Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

Star Trek => Völker & Organisationen => Thema gestartet von: Max am 27.02.14, 13:24

Titel: Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Max am 27.02.14, 13:24
Gut, der Thread-Titel ist ein wenig scherzhaft gemeint, berührt aber ein Thema, das mich schon interessiert.

Die Föderation ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sehr unterschiedliche Individuen friedlich und zum Wohle aller zusammenleben und -arbeiten.
Bei den verschiedenen Spezies gibt es Unterschiede in der Kultur, aber auch ganz grundsätzlich in der Biologie.
Hierauf zielt so ein wenig meine Frage.

Glaubt Ihr, dass es ein System gibt, um bestimmte Unterschiede im Sinne einer Fairness, einer Chancengleichheit einzuebnen bzw. eben auszugleichen?

In den analytischen Fähigkeiten sind Vulkanier Menschen zum Beispiel überlegen. Das ist eine Überlegenheit, die doch dafür sorgen müsste, dass es ein Vulkanier leichter hat, für bestimmte Posten ausgewählt zu werden.
Das ist die berufliche Seite. Es kann noch andere Aspekte geben.
Ich denke da zum Beispiel an den Sport. Sisko und seine Leute spielen ja in einer Folge Baseball gegen eine vulkanische Crew und unterliegen (folgerichtig). Bleiben sportliche Großereignisse eine Angelegenheit, in der zwischen Spezies getrennt wird, lernen die Teilnehmer schlicht damit umzugehen, dass sie aufgrund körperlicher Gegebenheiten fast nie gewinnen können oder gibt es eben doch eine Art Ausgleichssystem (mit einer Punktezusatzregel o.ä.)?

Und: Braucht es einen "Ausgleich" denn überhaupt oder ist es ein Föderationsprinzip, dass man an diesen Herausforderungen wachsen soll, auch wenn man bestimmte Limits auf natürlichem Wege gar nicht knacken kann?

Was meint Ihr?
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: David am 27.02.14, 15:01
Das ist ein sehr interessantes Thema, das du hier anschneidest.
Ich finde, darüber sollte man wirklich mal diskutieren.

Zitat
Die Föderation ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie sehr unterschiedliche Individuen friedlich und zum Wohle aller zusammenleben und -arbeiten.

Besser hätte ich es nicht formulieren können.

Zitat
Glaubt Ihr, dass es ein System gibt, um bestimmte Unterschiede im Sinne einer Fairness, einer Chancengleichheit einzuebnen bzw. eben auszugleichen?

Das ist eine gute Frage.
Eine Antwort darauf zu finden, gestaltet sich als ungleich schwerer.
Wenn man bedenkt, dass in der Sternenflotte größtenteils (zumindest nach Auftritten) Menschen arbeiten, scheint es schon eine Art der Chancengleichheit zu geben.
Dass dies aber zu einer Art "Menschen-Quote" für einen zu besetzenden Posten führt, kann ich mir nicht vorstellen.

Ich denke, wenn man die Gesellschaftsstruktur der Föderation näher betrachtet, dann dürfte Wettbewerb sicher stattfinden (anders ist Fortschritt auch kaum vorstellbar), jedoch dürften hier andere Voraussetzungen gelten.

Was die sportliche Seite anbelangt, ist es schwer, sich vorzustellen, wie die Organisation ablaufen könnte.
Man bedenke nur den Marathon der Sternenflottenakademie.
Gut, Menschen können dort durchaus tolle Leistungen vollbringen, aber Vulkanier sind konditionell überlegen.

In wie weit man da eine "Kompensationsmethode" anwendet, bleibt wohl den Serien-Machen vorbehalten.
Ich könnte mir das aber irgendwie auch nicht so ganz vorstellen.
Es wäre durchaus eine Überlegung wert, diese Thematik mal in einem Roman zu verarbeiten, denn zweifellos stellen sich einige Nerds diesselbe Frage.

Zusammenfassend muss ich feststellen, dass ich auf diese Frage keine Antwort habe.

Konkurrenzdenken und Wettbewerb fördern die Entwicklung in jeder Hinsicht, aber die Föderation hat immer Wert darauf gelegt, dass Unterschiede eine Gemeinschaft in jeder Hinsicht stärken und dass Zusammenarbeit immer besser ist, als Konkurrenz, was im direkten Widerspruch zum ersten Prinzip steht (kein Wettbewerb = keine Entwicklung).

Ich schätze, die Föderation wird irgendein - nicht näher erklärtes "Kompensationssystem" besitzen - was Chancengleichheit so weit als möglich garantieren wird/soll.
Allerdings glaube ich nicht, dass die Sternenflotte eine Art "Quotenregelung" für bestimmte Spezies hat, was nämlich dem Leitsatz "The best and the brightest" widersprechen würde.

Wie gesagt: Mir ist kein literarisches Werk zu dieser Thematik bekannt, aber vielleicht könnte man das selbst mal in einem FF-Roman näher thematisieren.
Der ein oder andere von euch wäre dafür zweifellos geeignet.

Andererseits käme auch meine Wenigkeit in Frage, da ich derzeit wohl der einzige bin, der Romane über die Akademie/Kadetten schreibt.
Nur,... in meinen bisherigen Planungen haben solche Dinge noch nie eine Rolle gespielt...
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Alexander_Maclean am 27.02.14, 15:19
Interessantes Thema.

Ich denke aber es wird gewisse Eckdaten für jede einzelne Spezies getrennt geben.

Das das eben so aussieht

Andorianer 100m in 9,4s
Vulkanier: 100m in 9,5s
Mensch 100m in 9,9s
Tellarit 100m in 10,2s

Hinzu nehme ich mal an, dass solche Sportereignisse wie das baseballspiel bei DS9 eher selten sind. Jede spezies hat seine eigenen Sportarten. Und ansonsten, wenn man bei einer anderen Spezies mitspielen will, weiß man, dass man von denen eins auf die Mütze bekommen kann. Und eine stärkere Spezies die dann bei "schwächeren" Mitspielt, ist meines Erachtens auch nur peinlich. Gerade mit einen gesunden Maß an Ehrgeiz hat ja auch in der Föderation jeder sportler. also wird man als Vulkanier kein ringen mit einen Elaysianer machen. Das ist dann keine Herausforderung.

Generell scheint aber so ein Interspeziessport kein Problem zu sein. SElbst worf durfte als Kind Fußballspilen und das offenbar in der Schulmannschaft.

@david
Wieso wir anderen?

So etwas wäre doch ein tolles Thema für deine "Cadets" Reihe. ;)
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: David am 27.02.14, 15:24
@david
Wieso wir anderen?

So etwas wäre doch ein tolles Thema für deine "Cadets" Reihe. ;)

Der Grund ist relativ einfach:
Ich habe mich nie groß mit solchen Themen befasst, da der Stoff für mich (IMO) äußerst anspruchsvoll ist.
Ich wüsste gegenwärtig nicht mal einen Ansatzpunkt.

Einen Roman über einen Akademie-Marathon,... bei allem Respekt für jemanden, den das Thema interessiert... aber das ist kein Stoff für eine SciFi-Geschichte - zumindest nicht aus meiner Sicht.

Von - sage wir mal 80 Seiten - würde ich dann die Hälfte über schreiben, wie Kadetten die Landschaft rauf und runterlaufen.
Sorry, aber das ist keine interessante Geschichte, sondern etwas für einen Sportredakteur.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man daraus einen Roman, geschweige denn, einen SciFi Roman machen sollte.
Das kriege ich nicht hin.

Edit
Wenn mir jemand jedoch eine interessante SciFi-bezogene Idee anregend bieten kann, wäre ich durchaus interessiert, sie mir anzuhören.

=A=

Es ist für mich eh schwierig, eine Geschichte zu finden, die an der Akademie spielt.
Die meisten meiner geplanten Romane behandeln ja das Praxisjahr meiner Kadetten.

Für den Campus finde ich kaum interessante Ideen, die aber auch etwas mit SciFi zu tun haben.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Star am 27.02.14, 16:52
In den analytischen Fähigkeiten sind Vulkanier Menschen zum Beispiel überlegen. Das ist eine Überlegenheit, die doch dafür sorgen müsste, dass es ein Vulkanier leichter hat, für bestimmte Posten ausgewählt zu werden.

Mein Vater sagt immer so schön: "Dumm kann man ruhig sein, man muss sich nur zu helfen wissen." Was er damit meint ist, dass cleverness und finesse genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, sind, als reines Faktenverständnis. Was nützt einem das beste Wissen, wenn man es nicht umsetzen oder an den Mann bringen kann? Selbst wenn Vulkanier prinzipiell durch die Benk weg gute Analytiker sind (glaube ich nicht, das sind auch Individuen mit ganz eigenen Interessen, aber gehen wir jetzt des Beispiels willens einfach mal davon aus, dass sie alle gleich sind), dann bringt das noch gar nichts, wenn sie nicht zeitgleich auch teamfähige Analytiker sind - wieder eine ganz andere Eigenschaft. Denn - zumindest in der Föderation/Sternenflotte - arbeitet man ja immer mit anderen zusammen. Hier scheinen die Vulkanier aber insgesamt wieder schwächer abzuschneiden, als beispielsweise Menschen. Da stehst du dann als Kommandant vor der (Klischeebeladenen) Wahl, wem du den Posten des Chefanalytikers gibst:

Vulkanier,
hohes analytisches Verständnis, präzises Arbeiten, dafür geringe emotionale Intelligenz (ach), aka verpestet die Atmosphäre in einer Gruppe.

Mensch,
durchschnittliches analytisches Gedächtnis, chaotisches Arbeiten, dafür hohe emotionale Intelligenz, weiß seine Teamkameraden immer zur Höchstform anzustacheln, sorgt für gutes Klima in der Mannschaft.

Jo. Hat beides dann Vor und Nachteile. So glaube ich, dass sich in der Gesamtbetrachtung keine Spezies als den anderen klar Überlegen ansehen kann.

Ich glaube aber auch nicht, dass immer alle Mitglieder einer Spezies so gleich sind. Gibt sicher auch weniger clevere Vulkanier, sowie es auch ziemlich schlaue Menschen geben dürfte. Man darf auch nicht vergessen, dass das Bildungssystem der Föderation wohl auf einem gleich hohen Niveau sein dürfte. Also wenn Vulkanier so verdammt gut darin sind, ihre Kinder auszubilden, dann wird viel von dieser Technik sicher auch in die restlichen Schulen eingeflossen sein, inklusive der menschlichen, was dann auch noch mal für eine Annäherung sorgt.

Zitat
Ich denke da zum Beispiel an den Sport. Sisko und seine Leute spielen ja in einer Folge Baseball gegen eine vulkanische Crew und unterliegen (folgerichtig). Bleiben sportliche Großereignisse eine Angelegenheit, in der zwischen Spezies getrennt wird, lernen die Teilnehmer schlicht damit umzugehen, dass sie aufgrund körperlicher Gegebenheiten fast nie gewinnen können oder gibt es eben doch eine Art Ausgleichssystem (mit einer Punktezusatzregel o.ä.)?

Kommt wohl auf die Sportart an. Bei einem Dauerlauf würde man wohl wirklich auf ein Ausgleichsystem zurückgreifen. Menschen laufen dann vielleicht auf einer Bahn mit normaler Erdengravitation, Vulkanier auf einer Bahn mit einer Gravitation die der ihres Heimatplaneten entspricht. Bei Teamsportarten sehe ich aber kein Problem. Das gleicht sich ja alles aus, wenn die Teams gut gemischt sind - was ja dem Sinn der Föderation entspricht. So ist dann in Fußball-Mannschaft A, den "schüttelnden Shuttles" vielleicht ein Vulkanier, der ungeheuer präzise Pässe spielt, während Mannschaft B, die "tollen Torpedos" dafür einen Klingonen hat, der über einen Mordsschuss verfügt, sodass der betazoidische Torwart der anderen Mannschaft bei einem Elfer zwar genau weiß, in welche Richtung er schießen wird, den Ball dann aber trotzdem nicht halten kann.

Dagný, ein Charakter aus meinem Infinity-Projekt ist ja die fitteste Frau der Föderation, weil sie die jährlichen FedFit-Spiele gewonnen hat, obwohl sie ein Mensch ist. Ich habe mir das dann auch so gedacht, dass es in den "Federation Fitness"-Spielen eine ganze Reihe von Disziplinen gibt, die man alle absolvieren muss und für die man Punkte bekommt. Also wenn sie beispielsweise in den Disziplinen, die auf Kraft oder Ausdauer setzen, nicht die beste, aber trotzdem recht gut ist, dafür aber in anderen die... vielleicht eher Problemlösung und Kreativität erfordern viele Punkte einnimmt, dann könnte sich das am Ende trotzdem noch so rechnen, dass sie in der Gesamtpunktzahl vorne liegt.

Vielleicht nimmt man auch noch das Überraschungselement hinzu, sodass man jedes Jahr auch ganz neue Disziplinen und Übungen einbaut, diese aber erst wenige Stunden vor dem Start der Spiele verrät, sodass einem Teilnehmer ein bisschen die Möglichkeit genommen wird, sich zu spezialisieren.

Ich denke das könnte auch ganz gut zur Föderation passen, dass man nicht mehr diesen Kopf-an-Kopf-Kampf gegen die Konkurrenten fördert, sondern eben den Kampf gegen sich selbst. Man muss nicht in einer Sache der beste sein, besser als die Konkurrenz, sondern man muss versuchen rundum die beste Version von sich selbst zu sein und das in möglichst alle Bereichen.  :)


Einen Roman über einen Akademie-Marathon,... bei allem Respekt für jemanden, den das Thema interessiert... aber das ist kein Stoff für eine SciFi-Geschichte - zumindest nicht aus meiner Sicht.

Von - sage wir mal 80 Seiten - würde ich dann die Hälfte über schreiben, wie Kadetten die Landschaft rauf und runterlaufen.
Sorry, aber das ist keine interessante Geschichte, sondern etwas für einen Sportredakteur.

Na jetzt bist du aber wirklich extrem Phantasielos. Du könntest den Marathon-Lauf auch zum McGuffin machen. Das heißt, der Lauf selbst ist gar nicht so wichtig, sondern nur das Ereignis, das die eigentliche Story ins Rennen bringt. Wenn sich deine Kadetten auf einen Lauf freuen/vorbereiten, und dabei auf allerhand schwierigkeiten Stoßen, dann wäre das ein wunderbare Möglichkeit, um ganz viele gesellschaftliche Themen anzusprechen. Leistungsdruck. Was, wenn einige Kadetten vorhaben zu schummeln? Außenseitertum. Was, wenn da welche sind, die im Sport immer schlecht abschneiden, udn die immer als letzte gewählt werden. Was geht in denen vor, die sich viel von einem Sieg versprechen? Ängste, Sorgen, Nöte, die man als Sportler immer hat.

Erinnerst du dich noch an meinen Akademie-Roman "Tension?" Wo ein Vulkanier eine umstrittene, weil teilweise rassistische Rede auf dem Campus halten wollte? Die Rede war völlig unerheblich und nur der Ausschlag für das eigentliche Kernthema, das sich mit Rede- und Meinungsfreiheit beschäftigte. So könntest du es auch handhaben.

Also ich verstehe dich nicht. Auf der einen Seite verlangst du "intelligente" Unterhaltung, wo es um mehr geht, als Peng-Peng, aber auf der anderen Seite wirfst du immer mit so - pardon - ignoranten Sprüchen um dich. "Nur für einen Sport-Redakteur. Keine Sci-Fi-Geschichte." -.-
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: David am 27.02.14, 17:09
Einen Roman über einen Akademie-Marathon,... bei allem Respekt für jemanden, den das Thema interessiert... aber das ist kein Stoff für eine SciFi-Geschichte - zumindest nicht aus meiner Sicht.

Von - sage wir mal 80 Seiten - würde ich dann die Hälfte über schreiben, wie Kadetten die Landschaft rauf und runterlaufen.
Sorry, aber das ist keine interessante Geschichte, sondern etwas für einen Sportredakteur.

Na jetzt bist du aber wirklich extrem Phantasielos. Du könntest den Marathon-Lauf auch zum McGuffin machen. Das heißt, der Lauf selbst ist gar nicht so wichtig, sondern nur das Ereignis, das die eigentliche Story ins Rennen bringt. Wenn sich deine Kadetten auf einen Lauf freuen/vorbereiten, und dabei auf allerhand schwierigkeiten Stoßen, dann wäre das ein wunderbare Möglichkeit, um ganz viele gesellschaftliche Themen anzusprechen. Leistungsdruck. Was, wenn einige Kadetten vorhaben zu schummeln? Außenseitertum. Was, wenn da welche sind, die im Sport immer schlecht abschneiden, udn die immer als letzte gewählt werden. Was geht in denen vor, die sich viel von einem Sieg versprechen? Ängste, Sorgen, Nöte, die man als Sportler immer hat.

Erinnerst du dich noch an meinen Akademie-Roman "Tension?" Wo ein Vulkanier eine umstrittene, weil teilweise rassistische Rede auf dem Campus halten wollte? Die Rede war völlig unerheblich und nur der Ausschlag für das eigentliche Kernthema, das sich mit Rede- und Meinungsfreiheit beschäftigte. So könntest du es auch handhaben.

Also ich verstehe dich nicht. Auf der einen Seite verlangst du "intelligente" Unterhaltung, wo es um mehr geht, als Peng-Peng, aber auf der anderen Seite wirfst du immer mit so - pardon - ignoranten Sprüchen um dich. "Nur für einen Sport-Redakteur. Keine Sci-Fi-Geschichte." -.-

Hm,... aus der Situation betrachtet, klingt es schon ein wenig besser.
Wie gesagt, es ist mein Empfinden, da ich mir schwer vorstellen kann wie man daraus eine SciFi Geschichte machen soll - wie ich es ja dargelegt habe.
Mir geht es ja nicht darum, jemanden anzugreifen, da ich meine Probleme mit einem solchen Stoff darlege.
Wer sich den Schuh dann trotzdem anziehen wil... c'est la vi

Ich schätze, mir fehlt für solche - auf den Ersten Blick - banalen Ideen vielleicht einfach die Fähigkeit, dies in eine abstrakte Idee umzumünzen. Das dir das scheinbar so leicht gelingt, erstaunt mich immer wieder.
Ich stelle mir zum Bleistift immer zuerst folgende Fragen, wenn mir eine Idee im Kopf herumschwebt:

Bei einer Außenmission auf einem Raumschiff oder einem Kontakt mit anderen Völkern klappt das eigentlich immer recht gut und auch ziemlich schnell (natürlich nur die Rahmenhandlung, die Details kommen später)

Aber auf dem Campus,... da gestaltet sich das für mich schon schwieriger.
Da ist meine Ausgangssituation:

Was können meine Figuren auf dem Campus erleben, dass mehr bietet, als Vorlesungen und Recherchen?
Denn das ist IMO einfach keine SciFi; da braucht es mehr.... ein Abenteuer, ein abstruses Element, welches für Spannung sorgt (so zum Bleistift der geplante Zeitreiseroman)

Ich hoffe, du verstehst nun, was ich damit meine. ;)
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Star am 27.02.14, 19:22
Ich hoffe, du verstehst nun, was ich damit meine. ;)

Durchaus. Aber es gibt immer Möglichkeiten - auch für Geschichen auf der Akademie. Du darfst nur nicht so schnell das Handtuch werfen :)

Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Leela am 03.03.14, 17:01
Was meint Ihr?

Ich fürchte die ernstgemeinte Antwort wird mich sehr unbeliebt machen: Starfleet (und damit auch die Föderation) basiert auf einem unausgesprochenen rassistischem Konsens, und zwar dahingehend das die (tonangebende) Masse der Leute darin Menschen sind. Die Menschen halten ihre Führungsposition für selbstverständlich - während die anderen Spezies das auch genauso selbstverständlich hinnehmen.

Aufgrund dieser Gewichtung gibt es die Probleme in der Form nicht. Während die anderen Völker sich damit abfinden das 7 von 10 Admiralsposten mit Menschen besetzt sind, finden sich die 9 Kadetten in der Abschlussklasse damit ab das der vulkanische Exot sie im Gewichtheben schlägt... Jeder betrachtet den jeweils anderen als exotisch und aus der Perspektive heraus lassen es alle dabei bewenden ohne das es einer dem anderen krumm nimmt oder sich benachteiligt fühlt.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Thunderchild am 03.03.14, 17:27

Ich fürchte die ernstgemeinte Antwort wird mich sehr unbeliebt machen: Starfleet (und damit auch die Föderation) basiert auf einem unausgesprochenen rassistischem Konsens, und zwar dahingehend das die (tonangebende) Masse der Leute darin Menschen sind. Die Menschen halten ihre Führungsposition für selbstverständlich - während die anderen Spezies das auch genauso selbstverständlich hinnehmen.

Irgendwie kommt es mir vor, als hast du eine ziemlich negative Einstellung zur Starfleet. Jedenfalls lese ich das aus dem Text so raus. Kann auch sein, das es nur an mir liegt.
"Menschen halten ihre Führungspositionen für selbstverständlich..."
Das klingt so, als würden nur Menschen in die hohen Positionen aufgenommen werden. Letztendlich entscheidet aber nur die Befähigung der Person, und nicht ihre Abstammung für diese Posten.
Das es sowenige Außerirdische in der Sternenflotte gibt, wird auch daran liegen, das die Föderation eigentlich aus recht primitiven (relativ gesehen) Zivilisationen besteht. Diese wollen eher die eigenen Raumflotte vorantreiben, und es werden nur ein paar Ausnahmen zur Starfleet gehen. Zudem gibt es immer noch die Problematik, dass es für einige Spezies schwierig ist, sich in die Gemeinschaft einzufügen wenn sie ganz andere Umweltvoraussetzungen benötigen. In den Star Trek Büchern wird dies immer sehr gut dargestellt.

Um auf die eingangsfrage zurückzukommen: Ich denke nicht, das es sowas wie Rassentrennung in der Föderation gibt. Also kein "bester Mensch im 100m laufe, Bester Vulkanier in 100m lauf".
Die Menschheit der Zukunft ist wohl fortgeschritten genug, um zu aktzeptieren, das es in einer Gemeinschaft immer jemanden gibt, der in etwas besser ist. Vielmehr wird jeder seine Niesche finden. Die einen sind in dem besser, die anderen in dem.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: SSJKamui am 03.03.14, 17:57
Beides Falsch. In der Sternenflotte dominieren Menschen, weil man Geld für Make Up/CGI sparen will. ;)
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Leela am 03.03.14, 19:10
Irgendwie kommt es mir vor, als hast du eine ziemlich negative Einstellung zur Starfleet. Jedenfalls lese ich das aus dem Text so raus.


Aber was denkst Du denn? Das ist eine militärische Gruppierung die meinen Heimatplaneten besetzt hält.... natürlich bin ich denen gegenüber negativ eingestellt, insbesondere da ich eigentlich für einBlade Runnereskes Endzeitszenario gestimmt hatte... und dann kommen diese Pappnasen und wollen alles und jeden retten. oO

Nein, im Ernst; eine wirkliche "Einstellung" dazu habe ich nicht - glaub ich. Insgesamt schien mir das auch immer recht praktisch gehandthabt zu sein: Es war so wie es war.

Zu Kirks Zeiten gabs ja in der Crew gar eigentlich keine Aliens (Chekov mal nicht mitgrechnet)... bis Spock wenigstens ein Halbes darstellte. Und das war immerhin das Flagschiff... Irgendwie nahm da keiner Anstoss dran, genauso wenig wie man später Anstoss dran nahm, dass sie da waren. Es war so... wie es war. Und das fand ich eine enorm gesunde und fortschrittliche Einstellung. Man war SO tolerant das es gar kein Thema war, weder im positiven noch im negativen.

Von Aussen sieht das natürlich dennoch suspekt aus, oder um Chang zu zitieren: wie "...ein Homo Sapiens Club".
So kann man das sehen. Aber erst wenn man diesen Worten eine negative Assoziation im Sinne von Rassismus gibt, wird es auch ein Problem.


Zitat
Das klingt so, als würden nur Menschen in die hohen Positionen aufgenommen werden. Letztendlich entscheidet aber nur die Befähigung der Person, und nicht ihre Abstammung für diese Posten.

Hm, klang das wirklich so? Ich sagte die Menschen hatten eine hohe Quote und es hat niemanden gestört... Ich hatte weder mit Abstammung noch Befähigung... argumentiert. Ich hoffe (s.o.) ich konnte es nun auch noch etwas besser ausführen. :)


Zitat
Das es sowenige Außerirdische in der Sternenflotte gibt, wird auch daran liegen, das die Föderation eigentlich aus recht primitiven (relativ gesehen) Zivilisationen besteht. Diese wollen eher die eigenen Raumflotte vorantreiben, und es werden nur ein paar Ausnahmen zur Starfleet gehen.

Das ist etwas was ich nie so verstanden habe (bis ENT den gedanken etwas forcierte). Starfleet galt für mich immer als eine Art "Schirm" unter den sich die Mitgliedswelten begeben - ohne das ssie dann eben noch grosse eigene Raumflotten unterhalten. Das wurde meines Wissens nach auch nie anders thematisiert... oder wo waren die Vulkanischen, Andorianischen oder Deltanischen Flotten bei Wolf 35vergessen oder im Dominionkrieg?
Also der Beitritt zur Föderation bedeutet für mich immer auch sich an Starfleet zu wenden und dran zu hängen...

Das dennoch wenig Fremde Spezies darin Dienst taten kann man natürlich trotzdem mit kulturellen Hemmnissen erklären die sich erst langsam abbauen. Ich meine rein technisch gesehen leben wir auch unter dem "Atomschutzschild" der Franzosen und Briten mit... trotzdem schicken wir denen keine ähm... Truppen für ihre regulären Streitkräfte, sondern nur unseren Atommüll.


Zitat
In den Star Trek Büchern wird dies immer sehr gut dargestellt.

Die erkenne ich nur an, wenn ich sie selber geschrieben habe. ;)

Damit bitte zurück zum eigentlichen Thema: Warum die Föderation die Welt von Blade Runner kaputt macht und was wir dagegen tun können!
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Alexander_Maclean am 03.03.14, 20:54
@leela
Das mit der "eigenen" Kleinstaaterei hat nicht erst Enterprise ins ST Univversum gebracht. Bzw. hat es dort gepasst, weil es da keine Föderation gab.

Sondern bereits TNG mit solchen sachen wie dem V'shar. oder der marsverteidigung die ganz und gar nicht anch Starfleet aussah.

Oder die drei vulkanischen schiffe, welche die Romulanern für ihre Insaion nutzen. Gut, das waren Transportschiffe / Zivilschiffe. Aber von da ist es nur ein kleiner schritt zu eigenen Verteidigungsflotten.

Und damit erklärt sich auch, wo die diese Schiffe während Wolf 359 oder dem Domnionkrieg waren: Die haben ihre Heimatwelten und Kolonien verteidigt,
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Leela am 03.03.14, 21:41
Ähm.. ich weiß nicht. Ich kenn die V'shar nicht (Vulkanischer Geheimdienst?). Aber der Rest den Du anführst das ist schon wirklich... sehr starke Interpretation... also das der Mars eine eigene Flotte, weil die da mal vier seltsam aussehende Verteidigungsbojen aka "Bring die Borg zum lachen" abgeschossen haben, unterhält oder das die vulcanischen Transportschiffe auch auf eine Art Vulkanische Militärflotte schliessen lassen. Oder das man die nie sieht bei ernsten Krisen weil sie zu Hause bleiben (wo man sie auch nie sieht)... also das überzeugt mich nicht wirklich.

Ich meine, das wäre ein bisschen wie wenn man Argumentiert das Deutschland fünf Flugzeugträger besitzt... weil wir zum einen einen Handelsmarine haben wir also auch sicher Flugzeugträger haben müssten. Und zum anderen man diese Flugzeugträger hierzulande nur deswegen nicht sieht, weil sie natürlich immer an den Krisenherden in aller Welt vor Ort sind. Das fände ich auch nicht wirklich überzeugend.  :duck
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Max am 04.03.14, 10:39
Schön, wie sich das Thema entwickelt :)

Was die sportliche Seite anbelangt, ist es schwer, sich vorzustellen, wie die Organisation ablaufen könnte.
Ich stelle mir das so ein wenig wie bei den Paralympics mit der Einteilung in bestimmte, sprich: vergleichbare Klassen vor. Auch das ist natürlich eine heikle Angelegenheit. Aber gerade bei sportlichen Wettkämpfen ist es natürlich attraktiver, wenn man weiß, dass der, der als erster durchs Ziel gelaufen ist, wirklich der Gewinner ist und seine Zeit nicht nachträglich mit dem Faktor 0,7 oder so multipliziert werden muss, damit man zu einem Ergebnis kommt.

Allerdings glaube ich nicht, dass die Sternenflotte eine Art "Quotenregelung" für bestimmte Spezies hat, was nämlich dem Leitsatz "The best and the brightest" widersprechen würde.
Hmm. So habe ich die Sternenflotte eigentlich nie gesehen. Klar, jeder, der da auf einem Raumschiff dient, erbringt eine große Leistung. Aber eine solche Eliteorganisation grenzt doch auch arg aus und ist dann auch nicht wirklich ein Spiegel für diese fortschrittliche Gesellschaft, die sie vertreten soll.

Interessantes Thema.

Ich denke aber es wird gewisse Eckdaten für jede einzelne Spezies getrennt geben.

Das das eben so aussieht

Andorianer 100m in 9,4s
Vulkanier: 100m in 9,5s
Mensch 100m in 9,9s
Tellarit 100m in 10,2s
Joah, ich schätze schon auch, dass man da an sich wirklich so typische Vergleiche anstellen kann. Und wenn man dann wirklich eine Veranstaltung hat, die viele verschiedene Spezies zusammennimmt, könnten dann halt doch Faktorenrechnungen zum Tragen kommen.

@david
Wieso wir anderen?

So etwas wäre doch ein tolles Thema für deine "Cadets" Reihe. ;)

Aber es gibt immer Möglichkeiten - auch für Geschichen auf der Akademie. Du darfst nur nicht so schnell das Handtuch werfen :)

Ich bin auch der Meinung, dass das eigentlich ein ideales Thema für eine Akademie-Geschichte ist. Denn gerade die Akademie ist doch eine super Bühne, um die Unterschiede im Rahmen eines Wettbewerbs unter der Maßgabe der Fairness genauer unter die Lupe zu nehmen.
Sportereignisse werden dort prominenter aufzubereiten sein als bei anderen ST-Formaten. Aber auch die Fragen nach Gleichberechtigung in der Karriereplanung werden doch hier zum ersten Mal bei den angehenden Offizieren auftauchen und müssen schon von der Akademieleitung und nicht erst vom Sternenflottenkommando für die Personalaufteilung bei den Schiffen beantwortet werden.

Mein Vater sagt immer so schön: "Dumm kann man ruhig sein, man muss sich nur zu helfen wissen." Was er damit meint ist, dass cleverness und finesse genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, sind, als reines Faktenverständnis. Was nützt einem das beste Wissen, wenn man es nicht umsetzen oder an den Mann bringen kann? Selbst wenn Vulkanier prinzipiell durch die Benk weg gute Analytiker sind (glaube ich nicht, das sind auch Individuen mit ganz eigenen Interessen, aber gehen wir jetzt des Beispiels willens einfach mal davon aus, dass sie alle gleich sind), dann bringt das noch gar nichts, wenn sie nicht zeitgleich auch teamfähige Analytiker sind - wieder eine ganz andere Eigenschaft. Denn - zumindest in der Föderation/Sternenflotte - arbeitet man ja immer mit anderen zusammen. Hier scheinen die Vulkanier aber insgesamt wieder schwächer abzuschneiden, als beispielsweise Menschen. Da stehst du dann als Kommandant vor der (Klischeebeladenen) Wahl, wem du den Posten des Chefanalytikers gibst:

Vulkanier,
hohes analytisches Verständnis, präzises Arbeiten, dafür geringe emotionale Intelligenz (ach), aka verpestet die Atmosphäre in einer Gruppe.

Mensch,
durchschnittliches analytisches Gedächtnis, chaotisches Arbeiten, dafür hohe emotionale Intelligenz, weiß seine Teamkameraden immer zur Höchstform anzustacheln, sorgt für gutes Klima in der Mannschaft.

Jo. Hat beides dann Vor und Nachteile. So glaube ich, dass sich in der Gesamtbetrachtung keine Spezies als den anderen klar Überlegen ansehen kann.

Ich glaube aber auch nicht, dass immer alle Mitglieder einer Spezies so gleich sind. Gibt sicher auch weniger clevere Vulkanier, sowie es auch ziemlich schlaue Menschen geben dürfte. Man darf auch nicht vergessen, dass das Bildungssystem der Föderation wohl auf einem gleich hohen Niveau sein dürfte. Also wenn Vulkanier so verdammt gut darin sind, ihre Kinder auszubilden, dann wird viel von dieser Technik sicher auch in die restlichen Schulen eingeflossen sein, inklusive der menschlichen, was dann auch noch mal für eine Annäherung sorgt.
Gleich werden die Vertreter einer Spezies nicht sein, aber nach dem, was man in ST gesehen hat, kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass der durschnittliche Vulkanier 'klüger' als das der durchschnittliche Mensch sein dürfte.

Die Frage nach dem Bildungssystem ist interessant und ein wahrscheinlich großes Kapitel für sich. Ich kann mir auch vorstellen, dass sich da in den nächsten Jahrhunderten (STs) viel bewegen kann. Wobei man auch hier sagen muss, dass die vulkanischen Methoden für irdische oder betazoidische Kinder nur bedingt wirken.

Dass jede Spezies mit speziellen Charakteristika für eine Aufgabe Vor- und Nachteile mitbrächte, halte ich für plausibel, nur ist da das "Aufrechnen" eben auch schwierig.

Menschen laufen dann vielleicht auf einer Bahn mit normaler Erdengravitation, Vulkanier auf einer Bahn mit einer Gravitation die der ihres Heimatplaneten entspricht.
Die Idee von Laufbahnen mit unterschiedlicher Gravitation finde ich sehr, sehr gut, weil sie auch zur Sci Fi passt, wobei ich da weniger nur auf die Bedingungen des Heimatplaneten zurückgreifen, sondern das System dazu nutzen würde, um die Chancengleichheit annähernd herzustellen.

Bei Teamsportarten sehe ich aber kein Problem. Das gleicht sich ja alles aus, wenn die Teams gut gemischt sind - was ja dem Sinn der Föderation entspricht. So ist dann in Fußball-Mannschaft A, den "schüttelnden Shuttles" vielleicht ein Vulkanier, der ungeheuer präzise Pässe spielt, während Mannschaft B, die "tollen Torpedos" dafür einen Klingonen hat, der über einen Mordsschuss verfügt, sodass der betazoidische Torwart der anderen Mannschaft bei einem Elfer zwar genau weiß, in welche Richtung er schießen wird, den Ball dann aber trotzdem nicht halten kann.
Das klingt gut, wobei ich da in der fiktiven Praxis etwas skeptisch wäre, wie gut das wirklich aufgehen kann, wie gut man die Teams also entsprechend zusammenstellen kann, dass ein ordentliches Spiel zustande kommt.

Dagný, ein Charakter aus meinem Infinity-Projekt ist ja die fitteste Frau der Föderation, weil sie die jährlichen FedFit-Spiele gewonnen hat, obwohl sie ein Mensch ist. Ich habe mir das dann auch so gedacht, dass es in den "Federation Fitness"-Spielen eine ganze Reihe von Disziplinen gibt, die man alle absolvieren muss und für die man Punkte bekommt. Also wenn sie beispielsweise in den Disziplinen, die auf Kraft oder Ausdauer setzen, nicht die beste, aber trotzdem recht gut ist, dafür aber in anderen die... vielleicht eher Problemlösung und Kreativität erfordern viele Punkte einnimmt, dann könnte sich das am Ende trotzdem noch so rechnen, dass sie in der Gesamtpunktzahl vorne liegt.

Vielleicht nimmt man auch noch das Überraschungselement hinzu, sodass man jedes Jahr auch ganz neue Disziplinen und Übungen einbaut, diese aber erst wenige Stunden vor dem Start der Spiele verrät, sodass einem Teilnehmer ein bisschen die Möglichkeit genommen wird, sich zu spezialisieren.
Mein Problem in dieser Hinsicht ist, dass die ST-Spezies immer etwas zuspitzen. Einerseits könnte das also gut klappen, wenn man zum Beispiel einen Klingonen gegen einen Menschen antreten lassen wollte: Der Mensch wäre schwächer und besäße weniger Ausdauer, der Klingone wäre vielleicht weniger findig. Andererseits begegnet man dann aber auch den, joah, "Überwesen". Einem Vulkanier wird ein Mensch auf dem sportlichen Sektor eigentlich immer unterlegen sein.

Ich fürchte die ernstgemeinte Antwort wird mich sehr unbeliebt machen: Starfleet (und damit auch die Föderation) basiert auf einem unausgesprochenen rassistischem Konsens, und zwar dahingehend das die (tonangebende) Masse der Leute darin Menschen sind. Die Menschen halten ihre Führungsposition für selbstverständlich - während die anderen Spezies das auch genauso selbstverständlich hinnehmen.

Aufgrund dieser Gewichtung gibt es die Probleme in der Form nicht. Während die anderen Völker sich damit abfinden das 7 von 10 Admiralsposten mit Menschen besetzt sind, finden sich die 9 Kadetten in der Abschlussklasse damit ab das der vulkanische Exot sie im Gewichtheben schlägt... Jeder betrachtet den jeweils anderen als exotisch und aus der Perspektive heraus lassen es alle dabei bewenden ohne das es einer dem anderen krumm nimmt oder sich benachteiligt fühlt.
Das ist eine erstaunliche These. Und sie erklärt vieles, was wir in diesem Zusammenhang in den Serien gesehen haben.

Vor allem das TOS-Bild geht dann auf: Ich meine, wenn man sich Kirk, Spock und McCoy mal anschaut... Spock ist körperlich und geistig überlegen, nicht selten bekommt man aber fast den Eindruck, die beiden Menschen würden ihren Freund mobben. Objekt ihrer Belustigung ist er jedenfalls nicht eben selten.

Interessant finde ich diese Theorie letztlich auch, weil sie ein vielschichtiges Bild einer Utopie zeichnet. Das Geben (hier: Der darf im Gewichtheben gewinnen) und Nehmen (hier: wir bekommen die meisten Chefposten) ist auch irgendwie ein odus vivendi und auf eine merkwürdige, eigentlich nur bedingt erstrebenswerte Weise eine Form von Toleranz. Oberflächlich funktioniert diese Union dann, die Frage ist nur, wie die Einstellung der Leute nach Innen ist.

Richtig schön können wir dieses Ergebnis freilich nicht finden ;)  ???

Und: Warum funktioniert das? Ist die stille Übereinkunft aufgrund letztlich doch gleichlaufender Motivationen gegeben? Wir sehen es ja auch an Spock: Machthunrig war er nicht. Solange man ihm also die Möglichkeiten gibt, seine überragenden Fähigkeiten auch für seine Interessen - die Forschung - einzusetzen, hat er keine Probleme mit einem menschlichen Captain.

Für die Frage dieses Threads würde die These dann aber auch bedeuten, dass es gar kein festes System gibt, sondern eben eine stille Übereinkunft? Das könnte sehr fragil sein.

Das klingt so, als würden nur Menschen in die hohen Positionen aufgenommen werden. Letztendlich entscheidet aber nur die Befähigung der Person, und nicht ihre Abstammung für diese Posten.
Na ja, es gibt ja das Modell des sich selbst reproduzierenden Eliten. Wenn ein Führungsgremium die Nachfolge frei bestimmen kann, liegt es in seiner Hand, welche Kriterien hierfür angewandt werden.
Nur ungern würde ich da der Admiralität sozusagen Vetternwirtschaft unterstellen, undenkbar ist es aber auch nicht, vielleicht auch deswegen, weil wir in ST schon einige sture, joah, auch engstirnige (oder mehr noch) Admirals erlebt haben.

Das es sowenige Außerirdische in der Sternenflotte gibt, wird auch daran liegen, das die Föderation eigentlich aus recht primitiven (relativ gesehen) Zivilisationen besteht. Diese wollen eher die eigenen Raumflotte vorantreiben, und es werden nur ein paar Ausnahmen zur Starfleet gehen. Zudem gibt es immer noch die Problematik, dass es für einige Spezies schwierig ist, sich in die Gemeinschaft einzufügen wenn sie ganz andere Umweltvoraussetzungen benötigen. In den Star Trek Büchern wird dies immer sehr gut dargestellt.
Das mit den Umweltbedingungen kann wirklich eine Rolle spielen, wenn wohl auch nicht bei extrem vielen Völkern der Föderation. Es ist aber auch ein schöner Gedanke, dass sich so unterschiedliche Lebensformen zu einer Union zusammenschließen.

Also, vor allem nach TOS hatte ich wirklich den Eindruck, die Menschheit stünde in der technischen Entwicklung an der Spitze der Föderationsvölker. ENT hat das erst so richtig auf den Kopf gestellt.

Um auf die eingangsfrage zurückzukommen: Ich denke nicht, das es sowas wie Rassentrennung in der Föderation gibt. Also kein "bester Mensch im 100m laufe, Bester Vulkanier in 100m lauf".
Die Menschheit der Zukunft ist wohl fortgeschritten genug, um zu aktzeptieren, das es in einer Gemeinschaft immer jemanden gibt, der in etwas besser ist. Vielmehr wird jeder seine Niesche finden. Die einen sind in dem besser, die anderen in dem.
Das könnte sein. Nur in der Praxis weiß ich nicht, wie sich Sportler damit arrangieren sollten, dass sie in ihrer Sportart der Wahl a priori nie etwas erreichen können. Einerseits muss so eine Föderationsmentalität das einstecken können, andererseits sehen wir in ST oft Menschen, die einfach Menschen sind. Dazu gehört auch ein Ehrgeiz, der nicht eben soooo gut abwägt, und solche Menschen wären dann sicher auf Dauer frustriert, wenn sie nie einen 100 Meter-Lauf gewinnen werden. Dann spricht doch viel für Trennung oder für irgendwelche Ausgleichssysteme. Anders ist auch kaum zu erklären, wie Picard den Marathon gewinnen konnte, außer in diesem Jahr lief kein Vulkanier mit ;)

Zu Kirks Zeiten gabs ja in der Crew gar eigentlich keine Aliens (Chekov mal nicht mitgrechnet)... bis Spock wenigstens ein Halbes darstellte. Und das war immerhin das Flagschiff... Irgendwie nahm da keiner Anstoss dran, genauso wenig wie man später Anstoss dran nahm, dass sie da waren. Es war so... wie es war. Und das fand ich eine enorm gesunde und fortschrittliche Einstellung. Man war SO tolerant das es gar kein Thema war, weder im positiven noch im negativen.

Von Aussen sieht das natürlich dennoch suspekt aus, oder um Chang zu zitieren: wie "...ein Homo Sapiens Club".
So kann man das sehen. Aber erst wenn man diesen Worten eine negative Assoziation im Sinne von Rassismus gibt, wird es auch ein Problem.
Ein unverkrampfter Umgang mit den Verhältnissen dieser Art wäre natürlich die bessere Toleranz-Variante.
Eine Durchmischung muss nicht als eigentliche Maxime der Personalplanung gegolten haben: Schiffe mit hauptsächlich Menschen an Bord, Schiffe mit einer rein vulkanischen Mannschaft...

Dann wäre die Durchmischung eher mit Zeit, so im 24. Jahrhundert aufgekommen.

Sondern bereits TNG mit solchen sachen wie dem V'shar. oder der marsverteidigung die ganz und gar nicht anch Starfleet aussah.
Was die Mars-Schiffe anbelangt, sehe ich das eigentlich schon wie Leela. Sie sahen nicht wie typische Sternenflottenschiffe aus, ihre Optik war allerdings auch nicht vollkommen anders. Ich betrachtete sie als spezielle Sternenflottenvehikel, die speziell für Verteidigungsaufgaben "in der Nachbarschaft" konzipiert waren und deswegen so aussahen, wie sie aussahen.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Tolayon am 04.03.14, 11:38
Nur die wenigsten Föderationswelten dürften über eine eigene planetare Verteidigungsflotte verfügen, einfach weil sie technisch dem menschendominierten Standard der Föderation hinterher hinken.
Aber auch bei den fortgeschritteneren Völkern denke ich, dass eine rein auf den Planeten selbst beschränkte Polizeigewalt sowie orbitale Verteidigungs-Plattformen als ausreichend angesehen werden. Für den Rest verlässt man sich auf die Sternenflotte, deren lokalen Vertreter wiederum durchaus überwiegend aus Mitgliedern des jeweiligen Volkes bestehen können.

Speziell die Vulkanier haben ihre eigene Militärflotte nach den Geschehnissen von "Kir'Shara" höchstwahrscheinlich nach und nach demontiert und betreiben bis zur Mitte des 24. Jahrhunderts tatsächlich nur je eine Handels- und Forschungsflotte.
Erst nach der Schlacht bei Wolf 359, spätestens nach dem Dominion-Krieg könnten sie darüber nachdenken, wieder eine eigene Verteidigungsflotte zu bauen.

Andere Mitgliedswelten von ungefähr gleichem technologischen Niveau und kriegerischer Tradition, wie die Andorianer, dürften durchaus ihre eigene Verteidigungsflotte haben, aber die Schiffe könnten bei Warpflug deutlich langsamer sein als der Sternenflotten-Durchschnitt, was ihr Fehlen bei Wolf 359 erklären könnte.
Allerdings hat man die Andorianer erst nachträglich per Prequel zur "Kriegerrasse" erklärt, und in TNG waren sie ohnehin so gut wie gar nicht präsent. Den neuen Informationen nach hätten sie durchaus mindestens ein Schiff nach Wolf 359 entsenden können/ sollen, oder vielleicht war alternativ eines der zerstörten Sternenflottenschiffe überwiegend mit Andorianern bemannt.

Das ist grundsätzlich ein Phänomen:
Es mag durchaus sogar recht viele Vertreter anderer Mitgliedswelten in der Sternenflotte geben, doch bleiben die ähnlich wie die Menschen überwiegend unter sich. In einer TOS-Folge wurde sogar von einer "Intrepid" berichtet, deren Besatzung ausschließlich aus Vulkaniern bestand.
Dass ausgerechnet die TOS-Enterprise bis auf Spock nur von anscheinend reinrassigen Menschen "bevölkert" wurde, liegt auch an dem anfangs noch etwas schwammigen Konzept der übergeordneten Organisation. Ich bin mir nicht sicher, ob die planetare Föderation, wie wir sie alle kennen schon von Anfang an etabliert war bzw. den Machern so auch vorschwebte.
Auf jeden Fall schien Kirks Original-Enterprise eher ein rein irdisches als ein gesamt-föderales Schiff zu sein. Erst im Kinofilm von 1979 wurde dieser "Fehler" durch Hinzufügen mehrerer Alien-Crewmen "behoben".

Zuletzt noch zum Mars-Verteidigungs-Parameter:
So wie die Flugkörper aussahen, könnten sie noch aus dem 23. Jahrhundert stammen und wurden seitdem nur zögerlich, wenn überhaupt aktualisiert, da man mit einem Angriff auf die Erde selbst kaum mehr rechnete. Gut möglich, dass sie ursprünglich von der Sternenflotte gebaut wurden, im 24. Jahrhundert aber durchaus von einer lokalen Streitkraft betrieben wurden - je nachdem, wie stark der Mars sich im StarTrek-Universum von der Erde distanzieren möchte.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Kirk am 04.03.14, 15:40
Zu den Schiffscrews denke ich auch das auf den meisten Schiffen "Reinrassige" Crews sind. Ich denke eine 100 % Vulkanische oder 100 % Menschliche Crew arbeiten Effizienter als gemischte Crews (mann sehe nur mal die Dialoge Kirk/Spock  Janeway/Tuvork wo es darum geht welche Entscheidung ist die Richtige die Emotionale Menschliche oder die Logisch Vulkanische).
Von verscheidenden Lebensbedingung (z.B. Spezies A scheidet ständig Gas xy ab, für Spezies B ist Gas xy hochgradig Giftig) mal ganz abgesehen.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Star am 04.03.14, 17:34
Zu Kirks Zeiten gabs ja in der Crew gar eigentlich keine Aliens (Chekov mal nicht mitgrechnet)

:Ugly

Gleich werden die Vertreter einer Spezies nicht sein, aber nach dem, was man in ST gesehen hat, kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass der durschnittliche Vulkanier 'klüger' als das der durchschnittliche Mensch sein dürfte.

Schon, aber dafür scheint es ihnen an Intuition zu fehlen. Man könnte das Pokerspiel der TNG schön als Beispiel dafür nehmen, wie sich die "schwachen" Menschen trotzdem ganz gut mit Finesse behaupten. Data kann im Prinzip jeden Zug durchrechnen. Troi kann eventuell spüren, ob einer nervös ist oder nicht. Geordi scheint ebenfalls recht viel an der Hitzteentwicklung einer Person herauslesen zu können. Trotzdem weiß sich Riker mit seinem Pokerface zu behaupten.

Zitat
Das könnte sein. Nur in der Praxis weiß ich nicht, wie sich Sportler damit arrangieren sollten, dass sie in ihrer Sportart der Wahl a priori nie etwas erreichen können. Einerseits muss so eine Föderationsmentalität das einstecken können, andererseits sehen wir in ST oft Menschen, die einfach Menschen sind. Dazu gehört auch ein Ehrgeiz, der nicht eben soooo gut abwägt, und solche Menschen wären dann sicher auf Dauer frustriert, wenn sie nie einen 100 Meter-Lauf gewinnen werden.

Also diese Einstellung, dass man beim Sport andere besiegen muss, sonst ist man frustriert, die habe ich nie so recht verstanden. Das ist irgendwie ein Resultat unsereres komisches Wettkampfempfindens, der oft, so habe ich den Eindruck, übertrieben wird und dann ins unschöne abgleitet. In Doping, in Randale, in... einfach unsportlichem Verhalten. Wir haben die Analyse von Spielen und Spielern zu einer Kunstform stilisiert, das ist unsere "Weinkennerei" der moderne. Wo früher über den edlen Champerion, oder wie der heißt, elendslang diskutiert wurde, machen wir das heute mit Unterhaltung. Mit Serien, mit Büchern - aber vor allen Dingen beim Sport. Dabei wird aber leider oft das Ziel aus den Augen verloren.

Ich würde hoffen, das man in der Zukunft lockerer an solche Sachen herangeht. "Wir arbeiten um uns selbst zu verbessern." Warum nicht auch trainieren, um sich selbst zu verbessern? Man kann auch gegen einen Vulkanier beim Rennen antreten und immer noch ganz erstaunliche Ergebnisse abliefern. Es ist nichts verkehrt daran, gegen jemanden zu verlieren, der besser ist - solange man hundert Prozent gibt, sollte man auch nicht frustriert sein. Verloren hat nur der, der es gar nicht erst versucht. Und ich sehe in den Serien auch genau diese Mentalität. Chief O'Brien spielt trotzdem noch gegen Bashir Dart, obwohl der ihm aufgrund seiner genetischen Veränderungen haushoch überlegen ist.

Zitat
Ein unverkrampfter Umgang mit den Verhältnissen dieser Art wäre natürlich die bessere Toleranz-Variante.
Eine Durchmischung muss nicht als eigentliche Maxime der Personalplanung gegolten haben: Schiffe mit hauptsächlich Menschen an Bord, Schiffe mit einer rein vulkanischen Mannschaft...

...Schiffe mit mehr Frauen als Männern, mehr Schwarzen als Weißen... mehr Kleinen als großen Leuten... auch alles eine Rarität anscheinend. :/

Zitat
Vor allem das TOS-Bild geht dann auf: Ich meine, wenn man sich Kirk, Spock und McCoy mal anschaut... Spock ist körperlich und geistig überlegen, nicht selten bekommt man aber fast den Eindruck, die beiden Menschen würden ihren Freund mobben. Objekt ihrer Belustigung ist er jedenfalls nicht eben selten.

So manche Kommentare waren (und sind), wenn man es ganz streng nehmen möchte, auch durchaus rassistisch. Grünblütiges Spitzohr zum Beispiel. Wobei es vielleicht auch wieder Anzeichen einer recht gesunden Gesellschaft ist, wenn man Freunde mit so was necken kann, ohne, dass gleich der Rassismusbeauftragte durch die Tür kommt.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Max am 04.03.14, 21:51
Zu den Schiffscrews denke ich auch das auf den meisten Schiffen "Reinrassige" Crews sind. Ich denke eine 100 % Vulkanische oder 100 % Menschliche Crew arbeiten Effizienter als gemischte Crews (mann sehe nur mal die Dialoge Kirk/Spock  Janeway/Tuvork wo es darum geht welche Entscheidung ist die Richtige die Emotionale Menschliche oder die Logisch Vulkanische).
Hmm, na ja, diese Schlussfolgerung ist auch schwierig. Diese Diskussionen können doch auch dazu dienen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Zu größe Unterschiede können behindern, zu geringe ja sozusagen in eine Einbahnstraße führen. Schwierig also.

Schon, aber dafür scheint es ihnen an Intuition zu fehlen. Man könnte das Pokerspiel der TNG schön als Beispiel dafür nehmen, wie sich die "schwachen" Menschen trotzdem ganz gut mit Finesse behaupten. Data kann im Prinzip jeden Zug durchrechnen. Troi kann eventuell spüren, ob einer nervös ist oder nicht. Geordi scheint ebenfalls recht viel an der Hitzteentwicklung einer Person herauslesen zu können. Trotzdem weiß sich Riker mit seinem Pokerface zu behaupten.
Hmm, aber... hmm, kann man daraus denn wirklich schließen, dass sich das alles ausgleicht? Das ist schon fast teleologisch: Alles gleicht sich aus in der Galaxie ;) :D :) Hmm.

Also diese Einstellung, dass man beim Sport andere besiegen muss, sonst ist man frustriert, die habe ich nie so recht verstanden. Das ist irgendwie ein Resultat unsereres komisches Wettkampfempfindens, der oft, so habe ich den Eindruck, übertrieben wird und dann ins unschöne abgleitet. In Doping, in Randale, in... einfach unsportlichem Verhalten. Wir haben die Analyse von Spielen und Spielern zu einer Kunstform stilisiert, das ist unsere "Weinkennerei" der moderne. Wo früher über den edlen Champerion, oder wie der heißt, elendslang diskutiert wurde, machen wir das heute mit Unterhaltung. Mit Serien, mit Büchern - aber vor allen Dingen beim Sport. Dabei wird aber leider oft das Ziel aus den Augen verloren.

Ich würde hoffen, das man in der Zukunft lockerer an solche Sachen herangeht. "Wir arbeiten um uns selbst zu verbessern." Warum nicht auch trainieren, um sich selbst zu verbessern? Man kann auch gegen einen Vulkanier beim Rennen antreten und immer noch ganz erstaunliche Ergebnisse abliefern. Es ist nichts verkehrt daran, gegen jemanden zu verlieren, der besser ist - solange man hundert Prozent gibt, sollte man auch nicht frustriert sein. Verloren hat nur der, der es gar nicht erst versucht. Und ich sehe in den Serien auch genau diese Mentalität. Chief O'Brien spielt trotzdem noch gegen Bashir Dart, obwohl der ihm aufgrund seiner genetischen Veränderungen haushoch überlegen ist.
...und zum DS9-Baseball-Spiel würde es letztlich auch passen, bei dem die Crew ja so glücklich war, obwohl sie gegen die Vulkanier verloren hat. Der Tenor war da glaube ich aber schon noch etwas anders.
Dennoch finde ich persönlich, dass das ein super Bild der, ja ein super Ziel für die Zukunft ist. Wenn man es schafft, den Sport als Methode, sich selbst zu verbessern, zu betrachten, ohne das Gefühl des "absoluten" Triumph dabei zu brauchen, wäre schon einiges gewonnen. (Allerdings kann man sich auch fragen, wie sinnvoll es ist, anzutreten, wenn man weiß, dass man nicht gewinnt. Durch einen besseren Gegner fällt es leichter, sich zu entwickeln, aber für die Motivation kann es nicht schaden, wenn man weiß, dass man nicht immer komplett chancenlos sein muss).
Gut, ich sehe Sport auch noch so ein wenig als ritualisierte Kampfhandlung, bei der es dann auch nicht egal ist, wer gewinnt. Aber auch davon könnte sich der Sport letztlich empanzipieren.

Zitat
Ein unverkrampfter Umgang mit den Verhältnissen dieser Art wäre natürlich die bessere Toleranz-Variante.
Eine Durchmischung muss nicht als eigentliche Maxime der Personalplanung gegolten haben: Schiffe mit hauptsächlich Menschen an Bord, Schiffe mit einer rein vulkanischen Mannschaft...

...Schiffe mit mehr Frauen als Männern, mehr Schwarzen als Weißen... mehr Kleinen als großen Leuten... auch alles eine Rarität anscheinend. :/
Es gab mal eine "Southpark"-Folge, in der ans Licht kam, dass alles, was auf der Erde passiert, nur Teil einer Reality-Show für Außerirdische ist. Und wie sagte einer dieser Außerirdischen sinngemäß zu den Jungs? "Ja glaubt ihr denn, dass all diese Lebewesen normalerweise zusammenleben? Nein. Es gibt einen extra Planeten für Christen und einen für Damwild und einen für [...] Nur auf der Erde sind alle zusammengesteckt worden."

Schwierig ist natürlich, dass sich eine Serie wie ST zumindest teilweise um political correctness bemüht, dann aber natürlich auch an so einem Maßstab gemessen wird...

So manche Kommentare waren (und sind), wenn man es ganz streng nehmen möchte, auch durchaus rassistisch. Grünblütiges Spitzohr zum Beispiel. Wobei es vielleicht auch wieder Anzeichen einer recht gesunden Gesellschaft ist, wenn man Freunde mit so was necken kann, ohne, dass gleich der Rassismusbeauftragte durch die Tür kommt.
Das problematische an der Sache ist meiner Meinung nach, dass das auch ein schmaler Grat zwischen einem freundschaftliche Necken und einer rassistischen Beleidung ist. Nicht selten steckt das dann sozusagen gar nicht nicht einmal in den betreffenden Ausdrücken drinnen, sondern in der sie umgebenden Verhaltensweisen. Leider habe ich jetzt kein Beispiel parat, aber es gibt TOS-Folgen, in denen Kirk und/oder McCoy "Spitzohr" etc. witzeln und klar ist, dass das praktisch eine freundschaftliche Geste ist. In anderen wiederum sagen sie nicht groß etwas anderes, ihre Haltung zu Spock ist aber von regelrechter Respektlosigkeit geprägt, dass das nur als Mobbing erscheinen kann. (Ich muss mal beim Gucken der Folgen speziell darauf achten). Und dann erweckt das eben einen, nun, merkwürdigen Eindruck, wenn Vertreter der Mehrheit einem an sich überlegenen Vertreter einer Minderheit so begegnen.
Klar, das ist vielleicht kein vordergründiger Aspekt, aber unter den Tisch kann man ihn natürlich im Rahmen einer solchen Diskussion auch nicht fallen lassen, könnte ich mir zumindest vorstellen.

Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Leela am 05.03.14, 17:23
Schon, aber dafür scheint es ihnen an Intuition zu fehlen. Man könnte das Pokerspiel der TNG schön als Beispiel dafür nehmen, wie sich die "schwachen" Menschen trotzdem ganz gut mit Finesse behaupten. Data kann im Prinzip jeden Zug durchrechnen. Troi kann eventuell spüren, ob einer nervös ist oder nicht. Geordi scheint ebenfalls recht viel an der Hitzteentwicklung einer Person herauslesen zu können. Trotzdem weiß sich Riker mit seinem Pokerface zu behaupten.


(http://abload.de/img/sevtrekxxuspu.jpg)



Zitat
Für die Frage dieses Threads würde die These dann aber auch bedeuten, dass es gar kein festes System gibt, sondern eben eine stille Übereinkunft? Das könnte sehr fragil sein.

Meine Erfahrungen sind fast genau umgekehrt. Solche "stillen" Abkommen und Übereinkünfte sind meist die stabilsten. Alles was in vielen Paragraphen codifiziert werden muss... ist deutlich schwächer, angreifbarer... vor allem da es auch nie abschliessend ist. Keine Regelung die geschrieben ist kann alles abdecken. Eine ungeschriebene kann das, paradoxerweise.

Zudem: Codifiziertes Recht unterliegt immer der Belastungsprobe durch "Austesten" und "Lücken suchen" - probier das mal mit einer "stillen" Übereinkunft. Da keiner so sicher ist wie weit diese sich erstreckt ist sie viel schwerer anzugreifen oder gar gezielt auszuhebeln. Auf der anderen Seite wird sie auch nicht immer Plakativ vor einen hingestellt.

Typisches Beispiel in unserer Gesellschaft ist zB die oft diskutierte Frauenquote... käme so etwas als Regel, wäre es angreifbar. Vor allem würde es aber den Status einer "Diskriminierung" erst recht festschreiben. Ich bin nicht sicher ob ich das Verständlich machen kann.... aber solange es einen solche Regel gäbe wäre allein durch diese Regel auch das "Problem" einer Diskriminierung aufrecht erhalten. Regeln die also schützen sollen, legen auch immer gleich eine Opferrolle und ein Denkverhalten mit fest.
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Max am 05.03.14, 17:58
Zitat
Für die Frage dieses Threads würde die These dann aber auch bedeuten, dass es gar kein festes System gibt, sondern eben eine stille Übereinkunft? Das könnte sehr fragil sein.

Meine Erfahrungen sind fast genau umgekehrt. Solche "stillen" Abkommen und Übereinkünfte sind meist die stabilsten. Alles was in vielen Paragraphen codifiziert werden muss... ist deutlich schwächer, angreifbarer... vor allem da es auch nie abschliessend ist. Keine Regelung die geschrieben ist kann alles abdecken. Eine ungeschriebene kann das, paradoxerweise.

Zudem: Codifiziertes Recht unterliegt immer der Belastungsprobe durch "Austesten" und "Lücken suchen" - probier das mal mit einer "stillen" Übereinkunft. Da keiner so sicher ist wie weit diese sich erstreckt ist sie viel schwerer anzugreifen oder gar gezielt auszuhebeln. Auf der anderen Seite wird sie auch nicht immer Plakativ vor einen hingestellt.
Vielen Dank für Deine erhellenden Wort :) Ich sehe die Sache jetzt wirklich klarer! Das klingt finde ich plausibel.
Es ist auch gut möglich, dass man als ein Beispiel aus unserer Gesellschaft schon bei ganz einfachen, etwas widersprüchlichen Verhaltensformen fündig werden kann. Vielleicht sowas, das in die Kategorie von leichten Formen der Scheinheiligkeit oder der Notlügen fällt? Moralisch (wenn man so will auch rechtlich) an sich verwerflich, falsch, können sie zu bestimmten Anlässen mehr nutzen als schaden und werden deswegen in stiller Übereinkunft akzeptiert. Na ja, vielleicht auch nicht das beste Beispiel, weiter darüber nachzudenken, wäre aber auch spannend.
PS: Bevor ich es vergessen, nicht dass da ein falscher Eindruck entsteht :D Das Positing ist explizit frei von Scheinheiligkeit und Notlügen!!! :)
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Leela am 05.03.14, 18:19
Vielleicht habe ich ein Beispiel.
 
Wie wäre es mit der Europäischen Union? Ich könnte mir vorstellen das Du gerne in der EU lebst und Dich in gewisser Weise auch als EU Bürger betrachtest. Ohne das es Dir schlecht geht damit. Genau genommen bist Du als Deutscher aber eine benachteiligte Spezies in der EU...  ZB entspricht im EU Parlament die Sitze der Deutschen nicht den realen Bevölkerungsverhältnissen. Dies führt dazu das zB ein Franzose im EU Parlament 1,2 Stimmen hat und Du als Deutscher nur 0,89 (Achtung die Werte sind fiktiv und dienen nur zur Veranschaulichung der etwaigen Sachlage!). Kleine Länder kommen sogar auch noch höhere Stimmanteile. Während also jeder Belgier im EU Parlament 2x drin sitzt.... bist Du nicht einmal ganz vertreten. Trotzdem ist bislang keiner auf die Idee gekommen das gross zu thematisieren oder gar dagegen zu protestieren... Ich vermute mal die Lage stört Dich auch nicht und hat Dich bisher kaum gestört und - wird Dich vermutlich auch nicht weiter stören. Könnte aber auch sein das es nun an Dir zu nagen beginnt... weil ich so dumm war das anzusprechen obwohl es uns beiden wohl mit der EU derzeit recht gut geht. :D

Auf der Sprachebene ist es sogar noch deutlicher. Mehr als 80 Mio deutschen stellen Sprachlich den grössten Anteil in der EU an einer Sprache. Nähme man noch die Österreicher und Luxemburger dazu... und auch noch die Abtrünnigen Eidgenossen, so kann man eigentlich ohne weiteres feststellen das Deutsch von den meisten Menschen in Europa gesprochen wird. Dennoch stand Deutsch nie als 1. Amtssprache der EU zur Debatte.... ich glaube sie ist sogar erst 3. oder 4. Sprache... und... es stört uns hier in Deutschland nicht wirklich. Da fragt man sich: Geht das mit rechten Dingen zu?  (sorry, Firefly Flashback). ;)

Tatsächlich besteht aber in Deutschland (der teils auch historisch bedingte und oft) unanausgesprochene Konsens in der EU nicht... zu laut aufzutreten und nicht jedes Recht einzufordern was man einfordern könnte. Bei gewissen Sachen wie Geld wird da nochmal gestritten... aber selbst da stecken wir relativ schnell zurück. Grundkonsens, so behaupte ich, für uns in Deutschland ist also zB das wir die EU keinen unötigen Belastungsproben unterziehen... weil... sie uns zu wichtig ist. :)

Dies ist zB für mich so ein Beispiel für einen (halbwegs verbreiteten) politischen und gesellschaftlichen Konsens hierzulande. Ein positives Beispiel sogar, wie ich finde. Wir geben mehr rein als wir uns (wortwörtlich) rausnehmen.

Ähnlich gab es zB in den 50er bis in die 60er Jahre den unausgesprochenen gesellschaftlichen Konsens an der unmittelbaren NS Vergangenheit nicht zu rühren und das eher unangesprochen zu belassen. Also ein eher negatives Beispiel.

Ich glaube, wenn man sich aufmerksamer umsieht wird man auch heute noch auf einige  solcher... unsichtbaren Regeln stossen die sich durch die Gesellschaft ziehen. :)
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Star am 05.03.14, 18:26
(Allerdings kann man sich auch fragen, wie sinnvoll es ist, anzutreten, wenn man weiß, dass man nicht gewinnt. Durch einen besseren Gegner fällt es leichter, sich zu entwickeln, aber für die Motivation kann es nicht schaden, wenn man weiß, dass man nicht immer komplett chancenlos sein muss).

"Es gibt immer Möglichkeiten"- Spock ;) Ich sehe einfach nicht so recht, dass man sooo Chancenlos gegen Vulkanier sein soll. Klar, Spocks Kräfte waren - besonders für einen Pazifistischen Wissenschaftler - ziemlich beeindruckend, aber die Menschen haben sich auch immer ganz gut gegen ihn behaupten können (sofern er seinen Nackengriff nicht einsetzte). Zumindest der alte Spock. Die DS9 Vulkanier haben den Ball jetzt auch nicht mit solcher Wucht geschlagen, dass er das Holodeckgitter zertrümmert hätte, und auch Archer hat sich in "Kir'Shara" recht gut gegen die Vulkanier behaupten können. Natürlich hatte er den Vorteil von Suraks Katra in seinem Kopf, aber... das würde ich dann eher als Indiz dafür sehen, dass die Physis nicht so wichtig ist, wie das Wissen, und die Psyche. Ich glaube das ist ohnehin etwas, was jeder Profisportler bestätigt; dass der größte Feind eines Sportlers immer die Blockaden im eigenen Kopf sind. Ich glaube da haben wir unser Potential auch noch gar nicht so recht ausgereizt. Man vergleiche nur mal die olympische Dispziplin "Gymnastik" von heute mit der von vor vierzig Jahren oder so. Während dort relativ einfache Sprünge noch gereicht haben, um Medaillien zu erhalten, schalten die heutigen Gymnasiker irgendwie die Gravitation aus und wirbeln tausendmal um die eigene Achse oder so.

Und in der Zukunft hat man ja sicher auch den Zugang zu den Lehrern anderer Spezies. Also wer weiß, vielleicht hilft vulkanische Meditation auch einem Menschen, ungeahnte Kräfte zu entwickeln.

Data ist wohl ein besseres Beispiel für Chancenlosigkeit. Gegen den würde ich auch nicht beim Gewichteheben antreten. Aber andererseits... würde ich auch nicht im Violine-Spiel oder beim Kartenspiel gegen ihn antreten wollen. Trotzdem geschieht es und die Leute scheinen Spaß dabei zu haben und das gar nicht so verbissen zu sehen :)
Zitat

Gut, ich sehe Sport auch noch so ein wenig als ritualisierte Kampfhandlung, bei der es dann auch nicht egal ist, wer gewinnt. Aber auch davon könnte sich der Sport letztlich empanzipieren.

Ich hoffe, dass wir dafür nicht erst 400 Jahre brauchen. Ein bisschen Emanzipation von dieser Einstellung würde auch unserer Generation ganz gut tun. Dieser ständige Blick auf andere und der Drang sich dauernd zu vergleichen ist manchmal eher hemmend und destruktiv. Ich habe jetzt auch ein wenig Erfahrung im Coaching sammeln können, und... ja, das erste, was man den Leuten wirklich austreiben muss, ist der ganz instinktive Blick auf andere. "Aber der ist viel besser" "Das kann ich ja nie erreichen" "Ich bin nicht so gut wie..." Und dann werden entweder Abkürzungen genommen, oder es kommt Frust auf. Wenn man hingegen den Blick nach innen richtet, dann kommen ganz erstaunliche Resultate dabei heraus. Das heißt nicht, dass man den Wunsch zu Gewinnen aufgeben muss, ganz und gar nicht. Nur, dass man eben mit Niederlagen ganz anders umgehen kann.

Ich zitiere mal kurz eine Sportlerin, deren Einstellung ich sehr gut finde:

Zitat
Is anything other than 1st place a disappointment for you?
AT: “No, definitely not. It would be a disappointment not to perform as well as I know than I can. But if other people are better than me, I can’t be disappointed because I can’t expect more from myself. I am doing the best I can right now. If other people do better, then it’s life. I hope what I’m doing is going to be enough. I do really want to win the Games again, but I can’t be disappointed if someone else is better.”

(http://s1.directupload.net/images/140305/xjsmvgjg.gif)


Meine Erfahrungen sind fast genau umgekehrt. Solche "stillen" Abkommen und Übereinkünfte sind meist die stabilsten. Alles was in vielen Paragraphen codifiziert werden muss... ist deutlich schwächer, angreifbarer... vor allem da es auch nie abschliessend ist. Keine Regelung die geschrieben ist kann alles abdecken.

Was uns der Netzmotz ja auch noch mal recht eindrucksvoll vor Augen geführt hat...
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Leela am 05.03.14, 18:43
Zitat
(Allerdings kann man sich auch fragen, wie sinnvoll es ist, anzutreten, wenn man weiß, dass man nicht gewinnt. Durch einen besseren Gegner fällt es leichter, sich zu entwickeln, aber für die Motivation kann es nicht schaden, wenn man weiß, dass man nicht immer komplett chancenlos sein muss).

Vielleicht kann man auch hier die anderen Perspektive einnehmen um weiter zu kommen.
Betrachtet man das ganze aus der Perspektive des (sicheren) Siegers, könnte man genauso fragen: Worin liegt der Reiz für ihn in einem Wettkampf anzutreten, bei dem er bereits weiß er ist allen überlegen und wird sicher gewinnen?
Er würde wahrscheinlich antworten, dass er eher gegen sich selbst antritt - nicht so sehr gegen die anderen. Das er sich also weiter verbessern will und es ihm primär darum geht sich selbst zu besiegen.
Und wenn der Gewinner das so sieht... warum nicht besonders auch die (sicheren) Verlierer?


PS. Schach: Data vs Troi. 0:1. Chancenlos?! ;)
Titel: Antw:Der Gleichstellungsbeauftragte der Föderation
Beitrag von: Max am 06.03.14, 13:46
Vielleicht habe ich ein Beispiel.
[...]
Ich glaube (sozusagen leider), dass der Umgang mit der NS-Last in der deutschen Gesellschaft der Fünfziger das bessere Beispiel ist.
Hört man Peter Gauweiler zu, ist es nicht weit her mit der stillen Übereinkunft, dass man die Vertretungsverhältnisse im EU-Perlament akzeptiert ;)

"Es gibt immer Möglichkeiten"- Spock ;) Ich sehe einfach nicht so recht, dass man sooo Chancenlos gegen Vulkanier sein soll.
PS. Schach: Data vs Troi. 0:1. Chancenlos?! ;)
Sowas ist letztlich natürlich immer schwer einzuschätzen, weil wir über die wirklichen Verhältnisse zum einen wenig sagen können (Aussagen wie "Ein durchschnittlicher Vulkanier ist 1,25-Mal stärker als ein durchschnittlicher Mensch"), was ja am Ende vom Tag auch nicht das schlechteste ist, weil, und das ist dann der zweite Aspekt, man ja auch immer noch Auswege für bestimmte Geschichten haben wollte. Dazu passt dann eigentlich auch der Schach-Sieg von Troi, denn eigentlich hätte man so einen Androiden nicht überraschen können dürfen.

Ich hoffe, dass wir dafür nicht erst 400 Jahre brauchen.
Da stimme ich Dir zu :)

Dieser ständige Blick auf andere und der Drang sich dauernd zu vergleichen ist manchmal eher hemmend und destruktiv. Ich habe jetzt auch ein wenig Erfahrung im Coaching sammeln können, und... ja, das erste, was man den Leuten wirklich austreiben muss, ist der ganz instinktive Blick auf andere. "Aber der ist viel besser" "Das kann ich ja nie erreichen" "Ich bin nicht so gut wie..." Und dann werden entweder Abkürzungen genommen, oder es kommt Frust auf.
Das halte ich auch für ein Phänomen, das viele Gesellschaftsschichten betrifft. Leider ist man dem Konkurrenzdenken unfreiwillig oft ausgesetzt.

Wenn man hingegen den Blick nach innen richtet, dann kommen ganz erstaunliche Resultate dabei heraus. Das heißt nicht, dass man den Wunsch zu Gewinnen aufgeben muss, ganz und gar nicht. Nur, dass man eben mit Niederlagen ganz anders umgehen kann.

Ich zitiere mal kurz eine Sportlerin, deren Einstellung ich sehr gut finde:

Zitat
Is anything other than 1st place a disappointment for you?
AT: “No, definitely not. It would be a disappointment not to perform as well as I know than I can. But if other people are better than me, I can’t be disappointed because I can’t expect more from myself. I am doing the best I can right now. If other people do better, then it’s life. I hope what I’m doing is going to be enough. I do really want to win the Games again, but I can’t be disappointed if someone else is better.”
Strengenommen und etwas überspitzt ausgedrückt könnte man sich dann aber auch fragen, ob es eine gesunde Einstellung ist, sich selbst als Gegner zu betrachten ;)
Darüber hinaus weiß ich auch gar nicht recht, wie viel es bringt, sich über sich selbst aufzuregen, wenn man nicht die Leistung gebracht hat, von der man weiß, dass man sie bringen kann. Hier enttäuscht zu sein, sähe ich aus Laien-psychologischer Sicht auch als Fehler. Denn wenn man nicht seine persönliche Bestleistungen abliefert, hat das ja auch seine Gründe und in den wenigsten Fällen wird das Lustlosigkeit o.ä. sein. Und selbst wenn es Lustlosigkeit gewesen sein sollte, könnte man auch fragen, warum das der Fall war, denn grundlos wird man ja nicht so lustlos agiert haben.
Äh, okay, ich schweife ab. Das ist ja eher was für den Sport- oder Fitness-Thread ;) :)

So oder so passt es natürlich gut zur Föderation, wenn einer ihrer Bürger auch den Sport als Möglichkeit betrachtet, in erster Linie sich selbst zu verbessern.

Vielleicht kann man auch hier die anderen Perspektive einnehmen um weiter zu kommen.
Betrachtet man das ganze aus der Perspektive des (sicheren) Siegers, könnte man genauso fragen: Worin liegt der Reiz für ihn in einem Wettkampf anzutreten, bei dem er bereits weiß er ist allen überlegen und wird sicher gewinnen?
Ich bleibe mal beim Vulkanier-Mensch-Beispiel...
Vielleicht läuft ein Vulkanier den Marathon ja nur mit, wenn es dort einen anderen Vulkanier und nicht nur Menschen gibt, gegen den sich das Sich-Messen wirklich lohnt ;)
Vielleicht würde der ein oder andere sichere Sieger also wirklich nicht antreten wollen? (Wobei die Vulkanier mit ihrer Mentalität im Bezugsystem Sport natürlich an sich, nun, recht speziell sein dürften ;)).
Vielleicht konnte Picard ja so den Marathon gewinnen? ;)
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