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FanFiction => Autorentipps => Thema gestartet von: Tolayon am 05.09.13, 18:08

Titel: Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Tolayon am 05.09.13, 18:08
Ein immer etwas heikles Thema sind Auftritte von aus dem Canon bekannten Charakteren in Fan-Fictions. Heikel aus wie mir im Moment einfällt vor allem zwei Gründen:

1. Ihre Rolle könnte zu groß ausfallen und eigene Charaktere in den Hintergrund rücken;

2. Sie genau zu treffen, d.h. so darzustellen wie in den Serien/ Filmen, ohne dass sie wie Parodien wirken ist keine allzu leichte Aufgabe.


Letzteres ist kein Problem, sofern man sich ohnehin auf sogenannte "Slash"-Geschichten konzentriert, in denen Liebesgeschichten bis hin zu pornographischer Darstellung im Mittelpunkt stehen, die so in den Serien bestenfalls angedeutet werden (am bekanntesten die angeblich homosexuelle Beziehung zwischen Kirk und Spock, die aus mehreren Gründen dem Canon vehement widerspricht).

Allerdings sind derartige Fan-Fictions soweit ich sehen kann kein Thema in diesem Forum, zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass hier jemand schon mal etwas Derartiges veröffentlicht hätte.

Daher bleiben möglichst originalgetreue Darstellungen einzelner Canon-Charaktere in kurzen "Gastauftritten".
Einer der wohl klassischsten Momente wäre in einer "Pilotfolge" /-Roman, wie es auch in den Canon-Serien der Fall ist (bislang war - "Enterprise" mal ausgenommen - stets mindestens ein Charakter aus einer vorangegangenen Serie im Piloten dabei, wie Admiral McCoy in TNG).
Aber auch in einer anderen Folge ist ein solcher Auftritt denkbar, sofern man die oben erwähnten Probleme umgeht.

Ein Canon-Charakter in einer Fan-Fiction verbindet diese ein Stück weit mehr mit dem Canon-Universum, allerdings sollte er auch sinnvoll gestaltet sein (d.h. nicht auf einmal in einem ihm fremden Aufgabengebiet tätig werden).
Wenn die entsprechende Episode/ der Roman in der Zukunft spielt, hat man einige Freiheiten mehr, denn Charaktere können sich über die Zeit verändern. Allerdings sollten solche Veränderungen plausibel dargestellt werden und zumindest immer noch eine gewisse Erkennbarkeit jenseits der rein namentlichen Erwähnung vorhanden sein.


Wie bindet ihr Canon-Charaktere in eure Fan-Fictions ein, sofern ihr dies überhaupt tut?
Könntet ihr euch vielleicht sogar vorstellen, eine Fan-Fiction mit fast ausschließlich Canon-Charakteren als Protagonisten zu schreiben, die gerade NICHT in dem oben erwähnten "Slash"-Bereich angesiedelt ist? Also im Grunde genommen wie in den meisten kommerziellen StarTrek-Romanen?
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: David am 05.09.13, 18:33
Also in der Regel verzichte ich auf Canon-Charaktere, da es mir schwer fällt, mit ihnen zu arbeiten und ihre Charakterzüge richtig zu treffen.
Admiräle - wie Ross oder Janeway - mal auftauchen zu lassen, um z.B. dem Captain eines Schiffes per Subraum neue Befehle zukommen zu lassen -> okay, kein Ding.

Einzig Naomi Wildman nutze ich als Hauptcharakter in "Cadets".
Sie ist bei Weitem nicht "rundgeschliffen", da sie ja in Voyager eher ein Nebencharakter war, daher hatte ich genug Spielraum.
Aber "echte Hauptcharaktere, die Canon sind" - sprich - die in mehreren Dutzend Folgen auftraten und deren Charakter stark ausgefeilt ist... nein, das ist nicht mein Ding.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Drake am 05.09.13, 19:19
Ein immer etwas heikles Thema sind Auftritte von aus dem Canon bekannten Charakteren in Fan-Fictions. Heikel aus wie mir im Moment einfällt vor allem zwei Gründen:

1. Ihre Rolle könnte zu groß ausfallen und eigene Charaktere in den Hintergrund rücken;

Ich habe meistens die umgekehrte Befürchtung: Es besteht die Gefahr, dass die Fanfiction-Charaktere die Canon-Charaktere überschatten. Und die sind meist in irgendeiner Form mehr oder minder die Messlatte für den "Legendenstatus" im jeweiligen Universum. Und wenn man seine eigenen Charaktere dann darüber hebt... Klingt das schon wieder sehr unschön nach Mary Sue (oder erweckt bei mir zumindest diesen Eindruck). Oder, wenn wir bei Trek sind: Das klingt nach Wesley Crusher (Roddenberrys angeblicher Self-Insert, witzigerweise). Besonders übel sind da direkte Konfrontationen, bei denen der Canon-Charakter den Kürzeren zieht (wobei ich zugeben muss auch schon Gedankenspiele in die Richtung betrieben zu haben).

Was das in den Hintergrund rücken der eigenen Charaktere angeht, würde ich sagen dass das schon eine legitime Zielsetzung sein kann. Wiederum: Die sind in der Regel (wenn man sich nicht bei obskuren Einszenencharakteren bedient) Legenden oder sonstwie herausragend. Dass die ihre Fähigkeiten nutzen um den überforderten Helden aus der Patsche zu helfen (aka "die Kavallerie zu spielen") kann auch sehr gut wirken, man darf nur nicht in die Falle zu tappen, die eigenen Helden als inkompetent oder unselbstständig darzustellen.

2. Sie genau zu treffen, d.h. so darzustellen wie in den Serien/ Filmen, ohne dass sie wie Parodien wirken ist keine allzu leichte Aufgabe.

Dagegen hilft angeblich (selbst gemacht habe ich das noch nicht) ein Serienfolgen-/Filmmarathon, also das Ansehen des betreffenden Charakters in Aktion. Dadurch bekommt man mit der Zeit allmählich ein Gefühl für den Charakter, seine Redeweise, Gestik, Mimik, dass es leichter fällt ihn zu beschreiben. Dazu kommt, dass es je nach Charakter mehr oder weniger schwierig ist, manche haben ja einen sehr prägnanten Charakter (außerhalb Star Treks fiele mir da der elfte Doktor aka "Charlie Chaplin auf Speed" ein) oder sind sehr... flexibel in ihrem Verhalten (*hust* Voyager *hust*), das kommt einem beim Schreiben natürlich entgegen.

Einer der wohl klassischsten Momente wäre in einer "Pilotfolge" /-Roman, wie es auch in den Canon-Serien der Fall ist (bislang war - "Enterprise" mal ausgenommen - stets mindestens ein Charakter aus einer vorangegangenen Serie im Piloten dabei, wie Admiral McCoy in TNG).

Ja, die "Staffelstab-Übergabe" macht sich als Element sehr gut. Allerdings muss man selbst wissen, wie umfangreich man es halten will. Spielt der Charakter die ganze Episode über eine Rolle (als Berater auf dem Jungfernflug vielleicht) oder ist er oder sie nur für eine Zeremonie anwesend?

Wenn die entsprechende Episode/ der Roman in der Zukunft spielt, hat man einige Freiheiten mehr, denn Charaktere können sich über die Zeit verändern. Allerdings sollten solche Veränderungen plausibel dargestellt werden und zumindest immer noch eine gewisse Erkennbarkeit jenseits der rein namentlichen Erwähnung vorhanden sein.

Da kann man sich zu Nutze machen, dass manche Charaktere eventuell eine bereits angedeutete Zukunft haben. Gerade bei Trek war gefühlt jeder Charakter irgendwo mal in einer "alternativen Zukunft" zu sehen. Sich da zu bedienen kann hilfreich sein, wenn man ohnehin grob in die Richtung wollte. Picard als Botschafter wäre ein schönes, weil wiederkehrendes Beispiel (selbst die Romane scheinen in die Richtung zu gehen). Im Zweifel sollte man aber auch dabei prüfen, wie plausibel die Entwicklung wäre (s. u.a. "Worf bricht alle Verbindungen zur Föderation ab" in STO).

Wie bindet ihr Canon-Charaktere in eure Fan-Fictions ein, sofern ihr dies überhaupt tut?

Hmmm... Vorsichtig? :D
Im Ernst, ich habe da eine Heidenangst dass ein paar meiner Ideen in der Hinsicht nicht allen gefallen dürften. Grundsätzlich nehme ich mir aber nicht heraus, Canon-Charaktere "onscreen", also innerhalb der Handlung, sterben zu lassen. Hinweise der Marke "XYZ ist dann und dann soundso gestorben" sind aber etwas anderes. Mag an der Distanz zum Geschriebenen liegen, wenn man nur "historische Fakten" präsentiert.

Könntet ihr euch vielleicht sogar vorstellen, eine Fan-Fiction mit fast ausschließlich Canon-Charakteren als Protagonisten zu schreiben, die gerade NICHT in dem oben erwähnten "Slash"-Bereich angesiedelt ist? Also im Grunde genommen wie in den meisten kommerziellen StarTrek-Romanen?

Trek? Eher weniger. Einzelne Canon-Charaktere als "Gaststars" gerne und ich leihe mir auch sehr gern Namen und Gesichter aus dem Non-Canon-Bereich aus, aber nur auf dieser Basis zu schreiben wäre bei mir nicht drin. Wäre mir zu viel Aufwand, die einzelnen Charaktere Canongetreu zu halten.

Bei anderen Universen hätte ich damit weniger Probleme, wie bei dem oben erwähnten Doctor Who-Beispiel z.B. - allein weil ich immer mal den elften Doktor schreiben wollte. :D
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Star am 05.09.13, 19:51
Besonders übel sind da direkte Konfrontationen, bei denen der Canon-Charakter den Kürzeren zieht (wobei ich zugeben muss auch schon Gedankenspiele in die Richtung betrieben zu haben).

Entweder das, oder die Canon- und FF-Charaktere sind die besten Freunde. Damit will man natürlich dem eigenen Charakter einen Platz unter den Helden sichern, aber das kommt meist sehr erzwungen rüber. Wenn ich Canon- auf meine FF-Charaktere treffen lasse, dann handhabe ich es oft so, dass die gar nicht so gut miteinander auskommen. Darin sehe ich sehr viel größere Chancen, sich zu emanzipieren und eine eigene Note zu setzen - sofern man es behutsam macht und beiden Charakteren treu bleibt. Ein neuer Charakter, der vielleicht einen anderen (möglicherwise sogar falschen?) Standpunkt hat, als der beliebte Canon-Charakter, diesen Standpunkt auch vertritt und dennoch die Herzen der Leser erreicht, der hat es eigentlich geschafft.

Zitat
Wie bindet ihr Canon-Charaktere in eure Fan-Fictions ein, sofern ihr dies überhaupt tut?

Bei "Cast Away" habe ich nur einen Canon-Charakter: Admiral Nechayev. Und bei der, das gebe ich zu, habe ich im Grunde nur den Namen, das Aussehen und ein paar Eckdaten verwendet. Den Charakter selbst habe ich etwas umestaltet und ihn mir ganz zu eigen gemacht, so wie ich es für die Geschichte brauchte. Bei einer Neben-Figur, die nur in zwei oder drei Folgen mal dabei war, kommt man damit einfacher davon, als bei wichtigen Charakteren.

Bei "Starfleet Academy" habe ich eine ganze Reihe von kleinen Gast-Auftritten, die aber alle eher als "Schmankerl" dienen. Bei der Auswahl habe ich aber anscheinend ein sehr schlechtes Händchen bewiesen. Drei dieser Charaktere wurden, nachdem ich den ersten Roman geschrieben hatte, entweder auf der Leinwand, oder in der Sekundärliteratur gekillt 8[

Zitat
Könntet ihr euch vielleicht sogar vorstellen, eine Fan-Fiction mit fast ausschließlich Canon-Charakteren als Protagonisten zu schreiben, die gerade NICHT in dem oben erwähnten "Slash"-Bereich angesiedelt ist? Also im Grunde genommen wie in den meisten kommerziellen StarTrek-Romanen?

Nein. Da sind eigene Figuren immer attraktiver, denn die gehören ganz alleine mir, und mit denen kann ich machen, was ich immer will - und ich quäle meine Figuren ganz gerne. Bei den wichtigen Canon-Charakteren würde sich das einfach zu... merkwürdig anfühlen, als würde man die Idee eines anderen Vergewaltigen. Die Charaktere gehören mir nicht und schon deshalb hätte ich Skrupel großartig etwas neues mit ihnen auszuprobieren.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Alexander_Maclean am 05.09.13, 20:22
Generell kann ich da meinen Vorrednern mehr oder weniger zustimmen.

Als Hauptprotagonisten sind Canoncharaktere einfach zu schweirig zu handhaben.

aber als  Nebenfiguren gerne.

Wobei ich aber auch zwei Dinge gemerkt habe:

1. Nebenchars sind einfacher als Hauptcharaktere. Star sprach Alynna Nechajew an., die ich auch schon eingesetzte habe. Hier amcht es schon Spaß denen noch etwas Profil zu verleihen.

2. Manche Hauptcharaktere gehen einfacher als andere. Drake führte dabei die Voyagercrew a die da relativ einfach sei. Kann  ich nur bestätigen. Janeway, selbst Tuvok sind recht einfach. Mit denen hab eich in Elite Force" gerne geschrieben.

Geordi LaForge hingegen, bei dem habe ich mir für die Szenen bei "Morning Star" einen Ast abgebrochen.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Max am 05.09.13, 20:49
Also ich bin kein großer Anhänger davon, canon-Figuren in meine Geschichten unterzubringen.
Ich sehe irgendwie keine Vorteile. Mehrere Probleme wurden ja schon angesprochen: Das der Überhöhung; das der Anbiederung...
Ich weiß nicht, wie schwierig solche Charaktere zu schreiben sind, aber es klingt einleuchtend, dass die VOY-Figuren einem da sicherlich nicht die größten Probleme machen werden ;) :D Ich halte es für plausibel, dass es, so man canon-Figuren in die eigenen Geschichten einbringen möchte, sinnvoll ist, diese Figuren zu studieren, indem man sich viele Folgen oder Filme intensiv anschaut.

Ein Problem, dass ich mich mit den canon-Figuren in FFs habe, ist die, dass ihr Auftauchen viel, viel zu schnell gekünstelt wirken kann. Ich finde es nämlich schon auch schwierig, sie als Gastexperten unterzubringen, weil man sich immer schnell wundern müsste, warum ausgerechnet diese Person jetzt vor Ort sein sollte. Warum ausgerechnet ein LaForge, wenn es um Technik geht, warum eine Crusher, wenn es ein Medizinthema ist, warum eine Janeway, wenn ein Admiralsbefehl gegeben werden muss, warum ein Picard, wenn man ein Botschafter vorkommen soll?
Ich finde, das lenkt sehr schnell ab, wenn man es nicht auf zwei, drei Sätze beschränkt. Die Aufmerksamkeit ist schnell bei den "berühmten Gästen" und ich sehe spontan nicht die Motivation, sich auf so eine Figur konzentrieren - es sei denn, man sähe es als Schreibexperiment, ob man eine Figur, die schon so ausführlich behandelt wurde, für jeden Leser erkennbar schreiben kann.
Im Fernsehen funktioniert das mit der "Staffelstabübergabe", im FF-Bereich ist das aber mMn als Konzept gar nicht so sinnvoll, weil ich Zweifel habe, dass die Präsenz, die ein Schauspieler auf der Leinwand oder dem Schirm hat, in der Literatur dieselbe ist. Das soll auch nicht heißen, dass man die canon-Figuren nicht auch gut treffen kann. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass das für den Leser tatsächlich ein Anreiz ist, eine FF eher zu, nun, akzeptieren.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Alexander_Maclean am 05.09.13, 21:03
@max
Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, dass es hie und da "gekünselt" wirkt.

Ich finde aber für meine bisherigen Canonfigurenauftritte hab eich jeweils gute Punkte gefunden.

a) Geordi als 'Experte' für die Sovereignklasse, wenn man die Werftingeneiure außen vor lässt, auf die Marcus ja nicht gut zu sprechen war.

b) Bei Elite Force ist es IMO sowieso aufgrund des Szenarios klar, dass da Voyagerfiguren immer mal wieder auftauchen.

c) Bei Nebenfigurem iwe Nechajew oder Paris bin ich zum einen der Meinung, dass ich für diese - innerhalb der Serie auch selten vorkommenden Figuren - 'Zeit' einspare diese Figuren einzuführen. Zum anderen ist es auch einer gewissen Logik geschuldet, sodass es nicht 10000 Admirale geben kann.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Max am 05.09.13, 21:21
@max
Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, dass es hie und da "gekünselt" wirkt.

Ich finde aber für meine bisherigen Canonfigurenauftritte hab eich jeweils gute Punkte gefunden.

a) Geordi als 'Experte' für die Sovereignklasse, wenn man die Werftingeneiure außen vor lässt, auf die Marcus ja nicht gut zu sprechen war.

b) Bei Elite Force ist es IMO sowieso aufgrund des Szenarios klar, dass da Voyagerfiguren immer mal wieder auftauchen.

c) Bei Nebenfigurem iwe Nechajew oder Paris bin ich zum einen der Meinung, dass ich für diese - innerhalb der Serie auch selten vorkommenden Figuren - 'Zeit' einspare diese Figuren einzuführen. Zum anderen ist es auch einer gewissen Logik geschuldet, sodass es nicht 10000 Admirale geben kann.

Stimmt, man spart schon Zeit, das ist wahr. Und ich sehe das auch so ein wenig wie David, dass man bei Admiralen da noch das beste rausholen kann, weil sie eben keine breite Bühne bekommen. Viele Personen diesen Rangs wird es nicht geben, aber auch nicht nur die bekannten Gesichter.
Ich würde mich nur immer fragen: Will ich mir die Zeit ersparen zugunsten einer Figur, die dann im schlimmsten Fall im Kopf des Lesers trotz nur weniger Zeilen "Pagetime" präsenter ist als Nebenfiguren meines eigenen Geschichtenkonzepts?

Mit "Elite Force" hast Du Recht: Das dürfte wirklich so ein ziemlich singuläres Projekt in der Flotte gewesen sein, für dessen Ausweitung man dann schnell auf die Erfinder zurückgreifen würde.

Aber bei der Sache mit LaForge und der "Sovereign"-Klasse, nun, da wäre ich persönlich schon so ein wenig skeptischer. Klar, kennt er das Schiff gut, aber selbst wenn man nicht auf Leute von der Werft zurückgreifen möchte: Es gibt ja noch andere Ingenieure und am tiefsten in der Materie wird der Chefingenieur des Prototypen sein.

Es ist aber auch gut möglich, dass ich da so sensibilisiert bin, weil die ST-Serien hier manches Mal nicht unbedingt immer besonders angenehm mit den Voraussetzungen umgegangen ist: Auch personell gab es da schon den ein oder anderen Zufall, der schon sehr merkwürdig war ;) ;)
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Star am 06.09.13, 19:06
Im Fernsehen funktioniert das mit der "Staffelstabübergabe", im FF-Bereich ist das aber mMn als Konzept gar nicht so sinnvoll, weil ich Zweifel habe, dass die Präsenz, die ein Schauspieler auf der Leinwand oder dem Schirm hat, in der Literatur dieselbe ist. Das soll auch nicht heißen, dass man die canon-Figuren nicht auch gut treffen kann. Aber ich kann einfach nicht glauben, dass das für den Leser tatsächlich ein Anreiz ist, eine FF eher zu, nun, akzeptieren.

Warum nicht? In der offiziellen Trek-Literatur wird es ja auch so gehandhabt und mir fällt spontan kein Fall ein, wo mich die Canon-Charaktere, die als "Staffelträger" dienten, gestört hätten. Sie waren für mich zwar auch nicht unbedingt ein Grund jetzt eines der Bücher zu lesen, aber ich empfand sie meistens als Gewinn.

Die erste Romanreihe, die nicht die Serien-Helden im Fokus haben sollte, war "New Frontier". Damals machte man ein paar Figuren der zweiten Reihe zu Hauptcharakteren (Shelby, Selar, Robin Lefler) und benutzte noch eine ganze Reihe beliebter Figuren, um dem Pilotroman einen guten Start zu geben (Picard, Spock, etc) und das hat wunderbar geklappt. Der Autor Peter David hat Spock beispielsweise so wunderbar getroffen, dass der "Charme" und die "Präsenz" auch auf das Papier übertragen werden konnte. Bei "Vanguard" hat man Kirk und Co benutzt, um die Serie vorzustellen (und zu beenden). War auch super. Wie die Enterpise am Schluss noch mal auftauchte und mitmischste, ja da habe ich schon auch gejubelt. SCE wurde von Scotty unterstützte. War auch toll.

Wenn man den Figuren treu bleibt - sowohl den neuen, als auch den alten - und das größere Bild nicht aus den Augen verliert, dann kann das durchaus funktionieren. Natürlich muss man immer erst ein bisschen üben. Aber es kommt auch drauf an, welche Ansprüche ein Geschichtenschreiber an sich selbst stellt. Diejenigen, die das Handwerk wirklich erlernen wollen, die tüfteln irgendwann schon aus, wie man auch Fremd-Charaktere richtig einsetzen kann. :)
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Visitor5 am 06.09.13, 22:10
Hm, ich habe immer mal wieder einen der Canon-Chars in meinen Stories:

Ich habe zB. Sisko auf DS 9: Ich habe ihn benutzt, um zwei Charaktere ein bisschen besser zu durchleuchten, und um deren Sichtweisen aufzuzeigen. Das eine Mal eine kybernetisch aufgewertete Person, auf die er als "Borg-Geschädigter" nicht sonderlich gut zu sprechen ist, und eine Schmugglerin, die ihre Abhängigkeit ihrem "Boss" gegenüber bedingungslos akzeptiert und Parallelen zu seinem Diensteid aufzuzeigen versucht. [Ob ich diese beiden Möglichkeiten auch wirklich so in die Geschichte einbaue, weiß ich noch nicht - bis ins Jahre 2369 habe ich noch mindesten 17 Jahre Geschichte zu füllen.]

Ich habe Picard auf seiner Undercovermission auf Romulus und wie er mittels einer stummen Soldatin entkommen kann - so inkompetent wie in "Wiedervereinigung" aufgezeigt wollte ich den Tal Shiar dann doch nicht haben;

Ich habe Tal'Aura aus den 50ern und eine persönliche Vendetta, darüber habe ich sogar schon ein bisschen mehr verraten;

Es gibt die Pegasus - obwohl ich da noch sehr unschlüssig bin, wie ich das genau haben möchte;

Hmhm... Colonel Lenaris Holem hat seinen Auftritt;

Darsha wird '52 bei der Graduierungsfeier in San Francisco anwesend sein - und wie wir wissen sind da auch ein paar... "bekannte Gestalten" ihre Lehrjahre durch.

Ich habe Gorkon, der in meiner Story kein Krieger, sondern ein wichtiger Wirtschaftsexperte ist, der den Rat vor einem weiteren Wettrüsten mit der Föderation warnt und sich dann an die Macht putscht ("Einen Krieg zu verlieren um ein Reich zu retten ist keine Niederlage."). Aber auch ihn werde ich nicht verdrehen. Bedenkt man die Aggressivität seiner Artgenossen (Kor, Kang Koloth, Chang, Klang und andere) aus dieser Zeit, kommt er ziemlich "kuschelig" herüber. Ich denke die Erweiterung seiner Hintergründe, die ich mir ausgedacht habe, laufen mit seinem gezeigten Wesen konform.

Nach Möglichkeit halte ich aber diese Berührungspunkte klein und überschaubar.



Dann habe ich noch eine Idee für ein Parallel-Universum:

Ich habe mir überlegt, die Voyager-Folgen... Sagen wir mal... ein bisschen umzugestalten, um ein par fanboyische Makel und Idiotien auszugleichen (Die Föderation scheitert mit all ihren Schiffen fast gegen einen einzigen Würfel - aber die Voyager macht's im Alleingang gegen einen "taktischen Würfel" und all die Ressourcen der Borg in deren Territorium - ja, ne, is klar... ) Diese Ideen sind aber noch ziemlich vage, da ich sie noch nicht auf durchgehende Konsistenz geprüft habe und meine Notizen nur punktuell die Fehler versuchen zu korrigieren.

Ich habe auch einen Charakter, der durch die Voyager in den Deltaquadranten gelangen muss; Ich habe zwei kleinere Chars als Ergänzung für die Voyager-Crew entwickelt;

Auch eine romulanische Crew wird sich in diesem Parallel-Universum befinden...

Ob ich diese Voyager-Ideen wirklich integriere oder als eigenständige Geschichte aufziehe, weiß ich noch nicht. Nach der Folge "VOY - Die Voyager-Konspiration", in der man eine Galor-Klasse im Delta-Quadranten gesehen hat, habe ich mit dem Gedankenexperiment einer Romulanercrew parallel zur Voyager experimentiert - Telek R'Mor war ein weiterer Anstoß in diese Richtung.

Alles in allem integriere ich lieber die kleinen Rollen in meine Stories, als die großen (von der Voyager-Idee einmal abgesehen)!
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Max am 07.09.13, 13:34
Warum nicht? In der offiziellen Trek-Literatur wird es ja auch so gehandhabt und mir fällt spontan kein Fall ein, wo mich die Canon-Charaktere, die als "Staffelträger" dienten, gestört hätten. Sie waren für mich zwar auch nicht unbedingt ein Grund jetzt eines der Bücher zu lesen, aber ich empfand sie meistens als Gewinn.
Ich projiziere da wahrscheinlich einfach meine Einstellung. Ich habe dabei irgendwie kein so gutes Gefühl und empfinde es für mich so, dass die Unterstützungsfunktion halt nicht wirklich stark ist; aber es muss eine schöne Story freilich auch nicht richtig unterbinden.

Ich habe mir überlegt, die Voyager-Folgen... Sagen wir mal... ein bisschen umzugestalten, um ein par fanboyische Makel und Idiotien auszugleichen (Die Föderation scheitert mit all ihren Schiffen fast gegen einen einzigen Würfel - aber die Voyager macht's im Alleingang gegen einen "taktischen Würfel" und all die Ressourcen der Borg in deren Territorium - ja, ne, is klar... ) Diese Ideen sind aber noch ziemlich vage, da ich sie noch nicht auf durchgehende Konsistenz geprüft habe und meine Notizen nur punktuell die Fehler versuchen zu korrigieren.
Das ist ein sehr interessanter Ansatz - und bietet auch viele Möglichkeiten: Einerseits "musst" Du die normalen VOY-Figuren schreiben, andererseits werden sie sich durch die neuen, "ernsthafteren" Gegebenheiten ja wohl auch in eine andere Richtung zu entwickeln.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Visitor5 am 07.09.13, 13:57
Man hätte sogar die Möglichkeit, etwas recht "Eigenes" zu schreiben: In einer TNG-Folge wurde so etwas auch durchgespielt, ihr erinnert euch vielleicht: Es war Worf, der nach einem Bath-leth-Wettkampf von Universum zu Universum sprang - bis hin zu einer, in der die Bajoraner die Cardis niedergerungen haben und sogar die Föderation bedrohten!

Dass so eine Geschichte dann wenig mit der eigentlichen Voyager zu tun haben würde, kann sich gewiss jeder vorstellen. Die Frage ist: Würde man das lesen wollen!? Ich bin da nicht so sicher. ;)

Aber gerade weil ich auch gerne solche Gedankenspiele anstelle, ist es ein ziemlich reizvolles Projekt.

Auch die Unterhaltung zwischen Sisko und der Schmugglerin beruht eher auf einem Gedankenexperiment, denn als "Folge" in meinem Universum: Es ging mir darum über Abhängigkeiten (Eid, bzw. Versklavung) zu spekulieren und philisophieren.



Noch etwas, das ich nachträglich noch loswerden muss. Star wird mir hoffenltich verzeihen, dass dieses Statement so verspätet eintrifft: Ich finde seine Version der Kathryn Janeway durchaus plausibel und glaubwürdig in seiner Kadettenreihe dargestellt - auch wenn Durkin sie als seine Verlobte sieht. :thumb Ein wirklich bravouröser Gastauftritt in einer wirklich heiklen Rolle - mit einer großen Portion Humor!
:gross
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Max am 07.09.13, 14:04
Man hätte sogar die Möglichkeit, etwas recht "Eigenes" zu schreiben: In einer TNG-Folge wurde so etwas auch durchgespielt, ihr erinnert euch vielleicht: Es war Worf, der nach einem Bath-leth-Wettkampf von Universum zu Universum sprang - bis hin zu einer, in der die Bajoraner die Cardis niedergerungen haben und sogar die Föderation bedrohten!

Dass so eine Geschichte dann wenig mit der eigentlichen Voyager zu tun haben würde, kann sich gewiss jeder vorstellen. Die Frage ist: Würde man das lesen wollen!? Ich bin da nicht so sicher. ;)
Hmm, weiß nicht. Also zu viel zu verändern. Hmm. Man hätte dann fast eine vollkommen neue Serie. Das hat auch was für sich. Aber ich fände es schon spannend, Geschichten zu lesen, die einfach einiges, nun, "korrigieren".
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Alexander_Maclean am 07.05.15, 20:16
Um mal auf den text von V'ger einzugehen.

Zitat
Das freut mich, dass Du Janeway, zumindest in diesem kurzen Ausschnitt, gelungen findest. Ich hoffe, ich kann das aufrecht erhalten. Sie - und vor allem ihre verhärmte, alternative Version - fällt mir nämlich manchmal richtig schwer.

Ich fand janewway eigentlich generell sehr einfach zu schreiben. zumindest das eine Mal, wo ich sie eingesetzt habe.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Star am 07.05.15, 20:26
Ja, Janeway habe ich auch in meinen Starfleet Academy-Romanen aufgegriffen. Ich fand die auch nicht besonders schwer - aber sie war kein Zentraler Charakter, sondern eher von außen betrachtet, und das ist immer etwas leichter zu schreiben.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: VGer am 07.05.15, 20:38
Darauf möchte ich jetzt mal näher eingehen ... ich schreibe zwar viel mit Canon-Charakteren bzw. meinen Weiterentwicklungen derselben, aber Janeway fällt mir aus mehreren Gründen schwerer als andere. Ich bekomme sie einfach nicht richtig zu fassen, und das macht es mühsam.

Janeway ist im Canon recht wankelmütig dargestellt, vor allem seit der Zeit nachdem Jeri Taylor als Verantwortliche ausgeschieden ist wurde das ganz extrem. Sie schwankt immer zwischen "fürsorgliche Übermama" und "kompromissloser Super-Badass-Captain", und da die richtige Balance zu treffen ist nicht leicht. Vor allem, wenn man sie aus der vom Canon vorgegebenen Persönlichkeitsstruktur heraus glaubwürdig weiterentwickeln möchte. Dass es einfach ist, ihr einen glaubwürdigen Gastauftritt zu geben, das bezweifle ich nicht, weil es dann eben "nur" eine Momentaufnahme ist. Bei mir ist sie aber ein Hauptcharakter, und ich muss das alles mitbedenken.

Außerdem, Alex ... die Geschichte, auf die sich der zitierte Satz bezieht, die hat gewissermaßen verschärfte Bedingungen, denn es ist eine Zeitreise-Geschichte. Einerseits gibt es da die Janeway, die zu dem verhärmten alten Admiral aus Endgame werden wird. Andererseits gibt es auch die Janeway, die meine Weiterentwicklung der Canon-Janeway ist. Das zu trennen, sozusagen zwei unterschiedliche Charaktere zu schreiben die trotzdem noch als Janeway erkennbar sind, ist kompliziert und erfordert Fingerspitzengefühl, von dem ich mir manchmal nicht sicher bin ob ich es habe.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Alexander_Maclean am 07.05.15, 20:57
Das ist natürlich schon Hardcore Level.

Es gibt ja auch Canonfiguren die stellen sich bereits als Gäste doof an.

Ja, ich meine dich damit Geordi.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: VGer am 07.05.15, 21:07
:D Geordi, ja ... den hatte ich bis jetzt nur in einer Geschichte, und da kam er nicht besonders gut weg. :D

Ja, es ist Hardcore ... aber das ist genau das, was mir am Fanfiction-Schreiben auch Spaß macht: mit genau diesen Vorgaben zu arbeiten, was Charakterisierung und Canonbezug angeht, auch wenn es nicht immer leicht ist. Eigene Charaktere kann man in jedem beliebigen Setting kreieren, aber welche zu übernehmen und glaubwürdig weiterzuschreiben ist eben ein Anreiz für mich.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Star am 07.05.15, 21:30
Das Wort "Glaubwürdig" ist dabei besonders zu unterstreichen - und das bekommen nur die wenigsten hin. Zumindest im FF-Bereich. :(
Da ist es leider eher so, dass Canon-Charaktere auf zehn Seiten mit mal mehr, mal weniger Gewalt in eine bestimmte Richtung gedrängt werden, die nicht so recht passen will. Wenn dann diese Fremd-Vorstellungen auf die eigenen prallen, wird es schwer. Prinzipiell kann sich natürlich auch ein Canon-Charakter in so ziemlich jede Richtung entwickeln - möglich ist alles -, aber um so etwas glaubhaft zu machen, bedarf es nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern meiner Meinung nach auch Zeit (also... ein paar mehr Geschichten und Seiten).
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Oriane am 07.05.15, 22:47
Ich schreibe eigentlich kaum mit Canon-Charaktere, gerade weil ich mir nie sicher bin, ob ich den Charakter glaubwürdig darstellen kann oder nicht. Abgesehen davon bin ich bei Fanfictions eher ein Fan vom Stopfen von Plotlücken, wobei die Schwierigkeit darin besteht den Charakter an einem Punkt abzuholen, ihn eine Entwicklung durchmachen zu lassen (alles andere bringt nichts außer einer langweiligen Geschichte, denke ich) und ihn dann so im Canon wieder abzusetzen, ohne dass man ihn in der FF völlig kaputtgeschrieben hat.
Von daher wage ich mich an solche Lücken selten heran. Was ich jetzt bei meiner Star Wars FF ausprobiert habe war, die Charas in jungen Jahren zu schreiben. Da bleibt mir die Freiheit, die ich brauche und ich fand es einfach interessant zu sehen (bzw. zu schreiben) warum der Char so ist, wie er im Canon dargestellt ist.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Dahkur am 08.05.15, 08:11
Das Wort "Glaubwürdig" ist dabei besonders zu unterstreichen - und das bekommen nur die wenigsten hin. Zumindest im FF-Bereich. :(

Da setz gleich mal den Bezahl-Bereich mit dazu. Vielleicht tue ich den gegenwärtigen ST-Autoren grobes Unrecht (da ich sie nicht gelesen habe), aber ich habe mit Lesen von ST-Romane mit dem Beginn von DS9 geendet. Bei TNG hatte es eine Reihe von guten Romanen (vorzugsweise, wenn der Autor Peter David hieß), die ich gerne gelesen habe, ich habe auf dem Speicher noch eine ganze Umzugskiste voll davon. Mit der gleichen Begeisterung habe ich mich dann auf die ersten DS9-Romane gestürzt - und bin recht rasch desillusioniert worden. Die Charaktere (vor allem Kira) waren so beliebig geschrieben, dass sie sich mit Offizier XYZ hätten ersetzen lassen ohne dass es jemand gemerkt hätte.

Da habe ich zu der gleichen Zeit die Erfahrung gemacht, dass FF-Autoren "ihre Lieblinge" um Längen besser im Griff hatten als die sogenannten professionellen Autoren. Leider war (und ist) es im FF-Bereich so, dass es kaum Episoden- oder gar Romanartige Geschichten mit den etablieren Charakteren gibt. Diejenigen, welche die Charas gut im Griff haben, schreiben meist Kurzgeschichten oder noch kleiner Momentaufnahmen (habe ich über lange Jahre auch getan). Die Art von Geschichten, die ich am liebsten lesen würde, habe ich bisher extrem selten gefunden.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Star am 21.05.15, 22:10
Da setz gleich mal den Bezahl-Bereich mit dazu. Vielleicht tue ich den gegenwärtigen ST-Autoren grobes Unrecht (da ich sie nicht gelesen habe), aber ich habe mit Lesen von ST-Romane mit dem Beginn von DS9 geendet.

Na, seither hat sich einiges getan. Ich kenne diese alten Heyne-Romane auch noch, mit den dauernd wechselnden Autoren, der daraus resultirend stark schwankenden Qualität, und der Herangehensweise, dass am Ende einer Geschichte ohnehin alles wieder so sein muss, wie zu Anfang.
Damals war zwar auch nicht alles schlecht, aber inzwischen haben sich die offiziellen Romane doch ziemlich emanzipiert, und die überwiegende Anzahl der Schreiber besteht inzwischen aus Stamm-Autoren, was sich natürlich auch auf die Charakterisierung auswirkt. Besonders Autoren wie Kirsten Beyer (Voy), Christopher L. Bennett (alle), Greg Cox (TOS), James Swallow (TNG/Titan) und Una McCormack (DS9) haben die offiziellen Figuren wirklich gut drauf. Und da sie inzwischen praktisch keine Grenzen mehr kennen, weil das Star Trek-Universum wirklich ihnen gehört, wird auch sehr viel ausprobiert. Dadurch fallen die Romane mehr oder weniger wie die Serien aus; es gibt viel durchschnittlich gute Unterhaltung, hin und wieder ist mal eine Gurke dabei, desöfteren erwischt man aber auch eine echte Perle. :)

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Bei TNG hatte es eine Reihe von guten Romanen (vorzugsweise, wenn der Autor Peter David hieß)

Peter David gehört auch zu meinen Lieblingsautoren :)

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Leider war (und ist) es im FF-Bereich so, dass es kaum Episoden- oder gar Romanartige Geschichten mit den etablieren Charakteren gibt.

Das stimmt. Überhaupt scheinen Romane mit entsprechender Länge eher selten zu sein. Verwunderlich ist das natürlich nicht. So einen richtig langen Roman zu schreiben, das ist schon ordentlich Zeitintensiv und auch etwas isolierend. Ich glaube, wenn man jünger ist, hat man vielleicht einfach nicht die Geduld etwas längeres durchzuziehen, und wenn man älter ist, im Berufsleben steht und/oder Familie hat, hat man nicht mehr die Zeit.

Zu den dankbarsten Hobbys gehört das Schreiben jedenfalls nicht. Zumindest nicht das FF-Schreiben.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Dahkur am 22.05.15, 12:29
James Swallow (TNG/Titan)

Den habe ich im ersten Band der Terok Nor Reihe kennengelernt, und war fasziniert davon, wie er es geschafft hat, eine bekannte Geschichte richtig spannend hinzubekommen. Über seine Charakterhandhabung kann ich nicht viel sagen, da in dem Band die meisten Charas neu waren.

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und Una McCormack (DS9)

Von ihr habe ich bisher nur "The neverending sacrifice" gelesen. Das fand ich ausgezeichnet (allerdings wieder ohne nennenswerte bekannte Charaktere)

Ich muss mich mal wirklich hinsetzen und mir ein paar neuere Romane zu Gemüte führen. Das Problem dabei ist momentan nur, dass mich so richtig nur DS9 interessiert, und ich da aber nichts lesen möchte, was sich andere für die Zukunft ausgedacht haben, bis ich mit meinem eigenen Kram durch bin. Ich bin da viel zu leicht zu beeinflussen oder zu entmutigen.

Vielleicht versuche ich mich mal an TNG, die Charas da mochte ich auch immer sehr gerne.

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Leider war (und ist) es im FF-Bereich so, dass es kaum Episoden- oder gar Romanartige Geschichten mit den etablieren Charakteren gibt.

Das stimmt. Überhaupt scheinen Romane mit entsprechender Länge eher selten zu sein. Verwunderlich ist das natürlich nicht. So einen richtig langen Roman zu schreiben, das ist schon ordentlich Zeitintensiv und auch etwas isolierend. Ich glaube, wenn man jünger ist, hat man vielleicht einfach nicht die Geduld etwas längeres durchzuziehen, und wenn man älter ist, im Berufsleben steht und/oder Familie hat, hat man nicht mehr die Zeit.

So einen richtig langen Roman suche ich gar nicht. Ich finde episodenartige FFs mit einer Länge von ... sagen wir mal ... um die 20.000 Wörter sehr schön. Auch in dieser "Kürze" kann man eine wunderbare Geschichte erzählen.

Aber das RL ist schon ein ziemlicher Spaßkiller in der Hinsicht, da hast Du recht. Ich merke das momentan sehr stark. Wo ich mich endlich wieder so richtig in FFs reinknie, fehlt mir eigentlich hinten und vorne die Zeit (und vor allem die Ruhe) dazu. Die Begeisterung, die ich jetzt habe, hätte ich mal besser in meiner Zeit der Unabhängigkeit gehabt.

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Zu den dankbarsten Hobbys gehört das Schreiben jedenfalls nicht. Zumindest nicht das FF-Schreiben.

Kommt drauf an, warum man es macht. Ich muss gestehen (und ich hoffe, ich höre mich jetzt nicht vollkommen plemplem an), ich bin mir jedenfalls dankbar, dass ich meine Zeit mit FF-Schreiben verschwendet habe, denn ich freue mich immer mal wieder, meine Sachen zu lesen.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Star am 25.05.15, 12:58
Ich muss mich mal wirklich hinsetzen und mir ein paar neuere Romane zu Gemüte führen. Das Problem dabei ist momentan nur, dass mich so richtig nur DS9 interessiert, und ich da aber nichts lesen möchte, was sich andere für die Zukunft ausgedacht haben, bis ich mit meinem eigenen Kram durch bin. Ich bin da viel zu leicht zu beeinflussen oder zu entmutigen.

Vielleicht versuche ich mich mal an TNG, die Charas da mochte ich auch immer sehr gerne.

Hm, jetzt habe ich die Romane verteidigt und muss gleich wieder etwas zurückrudern. Die Umstellung von den Einzelabenteuern (Heyne-Ära) zu den neueren Romanen war leider etwas holprig. Die Relaunch-Reihen haben fast alle schlecht angefangen - bis auf DS9. Das war direkt gut. Inzwischen haben sich die Bücher gefunden, aber, solltest du wirklich am Anfang ansetzen - bei TNG wäre das das grausige "Tod im Winter", dann... hmn, lieber nur mit geringen Erwartungen an die Sache herangehen.

Ansonsten gibt es aber recht gute Reihen außerhalb der bekannten Serien fortsetzungen. Vanguard beispielsweise. Das ist wie DS9, nur in TOS. Oder eben Die neue Grenze, von Peter David. :)
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Dahkur am 25.05.15, 13:09
Hm, jetzt habe ich die Romane verteidigt und muss gleich wieder etwas zurückrudern. Die Umstellung von den Einzelabenteuern (Heyne-Ära) zu den neueren Romanen war leider etwas holprig. Die Relaunch-Reihen haben fast alle schlecht angefangen - bis auf DS9. Das war direkt gut. Inzwischen haben sich die Bücher gefunden, aber, solltest du wirklich am Anfang ansetzen - bei TNG wäre das das grausige "Tod im Winter", dann... hmn, lieber nur mit geringen Erwartungen an die Sache herangehen.

Ansonsten gibt es aber recht gute Reihen außerhalb der bekannten Serien fortsetzungen. Vanguard beispielsweise. Das ist wie DS9, nur in TOS. Oder eben Die neue Grenze, von Peter David. :)

:D Dann muss ich mal nach einer Wertungsliste Ausschau halten, was sich lohnt, und was nicht. Bei TNG wäre für mich halt schon auch wichtig, dass Beverly Crusher nicht nur eine Randerscheinung in der Erzählung ist.

Von den New Frontier Bänden habe ich die ersten 6 oder 8 Bände, die sollte ich mir mal wieder aus der ST-Bücher-Kiste holen. Danke für die Erinnerung, Star.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Kirk am 13.01.18, 03:04
Canon-Charaktere ein schwieriges Pflaster, in USS Berlin habe ich ja einige davon Rumlaufen (Kira, Ross definitiv) einer der Gründe warum ich mich nicht mehr so recht dran traue, ich habe Angst die Leute zu sehr zu verhauen.
Um Kira könnte ich in einer Fortsetzung einen Bogen schlagen, mit viel Fantasie. Sie beispielsweise für nen halbes Jahr in den Urlaub schicken und alle Crew kontakte zu DS9 nur mit eigenden Charakteren machen, aber das wirkt zu Konstruiert. Ich denke in den Sauren Apfel werde ich wohl beißen müssen und Kira noch mindestens eine Folge mitschleppen müssen.
Und dann währe da noch Admiral Ross den habe ich von drei Netten Herren in gelb in eine Arrestzelle verfrachten lassen, da braucht es auf jeden Fall noch einen gescheiten Abschluss.

In meiner Aktuelle Geschichte handhabe ich es so das ein Canon-Charakter zwar namentlich erwähnt wird aber selbst nicht auf der Bildfläche auftaucht.
Und die Canon-Charakter aus NBSG sind, ähnlich wie zwischen BSG und NBSG, recht freie Interpretationen innerhalb des Star Trek Universums. Es gibt zwar, neben den Namen, klare wiedererkennungswerte aber dennoch sind die zu einem gewissen teil, bewusst,  nicht Canon.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: Visitor5 am 11.02.18, 20:17
Hm, es gibt auch eine alternative Möglichkeit, eine Begegnung mit einem Canon-Charakter zu (be-)schreiben, ohne sich zu sehr in die Nesseln zu setzen. Man beschreibt nicht die eigentliche Szene der Auseinandersetzung, sondern die direkt anschließende und überlässt alles weitere der Fantasie des Lesers. Nehmen wir mal ein Beispiel:

Ein Ensign möchte im Jahr 2369 auf DS9 von Major Kira ein Shuttle haben.

Es genügt doch eigentlich zu beschreiben, dass ein verdatterter Ensign eingeschüchtert und ein wenig hilflos zurückbleibt, der sich neben einem "Warum nicht gleich eine ganze Flotte für den "Helden der Sternenflotte"" auch noch anhören musste er solle mal lieber den unteren Andockpylon reparieren, denn "für irgend etwas muss seine Ausbildung ja auch taugen". Wenn sich der Leser auch nur einen Augenblick die Szene ins Gedächtnis ruft in der Benjamin Sisko zum ersten Mal sein Büro betritt bedarf es keines weiteren Wortes und auch auf diese Szene genügt ein kleiner Verweis. Major Kiras Flüche waren ja schon in der OPS zu hören, von daher sollte es kein Problem sein, etwas mitgehört zu haben.

So hat jeder der Canon-Charaktere ein, zwei Eigenschaften, deren man sich bedienen kann. Setzt man dazu die Wesenszüge des eigenen Charakters in Relation reicht das meist aus, um den Leser glauben zu lassen es hätte ein Treffen stattgefunden - ohne dass man den Wortwechsel schreiben muss.

Natürlich sollte man sich hüten diesen Trick allzu oft und durchgängig zu verwenden, aber damit lassen sich die Problem-Fälle glaubwürdig behandeln.
Titel: Antw:Canon-Charaktere in Fan-Fictions
Beitrag von: SSJKamui am 07.11.18, 21:44
Was Canon Figuren bringen können, ist, dass man damit auch extrem gut eine Aussage über "zukünftige Entwicklungen" machen kann. Beispielsweise wollte ich in meiner Ragnarok Reihe zeigen, dass sich die Föderation in eine ungute Richtung entwickelte und deshalb den Konflikt mit verursachte, indem Ich unter Anderem Picard als etwas gebrochenen, verbitterten, alten Botschafter zeigen wollte, der isoliert lebt und nur noch ein Schatten seiner Selbst ist, nachdem er Opfer einer richtig üblen Intrige wurde.

Als späteren Hoffnungsschimmer wollte Ich dann nach 15 oder 20 Folgen zeigen, wie Picard plötzlich triumphal zurück kehrt und zum Teil "den Tag rettet".
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