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Die Borg

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Astrid:

--- Zitat von: Max am 20.01.22, 22:49 ---Na, das passt alles herrlich zu einer meiner "Satyr"-Lieblingsfolgen, nämlich "Taupe"  :)
Okay, Werbeblock ende.
--- Ende Zitat ---
Ohhh was Borgisches zu lesen, da sag' ich nicht nein. :P


--- Zitat von: Will Pears am 20.01.22, 23:49 ---Ich lese gerade Auk und bin allein schon ob der Verwendung des Präteritums "frug" begeistert, obwohl ich selbst im Laufe meines Lebens irgendwann zu "fragte" übergegangen bin.
--- Ende Zitat ---
Ist schon irgendwie witzig, ich sitz hier und kann fließend Englisch aber als das ^ in der Schule durchgekaut wurde hatte ich gefehlt. Das, plus mein Desinteresse daran diese ganzen Zusammenhänge zu verstehen hat dazu gefürt dass ich solcherlei Wortbildungen generell nach Gefühl aus der Hüfte raus schieße und hoffe dass es schon irgendwie passt.  :Ugly


--- Zitat von: Will Pears am 20.01.22, 23:49 ---Zombies waren ja anfangs eine Allegorie für Konsumkritik und eine Kritik an der sich immer mehr durchsetzenden Massenproduktionsweise, des Vordringens der Industrialisierung in alle Lebensbereiche und vor allem auch der Massenverkaufsweise in einer Zeit, in der das Konzept von Malls revolutionär erschien.

Was ich mich gerade frug ( :D :D ), ist, ob die Borg dasselbe in Bezug auf Digitalisierung sein sollten. Wie und wenn ja, wo seht ihr diese Elemente?
--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Max am 21.01.22, 09:21 ---Bei den Borg steht ja das Kollektivhafte im Vordergrund und ich glaube, dass die Leute bei ihrem Medien- und Internetkonsum heute für sich noch das Individuelle betonen - wobei jetzt mal dahingestellt sein soll, ob das wirklich berechtigt ist oder nicht. Man sieht sich zwar als Teil eines Ganzen, aber versteht es auch so, dass man selber, die einzelne Stimme, dann vielleicht doch besser wahrgenommen wird als früher.
Aber man kann die Borg wirklich so betrachten, dass bei ihnen eben die Vereinnahmung extrem wurde und darüber vielleicht auch die Wahrnehmung der individuellen Ziele anders wurde und verschwand.

--- Ende Zitat ---

Der Weg zum Zombie ist gewiss ein langsamer Bei Medien und den Borg ist das schon sehr gleich. Auf der einen Seite sind alle verbunden und jeder hat mehr Reichweite als  je zuvor um seine eigene Meinung kund zu tun, auf der anderen Seite aber kommt da dann das gleiche Problem wie bei der Politik auf. Wenn millionen Leute etwas von dir wollen und jeder etwas anderes will dann musst du zwangsläufig entweder wie blöd filtern was einigen nicht passt oder alle gleich schalten.

Beides hat offensichtlich Pros und Cons.
Ersteres is freier für die Individuen aber viele werden sich durchaus vernachlässigt fühlen und ärger machen.
Zweiteres ist... naja, fragwürdig... da nicht sehr Individuum freundlich. Ich glaub' China ist da das beste Beispiel. Fast das ganze Volk ist bei den Entscheidungen deren Führung fast immer der gleichen Meinung weil die Individuen schlicht Angst haben nicht der Mehrheit zu zu stimmen...

Will Pears:

--- Zitat von: Max am 21.01.22, 09:21 ---Du liest "Auk"?  :w00t Der Tag ist noch jung, aber ich glaube, das dürfte die beste Nachricht des Tages sein!!! :lieb Danke!
(Ja, bei den "Vier Kosmonauten" konnte ich mich ein bisschen austoben, inklusive "daß" und "frug" ;) :D)


--- Ende Zitat ---

Jup, bin aber erst bei Kapitel 4 und ein recht langsamer Leser. Hoffe aber, bald mehr sagen zu können, als dass es mir einfach super gut gefällt :)


--- Zitat von: Max am 21.01.22, 09:21 ---Bei den Borg steht ja das Kollektivhafte im Vordergrund und ich glaube, dass die Leute bei ihrem Medien- und Internetkonsum heute für sich noch das Individuelle betonen - wobei jetzt mal dahingestellt sein soll, ob das wirklich berechtigt ist oder nicht. Man sieht sich zwar als Teil eines Ganzen, aber versteht es auch so, dass man selber, die einzelne Stimme, dann vielleicht doch besser wahrgenommen wird als früher.
Aber man kann die Borg wirklich so betrachten, dass bei ihnen eben die Vereinnahmung extrem wurde und darüber vielleicht auch die Wahrnehmung der individuellen Ziele anders wurde und verschwand.

--- Ende Zitat ---

Interessant wäre auch eine Borg Origin-Geschichte, in der eine Zivilisation wie die unsrige durch ein digitales Unternehmen, quasi Borg Company, das Angebot bekommt, sich selbst mehr denn je verwirklichen zu können. Die Option, mit allen und jedem:jeder vernetzt zu sein, und die Verlockung, dass nicht länger Medien filtern und lenken, wäre ja durchaus verführerisch. Aber in der vermeintlichen Individualitätsentfaltung werden dann die Meinungen, Ideen und alles immer gleicher. Je mehr Wesen da einsteigen, umso mehr Macht erhält die Company. Versuche, kleinerer Gruppen, dei Entwicklungen aufzuhalten, indem über die Machenschaften berichtet wird ("Borg Papers"), scheitern, da die Staaten der Welt nicht länger in der Lage sind, ohne Borg Company zu funktionieren. Immer mehr digitale Unternehmen werden integriert in das Unternehmen, welches sich Borg Collective umbenennt. Und nach und nach driftet das alles ab zu den Borg, die wir kennen (und lieben?)...
Aber naja, vielleicht ist es gut, dass es keine Borg Origin story jemals gab. Mir fällt gerade auf, dass ich im Grunde beschrieben habe, wie die Menschheit sich langsam in ein Kollektiv namens Meta verwandeln könnte und ob Borg über Facebook-Trend so glaubwürdig ist, naja... eher nicht. Dafür war bisher jeder Kult um irgendeine App zu kurzweilig.

Max:

--- Zitat von: Astrid am 21.01.22, 12:19 ---Der Weg zum Zombie ist gewiss ein langsamer

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Bei den Borg ist das eigentlich auch ein interessantes Rätsel: Was meint Ihr, wie lange die Transformation von Wesen, die mit ihrer Lebensweise so auch Teil der Föderation sein könnten, bis hin zu den Cyborgs, die in einem Kollektiv leben, gedauert hat?


--- Zitat von: Astrid am 21.01.22, 12:19 ---Ich glaub' China ist da das beste Beispiel. Fast das ganze Volk ist bei den Entscheidungen deren Führung fast immer der gleichen Meinung weil die Individuen schlicht Angst haben nicht der Mehrheit zu zu stimmen...

--- Ende Zitat ---
Es ist zwar ein bisschen offtopic, denn es gehört wohl eher in den Politik-Thread, aber... Die chinesische Gesellschaft ist da schon interessiert, denn jeder Einzelne wird sich ja schon noch als Individuum wahrnehmen, wennglich in einem ganz anderen Zusammenhang, wenn es um den Staat und die anderen geht. Aber wenn das Individuelle rein ins Private oder - noch extreme - ins Innere verdrängt wird oder sich dahin zurückzieht, hat das natürlich schon was von einem Kollektiv.



--- Zitat von: Will Pears am 21.01.22, 13:12 ---Jup, bin aber erst bei Kapitel 4 und ein recht langsamer Leser. Hoffe aber, bald mehr sagen zu können, als dass es mir einfach super gut gefällt :)

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Vielen Dank :)
"Auk" ist meine bisher längste Geschichte, aber ich glaube, dass sie auch meine beste ist und deswegen freue ich mich sehr, wenn sie gelesen wird :)


--- Zitat von: Will Pears am 21.01.22, 13:12 ---Dafür war bisher jeder Kult um irgendeine App zu kurzweilig.

--- Ende Zitat ---
Um eine App wahrscheinlich ja, aber vielleicht gibt es ja einen allgemeinen Trend, der, falls er um sich greift und immer mehr Lebensbereiche mit einschließt, dann doch schleichend in eine Art Borg-Gesellschaft führt?

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