Von mir gab es eine Fünf.
Ich weiß nicht, ob Alex es so eingestellt hat, dass man nachträglich noch anders abstimmen kann; falls nicht, ist mein wahrscheinlich leicht ungerechtes Urteil eben von Dauer
Mir gefiel der Einstieg in die dritte Staffel eigentlich überhaupt nicht.
Es gab eigentlich am laufenden Band Anlass, den Kopf zu schütteln.
Viele kreative Ansätze sind für mich wahlweise nicht nachzuvollziehen oder durchschaubar - beides ist nicht positiv. Die "Titan" bleibt optisch ein Anachronismus, leider nicht einmal ein schöner. Ich habe es nicht nachgeprüft, aber die "Eleos" sieht aus wie eines jener Schiffe, die John Eaves in einer Minuten aufs Papier bringt; Eaves ist ein guter Designer, aber in einer Minute fällt ihm auch eher nur Massenware ein. Na gut, sowas wie das LCARS-Design hat mir gefallen.
Das Thema Musik wurde ja auch schon angesprochen: Sie spiegelt die Anklänge an alte Filme, die inhaltlich so präsent sind, dergestalt akustisch wider, dass es gar kein Entkommen mehr gibt.
Achtung, schlimme Überleitung:
Von der Musik hin zu Musiker: Raffi, wie sie leibt und lebt, aber vielleicht ist ihr Over-Acting auch als Hommage gedacht?
Die generelle Tendenz, dass schon wieder alle Figuren problematisiert werden, gefällt mir nicht. Wenn ich mal Picard außen vor lasse... Raffi wird all die Last durch den Terror aufgebürdet und steht schon wieder am Drogen-Abgrund. Seven leidet unter ihrem Captain und ihrer Rolle in der Sternenflotte. Wills famililäre Krise wurde ja auch schon angedeutet.Und Beverly? Natürlich ist sie nicht im Guten von der Crew geschieden, natürlich herrschte zwanzig Jahre Funkstille, die jetzt, angesichts besonderer Not, gebrochen wird...
Damit sind wir beim Inhalt, den es in dem Sinne noch gar nicht gibt. Ich kann nicht sagen, woran es liegt, aber ich habe bisher noch kein wirkliches Interesse an den Hintergründen.
Das Bedrohungsszenario, das hier eröffnet wird, ist überhaupt nicht reizvoll: Irgendjemand wird halt etwas Böses im Schilde führen und irgendwie wird eine Verbindung zu bestimmten Figuren konstruiert werden.
Dass Picard gefühlt alle zehn Minuten von Neuem irgendjemandem von Beverly, ihrer Rolle in seinem Leben und ihren anzunehmenden Schwierigkeiten erzählt,... Es ist ein wenig erschütternd, dass weder Autorenschaft noch Regie einen Weg gefunden haben, das anders aufzubereiten. Zugegeben, die Gespräche mit Laris, Will und Seven diesbezüglich sind nicht lang, aber es ist einfach ungeschickt und irgendwo auch symptomatisch.
Da war ich für die Art und Weise, wie Captain Shaw inszeniert wird, fast schon dankbar. Ich schreibe "fast", weil die Szenen mit ihm mir ein Gefühl des Unbehagens gegeben haben. Das war so gesehen nicht schlecht gemacht, trug aber auch nicht zur Unterhaltung bei.
Shaw verdeutlicht uns ja eigentlich direkt, dass die Haltung, man könne der Sternenflotte nicht vertrauen, schon berechtigt ist. Aber trotzdem: wie bedauerlich, das man aus diesem Muster einfach nicht rauskommt.
Ein Teil derer, die sich in der ersten Staffel kritisch geäußert haben, werden jetzt wohl nicht mehr so laut schreien, einfach weil es diesmal ein weißer Mann ist, der Picard (und Riker) gängelt und respektlos behandelt. Aber soll das dann ein Fortschritt sein?
Stewart und Frakes bemühen sind, aber wenn ich ehrlich bin, tue ich mich schwer damit, wie sie interagieren.
Natürlich ist seit TNG eine Menge Zeit vergangen, allein schon durch ihre neuen Rollen - Admiral a.D., gealterter Captain - muss sich einiges verändert haben. Aber auf mich wirkten ihre Gespräche nicht immer - wie sagt man doch so gerne? - authentisch.
Es wird interessant sein, zu sehen, wie das mit den anderen TNG-Charakteren wird.
Insgesamt bin ich von "The Next Generation" nicht beeindruckt. Weil aber noch Luft nach oben ist, könnte es schon nächste Woche besser werden.
Eigentlich müsste man noch über viele Details sprechen... Dass man das Phaser-Gewehr nun pumpen muss und es trotzdem nach zwei, drei Schüssen den Geist aufgibt zum Beispiel
Oder etwa, dass ich das Gemälde der Ent-D haben möchte
Dass niemand die Ent-D-Modelle haben möchte, ist im Übrigen ein übel misslungener Gag, wenn man bedenkt, dass Eaglemoss pleite gegangen ist.
Vielleicht gibt es ja noch Gelegenheit, ein paar solcher Punkte aufzugreifen