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FanFiction => Star Trek FanFiction - Generell => Da gedachte ein zweiter des Satyrs => Thema gestartet von: Max am 02.12.12, 12:55

Titel: Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 02.12.12, 12:55
Da gedachte ein zweiter des Satyrs
Hellorange (06/2390)


Inhalt: Ein Mordanschlag auf einen alten Freund konfrontiert Captain Guttapercha mit seiner eigenen Vergangenheit, denn die Arbeit Doktor Garins könnte ihn nicht nur zum Ziel des Hasses eines Feindes gemacht haben, sondern sorgt auch dafür, dass Guttapercha sich einem Teil seins Privatlebens stellen muss, den er als abgeschlossen verdrängt hatte.

(http://www.lunae.eu/satyr/Kompass-Hellorange.png)

Leseprobe:
»Du machst also immer noch dasselbe wie früher«, meinte Guttapercha. Es war keine Frage, es war eine Feststellung, die Garin beinahe dazu bewogen hätte, nicht auf sie zu reagieren.
»Opus meus, opus dei. Die Frage danach, ob es richtig oder falsch ist, stelle ich mir schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Für Dich und Liz wäre es richtig gewesen, Bert.«
»Wie kommst Du gerade jetzt darauf?«, wollte Guttapercha wissen. Er fühlte sich nicht wohl. Am liebsten hätte er den Blick abgewandt oder die Augen geschlossen.
»Was ist das für eine Frage, Bert! Jetzt, weil wir uns jetzt wiedersehen. Für Liz wäre es ein Weg gewesen – wenn Du das nicht weißt, kann ich es Dir jetzt sagen.«
»Du hast mit ihr darüber gesprochen?«, versetzte Guttapercha.
»Ja«, erwiderte Garin und Bert Guttapercha erschrak. Der Doktor redete weiter, aber sein Freund driftete in eine ferne Gedankenwelt ab, sodass er von dem Gesprochenen kaum etwas begriff. »Wie kommt es nur, dass Ihr Euch darüber nicht unterhalten habt? Na ja, Liz wird schon gewusst haben, warum sie Dir den Vorschlag nicht gemacht hat.«
Beide schwiegen nun, Garin blickte zur Seite in das Gesicht seines Freundes. Das schwache Licht ließ die Falten tiefer erscheinen, die Augen blickten angestrengt und glasig hinaus und Garin verstand, dass nicht nur er selbst alt und verbraucht war.
»Ich wünschte«, brachte Guttapercha schließlich hervor, »Du hättest mir von Deinem Gespräch mit Liz nie etwas erzählt.«

Umfang: 11 Seiten

Hellorange - das ist ein kriminalistisches Rührstück ;) :D
Wieder im Anhang: eine zweite Version für eBook-Reader.



Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Star am 03.12.12, 15:26
Na das war doch mal eine nette Kriminalgeschichte. Mit Garins Arbeit traust du dich an ein ziemlich explosives (und tolles) Thema heran - die moralische Diskussion wird aber komplett beiseite gewischt und somit umschifft, um sich auf eine "Wer ist der (fast-)Mörder"-Geschichte zu konzentrieren. Dann halte ich das mal genauso :P

Vor allem das Ende, als der Sicherheitsoffizier die Charaktere zusammenruft, war ein klassischer Krimi-Kniff. Habe fast erwartet, dass es donnert, das Licht kurz ausgeht, und anschließend irgendwer mit einem Messer im Rücken daliegt ;) Aber im Ernst, für mich blieb bis zum Schluss unersichtlich, wer den Anschlag denn jetzt aus welchen Gründen versuchte, was aber hauptsächlich an der ganzen Geheimniskrämerei um Garins Forschungsarbeit lag. Verwundert war ich daher über den Sicherheitsoffizier, der Zusammenhänge sah, die sich mir als Leser natürlich nicht erschlossen. Instinkt gut und schön, aber der hatte ja im Prinzip schon von Anfang an alle Antworten, was nicht so recht nachvollziehbar war.

Als Schön empfand ich allerdings mal wieder die kleinen, sehr dezent und gefühlvoll eingestreuten Informationen, über Guttapercha und seiner Frau. Was mit Liz letztendlich passiert ist, ist ein nettes Rätsel, das mich auf jeden Fall neugierig macht, und mich auf weitere Teile mit Guttapercha freuen lässt. Auch das Kunstobjekt war wieder toll und kreativ eingebaut. Die technische Erklärung über die Sicherheitsmaßnahmen war übrigens wieder sehr gelungen, vor allem der Teil mit den Rettungskapseln. Ich muss gestehen, dass ich über deren Funktion in dem Maße nie nachgedacht habe. Deine Erklärung macht aber Sinn!

Thematisch habe ich zwar verstanden, worauf die Episode anspielt, aber warum ausgerechnet Hellorange für Fortpflanzung steht, entzieht sich mir etwas. (Wobei ich jetzt selber nicht wüsste, welche Farbe ich damit in Verbindung setzen würde). Wie hast du die Farbe ausgewählt?

Rechtschreibfehler spreche ich eigentlich nie an, weil ich selber genug mache und mich daher gar nicht in der Position sehe zu mosern, aber an der ein oder anderen Stelle hat diesmal ein Wort gefehlt, oder zwei Wörter waren verdreht. Ich habe mir leider nicht markiert wo genau, aber vielleicht schaust du noch mal  kurz über den Text :)
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 04.12.12, 12:36
Na das war doch mal eine nette Kriminalgeschichte.
Danke fürs Lesen :) Was würde ich nur ohne Dich machen? :) :D

Mit Garins Arbeit traust du dich an ein ziemlich explosives (und tolles) Thema heran - die moralische Diskussion wird aber komplett beiseite gewischt und somit umschifft, um sich auf eine "Wer ist der (fast-)Mörder"-Geschichte zu konzentrieren.
Hmm, ich weiß nicht: Beim Schreiben habe ich mich schnell eher auf Guttapercha und seine Frau konzentriert und zusammen mit Garin selbst sorgen die Figuren schon für eine Art von "Besprechung" des Themas, ohne dass es natürlich explizit viel Raum einnimmt.
"Dabei fanden sie simple Ausdrücke, etwa um sich nicht frei von tadelnden Blicken gegenseitig zu versichern, noch derselben Profession wie vor Jahrzehnten nachzugehen." - Gut, das ist jetzt recht dezent angedeutet, aber es ist halt auch so, dass Guttapercha seit Jahrzehnten weiß, was Garin macht und da jetzt an sich nicht mehr die große Leidenschaft für Streitgespräche vorhanden ist. Das ändert sich erst, als er hört, dass seine Frau der Sache offener als angenommen gegenüberstand, nur ist er da erst einmal geschockt.
Die letzten Absätze der Geschichte gefallen mir sehr gut, weil sie zeigen, dass Guttapercha aufgrund seines Alters nun einmal keinen Sinn mehr darin sieht, soetwas aufzuarbeiten. Lieber genißet er die Zeit mit einem alten Freund. Als Leser wird man wohl kaum in der gleichen Lage stecken, dennoch wird man dazu vielleicht offener aufgefordert, sich selbst zu entscheiden und sich weder dem Wissenschaftler (dem die Diskussion lästig ist), noch der eigentlichen Protagonsitenfigur (der zwar eine Haltung zur Sache hat, die aber zugunsten zweifelhafter Ruhe ignoriert) anschließen kann.

Vor allem das Ende, als der Sicherheitsoffizier die Charaktere zusammenruft, war ein klassischer Krimi-Kniff. Habe fast erwartet, dass es donnert, das Licht kurz ausgeht, und anschließend irgendwer mit einem Messer im Rücken daliegt ;) Aber im Ernst, für mich blieb bis zum Schluss unersichtlich, wer den Anschlag denn jetzt aus welchen Gründen versuchte, was aber hauptsächlich an der ganzen Geheimniskrämerei um Garins Forschungsarbeit lag. Verwundert war ich daher über den Sicherheitsoffizier, der Zusammenhänge sah, die sich mir als Leser natürlich nicht erschlossen. Instinkt gut und schön, aber der hatte ja im Prinzip schon von Anfang an alle Antworten, was nicht so recht nachvollziehbar war.
Es war eine interessante Erfahrung, mal mehr in die Krimi-Richtung zu gehen. Aber die Erkenntnis ist für mich ganz klar, dass sowas mehr Raum braucht und nicht ein von zweieinhalb Storylinien sein kann. Nachdem ich Guttaperchas Privatgeschichten interessanter als die eigentliche Kriminalgeschichte fand, fiel die dann auch etwas zurück. Eigentlich mag ich Krimis nicht soooo sehr. Und hier fand ich den Fall recht abstrus ;) :D ;) Das sorgte dann auch dafür, dass ich die Auflösung recht knapp gehalten habe, was natürlich kontraproduktiv ist ;) Auf der anderen Seite fand ich es schon auch ironisch und lustig, dass der Sicherheitsoffizier einfach dem Klischee folgt (à la "Aha, ein Ehepaar ist auch mit von der Partie, dann muss es ja ein Eifersuchtsdrama sein") - und auch noch recht behält. Dass der geplante Gen-Klau das Eifersuchtsmotiv war, findet der Sicherheitsoffizier halt erst heraus, als er von Garins Arbeit erfährt. Mit einigen Zeilen und "Windungen" (nicht Wendungen) mehr, hätte ich es vielleicht bewerkstelligen können, den Lieutenant mehr als "kriminalistischen Arbeiter" statt als "inuitiven Rätsellöser" darstellen können. Aber ich mochte auch die Vorstellung, dass die "Satyr" so einen Sicherheitoffizier hat und nicht einen, der die Muskeln spielen läßt und mit Phasern rumballert ;)

Als Schön empfand ich allerdings mal wieder die kleinen, sehr dezent und gefühlvoll eingestreuten Informationen, über Guttapercha und seiner Frau. Was mit Liz letztendlich passiert ist, ist ein nettes Rätsel, das mich auf jeden Fall neugierig macht, und mich auf weitere Teile mit Guttapercha freuen lässt. Auch das Kunstobjekt war wieder toll und kreativ eingebaut. Die technische Erklärung über die Sicherheitsmaßnahmen war übrigens wieder sehr gelungen, vor allem der Teil mit den Rettungskapseln. Ich muss gestehen, dass ich über deren Funktion in dem Maße nie nachgedacht habe. Deine Erklärung macht aber Sinn!
Vielen Dank! Das Lob freut mich, weil die Folge durch den ein oder anderen Aspekt dann doch einen Sinn hatte  :bounce
Mir gefällt es sehr, bei Figuren wie Guttapercha aber auch Ligeti (oder Hunter oder die Ersten Offiziere Heyse und Lute) feine, kleine Anspielungen aber auch wirkliche Erzähllinien durch die Folgen ziehen zu können, sodass man mit der Zeit wirklich erfährt, was im Leben der Figur so vor sich ging und was wirklich für sie wichtig ist. Guttapercha und Liz als Ehepaar, das man in den "frühen" Folgen (also so zwischen 2382 und 2386) auch kennenlernt, sind hier besonders spannend: Sie begegnen einander auf Augenhöhe, sind schon lange zusammen und haben sich (scheinbar) für das Leben, wie sie es führen, entschieden - und trotzdem gibt es ein paar "Schatten", die immer wieder auftauchen können.
Die Eingliederung des Kunstobjekts wird mit der Zeit nicht leichter, aber ich mag die Lösung aus "Hellorange" eigentlich auch, weil sie die Skulptur mal wieder ordentlich erklärt und weil es auch von der Symbolik her nicht sinnfrei war.
Dass die technischen Erklärungen bei Dir gut ankamen, freut mich auch :)

Thematisch habe ich zwar verstanden, worauf die Episode anspielt, aber warum ausgerechnet Hellorange für Fortpflanzung steht, entzieht sich mir etwas. (Wobei ich jetzt selber nicht wüsste, welche Farbe ich damit in Verbindung setzen würde). Wie hast du die Farbe ausgewählt?
Meines Wissens nach kann Orange (u.a.) für Vitalität stehen und obwohl hier wieder auch alte Personen auftreten und damit ein "Vanitas"-Thematik mit ins Spiel kommt und beinahe ein Mord geschehen wäre, wollte ich eher auf die Frage der Stiftung von Leben hinaus. Bedenkt man den "Farbmangel", der mich langsam bedrückt, fand ich die Lösung mit Orange - aufgehellt, um die Wirkung etwas abzuschwächen - nicht unpassend.

Rechtschreibfehler spreche ich eigentlich nie an, weil ich selber genug mache und mich daher gar nicht in der Position sehe zu mosern, aber an der ein oder anderen Stelle hat diesmal ein Wort gefehlt, oder zwei Wörter waren verdreht. Ich habe mir leider nicht markiert wo genau, aber vielleicht schaust du noch mal  kurz über den Text :)
Danke für den Hinweis. Ich ärgere mich in eigenen wie in fremden Texten gewöhnlich über Rechtschreibfehler sehr - in letzter Zeit bin ich da lockerer geworden und sehe das bei eigenen wie fremden Texten nicht mehr so eng. Hinzu kommt irgendwie, dass sich durch die Arbeit nach dem Studium ein wenig die Konzentration verlagert hat und mir das Schreiben und Lesen nicht mehr so leicht fällt, aber es hilft nichts, ich muss jetzt echt mal wieder mehr Sorgfalt auf die Korrekturphase legen! Deswegen werde ich mir bei Gelegenheit diese Folge noch mal vornehmen, vor allem aber versuchen, bei zukünftigen Folgen mehr aufzupassen.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: deciever am 04.12.12, 20:05
hmmmm....

vielleicht bin ich zu blöd, aber irgendwie fande ich die lösung vom Sicherheitschef komisch. Zack zack und schon wusste er die Lösung. Nicht das ich was übersehen habe?

Ansonsten war das Thema recht interessant. Wobei sowas ja schon heute möglich ist, oder ned?
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 04.12.12, 21:36
Danke fürs Lesen, Deci :) :)

vielleicht bin ich zu blöd, aber irgendwie fande ich die lösung vom Sicherheitschef komisch. Zack zack und schon wusste er die Lösung. Nicht das ich was übersehen habe?
Na ja, der Kreis der Verdächtigen war ja auch nicht besonders groß und als er das von dem Ehepaar gehört hatte, war er gleich auf der richtigen Spur, was man Glück, Zufall oder Intuition nennen konnte ;) Der Kriminalfall stand nicht lange im Fokus, ich muss auch sagen, dass ich für zukünftige Folgen, die Verbrechen behandeln sollen, da einen großeren Augenmerk darauf legen werde, damit diese Geschichte dann klassischer zum Miträtseln wird.

Ansonsten war das Thema recht interessant. Wobei sowas ja schon heute möglich ist, oder ned?
Hmm, ich weiß gar nicht so recht, was das heute mögliche ist, aber technisch die Gene zweier Personen allein durch Blutentnahme und ohne Eizelle (!) so zu kombinieren, dass daraus ein Embryo wächst, geht heutezutage ziemlich sicher nicht.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Star am 05.12.12, 15:41
Es war eine interessante Erfahrung, mal mehr in die Krimi-Richtung zu gehen. Aber die Erkenntnis ist für mich ganz klar, dass sowas mehr Raum braucht und nicht ein von zweieinhalb Storylinien sein kann. Nachdem ich Guttaperchas Privatgeschichten interessanter als die eigentliche Kriminalgeschichte fand, fiel die dann auch etwas zurück.
[...]
Vielen Dank! Das Lob freut mich, weil die Folge durch den ein oder anderen Aspekt dann doch einen Sinn hatte  :bounce
Mir gefällt es sehr, bei Figuren wie Guttapercha aber auch Ligeti (oder Hunter oder die Ersten Offiziere Heyse und Lute) feine, kleine Anspielungen aber auch wirkliche Erzähllinien durch die Folgen ziehen zu können, sodass man mit der Zeit wirklich erfährt, was im Leben der Figur so vor sich ging und was wirklich für sie wichtig ist.

Ich finde es interessant zu beobachten, wie Satyr so langsam dann doch auch immer mehr den Fokus auf die Figuren legt. Anfangs standen ganz klar die Sci-Fi-Konzepte im Vordergrund, die Figuren waren lediglich dazu da, um die Handlung zu tragen, was ein ziemliches Novum in der Fanfiction darstellt. Umso witziger ist es zu sehen, dass du deinen Charakteren so langsam auch verfällst. :)

Zitat
Aber ich mochte auch die Vorstellung, dass die "Satyr" so einen Sicherheitoffizier hat und nicht einen, der die Muskeln spielen läßt und mit Phasern rumballert ;)

Ja, aber einen Sicherheitsoffizier, der nur hört "Verheiratet", und darauf direkt - ohne großartige Faktenprüfung - direkt seine These aufbaut (die dann auch noch stimmt), ist mir auch nicht unbedingt geheuer. Dieses Plotelement ist dann auch mein größter Kritikpunkt - da schließe ich mich Deci an.

Zitat
Meines Wissens nach kann Orange (u.a.) für Vitalität stehen und obwohl hier wieder auch alte Personen auftreten und damit ein "Vanitas"-Thematik mit ins Spiel kommt und beinahe ein Mord geschehen wäre, wollte ich eher auf die Frage der Stiftung von Leben hinaus. Bedenkt man den "Farbmangel", der mich langsam bedrückt, fand ich die Lösung mit Orange - aufgehellt, um die Wirkung etwas abzuschwächen - nicht unpassend.

Ah, okay. Danke für die Erklärung :)

Zitat
Danke für den Hinweis. Ich ärgere mich in eigenen wie in fremden Texten gewöhnlich über Rechtschreibfehler sehr - in letzter Zeit bin ich da lockerer geworden und sehe das bei eigenen wie fremden Texten nicht mehr so eng. Hinzu kommt irgendwie, dass sich durch die Arbeit nach dem Studium ein wenig die Konzentration verlagert hat und mir das Schreiben und Lesen nicht mehr so leicht fällt, aber es hilft nichts, ich muss jetzt echt mal wieder mehr Sorgfalt auf die Korrekturphase legen! Deswegen werde ich mir bei Gelegenheit diese Folge noch mal vornehmen, vor allem aber versuchen, bei zukünftigen Folgen mehr aufzupassen.

Ich glaube jeder der selber schreibt, sieht das ohnehin nicht so eng. So merke ich auch an mir selbst, dass man nach einer Weile einfach "betriebsblind" wird, und kaum noch in der Lage ist, einen Text, an dem man lange gearbeitet hat, und dessen Handlung man einfach auswendig kennt, mit den Augen eines Korrekturlesers zu sehen. Bei mir folgt die Korrektur von Fehlern auch immer erst, wenn ich komplett fertig bin. Vorher achte ich auf andere Dinge. Bis dahin habe ich den Text aber schon so oft überflogen, dass ich die Rechtschreibfehler als solche kaum noch wahrnehme. Das geht nur mit einigem Abstand. Aber das ist auch wieder schwierig, denn man will das Werk ja der Welt präsentieren und macht daher auch gegen Ende immer etwas hurtig  ;)
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 05.12.12, 20:36
Ich finde es interessant zu beobachten, wie Satyr so langsam dann doch auch immer mehr den Fokus auf die Figuren legt. Anfangs standen ganz klar die Sci-Fi-Konzepte im Vordergrund, die Figuren waren lediglich dazu da, um die Handlung zu tragen, was ein ziemliches Novum in der Fanfiction darstellt. Umso witziger ist es zu sehen, dass du deinen Charakteren so langsam auch verfällst. :)
Na ja, mir war von Anfang an klar, dass jede Geschichte automatisch auch zur einer Auseinandersetzung mit den Figuren führt. Das ist der Grund, warum diese Entwicklung für mich schon "leicht" und nebenher passiert: einfach weil die Figuren durch die Handlung selbst schnell an Form gewinnen. Das bedeutet für mich, dass ich mich eigentlich nie an eine Folge setze, weil ich etwas über eine der Figuren erzählen will, sondern weil mir ein Thema für eine Folge einfällt, bei dem sich dann allerdings schon erweist, dass es zu bestimmten Personen "gehört".
Es gibt sie noch, die Folgen, die sich praktisch nur auf ein Thema konzentrieren, "Opalblau" und "Blutrot" würde ich in jedem Fall dazu zählen. "Leider" gibt es auch die Folgen, die sich sehr auf eine Figur stürzen, aber auch Episoden wie "Inkarnat" haben nicht nur den Sinn, eine Figur zu beleuchten, sondern auch, ein Thema zu behandeln.
Nun gut, mal sehen wie sich die Satyr-Reihe entwickelt ;) :)

Ja, aber einen Sicherheitsoffizier, der nur hört "Verheiratet", und darauf direkt - ohne großartige Faktenprüfung - direkt seine These aufbaut (die dann auch noch stimmt), ist mir auch nicht unbedingt geheuer. Dieses Plotelement ist dann auch mein größter Kritikpunkt - da schließe ich mich Deci an.
Ja aber wenn er doch Recht hat ;) - okay, ich gebe zu, das ist nicht unbedingt das bestechendste Argument ;)
Ich wollte das "medizinische" Thema bringen und mich auch auf Guttapercha und seine Frau Liz dabei konzentrieren können, ohne dass es eine Folge wird, in der Garins Arbeit einfach so debattiert wird. Deswegen habe ich den Umweg des Mordanschlags gewählt, vielleicht auch um die Frage zu stellen, ob die Brisanz des Themas dadurch konkreter wird. Bevor er dann ja abbricht, fragt Guttapercha Garin ja auch, ob dieser nicht meint, dass dieser Vorfall ihm zu denken geben sollte - und dann kann man überlegen: Warum eigentlich? Letztlich gibt es zwar eine Verbindung zwischen Garins Arbeit und Renis Motiv, aber da das "nur" Eifersucht ist, wäre das so, als wolle man an der Institution der Ehe rütteln, nur weil da aus Eifersucht vielleicht auch mal sowas passiert ist... Damit sind Möglichkeiten und Grenzen einer Kontroverse angesprochen, ohne dass Garin in die Verlegenheit kommt, richtig ausfühlich über seine Arbeit Rede und Antwort zu stehen.
Ähh, ich schweife ab.
Wie dem auch sei: Es war nicht die geschickteste Entscheidung, einen leichten Krimirahmen zu wählen, um es dann relativ oberflächlich zu lassen. Obwohl ich eben auch gestehen muss, dass ich die ironische Idee, dass der "Kriminaler" den Fall quasi spontan löst, statt Puzzelstücke aneinanderzusetzen. Ich denke nicht, dass die Lehre für mich sein muss, deswegen dieses Genre für die Satyr-Reihe zukünftig zu meiden, sondern eben wirklich, den Krimialfall deutlicher in den Vordergrund zu rücken. Ein Selbstläufer sind aber Krimis in so recht kurzen Formaten glaube ich nicht.

Ich glaube jeder der selber schreibt, sieht das ohnehin nicht so eng. So merke ich auch an mir selbst, dass man nach einer Weile einfach "betriebsblind" wird, und kaum noch in der Lage ist, einen Text, an dem man lange gearbeitet hat, und dessen Handlung man einfach auswendig kennt, mit den Augen eines Korrekturlesers zu sehen. Bei mir folgt die Korrektur von Fehlern auch immer erst, wenn ich komplett fertig bin. Vorher achte ich auf andere Dinge. Bis dahin habe ich den Text aber schon so oft überflogen, dass ich die Rechtschreibfehler als solche kaum noch wahrnehme. Das geht nur mit einigem Abstand. Aber das ist auch wieder schwierig, denn man will das Werk ja der Welt präsentieren und macht daher auch gegen Ende immer etwas hurtig  ;)
Die Betriebsblindheit ist glaube ich schon wirklich ein gewichtiges Problem. Obwohl ich die Stories dann auch immer noch eine gewisse Zeit liegen lasse und mehr als nur einen Korrekturvorgang durchführe, verschlechtert sich da meine "Quote" irgendwie immer mehr :(
Na ja, wie erwähnt werde ich mich wieder mehr und mehr anstrengen :)
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 28.06.13, 15:54
Und wiedereinmal schickt sich die Gegenwart an, die Science Ficition einzuholen: Umstrittene Befruchtungsmethode in Großbritannien (http://www.tagesschau.de/ausland/grossbritannien196.html)
Die Methode hat schon von dem (neben dem törichten Kriminalfall) zweiten Thema von "Hellorange".
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Visitor5 am 28.06.13, 16:29
Ein Kind - drei Eltern - und über die Theorie, dass bei den Andorianern drei der vier Eltern ihr Erbgut weitergeben wurde gelacht! Ich fühle mich gerade bestätigt, mit meiner Wahl.  :harhar
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Leela am 30.06.13, 01:58
Ich fühle mich gerade bestätigt, mit meiner Wahl.  :harhar

Partnerwahl?

Schön das das Topic nochmal hervorgeholt wurde. Ich hatte die Geschichte damals angelesen, beiseite gelegt, ganz gelesen und war in vierlerlei Hinsicht ziemlich unglücklich damit und dachte, dass ich wohl einen dritten Anlauf brauche. Den habe ich mir nun genommen - und naja... ich bin immer noch an sehr vielen Stellen.... unzufrieden mit der Geschichte. Sorry. :(
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 30.06.13, 12:02
Ein Kind - drei Eltern - und über die Theorie, dass bei den Andorianern drei der vier Eltern ihr Erbgut weitergeben wurde gelacht! Ich fühle mich gerade bestätigt, mit meiner Wahl.  :harhar
Ja, nicht wahr :D

Schön das das Topic nochmal hervorgeholt wurde. Ich hatte die Geschichte damals angelesen, beiseite gelegt, ganz gelesen und war in vierlerlei Hinsicht ziemlich unglücklich damit und dachte, dass ich wohl einen dritten Anlauf brauche. Den habe ich mir nun genommen - und naja... ich bin immer noch an sehr vielen Stellen.... unzufrieden mit der Geschichte. Sorry. :(
Nein, kein Problem. Im Übrigen teile ich Deine Meinung. Richtig zufrieden bin ich mit "Hellorange" nicht. Das liegt in erster Linie am unausgegorenen Krimianteil. Ich wollte sowas in der Richtung mal ausprobieren, bin inzwischen aber der Meinung, dass es schwierig ist, soetwas in so wenigen Seiten vorzubereiten, auszubreiten und zu einem angemessene Finale zu bringen, vor allem, wenn die Geschichte noch andere Aspekte beinhalten sollen. Hinzu kommt, dass das ganze dann auch ein wenig zur Satire auf Ermittlerfiguren wird, die am Ende einfach mal eben das Rätsel lösen. (Was ich in diesem Zusammenhang bei Fernsehkrimis immer so blöd finde, ist das Aufdröseln mit Unmengen von Namen: "Ihnen musste klar, dass Jane Arthur von früher kannte. Als John dann auf Sherrys Party Arthur wiedersah, musste er befürchten, dass der Michael von seiner Beziehung zu Mary erzählt. Deshalb lockten Sie Jane unter einem Vorwand zu Carl...").
Also entweder halte ich mich in Sachen Krimistories zukünftig zurück oder plane es ordentlich.
Die anderen Aspekte - eben die Arbeit Garins und was das für die Guttaperchas - retten aber die Story in dem Sinne, als dass ich sie deswegen nicht gleich ganz streichen möchte :D ;) :D
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Leela am 30.06.13, 13:46
Mit dem Krimi als Rahmenhandlung konnte ich eigentlich gut leben – selbst wenn er eher etwas unstet wirkt auf mich (zB das „Mordmotiv“ ist in meinen Augen nicht wirklich plausibel). Was mich mehr irritierte, war, daas es in der Story kaum Handlung gibt und alle drei Hauptfiguren dasselbe tun: Nichts. Garin möchte nichts zu seiner Arbeit (Hauptelement) sagen,  Guttapercha möchte nichts zu der Kind/Nichtkind Sache (Hauptelement zumindest in Bezug auf seinen Punkt und eigentlich sofort klar als das Wort Genetik fällt) sagen und der Ermittler sagt nichts zum Stand der Ermittlungen und seinem Herangehen/Vorgehen. Alle drei Personen treffen immer wieder zusammen  und – beschliessen wenig oder gar nichts zu sagen oder zu tun, sondern schweigen sich aus – bis zum Finale. Keine der Figuren bot mir als Leser einen Ansatzpunkt oder nahm mich mit – schlimmer – so unbeteiligt wie alle wirken, war ich am Ende selber. Deswegen hat mich das arg... verunsichert. Weniger wegen der Krimihandlung.

Ich würde aber durchaus gerne wieder (erneut) einen Krimiplot von Dir lesen. Ich glaube schon Du kannst die ganz gut schreiben.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 04.07.13, 10:19
Danke für die Aufschlüsselung, woran es für Dich bei "Hellorange" krankte. Das hilft mir sicher weiter, um zukünftig in der Qualität eher an anderen Folgen der Reihe anknüpfen zu können :)

Mit dem Krimi als Rahmenhandlung konnte ich eigentlich gut leben – selbst wenn er eher etwas unstet wirkt auf mich (zB das „Mordmotiv“ ist in meinen Augen nicht wirklich plausibel).
[...]
Ich würde aber durchaus gerne wieder (erneut) einen Krimiplot von Dir lesen. Ich glaube schon Du kannst die ganz gut schreiben.
Es gibt noch ein Fragment, dessen Handlung man eigentlich auch so ein wenig in Richtung Krimi lesen kann. Die Story funktioniert da etwas anders, vielleicht geht das Konzept da dann - so ich es denn auch wirklich mal fertig schreibe ;) - besser auf.

Was mich mehr irritierte, war, daas es in der Story kaum Handlung gibt und alle drei Hauptfiguren dasselbe tun: Nichts. Garin möchte nichts zu seiner Arbeit (Hauptelement) sagen,  Guttapercha möchte nichts zu der Kind/Nichtkind Sache (Hauptelement zumindest in Bezug auf seinen Punkt und eigentlich sofort klar als das Wort Genetik fällt) sagen und der Ermittler sagt nichts zum Stand der Ermittlungen und seinem Herangehen/Vorgehen. Alle drei Personen treffen immer wieder zusammen  und – beschliessen wenig oder gar nichts zu sagen oder zu tun, sondern schweigen sich aus – bis zum Finale. Keine der Figuren bot mir als Leser einen Ansatzpunkt oder nahm mich mit – schlimmer – so unbeteiligt wie alle wirken, war ich am Ende selber.
Ja, da ist meiner Meinung nach schon viel wahres dran. Es sollte natürlich schon mehr Handlung vorhanden sein - ein wenig schiebe ich aber auch das auf den Krimiansatz, denn da wollte ich in vielen Phasen der Geschichte einfach nicht den Fehler begehen, zu viel zu verraten (und der eigentlich Anschlag als vorantreibendes Element war ja schon geschehen und der Rest der Geschichte war eben von den Anlagen her schon relativ statisch).
Was die "unbeteiligten Figuren" angeht: Ich habe für ST einen Ansatz, bei dem meine Crew nicht von einem Krieg in den anderen Fall und meistens auch nicht die dramaturgischen Weg gehen, den ich heutzutage in Filmen oder Serien wahrzunehmen glaube. Bei meiner Auffassung von Utopie geht geht für die Figuren in ihrem Paradies etwas anderes verloren und das ist eben "Verve". Ein besseres Beispiel als das Gros der Satyr-Geschichten ist sicherlich der Captain in "Fremde eigene Welten" (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,2848.msg126272.html#msg126272). Ich bin der Meinung, dass man Figuren, die fast vierhundert Jahre von uns trennen, schon eine Andersartigkeit anmerken darf und mein Mittel der Wahl ist immer wieder die Passivität, eine Art Lähmung, die Figuren (mit Ausnahme von Hunter vielleicht ;)) befällt, wenn wir eigentlich besondere Reaktionen erwarten würden. Bei Guttapercha ist das auch eine Sache des Alters. Und ich muss auch abermals zugeben: Bei der Satyr-Reihe wollte ich diesen Ansatz eigentlich gar nicht so herausstreichen und ich fürchte auch, dass er nur zum Teil (sozusagen positiv) dafür verantwortlich ist, dass "Hellorange" so wurde, wie es wurde.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Alexander_Maclean am 04.07.13, 12:05
@max
Ich muss aber ganz ehrlich sagen diese "Passivität" passt nicht zu dem was wir IMO in den Serien gesehen habe. ZUmindest nicht bei Angehörigen Starfleets.

Da der Gang zur Flotte immer eine gewisse aktive Entscheidung ist, ist es ganz antürlich dass die Männer und Frauen an Bord eines Raumschiffes tatkräftig sind. Selbst das "Idealbild" Picard hat immer wieder herausgestrichen wie wichtig Eigeniniative und aktives Handeln ist. Deswegn hat er beispielsweise Riker zum XO gemacht.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 05.07.13, 16:23
Ich muss aber ganz ehrlich sagen diese "Passivität" passt nicht zu dem was wir IMO in den Serien gesehen habe. ZUmindest nicht bei Angehörigen Starfleets.
Eigentlich gebe ich Dir ja Recht.
Allerdings ist es auch so, dass wir als FF-Schreiber ja immer das Element stärken, das uns am meisten interessiert oder am geeignetsten scheint.
Und das wurde auch auf dem Bildschirm so gehandhabt: Jede Serie hat aus ST so ein wenig auch das werden lassen, was ihr gerade in den Sinn kam. Was Sisko in "Für die Uniform" veranstaltet, hat meiner Wahrnehmung nach auch nichts mit dem Star Trek zu tun, was viele Dutzend Folgen über viele Jahre zuvor an ST produziert worden war. Dies und das Kriegspathos passte in meinen viel weniger zu dem, was bislang etabliert worden war, als wenn eine Föderationsgesellschaft angesichts bestimmter Herausforderungen oder Bedrohungen in Schockstarre (oder Passivität) gefallen wäre.

Ich muss aber ganz ehrlich sagen diese "Passivität" passt nicht zu dem was wir IMO in den Serien gesehen habe. ZUmindest nicht bei Angehörigen Starfleets.

Da der Gang zur Flotte immer eine gewisse aktive Entscheidung ist, ist es ganz antürlich dass die Männer und Frauen an Bord eines Raumschiffes tatkräftig sind. Selbst das "Idealbild" Picard hat immer wieder herausgestrichen wie wichtig Eigeniniative und aktives Handeln ist. Deswegn hat er beispielsweise Riker zum XO gemacht.
Sowas kann auch eine Frage des Maßstabs sein: Wenn der Durchschnittsläufer für 100 Meter 30 Sekunden braucht, gilt in dieser Referenz schon einer, der dieselbe Wegstrecke in 20 Sekunden hinter sich bringt, als Sprinter. Bei einer gesamten Gesellschaft, die ob des Luxus einer Utopie auf die ein oder andere Weise "träge" - also eben passiv - geworden ist, muss eine Elite nach unseren Maßstäben deswegen nicht unbedingt wirklich auf Zack sein. Natürlich werden weiterhin Entscheidungen getroffen und bloß weil jemand noch dazu in der Lage ist, heißt das nicht automatisch, dass er in der Flotte landen muss. (Es ist zum Beispiel auch eine aktive Entscheidung, zu beschließen, Künstler zu werden).

Aber es ist auch wirklich so, dass meine Crew in der Satyr-Reihe dieses wie ich finde für eine Utopie spannende Konzept einer wie auch immer gearteten Passivität nicht bis zum Äußersten treibt. In .: "Satinober" :. (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3202.msg147297.html#msg147297) etwa hat Guttapercha nur einen Augenblick Zeit, um etwas zu entscheiden und reagiert sehr bestimmt und tatkräftig.

Es ist also nicht unbedingt so, dass jedes Crewmitglied nur zusieht, wenn etwas passiert. Hin und wieder kann es aber eine Figur geben, die etwas "angestupst" werden muss, um ihre "Harmonie im friedlichen Augenblick" aufzugeben. Bestes Beispiel hierfür wäre Mbambe in .: "Neochrom" :. (http://www.sf3dff.de/index.php/topic,3329.msg154049.html#msg154049)
Und weil die Satyr-Reihe aber für die ersten Kommandanten ganz solide im 24. Jahhrundert verwurzelt ist, wäre es kaum möglich, dieses Utopie-Experiment richtig durchzuziehen, was aber schon auch schade ist.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Star am 06.07.13, 12:19
Ich glaube hinter dem vermeintlich passiven Verhalten vieler der Charaktere steht in wirklichkeit ein überlegtes, vorsichtiges und möglichst gewissenhaftes Vorgehen. Das korelliert ja auch ein bisschen mit Max' Interpretation der obersten Direktive, die sehr... TNGig ist. Statt blindem Aktionismus, wartet man - sofern man den Luxus dazu hat - lieber ab, um das Problem von allen Ecken beleuchten und dann eine möglichst vorausschauende Entscheidung treffen zu können. Oder man wartet einfach ab, bis sich die Dinge von selbst erledigen, man lässt der Natur also sozusagen seinen Lauf, beobachtet, interpretiert, philosophiert - oder gibt schlicht zu, dass man keinen Schimmer hat, was man tun und wie man mit einer Situation umgehen soll.

Irgendwo macht das für mich auch den Reiz von "Satyr" aus. Die Heroen, die "Mutig dahin stürmen, wo Engel furchtsam weichen" hat man in fast jeder FF. Max bemüht sich, die Engel etwas... nun, weiser zu zeigen. Damit kommt auch zuweilen auch eine gewisse Passivität einher, aber ich würde das nicht missen wollen, auch wenn ich natürlich nach wie vor Leute wie Ligeti, der immer so ein leicht schelmisches "Wissen" und Vorgehen versprüht, am liebsten mag. Aber als übermäßig passiv oder gelähmt empfinde ich die Charaktere nicht. Höchstens in "Schwarz" war es auffällig. Aber wie gesagt, mir gefällt der Ansatz. Er ist ungewöhnlich und mal was anderes. Tatsächlich halte ich den Engel-Vergleich für gar nicht mal so verkehrt. :)
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 24.07.13, 12:47
Fast Ewigkeiten her und ich werde ganz rot, wenn ich merke, wie lange Dein Beitrag schon zurückliegt und erst recht, wenn ich mir die netten Worte wieder und wieder durchlese  :lieb Danke :)
Ja, es ist schon wirkich mein Bestreben, viele entscheidende Figuren mit Bedacht handeln zu lassen.
"Schwarz" ist da wirklich ein interessanter Fall, weil diese Haltung (verkörpert durch Ligeti) da auf echte Passivität (von den Eltern des Kindes) trifft.
Ein Aspekt ist auch, dass es die "Satyr"-Crew mit Unbekanntem zu tun bekommen soll und da kann es schlicht auch gefährlich sein, eben nicht forschend und eben mit Bedacht vorzugehen. Diese Grundausrichtung hilft mir wahrscheinlich auch dabei, den Figuren die eigenständige Warte einerseits und die daraus folgenden Handlungsmuster andererseits zu verleihen...
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.05.14, 12:52
Ja. So nun habe ich Hellorange gelesen.

Und bin mit der Bewertung sehr zwiegespalten.

Als Krimigeschichte taugt sie leider nicht viel.

- Ist zum einen dem Format von SATYR geschuldet. Mit so wenigen seiten kann man keinen wendungsreichen Krimiplot schreiben. Aber etwas mehr länge vor allen beim Ermittlerteil hätte dem sehr gut getan IMO. vielleicht eine Befragung aller Verdächtigen - waren ja nur vier - und die Auflösung wäre nicht so holterdipolter gekommen.

- Denn das führt dazu dass der Lt. rät - zwar gut, denn Eifersucht ist nun mal eines der ältesten Mordmotive der Galaxis, aber eben nur geraten.
Versteh mich nicht falsch. Fallauflösungen wo der Ermittler allein durch seine Geisteskraft den Verbrecher überführt und zum aufgeben bringt mag ich sehr. Sherlock Holmes (besonders da die BBC Serie) oder - jetzt nicht lachen "Detektiv Conan" um mal zwei Beispiele. Und ich kenne es zum Beispiel von "The Mentalist" dass der Ermittler auch gewisse sachen nciht nur vor seinen Kollegen, sondern auch vor dem Zuschauer geheimhält.

Aber genauso gerne rate ich mit oder folge den teilweise abstrusen Theorien die da hin und wieder geboten werden.

Und das alles fehlt eben.

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Auf der anderen seite, hast du mit der Thematik der arbeit von Fidor eins ehr interessantes und auch heißes Eisen angepackt. Und da sist dir sehr gut gelungen. Vor allen durch die Verknüpfung zu Guttapercha, wo man als Leser der den Captain nun mal schon etwas kennt auch mitfühlt.

Fazit:

Ich gebe der Folge mal 7 von 10 Punkten

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Ein was ist mir dann noch aufgefallen.

Du hast geschrieben das das Kunstwerk von Ligeti gestiftet wurde, aber bereits beim Star des Schiffes. Aber Ligeti wurde erst Vier Jahre später der der Captain des SATYR.
Titel: Antw:Hellorange - 06/2390
Beitrag von: Max am 27.05.14, 20:39
Danke für Deinen Kommentar, Alex :)

7 Punkte - danke schön, da warst Du sehr nachsichtig :) Ich teile Deine Einschätzung, dass die Folge als Krimi nicht wirklich funktioniert. Ich musste wirklich feststellen, dass das Format (an sich) zu kurz ist, um einen Kriminalfall darin aufzuziehen. Für die Zukunft heißt das, dass ich ein Krimikonzept zum einen anders aufbauen würde und die Geschichte am Ende mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas länger wäre. Bei "Hellorange" war es mir das Verbrechen ironischer Weise rückwirkend betrachtet nicht besonders wichtig. Das schadet der Folge selbst dann noch, wenn sie so ein wenig den Parodie-Charakter besitzt; denn dazu ist dieser Aspekt nicht deutlich genug hervorgetreten.

Es freut mich aber, dass Dir der andere Teil der Geschichte gefallen hat :) Die Thematik mit der Hauptfigur zu verknüpfen, war zwar keine höchst originelle Idee, aber sie bot sich meiner Ansicht nach an, weil Guttapercha auf seine fast schon merkwürdige Weise ja schon auch ein Familienmensch ist - seine Ehe mit Liz hatte diese Komponente, war also nicht nur Leidenschaft, sondern besaß auch Reife... und hatte doch ihre Grenzen. Ähh, ich schweife ab ;)

Zur Skulptur: Ja, sie sollte verbindendes Element für praktisch alle Folgen sein, also auch für die, die in der Zeit vor Ligetis Dienstzeit spielen. Es ist aber mMn auch ein gutes Zeichen für den Charakter Fábján Ligeti, dass er mit dem Schiff schon verknüpft war, bevor er wusste, dass er es mal kommandieren würde, und, dass seine Figur sich nicht nur über die Sternenflotte definiert.
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