Na, da hat mich doch gleich eine positive Überraschung erwartet, als ich wieder in Online-Landen angekommen bin. Ein neuer Max! ;DDanke für Lesen und für Kommentieren :lieb
Dieses Mal wieder eine düstere Folge mit dem guten Guttapercha. Düster ist sie nicht so sehr von der Ausführung her, sondern vom dahinter liegenden Thema.Eigentlich ist die distanzierte Sichtweise auch ein kleines Problem, fürchte ich, weil es der Schwere des Themas vielleicht auch nicht ganz gerecht wird, so wenig plasitisch zu werden; es hätte also mehr Gefühlsresonanz gegeben, so überlege ich, wären die schrecklichen "Bilder" wirklich zu "sehen" gewesen. Aber dazu gibt es da noch einen anderen Aspekt. Ich habe ganz stark den Eindruck, dass in der Flut der heutigen Krimis Gewaltdarstellungen als Unterhaltung und zum Ergötzen des Publikums verwendet werden, also kein Abscheu hervorrufen sollen. Bevor ich diesen Trend bediene, bleibe ich lieber bei der Distanz, zumal wir ja immer der "Satyr"-Crew über die Schultern schauen, also hinein in die Verhandlungssituation. Dass dennoch ein bedrückendes Gefühl rüberkommt, beruhigt mich aber, weil es ja zu dem Thema schon dazugehört. Ich schätze, dass diese Folge so ohne die letzten Jahre in der Welt nicht entstanden wäre.
Ich musste ein paar Mal schlucken, als einer der Vertreter der beiden Parteien den Captain beiseite nimmt und offen mit ihm spricht. Auf eine ganz pragmatische Weise ist der Gedankengang logisch und die Ansicht der Konfliktparteien nachvollziehbar. Auf der menschlichen Seite ist eine komplette Katastrophe. Du bist hier verdammt aktuell mit Deinem Thema, das so auch genauso gut hier und jetzt angesiedelt sein könnte (Minus des Energie-Bands). Das macht die ganze Situation beim Lesen noch bedrückender.
Der kühle analytische Blick von außen durch Personen, die allesamt nicht direkt betroffen sind, macht das Ganze noch ein wenig bedrückender. Sehr schön in der einen Betrachtung von Dir ausgeführt, wo Du schreibst, was sein wird, wenn die Verhandlungen kein Ergebnis bringen.
Wieder ganz klassisch für Deine Erzählungen ist der Umstand, dass Du von den fremden Wesen lediglich Preis gibst, dass sie bipedal sind und die gleichen Sinnesorgane wie wir besitzen. Ende. Mehr nicht, und mehr ist für die Geschichte auch nicht nötig. Diese Erkenntnis fasziniert mich immer wieder aufs Neue bei Deinen Episoden, weil ich so ganz von der visuellen Seite komme.Ich glaube, ich hätte vielleicht auch ein wenig die Sorge, dass ich gar nicht wüsste, wo ich beim Beschreiben aufhören sollte, denn nachdem es nicht nur um Ähnlichkeiten, sondern vor allem um Unterschiede gehen würde, wäre alternativ eine überbordende Beschreibungsorgie nötig, die auch wieder ganz spannend sein könnte, weil man als Leser dann aus der Flut der Informationen wieder filtern müsste; das Ergebnis wäre eventuell besonders subjektiv, jeder würde das, was sie bzw. ihn am meisten interessieren würde, im Gedächtnis behalten.
Mbambe ist dieses Mal interessant. Diese Geschichte spielt ja fast ein Jahr vor Neochrom, wo er als neuer, eher unbedarfter Offizier beschrieben wird. Hier erscheinen mir seine Gedanken im Zusammentreffen mit der Ärztin jedoch sehr verschlossen, ja fast negativ. Sie fragt ihn etwas, was für mich in dieser Situation logisch erscheint, und ganz nebenbei dem ahnungslosen Leser ein wenig Aufklärung für den Grund der diplomatischen Unternehmung verschafft. Seine Gedanken auf diese Frage sind jedoch recht abweisend. Es erscheint mir fast so, als würde er die Ärztin mit einem unbedarften Schulmädchen vergleichen. Das hat mich irgendwie fasziniert und ist mir seltsamerweise auch am stärksten (neben der radikalen Ansicht der Verhandlungspartner) im Sinn geblieben.Mbambe soll eigentlich über einen längeren Zeitraum hinweg die in meinen Augen ziemlich interessante Rolle des, joah, vielleicht fast schüchternen, naiven, aber trotzdem bemühten Offizier erfüllen und eigentlich sehe ich in dieser Folge da auch keinen Bruch. Da Mbambe ja nicht wirklich unintelligent ist und sich selbst ja auch ein wenig kennt, nimmt er auch immer mal wieder wahr, wo er im Verhältnis zu anderen steht. Ich stelle es mir auch so vor, dass es ihn schlicht verwundert, verwirrt und irritiert, wenn die Ärztin so wenig abgeklärt verhält, gerade auch weil er sie anders kennt. Immerhin spielt "Dreckiges Violett" nach "Taupe", vielleicht ist Mbambe auch etwas von Artes genervt ;)
Die Lösung kam dann so ein wenig als Er-Lösung. Im Prinzip ist es fast schon zu spät, aber wenigstens bleibt die Hoffnung, dass ein paar Seelen gerettet werden konnten, und dass auch in Deiner abgeklärten Satyr-Zeit das Prinzip Menschlichkeit in der Sternenflotte über dem Prinzip der Nichteinmischung steht.Ich muss gestehen, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, die Folge wirklich pessimistisch enden zu lassen. Ich glaube, das gehört für mich zu ST dazu, auch wenn diese Facette des Franchises gerne belächelt wird und auf dem absteigenden Ast ist.
Viele Dank für das Einstellen! Deine Satyr-Folgen sind immer wieder ein ganz besonderer literarischer Leckerbissen für mich.Es freut mich wirklich, dass Du die Satyr-Serie nach wie vor liest und auch diese Folge nicht schlecht fandest :)
Ich hoffe, dass in diesem Jahr noch die eine oder andere Episode hinzukommt.
P.S.
Auf S. 4 heißt die Ärztin plötzlich Silon ;)
Eigentlich ist die distanzierte Sichtweise auch ein kleines Problem, fürchte ich, weil es der Schwere des Themas vielleicht auch nicht ganz gerecht wird, so wenig plasitisch zu werden; es hätte also mehr Gefühlsresonanz gegeben, so überlege ich, wären die schrecklichen "Bilder" wirklich zu "sehen" gewesen. Aber dazu gibt es da noch einen anderen Aspekt. Ich habe ganz stark den Eindruck, dass in der Flut der heutigen Krimis Gewaltdarstellungen als Unterhaltung und zum Ergötzen des Publikums verwendet werden, also kein Abscheu hervorrufen sollen. Bevor ich diesen Trend bediene, bleibe ich lieber bei der Distanz, zumal wir ja immer der "Satyr"-Crew über die Schultern schauen, also hinein in die Verhandlungssituation. Dass dennoch ein bedrückendes Gefühl rüberkommt, beruhigt mich aber, weil es ja zu dem Thema schon dazugehört. Ich schätze, dass diese Folge so ohne die letzten Jahre in der Welt nicht entstanden wäre.
Ich glaube, ich hätte vielleicht auch ein wenig die Sorge, dass ich gar nicht wüsste, wo ich beim Beschreiben aufhören sollte, denn nachdem es nicht nur um Ähnlichkeiten, sondern vor allem um Unterschiede gehen würde, wäre alternativ eine überbordende Beschreibungsorgie nötig, die auch wieder ganz spannend sein könnte, weil man als Leser dann aus der Flut der Informationen wieder filtern müsste; das Ergebnis wäre eventuell besonders subjektiv, jeder würde das, was sie bzw. ihn am meisten interessieren würde, im Gedächtnis behalten.
Aber an sich versuche ich mich eher an reduzierten Beschreibungen, wenn es mir darum geht, einfach eine Prämisse darzustellen. Danke, dass Dich das nicht stört, obwohl Du eigentlich aus der anderen Ausrichtung kommst :)
Mbambe soll eigentlich über einen längeren Zeitraum hinweg die in meinen Augen ziemlich interessante Rolle des, joah, vielleicht fast schüchternen, naiven, aber trotzdem bemühten Offizier erfüllen und eigentlich sehe ich in dieser Folge da auch keinen Bruch. Da Mbambe ja nicht wirklich unintelligent ist und sich selbst ja auch ein wenig kennt, nimmt er auch immer mal wieder wahr, wo er im Verhältnis zu anderen steht. Ich stelle es mir auch so vor, dass es ihn schlicht verwundert, verwirrt und irritiert, wenn die Ärztin so wenig abgeklärt verhält, gerade auch weil er sie anders kennt. Immerhin spielt "Dreckiges Violett" nach "Taupe", vielleicht ist Mbambe auch etwas von Artes genervt ;)
Ich muss gestehen, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, die Folge wirklich pessimistisch enden zu lassen. Ich glaube, das gehört für mich zu ST dazu, auch wenn diese Facette des Franchises gerne belächelt wird und auf dem absteigenden Ast ist.
Es freut mich wirklich, dass Du die Satyr-Serie nach wie vor liest und auch diese Folge nicht schlecht fandest :)
Danke für den Hinweis mit dem falschen Namen auf Seite vier! Das muss ich dringend korrigieren. Ich glaube sowieso, es waren für mich zu viele verschiedene Personen auf zu wenigen Seiten ;)
Aber - und das zeigt, dass ich gerne in diesem Jahr noch mindestens eine neue Folge bringen möchte - dafür versuche ich gerade, in der nächsten Folge nur mit drei Namen auszukommen :)) ;)
Darüber hatte ich beim Lesen auch nachgedacht, und ich habe den Eindruck, dass gerade diese distanzierte Sichtweise die volle Tragweite und Kälte der Entscheidung sehr gut zum Tragen bringt. Wenn Du jetzt auf die Ebene von Einzelschicksalen gegangen wärst (was - wie Du selbst schon gesagt hast - gar nicht zum Stil von Satyr passen würde), wäre das vielleicht für den Moment dramatisch und Mitgefühl erzeugend gewesen, aber ich denke diesen Eindruck, ungebremst vor die Wand kalter ökonomischer Logik zu laufen, hätte es nicht vermitteln können.Man hätte natürlich beides versuchen können ;) Aber die Satyr-Reihe ist ja bewusst so angelegt, dass die Geschichten einen gewissen Rahmen, also auch eine gewisse Seitenzahl nicht unbedingt überschreitet.
Das stört mich überhaupt nicht. Ich finde es absolut spannend, wenn ich aus meiner Komfortzone genommen werde und feststellen darf, dass es ganz anders auch ganz hervorragend funktioniert. Beim Lesen Deiner Geschichten ist daher neben dem Interesse am eigentlichen Thema bei mir auch immer ganz stark die Komponente dabei "wie macht Max das dieses Mal? Wie beschreibt er? Wie führt an die Problematik heran?" Das ist für mich mindestens ebenso anziehend wie der Inhalt an sich.Danke für den interessanten Einblilck :) Aber da fällt mir auch auf, dass wir dann beim Lesen schon auch eine Schnittmenge gibt: Du hattest mich ja gefragt, warum ich Deine DS9-Geschichte überhaupt gelesen habe, obwohl ich DS9 nicht mag bzw. für die schwächste ST-Serie halte; und da geht meine Antwort ja auch in die Richtung, dass mich interessiert, wie Du das Konzept aufgreifst und weiterführst :)
Ja, er wirkt irgendwie ein wenig genervt, das stimmt. Mir ist das so stark aufgefallen, weil für mich die Reaktion der Ärztin völlig logisch war (vielleicht ist das der weibliche Ansatz?) und ich mich sehr darüber gewundert hatte, warum Mbambe da so negativ denkt.Welche Reaktion genau?
Und dafür bin ich Dir dankbar. Wie verdammt negativ das alles enden kann, haben wir täglich in den Nachrichten. Ich war wirklich, wirklich froh, dass Du hier den Weg gewählt hast, ein wenig Hoffnung aufzuzeigen. Harten dystopischen Realismus erträgt man nur bis zu einem bestimmten Punkt, dann möchte die Seele gerne einmal durchatmen können.Danke :) Es freut mich, dass ich damit nicht alleine dastehe :)
Wenn eine neu Satyr-Folge kommt, bin ich immer sofort dabeiOh, das würde mich natürlich freuen. Aaaaaaaaber - es folgt also ein 'Aber' ;) - es wird diesmal wohl eine sehr action-lastige Folge werden. Ich versuche ja mit der Reihe auch ein bisschen zu experimentieren, also mich ein bisschen in der Bandbreite an möglichen Geschichten zu üben.
... ich hatte doch mal erwähnt, dass Deine Reihe der Grund war, warum ich mich hier im Forum angemeldet habe, oder? Ich lese ja auf Treknation den lieben langen Tag verdammt viele FFs, und mit Schwankungen nach oben und nach unten schreiben Fanautoren vom Stil her doch eher alle in etwa gleich. Dein Stil sticht da vollkommen heraus. Der hat mich gepackt. In mir hast Du sicherlich einen Fan auf Lebenszeit.:lieb Ich fühle mich sehr geehrt und es macht mich auch wirklich stolz, das zu lesen :) Danke, Gabi :)
Man hätte natürlich beides versuchen können ;) Aber die Satyr-Reihe ist ja bewusst so angelegt, dass die Geschichten einen gewissen Rahmen, also auch eine gewisse Seitenzahl nicht unbedingt überschreitet.
Wenn ich die Thematik von "Dreckiges Violett" nehmen... Daraus hätte man locker nicht nur einen Roman, sondern eine ganze Romanreihe mit multiplen Perspektiven draus machen können. Aber das wäre ein komplett anderer Zugang.
Danke für den interessanten Einblilck :) Aber da fällt mir auch auf, dass wir dann beim Lesen schon auch eine Schnittmenge gibt: Du hattest mich ja gefragt, warum ich Deine DS9-Geschichte überhaupt gelesen habe, obwohl ich DS9 nicht mag bzw. für die schwächste ST-Serie halte; und da geht meine Antwort ja auch in die Richtung, dass mich interessiert, wie Du das Konzept aufgreifst und weiterführst :)
Welche Reaktion genau?
Oh, das würde mich natürlich freuen. Aaaaaaaaber - es folgt also ein 'Aber' ;) - es wird diesmal wohl eine sehr action-lastige Folge werden. Ich versuche ja mit der Reihe auch ein bisschen zu experimentieren, also mich ein bisschen in der Bandbreite an möglichen Geschichten zu üben.
Das wäre allerdings auch ein gutes Thema für einen Storywettbewerb - multiple Perspektiven des gleichen Themas.Stimmt :) Dafür könnte man auch ein canon-Ereignis hernehmen, das bislang immer nur eine Art Meldung, weitergegeben durch irgendeine Figur, gewesen war.
Ihre Frage, nach dem Grund des Konflikts und ihre Verwunderung über die harte Vorgehensweise der Parteien. In der Situation hätte ich genau so reagiert und es hat mich da halt verwundert, warum Mbambe ihr da nicht einfach auf gleichberechtigter Ebene geantwortet hat, sondern sich fast ein wenig angegriffen gefühlt hat "erwartete sie tatsächlich ..." "klang jetzt fast genervt"Ah, okay, danke für die Erläuterung.
;D Das ist kein Aber für mich. Da bin ich glatt nochmal so gespannt. Die einzige Episode, die etwas mehr Action beinhaltete, ist bislang "Bronze" (korrigiere mich, wenn ich da eine andere übersehen habe), und das war eine der ersten, wenn nicht sogar die erste Geschichte, die ich von Dir gelesen habe. Ich bin also sozusagen mit "Action" bei Dir eingestiegen.Stimmt, "Bronze" ist wirklich eine der eher action-lastigen Folgen der Reihe ;) Nun, wenn Dich das nicht abschreckt, umso besser :)