Nun, ich denke, das beste Beispiel dürften Insektoide Kollektive darstellen. Diese sindd ja per se demokratisch, dürften sich aber unter einer repräsentativen Demokratie kaum etwas vorstellen können.
Was gegen diese These spricht, ist die Weigerung der UFP, Bajor aufzunehmen, weil diese zu theokratisch orientiert sind, obwohl (!) die Existenz der Wurmlochwesen bewiesen und sich ihr Wohlwollen über Bajor gezeigt hatte. Es handelte sich also um eine sehr gefestigte Theokratie, im engeren Sinne (Religionen erfordern den Glauben an Gottheiten) eig. sogar noch mehr (Diktatur oder Unterdrückung durch Fremde Rasse ist ebenso unpassend, denn die Wurmlochwesen stehen ja scheinbar tatsächlich höher).
Darüber hinaus, haben wir in einigen Folgen von TNG gesehen, dass die Aufnahmebedingungen scheinbar recht strikt sind. Geeinter Planet, Minderheitenschutz, usw. Viel Spielraum sehe ich da im Canon nicht.
Das bedeutet natürlich nicht, dass man das nicht anders auffassen darstellen kann.
Meine persönliche Auffassung ist z.B., dass die Föderation durchaus eine breite demokratische Basis besitzt. Zwei-Kammer System, verkörpert durch den Föderationsrat und den Freien Rat. Ersterer besteht aus für 9 Jahre gewählten Vertretern, die jedoch auch vorzeitig abwählbar sind, wohingegen der Freie Rat seine Sitze täglich ändert.
Über allem steht der Stab des Präsidenten. Die Pressevermittler versuchen, die Medien zu steuern, indem sie einerseits als Sprechesprecher fungieren, gleichzeitig aber auch zu kontrollieren. Beispielsweise dadurch, dass durch Gutachten und Klagen erwiesene Falschmeldungen, eine ausführliche Gegendarstellung durch den Sender erhalten müssen und ähliches. Durch den Kontakt mit den Medien, können sie den Nachrichtenfokus sicherlich geringfügig beeinflussen, u.a. indem sie den Datenfluss kanalisieren oder aber mit Aufklärungsreportern Deals abschließen (sensible Daten der Regierung im Austausch gegen Daten, die Empörung und Autoritätsverlust durch Skandale bedeuten würden).
Aber auch die Sternenflotte ist nur ein Instruement des Präsidenten und seiner 3 Vertreter (1 pro Kernwelt). Dieser steht nämlich in meiner FF-Welt an der Stelle, an der normalerweise der ranghöchste Offizier stände (5 Vertreter der wichtigsten SF-Devisionen bilden bei mir den Admiralsrat, worüber nur der Päsident und sein Stab steht).
Was die Wirtschaft angeht, so denke ich, dass auch dort der Präsident ein entscheidender Teil ist. In meinen Vorstellungen bilden Gewerkschaftsvertreter, Eigentümer, sowie vom Präsidenten ausgewählte, durch den Föderationsrat gewählte, Vertreter ein Gremium, was über die Firmenpolitik entscheidet. Die drei haben allesamt die gleichen Stimmanteile und ähneln somit der
Ständegesellschaft (Wikipedia-Link) im prä-revolutionären Frankreich.
Die technischen Vorraussetungen sind meines Erachtens immens und ich werde einiges an Zeit darauf verwenden müssen, sie in meinen FFs zu erläutern, aber ich finde es auch spannend, die Beschwerlichkeiten darzustellen. Beispielsweise, dass es mehrere Jahre dauern kann, bis ein Abgeordneter die Erde erreicht. Auch die Koordinierung der Handelswege oder auch die Führung eines Krieges dürften bei derart immensen Routen kompliziert sein. Ich finde aber, dass es genau dies spannend macht, darüber zu berichten.
Ein wort noch zum \"Freien Rat\", der zweiten Kammer. Diese stelle ich mir als sehr viel jünger vor als den Föderationsrat. Der Föderationsrat dürfte in den Anfangstagen, als man die Föderation noch in wenigen Wochen durchqueren konnte, ein gutes und sinnvolles System gewesen sein. Doch mit Wachsen des Raumes und den wachsenden Legislaturperioden (ein Kandidat muss imo innerhalb einer Legislaturperiode die Erde erreichen können) wurde das Bedürfnis nach etwas anderem geweckt.
Dann entstand der Freie Rat. Dieser setzt sich aus Vertretern der Wirtschaft, der Theologie, der Wissenschaft, der Sternenflotte, der Politik, der Opposition, der Handwerker, etc. dar. Jeder kann in diesen Rat gewählt werden. Das ist die Basis und niemand, der in diesem Rat sitzt, würde sich zwangsläufig als Politiker verstehen.
Das Wahlprozedere ist denkbar einfach. Täglich kann jemand, der seine ID Card an einem Terminal (zuhause möglich) einlegt, gür einen Kandidaten stimmen, den er für geeignet hält. Man kann jemanden wählen, von dem man in den Nachrichten gehört hat, jemand, der etwas veröffentlicht hat, jemand, der die Föderation vor dem Untergang bewahrt hat.
Die Kandidatur ist auch nicht sonderlich schwer. Jeder kann den Antrag stellen, ein Ratswahlberechtigungskarte zu erhalten. Diese garantiert, dass er in der Liste möglicher Kandidaten aufgeführt wird. Nur zur Wahl steht er, wenn er sich innerhalb des Komm-Radius der Erde (mit bis zu 5 Minuten verzerrung) befindet. Natürlich muss er irgendwie durch die Medien bekannt werden, da sonst niemand für ihn stimmen würde.
Dann wird ein Ranking auf der Erde erstellt. Platz 1-103 werden mit Ratssitzen belegt und diejenigen sind dann eben Ratsherr bis jemand anderes ihren Platz einnimmt.
Dadurch ergeben sich natürlich zwei gro0e Probleme:
1. jeder muss/darf täglich wählen (evtl. belastung). Die Wahlbeteiligung ist sicherlich nur dann hoch, wenn irgendjemand wirklich im Rampenlicht steht. Gleichzeitig bedeutet diese geringe Wahlbeteiligung aber auch die Chance, wenn die Bevölkerung eines Planeten für einen Vertreter ihrer Spezies, beispielsweise einen berühmten Forscher, der sich in Erdennähe aufhält, stimmt, kann dieser einen der unteren Plätze erreichen, wenn auf allen anderen Planeten gerade niemand für einen Wahl-Boom sorgt.
2. Die Distanz. Wenn die reine Stimmübermittlung teils Monate braucht, um die Erde zu erreichen (genauso wie die Nachrichten durch die Medien verlangsamt ankommen), so könnte man ja meinen, dass die Wahlen ungültig wären. Denn die Erde hat gewissermaßen den Vorteil, dass ihre Stimme direkt zählt. De facto spielt es aber keine Rolle, wann die Stimme eingeht, sofern diese Person dann noch in ausreichender Nähe ist. Der Einfluss erdnaher Planeten ist nicht so groß, wie man meint, da ohnehin gemittelt wird.
Das ganze erinnert an die ersten Wahlsysteme, als Orte und Staaten (vor allem in den USA) Wahlmänner entsandten, die zuvor bestimmt wurden, um für einen Präsidentschaftskandidaten abzustimmen. Denn auch in der UFP sind die Distanzen so gewaltig wie im Wilden Westen und deshalb ist dieses System ähnlich unausreichend, jedoch technisch einfach nicht besser umzusetzen.
Generell will ich einen gewissen Bogen auf die Aufklärung und diese vergane Zeit zurückspannen. Das wird in Hinsicht auf die Entscheidung zu verreisen Auswirkungen haben. Nur Leute, die in der Nähe von Risa leben, dürften sich entscheiden, dort den Urlaub zu verbringen. Die Reise nach Rigel, Antares oder Deneb kommt dagegen schon eher Auswandern gleich, da die Reise mehrere Jahre dauert. Auf die Kommunikation ist die Auswirkung ähnlich. Wenn Nachrichten Monate brauchen, um die gesamte Föderation zu durchqueren, ist das für uns kaum vorstellbar, im Zeitalter des I-Net. Und genau da setze ich an. Die Leute sehen planetare direkt-Kommnunikation als das normalste überhaupt an, jedoch überlegt man sich zweimal, bevor man jemanden auf einer anderen Welt kontaktiert. Einfach, weil man nicht schnell \"sorry\" hinterherschicken kann, wenn derjenige die Nachricht falsch auffasst.