass man ein friedliches Zusammenleben gestalten kann, wenn man sich an die Werte hält - und jetzt kommts: Kirk sagt doch praktisch wörtlich, dass sie, die Werte, nichts bedeuten, wenn sie nicht für alle - für die Yangs und die Khoms - gelten. Das verwischt das Bild von den guten Yangs und den bösen Khoms doch gewaltig. Klar, patriotisch bleibt das schon auch irgendwie, gerade durch die Verknüpfung mit der Verfassung und den Flagge - ein typisches ST-Motiv ist das Prinzip aber dennoch.

In "BuS" gibt es diese Szenen... in der Folge und auch den humorigen Schluss (als Kirk Spock mit dem Teufel vergleicht und McCoy und Kirk ihn daraufhin necken)... solche Szenen fehlen in Omega Glory völlig.
Auch in den "Gefängnisszenen"?
Also das kann dann wirklich nur bedeuten, dass die Macher etwas sehr ernsthaftes auf die Beine stellen wollten (oder, dass Roddenberry keine lustigen Stories schreiben konnte ;) ;)).

Gerade die Eingriffe die Captain Tracy vornimmt werden kaum thematisiert. Es wird erwähnt das er die Angriffe der Yangs auf das Dorf mehrfach mit Einsatz seines Phaser abgewehrt hat. Was man sogar noch als Notwehr auslegen könnte... wie genau Tracy eingegriffen hat und was daran so schlimm ist, bleibt... seltsam diffus. Auch welche Rolle und Stellung Tracy einnimmt... er kann einigen Khoms Befehle erteilen... aber mehr wird auch nicht gezeigt. Also sein Wirken bleibt schwer greifbar und ist erkennbar nicht er Aufhänger der Folge.
Es ist schon irgendwie schade, dass Tracy nicht nur nicht richtig beleuchtet, sondern, wie weiter oben schon erwähnt, ziemlich irre dargestellt wurde ;) Inspirierend finde ich das Grundprinzip aber dennoch. Wenn man möchte, könnte man sich damit richtig austoben was Aspekte der Moral, Spannung / Dramaturgie und auch Action anbelangt. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da Geschichten entstehen könnten, die bei etwas Anstrengung aus dem "DJdrV"-Prinzip schon was ansprechenderes als bei der Folge selbst wären.

Ich teile Deine Beobachtung... aber gerade das BuS die Kulissen so vordergründig einsetzt und mit ihnen spielt, zeigt das die Folge sich nicht so ernst nimmt... sie hat auch eher eine lockere Grund-Prämisse: "Was wäre wenn das römische Reich nie untergegangen wäre?"... Bei DJdrV steht die ideologische Analogie als Idee hinter dem Drehbuch; "Amerikanische Werte sind gut, amerikanische Werte sind universell"... die Kostümierung ist da Nebensache, da hast Du schon recht. Aber gerade weil DJdrV eben auf einer verfehlten idologischen Grundprämisse fusst... ist die Folge für mich schwerer verdaulich als ein satirisches Gedankenspiel zu den Römern.
Hmm, aber wenn ich ehrlich bin... Die Frage "Was wäre wenn?" war mMn in dem Sinne wirklich eine lockere Prämisse, als dass sie nicht so tiefgründig bearbeitet wurde, um bei mir den Wunsch aufkommen zu lassen, "BuS" bald mal wieder anzuschauen. (Groß andere Ergebnisse zeitigte "BuS" ja auch nicht, denn die 'Antwort' auf die Frage "Was wäre wenn?" war ja bei Lichte betrachtet auch nicht viel anderes als: alles wie gewohnt, nur mit römischen "Zutaten" in puncto Kleidung oder Sport - so reizvoll ist das auch nicht; spannender wäre da noch gewesen, wie - keine Ahnung, beispielsweise - sich römische Vorstellungswelten (der Polytheismus etwa) mit den technologischen Revolutionen vertrugen). Klar, vielleicht darf man von TOS nicht zu viel erwarten. Aber gerade auch das verleitet mich zur Aussage, dass das nicht direkt bedeutet, dass sich die Folge nicht so ernst nimmt, denn wenn man böswillig wäre, könnte man diese Schlussfolgerung der zur Satire eingesetzten, nun, "Plakativität" der Kulissen und Themen auf praktisch jede zweite TOS-Folge (wenn nicht noch mehr ;)) anwenden.

Bei den Römern gabs andere Hautfarben - nachdem sich die Römer so ziemlich alles bis in den heutigen Iran angeeignet hatten... und es war sogar möglich römischer Staatsbürger samt Rechten zu werden (bekanntestes Beispiel dürfte wohl Paulus sein, der römischer Staatsbürger war). Nichtsdestotrotz waren die Römer auch fremdenfeindlich... keine Frage. Aber in der Star Trek Folge stösst das schon recht bitter auf... zum einen nehmen die Yangs die Rolle der Indianer ein... edle Wilde (die sie in der Realität ausgerottet haben)... zum anderen werden sie wirklich als rassisch sehr "rein" dargestellt... Gross, Muskulös, Blond... das hinterlässt schon einen sehr fahlen Beigeschmack und fällt beim sehen auf.
Ich meinte nicht unsere realen Römer der Antike, sondern die Pseudo-Römer in der TOS-Folge; deswegen auch die Anführungszeichen.
In "BuS" meine ich, dass es bei den "Römern" auch keine dunkelhäutigen Personen gab, wenngleich auch nicht alle blond waren.
Das eine bedeutet natürlich nicht, dass die andere, größere Überzeichnung bei "DJdrV" deswegen besser würde. Denn auch wenn man sich in das Argument flüchten könnte, diese Darstellung bei "DJdrV" wolle überzeichnen, damit die Aufhebung der Trennung Yangs/Kohms umso pointierter wirkt, empfinde ich diesen fahlen Beigeschmack, wie Du es beschrieben hast, auch.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 15.03.13, 07:24
Zitat
...  - und jetzt kommts: Kirk sagt doch praktisch wörtlich, dass sie, die Werte, nichts bedeuten, wenn sie nicht für alle - für die Yangs und die Khoms - gelten. Das verwischt das Bild von den guten Yangs und den bösen Khoms doch gewaltig. Klar, patriotisch bleibt das schon auch irgendwie, gerade durch die Verknüpfung mit der Verfassung und den Flagge - ein typisches ST-Motiv ist das Prinzip aber dennoch.

Bist Du da so sicher? Ist das Prinzip der Föderation nicht eher: Jeder darf so leben wie er will und wir lassen ihn in Ruhe?
Ich finde die vermittelte Moral höchst fragwürdig. Das ist (auf reale Bezüge gemünzt) in etwa der Versuch in Afghanistan mit dem Grundgesetzt vorzufahren und zu sagen, "Jungs, das Ding ist gut. Das gilt für uns und auch für Euch und am Besten ihr übernehmt das gleich mal."



Zitat
Auch in den "Gefängnisszenen"?... oder, dass Roddenberry keine lustigen Stories schreiben konnte ;)

Jap, die Gefängnisszenen sind in Omega Glory auch Humorfrei - weil sie dazu dienen den "Yang" Anführer Kirk vorzustellen... sehr handfest. Und mit zweitem könntest Du recht haben... sämtliche Folgen die mir eben zu Rodenberry einfallen (The Cage, No man has gone before, Savage Curtain, Man Trap) sind alle recht humorfrei... :/



Zitat
Es ist schon irgendwie schade, dass Tracy nicht nur nicht richtig beleuchtet, sondern, wie weiter oben schon erwähnt, ziemlich irre dargestellt wurde ;) Inspirierend finde ich das Grundprinzip aber dennoch. Wenn man möchte, könnte man sich damit richtig austoben was Aspekte der Moral, Spannung / Dramaturgie und auch Action anbelangt. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da Geschichten entstehen könnten, die bei etwas Anstrengung aus dem "DJdrV"-Prinzip schon was ansprechenderes als bei der Folge selbst wären.

Ich könnte Dich ja kitzeln... schliesslich hast Du einen Starfleet Captain an der satyrischen Hand... der kann ja mal nachgucken was die Yangs und Koms so treiben. :P
 

Zitat
Klar, vielleicht darf man von TOS nicht zu viel erwarten. Aber gerade auch das verleitet mich zur Aussage, dass das nicht direkt bedeutet, dass sich die Folge nicht so ernst nimmt, denn wenn man böswillig wäre, könnte man diese Schlussfolgerung der zur Satire eingesetzten, nun, "Plakativität" der Kulissen und Themen auf praktisch jede zweite TOS-Folge (wenn nicht noch mehr ;)) anwenden.

Das würde ich gar nicht abstreiten... das sind die 60er... das funktionierte TV eben noch so das die Moral mit der Keule serviert wurde. War nur die Frage wie gross die ausfiel... Dennoch fallen eben BuS und JdRV deutlich auseinander. Am Ende von BuS ist alles offen und Kirk, Spock und McCoy diskutieren drüber wie sich der Planet entwickeln wird... während in JdRV vermittelt wird, dass nun, da die US-Werte in Umlauf sind, sich alles... positiv gestaltet. BuS serviert also eine Möglichkeit, JdRV eine Art Zwangsläufigkeit.

Aber ich glaube wir müssen uns langsam ne andere Folge zum diskutieren suchen... sonst schmeisst man uns raus. XD
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 15.03.13, 12:08
Warum ist das ein grund euch rauszuschmeißen.


Klar ist das ne kontroverse Folge, aber ihr diskutiert ja sehr zivilisiert.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 18.03.13, 14:07
Zitat
...  - und jetzt kommts: Kirk sagt doch praktisch wörtlich, dass sie, die Werte, nichts bedeuten, wenn sie nicht für alle - für die Yangs und die Khoms - gelten. Das verwischt das Bild von den guten Yangs und den bösen Khoms doch gewaltig. Klar, patriotisch bleibt das schon auch irgendwie, gerade durch die Verknüpfung mit der Verfassung und den Flagge - ein typisches ST-Motiv ist das Prinzip aber dennoch.

Bist Du da so sicher? Ist das Prinzip der Föderation nicht eher: Jeder darf so leben wie er will und wir lassen ihn in Ruhe?
Ich finde die vermittelte Moral höchst fragwürdig. Das ist (auf reale Bezüge gemünzt) in etwa der Versuch in Afghanistan mit dem Grundgesetzt vorzufahren und zu sagen, "Jungs, das Ding ist gut. Das gilt für uns und auch für Euch und am Besten ihr übernehmt das gleich mal."
Du hast natürlich recht, aber in TOS wurde die Maxime, sich nicht einzumischen, ja doch recht häufig ignoriert.
Außerdem: Wie auch immer die amerikanische Verfassung auf diesen Planeten gekommen sein sollte, Kirk hat sie nicht mitgebracht und nach dem Status zu urteilen, den die Indigenen ihr geben, Tracy auch nicht. Das muss doch bedeuten, dass die Basis ein Regelwerk ist, das aus der Welt der Yangs (und damit auch der Khoms) stammt. Kirk hilft nur bei der Auslegung dieser Gesetze der Indigenen, die dann Frieden bringt, wenn man sie auch auf die Feinde anwendet. Es wird also nicht ein neues System installiert.
So gesehen wurde in "DJdrV" gar nicht so groß eingegriffen, weniger jedenfalls als in anderen Fällen bei TOS.

Zitat
Es ist schon irgendwie schade, dass Tracy nicht nur nicht richtig beleuchtet, sondern, wie weiter oben schon erwähnt, ziemlich irre dargestellt wurde ;) Inspirierend finde ich das Grundprinzip aber dennoch. Wenn man möchte, könnte man sich damit richtig austoben was Aspekte der Moral, Spannung / Dramaturgie und auch Action anbelangt. Ich könnte mir jedenfalls vorstellen, dass da Geschichten entstehen könnten, die bei etwas Anstrengung aus dem "DJdrV"-Prinzip schon was ansprechenderes als bei der Folge selbst wären.

Ich könnte Dich ja kitzeln... schliesslich hast Du einen Starfleet Captain an der satyrischen Hand... der kann ja mal nachgucken was die Yangs und Koms so treiben. :P
:thumbup Nun, Ligeti oder Guttapercha für eine Reise zu den Yangs und den Khoms zu gewinnen, wird wohl nicht so leicht. Bin ich ehrlich, fand ich die Parallelenbildung ja nun auch ein wenig zu hanebüchen, als dass ich micht gerne auf diese Folge beziehen würde ;) Aber das Konzept ist ja so spannend, dass man es anders verarbeiten könnte. Im Moment habe ich eine Mischung aus "Metamorphosis", "Powerplay" oder besser noch "The Royale" und eben "Omega Glory" oder "Bread and Circuses" im Sinn ;) Das ist aber noch ein wenig zu wild, als dass der Plot schon wirklich feststünde ;)

Zitat
Klar, vielleicht darf man von TOS nicht zu viel erwarten. Aber gerade auch das verleitet mich zur Aussage, dass das nicht direkt bedeutet, dass sich die Folge nicht so ernst nimmt, denn wenn man böswillig wäre, könnte man diese Schlussfolgerung der zur Satire eingesetzten, nun, "Plakativität" der Kulissen und Themen auf praktisch jede zweite TOS-Folge (wenn nicht noch mehr ;)) anwenden.

Das würde ich gar nicht abstreiten... das sind die 60er... das funktionierte TV eben noch so das die Moral mit der Keule serviert wurde. War nur die Frage wie gross die ausfiel... Dennoch fallen eben BuS und JdRV deutlich auseinander. Am Ende von BuS ist alles offen und Kirk, Spock und McCoy diskutieren drüber wie sich der Planet entwickeln wird... während in JdRV vermittelt wird, dass nun, da die US-Werte in Umlauf sind, sich alles... positiv gestaltet. BuS serviert also eine Möglichkeit, JdRV eine Art Zwangsläufigkeit.
Einerseits ist dieser Abschluss schon eine Schwäche; ich bin ja jemand, der am Ende einer Geschichte auch lieber ein paar neue Fragen als feste Antworten bekommt.
Andererseits gefällt mir an ST auch die positive Sicht auf die Dinge, die heutigen Serien oft abgeht; deswegen fand ich es hin und wieder gar nicht so verkehrt, wenn die Utopie oder einfach nur Frieden und Harmonie am Ende einer Folge als der wahrscheinlichste Ausgang einer Konfliktlage übrig bleibt. Versuche ich das mal von der schlichten amerikanischen Propaganda zu lösen, ist das Ergebnis der Folge "DJdrV" schon okay.

Aber ich glaube wir müssen uns langsam ne andere Folge zum diskutieren suchen... sonst schmeisst man uns raus. XD
Mal sehen, welche andere Folge soviel Stoff hergibt ;) Aber ich glaube auch, dass wir mit unserer Diskussion nicht zu sehr nerven. Vorsichtig sollten wir dennoch sein, sonst werden am Ende doch noch auf Omega IV ausgesetzt ;) :D
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 05.04.13, 17:34
Bei mir läuft im "Hintergrund" gerade die TOS-Folge "Gefährliche Planeten-Girls" (nebenbei bemerkt ein recht lustiger deutscher Titel ;)).
Kirk und paar seiner Leute untersuchen einen mysteriösen Planeten, gefährliche Planeten-Girls versuchen sie und auch die "Enterprise" davon abzuhalten.

Spock blieb diesmal an Bord und was mir auffällt ist, wie exzessiv hier seine logisch-emotionslose Herangehensweise auf Kollision mit der der anderen Crewmitglieder ausgerichtet ist. Das führt meiner Wahrnehmung nach zu einem merkwürdigen Effekt: Sind seine Verbesserungen (à la "Genau genommen in 2,33 Stunden") u.ä. an sich ja meistens Teil des Serienhumors, werden sie hier so häufig eingesetzt, dass es beinahe unangenehm wird. Zwischen Scotty und Spock und auch zwischen dem Vertreter von McCoy und Spock kommt es dabei zu Dialogen, die wirklich aggressiv wirken, zumindest aber unfreundlich. Erstaunlicher Weise scheint dabei dann besonders Spock den Part zu haben, anzustacheln, was dann schon wieder nicht mehr zu seiner angeblichen Distanz zu Gefühlen passt.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 17.01.14, 20:00
ja da ich derzeit einen TOS rerun mache, mal hier als kleine Diskussionsgrundlage.

Episode hier "Wie schnell die Zeit vergeht."

Kurzinhalt: Nach dem Besuch auf den Planeten Gamma Hydra 4 altern alle Außenteammitglieder (Kirk, Spock McCoy, Scotty und eine weibliche Lt.) sehr schnell. Nur Chekov, der ebenfalls dabei war nicht.

Die Folge hat für mich schon einen gewissen "ehhh" Geschmack. Halt eben auch der tatsache geschuldet, dass über das Älterwerden meines Erachtens realtiv viele unpassende Witze gemacht werden. Anstatt eben nur zu zeigen, dass eben mit zunehmenden auch eine gewisse körperliche einschränung folgt wird gerade bei Kirk voll auf die Senilitätsschiene gegriffen.

Auch wird sein gerechnetes Alter von mitte ende 60 als Grund herangezogen ihm das Kommando abzuerkennen.

Und dann die drei typischen TOS Gäste:

- Das Redshirt das irgendwann stirbt, um zu zeigen wie ernst die Situation. Man musste glaube ich echt mal zählen iweviel Leute Kirk in TOS verliebt. Bei aber durchschnittlich zwei profolge (grobe Schätzung) sind das auch 160 Mann.
- Der Externe mit Kommandogewalt, der aber keine Ahnung hat. (wobei Stoker noch einer mit einsicht ist. Nicht so woe Knilchaus der Halileo sieben Folge)
- Die (Ex) Flamme von Kirk.

Und dann Pawel Chekov. ich hatte wirklich den Eindruck das Chekov oft auch schon in der serie einen gewissen "comic relief Faktor" hat. wenn auch auf einen höheren Humor Niveau als in den letzten beiden Filmen.

Hier ist es seine Meckerei über die ständigen Untersuchungen, was ihn wie ein "ich ahbe angst vor Nadeln" hypochonder rüberkommen lässt.

Fazit:
Ich gebe der folge wohlwollend 6 von 10 Punkten.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 17.01.14, 20:21
Cool, wieder eine TOS-Diskussion! Danke fürs Initiieren, Alex :)  :bounce

Ja... "Wie schnell die Zeit vergeht"!

So wie ich die Folge in Erinnerung habe, kann das schon wirklich stimmen mit den unangemessenen Witzen. Man kann natürlich sagen, dass das - die Sache solange es geht mit Humor zu nehmen - die Methode war, um mit der Krise zurande zu kommen.
Aber an viele Details erinnere ich mich nicht, merke ich da gerade. Kirks Ex-Flamme und der Externe waren mir nicht mehr präsent.

Chekov... Man soll ihn ja in die Serie genommen haben, weil es keine Russen in ST gegeben hatte; es ist natürlich schon ein wenig schade, dass man aus amerikanischer Sicht diese Lücke dann durch eine comic relief-Figur gefüllt hat.

Unschlüssig bin ich mir auch, was ich von den "Effekten" halten sollte: Waren die Alterungsmasken alles in allem ganz ordentlich? Shatner und Kelley haben woweit ich weiß ihre Sache insofern nicht schlecht gemacht, als dass sie ihre typische Gestik ein wenig überzeichnet haben.

Woran ich aber schon auch denken muss, wenn ich mich an die Folge zurückentsinne:
Der Tod der "jungen" Frau - das war relativ brutal, weil sie sehr unter ihrem Ende litt (im Gegensatz zu vielen Redshirts, bei denen eben noch alles super war, die dann halt binnen einer Sekunde weg waren).
Und dann war da noch die Szene, wo Kirk den Planetennamen andauernd falsch benennt. Das emfpand ich schon als dramaturgisch eindrucksvoll.

Natürlich kann man darüber streiten, ob die Darstellung des Alters politisch korrekt war. Das bezieht sich wohl auch auf die Altersangaben, die dann vielleicht schnell einmal so taten, als sei ein Mensch in den Sechzigern zu nichts mehr in der Lage gewesen wäre. Aber in der Folge ging es halt auch um die rapide Alterung, und dann lebt der Spannungsbogen eben schon davon, dass bei den entsprechenden Crewmen die körperlichen und geistigen Fähigkeiten drastisch abnehmen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 17.01.14, 20:54
Ich habe die Folge auch ewig nicht gesehen und mache meist einen Bogen um sie, warum ist mir nicht wirklich so klar... vermutlich weil es nicht so viel Spass macht die "Helden" beim beschleunigten Altern anzusehen. Der Spassfaktor hält sich da irgendwie in Grenzen... Das gesamte Dramaturgische Konzept wirkt heute etwas übeholt, glaube ich.


Zitat
Chekov... Man soll ihn ja in die Serie genommen haben, weil es keine Russen in ST gegeben hatte; es ist natürlich schon ein wenig schade, dass man aus amerikanischer Sicht diese Lücke dann durch eine comic relief-Figur gefüllt hat.

Chekov wurde in die Serie geschrieben als.... Anlaufstelle für junges weibliches Publikum. Er ist auf der Höhepunkt der Popularität einiger früher Boybands (hier ganz explizit "The Monkeys") vom Studio durchgesetzt worden - was seine Rolle von vornherein stark beeinträchtigt hat... Deswegen musste er auch die erste Zeit wo er dabei war mit einer geradezu wahnsinnigen Ruffro Frisur rumlaufen.

Die Alterungseffekte wirken... passabel. Verwunderlich ist, dass während McCoy und Kirk rapide Vergreisen Spock bis zuletzt recht gut wegkommt... und nur leicht angraut.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 17.01.14, 20:58
@max
Die alterungsmasken waren zum Teil gelungen IMO.

Gerade in der Phase wo man sieht das es losgeht waren die durch die Bank weg sehr gut geraten. der richtige schockmoment in den Punkt war für scotty auftauchen in der Krankenstation, wo man quasi das grau das ihn dann ab TWOK auch IMO so gut gestanden hat vorwegnimmt. Und wo zumindest mir erst so richtig deutlich wurde: "Scotty ist nach Spock der älteste Führungsoffizier. " Und von den darstellern war Doohan glaube ich sogar der älteste gewesen.

Wo es dann etwas voranschreitet wurde es gearde bei Kirk doof, weil er dann dieses Streifenmuster bekam das Data in "Gestern heute morgen" hatte, womit er aussah wie ein Zebra.

Am ende fand ich dann die Perücken bei Pille und scotty in der "Amtsenthebuung" etwas too much mit diesen sehr hellen Haaren, was IMO nicht ganz gepasst hatte. Mein Großvater hatte mit ende 80 mehr so graues Haar, das hätte beiden besser gestanden.

Am besten fand ich aber spock, wobei es die macher bei ihm einfach hatten. leicht graumeliert und ein paar Falten und Krähenfüße.

bezüglich Chekov war das meckern auf hohen Niveau.

@leela
wenn man einen Durchlauf macht wird nix ausgelassen. selbst "Spocks Gehirn" nicht. ;)

Das spock nicht ganz so schnell altert wird anscheinend mit seiner Vulkanierherkunft erklärt. am ende, als die anderen schon wider normal aussehen und McCoy mit der extra starken Spritze kommt, sieht er schon sehr alt aus.

aber im Vergleich zum alten spock in den Filmen ist er schon noch sehr frisch, das stimmt.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 18.01.14, 11:49
Ich habe die Folge auch ewig nicht gesehen und mache meist einen Bogen um sie, warum ist mir nicht wirklich so klar... vermutlich weil es nicht so viel Spass macht die "Helden" beim beschleunigten Altern anzusehen. Der Spassfaktor hält sich da irgendwie in Grenzen... Das gesamte Dramaturgische Konzept wirkt heute etwas übeholt, glaube ich.
Wobei das Thema jetzt gerade mit Blick auf die demographische Entwicklung in manchen Teilen der Welt durchaus brisant wäre ;) :D
Es stimmt schon: Der Unterhaltungsfaktor ist da nicht sooooo groß und wirklich bedeutende Fragen werden wohl auch nicht angerissen. Vielleicht könnte man noch sagen, dass die Folge ihre Kraft aus dem Mitgefühl ziehen könnte, dass man mit den Alternden hat? Weiß nicht.
Das Gros der dramaturgischen Konzepte aus TOS dürfte leider heute etwas überholt wirken, fürchte ich.

Chekov wurde in die Serie geschrieben als.... Anlaufstelle für junges weibliches Publikum. Er ist auf der Höhepunkt der Popularität einiger früher Boybands (hier ganz explizit "The Monkeys") vom Studio durchgesetzt worden - was seine Rolle von vornherein stark beeinträchtigt hat... Deswegen musste er auch die erste Zeit wo er dabei war mit einer geradezu wahnsinnigen Ruffro Frisur rumlaufen.
Ohne Koenig jetzt zunahe treten zu wollen, aber mit seinem Auftreten und seiner Statur war er dann doch wohl schon, hmm, sehr "Boy" und ich weiß nicht inwieweit ST damals eine Strategie fuhr, um das Zielpublikum der Boybands einzufangen.
Na gut, aber ich muss zugeben, dass ich mich natürlich nur - wie soll ich es ausdrücken? - relativ beschränkt in die Mentalität der Sechziger einfühlen kann ;)
Sogesehen wäre es dann doch ein Zeichen der Völkerverständigung, wenn die Macher einen Russen zur Identifikationsfigur für die jungen Leute gemacht haben.

Die Alterungseffekte wirken... passabel. Verwunderlich ist, dass während McCoy und Kirk rapide Vergreisen Spock bis zuletzt recht gut wegkommt... und nur leicht angraut.
Eigentlich ist das doch fast schon einer der nicht eben übermäßig häufigen Fällen, in denen die Macher auf ihren Kanon geachtet haben, denn ich habe das auch so gesehen wie Alex: Wenn Vulkanier per se deutlich älter werden als Menschen, ist es auch nur glaubhaft, dass sie langsamer altern.

@max
Die alterungsmasken waren zum Teil gelungen IMO.

Gerade in der Phase wo man sieht das es losgeht waren die durch die Bank weg sehr gut geraten. der richtige schockmoment in den Punkt war für scotty auftauchen in der Krankenstation, wo man quasi das grau das ihn dann ab TWOK auch IMO so gut gestanden hat vorwegnimmt. Und wo zumindest mir erst so richtig deutlich wurde: "Scotty ist nach Spock der älteste Führungsoffizier. " Und von den darstellern war Doohan glaube ich sogar der älteste gewesen.

Wo es dann etwas voranschreitet wurde es gearde bei Kirk doof, weil er dann dieses Streifenmuster bekam das Data in "Gestern heute morgen" hatte, womit er aussah wie ein Zebra.

Am ende fand ich dann die Perücken bei Pille und scotty in der "Amtsenthebuung" etwas too much mit diesen sehr hellen Haaren, was IMO nicht ganz gepasst hatte. Mein Großvater hatte mit ende 80 mehr so graues Haar, das hätte beiden besser gestanden.

Am besten fand ich aber spock, wobei es die macher bei ihm einfach hatten. leicht graumeliert und ein paar Falten und Krähenfüße.
Danke für die Einschätzungen. Ja, ich muss mir die Folge dann doch mal wieder anschauen, wobei es mir schon auch ein wenig wie Leela geht und ich dann, wenn ich mal eine Folge einlege, dann doch lieber auf eine meiner Favoritinnen zurückgreife ;)

Ein wenig merkwürdig ist es wohl schon, wenn sich Kirks Haare so fein säuberlich einfärben ;)


wenn man einen Durchlauf macht wird nix ausgelassen. selbst "Spocks Gehirn" nicht. ;)
"Spocks Gehirn" ist gar nicht so schlecht. Okay, qualitätvolle Unterhaltung ist dann doch noch was anderes, aber im Rahmen der Geschichte ist das ein oder andere Element dramaturgisch schon einigermaßen ansprechend umgesetzt.
Ich denke da vor allem an zwei Szenen:

(1) Die erste ist die, in der sich die Crew unter Zeitdruck überlegt, auf welchem Planeten man suchen soll. Natürlich dürfte es meiner Erinnerung nach wieder Kirks Einschätzung gewesen sein, die sich als richtig erweist. Entscheiden musste er ja sowieso. Aber ich kann mich nicht wirklich an viele Szenen in TOS erinnern, in der Personen wie Chekov, Sulu und Uhura mal wirklich einen (eigenen) sachlichen Standpunkt darlegen durften.
(2) Der zweite interessante Moment ist natürlich in einem relativ schwachen Teil der Folge eingebettet: nämlich dann, wenn "enhanced" McCoy während der Operation gleichsam aufschaut und feststellt, dass er zu vergessen beginnt. Lässt man sich auf die Konzeption ein, dann ist das schon ein wenig schockiernd. Schlimm ist anschließend nur, wie Spock Pille dann dabei hilft, den Eingriff erfolgreich abzuschließen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 18.01.14, 13:17
Bei spocks gehirn bleibt einen eben meistens der ferngesteuerte Spoick hängen. und der ist schon recht trashig.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 18.01.14, 14:01
Bei spocks gehirn bleibt einen eben meistens der ferngesteuerte Spock hängen. und der ist schon recht trashig.

Stimmt schon - aber das hätte ich gestern fast schon geschrieben; Die Folge hat für mich einen höheren Unterhaltungswert als "Deadly Years"... Und Max Einschätzung über die "guten" Anlagen von Spocks Gehirn kann ich nur ergänzen. Es gibt da ja auch noch diese alte, fast untergegangene Zivilisation die Spocks gehirn eben klaut um... zu überleben. Ein Thema das bis hinein in TNG immer wieder aufgegriffen und variiert wurde. Die Folge hat eben wirklich das Pech das sie am Ende bei der Ausführung die falschen Schwerpunkte setzt.. eben wie den ferngesteuerten Spock und dadurch massiv absackt.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 19.01.14, 11:41
Bei spocks gehirn bleibt einen eben meistens der ferngesteuerte Spoick hängen. und der ist schon recht trashig.
Stimmt. Wobei, wenn ich so drüber nachdenke, muss das eigentlich auch nicht so over the top sein. Nur haben sich die Macher halt auch nicht die Mühe gemacht, die Steuerung einigermaßen vernünftig darzustellen und zusammen mit dem Eindruck, den man bekommen muss - nämlich, dass man ihn nur fernsteuern kann, um mit ihm "einen Kampf zu bestreite" -, schadet das eben der Folge.

Stimmt schon - aber das hätte ich gestern fast schon geschrieben; Die Folge hat für mich einen höheren Unterhaltungswert als "Deadly Years"... Und Max Einschätzung über die "guten" Anlagen von Spocks Gehirn kann ich nur ergänzen. Es gibt da ja auch noch diese alte, fast untergegangene Zivilisation die Spocks gehirn eben klaut um... zu überleben. Ein Thema das bis hinein in TNG immer wieder aufgegriffen und variiert wurde.
Das ist wirklich ein nicht unbeliebtes Motiv! Man kann sich natürlich die Frage stellen, wie man ausgerechnet auf Spock kommt (aber vielleicht war das beim Streifzug durchs All einfach Zufall) und warum ein durchschnittlicheres Hirn nicht auch genügen würde. Aber okay, alles in allem, ist das schon zu verschmerzen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 19.01.14, 15:07
Ich habe gestern den "Fehler" gemacht und, angregt durch Alex (sinngemässen) Spruch man müsse da durch, mal noch die TOS Folgen reviewt die bei mir noch draussen lagen. Problem war, die guten davon hatte ich schon gesehen - deswegen lagen sie eben noch draussen. Und die schlechten waren nun noch übrig.

Daher kam ich in den zweifelhaften Genuss von "Platos Stiefkindern" und "Der Plan der Vianer".  Beides Episoden die ich eigentlich gar nicht leiden kann... und beides Episoden die dicht aufeinander folgen und dabei fast identisch sind.
Beide Folgen sind wirklich sehr ähnlich - sie stellen immer eine Grundprämisse voran.

Zb das Aufgebaute (ungerechte) Utopia dessen Bewohner so träge sind, dass sie zwar Geistige Fähigikeiten von ungeheurer Macht besitzen - aber die kleinste Wunde sie töten kann, da sie keine Krankheiten mehr gewohnt sind und ertragen können. Beim Plan der Vianer ist das Szenario genau umgekehrt, auch wenn es sich langsamer enthüllt - das Sternensystem wir bald in einer Supernova verglühen. Und da nur eine Spezies gerettet werden kann, testet man deren Vertreter auf gute Eigenschaften... während die Enterprise Crew als Versuchsobjekte herhalten muss.

Beides sind keine schlechten Prämissen, beide scheitern aber an derselben Sache: Ein grossteil der Folgen bestehen aus Folterszenen von Kirk, Spock und McCoy die noch dazu in relativ überschaubaren, kleinen Studiokulissen stattfinden, während man sich um die eigentliche Grundprämisse kaum noch Gedanken macht.
 Das macht das ganze nicht nur langweilig weil es sich immer und immer wiederholt, sondern auch relativ uninteressant. Beide Episoden bieten kaum Ansatzpunkte oder Wow-Momente... die meiste Zeit wendet man sich eher peinlich berührt ab. Daran hat auch mein Rewatch nichts geändert... Die Folgen werden bei mir weiterhin auf der roten (kaum geschauten) TOS Liste sitzen bleiben.


Da ich zum Ausgleich noch etwas besseres brauchte bin ich auch noch bei "Computer M5" hängen geblieben... eigentlich der direkte Vorläufer von HAL9000. Die Episode ist zweifellos eine der sehr guten in Star Trek - uns sie bietet einige geniale Dialoge. Im Nachhinein weisst die Folge aber eine interessante Zerissenheit in der Serie auf;
Star Trek gilt ja nicht zu unrecht als recht Technologie- und Fortschrittsgläubig. Das wird in dieser Folge fast komplett negiert. Plötzlich ist die Technik die in der Serie alles ermöglichte.... böse. Die Folge setzt deutlich auf den menschlichen Aspekt. Sogar Spock ist da relativ schnell dabei, was sehr erstaunlich ist. Insgesamt fällt die Folge damit etwas aus dem Start Trek Konzept heraus, dass stillschweigend die Supertechnologien propagiert.

Sogar Kirk, Spock und McCoy stehen am Ende gar nicht mehr wie die Forscher da als die man sie kennt... eher als Mahner und Leute die mit dem aktuellen Status Quo einverstanden sind. Technik ist gut, so wie sie ist. Aber bitte auch nicht weiter. 

Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Tolayon am 19.01.14, 15:18
Nun ja, im Falle eines Erfolgs wäre das Serienkonzept so wie wir es kennen zu Ende gewesen; die Hauptcharaktere oder sonst ein lebendes Besatzungsmitglied hätte keiner mehr gebraucht - es hätten allein M5 und ein Haufen Roboter gereicht, um die Enterprise weiter zu betreiben.

Ähnlich, wenn auch längst nicht so drastisch scheint es da mit den Exocomps zu sein:
Sie können zwar nicht alle lebenden Crewmitglieder ersetzen, aber alle rangniederen Ingenieure arbeitslos machen schon.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 19.01.14, 20:07
Daher kam ich in den zweifelhaften Genuss von "Platos Stiefkindern" und "Der Plan der Vianer".  Beides Episoden die ich eigentlich gar nicht leiden kann... und beides Episoden die dicht aufeinander folgen und dabei fast identisch sind.
Beide Folgen sind wirklich sehr ähnlich - sie stellen immer eine Grundprämisse voran.

Zb das Aufgebaute (ungerechte) Utopia dessen Bewohner so träge sind, dass sie zwar Geistige Fähigikeiten von ungeheurer Macht besitzen - aber die kleinste Wunde sie töten kann, da sie keine Krankheiten mehr gewohnt sind und ertragen können. Beim Plan der Vianer ist das Szenario genau umgekehrt, auch wenn es sich langsamer enthüllt - das Sternensystem wir bald in einer Supernova verglühen. Und da nur eine Spezies gerettet werden kann, testet man deren Vertreter auf gute Eigenschaften... während die Enterprise Crew als Versuchsobjekte herhalten muss.

Beides sind keine schlechten Prämissen, beide scheitern aber an derselben Sache: Ein grossteil der Folgen bestehen aus Folterszenen von Kirk, Spock und McCoy die noch dazu in relativ überschaubaren, kleinen Studiokulissen stattfinden, während man sich um die eigentliche Grundprämisse kaum noch Gedanken macht.
 Das macht das ganze nicht nur langweilig weil es sich immer und immer wiederholt, sondern auch relativ uninteressant. Beide Episoden bieten kaum Ansatzpunkte oder Wow-Momente... die meiste Zeit wendet man sich eher peinlich berührt ab. Daran hat auch mein Rewatch nichts geändert... Die Folgen werden bei mir weiterhin auf der roten (kaum geschauten) TOS Liste sitzen bleiben.

"Platos Stiefkinder" ist in der Umsetzung wirklich sehr unangenehm. Das reduziert übrigens auch den hochgelobten Kuss zwischen Kirk und Uhura ordentlich, weil die Folge es meiner Erinnerung nach doch wirklich so darstellt, als kämpften beide dagegen schon sehr dagegen an. Klar, das ist nicht verwunderlich, weil sie diese Intimität ja nicht freiwillig begehen, aber dann ist eben auch kein Zeugnis für einen normalen Umgang der Leute unterschiedlicher Hautfarbe.
Ich mag die Prämisse eigentlich auch, das Problem ist nur, dass wir das Prinzip - "unsere alten Götter" sind Außerirdische - schon gut kennen.

Beim "Plan der Vianer" bin ich zwiegespalten. Die Sets liebe ich geradezu, weil das so Reduzierte beinahe schon stilvoll ist. Im Gedächtnis geblieben ist mir, wie unheimlich ernst, fast schon brutal diese Folge ist, in jedem Fall, wenn man den TOS-Maßstab anlegt. Das hebt die Episode von anderen ab und wirkte auf mich schon auch beeindruckend. Aber ob das die Folge gut macht? Tja! Natürlich nicht unbedingt, aber im Gegensatz zu anderen TOS-Beispielen wird hier die Bedrohlichkeit der Situation doch spürbar.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Plan der Vianer noch weiß: Sie wollten doch testen, ob das Volk der jungen Frau "rettenswert" ist, nicht wahr? Wenn sie es retten würden, wer hätte dann das Nachsehen?


Da ich zum Ausgleich noch etwas besseres brauchte bin ich auch noch bei "Computer M5" hängen geblieben... eigentlich der direkte Vorläufer von HAL9000. Die Episode ist zweifellos eine der sehr guten in Star Trek - uns sie bietet einige geniale Dialoge. Im Nachhinein weisst die Folge aber eine interessante Zerissenheit in der Serie auf;
Star Trek gilt ja nicht zu unrecht als recht Technologie- und Fortschrittsgläubig. Das wird in dieser Folge fast komplett negiert. Plötzlich ist die Technik die in der Serie alles ermöglichte.... böse. Die Folge setzt deutlich auf den menschlichen Aspekt. Sogar Spock ist da relativ schnell dabei, was sehr erstaunlich ist. Insgesamt fällt die Folge damit etwas aus dem Start Trek Konzept heraus, dass stillschweigend die Supertechnologien propagiert.

Sogar Kirk, Spock und McCoy stehen am Ende gar nicht mehr wie die Forscher da als die man sie kennt... eher als Mahner und Leute die mit dem aktuellen Status Quo einverstanden sind. Technik ist gut, so wie sie ist. Aber bitte auch nicht weiter.
Ich glaube, die Grenze der Fortschrittsgläubigkeit verlief in TOS immer (und konsequent) dort, wo der Computer nicht mehr wirkmächtig ausführte, sondern bestimmte.
Die besten Beispiele sind sicherlich "Landru und die Ewigkeit", "Die Stunde der Erkenntnis", "Spocks Gehirn", "Der verirrte Planet", aber wohl auch "Der dressierte Herrscher".
Hier haben wir natürlich insofern die Ausnahme, dass es unsere Helden mit einer internen Technologie zu tun bekommen und nicht mit der einer fremden Zivilisation. Aber an sich bleibt das Prinzip erhalten: Computer sollen Werkzeuge bleiben und je ausgereifter die Werkzeuge sind, desto besser ist es für die Benutzer; nur wirklich ersetzen können die Werkzeuge die Benutzer nicht und dass sie dazu auch nicht in der Lage sind, spüren unsere Helden wohl schon, als das "Wegrationalisieren" anfängt, auch wenn sie die Gewissheit für die Richtigkeit ihrer Empfindung erst dann haben, als M5 das Morden beginnt.
Die Folge ist fraglos gut, leider krankt sie mMn daran, dass eigentlich gar nicht klar wird, warum M5 austickt. Dass er Daystroms Selbsterhaltungstrieb besitzt, erklärt mMn nämlich nicht, warum er einen automatisierten Frachter*) jagen und zerstören muss oder Lebewesen töten will, die ihn simuliert angreifen.
Interessant ist, dass es gerade die Menschlichkeit ist, die den Computer böse macht, obwohl der eigentliche Tenor der Folge ja lauten sollte, dass wirklich weise Entscheidungen nicht berechnet werden können (was, wie so oft, auch einen Seitenhieb gegen Spocks Logik darstellt). Dieser Aspekt wird nicht aufgelöst, glaube ich.

Aber was wirklich auch stimmt, ist, dass die Folge ein paar geniale Zitate hat, in Dialogen, oder auch für sich:
Kirk, als M5 im Maschinenraum einen Techniker zerstrahlt:
"Das war kein Unfall mehr, das war Mord!"
Oder McCoy, während Daystrom auf der Brücke M5 zur Aufgabe überreden will:
"Jim, der kriegt uns einen Nervenzusammenbruch!"

*) Es ist erstaunlich, dass dem ersten krassen Übergriff von M5 ein "Artgenosse" zum Opfer fällt.
Wir lernen - na gut, wir wussten es wahrscheinlich schon seit "Where no man has gone before" - zum einen ganz nebenbei, dass die Sternenflotte schon vollkommen automatisierte Schiffe betreibt, noch dazu Schiffe, die dazu nicht state of the art sein mussten. Das unterstützt die Ansicht, dass der eigentliche Paradigmenwechsel also nicht Schiffe ohne Besatzung, sondern Schiffe mit einem Computer sind, der nicht programmiert Anweisungen befolgt, sondern selber welche schafft.
Zum anderen ist es also gerade das Ende einer Ansammlung von Technik, durch das die Crew besonders hellhörig wird, bzw. frühe Indizien für ihre These hat, M5 sei ein Fehlschlag. Natürlich ist der Grund für diese Szene, dass man nicht gleich ein Menschenleben opfern wollte, weil sich die Dramaturgie ja steigern musste. Trotzdem nicht uninteressant, dass etwas Unbelebtes sozusagen zu einem Opfer einer falschen künstlichen Entscheidung stilisiert wird, geradezu als wäre es Kirk, McCoy nicht egal, wie es einem automatisierten Frachter (er)geht.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 19.01.14, 20:57
In Bezug auf den Umgang mit Computern muss ich Max zustimmen.

Helfer ja, eigenverantwortlich nein.

das macht ja auch einen großen teil der Stichelei von McCoy gegenüber Spock aus, dass er sich vom Verhalten her doch recht nahe an einen Computer befindet. gerade in "Der dressierte Herrscher, muss sich Spock ja ainiges anhören.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch die wachsende Akzeptanz die man in TNG sieht. Da ist ein "Computer" eine Hauptfigur un die Diskussion über seinen Status wird ja in "wem gehört Data" vergleichsweise früh ins Spiel gebracht. Zudem wirken bei TNG die Frotzeleien von Pulaski gegen Data eher unsympathisch.

***********************

Aber auch das Argument, dass M5 nichts anderes als etwa automatiserte Frachter ist, halte ich nicht für stichhaltig. Zum einen weil Frachter idR nur von A nach B und wieder zurück fliegen. Da sind nur die koordinaten der Ziele, die Aufgaben dort und eventuell noch ein paar Ausweichprotokolle für Asteroiden Ionenstürme, Piraten und Co nötig. Wie Max richtig anmerkte, muss sich M5 ständig an neue situationen anpassen.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 28.02.14, 12:53
Ich würde von Euch gerne wissen, was Ihr von der Folge "Ein Planet genannt Erde" haltet!

Vor Kurzem habe ich auf "Ex Astris Scientia" Bernd Schneiders Review gelesen und muss sagen, dass ich da schon ein wenig staune.

Gut, die Idee der Folge ist okay. Ich zitiere mal MA:
Zitat
Auf einer Mission ins Jahr 1968 trifft die Enterprise auf Gary Seven, der behauptet, von Außerirdischen beauftragt und ausgebildet worden zu sein, um die Zerstörung der Erde zu verhindern. Als Seven entkommt, folgen ihm Kirk und Spock nach New York.

Auf mich wirklich die Folge recht zerfahren.
Was ich bei EAS gelesen habe - diese Episode als Ausgangspunkt für einen Spin-Off - ist aber natürlich interessant und das erklärt freilich auch, weshalb dem Gaststar(s) soviel Raum gegeben wurde. Weniger diffus wird das ganze für mich deswegen aber nicht. Seven ist mir nicht sympathisch, Isis bringt auch nicht viel, Roberta, so angenehm sie als "Frau der Gegenwart" sein könnte, stört auch nur. Und die Geschichte habe ich nach fünf Wochen - so lange ist es nämlich her, dass ich sie mir angeschaut habe - im Grunde auch schon wieder vergessen, weil es in meinen Augen zu viele Windungen (nicht aber "Finten") gab, als dass da ein klarer Handlungsablauf in meinem Gedächtnis übriggeblieben wäre.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.02.14, 13:55
Das mit der Spin Off Idee wusste ich gar nicht.

aber das wundert mich, den die Folge ist ja die letzte der 2. Staffel ist.

Gab es da wohl die Überlegung eine Spinoff serie zugunsten einer dritten Staffel zu bringen? Naja vermutlich wollte man damit auf der Erfolgswelle "Mission Impossible"  (wo übrigens Leonard Nimy nach TOS wechselte) und "Mit Schirm Charme und melone" mitschwimmen.

Zur Folge an sich: Nette Folge aber wie max schon erwähnte, nicht sehr erinnerungswürdig.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Star am 28.02.14, 14:29
Zu der Folge selbst kann ich nicht viel sagen - ist zu lange her, dass ich sie gesehen habe. Die Idee zu einer "Assignment Earth"-Serie (wnen man das so nennen kann) wurde aber in Comic-Form umgesetzt. Von IDW wurden fünf Comics veröffentlicht, geschrieben und gezeichnet von John Byrne. Dort ist man dann tatsächlich den Abenteuern von Gary Seven, Roberta und Isis gefolgt. Mit Star Trek hatte das nur am Rande zu tun, auch wenn die Geschichten im gleichen Universum spielten und es auch zu einem weiteren Besuch auf der Enterprise kam. Ich würde die entsprechenden Comics nicht gerade als ein Must Read bezeichnen, aber unterhaltsam waren sie trotzdem. Die Idee von "Assigment Earth" hat jedenfalls durchaus was für sich. Mir kommt es vor, als gäbe es gewisse Parallelen zu "Doktor Who" (habe ich nie gesehen, aber das ein oder andere drüber gehört)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 02.03.14, 12:50
Die Idee hat als Spin-Off schon was für sich.
Eigentlich ist das Zeichen, so eine Folge am Ende einer Staffel der Serie zu zeigen, die im Grund auf der Kippe steht, schon ein wenig heftig, weil das schon fast ein Abgesang war. Gut, dass es anders gekommen ist und TOS nicht abgesetzt wurde.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 02.03.14, 14:35
Da stimme ich dir zu.

Denn während ich die ". Staffel teilweise etwas durchwachsen empfand hatte die 3. Viele TOS Klassiker Folgen IMO.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 03.03.14, 16:45
"Ein Planet genannt Erde" ist eine meiner TOS Favoriten und ich finde sie eine der gelungensten Episoden überhaupt.

Zum einen agieren Kirk und Spock hier in der Zeit wo ihre "Serie" gedreht wurde... allein sie in einem originalen 6oer Umfeld zu sehen ist klasse. Auch das auf das damalige Raumfahrtprogramm eingegangen wird ist ein kleines Highlight. Und trotz der Thematik und die Anklänge an den kalten Krieg ist die Episode durch und durch - leichtfüssig. Sie ist fast eine Art "heller" Zwilling zu der doch serh ernsten, düsteren und depressiven "City at the Edge of forever"

Mit Gary Seven hat sie zudem einen Protagonisten der auf Höhe von Kirk und Spock ist - aber tatsächlich völlig unvorhersehbar bleibt. Es ist auch für den Zuschauer bis zuletzt nicht absehbar ob er gutes oder böses im Schilde führt und man schwankt mit Kirk und Spock hin und her ihn eher aus dem verkehr zu ziehen oder zu helfen... Und gerade das am Ende nur einiges, aber nicht alles aufgelöst wird, gerade eben das Gary Sevens Ursprung und eigentliche Motivation eher im dunkeln bleiben ist ungewöhnlich, aber gerade für diese Folge wunderbar, weil es dem Zuschauer viel Raum für eigene Ideen lässt. Auch die Darsteller sind erstklassig, besonders Isis - natürlich.


Denn während ich die ". Staffel teilweise etwas durchwachsen empfand hatte die 3. Viele TOS Klassiker Folgen IMO.

Allgemein gilt die 3. Staffel aber als schwächste... bei der das kreative Potential gen Ende hin nach und nach immer dünner wurde (trotz einer Klassiker).
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 03.03.14, 20:18
Es ist immer wieder spannend, wie unterschiedlich man so eine Folge sehen kann!
Aber das macht ja den Reiz solcher Forendiskussionen aus.

Ich habe mir die Folge jetzt extra nochmal angesehen und sehe mich in vielen Punkten in meiner ursprünglichen Meinung bestätigt, revidiere aber auch manche meine Äußerungen.

Aaaaaalso, Aspekte, die mir beim wiederholten Gucken aufgefallen sind...
Die Grundlage, warum die Enterprise überhaupt vor ist, kann schon mal hinterfragt werden. Aber das möchte ich nicht kritisieren, weil man in Bezug auf so manche Ausgangslagen bei TOS ja vielleicht ähnliches vorgesetzt bekommen hat. Außerdem braucht man ja auch die Zeit später noch, wobei ich finde, dass auch "Ein Planet genannt Erde" auch gefühlte Längen hat. Na ja, weiter im Text ;)

Was ich recht cool finde, ist die angedeutete Herkunft Gary Sevens: Er ist Mensch und stammt aus dem 20. Jahrhundert, ist aber überlegen. Klar, sowas dann vorgeführt zu bekommen wie in VOY "The 37th" oder ENT "North Star" entzaubert gewaltig, tortzdem war die Idee hier gut angerissen.
Dabei gleich mal noch ein Wort zu Seven selbst: Seine Figur ist nicht uninteressant. Ich finde es auch erstaunlich, wie er dargestellt wird. Wie bereits festgestellt, bekommt er viel screentime. Leicht hat man es deswegen trotzdem nicht, weil die Dialoge mit Kirk und Spock oder Roberto die Figur mMn nicht wirklich weiter charakterisieren und er ansonsten nur "Selbstgespräche" mit seiner Katze führt. Aber okay.

Isis ist die meisten Zeit nur skurriles Accessoire. Ein-, zweimal wirkt sie so ein wenig als Ablenkung. Ansonsten nerv das Miauen schon nach ein paar Minuten unglaublich.

Ein wenig kritikwürdig ist Sevens "Servo", aber auch das ist etwas, das man als TOS-Zuschauer eigentlich auch schon lange akzeptiert haben müsste: Außerirdische Zauberstäbe :(

Die Raketenaufnahmen sind wirklich ein kleines Highlight. Nicht wirklich mag ich den eher negativen Kontext. Klar, mir ist schon bewusst, dass es Amerika in den 50gern und 60gern nicht nur um das Erreichen des Möglich ging. Interessant ist, dass die Folge sich gegen das Gleichgewicht der Kräfte ausspricht - wenn ich das richtig verstanden habe, schwebt ja bereits ein Atomsatellit im Erdorbit.

Die Interaktion mit der Zeit begeistert mich nicht sooooo sehr. Da ist "Morgen ist Gestern" meiner Erinnerung nach deutlich reizvoller, allein schon aus dem Grund, dass die Crew sich hier häufiger, direkter mit den Leuten dieser Gegenwart auseinandersetzen muss. Denn sowohl Seven als auch die Enterprise-Crew haben mit den Leuten des 20. Jahrhunderts nicht wirklich viel zu tun. Damit bleibt nicht viel mehr als ein paar Kulissen, wobei das Büro schon wieder den Gegenwartscharme ordentlich einbüßt. Die Raketenbasis ist allerdings ein tolles Set.
Bleiben noch die Szenen mit Roberta.
Tja, Roberta. Schwierig! Sie wird ganz interessant in die Folge gebracht, an sich auch nicht unsympathisch. Es ist auch nicht so, dass sie alles nur beobachtet. Ich finde, man merkt manchmal schon, dass sie bemüht ist, "das Richtige" zu tun. Nur nachdem sie nicht weiß, was richtig wäre, ist sie einfach mal gegen jeden, der das Büro betritt (und kein Polizist ist ;)). Das führt zu der geradezu widersinnigen Konstellation, dass sie Seven dabei ist, Seven niederzuschlagen, um Kirk und Spock nur Sekunden später anzugehen, weil sie sich gegen Seven stellen. Vöölig wirr.

Da ich gerade Kirk und Spock erwähne: Die Rolle der Enterprise-Crew finde ich schon ein wenig seltsam. Am Ende wird klar, dass Kirk den Ausgang der Geschichte von Anfang an kannte. Retrospektiv frage ich mich da, ob die Handlungen dann wirklich überzeugen. Klar, die Rakete einfach mit dem Phaser abschießen ist auch keine Lösung. Und Seven gewähren lassen muss auch nicht zu diesem Ergebenis führen, aber ...da sind wir wieder bei temporalen Paradoxien.
Es stört mich immer noch ein Stückweit, dass die Enterprise-Crew immer nur hinterher hetzt und passiv bleibt - und sich fragt, ob man Seven glauben kann oder nicht. (Wobei das dieselbe Konstellation wie "Hellgrün" ist ;)). Für die Crew bleibt das wohl ein Problem. Für den Zuschauer leider nicht. Also ich habe sehr schnell nicht mehr daran gezweifelt, dass Seven Gutes im Schilde führt. Ich meine, warum sollte er seinem Computer eine falsche Mission vortragen, der dann auch nicht widerspricht?

Also, toll finde ich die Folge immer noch nicht, aber man kann sie schon mal anschauen. Aber so schnell werde ich sie mir nicht wieder in den Player legen, es gibt ja noch andere :)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 03.03.14, 21:20
Naja.

Was die allgemein sagt interssiert mich nicht. ich schildere nur meine eindrücke von meinen rerun.

Und da fand ich gerade die zweite staffel teilweise sehr generisch. sie hatte schon da etwas zuviel Widerholungsfaktor.

"Der Tempel des Apoll" --> tödliche Spiele auf Gothos
"das jahr des roten Vogels" --.> Brot und spiele

um nur mal zwei zu nennen.

Inder dritten staffle hat man sich mal wieder was getrauut.

"Bele jagt Lokai"
" Das Gleichgewicht der Kräfte"
"Portal in die Vergangenheit" (hat zwei schöne Bücher als Anschluss bekommen)
" der verirrte Planet"
"das Spinnennetz"

--> alles für mich Klassiker von TOS. und alle aus der dritten staffel.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Leela am 03.03.14, 23:23
Und da fand ich gerade die zweite staffel teilweise sehr generisch. sie hatte schon da etwas zuviel Widerholungsfaktor.

Sie hat aber mindestens genau solche Klassiker produziert wie die dritte Staffel. zB; Weltraumfieber, Ein Parallel-Universum, Planeten-Killer, Reise nach Babel, Kennen Sie Tribbles?, Das Loch im Weltraum - um nur einige zu nennen.
Natürlich hatte die 2. Staffel auch ihre Wiederholungen, aber - so mein allgemeiner Eindruck - haben diese oft zumindest noch für Mittelmässige Folgen gereicht... während in der 3. Staffel oftmals dann schon die Grenze zu wirklich schlechten oder trashigen Folgen überschritten wurde (Spocks Gehirn, Markus 12, Platos Stiefkinder um nur die Spitzenreiter zu nennen).

Zitat
Inder dritten staffle hat man sich mal wieder was getrauut.
"Bele jagt Lokai"
" Das Gleichgewicht der Kräfte"

Finde ich beide nicht so super, um nicht zu sagen; sehr grottig. Bei "Bele jagt Lokai" erinnere ich mich an eine sehr hölzerne Moralsaure Episode, weder sehr geschickt aufgemacht noch überraschend und vor allem mit einer Moralkeule hinter jedem Schott. Und das "Gleichgewicht der kräfte" ist uch nur eine Art Remake von "Tödliche Wolken" mit einigen OutofCharakter Klingonen und miserablen Schwertkämpfen(!).
Also beide Folgen.... naja.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 10.03.14, 11:02
"Tödliche Wolken" habe ich mir erst gestern wieder angeschaut, weil es eigentlich eine meiner Lieblingsfolgen ist.

Erstaunlich finde ich aber immer wieder, was für Schlüsse Spock in dieser Folge zieht.

Das Wesen fliegt durch so eine Art Gravitationsantrieb. Als man versucht, die Enterprise mit Schilden vor einem Angriff zu schützen, misslingt das. Was sagt Spock? Dass er das wissen hätte müssen, denn es sei ja irgendwie klar, dass Schilde bei einem Wesen, das sich mit Gravitation fortbewegt, nicht funktionieren können. Aha, okay ;)

Dann geht es darum, dass die bisherigen Mittel (Phaser, Torpedos) keine Wirkung gezeigt haben. Warum das so war, wird nicht unbedingt weiter analysiert, aber Spock hat plötzlich eine Erklärung parat: Das Wesen bewege sich durch die Zeit. Wie bitte? ;)

Interessant ist auch, wie Spock auf den Einwand McCoys reagiert, dass man das Wesen nun mal einfach auch ziehen lassen könnte (man musste ja eigentlich wichtige Medikamente abholen und weitertransportieren): Es bestünde die Gefahr, dass sich das Wesen teile, so Spock, und zwar nicht nur in ein oder zwei neue Wesen, sondern in Tausende. Okaaaay? Elf Jahre lang ist wohl nichts passiert, aber jetzt...? Tja ;)

Ist das nur die deutsche Übersetzung? Falls nicht: Ich mag die Folge immer noch, aber was Spock hier so aus dem Hut zieht, ist doch ziemlich merkwürdig :) :D ;)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 21.04.14, 20:54
Es gibt ja so ein paar Folgen, von denen man sich eher fernhält, weil sie nicht zu den persönlichen Favoriten gehören.
Aber es hilft ja nichts... Wenn man die anderen schon so gut kennt ;)

Aus diesem Grund habe ich mir zuletzt mal wieder "Epigonen" angeschaut. Nach einigen TOS-Folgen, in denen das Thema der Beeinflussung von Außen schon vorkam, ziehen Kirk & Co. hier schon recht bald ein passendes Fazit. Klar, was gibt es auch mehr zu sagen als "Das kommt dabei raus, wenn die Einheimischen ein Buch über die Unterwelt Chicagos in die Hände bekommen". Merkwürdig, dass die "Horizon"-Crew überhaupt nur dieses Buch (noch dazu in so einer Ausgabe) mit hatte ;) Irgendwie kam mir das bei TNG "The Royale" noch glaubwürdiger rüber ;)
Ansonsten gefällt mir der Rest der Folge auch wirklich nicht so sehr ;) Ausnahme vielleicht "Fizzbin" ("Außer es Dienstag"), aber auch dieses Ablenkungsmanöver ist ein Beispiel dafür, wie Kirk, Spock und McCoy von einer Szene zur nächsten stolpern und sich mal mehr mal wieder glaubwürdig wieder "rausboxen". Und nach zehn Minuten wiederholt sich im Grunde alles immer und immer wieder. Immerhin drückt Spock am Ende Zweifel aus, ob die angedachte Lösung wirklich funktionieren wird - etwas, das man bei so mancher Auflösung von TOS erwarten würde.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 21.04.14, 21:05
ES stimmt schon die Folge ist etwas sehr szenenlastig.

Aber die Episode besticht IMo auch sehr duch ihren Augenzwinkerenden Humor und den ganzen kleinen Querverweisen auf das "Film Noire" genre.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 21.04.14, 21:13
Stimmt schon, lustig kann das schon werden, vor allem, wenn sich dann auch noch Kirk (und Spock!) Mühe gibt, selbst einen auf Gangster-Boss zu machen.
Lustig fand ich auch, dass das "Horizon"-Buch scheinbar auch die Pool-Regeln nicht richtig erklärt hat, denn ich habe keine Ahnung, was Okmyx da spielt ;) :D
Dennoch ist die Folge für mich kein wirkliches Highlight, wahrscheinlich auch schon deswegen, weil ich es lieber mag, wenn Sci Fi in die Zukunft und nicht in die Vergangenheit blickt.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 21.04.14, 21:30
Ich fand das mit dem Autofahren am witzigsten. ;)

Und der rest ist eben ansichtssache.

solche "Vergangenheitsfolgen" hat es im Durchschnitt bei TOS ja recht häufig gegeben. Was aber IMo auch an den begrenzten Möglichkeiten lag. Man musste eben immer erklären wieso man solche sets anderer Serien oder Filme benutzt.

Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 22.04.14, 10:29
Stimmt, das mit dem Autofahren ist auch recht lustig. Eigentlich kommt Kirk sogar sehr gut mit dem Wagen zurecht, wenn man bedenkt, dass sowas für ihn etwas komplett neues sein dürfte.

Das Recyclen von Sets war wohl wirklich immer mal wieder notwendig. Neben der Vergangenheit mussten ja auch immer wieder "unterentwickelte" Welten herhalten.
Die Folge selbst hat in meinen Augen nicht nur Stärken, aber ein eigentlich ganz gutes Beispiel ist in meinen Augen "Der Plan der Vianer", um zu sehen, wie es auch gehen würde. Ein dunkles leeres Set mit entsprechender Auswirkung kann schon auch was bringen; das macht das ganze auch kammerspielartiger. Gut, es braucht natürlich auch den entsprechenden Plot, der damit umzugehen weiß.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 22.04.14, 11:50
Ja, "Der Plan der Vianer" ist wirklich eine tolle Folge.

Aber so viele KammerStück Plot gibt es bei scifi nicht.

Bzw: In anderen späteren serien wurden häufig die Box Folgen kritisiert.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 24.04.14, 11:48
Ja, "Der Plan der Vianer" ist wirklich eine tolle Folge.
Aber ich habe auch Negatives in Erinnerung. Schon bei der Grundidee habe ich irgendwie nicht aufgepasst ;) Sind die Vianer jetzt selber von der Katastrophe im Sternensystem betroffen? Und wollen dann nicht ihr eigenes Volk retten, sondern ein fremdes? Das wäre nur logisch, würden sie selbst doch bei ihrem moralischen Test durchfallen. Wo ist die alternative Spezies, wenn es nicht die Vianer selber sind. Nun gut, ich weiß nicht, ob das wirklich negativ an der Folge oder nur meine eigene Zerstreutheit war ;) :D
Alles in allem ist diese Folge erstaunlich hart, ernst und kompromisslos für TOS. Das sorgt nicht für die klassische TOS-Unterhaltung, ist aber auch irgendwie bestechend.

Aber so viele KammerStück Plot gibt es bei scifi nicht.

Bzw: In anderen späteren serien wurden häufig die Box Folgen kritisiert.
Stimmt, es braucht dafür schon eine geeignete Geschichte, die aus sich heraus wirkt. Aber das Reduzierte hat manchmal auch seinen Charme, aber vielleicht sehe ich das nur deswegen jetzt so, weil es solche Folgen wie "Der Plan der Vianer" nicht so häufig gab, die jedoch, in denen Kirk & Co. in einer Vergangenheit unterwegs waren.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Alexander_Maclean am 24.04.14, 12:31
Also so wie ich das verstanden habe, stand die Spezies von "Juwel" vor der Auslöschung, wenn auch auf einen anderen Planeten. die Vianer konnten helfen, wollten aber sicher sein, dass Juwel und ihr Volk es auch "wert waren" diese Hilfe zu erhalten.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 27.04.14, 14:16
Ah, okay, danke :) Quasi eine Kosten-Nutzen-Rechnung der wenig moralischen Art ;)
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: Max am 28.05.15, 11:23
Auf Memory Alpha bin ich auf eine Liste von TOS-Folgenkonzepte gestoßen, die (zumindest so) nicht realisiert wurden. Vielleicht kennt Ihr die Liste ja und habt Lust, Eure Meinung über sie zu teilen.



Ich zitiere (http://de.memory-alpha.wikia.com/wiki/Nicht_produzierte_Episoden#Star_Trek:_The_Original_Series):



A Time to Be Alive

    von Judy Burns

Die Enterprise wird im Orbit eines Planeten festgehalten, auf dem Kirk, Spock und McCoy in einer mittelalterlich anmutenden Hexenjagd landen und in Kämpfe mit den Einwohnern verwickelt werden, während McCoy sich in eine der verfolgten jungen Frauen verliebt. Allerdings stellt sich bald heraus, dass es sich bei dem Planeten um eine Art Museum handelt und alle der Figuren Androiden sind.


[ohne Titel]

    von Judy Burns

Die Enterprise hat den Auftrag eine Kolonie zu evakuieren, deren Sonne sich zu einer Supernova entwickelt. Allerdings gestaltet sich die Umsetzung sehr schwer, denn die Kolonisten wollen nicht abtransportiert werden, da sie in der Vergangenheit bereits immer wieder umgesiedelt wurden.

Während Kirk auf dem Planeten eine Reihe von Ritualen durchläuft um die Führerschaft über die Bewohner zu erlangen, erblindet bis auf Spock die komplette Besatzung des Schiffs, was eine außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen dem Ersten Offizier und McCoy erfordert: Um eine Minimalbesatzung zu erreichen, muss Spock den Arzt durch eine Reihe von komplizierten Operationen leiten.


Rockabye Baby, Or Die

    von George Clayton Johnson

Die Enterprise kollidiert auf dem Weg nach Minerva, wo die Besatzung zwei Schwerverbrecher aufnehmen soll, mit einer Art Lichtkugel, was ungeahnte Folgen für das Schiff und die Besatzung hat: Eine Art von Bewusstsein eines Babys setzt sich in allen Schaltkreisen des Schiffs fest und "terrorisiert" die Besatzung mit endlosem Geschrei. Lediglich Uhura gelingt es, das Kind mit einem Schlaflied zu beruhigen und offenbar zum Schlafen zu bringen.

Kurz bevor die Enterprise schließlich Minerva erreicht, entdeckt das Kind das Zentralgestirn des Planeten und lässt das Schiff nun darauf zusteuern. Erst im letzten Moment gelingt es Kirk die drohende Katastrophe abzuwenden, allerdings stehen erneut Probleme an, als die beiden Strafgefangenen an Bord kommen und das Kind davon überzeugen, dass sie zu unrecht gefangen gehalten werden. Das Kind lässt sich jedoch nicht lange an der Nase herumführen und steuert erneut auf den Stern zu, um die beiden Verbrecher zum Aufgeben zu bringen. Der Plan geht auf, allerdings wird das Kind anscheinend dabei so stark geschwächt, dass es scheinbar stirbt.

McCoy, der auf Minerva zurückgeblieben war, entbindet jedoch zur gleichen Zeit ein Kind auf dem Planeten, das schließlich exakt so schreit wie das Wesen, das die Enterprise kontrollierte.


The Joy Machine

    von Theodore Sturgeon

Jim Kirk hat einen prekären Auftrag: Er soll in einer geheimdienstlichen Mission die Lage auf dem Planeten Timshel sondieren, der seit bereits zwei Jahren sämtliche Kontakte zu anderen Welten abgebrochen hat und auf dem auch Kirks Verlobte Danielle du Molin lebt.

Er kommt bei der Familie seines langjährigen Freundes Marouk unter, bemerkt jedoch schnell, dass etwas nicht stimmt, als er seine Danielle trifft. Alle scheinen verrückt darauf zu sein, ihrer Arbeit nachzugehen und auf den Zahltag zu warten. Als Kirk in Gefahr gerät, eilen Spock, McCoy und Uhura ihm zu Hilfe, werden aber selbst gefangen genommen.

Es stellt sich schließlich heraus, dass Marouk eine Schlüsselposition im System einnimmt, das darauf beruht, die Arbeiter positiv zu stimulieren, wenn sie ihre Arbeit verrichten. Allerdings macht diese Stimulation auf die Dauer süchtig. Erst indem man die Frequenz der Stimulation verändert, gelingt es dem Landetrupp die Lage auf Timshel zu entschärfen, allerdings nur in der Form, dass künftige Generationen nicht mehr der Stimulation unterliegen. Die bereits Süchtigen jedoch können nicht mehr von ihrer Sucht befreit werden, so dass Kirk auch Danielle auf dem Planeten zurücklassen muss.


The Lost Star

    von John Meredyth Lucas

Die Enterprise dringt versehentlich in ein Planetensystem ein, das von einem gigantischen Tarnfeld umgeben ist. Dabei wird der an Bord befindliche und für die Schiffssysteme extrem wichtige Stoff Talabdium fast komplett aufgebraucht, allerdings findet sich eine Quelle in Form von Erz auf einem der Planeten. Dieser ist jedoch von einfachen und abergläubischen, aber dennoch sehr intelligenten Humanoiden bewohnt.

Diese sind ihren Anführern gegenüber hörig und weigern sich zunächst der Besatzung etwas von ihrem Erz zu überlassen, allerdings lässt sich doch einer der Anführer überzeugen. Dabei erfährt Kirk den Grund für das einfache Leben der Bewohner: Die Bevölkerung des Planeten stand einst durch ständige Konflikte untereinander kurz vor der Auslöschung, als man sich schließlich entschloss, die Weiterentwicklung der Kultur zu stoppen, sich einem einfachen Leben zu widmen und hinter einem Tarnfeld zu verstecken, um Konflikten mit fremden Spezies aus dem Weg zu gehen. Kirk weist jedoch den Anführer darauf hin, dass es ein Verbrechen sei, die natürliche Entwicklung zu unterdrücken, und hofft nach seiner Abreise, dass es ihm gelingt, auch die anderen Herrscher darauf erfolgreich hinzuweisen.


Shol

    von Darlene Hartman

Die Besatzung der Enterprise entdeckt auf dem Planeten Alpha Cygnus 12 ein in Frieden lebendes Volk, das jedoch alles etwas unterordnen, das sie Shol nennen. Uhura, Pavel Chekov, McCoy und Scotty, werden bei einer Erkundung der Oberfläche irrtümlich von Shol aufgenommen, zurück bleiben nur ihre leblosen Körper, woraufhin sich Kirk entschließt Shol zu vernichten. Allerdings wird er von Spock aufgehalten, der erkennt, dass Shol die Seelen derjenigen enthält, die ihm ihre Leben gegeben haben. Es gelingt ihm Kontakt zu Shol aufzunehmen und die vier Besatzungsmitglieder zurückzuholen, doch es ist klar, dass dies wahrscheinlich das Ende von Shol bedeutet.


Pandora's Box

    von Daniel Louis Aubrey

Ein neuer Auftrag führt die Besatzung der Enterprise in die Nähe eines unerforschten Sektors, wo man auf einem Planetoiden eine Kolonie einrichten will, die als Sprungbrett für eine weitere Erforschung der Region dienen soll. Allerdings existieren auf diesem Planetoiden Lebewesen, die sich von Plutonium ernähren und dabei Energie abgeben. Auf der Suche nach ihrer Nahrung töten sie dabei einige Besatzungsmitglieder, eine von ihnen gelangt schließlich auf das Schiff.

Erneut will Kirk den Gegner töten, wird jedoch von Spock umgestimmt, der auf die Idee kommt, dass man die Wesen zur Energiegewinnung nutzen könnte. Es gelingt schließlich eine Übereinkunft zu erzielen: Die Föderation liefert radioaktives Material als Nahrung, während man im Gegenzug die von den Wesen abgestrahlte Energie sammelt.


The Aurorals

    von Frank Paris

Kirk, McCoy und Spock beraten mit Loyung, dem Herrscher von Auroral, über den Föderationsbeitritt seiner Welt. Während Loyung sich mit den dreien berät, lässt er heimlich von ihnen Androiden-Doppelgänger anfertigen, die mit einer Zeitbombe ausgerüstet sind, mit der sie die Enterprise zerstören sollen.

Er teilt schließlich seinen Gästen mit, dass sie nicht wieder zurückkehren könnten und weist ihnen drei Frauen zu. Bei einem Gespräch mit Kuyin, einem auroralischen Wissenschaftler, erfährt Kirk, dass die Bewohner in ihrer Vergangenheit andere Subspezies auf ihrer Welt ausgelöscht haben, um selbst als überlegene "Superrasse" weiterzuexistieren. Erst zu spät bemerkten sie, dass sie jedoch die genetische Vielfalt benötigen.

Kirk gelingt es schließlich eine kurze Nachricht an sein Schiff zu übermitteln, die ausreicht, um die Besatzung zu warnen und die drei Doppelgänger unschädlich zu machen, indem man sie von Bord beamt, kurz bevor ihre Sprengsätze detonierten. Vom Planeten entkommt man dann, indem man einen Doppelgänger von Loyung erstellt, der das Original tötet, wodurch Kuyin dessen Nachfolge antritt. Er verspricht die Probleme von Auroral zu lösen, als sich Kirk und seine beiden Freunde verabschieden.


The Godhead

    von John Meredyth Lucas

Bei der Untersuchung der Explosion mehrerer Sterne in einem Sektor begegnet die Besatzung der Enterprise den beiden Wesen Ehdom und Ehvay. Ehdom, der in der Lage ist Gedanken zu lesen, erklärt dass die Sonnenexplosionen durch seinen Versuch zustandegekommen sind, das Universum aufzunehmen.

Kirk gelangt zu dem Schluss, dass dieses und alle in ihm enthaltenen Lebensformen nur zu retten ist, wenn er die Enterprise zerstört und damit Ehdom tötet, allerdings erfährt dieser von dem Plan und verhindert die Sprengung. In der Zwischenzeit hat Ehvay einen Landetrupp der Enterprise in die Katakomben ihres Volks geführt, in denen leblose Körper liegen. Diese sind jedoch nicht tot, aber wie Ehdom zuvor bereits erklärte, die Grundlage seiner Existenz, da sie ihren Geist in seinen Körper übertragen haben.

Es gelingt ihnen schließlich mit Ehvays Hilfe die Körper wiederzubeleben, so dass Ehdom letztlich stirbt.


Perchance to Dream

    von J. M. Winston

Die USS Enterprise wird nach Altair III geschickt, wo sie ein Medikament namens "Placidene" abholen soll, welches bei Schädigungen des Gehirns genutzt wird. Als der Landetrupp aus Kirk, Spock und McCoy herunterbeamt, werden sie beinahe von einer Gruppe schreiender Frauen überrannt, die in Kirk – wie der Repräsentant der Föderation Barker später erklärt - für den berühmten Schauspieler Tommy Thompson hielt. Die Serie, in der er mitspielte - "Daydream" - hatte vorwiegend erotische Themen und nahm schließlich derart Einfluss auf das alltägliche Leben der Bewohner, dass die angehörigen Schauspieler den Planeten verlassen mussten.

Die Ähnlichkeit zum Schauspieler wird Kirk schließlich zum Verhängnis: Als Spock herausfindet, dass die Leiterin der Truppe Zena Grayson einige Einheiten des Medikaments gestohlen hat, da es den Zugang zum Gehirn erleichtert, wird Kirk durch sein Ebenbild ausgetauscht. Es gelingt schließlich Spock, sowohl die Machenschaften zu entlarven als auch seinen Freund zu retten.


He Walked Among Us

    von Norman Spinrad

Die Enterprise befindet sich auf einer Routinekontrollmission und untersucht den Planeten "Jugal", bei der Spock entdeckt, dass die Bewohner einen höheren technologischen Stand haben, als sie eigentlich aufgrund der letzten Überprüfung haben dürften.

Ein Landetrupp stößt schnell auf den Grund: Ein Föderationswissenschaftler mit Namen Doktor Theodore Bayne, dessen Thesen von einer gesunden Ernährung innerhalb der Föderation selbst immer wieder auf Ablehnung stießen, war vor einiger Zeit auf dem Planeten abgestürzt und hat unter der Bevölkerung seine Vorstellungen umgesetzt. Nun wird er als Gott verehrt und kann nicht einfach von Kirk und seinen Leuten wieder mitgenommen werden, allerdings haben Baynes Eingriffe die Bewohner des Planeten dazu veranlasst, keine eigenen Entscheidungen mehr zu treffen, auch wenn sein modernes Wissen überaus beeindruckend erschien.

Es liegt ein angespanntes Verhältnis zwischen den Anhängern des Herrschers König Kaneb und denen des Priesters Lokar vor, das erst entspannt werden kann, als Kirk, der sich als Baynes Sprecher ausgibt, die Bevölkerung beruhigt und die Positionen der beiden streitenden Parteien stärkt und den Streit schlichtet. Bayne kehrt mit der Besatzung der Enterprise zurück ins Föderationsgebiet.


Tomorrow the Universe

    von Paul Schneider

Auf einer Welt mit dem Namen "Spurlos" entdecken Kirk und seine Mannschaft eine Zivilisation, deren Bewohner alles nachahmen, was man ihnen vorlebt. So stößt die Besatzung der Enterprise auf ein Naziregime, welches die Bevölkerung des Planeten aufgrund der Daten der auf dem Planeten abgestürzten SS Magellan haben aufleben lassen. Kirk greift ein, versucht die Situation zu klären und die Nazis zu Fall zu bringen.

    Diese Episode wurde im März 1967 eingereicht, und die Handlung daraufhin in die beiden Episoden Epigonen und Schablonen der Gewalt aufgeteilt.


The Stars of Sargasso

    von D.C. Fontana

Die Enterprise befindet sich auf einer Suchmission nach einem vermissten Konvoy von Transportschiffen und gerät dabei in ein Kraftfeld, aus dem sich das Schiff nicht wieder befreien kann. Die Besatzung bemerkt, dass es eine Vielzahl anderer Schiffe in der Umgebung gibt, deren Besatzung jedoch allesamt bereits tot sind.

Bei ihren Nachforschungen stoßen Kirk und seine Mannschaft auf Argos, der das Kraftfeld kontrolliert und schlagen ihn, worauf hin die Enterprise wieder frei ist.

    In dieser Episode hätte McCoys Tochter Joanna wahrscheinlich einen Auftritt gehabt.


Joanna

    von D.C. Fontana

Uhura empfängt einen Notruf einer Gruppe von Reisenden, die auf einem Planeten gestrandet sind. Als man die Gruppe um Dr. Sevrin hochbeamt, begrüßt eine junge Frau den sichtlich verärgerten Dr. McCoy mit den Worten: "Hallo, Dad.". Seine Tochter Joanna gehört zu einer Gruppe von Weltraumhippies, die auf der Suche nach dem sagenumwobenen Planeten Nirvana sind. Dr. Sevrin übernimmt im Laufe der Handlung das Schiff und erreicht tatsächlich Nirvana, der jedoch alles andere als ein Garten Eden ist. Kirk und McCoy folgen der Gruppe auf den Planeten, während Spock und Scotty versuchen die Kontrolle über das Schiff zurückzuerlangen. Letztendlich kann Kirk Sevrin überwältigen und McCoy versöhnt sich mit seiner Tochter.

    Es handelt sich hier um einen Entwurf, der später massiv zum Drehbuch der Folge TOS: Die Reise nach Eden umgeschrieben wurde. McCoys Tochter Joanna wurde gestrichen, stattdessen bekam Chekov eine Ex-Freundin.


The Shadow of Space

    von Philip José Farmer

Eine Raumschiffcrew erreicht ungewollt eine Art Grauzone, in der ganze Universen in Form von Sphären existieren. Als sie versuchen wieder nach Hause zu gelangen, vernichten sie, ohne es zunächst zu ahnen, mehrere Galaxien.

    Farmer versuchte seine 1966 geschriebene Kurzgeschichte "The Shadow of Space" als mögliche Star-Trek-Episode zu verkaufen. Jedoch meinte er später, dass die Umsetzung der Geschichte womöglich das Budget der Serie gesprengt hätte.


Sketches Among The Ruins of My Mind

    von Philip José Farmer

Ein Mann namens Mark wacht eines Morgens auf und stellt fest, dass ihm vier Tage seiner Erinnerung fehlen. Dies wiederholt sich jeden Tag aufs Neue. Das Problem betrifft alle Menschen und wird durch ein kosmisches Objekt verursacht, das auf Kollisionskurs mit der Erde ist. Acht Jahre später: Mark wacht auf und denkt elf Jahre alt zu sein. Nur anhand seiner Aufzeichnungen kann er nachvollziehen, was bislang geschehen ist. Der Alptraum endet erst, als es den Wissenschaftlern und Militärs auf der Erde gelingt, das Objekt zu vernichten.

    Auch diese Geschichte versuchte Farmer als mögliche Star-Trek-Episode zu verkaufen. In einem Interview mit dem Magazin Starlog (Ausgabe #156) erzählte Farmer von der Reaktion Gene Roddenberrys auf seinen Storyentwurf. Dieser sagte ihm, dass er Stories suche, die seine "kleine alte Tante in Iowa" noch verstehen könne. "Sketches Among The Ruins Of My Mind" würde sie nicht verstehen.


Tomorrow Was Yesterday

    von David Gerrold

Die Enterprise stößt im All auf ein Generationenschiff, welches bereits seit hunderten von Jahren unterwegs ist. Die Kolonisten auf der Voyager haben längst vergessen, dass sie sich auf einem Schiff befinden. Sie leben in zwei verfeindeten Lagern: Die wohlhabenden "Lichtmenschen" residieren in der Nähe des Kontrollraums, die armen "Dämonen" in der Nähe der Antriebssektion. James Kirk muss zwischen beiden Parteien vermitteln, da das Schiff droht in einen Stern zu stürzen und die Bewohner nur gemeinsam der drohenden Katastrophe entgehen können. Doch diese zeigen sich völlig uneinsichtig. Kirk und Spock sehen sich gezwungen die Bewohner außer Gefecht zu setzen und die Katastrophe selbst zu verhindern.

    Dieses Skript wurde unter dem Titel "The Galactic Whirlpool" im Jahr 1980 veröffentlicht. Gene L. Coon lobte Gerrold per Brief für seine Geschichte, machte aber gleichzeitig klar, dass diese eher für einen Kinofilm geeignet wäre, als für eine TV-Serie.
Titel: Antw:Der TOS Episoden-Thread
Beitrag von: deciever am 28.05.15, 13:27
ohja die kenn ich. Ich spiele mit dem Gedanken eine davon mal als Explorer Episode zu verwenden, aber bisher nichts brauchbares raus gekommen
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