J.J. Belar: Wir können gerne darüber diskutieren, allerdings hatte ich das Argument nur gewählt um den Zwiespalt zwischen Replikation, bzw. herkömmlicher Fertigung anzureißen.
Alexander_Maclean:
Der interstellare Handel hat sehr wohl damit zu tun: Wenn du Ersatzteile replizieren kannst, brauchst du sie nicht einfliegen lassen. Also: Wenn die Sternenflotte keinen Grund hat, Waren/ Personen zu transportieren, dann wird es wenig/ keine Schiffe für diese Aufgaben geben.
Wieso sollten Menschen noch Obst und Gemüse anbauen, wenn sie auch einen Replikator nutzen könnten? Aus Spaß! Damit wird "Spaß an der Arbeit" zu einem Faktor der darüber entscheiden könnte, ob man etwas repliziert oder produziert. Der Kreis schließt sich dann in dem Punkt, als dass auch der Handel an den Spaß gekoppelt sein könnte. Man braucht schließlich nichts irgendwo einkaufen und herbringen lassen, wenn man es sich auch replizieren kann. Und Strukturformeln als Replikationsmuster kann man auch per Kommunikation weitergeben.
Zu Kirks Zeiten dürfte die Replikation noch in den Kinderschuhen gesteckt haben, es gibt einige namentlich genannte Anlagen, die der Ressourcengewinnung und -veredelung dienen. Auch zu TNG, bzw. DS9-Zeiten spielt Bergbau eine große Rolle. Auf DS9 werden Güter wie Dünger, Lebensmittel, aber auch Erze und Schaftbolzen umgeschlagen - unnötiger Weise vielleicht, denn Tatsache ist leider auch, dass die Replikation immer größere Fortschritte erzielt hat. Der Transport von Gütern - wie auch der Handel - dürfte daher stark zurückgegangen sein, was einem Einschmelzen der Frachterflotten gleichkommen würde.
Hm, Tolayon - wäre aber nicht gerade die Tatsache, dass es sich um minder schwer bewaffnete Polizei- und Zollschiffe handelt ein Indiz dafür, dass sie in großer Zahl vorhanden gewesen sein könnten/ vorhanden sind? Schließlich hätte das Schiff die perfekte Größe um in Sonnensystemen zu patrouillieren und kleinere Kurierdienste wahrzunehmen. Ich sehe in der Klasse eher ein allseits erhältliches Arbeitspferd, als eine luxuriöse Kampfmaschine von militanteren Planeten der Föderation.
Diese Schiffe stellen damit die ersten Einheiten dar, die Grenzen patrouillieren, auf Notfälle etwaiger Schiffe auf Handelsrouten reagieren, Schmuggler aufbringen und Piraten vertreiben - eben weil die Sternenflotte gemäß den Theorien vieler aus der Community, keine "Milliardenorganisation" ist. Zudem ist die Sternenflotte mit ihrem immens hohen Vernichtungspotential ihrer bordgestützten Waffen eher mit Militär als mit einer Küstenwache zu vergleichen.
Zurück zu Tolayons Frage:
Die Frage die sich mir nun stellt ist: Wieviele Runabouts in der ungefähren Größenordnung der Danube-Klasse (gerne auch ein paar Varianten mit 40 bis 60 Metern Länge) wären angemessen, um die besagten Zahlen am plausibelsten zu ergänzen?
Das kommt darauf an, was du für einen Bedarf ermittelst. Dieser Bedarf resultiert wohl nicht zuletzt aus dem Transport von Personal oder "hochkomplexer Technologie", die nicht repliziert werden kann. Dann kommt es ja auch noch auf die Geschwindigkeit an: Runabouts kommen nicht über Warp 5 hinaus - ein Kurierdienst von Sternensystem zu Sternensystem ist also schon eine beachtliche Reise - für die Untermotorisierten, teils nur mit Impulsantrieb ausgestatteten Shuttles ganz zu schweigen!
Fazit: Die Fertigkeitslücke, die die Runabouts abdecken sollen, existiert quasi gar nicht, wenn man der Theorie folgt, dass Warpflüge innerhalb von Sternensystemen nicht die Regel sind (Canon-Fakt aus einer DS9-Folge, in der Kira die Defiant einen Mikro-Flug im Bajoranischen Sternensystem fliegen lässt, um den Wechselbalg-Bashir in seinem Runabout aufzuhalten). Reisen mit Warp 5 zu nahen Planeten dürften zudem auch nicht in dem Maße möglich sein, wie man es Onscreen zu sehen bekommt.