Autor Thema: 2x02 - Penance  (Gelesen 7913 mal)

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Alexander_Maclean

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2x02 - Penance
« am: 11.03.22, 18:19 »
zweite Folge der neuen Staffel.

Hier könnt ihr euch drüber austauschen.

Und die Folge auch bewerten. Die Umfrage könnt ihr natürlich nachträglich ändern.



Notenschnitt, Stand 06.04.2022, 8 Teilnehmer*innen:
3,5
« Letzte Änderung: 06.04.22, 19:39 by Max »
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PercyKeys

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« Letzte Änderung: 11.03.22, 22:02 by PercyKeys »

Max

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #2 am: 12.03.22, 00:02 »
Diese Folge hat es geschafft, dass ich dem Staffelauftakt nachträglich eine Note besser - nämlich von 4 auf 3 - gegeben habe.
"Penance" erhielt eine Fünf.

Qs Auftritt, fraglos interessant, bringt mich am meisten zum Grübeln.
Diese andere Welt, in die er Picard und die anderen verfrachtet hat, hingegen ist das erwartbare Potpourri schlichter MU-, TCW- oder Terra-Prime-Versatzstücke.
Versklavung, explodierende Häuser, Schießereien, durchgeschnittene Kehlen, fremdenfeindliche, autoritäre, brutale Regime - das alles hat für mich nichts mit Unterhaltung zu tun. Und eigentlich dreht es sich beim Dargestellten wohl in den Augen der Macher um nicht mehr als Unterhaltung, denn der obligatorische Aufruf Picards, man müsse die Vergangenheit ändern, um alles zu korrigieren, ist ein Allgemeinplatz und ST- und Science-Fiction-Klischee.
Wo sich die ursprüngliche Spiegeluniversumsfolge von TOS noch bemühte, die unmenschlichen Verhältnisse im Dort und Jetzt wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, ein Umdenken zu bewirken, bleibt die Welt aus "Penance" bloßes Vehikel, um eine Motivation für die Crew und fragwürdige Schaueffekte zu liefern.

Dass sich Picard desorientiert fühlt, ist nachvollziehbar. Was geht ihn das Ganze schon an? Nachdem es sich um eine Art falsche Gegenwart handelt, strengt er sich wie erwähnt ja gar nicht an, um die Verhältnisse zu ändern. Gut, das sei einfach mal so als Prämisse vorausgesetzt.
Aber was soll das ganze Setting? Was will Q Picard damit sagen? Anders als in TNG "Willkommen im Leben nach dem Tode" geht es hier nicht um eine Entscheidung, die Picard einst getroffen hat, und erst recht nicht um eine Verfehlung. Picard hat schließlich nichts mit dieser Konföderation zu tun; auch nichts mit dem LA des Jahres 2024.

Das bringt mich zum mysteriösen Teil, der sich mit der Motivation von Q beschäftigt.
Picard empfindet es ja so, dass es Q nicht gut geht, und tatsächlich wirkt die Darstellung Qs mMn wirklich so, als spielte hier ein ganz persönlicher Groll auf Picard mit hinein, der wohl nicht nur dadurch erklärbar ist, dass Picard nichts aus seinem Potenzial gemacht hat.
Auch diese merkwürdige Verfehlung, die Q Picard gegenüber andeutet... Droht uns da noch die große Enthüllung, dass Picard wirklich noch etwas Großes auf dem Kerbholz hat? Oder bin ich hier auf einer völlig falschen Fährte?


Ein paar Aspekte, die mir noch aufgefallen sind:
  • Highlight der Folge war für mich ganz eindeutig Spot 73! Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich mich an den schlau-lustigen Supercomputer Sam, den treuen Begleiter von Jonas, aus der Science-Fiction-Krimi-Hörspielreihe "Der letzte Detektiv" erinnert fühlte!
  • Die Sets und die Props wirken auf mich größtenteils ziemlich hochwertig.
  • Während die musikalische Untermalung der Borg in "The Star Gazer" mehr was von dem hatte, was Brian Tyler für ENT komponierte, tritt hier ganz klar wieder das Motiv von Jerry Goldsmith für FC in den Vordergrund.
  • Der Auftritt der Borg-Königin war für mich ambivalent. Einerseits "stimmungsvoll-gruselig", anderseits... schwer in Worte zu fassen. Die Szene, in der Jurati sie zum Interface schiebt, wirkte auf mich unfreiwillig komisch. BTW: Wer kann sich noch an die Köpfe aus "Futurama" erinnern?
  • Apropos Jurati: Sie war nerviger denn je. Wahrscheinlich soll sie so eine Art comic relief sein? Richtig erheiternd fand ich sie nicht.
  • Am meisten gelacht habe ich, als Elnor die Sicherheitsleute angriff, nachdem er sich zuerst verprügeln hatte lassen. Gelacht habe ich nicht, weil das irgendwie lustig war, sondern nur, weil die zur Schau getragene Gewalt die ganze Lächerlichkeit und Hilflosigkeit der Macher in verschiedenen Phasen der Serie im Umgang mit Action und im Umgang mit dieser Figur im Besonderen zeigt. Cringe, wie man heutzutage sagt.

"Penance" schafft es durchaus, eine Schreckenswelt zu zeigen, die es zu verhindern gilt. Nur hat das nichts Neues, keinen sozialkritischen Mehrwert. Möglich, dass ich irgendwann auch diese Folge noch besser bewerten werde, im Moment bin ich aber von der zweiten Folge der zweiten Staffel eher enttäuscht.
« Letzte Änderung: 12.03.22, 00:13 by Max »

Thunderchild

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #3 am: 12.03.22, 00:37 »
Nicht mehr so toll wie der Staffelauftakt, den ich durchweg gelungen fand, aber auch diese folge hat es geschafft mich zu fesseln. Ja, hat mir gefallen. Jedenfalls als eine Mirror Universe Folge. War erst ein wenig skeptisch aufgrund des dystopischen Universums, aber es hat sich relativ gut in dieses alternative Star Trek Universum eingefügt. Die Folge bekommt von mir eine 2.
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Will Pears

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #4 am: 12.03.22, 12:43 »
Mir sind zwei Sachen im Gedächtnis geblieben: 1. ist es wirklich so schwierig, entweder die Leute sich glaubwürdig schnell in ein Paralleluniversum einfügen zu lassen oder eben Konsequenzen davon tragen zu müssen. So wie das ablief, wäre das hohe Kunst für die schauspielerische Leistung einer Pen & Paper-Runde, aber für eine moderne Serie?? An zig Punkten hätten die alle auffliegen MÜSSEN.

2. Der Grund, warum Kirk in der Zeit reisen konnte, war, dass Spock das alles berechnen konnte? Besser als ein Computer? Und stattdessen braucht es dann die Borg-Queen?? Das ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Hätten Sie irgendwie eingebracht, dass es um die Kombination von Kreativität, die nur Lebewesen haben, bei gleichzeitig sehr hohem Vermögen, logisch zu denken, wäre ich noch dabei gewesen. Aber so, fand ich das ganze ein wenig... unglaubwürdig...
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Max

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #5 am: 12.03.22, 13:21 »
Mir sind zwei Sachen im Gedächtnis geblieben: 1. ist es wirklich so schwierig, entweder die Leute sich glaubwürdig schnell in ein Paralleluniversum einfügen zu lassen oder eben Konsequenzen davon tragen zu müssen. So wie das ablief, wäre das hohe Kunst für die schauspielerische Leistung einer Pen & Paper-Runde, aber für eine moderne Serie?? An zig Punkten hätten die alle auffliegen MÜSSEN.
Vor allem Jurati war da irgendwie seltsam und auffällig. Fast, als sollte sie die vierte Wand durchbrechen, um uns, dem Publikum zu vermitteln, was jetzt gerade das Problem ist. Okay, könnte man machen, auch wenn es ziemlich ungeschickt "vorgetragen" war, denn wenn der Magistrat ohnehin schon misstrauisch war, müsste er dadurch vollends darauf aufmerksam werden, dass etwas nicht stimmt. Und ausgerechnet Jurati verstreut ja seine Bedenken in der Szene dann wieder (halb oder scheinbar oder eben doch nicht). Aber Jurati tauchte eigentlich zu spät auf, als dass es Sinn ergeben hätte, schließlich wussten wir durch Picard schon Bescheid.
Das war auch ein weiteres Problem der Folge, das zugegebenermaßen schwer zu umgehen ist: Es ist ein bisschen redundant, wenn wir bei jeder Figur wieder erleben, wie sie sich mit der neuen Situation zurechtzufinden lernt.

Ich gebe Dir Recht: Es ist bei so einem Setting wirklich unglaubwürdig, dass die Leute genau das richtige Verhalten, wie es von ihnen eigentlich gefordert ist, an den Tag legen können.

2. Der Grund, warum Kirk in der Zeit reisen konnte, war, dass Spock das alles berechnen konnte? Besser als ein Computer? Und stattdessen braucht es dann die Borg-Queen?? Das ist ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Hätten Sie irgendwie eingebracht, dass es um die Kombination von Kreativität, die nur Lebewesen haben, bei gleichzeitig sehr hohem Vermögen, logisch zu denken, wäre ich noch dabei gewesen. Aber so, fand ich das ganze ein wenig... unglaubwürdig...
Ja, das war natürlich schwach.

Will Pears

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #6 am: 12.03.22, 17:02 »
Ich gebe Dir Recht: Es ist bei so einem Setting wirklich unglaubwürdig, dass die Leute genau das richtige Verhalten, wie es von ihnen eigentlich gefordert ist, an den Tag legen können.

Ich würde ihnen ja das sogar noch abkaufen. Die sind abseits ihrer Goofiness schließlich top of the top. Und dann einen Versprecher irgendwie zurechtzuerklären komm ich auch noch mit klar. Das ist die eine Variante.
Oder die können sich halt nicht anpassen, dann müssten sie aber auffliegen und irgendwie sich dann da vllt. McGuyver-mäßig aus der Gefangenschaft befreien. Mein Punkt ist einfach vor allem, dass die nicht beides haben können. Keine Anpassung, aber auch nicht auffliegen.

Was auch seltsam war: Wir als Zuschauer:innen wissen, dass das die Held:inentruppe ist, die 1,5 Jahre zuvor das Universum gerettet hat und zu der Serie gehört. Für alle anderen war das, selbst mit dem Wissen, dass Q mitgewerkelt hat, eine sehr interessante Kombinationsgabe, dass sie wussten, wer noch dazu gehört. Das wurde natürlich teils geschickt getestet, aber da war auch sehr, sehr, sehr viel Zufall mit im Spiel. Auch, dass alle zufällig so perfekt zusammenfinden können, dass Rios auf Befehl der Präsidentin einfach so die Front verlassen kann (und genau rechtzeitig da ist), dass Raffi Elnor über den Weg läuft (und ohne dass ihr Erschießen ihrer Kolleg:innen irgendwem auffällt) usw.  Es hätte ja auch sein können, dass Q Picard noch mehr Spielsteine gibt. Beispielsweise Guinan (gut, bei deren Vorgeschichte sicher nicht), aber vielleicht Riker oder sonst noch wen.

Das war auch ein weiteres Problem der Folge, das zugegebenermaßen schwer zu umgehen ist: Es ist ein bisschen redundant, wenn wir bei jeder Figur wieder erleben, wie sie sich mit der neuen Situation zurechtzufinden lernt.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie die Folge geschickter aus Picards oder Sevens Perspektive hätten erzählen können. Vielleicht wäre Sevens sogar interessanter gewesen, weil wir von Q ja schon wussten. Das hätte dann auch ermöglicht, dass wir Seven etwas mehr Aufmerksamkeit widmen könnten. Wir könnten ihr quasi über die Schulter gucken, wie sie über ihre Person erfährt, über die Welt und sich immer wieder Zeit für diese Recherche erkämpfen muss (sie war ja auch auffallend entspannt, dafür dass das ein autoritärer Zentralstaat zu sein schien; es sei denn sie ist nur Zeremoniell und der Magistrat lenkt alles, was aber auch nicht durchgekommen wäre, wenn das so sein sollte).

Dann wäre vielleicht sogar Zeit gewesen, dass die Handlung am Vortag dieses seltsamen Tages hätte einsetzen können. Und mit ein bisschen mehr Erzählung aus der einen Perspektive hätte sich die Welt vielleicht etwas mehr erschlossen. So war es nicht nur etwas abgedroschen, sondern wirkte zumindest zum Teil auch etwas billig auf mich. Den Public Execution Tag mit einer blutrünstigen Meute schaffen ja inzwischen sogar Fantasy- oder Historic Movies etwas glaubwürdiger zu inszenieren.

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Was mich - auch angesichts der Diskussionen hier - ein wenig störte, war auch noch Picards Reaktion auf Q. Dieses Resignierte finde ich irgendwie seltsam, nachdem Picard sich scheinbar eine Staffel davor noch mal explizit für sein Leben entschieden hat. Das ist irgendwie seltsam.

Und noch ein kleiner Fun Fact: War noch wer verwirrt, als von General Sisko auf einmal die Rede war? Offenbar verbringt er in diesem Mirror Universe wohl gerade nicht Zeit mit den Pagh-Geistern...
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Alexander_Maclean

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #7 am: 12.03.22, 20:34 »
Ich muss sagen hier tue ich mich schwerer als sonst die Folge zu bewerten.

Die Düsternis der Folge überwiegt schon und seltsamerweise geht es mir da ein wenig wie max. Das ist mir zurzeit zu viel.

Gleichzeitig muss sie aber auch ne menge Exposition leisten undas kann manchmal schweirig sein.

Sie ist schlechter als die erste Folge der Staffel underinert zu dem sehr an "Stardust City Rag", wenn sie auch auf das Stewartsche Overacting weitesgehend verzichtet.

Deswegen gebe ich der Folge auch letztlich eine 3 mit eien fetten Minus dahinter.

Paar Anmerkungen

- Die jacke die Picard ins einen Chatau trägt erinnert an die Captains jacke aus TNG. Zumindest mit den lederteilen an der Schulter.
- Ich teile Picards Überrschung über Qs Entwicklung. Da ist noch was im argen, was eventuell Guinan aufklären könnte.
- Als in Juratis Labor die gefangene angeshen werdne soltle, hatte ich mit Soji oder einer anderen Androidenschwester von ihr, vielleicht sogar Sutra gerechnet und nicht mit der Borgqueen.
-. Apropos: Isa Briones amcht sich ja weiter sehr rar, aber ihr Vater spielt die Magistrat und Sevens Ehemann.
- Die Konföderation erinnert mich an die Südsaaten , was für uns Europäer vielelicht weniger relevant ist, aber in der US geschichte eine Große rolle spielt. Das der Divergenzpunkt im 21. Jh. liegt hat ja nix zu sagen imo denn selsbvt heute gibt es noch wenige anhänger.
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Max

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #8 am: 12.03.22, 21:52 »
Mein Punkt ist einfach vor allem, dass die nicht beides haben können. Keine Anpassung, aber auch nicht auffliegen.
Na ja, es ist halt ein Sich-Durchlavieren: Manchmal klappt es, manchmal sind sie überfordert; manchmal agieren sie geschickter, manchmal von der Lage überrumpelt.

Was auch seltsam war: Wir als Zuschauer:innen wissen, dass das die Held:inentruppe ist, die 1,5 Jahre zuvor das Universum gerettet hat und zu der Serie gehört. Für alle anderen war das, selbst mit dem Wissen, dass Q mitgewerkelt hat, eine sehr interessante Kombinationsgabe, dass sie wussten, wer noch dazu gehört. Das wurde natürlich teils geschickt getestet, aber da war auch sehr, sehr, sehr viel Zufall mit im Spiel. Auch, dass alle zufällig so perfekt zusammenfinden können, dass Rios auf Befehl der Präsidentin einfach so die Front verlassen kann (und genau rechtzeitig da ist), dass Raffi Elnor über den Weg läuft (und ohne dass ihr Erschießen ihrer Kolleg:innen irgendwem auffällt) usw.  Es hätte ja auch sein können, dass Q Picard noch mehr Spielsteine gibt. Beispielsweise Guinan (gut, bei deren Vorgeschichte sicher nicht), aber vielleicht Riker oder sonst noch wen.
Ja, stimmt schon. Aus Sicht der Crew besteht eigentlich schon die Gefahr, jemanden in dieser Welt zurückgelassen zu haben, der dort eigentlich nicht hingehört. Jemand wie Rios müsste sich fragen, ob nicht seine ganze Crew - also die Mannschaft der "Stargazer" - an diesen Ort gebracht wurde.
Die Szene zwischen Rios und Seven fand ich (auch) ganz gut gelöst: Die Art, wie sich Seven bei Rios vortastet, war geschickt genug gemacht, finde ich.
Für die Geschichte war es praktisch, dass fast alle - im Grunde ja alle mit Ausnahme von Elnor - in dieser Parallelwelt in wichtigen Positionen waren. Dadurch konnten sie Entscheidungen treffen und sogar Anderen Befehle erteilen. Aber nun ja,... das könnte einfach auch zu dem Setup gehören, das Q für dieses Szenario vorbestimmt hat.

Und noch ein kleiner Fun Fact: War noch wer verwirrt, als von General Sisko auf einmal die Rede war? Offenbar verbringt er in diesem Mirror Universe wohl gerade nicht Zeit mit den Pagh-Geistern...
Für mich war das nicht wirklich mehr als Namedropping. Es ist halt eine von vielen Parallelwelten, die man in ST kennenlernte und die mit einer anderen nicht wirklich viel zu tun hatte.



Gleichzeitig muss sie aber auch ne menge Exposition leisten undas kann manchmal schweirig sein.
Das ist im Grunde auch eine Schwierigkeit der Folge!
Schwierig in der Darstellung... Ich meine, wie Seven ihren Mann gefragt hat ("Dann sag mir doch mal, was den Tag so besonders macht!"), war ja eher plump. Dann wäre es besser gewesen, einfach zehn Minuten unkommentierte pseudodokumentarische Bilder der Verhältnisse zu sehen. Wie super sowas funktionieren kann, hat - um ein Beispiel zu nennen - die geraffte Vorführung der Lebensgeschichte von Carl und Ellie in "Oben"/"Up!" gezeigt.
Und schwierig in der "emotionalen Verbundenheit" des Publikums... Klar, die fünfzig Minuten haben genügt, um begreiflich zu machen, dass man in so einer Welt nicht leben möchte, aber irgendwo bleibt es dann doch eine abstrakte Spielwiese aus Qs Hand. Natürlich wirkt das "vertrauter" und damit glaubwürdiger, als beispielsweise die albernen Robin-Hood-Spielereien. Aber um sich wirklich darauf einzulassen, hätte es fast mehr Zeit in dieser Umgebung gebraucht.
Aber man muss ja doch annehmen, dass die Crew gar nicht mehr so viel Zeit in dieser dystopischen Welt verbringen wird, sondern im LA des Jahres 2024. Insofern: So viel Exposition für eine Welt, die im Grunde schon wieder, joah, verschwinden wird, ist auch vom Erzählerischen her gesehen wahrscheinlich suboptimal. Vielleicht irre ich mich aber auch, was die Gewichtung der Zeitlinien anbelangt.
« Letzte Änderung: 12.03.22, 22:35 by Max »

drrobbi

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #9 am: 12.03.22, 23:10 »
Also,
ich sehe das meiste auch wie meine Vorredner, allerdings gebe ich der Folge dennoch eine 2 weil ich finde das Gesamtpaket stimmt.

Ich pflichte Max bei, es ist ja was die Welt an sich angeht sowieso nur mittel zum Zweck. Denn soweit wir wissen verhindert Picard Qs Mist ja am Ende und diese Welt hat niemals existiert. Daher glaube ich ist es vermutlich sogar ein bisschen gewollt das es unbeholfen wirkt, nicht nur das anpassen der Leute an diese Welt sondern auch die Welt selbst. Aber was Picard angeht, seinem Charakter traue ich es ohne zu zögern zu das er in so einer Welt recht schnell "mitspielen" kann. Denn Picard an sich ist ein sehr guter Verhandler und hatte schon früher das eine oder andere Manöver drauf um seine Gegener aus der reserve zu locken und das war auch öfter eine Art Theater. Was nicht selten impovisiert war.

Was Q selbst angeht, finde ich den Ansatz das Q womöglich "krank" ist einfach nur Genail, und wenn das zum Täuschungsmanöver gehört und Q nur so tut damit Picard diesen Eindruck bekommt, fände ich das nochmal doppel genial. Ich hoffe nur das die Erklärung dafür nicht im Stiel von DISCO kommt, denn dort sind solche Art "Aufklärungen" nichts anderes als erfundene und zurecht gedrehte Dinge die selten wirklich in sich schlüssig sind.

Bei dem Rest der Folge, hab ich mich troz WTF Momenten aufgrund von Logikproblemen oder einfachem Namedropping, trozdem sehr gut unterhalten gefühlt.

Das einzige was mich ein wenig stört ist, das man nun einfach einen Fakt erzeugt der gar nicht so klar ist. Und zwar die Tatsache das die Borgkönigin Echos aus anderen Zeitlinien warnehmen kann, denn in VOY Endspiel wusste die Königing zwar das diese Janeway aus der Zukunft kam aber sie konnte nicht sehen welche möglichen Ausgänge dieses Szenario hat oder ähnliches. Das hätte sie eigentlich können müssen nachdem was wir darüber in Picard erfahren haben.
« Letzte Änderung: 12.03.22, 23:17 by drrobbi »
Konfuzius sagt: Wenn alle Stricke reißen, dann bist du zu dick für die Schaukel :-)

Max

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #10 am: 12.03.22, 23:43 »
Aber was Picard angeht, seinem Charakter traue ich es ohne zu zögern zu das er in so einer Welt recht schnell "mitspielen" kann. Denn Picard an sich ist ein sehr guter Verhandler und hatte schon früher das eine oder andere Manöver drauf um seine Gegener aus der reserve zu locken und das war auch öfter eine Art Theater. Was nicht selten impovisiert war.
Es hat ja auch weniger von der Schmierenkomödie von "Stardust City Rag". Eine gewisse Härte an den Tag zu legen, passt zu Picard ja schon - nicht im Sinne von unmenschlichem Verhalten, sondern mehr im Sinne von Bestimmtheit, nötige Entscheidungen zu treffen. Dass er diese Fähigkeit auf die nun notwendige Schauspielerei anzuwenden, ist auch mMn bis zu einem gewissen Grad schon glaubwürdig. Wie Du geschrieben hast: Er konnte sich schon früher anderen Kulturen anpassen.

Interessant fand ich da Elnor. Ich habe mich gefragt, ob seine absulote Offenheit eigentlich auch verhindern würde, dass er - und sei es nur für kurze Zeit - sozusage eine Rolle spielt.

Was Q selbst angeht, finde ich den Ansatz das Q womöglich "krank" ist einfach nur Genail, und wenn das zum Täuschungsmanöver gehört und Q nur so tut damit Picard diesen Eindruck bekommt, fände ich das nochmal doppel genial.
Ich bin auch darauf gespannt, was die Macher wirklich mit Q vorhaben!

Das einzige was mich ein wenig stört ist, das man nun einfach einen Fakt erzeugt der gar nicht so klar ist. Und zwar die Tatsache das die Borgkönigin Echos aus anderen Zeitlinien warnehmen kann, denn in VOY Endspiel wusste die Königing zwar das diese Janeway aus der Zukunft kam aber sie konnte nicht sehen welche möglichen Ausgänge dieses Szenario hat oder ähnliches. Das hätte sie eigentlich können müssen nachdem was wir darüber in Picard erfahren haben.
Wenn die Borg-Königin quasi in die Zukunft schauen könnte, müsste sowieso einiges anders laufen, wobei ich mir dann gar nicht sicher wäre, wie  :Ugly ;) Denn wenn die Borg-Queen beispielsweise gewusst hätte, dass der Angriff auf die Erde mit anschließlicher Zeitreise ins Jahr des Ersten Kontakts misslingt, warum ihn dann überhaupt erst starten?
Nun gut, mit der Borg-Königin hat man ja ohnehin immer "experimentiert". Gut, Konzepte wie das hier in PIC hätten dann so nicht funktioniert, dennoch glaube ich (nach wie vor), dass es ein Fehler war, dass damals von der Idee eines reinen Kollektivs abgerückt wurde.

Max

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #11 am: 13.03.22, 11:04 »
Nun ist auch der Review dieser Folge von Bernd Schneider von "Ex Astros Scientia" erschienen und er hat mMn auf ein paar interessante Punkte hingewiesen.

Hier seine Meinungs zu der Folge.

Vor allem hat er etwas ausformuliert, das mich am Szenario auch die ganze Zeit gestört, das ich aber nie so richtig benennen konnte:
Zitat
The idea that the very same familiar people, only with extremely different personalities, populate the new timeline is a gross violation of the second law of thermodynamics as well as of genetics. Also, in an actual altered timeline, places and technologies wouldn't be the same after over three centuries of divergent development. This all is solid proof that Q set the crew up and that there is actually no point in going back in time, to fix something that, for all intents and purposes, can't be responsible for selectively altering certain aspects of history. As already mentioned, especially the concept of meeting one's evil counterpart is the Mirror Universe all over again, and not anything that we could attribute to time travel.

Interessant finde ich auch den Vergleich mit "Nemesis":
Zitat
The much-maligned movie "Nemesis" already sort of showed Picard's "road not taken" in the character of Shinzon. The clone insinuated his personality was shaped by the milieu, and that Picard would have become just like him if they had switched places. We also notice that the two have quite a few things in common in the movie. "Nemesis" raised some psychological and philosophical questions, although it ultimately shied away from answering them. "General Picard", on the other hand, is just evil for evil's sake. And yes, objection noted - we don't even see the "real" man. But whether he actually exists or Q made him up (I very much prefer the latter), I have no desire to get to know this pulp villain

Alexander_Maclean

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« Antwort #12 am: 13.03.22, 14:13 »
Zwei interessante und valide Kritikpunkte.

Wobei das aber in Star Trek schon immer so gemacht wurde im Spiegeluniversum.

*******************************************************************
 Zwei Punkte noch die mir einfielen:

Es wurde ja kritisiert wie "gut" die Anpassung usnerer helden läuft. Wobei aber in "Mirror, Mirror" genau das Gleiche passiert. Kirk, Scotty Pille und Uhura fallen nicht gleich auf und werden rst gegen Ende von MU Spock entatrnt.

Unser Spock bringt es aber auf einen interessanten Punkt. Er sagt sinngemäß: Es ist einfacher für eien ziviliseirten menschne einen barnaren zu spielen als umgekehrt.

***

Der andere Punkt ist mehr eine Frage:

ich habe im Netz etliche Kommentare gelesen, wonach die Konföderation schlimmer sei, als das Terranische Imperium, Wie seht ihr denn das so?

Ich finde es sind zwar beide keine guten Zivilisationen. Aber zumindest ist der Zusammenhalt in der Konföderation unter den Menschen besser.
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Max

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #13 am: 13.03.22, 14:23 »
Wobei das aber in Star Trek schon immer so gemacht wurde im Spiegeluniversum.
[...]
Unser Spock bringt es aber auf einen interessanten Punkt. Er sagt sinngemäß: Es ist einfacher für eien ziviliseirten menschne einen barnaren zu spielen als umgekehrt.
Da ist wirklich was dran, vor allem auch an dem Kritikpunkt, dass das Spiegeluniversum an sich schon keinen Sinn ergibt.

Der andere Punkt ist mehr eine Frage:

ich habe im Netz etliche Kommentare gelesen, wonach die Konföderation schlimmer sei, als das Terranische Imperium, Wie seht ihr denn das so?

Ich finde es sind zwar beide keine guten Zivilisationen. Aber zumindest ist der Zusammenhalt in der Konföderation unter den Menschen besser.
Joah, das ist zwar eine eher zynische Sichtweise, aber es stimmt schon, dass die Folge den Eindruck vermittelt, dass der Zusammenhalt der Menschen stark und weniger von Dauerfehden geprägt ist.
Ich würde sagen, die Sichtweise, die Konföderation sei schlimmer, fußt vielleicht vor allem darauf, dass es neben der Versklavung fremder Völker gang und gäbe zu sein scheint, andere Welten wirklich auszulöschen.
Aber an sich scheinen die sich nicht viel zu nehmen.

Alexander_Maclean

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Antw:2x02 - Penance
« Antwort #14 am: 13.03.22, 14:33 »
Natürlich ist es bei beiden die Frage zwischen Pest und CHolera. Aber ich verstehe dennoch nicht, warum die Konföderation schlimemr sein soll. das Imperium war nicht zimperlich im Umgang mit anderen Spezies. Oder ist es, weil das Impierum anfang des 24. Jh. unterging während die Konföderation sich weiter ausweitet und damit letztlich mächtiger ist:
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