Science Fiction, 3D Modelling & Fan Fiction

FanFiction => Fan-Fiction Allgemein => Thema gestartet von: Taschenmogul am 26.02.11, 03:16

Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 26.02.11, 03:16
Hey alle,

habe mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr hier gemeldet, auch wenn ich es vorgehabt habe...
Unter anderem schwirrt mir nämlich schon seit Wochen eine Idee durch den Kopf.
Als Student der Germanistik habe ich die Chance, eine Hausarbeit zu einem für Germanistik etwas abgefahrenen Thema zu schreiben - über Fankultur.
Eigentlich hätte ich die Arbeit schon letztes Semester schreiben wollen, wo mein Dozent damit einverstanden war, daß ich eine Arbeit über eine Star Trek Community schreibe, in der ich mich mal beteiligt hatte.
Da fehlte mir aber irgendwie total der Ansatz, denn auch wenn ich jetzt nicht der größte Wissenschaftler bin, ein bisschen Substanz hätte ich schon haben wollen, nicht nur Gelaber.

Dann ist mir die Idee gekommen!
Fankultur auf der einen Seite, Germanistik -> Literatur auf der anderen Seite, was wäre da eine bessere Kombination als eine Hausarbeit über eine Fanfiction Community?
Und da hab ich logischerweise an euch gedacht, besser, ihr habt mich erst auf diese Idee gebracht.
Ich habe meinen Proff noch nicht gefragt, wollte aber euch schon mal fragen, was ihr von dieser Idee haltet?
Wie ich das Thema dann genau behandeln würde, dazu müsste ich mir noch etwas mehr Gedanken machen, ich wollte euch aber schon mal generell fragen:

Hättet ihr als Mitglieder der Community Interesse daran, oder wäre es euch unangenehm, quasi (wenn auch anonym) in einer Hausarbeit behandelt zu werden?
Was ist mit dir, Belar, als Chef des Forums?



PS: Ich habe gesehen, daß camir hier schon mal eine Abhandlung über Fanfiction reingestellt hatte, die Links zum Runterladen sind aber down und camir hat sich wohl auch schon länger nicht mehr blicken lassen.
Hat einer von euch noch einen funktionierenden Link, oder könnte mir die Arbeit einfach zuschicken? Das würde mich ja sehr interessieren.

PPS: Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum.
Hatte den Thread eigentlich erst unter \"FanFiction - generell\" erstellen worden, hab dann aber gesehen, daß er mir da irgendwie nen Filebase-Eintrag erstellen wollte; nen Filebase-Eintrag wollte ich ja nu nicht, sondern nur nen einfachen Diskussions-Thread.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Alexander_Maclean am 26.02.11, 04:58
Zitat
Original von Taschenmogul
Hey alle,

habe mich schon seit geraumer Zeit nicht mehr hier gemeldet, auch wenn ich es vorgehabt habe...
Unter anderem schwirrt mir nämlich schon seit Wochen eine Idee durch den Kopf.
Als Student der Germanistik habe ich die Chance, eine Hausarbeit zu einem für Germanistik etwas abgefahrenen Thema zu schreiben - über Fankultur.
Eigentlich hätte ich die Arbeit schon letztes Semester schreiben wollen, wo mein Dozent damit einverstanden war, daß ich eine Arbeit über eine Star Trek Community schreibe, in der ich mich mal beteiligt hatte.
Da fehlte mir aber irgendwie total der Ansatz, denn auch wenn ich jetzt nicht der größte Wissenschaftler bin, ein bisschen Substanz hätte ich schon haben wollen, nicht nur Gelaber.

Dann ist mir die Idee gekommen!
Fankultur auf der einen Seite, Germanistik -> Literatur auf der anderen Seite, was wäre da eine bessere Kombination als eine Hausarbeit über eine Fanfiction Community?
Und da hab ich logischerweise an euch gedacht, besser, ihr habt mich erst auf diese Idee gebracht.
Ich habe meinen Proff noch nicht gefragt, wollte aber euch schon mal fragen, was ihr von dieser Idee haltet?
Wie ich das Thema dann genau behandeln würde, dazu müsste ich mir noch etwas mehr Gedanken machen, ich wollte euch aber schon mal generell fragen:

Hättet ihr als Mitglieder der Community Interesse daran, oder wäre es euch unangenehm, quasi (wenn auch anonym) in einer Hausarbeit behandelt zu werden?
Was ist mit dir, Belar, als Chef des Forums?



Unangenehm zwar nicht direkt. aber ich denke, in einen solchen fall kannst du, trotz allen Bemühens eine 100prozentige annonymität nicht garantieren. ich meine es wird immer verweise auf die eigene werke des jewieligen befragten geben und daraus kann man schon erkennen, wer es ist.

aber interessant wäre es schon.


Zitat

PS: Ich habe gesehen, daß camir hier schon mal eine Abhandlung über Fanfiction reingestellt hatte, die Links zum Runterladen sind aber down und camir hat sich wohl auch schon länger nicht mehr blicken lassen.
Hat einer von euch noch einen funktionierenden Link, oder könnte mir die Arbeit einfach zuschicken? Das würde mich ja sehr interessieren.

Ich habe die \"Langfassung\" mit Camirs Geschichte da und könnte sie dir mailen.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 26.02.11, 06:24
@Taschenmogul
Grundsätzlich finde ich deine Idee gut.
Das Thema FanFiction reicht ja weitaus länger zurück, als es Internet gibt. Zu einem Massenphänomen wurde es dann erst mit Aufkommen des Internet.

Eine Erwähnung in deiner Arbeit wäre mir nicht unangenehm, warum auch...

Da FanFiction im Moment angesagt ist, wäre eine Arbeit darüber eigentlich nur folgerichtig IMO
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 26.02.11, 09:58
Hi Taschenmogul,

ich persönlich habe nichts dagegen und finde die Idee toll. Mich würde sehr interessieren, was dabei herauskommt und da ich meine Geschichten ja mittlerweile unter meinem echten Namen veröffentliche, sehe ich kein Problem darin. Würde ich auch so nicht, da ich stolz auf das hier erreichte und das Forum bin. Von mir aus kannst du loslegen.

Gruß
J.J.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 26.02.11, 10:22
@Alexander_Maclean:

Zitat
Unangenehm zwar nicht direkt. aber ich denke, in einen solchen fall kannst du, trotz allen Bemühens eine 100prozentige annonymität nicht garantieren. ich meine es wird immer verweise auf die eigene werke des jewieligen befragten geben und daraus kann man schon erkennen, wer es ist.

Das stimmt schon, noch weiß ich aber auch gar nicht, in wiefern Angaben zu einzelnen Personen überhaupt in der Arbeit vorkommen würden.
Ich würde euch natürlich sowieso nochmal explizit fragen, falls eine Personenbezogenheit \"aufkommen\" würde.

Zitat
Ich habe die \"Langfassung\" mit Camirs Geschichte da und könnte sie dir mailen.

Das wäre sehr nett, danke!

@ulimann:

Ist FanFiction im Moment angesagt? Warum und wo, das wäre ja vielleicht schon eine ganz interessante Information, auch für die Hausarbeit?
Ich selber bin in der Szene nicht genug drin, um das mitbekommen zu haben oder einschätzen zu können.

Wo du die Geschichte der FanFiction erwähnst... das wäre natürlich noch ein Aspekt, den ich mit einbeziehen könnte.
Allerdings sollte ich mir da auch nicht zuviel vornehmen; die 15 bis 20 Seiten sind in der geforderten Formatierung dann letztlich eigentlich nur noch 7 bis vielleicht 12 Seiten Text.
Aber wenigstens ein kleiner Abriss wäre da vielleicht nicht verkehrt.
Ich denke da gerade an Perry Rhodan und die Autorenstrukturen, die sich um die Serie gebildet haben; da geht es ja letztlich auch schon um eine Verschmelzung von Fan und Autor.

@Belar:

Find ich gut, dann hab ich schonmal das OK von höchster Stelle! =D

Aber wie gesagt weiß ich auch eh noch nicht so wirklich, in wiefern überhaupt einzelne Personen erwähnt werden würden.
Da bin ich halt noch ein bisschen am Überlegen, wie man eine Internetcommunity überhaupt soweit fassen kann, daß man sie als Grundlage für eine wissenschaftliche Arbeit nehmen kann.
Ok, klar, eine Hausarbeit ist jetzt nicht der Gipfel der Wissenschaftlichkeit, und gerade bei einem so schwer zu greifenden Thema wird der Dozent vermutlich nicht ganz so kritisch sein, aber die Arbeit sollte schon fundiert sein und für den Leser eben auch nachvollziehbar.
Da werd ich also nochmal ein bisschen grübeln, wie ich das am besten mache.

Ansonsten - einzelne Werke werde ich wahrscheinlich nicht behandeln.
Das heißt, ich hätte noch ein andere Seminar, das mir vielleicht die Möglichkeit bieten würde, eine Hausarbeit über z.B. Erzählstrukturen in von mir ausgesuchter FanFiction zu schreiben.
Aber da müsste ich erst gucken, ob ich für die Hausarbeit überhaupt Zeit hätte.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Alexander_Maclean am 26.02.11, 11:35
@taschenmogul
ich hatte das nur angemerkt, mit der nicht 100% möglichen Annoymisierung, für den fall dass einer unserer Mitstreiter damit Probleme hat.

ich natürlich nicht.

PS Mail geht heute noch raus.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 26.02.11, 11:56
@Taschenmogul
Dass FF angesagt ist, ist eine allgemeine Einschätzung meinerseits - harte Fakten dazu kann ich dir leider nicht liefern. Aber zumindest wird dieser Punkt in den verschiedenen Foren, auch international, mit regem Interesse verfolgt, und dass bei mir bereits mehrere Leute per Email angefragt haben, wann es mit bestimmten Serien weitergeht, ist auch ein Anzeichen dafür...

Eine kleine Erwähnung, wie aus ehemaligen PR-Fans Autoren der Serie wurden ist bestimmt nicht verkehrt.

Ich glaube, die gesamte FF-Community zu erfassen wird nicht gelingen, dazu ist sie zu groß, und zu weit über das Netz verstreut. Da wirst du wohl mit einem Blick auf einen repräsentativen Teilbereich vorlieb nehmen müssen.

Was die verschiedenen Erzählvarianten betrifft, da wirst du in diesem Forum schnell fündig werden, denn die meisten FF-Autoren hier haben einen individuellen Stil IMO... :Andorian
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 26.02.11, 12:21
Es wäre zwar eine der tollsten Vorstellungen, dass sich eine Abhandlung mal mit einer meiner Geschichten beschäftigt, im Moment und vor allem für Fan Fiction halte ich das allerdings für meinen Teil nicht erstrebenswert. Aber Du wirst ja genug andere Geschichten und Autoren hier im Forum zur Untersuchtung finden :))

Zitat
Original von Taschenmogul
Fankultur auf der einen Seite, Germanistik -> Literatur auf der anderen Seite, was wäre da eine bessere Kombination als eine Hausarbeit über eine Fanfiction Community?

Das klingt sehr spannend! Auf welche Aspekte würdest Du Dich dann konzentrieren?
Ich persönlich halte allgemein und auch durch Diskussionen der letzten Zeit das Thema der erzählstrategien für besonders lohnenswert. Gerade in Bezug auf den Realismus fand ich die Herangehensweisen spannend, die man in FanFiction findet, um etwa den Erwartungen der Leserschaft zu entsprechen und bzw. oder ein Realismusmodell der Gegenwart auf ein bestehendes Format innerhalb des Genres Science Fiction zu übertragen zu übertragen.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 26.02.11, 13:13
@ Taschenmogul

Zitat
@Belar:

Find ich gut, dann hab ich schonmal das OK von höchster Stelle! =D

Aber wie gesagt weiß ich auch eh noch nicht so wirklich, in wiefern überhaupt einzelne Personen erwähnt werden würden.
Da bin ich halt noch ein bisschen am Überlegen, wie man eine Internetcommunity überhaupt soweit fassen kann, daß man sie als Grundlage für eine wissenschaftliche Arbeit nehmen kann.
Ok, klar, eine Hausarbeit ist jetzt nicht der Gipfel der Wissenschaftlichkeit, und gerade bei einem so schwer zu greifenden Thema wird der Dozent vermutlich nicht ganz so kritisch sein, aber die Arbeit sollte schon fundiert sein und für den Leser eben auch nachvollziehbar.
Da werd ich also nochmal ein bisschen grübeln, wie ich das am besten mache.

Ansonsten - einzelne Werke werde ich wahrscheinlich nicht behandeln.
Das heißt, ich hätte noch ein andere Seminar, das mir vielleicht die Möglichkeit bieten würde, eine Hausarbeit über z.B. Erzählstrukturen in von mir ausgesuchter FanFiction zu schreiben.
Aber da müsste ich erst gucken, ob ich für die Hausarbeit überhaupt Zeit hätte.


Freut mich, wenn wir helfen können. Ich persönlich stehe dir zu Fragen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung. FanFiction ist glaube ich schon ziemlich alt und wurde soweit ich weiß von Star Trek Fans mit erfunden. Inzwischen gibt es zu so ziemlich jeder Serie oder auch Film, FanFictions, einschlägige Foren und Homepages. Was sich meiner Meinung nach im Moment großer Beliebtheit erfreut ist die Slash Sparte (bsp. Kirk und Spock als Liebespaar), eine Spielart, die ich wohl nie verstehen werde. Und was unsere Community im speziellen angeht, bin ich sicher, dass wir dir bei Fragen dazu helfen können.

Hier mal ein paar Informationen über FF, die ich auf Wikipedia vor einiger Zeit gefunden habe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Fan-Fiction

Gruß
J.J.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: SSJKamui am 26.02.11, 13:54
Von mir aus könnte ich auch mitmachen. Das Projekt hört sich interessant an.

Soll das per Fragebogen gemacht werden, der an die Mitglieder des Forum verteilt wird?
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 26.02.11, 15:46
@JJ
Das die Trekkies die FF erfunden haben, dass behaupten die Trekkies, aber ich wette, dass zur 1961 erschienenen Perry Rhodan Serie bereits vorher FF geschrieben wurde. (Wenn es mal nicht bereits zu Nick Fanstorys gab...)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Alexander_Maclean am 26.02.11, 17:13
also laut dem wikieintrag den Bealr gepostet hat, haben es trekkies nicht erfunden (es waren aber auch nicht die schweizer ;) )

aber \"wir\" haben das ganze populär gemacht bzw. großflächiger aufgezogen, ganz einfach auch weil der ST Fandom zu der zeit schon relativ groß war, verglichen mit anderen.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 26.02.11, 17:28
Ich schrieb ja \"miterfunden\" gerade weil mit dem aufkommen von Star Trek, das ganze erst mal richtig Schub bekommen hat. Ob es jemals Bonanza und Flipper FFs gab?  ?(
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 26.02.11, 17:37
@Alexander_Maclean: Cool, danke! =D

@ulimann: Hm, schade, es wäre natürlich nett gewesen, etwas handfestes zur Verbreitung von FanFiction zu haben.
Und natürlich sollte es nicht um die gesamte FF-Gemeinschaft gehen, damit könnte man wohl eine Doktorarbeit füllen, und wäre noch lange nicht fertig.
Die Konzentration sollte dann schon irgendwie auf eben diese Community liegen, wenn sich das sinnvoll machen ließe.

@Max: Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt auf einzelne Geschichten eingehen sollte oder nicht.
Ich hätte halt ein anderes Seminar, daß mir möglicherweise das erlauben würde; eine Hausarbeit über Erzählstrukturen in Fanfiction zu untersuchen.
Ob ich die aber schreibe, und wie ich die entsprechenden Werke dann behandeln würde, das weiß ich noch gar nicht.
Erzählstrategien halte ich aber auch für einen interessanten Gesichtspunkt, z.B. ließe sich da untersuchen, ob die behandelten Geschichten die gleichen Strategien benutzen, oder völlig unterschiedliche, und ob die Verwendung der jeweiligen Erzählstrategien und/oder -strukturen  mit denen etablierter Autoren übereinstimmt.
Obwohl letzteres schon wieder eine Monsteraufgabe sein könnte.
Bei meiner letzten Hausarbeit, die eigentlich nur eine Ausarbeitung zu einem Referat sein sollte, hatte ich gedacht, ich würde die geforderten zehn Seiten geradeso voll bekommen; letztlich hatte ich dann Mühe, die maximal vorgegebenen fünfzehn Seiten nicht zu überschreiten. Viel Platz bleibt also erfahrungsgemäß nicht.

@Belar: Gute Sache das. =D
Was Fan-Fiction angeht, bzw. seine Definition, da würde ich dann wohl sowieso nochmal etwas recherchieren, ob es da nicht besser zitierfähige Quellen als die Wikipedia gibt. Aber vielleicht stehen in dem Artikel ja sogar verwertbare Quellenangaben.

@SSJKamui: Ob´s Fragebögen geben würde oder nicht, weiß ich noch nicht, bisher ist das Ganze halt noch nur eine Idee.
Wenn, dann würde ich auf jeden Fall nochmal rumfragen bei den Leuten, die sich hier melden.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 26.02.11, 17:54
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Ich schrieb ja \"miterfunden\" gerade weil mit dem aufkommen von Star Trek, das ganze erst mal richtig Schub bekommen hat. Ob es jemals Bonanza und Flipper FFs gab?  ?(


Das \"erfunden\" bezog sich mehr auf den Artikel.

@Alex
Dass die Trek-Gemeinde größer sein soll, als die PR-Gemeinde - darauf würde ich keine Wetten annehmen, denn die Serie wird in mehr Ländern vertrieben und gelesen, als man denkt.
Die Trekkie-Gemeinde ist lediglich rühriger, was FF und Artworks angeht.
Warum das so ist... ?( ?( ?(
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Alexander_Maclean am 26.02.11, 18:34
Zitat
Original von ulimann644
Dass die Trek-Gemeinde größer sein soll, als die PR-Gemeinde - darauf würde ich keine Wetten annehmen, denn die Serie wird in mehr Ländern vertrieben und gelesen, als man denkt.

Gut mit PR kenne ich mich nicht so aus.

Zitat

Die Trekkie-Gemeinde ist lediglich rühriger, was FF und Artworks angeht.
Warum das so ist... ?( ?( ?(


Vielleicht weil es hier immer mal wieder durststrecken gab

Ich meine es gibt nur wenige \"gute\" Autoren was St Bücher angeht. Und in der zeit zwischen TOS und TNG gab es vermutlich zu wenig ST Futter so dass man selber welches \"produzieren\" musste.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Oddys am 26.02.11, 18:57
Und jetzt ist es wieder das selbse in grün. Die Fans benötigen Futter aber es wird keins angeboten also behelfen sie sich selbst. Hier passt doch sehr schön \"Aus der Not eine Tugend machen\". Abpropo da fällt mir eine Zitat ein \"Gott hilft denen die sich selbst helfen\". (Obwohl ich von Gott nicht viel halte bzw. Religion, gegen Glauben ansich habe ich nichts)

Wir erschaffen also etwas haben dabei ein gutes Gefühl und wenn es dann fertig ist ist die Dreude nochmal so groß.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 26.02.11, 19:15
@Alex
Letzteres könnte durchaus die Antwort sein. Bei PR gab und gibt es ja jede Woche guten neuen Stoff.
Damals kam ich manchmal kaum mit Lesen nach (drei Auflagen)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: AimOfDestiny am 26.02.11, 21:45
Wenn ich mich hier mal so querbeet einmischen darf:

Star Trek hat zwar eine entscheidende Rolle in der Ausprägung und Namensgebung der modernen Fanfiction gespielt, das Konzept an sich ist aber viel älter.

Beispiele finden sich lange vor Aufkommen des Internets oder auch von Fanzines zum Beispiel in Form von sogenannten \"Pastiches\".
Das sind Geschichten, die auf einem anderen Werk basieren. Besonders für die Sherlock Holmes Geschichten gibt es tonnenweise davon.
Noch wesentlich älter sind verschiedene Bearbeitungen von älterem Material in Form von niedergeschreibener Mythologie.
Beispielsweise ist die Odyssee das Material, auf dem die Aeneis basiert.

Und dann hab ich noch einen mehr oder weniger relevanten Link. FanHistory (http://www.fanhistory.com/wiki/Main_Page)

~Aim
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 27.02.11, 00:04
@Aim
Ich frage mich in diesem Zusamenhang, wann man anfing, tatsächlich den Begriff \"FanFiction\" zu benutzen. (Und in wie weit man alles davor FanFiction nennen soll/kann/darf...??)

Als ich 1984 mit der Urversion von \"Lockruf der Sterne\" begann da gab es diesen Begriff noch gar nicht...
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: AimOfDestiny am 27.02.11, 11:02
Der Terminus existierte auf jeden Fall seit den 60er Jahren zumindest im Englischsprachigen Raum.

Wikipedia gibt mir das hier:
\"Before about 1965, the term \"fan fiction\" was used in science fiction fandom to designate original, though amateur, works of science fiction published in science fiction fanzines, as differentiated from fiction that was professionally published by professional writers; or fiction about fans and fandom.

However, the modern phenomenon of fan fiction as an expression of fandom and fan interaction was popularized and defined via Star Trek fandom and their fanzines published in the 1960s. The first Star Trek fanzine, Spockanalia, was published in 1967 and contained some fan fiction. These fanzines were produced via photocopying and mimeography, and mailed to other fans or sold at science fiction conventions for a small fee to help recoup costs. In 1970, Mary Ellen Curtin, a Princeton University graduate, researched the authors of various Star Trek fanfics, and her results showed an outstanding 83% female as opposed to 17% male writers; in 1973, fan writers were 90% female.\"
(Von hier. (http://en.wikipedia.org/wiki/Fan_fiction))

Zusätzlich schreibt FanHistory, dass der Terminus selbst seit 1944 (!!!) in Wörterbüchern auftaucht.
Der Artikel. (http://www.fanhistory.com/wiki/Fan_fic#History)

~Aim
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 27.02.11, 12:13
Zitat
Original von Taschenmogul
Ich hätte halt ein anderes Seminar, daß mir möglicherweise das erlauben würde; eine Hausarbeit über Erzählstrukturen in Fanfiction zu untersuchen.
Ob ich die aber schreibe, und wie ich die entsprechenden Werke dann behandeln würde, das weiß ich noch gar nicht.
Erzählstrategien halte ich aber auch für einen interessanten Gesichtspunkt, z.B. ließe sich da untersuchen, ob die behandelten Geschichten die gleichen Strategien benutzen, oder völlig unterschiedliche, und ob die Verwendung der jeweiligen Erzählstrategien und/oder -strukturen  mit denen etablierter Autoren übereinstimmt.
Obwohl letzteres schon wieder eine Monsteraufgabe sein könnte.
Bei meiner letzten Hausarbeit, die eigentlich nur eine Ausarbeitung zu einem Referat sein sollte, hatte ich gedacht, ich würde die geforderten zehn Seiten geradeso voll bekommen; letztlich hatte ich dann Mühe, die maximal vorgegebenen fünfzehn Seiten nicht zu überschreiten. Viel Platz bleibt also erfahrungsgemäß nicht.

Ja, aber in zehn bis fünfzehn Seiten kann man, zu dem Ergebnis bin ich jedenfalls inzwischen gekommen, kaum etwas wirklich angemessen untersuchen. Gut, es gehört ja immer zur zu erbringenden Leistung, dass man das Untersuchungsgebiet entsprechende einengt. Und ich bin auch voll Deiner Meinung, dass der vergleichende Ansatz zu riesig werden würde, aber auf der Ebene der FFs zu bleiben, würde ja wahrscheinlich genügen. Nachdem sich ja einige FanFiction hier dem selben Thema widmen, was ja auch durch die fast einzigartige Situation mit Unity One und ihren Spin-Offs bedingt ist, gäbe es inhaltlich ja eine gute Basis, durch die man dann Stilitisches analysieren kann.

BTW: Wirst Du eine etwaige Hausarbeit hier dann auch zeigen?
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 27.02.11, 12:43
@Aim
Danke für die kleine Abhandlung.
Ich wusste nicht, dass der Terminus so weit zurück reicht. (Vielleich hätte ich es mal googlen sollen...)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Tolayon am 27.02.11, 13:09
Bei einer Abschluss-Arbeit zu diesem Thema kann man sich entsprechend mehr austoben, vorausgesetzt der Professor ist damit einverstanden.

Richtig in die Vollen gehen könnte man mit einer Dissertation, da könnte man anfangs auf die Weiterverarbeitung antiker Mythen in Mittelalter und Neuzeit eingehen und sich dann bis zur heutigen Fan-Fiction in all ihren Facetten vorarbeiten :D
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 27.02.11, 13:12
Zitat
Original von Tolayon
Richtig in die Vollen gehen könnte man mit einer Dissertation, da könnte man anfangs auf die Weiterverarbeitung antiker Mythen in Mittelalter und Neuzeit eingehen und sich dann bis zur heutigen Fan-Fiction in all ihren Facetten vorarbeiten :D

Das stimmt! Die Bezüge auf alte Texte, alle möglichen Intertextualitäten zu untersuchen, wäre wirklich auch eine lohnenswerte Aufgabe. Das schreit nach einer \"klassischen Diskursanalyse\"  8o
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: AimOfDestiny am 27.02.11, 13:17
Googlen allein hätte da nicht wirklich viel gebracht. Ich hab diese Links auch nur, weil ich mich für \"Fanthropologie\" (Fan+Anthropologie) interessiere und solche Sachen mehr oder weniger sammle. :)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 27.02.11, 20:37
Uff, ok, ich sehe schon, da hab ich eine Diskussion losgetreten. =D

@Max: Dann sehen wir das beide gleich, fuffzehn Seiten sind einfach ziemlich wenig Platz.
Ich müsste halt meinen Proff auch nochmal dazu fragen, was er von dem Thema an sich hält, und nochmal durch die Texte gehen, die wir zu dem Seminar gehabt haben.

Und ich denke mal, daß ich die Hausarbeit dann auch den Leuten zuschicken würde, die sie haben wollten, sonst wäre das ja recht sinnfrei (und dreist).

@Tolayon: Die Brücke von der Antike hin zu FanFiction zu schlagen, das könnte tatsächlich eine größere Aufgabe sein. ;-)
Obwohl, ganz so wirr ist der Vergleich doch nicht, wenn ich mal so drüber nachdenke.
Man könnte tatsächlich frech behaupten, daß FanFiction letztlich eine moderne Form des Geschichtenerzählens ist, wie es sonst eigentlich in der mittelalterlichen Epik zu finden ist.
Die ja zu einem großen Teil kodifiziert war, sich nach festen Mustern und festen Motiven richtete, und wohl fast immer einen sehr ähnlichen Bezug hatte.
Entsprechend könnte man die Verbindung des konkreten FanFic-Werkes und der ihm zugrunde liegenden Werke vergleichen mit der Verbindung z.B. eine mittelalterlichen Artusromans mit seiner Grundlage.
Also, könnte man, wenn man wollte, und den Mut hätte, diese Verbindung herzustellen. ;-)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 27.02.11, 20:47
Zitat
Original von Taschenmogul
@Max: Dann sehen wir das beide gleich, fuffzehn Seiten sind einfach ziemlich wenig Platz.
Ich müsste halt meinen Proff auch nochmal dazu fragen, was er von dem Thema an sich hält, und nochmal durch die Texte gehen, die wir zu dem Seminar gehabt haben.

Und ich denke mal, daß ich die Hausarbeit dann auch den Leuten zuschicken würde, die sie haben wollten, sonst wäre das ja recht sinnfrei (und dreist).

Oder, pssst: Auf so 300 Seiten bringen und einen Verlag suchen. Das wäre sicher ein interessantes Thema und auch nicht zu \"trocken\" als dass es nur Literaturwissenschaftler interessieren würde!
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 27.02.11, 21:03
@Max: *lol* Das würde dann Sinn machen, wenn ich gerade meinen Doktor schreiben würde. Ansonsten würd ich dafür zumindest keinen Schein bekommen. ;-)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 27.02.11, 21:06
Nunja, sofern dein Prof einverstanden ist, kannst du ja neben dem geschichtlichen Aspekt auch Bezug auf unsere gesamte Community nehmen. Denn es ist glaube ich einzigartig, dass 3D Moddler und Autoren so zusammenarbeiten wie wir und es schon Spinoffs von FFs gibt, die nicht mal mehr vom Originalautor geschrieben werden. Mir ist was vergleichbares noch nie untergekommen und das wäre glaube ich, ohne dass das jetzt arrogant klingen soll und ich keine Eigenwerbung machen will, erforschenswert.  :D
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: ulimann644 am 27.02.11, 22:46
@JJ
Damit hast du ganz Recht. Auch mir sind Spin-Offs zu FF von anderen Autoren noch nirgends sonst begegnet.

@Aim
Das beruhigt mich - damit bin ich quasi entschuldigt...;) ;)
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 28.02.11, 00:26
@Belar:

Ich find das gar nicht ehrenrührig, das zu erwähnen, in der Tat ist das eigentlich ein ganz interessanter Aspekt.
Gerade weil es ja eben um Fankultur geht, und nicht unbedingt um FanFiction alleine.
Auch die \"Verflechtung\" dieses Forums mit Raumschiff Highlander, das ja wiederum eine herausragende Stellung im Fandom einnimmt, ist da nicht uninteressant!
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Fleetadmiral J.J. Belar am 28.02.11, 00:31
@ Taschenmogul

Und eben weil es um Fankultur geht, wäre das eigentlich der ideale Ansatz. Es freut mich, dass du das auch so siehst. Man kann den Bogen dann zum Beispiel sehr gut zu Highlander schlagen das stimmt. Ein Interview mit Robby wäre doch auch mal interessant.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 28.02.11, 01:15
Dann sind wir uns ja einig, hehe. ;-)

Ein Interview mit Robert Amper wäre da wirklich eine nette Sache, ich müsste aber erstmal überlegen, wie man das sinnvoll in eine Hausarbeit einflechten könnte.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 28.02.11, 10:11
Zitat
Original von Taschenmogul
Gerade weil es ja eben um Fankultur geht, und nicht unbedingt um FanFiction alleine.
Auch die \"Verflechtung\" dieses Forums mit Raumschiff Highlander, das ja wiederum eine herausragende Stellung im Fandom einnimmt, ist da nicht uninteressant!

Aber auch hier wieder: Das aufnehmen zu wollen, könnte den Rahmen sprengen schätze ich!
Aber gerade wenn Du die Arbeit in der Germanstik ansiedeln willst, wäre es für die Akzeptanz beim Professor vielleicht besser, sich auf die Literaturebene selbst zu konzentrieren. Aber vielleicht hat der Professor ja ein Faible für interdisziplinäre Forschungen in Richtung Soziologie. Bei mir an der Uni gibt es einen Germanisten, der forscht eigentlich mehr über Filme als über Bücher ;) :D
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Taschenmogul am 28.02.11, 21:27
@Max: Wenn ich das richtig einschätze, dann hat der Professor eben so ein Faible.
Das ist ja halt auch das Besondere an dem Seminar - daß es um Serien und Fankultur geht, nicht um Germanistik oder Literatur.
Einige Referate in dem Seminar behandelten z.B. Conventions und dergleichen.

Ich finde das grundsätzlich auch sehr gut.
Denn die Germanistik sollte m.E. mal aus ihrer verknöcherten Rückwärtsgewandtheit herauskommen, und sich von Goethe und Co. emanzipieren.
Die Begriffe \"Literatur\" und \"Text\" werden heute anders gefüllt als noch vor hundert Jahren.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Alexander_Maclean am 28.02.11, 21:42
Zitat
Original von Taschenmogul
Ich finde das grundsätzlich auch sehr gut.
Denn die Germanistik sollte m.E. mal aus ihrer verknöcherten Rückwärtsgewandtheit herauskommen, und sich von Goethe und Co. emanzipieren.
Die Begriffe \"Literatur\" und \"Text\" werden heute anders gefüllt als noch vor hundert Jahren.


Und nicht nur in den studienfächern das geht bereits im Deutschunterricht los.

Klar gehören Goethe Schiller, Fontane und Mann zur deutschen Literatur. Nur sind sie gerade heutigen tages wenig geiegnet um schüler zum lesen zu animieren.

wenn ich nicht selber so ne leseratte wäre, hätten mich fast alle Bücher im Deutsch GK vom lesen eher abgeschreckt.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 01.03.11, 11:03
Zitat
Original von Taschenmogul
@Max: Wenn ich das richtig einschätze, dann hat der Professor eben so ein Faible.
Das ist ja halt auch das Besondere an dem Seminar - daß es um Serien und Fankultur geht, nicht um Germanistik oder Literatur.
Einige Referate in dem Seminar behandelten z.B. Conventions und dergleichen.

Das finde ich auch gut und heutzutage wird ja allgemein interdiszipläre Forschung gefordert. Aber Phänomene wie Conventions sollten meiner Meinung nach schon Soziologen und nicht direkt Germanisten untersuchen.
Aber auf stärkere Vergleiche zwischen Film und Literatur z.B. kann sich die Germanistik durchaus stürzen.


Zitat
Original von Taschenmogul
Denn die Germanistik sollte m.E. mal aus ihrer verknöcherten Rückwärtsgewandtheit herauskommen, und sich von Goethe und Co. emanzipieren.
Die Begriffe \"Literatur\" und \"Text\" werden heute anders gefüllt als noch vor hundert Jahren.

Ich habe im Studium aber die Erfahrung gemacht, dass bei den ganzen jungen und hübschen Germanistik-Studentinnen Goethe & Co. schlicht beliebter sind als zeitgenössische Literatur :D (Wer würde ihnen einen Vorwurf daraus machen? Schlecht sind die Klassiker ja auch nicht, das kann man ja zugeben; mir ist noch niemand begegnet, dessen Stil schöner wäre als der von Fontane. Wer kann da heutzutage schon mithalten? Vielleicht Martin Mosebach). Handke, Jelinek und andere werden aber auch behandelt, halt nicht häufig, aber dennoch.
Der Grund dafür, warum sich viel auf Goethe und Schiller und die Literatur der vergangenen Jahrhunderte konzentriert wird, liegt meiner Meinung nach auch darin begründet, dass es da schon viel Forschungsliteratur und einige nette Thesen und Erkenntnisse gibt. Von Studenten im Grundstudium kann man wahrscheinlich nicht erwarten, richtig Neuland zu betreten. Tja, und den Rest erledigt dann der Schul-Kanon, denn ja auch die Lehrerausbildung findet an der Uni statt.
Aber Deine Einschätzung zum heutigen Umgang mit Text und Literatur teile ich voll! Allein das Internet sorgt für eine Revolution in der Auffassung von Dynamik der Texte.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Tolayon am 01.03.11, 11:32
Seit der linguistischen Wende (die eigentlich schon Anfang letztes Jahrhundert begann) kann in Prinzip jede kulturelle Aktivität als Text angesehen bzw. ein ihr zugrunde liegender oder aus ihr hervorgehender Text angenommen werden, soweit ich das verstanden habe.
Das kann man gewissermaßen auch als Freibrief für alle philologischen Disziplinen auffassen, sich in Themengebiete vorzuwagen in denen sich bereits auch Soziologen, Politologen, Psychologen und Historiker bewegen.
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: Max am 01.03.11, 11:34
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Original von Tolayon
Seit der linguistischen Wende (die eigentlich schon Anfang letztes Jahrhundert begann) kann in Prinzip jede kulturelle Aktivität als Text angesehen bzw. ein ihr zugrunde liegender oder aus ihr hervorgehender Text angenommen werden, soweit ich das verstanden habe.
Das kann man gewissermaßen auch als Freibrief für alle philologischen Disziplinen auffassen, sich in Themengebiete vorzuwagen in denen sich bereits auch Soziologen, Politologen, Psychologen und Historiker bewegen.

Da sagst Du was! Aber das lustige ist: in meinem ganzen bisherigen Germanistik-Studium hat der linguistic turn seltsamer Weise so gut wie gar keine Rolle gespielt  8o Da besteht in Deutschland wohl noch Nachholbedarf?
Titel: Hausarbeit über Fankultur bzw. Fanfiction
Beitrag von: SSJKamui am 01.03.11, 11:38
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Original von Tolayon
Seit der linguistischen Wende (die eigentlich schon Anfang letztes Jahrhundert begann) kann in Prinzip jede kulturelle Aktivität als Text angesehen bzw. ein ihr zugrunde liegender oder aus ihr hervorgehender Text angenommen werden, soweit ich das verstanden habe.


So genau kenne ich den Linguistic Turn jetzt nicht, aber von der Grundlage der Semiotik und der Theorien von Noam Chomsky kann man auch sowas ähnliches Folgern.
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