Krieg ist in ihrem Zusammenhang weder ursächlich noch zwingend notwendig von der Story her. Der krieg ist nur "Staffage" für besonders gefährliche Situationen...
Na ja, es ist halt so, dass für so ziemlich alle Filmstories "Probleme" zwingend vorhanden sein müssen. Diese Konflikte können Kriege sein, aber auch anderes und das ist dann in jedem Genre irgendwie vorhanden. In Liebesgeschichten ist es das Hindernis, das der Erfüllung der Liebe im Wege steht, aber auch Komödien wie "Madagaska" setzen auf Konflikte, um eine Geschichte zu erzählen.
Das ist neuerdings aber... gefährlich geworden. Weil solche Gegner berechenbar sind.
Aber völlig unberechbar zu sein, macht die eigentliche Aktion insgesamt dann wieder, ähh, "belanglos". So nach dem Motto: Alles ist möglich, aber nichts ist wirklich wichtig.
Wobei das - Spock muss sich unterordnen- ein ganz, nun, erstaunlicher Befund ist! Mein Problem ist, dass ich neben der Rivalität und den offensichtlichen Anfeindungen keinen Ansatz sehe, der eine Freundschaft begründen könnte.
Den seh ich persönlich schon... und zwar ist der in meinen Augen sogar sehr TOSig und spricht immens für Spock. Spock gerät in der Originalserie und auch in den Kinofilmen immer wieder in Situationen wo er feststellen muss das Kirk der bessere Captain ist... weil Kirk emotionaler aber damit auch wagemutiger ist. Spock hat das auch mehrfach anerkannt. Wenn Spock das auch im neuen Film schafft... diese Erkenntnis, würde er sich Kirk unterstellen und auch mit ihm zusammenarbeiten so gut er kann. Bzw. sogar erkennen das man aufeinander angewiesen ist. Ich bin mal so mutig das dem "neuen" Spock im letzten Film unterzuschieben als er sich "wieder zum Dienst meldet"... das Kirk es weiß, ist klar... weil es ihm der "alte" Spock gesagt hat. Beiden Figuren kann also schon klar sein, dass sie essentiell miteinander verbunden sind.
Der Film belegt das dann ja auch... Kirk kann Nero bei der Erde schlagen... Spock hätte sich mit der Flotte getroffen und die Erde wäre wohl vernichtet worden. Spätestens ab da sollte Spock klar sein das Kirk bei all seinen Defiziten auch über Vorteile verfügt... und es demnach sehr logisch ist, mit ihm eng zusammen zu arbeiten.
Zusammenarbeit, ja - aber Freundschaft?
Natürlich muss und musste Spock immer wieder erkennen, dass Kirk mit seiner Art doch gewisse Erfolge verbuchen konnte - allerdings besteht hier ein Unterschied zwischen dem Film von JJA und der alten Serie, denn während Spock in TOS nie Ambitionen hatte (von Sonderfolgen abgesehen und obwohl die ein oder andere Figur im das Gegenteil unterstellt), hält er sich in diesem Film vielleicht für geeigneter die "Enterprise" zu führen.
Wenn Spock Kirks Art und die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit anerkennt, bedeutet das noch lange nicht, dass daraus eine Freundschaft wird. Ich finde, zwischen beiden ist im Film zu viel passiert, als dass es glaubwürdig wäre, dass beide in ihrem Rachekampf mal eben zu freunden werden. Möglich, dass die Aussicht auf Freundschaft im FIlm angelegt ist, ST 12 sollte hier aber wohl doch mehr zeigen (können).
In TOS war die Basis eine andere: Das Trio Kirk, Spock und McCoy agierte in TOS doch praktisch von der ersten bis zur letzten Folge gleich und das bedeutete, dass ihr Freundschaftsgefüge schon vor der Serie bestand.
In jedem Film ausser V hat Kirk mindestens eine oder gar mehrere extrem fragwürdige Entscheidungen getroffen... Ein moralischer Saubermann war er nie. Ich glaube da muss man nicht soviel interpretieren um Kik zu attestieren das er... moralisch nicht ganz "sauber" agiert... Ist auch klar, sonst würde ihm nämlich in der Original Serie (als auch in den Filmen) nicht immer McCoy in den Ohren liegen. Die "Moral" liegt bei McCoy... die Logik bei Spock... und die Action (positiv wie negativ) bei Kirk.
Nun, es gibt mehrere Perskektiven auf das Thema Moral. Die größte Verfehlung in moralischer Hinsicht war in den Filmen meiner Meinung nach, dass Kirk den klingonischen Captain in ST:III in Rage aber doch willentlich (also keine Notwehr) getötet hat. Sicher, auch das war menschlich, aber es wog für mich schwerer als die Aktionen, in denen er zugunsten aller Lebewesen auf der Erde in die Geschichte eingreift oder McCoy einzieht. Natürlich sieht man hierin ein paar Verfehlungen und sein Platzhirschgehabe gegenüber Decker passt schon eher in die Geltungssuchtschiene à la JJA-Kirk.
Eins zu eins lässt sich die Konstruktion aber nicht übertragen: Mag Kirk auch im neuen Film die unmoralische Aktion vertreten, so tritt McCoy für die Moral zu wenig in Erscheinung und Spock und logisch? Nein, nicht wirklich. Aber auch gegen so eine Neuausrichtung habe ich nicht unbedingt etwas einzuwenden, nur dass die neue Basis halt nicht genutzt wurde, um einen guten Film herzustellen.
In einen anderen Forum wurde behauptet dass die meiste kritik von den fams von TNG kommen.
Na ja, gut, aber das ist alles andere als eine gewagte These, denn dass sich Picard und der JJA-Kirk deutlich von einander unterscheiden ist nicht schwer festzustellen und dass diejenigen, die Picard gut fanden, einem JJA-Kirk dann eher mal kritisch gegenüberstehen, ist geradezu zwangsläufig so.