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Brücke"Sie wissen ganz genau was ich meine.", brummte Richard wütend. "Das sie die Entscheidung, wie wir bezüglich des Alkoholkonsums raus schieben wollen, oder besser gesagt auf die Gastgeber abwälzen wollen."
"Ich schiebe nichts heraus ich erlaube mir jedoch kein vorschnellen Schlüsse zu ziehen aus Informationen die bestenfalls unvollständig sind", antwortete Navina gelassen.
"Ich gebe zu, dass unsere Informationen unvollständig sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir einfach so abwarten sollten. Eben weil wir nicht alles wissen ist es besser, auf mehrere Eventualitäten vorbereitet zu sein.", erwiderte Richard. "Denn wenn ihr alle Informationen haben, wird zu spät sein passend zu reagieren. Denn sie können nicht erwarten das alles so abläuft wie sich das in ihrer kleinen Navina Welt vorstellen. Das Universum nimmt keine Rücksicht auf unser Idealbilder. Weder auf Ihres noch auf meines. Aber ich bin darauf vorbereitet."
Als Navina merkte das sich Konfrontation nicht vermeiden ließ änderte sie die Taktik
"Bei einer Unverhältnismäßigkeit an zusätzlicher Arbeit die eigentlich niemand leisten kann. Die Besatzung ist immer noch in einem erbärmlichen Zustand. Wenn sie ihren Blick mal weiter schweifen lassen würden als nur bis zur Sicherheit und den restlichen Führungsoffizieren. Während wir hier gesprochen haben kümmert Brooke sich um die niedersten der Besatzung die nicht die selbe geistige Stärke besitzen wie wir...", Navina pausierte kurz und dachte nach. "Wobei auch der Führungscrew steht es immer noch ins Gesicht geschrieben, was passiert ist, manchen mehr manchen weniger aber sie wissen genau was ich meine."
Rick ignorierte Navina Psychologengeschwätz und machte unbeirrt weiter.
"Es mag Extraarbeit sein. Aber wie sind hier bei der Sternenflotte und nicht in einen Ferienclub auf Risa. Außerdem sind sie die einzige, die ich gegen die Mehrarbeit geäußert hat. offenbar trauen die anderen Führungsoffiziere ihren Untergebenen mehr zu."
"Möglicherweise, aber ihnen dürfte aufgefallen sein das sowohl um unsere Chefingenieurin nicht zum besten steht als auch das Amelie schlecht aussieht, vom Captain ganz zu schweigen. Vielleicht wissen die anderen Führungsoffiziere besser was sie ihren Abteilungen zumuten können und was nicht, aber vielleicht trauen sie sich auch einfach nichts zu sagen weil sie vermuten auf taube Ohren zu stoßen. Vielleicht merken sie auch gar nicht, wie schlecht es um die Mannschaft eigentlich steht. Im Moment gleicht die Estrella einer alten mechanischen Uhr deren Feder zwar arbeiten aber das Getriebe steht kurz davor zu brechen und wenn das zu einem ungünstigen Zeitpunkt passiert, dann hilft es auch nicht wenn sie sagen das wir die Sternenflotte sind. Das mag sein trotz allem sind alle Besatzungsmitglieder Lebewesen mit Schwächen und ihr könnt nicht erwarten das sie einfach funktionieren wir Sie es gern hätten. Möglich das wir mehr aushalten müssen und auch können, aber irgendwann stößt jeder an seine Grenzen, ob sie das nun wahr haben wollen oder nicht und ich sage ihnen eines mit jedem Funken an mehr Arbeit beschleunigen sie diesen Prozess den ich mühsam zu stoppen versuche und die Folgen eines Zugsamenbruchs muss ich ihnen nicht erklären."
"Oder ist der Widerspruch eine ihrer 'therapeutischen Maßnahmen'.“
"In gewisser Weise um die Mannschaft nicht über die Massen zu beanspruchen denn damit die Mannschaft wieder wie ein geschmiertes Uhrwerk läuft braucht es zwei Dinge Zeit die wir leider nie zu haben scheinen und Ruhe. Die man nicht bekommen kann weil die Führungscrew sie schuften lässt bis sie umfallen. Also liegt es an mir sie davor zu schützen wenn sie es selbst nicht merken oder erst zu spät. Und genau darin liegt meine Aufgabe. Wenn ich dafür dem Captain und Ihnen widersprechen muss dann sei es so. Am Ende tue ich nur meine Pflicht, auch wenn sie unbequem ist."
Harris schwieg, eine ganze Weile und rührte sich nicht. Irgendwas bahnte sich an, aber was es war konnte Navina nur vermuten. Ein Blick in seine Gedanken würde genügen um es herauszufinden aber sie tat es nicht.
"Hören sie sich überhaupt reden. Sie tun ja gerade so, als hätte ich verlangt das Dominion und die Liga im Alleingang zu besiegen. Und das bis Ende des Jahres. Alles was ich angeordnet habe, war die Herstellung zweier Medikamente und die Entwicklung eines Kühlsystems, das sich ungesehen unter der Uniform tragen lässt. das betrifft primär die Wissenschafts- und Medoabteilungen, die derzeit sowieso nicht allzu sehr gefordert sind. Die bekommen das ohne Probleme und ohne Doppelschichten hin.", konterte Rick. "Außerdem teile ich ihre Einschätzung bezüglich des allgemeinen Zustandes nicht. Sie kennen die Crew nicht so wie ich. Jeder, der in Liropar dabei war, hatte sechs Wochen Urlaub. Und es stand jedem frei, das Schiff zu verlassen. Die Mannschaft ist sicherlich nicht 100% einsatzfähig. Dafür haben wir zu viele Neue, die integriert werden müssen. Und ja, mir ist durchaus klar, dass ein paar Probleme haben. Aber so schlimm wie es in Ihren Augen um die Crew steht, ist es bei weiten nicht. Ich kann also durchaus erwarten dass die Mannschaft ihre Arbeit macht. Und das heißt auch, solange wie ich hier Erster Offizier bin, dass Alternativpläne unterstützt werden.“
"Wenn sie das so sehen sind sie blind. Jeder der bis jetzt bei mir oder Brooke war hatte Beschwerden. Die meisten trauen sich nicht sie zu zeigen. Entweder aus Pflichtgefühl, aus Angst oder einer ganzen Reihe weiterer Gründe. Sie sehen nur was sie sehen wollen und nicht das was wirklich da ist. Als ich Jung war sagte meine Mutter einmal zu mir: "Schau hin und sag mir was du siehst." Ich sah hin und sagte es ihr. Sie blickte mich Stirn runzelnd an und sagte ich sehe nur das was ich sehen wolle es dauerte bis zu meine 16 Lebensjahr bis ich verstand was sie meinte und noch einmal 4 bis ich sehen konnte was sie meinte. Ich hatte mich zu sehr auf ein einzelnes Detail konzentriert und den Rest übersehen", Navina stockte und überlegte ob sie noch etwas hinzusetzen sollte, schwieg dann aber.
„Sie haben keine Ahnung wie man Leute führt. Man holt nicht das Beste aus Ihnen heraus, wenn man ihr Händchen hält und die Nase putzt als wären sie gerade mal so alt wie meine Töchter. Die Sternenflotte und die Föderation wären nie so weit gekommen, wenn wir das getan hätten. Nein, das Dominion hätte uns überrannt.“ Er räusperte sich: „Es gibt nur einen Menschen auf diesen Schiff, der meine Befehle aufheben kann. Und das ist der Captain. Zufälligerweise ist sie mit mir einer Meinung. Das sollte ihnen zu denken geben.“ Er trat ganz nahe an Navina heran und ergänzte leise: „Auf diesen Schiff gibt es mehrere Pläne finden sie sich damit ab. Denn wissen, was das letzte Mal passiert, als ich mich nicht durchsetzen konnte. Als ich trotz offensichtlicher Gefahren keine Alternativpläne hatte.“
Rick machte eine Pause und seine rechte Wange zuckte zweimal. „Es gab über 50 Tote. Und ich habe die einzige Frau in meinen Leben, die ich von ganzen Herzen und ohne Kompromisse geliebt habe, verloren. So etwas passiert mir nie wieder. Niemals wieder.“
Er trat einen Schritt zurück: „Sie können also ein braver Counselor sein, und im Team mitspielen. Oder sich an die Seitenlinie setzen und stumm verfolgen, wie wir anderen unseren Job machen. Stellen sie sich aber mir nicht in den Weg.“
Commander Harris runzelte die Stirn und ergänzte in drohenden Unterton: „Wenn sie weiterhin meine Autorität als erster Offizier untergraben und ihre Psychospielchen machen und glauben sie wüssten alles besser, dann kann ich sie als Mitglied dieser Mannschaft nicht gebrauchen und werde entsprechende Maßnahmen ergreifen.“
"Das gilt dann aber im Gegenzug auch, dass ist ihnen hoffentlich klar. Ein Captain der an einer merkwürdigen Krankheiten leidet, ein erster Offizier der vor lauter Selbstvorwürfen sich selbst und alle in der Crew zu Grunde richtet, nur weil er einmal nicht Herr der Lage gewesen war. Es hilft niemanden wenn wir hier ein kleinlichen Krieg führen aber es hilft sich einmal einzugestehen wo das Problem liegt. Außerdem habe ich nie gesagt nichts zu tun ich habe gesagt man sollte nicht über die Verhältnisse planen, denn meist hilft es nicht auch noch ein Plan E,F G und H zu haben da diese zu 90% ebenfalls scheitern. Wie oft ist es in ihren Laufbahn vorgekommen das genau einer dieser Pläne die Lösung enthielt ich kann es ihnen nicht sagen aber vermutlich nie und deshalb sagen ich es reicht ein Plan und einen in der Hinterhand bis wir dort sind und mehr wissen und unser Pläne auf mehr als Halbwissen stützen können."
Commander Harris schüttelte mit dem Kopf: „Denken sie ja nicht, das wäre so einfach, meinen Stuhl abzusagen. Oder den des Captains. Man würde Ihnen genau auf die Finger sehen. Und das sie öfters gegen Entscheidungen waren, die der Captain und ich übereinstimmend getroffen haben, wirft kein gutes Licht auf sie. Außerdem brauchen sie zwei weitere Führungsoffiziere dazu. Und die werden sie nicht finden.“
Er lächelte mitleidig: „Das sie das überhaupt androhen, kann man Ihnen jedoch als Insubordination auslegen. Was Ihnen einen netten kleinen Aufenthalt im ‚Chez Brig‘ einbringen könnte.“
Er beugte sich wieder nach vorne und flüsterte drohend: „Ein gutgemeinter Rat, für den Fall das ihnen doch etwas in ihren Job liegt: Lassen sie die Psychospielchen, integrieren sie sich in die Mannschaft und kommen sie mir nicht ständig in Quere. Dann kommen wir gut miteinander aus.“
Er stellte sich wieder aufrecht hin und ergänzte mit normaler Stimme: „Sie können jetzt wegtreten Counselor.“
Navina rührte sich nicht und blickte Harris tief in die Augen.
"Ich habe ihnen nicht gedroht sie haben mir gedroht und ich habe nur geantwortet, dass das dann in beide Richtungen gilt. Außerdem vergessen sie etwas sehr wichtiges an Bord dieses Schiffes gibt es Jemanden der mich unterstützen würde. Wenn sie mir schon Psychospiele vorwerfen dann stelle ich ihnen jetzt eine Frage war ich je unehrlich in dem was ich gesagt oder getan habe. Sie wissen das ich immer ehrlich war, nicht direkt weil das einfach nicht meine Art ist, aber immer ehrlich, aber sie und der Captain machen sich selbst etwas vor, sie weil sie glauben Schuld am Tod ihrer Frau zu sein und der Captain aufgrund ihrer Selbstzweifel."
Dann wandte Navina sich um und blickte schweigend aus dem Fenster. Langsam streckte Navina ihre geistigen Fühler aus und tastete nach Botschafter Vurtoks Bewusstsein. Als sie ihn spürte sagte sie im Geiste: Es ist leider schon soweit komm zu Brücke.“ Der Botschafter verstand sofort und machte sich auf den Weg.
Richard Harris kniff die Augen wütend zusammen. Was dachte die Frau eigentlich wer sie war. Dass sie möglicherweise Recht haben könnte, daran verschwendete er keine einzigen Gedanken. Für ihn hatte Navina eine Grenze überschritten. „Ich sagte, WEGTRETEN.“, blaffte er sie an. „Und das war das letzte Mal, dass ich Ihnen einen Befehl zweimal gegeben habe.“
Sie tat einen Schritt dann wandte sie sich um. Blickte ihm fest in die Augen ließ ihren telepathischen Kräften freien lauf. Es wurde Zeit das er einmal hinter seine eigene Fassade sah. Sie griff nach sein Gedanken und zeigte ihm jedes Problem welches ein Besatzungsmitglied ihr gebeichtet hatte, zeigte ihm seine eigenen Selbstvorwürfe, zeigte ihm was er nicht sehen wollte oder konnte. Ihr war es egal ob ihr dieses tat den Kopf kosten würde aber das musste getan werden zu diesem Schluss war sie gekommen. Es war nötig und zwar jetzt bevor es Mannschaft und Schiff zerstörte. Irgendwann ließ sie den Strom abebben.
"Verstehen sie jetzt was ich meine", sagte Navina leise.
Richard war von der Flut von Bildern überwältigt. Nicht alle Gesichter kannte er und die meisten die er kannte, waren schon vor der Liroparmission ins seinen Augen Faulpelze oder Jammerlappen gewesen. Aber es gab auch die Gesichter von sieben Leuten von denen er nicht gedachte hatte, das sie sich beschwerten. Sowohl Leute aus der Sicherheitsabteilung als auch Techniker, die Freunde von Claire gewesen waren. Personen von den er erwartet hatte, das sie zu ihm kommen würden, wenn es Probleme gab.
Nichts desto trotz hatte Navina einen Riesenfehler begangen: „Ich versteh nur, das sie ihren Riesendickschädel durchsetzen müssen. Aber damit ist jetzt Schluss.“
Mit einer schnellen Bewegung tippte Harris den Kommunikator an.
„Harris an Sicherheit. Zwei Mann in den Besprechungsraum.“
"Wer von uns beiden den größeren Dickschädel hat ist auch nicht sicher", mit diesen Worten drehte Navina sich um und blickte erneut aus dem Fenster. Erneut streckte sie ihre Fühler aus und bemerkte das Vurtok grade zusammen mit den zwei Leuten von der Sicherheit im Turbolift fuhr.
"Ein wirklicher Riesenfehler.", fauchte Rick sie an. „Ich entbinde sie hiermit vom Dienst. Sie können sich frisch machen.“
Kurz danach erschien Lt. JG David Bradley und eine weitere Frau im Range eines Ensigns. „Commander?“, fragte David etwas überrascht.
„Ms. Levinoi steht ab sofort in ihrem Quartier unter Arrest. Bringen sie sie dahin. Eine Person als Wachposten davor. Niemand außer mir, dem Captain, Dr. Madison und Lt. Tohan hat zu ihr Zugang.“
David, der schon zu lange mit Rick arbeite und daher an die Richtigkeit von dessen Befehlen gewöhnt war, griff nach Navinas Arm.
Doch seine Begleiterin fragte zaghaft: „Was wird dem Counselor vorgeworfen.“
Rick fixierte die junge Frau und antwortete mit einer Eiseskälte in der Stimme, die selbst Lt. Bradley kurz aufhorchen ließ: „Insubordination und illegaler telepathischer Kontakt.“
Er machte eine Pause: „Und jetzt schafft sie weg.“
"Nicht so schnell", ertönte auf einmal eine kräftige Stimme hinter ihnen. In der Tür stand groß gewachsene Gestalt eines Vulkaniers. Wie vom Schlag getroffen blieben die beiden stehen.
"Mischen sie sich nicht ein, Botschafter." wies Richard den Mann zurecht. "Das ist eine interne Schiffsangelegenheit. Das geht sie nichts an." Er gab mit einen Kopfnicken den beiden Sicherheitsbeamten den Befehl, Navina zu entfernen.
"Nicht ganz. Denn sie handelte auf den Befehl von Admiral Janeway."
"Da kann jeder kommen.", erwiderte Rick verärgert. "Bis ich Bestätigung von Admiral Janeway habe, bleibt Miss Levinoi unter Arrest. Das ist mein letztes Wort."
"Dann lest das", sagte Vurtok und reichte ihm ein PADD.
Dort stand nur "Sicherheitsüberprüfung" und darunter die Unterschrift von Admiral Janeway.
An die beiden Offiziere von der Sicherheit gewandt sagte er: „Wartet vor der Tür.“ Bradley war darüber nicht sehr erfreut die Frau jedoch schien erleichtert.
Während Harris die Autorisation durchführte fasste Navina kurz zusammen was passiert war.
Rick knirschte mit den Zähnen. Er hätte am liebsten den Vulkanier samt PADD aus der nächsten Luftschleuse geworfen. Aber er riss sich zusammen und drückte seinen Daumen auf das Sensorfeld. "Daumenabdruck Richard Tiberius Harris identifizierst. Stimmenauthorisation zur zweiten Überprüfung." "Autorisation Harris - Delta eins neun zwei zwei – rot.", gab der Commander an.
Augenblicklich verschwand der Schriftzug und Admiral Janeway erschien.
"Admiral.", erwiderte Rick neutral. Aber ganz konnte er seine Verärgerung aus der Stimme nicht tilgen.
„Commander, sie fragen sich sicherlich, was das Ganze soll.“, begann die Frau ohne Umschweife.
„Das tue ich in der Tat, Admiral.“ Richards Wange zuckte wieder. „Vor allen weil ich nicht begreife weil das Ganze soll.“
„Commander, sie waren Captain Katics erste Wahl als ihr Stellvertreter. Die einzige Wahl. Sie hat sie in höchsten Tönen gelobt. Jedoch gab es Bedenken bezüglich ihrer geistiger Gesundheit. Eine Person zu verlieren, die man liebt, steckt niemand einfach so weg.“ Katherine Janeway fixierte den Mann: „Ich tue es nicht und sie sicherlich auch nicht.“
„Das tut niemand, Admiral.“
Die Frau nickte: „Gleichzeitig sind ihre Befugnisse umfassend. Sie sind der stellvertretende Kommandant eines der größeren Sternenflottenraumschiffe. Die Estrella ist unter andern vollgepackt mit Waffen, die in den falschen Händen ganze Sonnensysteme auslöschen können. Wir mussten sichergehen, dass sie damit umgehen können.“
„Hätte das nicht ein einfacher Test getan.“, hakte Richard nach. Ihm gefiel nicht die Richtung, wohin das Gespräch ging.
„Erfahrungen aus dem Dominionkrieg zeigen, das den nicht so ist. Und erschwerend kommt hinzu, dass es auch Zweifel an Captain Katics 100% Einsatzbereitschaft gibt.“
Katherine griff nach der Tasse neben dem Erfassungsbereich und trank einen Schluck daraus: „Deshalb hatte Counselor Levinoi den Auftrag, sie gezielt in eine Stresssituation zu bringen in der sie ihre Kommandobefähigung beweisen mussten. Mr. Vurtok war unser Reserveplan, für den Fall, dass es Probleme geben sollte.“
Commander Harris wusste erst gar nicht, was er sagen sollte: „Bei allen Respekt, aber der Auftrag hat doch sicher keine illegalen Aktivitäten abgedeckt.“
„Doch, hat er.“, erwiderte Admiral Janeway. „Wir haben uns ihre Akte angesehen. Sie gelten als harter, aber fairer Chef. Sie halten sich an die Vorschriften und beugen diese nur im Notfall. Ein Sternenflottenoffizier, der sich an die Vorschriften hält, hat normalerweise bei Ihnen nichts zu befürchten.“
Sie wandte sich an den Vulkanier: „Mr. Vurtok beschreiben sie kurz die Situation.“
"Dazu kann ich nicht viel sagen Katherine. Er wirft ihr Insubordination und illegaler telepathischer Kontakt vor, wobei zweites sehr dehnbar ist und darauf ankommt in wie weit, in seine Persönlichkeitsrechte eingegriffen wurden. Soweit ich das was Navina mir erzählt hat verstanden habe, hat sie ihm nur Bilder gezeigt die nicht mal aus seinen Gedanken kamen sondern aus ihren also würde ich das eher als telepathische Kommunikation werten. Das einzige was wirklich feststeht ist das Navina ihn untergraben hat, wobei sie damit erst nach meiner Ankunft an Bord wirklich begonnen hat. Alles in allem hat sich sich wortgetreu an ihre Befehle gehalten auch wenn sie vielleicht etwas sehr weit ging. Wie auch immer. Ich denke sie hat nur getan was notwendig war um ihn wirklich zu testen. Oder sind sie anderer Meinung Commander Harris?"
"Commander Harris?" Die fragenden Augen von Katherine Janeway gingen wieder zurück zur Rick: "Können sie das so bestätigen?“
Der Angesprochen nickte, wenn auch etwas widerwillig: „Ja, das kommt in etwas hin.“
„Und der Grund für die Arrestierung von Ms. Levinoi?“
Richard seufzte: „War der telepathische Kontakt. Damit hatte sie in meinen Augen eine Grenze überschritten. Nämlich meine Privatsphäre.“
Katherine nickte: „Ich verstehe.“ Sie überlegte: „Commander, haben sie ein Problem mit Telepathen?“
Der Commander überlegte: „Ein wenig schon.“, gestand er ehrlich. „Das Problem für mich bei ihnen ist, man kann sich nicht sicher sein, wann sie ihre Fähigkeiten einsetzen. Zumindest bei den meisten nicht. Und ich kann mich ohne technische Hilfsmittel nicht vor Ihnen schützen. Gegen eine physische Attacke kann ich mich immer verteidigen, gegen eine telepathische nicht. Diese Verwundbarkeit gefällt mir ganz einfach nicht.“
Admiral Janeway nickte: „Kann ich verstehen. Holen jetzt bitte Ms. Levinoi.“
Rick ging kurz zur Tür und winkte die Counselor herein. Dabei sprach der Blick, den er ihr zuwarf Bände.
Katherine Janeway sah die Frau fest an: „Navina ich hatte eigentlich gehofft, dass dies hier nicht notwendig sein müsste, aber sei es, wie es sei. Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen.“
"Ehrlich gesagt ich auch nicht leider kam es dazu noch bevor Botschafter Vurtok und ich uns abstimmen konnten." Nachdem sie das erklärt hatte stimmte sie der Befragung zu.
"Vurtok und auch der Commander haben mir ihre Sicht der Dinge geschildert, daher möchte ich nur ein paar klärende Fragen. Hat Commander Harris je die Vorschriften in groben Maße verletzt. Ist er tätlich ihnen gegenüber geworden."
"Nein."
"Und es gibt auch sonst keine Dinge, die ich ihrer Meinung nach wissen sollte."
"Außer das er die Crew zu hart ran nimmt um", sie warf Harris ein Blick zu bevor sie fort fuhr: "Die Schuld am Tod seiner Frau zu verdrängen, nichts. Die Crew braucht noch Zeit um sich zu erholen die hat man ihr nicht gegeben, jedenfalls nicht ausreichend für alle und genau das habe ich ihm gezeigt, dass es sehr wohl Leute gibt die sich überfordert fühlen und an ihren Grenzen sind. Vielleicht auf eine Art die ihm nicht gefällt, aber ich sah es als notwendig in doppelten Sinne an. Einmal im Sinne des Auftrags den sie mir gegeben haben und zum anderen um ihn selbst willen.
Rick schnitt eine Grimasse und kam dann einer Frage von Admiral Janeway zuvor: "Counselor Levinoi hat recht. Ich habe der Mannschaft mehr als die üblichen Routineaufgaben abverlangt. Das waren aber alles Aufgaben die unsere Mission auf Sarpedia erleichtern sollen.Aber so bin ich auch schon früher vorgegangen. Man kann nur über sich hinauswachsen wenn man gefordert wird. Und abgesehen von Counselor Levinoi habe ich bisher keine Einwände gehört. Weder von den Abteilungsleitern oder vom Captain. Und ich habe mich eigentlich immer als jemanden gesehen, mit dem man reden kann, wenn es Probleme gibt. Aber dann direkt und nicht über 20 Ecken."
"Und was meine Trauer um meine Frau angeht, jeder der auch nur Ansatzweise dasselbe durchgemacht wird verstehen, dass man so einen Verlust nicht so einfach wegsteckt." ergänzte der Commander.
Wenn Harris eine Reaktion von ihr erwartete gelang ihm das nicht. Navina schwieg beharrlich.
„Commander Harris, ich kann durchaus verstehen, dass sie verärgert sind über unsere Vorgehensweise. Aber wir mussten sicher gehen, dass sie ihren verantwortungsvollen Posten ausfüllen können.“, erklärte Admiral Janeway. „Es tut mir auch leid, dass dieses Verwirrspiel unter der Mithilfe von Counselor Levinoi notwendig war. Aber wir brauchten den Test unter realen Bedingungen. Sie haben sich dabei sehr gut geschlagen und das sie dennoch Gefühle zeigten, ist eher zu ihren Gunsten zu werten.“
Sie machte eine Pause: „Ich erwarte von Ihnen aber auch, dass sie die Vorfälle mit ihr Vergessen und in ihren eigenen Interesse und dem der Mannschaft mit Navina zusammenarbeiten. Das mir dann keine Klagen kommen. Ich hoffe wir verstehen uns.“
Rick sah kurz zur Seite und reagierte dann: „Ja, Ma‘am!“
Katherine nickte: „Counselor, ich hoffe sie mussten nicht allzu weit gehen. Und ich hoffe für sie, das dem Commander bei seinen schweren Weg helfen können.“
"Ich werde helfen wo ich kann", und nach einem kurzen zögern fügte sie mit einem lächeln hinzu: "Wie immer."
"Gut, dann freue ich mich, dass wir die Situation zur Zufriedenheit aller Beteiligten klären konnten." erklärte die ehemalige Kommandantin der Voyager. "Janeway Ende."
Rick stand als Erster auf und ging zur Tür. Bevor er jedoch den Raum verlassen konnte meldete sich Navina: "Commander Harris auf ein Wort noch."
Rick drehte sich um und man konnte ihm ansehen, wie wütend er war: "Wissen sie was, Navina, vergessen sie es. Ich habe sie für vieles gehalten, für eine Nervensäge und eine menge andere Dinge. Aber eigentlich nicht für jemanden, der seine Kollegen verrät. Egal aus welchen 'noblen' Gründen, sie das getan haben, dass werde ich Ihnen nie vergessen. Und niemals verzeihen. Sie können mir also den Buckel runter rutschen." Mit den Worten verließ er den Raum.
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Traurig schüttelte Navina den Kopf. Sie hoffte das Harris irgendwann einmal verstehen würde warum sie es getan hatte. Die Ironie in der Sache lag darin das sie und er für die meisten Dinge die selben Beweggründe hatte nur die Dinge anders angingen. Zusammen mit Botschafter Vurtok machte sie sich auch den Weg in ihr Quartier. Sie hatte einem Menge zu besprechen.
------> Navinas Quartier
Alex und Oddys in „Der Test“