(http://www.amissingamerica.com/wp-content/uploads/2012/05/The-Avengers_large_jpeg_verge_medium_landscape.png)
Ja, ähm... also... nachdem ich dachte es lässt sich irgendwie vermeiden... hat mein Patenkind in weiser Wahl auf seinen Weihnachtswunschzettel "The Avengers" vermerkt. Problem: FSK 12... und da fehlen ihm noch drei Jahre. Also dachte ich, ich schau mir das mal an was da so passiert.
Und ja, meine Erwartungen an "Superhelden vs. Ausserirdische" wurde auch nicht enttäuscht - denn ich hatte keine. Ich hatte mich von dem Spektakel absichtlich fern gehalten, denn nach der Realismus Erdung von Superhelden wie in "Dark Knight" oder "Watchmen" machen die Marvels in meinen Augen nicht so die beste Figur... wobei ich zugegebnermassen Iron Man nicht so übel finde. XD
Am besten ich beginn meine "Kritik" mal mit den Superhelden...
# Nick Fury
- Sam Jackson wird alt. Insgesamt kommt die Figur aber noch recht gut weg, hat aber auch nicht soooviel Screentime.
# Thor
Langweilt. Er hat, zumindest hier im Film, kein eigenes Profil - sondern nur Muskeln und 'nen Hammer. Auch sonst fällt er eher durch Blödheit auf... wenn er zB zum Xten Mal Loki "noch ne Chance" geben will... oder dumme Onliner absondert. Also ich weiß nicht wozu die Figur gut ist, ausser das sie immer mehr in Richtung blonde Barbie geht; Modelmasse und Muskeln... ansonsten Vollplastik.
# Black Widow
- eines der grössten Ärgernisse im Film für mich. Als Nebenrolle in Iron Man II ganz ok... wirkt Johannsen hier für mich fehlbesetzter denn je. Sie passt nicht in den Film. Ihre Figur auch nicht wirklich. Sie kann am Ende mit ihrem Können locker mit jemand wie Captain America mithalten... der allerdings auch aus der Retorte stammt. Also die Figur derart in Richtung Supergirl zu schieben, dass noch verbunden mit Scarlett Johannsen... nervt. Ihre Figur hat auch nur "Angeber" Momente... das wirkt fast schon peinlich auf mich. Sie ist in dem Film fehl platziert und überflüssig.
# Hawkeye
- ganz ähnlicher Fall die Figur braucht es nicht und seine "Treffsicherheit" hat schon etwas Magisches... wenn der Bösewichte abschießt ohne auch nur einmal in deren Richtung sehen zu müssen. Keine Ahnung was die zum Frühstück für Pillen schlucken... aber "menschlich" macht sie das nicht gerade. Fehlbesetzt mit J. Renner finde ich ihn allemal.
# Hulk
- uiuiui... wo fang ich da an? Das er unbesiegbar und unzerstörbar ist? Er allein hätte die Invasion der Aliens aufhalten können... es hätte nur etwas länger gedauert. Was die Macher bewogen hat die Figur derart übermächtig zu machen... da kann ich nur raten. Für Filme taugt sie damit eigentlich nicht mehr. Am Schlimmsten; sie haben dem Hulk sogar seine letzte Schwäche geklaut: er war einmal verletzlich wenn er Bruce Banner ist. Doch nun sagt Banner über sich; "Tja, wollte ich mir ne Kugel in den Mund schiessen, aber da ist der Hulk erwacht und hat sie einfach ausgespuckt" ... ok. Damit ist die Figur sowohl verwandelt als auch unverwandelt... nicht mehr klein zu kriegen. Ich muss mal demnächst die Originalkonzeption des Hulk nachschlagen... das er dermaßen unbesiegbar war... war mir nie so bewusst. Mark Ruffalo spielt Banner aber wenigstens anständig.
Dennoch kann man mit der Figur eigentlich keinen Staat und schon gar keine sinnigen Scripte mehr machen. Ich frag mich Mittlerweis ob 'dieser' Hulk nicht sogar Superman erledigen könnte... das ist selbst in Comickategorien gedacht schon... überheftig.
# Iron Man
Tja, Tony Stark/Robert Downey jr. … es passt irgendwie. Auch hier zieht er wieder so ziemlich (s)eine One Man Show... sogar auf die Spitze getrieben. Ich hoffe sie nehmen die Figur in Iron Man III wieder etwas zurück. Hier in die Avengers, wo sie den Film nicht allein bestreiten muss passt die Zuspitzung perfekt... aber einen ganzen Film mit einem so überdrehten Tony Stark muss ich nicht haben.
# Captain America
Ich bin weder Fan der Konzeption noch der Figur... aber... was soll ich sagen... er war für mich die Überraschung des Films. Irgendwie ist seine Figur noch die Realitätsnaheste... er hat beide Beine auf dem Boden und ist dabei eher simpel gestrickt... er kommt für mich im gesamten Film deswegen ungemein sympathisch rüber. Und das obwohl er mit am "schwächsten" dargestellt wird von den Kräften her; als er Iron Man retten muss, schafft es ein Feind ihn mit einem simplen Gewehr Minutenlang festzunageln. Black Widow hätte in der Zeit drei Saltos geschlagen und 47 Bösewichter gegrätscht und ein Buch über japanische Kochkunst ausgelesen.
Und.... der Gute Captain bringt auch nicht nur einen doofen Spruch nach dem anderen. Er kapiert auch nicht gleich wie Kernspaltung geht. Deswegen mag ich auf einmal Captain America... er ist so... normal. Huh. Ich krieg Angst. :X
# Loki
Passabel. Er hat gute Szenen... gerade dann wenn er nicht aufdreht. Wenn er Leise spricht und einige denkwürdige Sätze ablässt... dann ist die Figur Groß. Ich zähl ihn mal ins Plus des Films...
Also Iron Man, Captain America und Loki halten den Film über Wasser, aber auch nur etwa auf Schlauchboothöhe.
Von der Story her ist der Film so straight wie ne Banane. Wenn man die Grundprämisse: Superhelden vs. Aliens schon schluckt... dann .. ähm ja... Ist mir immer noch nicht ganz klar was weite Teile des Films bedeuten sollen. Wieso sich Loki zB erstmal gefangen nehmen lässt nur um an Bord des Luftschiffes dann den Hulk zu entfesseln... worin der Sinn dieses Plans besteht ist mir nicht klar. Er könnte das Luftschiff auch abschießen, oder er geht auf Grönland ein Eis essen. Beides hätte auf den Fortgang der Ereignisse denselben Effekt. Auch wird ja diese Ausserirdische Energiequelle gesucht... aber irgendwie... spielt sie dann auch keine Rolle mehr.
Was es für die Aliens für Sinn macht dann in New York wie wild Büroangestellte zu killen... erschließt sich mir auch nicht. Selbst wenn sie das als Sport betrachten und Menschen eh nicht leiden können, sollten sie doch erstmal das Militär wegblasen... statt Leute mit Bleistiften in Händen. -.-
Über weite Strecken des Films habe ich das gefühlt das eigentlich nur versucht wurde einen "Schaukampf" an den nächsten zu Reihen(Iron Man vs. Thor, Captain Americ vs. Loki, Loki vs. Thor, Black Widow vs Hawkeye, Iron Man vs. Loki, Thor vs Hulk, Hlk vs. Thor…) und die Story lose drum herum gestrickt wurde.
Und auch das halte ich für ein dramaturgisches Eigentor... die Invasion der Ausserirdischen! Natürlich braucht man für 6 solche Superhelden auch eine gigantisch grosse Gefahr. Aber die Alien Invasion war nun damit dran. Was bitte kommt im nächsten Film als "Feind"? Groß steigern ist nicht mehr drin... glaub ich irgendwie. Also entweder man wiederholt das Muster nun immer wieder... oder... es werden kleinere Brötchen gebacken.
da bald Teil 2 startet und ich deswegen un mal Teil 1 gesehen habe, hier ein kleiner grosser Review;
(http://abload.de/img/captain_america_the_f0ibjj.jpg)
Es ist schwer bei dem Film irgendwo anzufangen.. zumal er in Deutschland einen ganzen Haufen Kritik eingesteckt hat von wegen Patriotismus, Amerika, Relikt, unnötig usw..... in meinen Augen weitgehend zu Unrecht. Ich fang also am besten mal mit der Konzeption an;
a) Captain America
ich bin nicht sicher ob irgendwer mal auf den originalen Captain America in den marvel Comics gestossen ist. Ich hatte mehrfach das Missvergnügen. Sowohl in einzelnen Stories um ihn, als auch (was öfter passierte) als Sidekick anderer Superhelden. Er war eine Figur die keinerlei eigenes Profil aufwies - weder war er nebenher ein Clark Kent noch ein Bruce Wayne. Er sah nur halt aus wie ein Superman Klon im blauen Strampler, hat wirre Sprüche abgesondert.... hin und wieder ein "Amerika" in seine Sätze eingeflochten und... tumb irgendwenn verhauen. Eine einfallslose, profillose Sinnlos Figur die man sofort wieder vergessen konnte.
Wenn also einige Kritiker anmerken die Originale Figur gäbe kaum was her - haben sie recht. Umso beachtlicher ist, was der Film draus gemacht hat und was diesselben kritiker offenbar nicht zur Kenntnis nehmen. Aus "Captain Amerika" ist nämlich sowas wie der All-American Boy geworden.. erst ein Underdog und Schwächlich, aber eben mit dem Herzen am rechten Fleck. Er steht im Film auch viel weniger für Amerika als für einige universelle Werte, wie Freiheit und Kämpfergeist... der Unterschied ist wichtig, weil das später (in The Avengers und bestenfalls noch in Teil 2) dazu führt das er einige bissig böse oder gar leicht naive Kommentare über das Amerika von heute absondert. Diese Konstellation ist hoch interessant.
Einen zweiten Punkt hat man aus dieser Situation leider gestrichen, da offenbar zu ernst. Aber ich hätte mir sehr gewünscht das er dabei gewesen wäre. Es ist nämlich geradezu ein Paradox, dass sich die USA zum Bekämpfen der Nazis dessen bedienen, was die Nazis eigentlich ideologisch wollen... einen blonden, blauäugigen Über-Menschen. So ist dieser Captain eigentlich das wahr gewordnen Nazi-Zuchtideal... der Nordische Übermensch. Es ist etwas schade das es weder dem Capatin selber noch seiner Umgebung wirklich auffällt das sie hier... eher ein Ziel der Nazis umgesetzt haben, als eines... zu zerstören. Hätte man diesen Aspekt etwas Bedeutung beigemessen hätte man den Film locker auf Nolan-Niveau heben können... Es ist zumindest der Knackpunkt der die Figur am nächsten an den zweiflerischen Bruce Wayne heranhieven könnte.
Der dritte Aspekt, Propaganda und Patriotismus ist wieder dabei und auch herrlich in Szene gesetzt.... als der gute Captain, statt an die Front zu dürfen, Kriegsanleihen verkaufen und Werbe Sprüche aufsagen muss... das nimmt diesen gesamten Patriotischen Aspekt dermassen gut die Spitze, dass die Figur dadurch viel besser funktioniert. Und es ist auch herrlich ironisch inszeniert, wer also dem Film einen "Überpatriotismus" attestiert hat... das irgendwie nicht bemerkt.
Mit diesen Aspekten ist die Figur deutlich über ihre einseitige und tumbe Comicexistenz hinausgewachsen... es wäre noch mehr drin gewesen (sieh Punkt 2) aber immerhin - das ist schon eine Menge. Der Captain bleibt einer der sympatischsten neueren Marvelhelden.
b) die Story
es ist sehr geschickt das ganze in den 2. Weltkrieg zu verlegen wo auch die echten Ursprünge der Figur liegen. Dumm ist aber - das man diesen "Hydra" Mist einführt. Das hätte es nicht gebraucht und der Film funktioniert die erste (und bessere Film)Hälfte über auch wunderbar ohne Elitenazis. Nur Nazis reichen schon. Der Film verliert hier deutlich, weil er mit der "Hydra" in völlig unklare Sphären abdriftet... wir haben den Oberschurken, Red Skull, der seine Naziorganisation inzwischen verselbstständig hat und... Krieg führt (für oder gegen wen?). Der Superbomber und Superpanzer baut und Superbomben und Superflugzeuge und Superuboote hat... nur weil er die magische komische Leuchtebox von Asgard gefunden hat? Was Red Skul wirklich will, bleibt völlig unklar... es nimmt sich auch keiner Zeit das mal zu erklären. Die "Hydra" ist halt ein Ableger von den Nazis und damit eben auch irgendwie böse und einen Plan werden sie schon haben. Hm.
Auch Red Skull ist ein Griff ins Klo... ich versteh nicht das Marvel immer und immer wieder denselben Fehler wiederholt und im Einstiegsfilm eines Superhelden gleich dessen Supererzfeind aufbietet. Das ist dumm, weil eine der beiden Figuren meist dann nicht mehr zum Zuge kommt und runterfällt (hier ist es zum Glück Red Skull).. aber wie das besser geht hat Nolan in "Batman Beginns" gezeigt, wo Batman auf einen eher kleineren Schurken-Kaliber aus seinem Comicuniversum trifft (Scarecrow und Raz) und nicht gleich auf den Joker.
Was der ganzen Hydra den Rest gibt sind die Super-Laserwaffen und Supergeheimbasen und Superbomber die alle noch einen Tick moderner wirken als das hier und heute. Das komplette WW2 Feeling geht den Bach runter... warum nur? Warum mussten es blaue Plasmawaffen sein... normale MGs hätten den Captain auch in Schach gehalten. Hier bombt sich der Film auf äusserst unglaubwürdige Weise sein erste, sehr unterhaltsame und atmosphärische Stunde weg.... Hier wäre weniger "mehr" gewesen.
So gibt es zB eine Sequenz in der in mehreren Minuten die Einsätze des Captains "gerafft" dargestellt werden... wie er die Nazibasen aushebt. hätte man jede dieser Episoden - inklusive seines altmodischen Bikes auf 10 Minuten angehoben, mit einem Schwarz Weißfilter versehen und als eine Art Flash Gordon Serials im Stil der damaligen Zeit (so als wäre man Kinozuschauer anno 1942) verschnitten... der Film hätte das Zeug zum Klassiker.
Selbst wenn man den Film an der Stelle nicht so zum Comicrelief machen will, hätte sich zumindest der andere Weg angeboten - ihn ernster zu machen. Solche Szenen gibt es im Film immer wieder... wo der Captain rumsitzt und.. nachdenkt und das nicht gerade leichten Gedanken. Es gibt da eine sehr liebenswerte Szene mit Tucci... oder eine mit Haley Atwell bei Regen im, Kriegsgebiet... das macht aus dem Film keinen James Ryan, man hätte ihn aber stark in diese Richtung schieben können ohne ihn schlechter zu machen.
Leider macht die Hydra aber auch das alles kaputt... da helfen auch zwei sehr deutliche Indiana Jones Referenzen nix...
c) die "Anderen"
Hugo Weaving... als Red Skull geht mir leider etwas auf den Nerv. Nicht nur das er wieder mal wie "Agent Smith" spielt (und auch so synchronisiert wurde)... er ist einfach einfallslos. Ich glaube er hat keine einzige echte gute Aktion in dem Film so dass man ihm den Oberschurken abnimmt. Das sein Gesicht in Rot dann auch noch aus dem Computer stammt.... gibt der Sache den Todesstoss.
Tommy Lee Jones... spielt wie immer sich selbst. Für den Film an sich ist er aber als Drill Sergeant eigentlich entbehrlich. Hier hätte man eher einen No Name besetzen und die Screentime auf die vielenanderen Figuren verteilen können.... dasselbe gilt auch für Howard Stark... er agiert zu sehr in Richtung seines Sohnes als das das.... noch Spass macht.
Wirklich gute Figuren geben der weibliche Sidekick ab mit Hayley Atwell als smarte Britin.. sie soll inzwischn ihre eigene Marvel Serie bekommen mit dieser Figur. Auch Stanley Tucci macht Spass und fungiert etwas als Ziehvater... gerade seine Figur hätte mehr Filmzeit gebraucht. Und schliesslich noch des Captains bester Freund und später die Soldatentruppe mit der er loszieht... alles grundsympathische Figuren die leider im Effektgewitter zu kurz kommen. Hier liegt wieder eine Stärke des Films die nicht genutzt wird.
d) der Rest
die Rahmenhandlung wo der Capatin im Eis gefunden wurde.. und am Ende in New York der Zukunft aufwacht, inklusive Samuel Jackson... hätte es nicht gebraucht. Hier häte man den Zuschauern ruhig auch etwas weniger Infos servieren können/brauchen. Das Artefakt im Film... auch eher nutzlos.
Der Nachspann ist für Geschichtsinteressierte ein traum... da wurden originale US WW2 Poster animiert um als Werbung zu dienen. Allein der Abspann ist ein Ereignis und kleines Geschichtsfest.
Das erste mal als ich mit dem Film durch war, hatte ich auch das unbestimmte Gefühl das er mich irgendwie an "Sky Captain" erinnert... die Filme sind sich tatsächlich recht ähnlich. Bemerkenswert ist, dass der Eindruck wohl aber eher unbewusst kam... nach dem Audio Kommentar wurde mir auch klar warum: So gut wie jede Szene des Films ist vor einen Greenscreen entstanden. Selbst so simple wo der Capatin mit Stanley Tucci in einer CGI Bretterbude hockt... wenn man es nicht weiß... fällt es nicht so sehr auf, man hat nur oft das Gefühl das... viel getrickst wurde. Weiß man es und schaut den Film genauer an.... bleibt so gut wie nichts übrig. Auch wenn das eher auf einer unbewussten Ebene funktioniert hätte auch hier etwas mehr Nolan und damit Echt-Heit gut getan...
Fazit: Ein Grundsolider Film mit einigem Spass mit einem sehr sympathischen Helden und seinen sehr Sympathischen Freunden... und wie bei den meisten Marvel Verfilmungen... ein Sack voller verschenkter Möglichkeiten