Für mich ist es fraglich, ob die Tatsache, dass man "unendlich" aussprechen kann, dem Begriff einen Inhalt gibt. Wenn damit kein Gedanke, keine Vorstellung wirklich zu verbinden ist, weil man es sich nicht vorstellen kann, so ist dieser Begriff meines Erachtens auch nicht wirklich aussagekräftig.
Das ist korrekt. Der Begriff, da er sich einer konkreten Vorstellung entzieht ist.... nicht erfahrbar. Überspitzt man es könnte man ihn auch "leer" nennen.
Nirgends, außer vllt. in der Mathematik (und selbst da nicht wirklich), verwendet man "unendlich", um etwas auszudrücken, was man nicht erfassen kann.
Doch, das hast Du sehr oft. Nimm zB das wort "Die Unendlichkeit"... womit man meist einen nicht endenden Zeitraum ausdrücken will... oder "Das Universum ist unendlich gross"... heisst es nicht sogar in einer kleinen, hier mal nicht näher zu nennenden TV Serie "... unendliche Weiten".... ?
Tatsächlich hast Du diesen Begriff sogar in ernsthaften wissenschaftlichen Artikeln über zB das Weltall.
Zur Frage, wie ich einen Gedanken sehe. Hm... [...] Ich weiß nicht, ob das irgendeinen Sinn macht, bzw. ob du dir jetzt vorstellen kannst, was ich meine, aber ich denke einfach, dass da mehr ist als eine Mischung zwischen Satz und Bild und Gefühl.
Deine Annäherung war sehr gut und auch verständlich.
Nichtsdestotrotz wäre es, selbst wenn man jeden Gedanken als eine Mischung aus Bild (oder sonst ein Eindruck), Gefühl und Wort sähe, möglich, dies zu übertragen. Ich denke, dass diese durchaus individuell wären. Natürlich können wir jetzt nicht genau festlegen, welche signifikanten Merkmale einen Gedanken vom nächsten unterscheiden (biologisch/physikalisch sind ja alle nur elektronische Impulse), aber allein die Möglichkeit, die Quelle eines Gedanken (ähnlich wie bei Schallquellen) auszumachen, dürfte es eingrenzen.
Wie aber machst Du die Quelle eines Gedankens aus?
Also das wir nicht genau wissen was ein Gedanke ist, lassen wir mal beseite... Aber das der Gedanke weder mit einer (Film/Persönlichen) Stimme spricht noch irgendwie immer mit "Ich" beginnt... ist auch klar. Auch örtlich einzugrenzen ist er sehr schwer... beim Schall ist es so dass Du ihn lauter und leiser wahrnimmst und aufgrund dessen die Distanz abschätzen kannst.
Bei einem Gedanken dürfte das eigentlich nicht funktionieren. Da der Gedanken nicht via Wellen übertragen wird, dürfte seine Intensität mit der Entfernung weder zu- noch abnehmen. Er bleibt gleich laut und gleich deutlich. Und er ist (wahrscheinlich) unpersönlich weil er lautet "... mal Klo aufsuchen... wäre nicht schlecht" Von wem das konkret kommt... ist sicher schwer festzustellen.
Natürlich könnte man auch sagen das diese Telepathie zielgerichtet funktioniert, zB der Steuerman richtet seinen Telepathischen Sinn auf den Captain, um von ihm einen Befehl zu empfangen... kommt dann ein Befehl, setzt er ihn um.
Also hier würde der Sinn ausgerichtet... und damit dann wohl auch das Organ dazu.
Das wird die Telepathie aber so gut wie nutzlos machen, weil ihre Reichweite dann begrenzt ist - nämlich auf das Sichtfeld. Jemanden den ich nicht sehe, auf den kann ich meinen Telepathischen sinn logischerweise auch nicht ausrichten. Und, schlimmer noch... für die direkte Kommunikation ist es sogar ganz übel: ich setze den Sinn nämlich so ein das er meinen Erwartungen entspricht. Erwarte ich keinen Befehl vom Captain... richte ich meinen Sinn nicht nach ihm aus... empfange seine Anweisng also maximal diffus als einen Gedanken zwischen 10 anderen Brückenmitgliedern. Kann sogar sein dass sie mir so komplett entgeht.
Ergo: erwarte ich nicht das mich jemand "andenkt" werde ich nichts mitbekommen... Das wäre in etwa so wie wenn man Ohrenschützer trägt... und die nur abnimmt wenn man vernutet der andere will gerade was sagen.
Bleibt als Alternative wieder nur die "Rundum" Telepathie... und damit immer noch die Frage: Wie werden Gedanken sortiert, wie werden Gedanken Personen zugeordnet... wie filtert der Telepath?
Und wie ich schon schrieb, bist Du hier nah dran an Magie. Nimm Troi... Troi empfängt nur Emotionen... sehr oft von Wesen wo sie noch gar nicht weiß das sie da sind. Sogar von anderen Raumschiffen... Daraus lassen sich zwei Dinge folgern: Erstens... Emotionen werden von jedem Lebewesen "gesendet", dass heisst... egal ob ich traurig, wütend oder neugierig bin... ich strahle diese Emotion irgendwie ab, offenbar sogar unbewusst. Dies Emotion breitet sich aus durchdringt Wände und Decks... und erreicht irgendwann das Troi.
Und hier hast Du eine zweite Schlussfolgerung: Alles was sich irgendwie so ausbreitet, muss ein Medium haben über das dies Geschieht... wie sich Geräusche über schallwellen ausbreiten. In welchem Medium aber breiten sich Gedanken aus... was "trägt" einen Gedanken? Immerhin... Troi kann sogar Gedanken/Gefühle von Leuten auf anderen Raumschiffen wahrnehmen... dazwischen ist "Vakuum"... also NICHTs... wie kommen die Emotionen zu Troi?
Irgendwie muss das gehen... nur wie und über was?
Und an der Stelle bist Du wieder bei Magie... faktisch müsste man, wie die Abborighines das tun von einer Art "Traum.- Welt" ausgehen... eine Welt also die auf/über der realen liegt... aber nur aus Gedanken und Träumen besteht... da sowas nicht physisch sondern metaphysisch wäre, könnte man hier Gedanken wieder frei übertragen. Oder Du hältst es mit George Lucas und "erfindest" eine "Macht" die Du nicht näher spezifizierst als Trägermedium... Luke!

Die Frage ist dabei eben, ob es so einfach ist: Wenn ein Typ 5 Meter von mir entfernt steht und ein anderer 2 Meter, erkenne ich, welche Gedanken welchem zuzuordnen sind? Wenn ja, dann würde man zum einen mit den anderen Sinnen diese Person erfassen und ihr bestimmte Merkmale ihrer Gedanken zuordnen. Z.B. besonders ungeordnete Gedanken, sehr bildlich denkend, sehr einfache Gedanken. So oder ähnlich würde man sich dann jedesmal darauf einstellen. Wenn man Captain Sisko sieht, richtet man sich auf dessen Gedankenmuster ein, während man bei seinem Sohn Jake ein ganz anderes erwartet.
Das würde, um es mal in Sprache zu übersetzen, bedeuten das Du die Identität der Leute daran festmachst wie sie Sätze bilden... Komplizierte Sätze -> Picard, kurze Sätze -> Sisko, Knurrlaute -> Kirk.
Dazu muss der Betreffende natürlich etwas "mehr" denken... ein einfacher Gedanke, noch dazu ein unpersönlicher wie, "Wir sollten auf Warp gehen"... dürfte dann kaum zuordenbar sein... er könnte vom Captain, Steuermann, Ersten Offizier... oder Redshirt der Woche kommen. Bevor der Telepath den Gedanken zuordnen kann und somit seine Priorität kennt, haben die Borg womöglich das halbe Schiff assimiliert.

Gleichzeitig dürfte das dann dazu führen, dass man beim "Zuhören" der Gedanken einer Person, anhadn der Erinnerungen an die verschiedenen Muster, diese einer bestimmten Person zuordnen kann, auch wenn man sie gerade nicht sieht.
Sehr schwierig... also zumindest Menschen denken nicht so, glaube ich.
Bsp. Du sitzt vor einem Teller Suppe... und fängst an zu essen.
Kurz davor hattest Du irgendwie den Gedanken (oder sogar nur Impuls) "Essen... jetzt" woraufhin Deine Hand zum Löffel greift. An der Stelle hast Du gewissen Gedanken (behaupte ich mal) gar nicht genau mitbekommen... der 'Befehl': "Essen jetzt"... diesen Gedanken wirst Du gar nicht wahrnehmen... Du fängst einfach an. Auch der Gedanke "Löffel greifen" ... ob Du den so ausformulierst... ich bezweifle es fast. Gerade über alltägliches denkt man eben wenig nach...
Aber selbst wenn Dein Kopf diese Gedanken so klar hervorbringt... wird er nicht automatisch die Suppe mit allen Suppen vergleichen die Du je gegessen hast... Du wirst nicht an Deine erste oder letzte Suppe denken, nicht an Deine Kindheit, nicht an alle Buichstaben die da e drin schwammen... etc. Individuelle Gedanken und Erinnerungen bei so einer einfachen simplen Tätigkeit dürften also die Ausnahme sein. Ergo hat so ein "Alltagsgedanke" auch ganz wenig individuelles Profil... und dürfte deswegen einer Person nur sehr schwer zuordnenbar sein.
Du kannst es ja an Dir überprüfen. Bei wie vielen Tätigkeiten oder Gedanken, machst Du Dir soviel "Kopf" das man sofort sagen könnte, "Ja, das muss Will sein".
Damit wird die Telepathi Checkliste immer umfangreicher;
a. was ist ein Gedanke
b. wie vollständig ist er
c. wie individuell sind Gedanken
d. wie oder was überträgt Gedanken
e. werden Gedanken wirklich abgestrahlt oder muss der Telepath sie sich holen
f. ist Telepathie demnach zielgerichtet oder "rundum"
g. sind Gedanken interspeziell lesbar, trotz Wahrnehmungsunterschiede (-> zurück zu a. )