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Star Trek im TV
PercyKeys:
Ja ein krankes Familienmitglied hätte zu Dougherty wirklich gut gepasst.
Wegen dem Video, das hab ich nicht zuletzt wegen des Fun-Faktors gepostet. Ich mag den Humor. ;) Und von den Grundthemen abgesehen werden Logiklöcher und sonstige Schwächen des Films gut auf die Schippe genommen. Ich bin ein Fan von Red Letter Media und deren Reviews zu Star Trek und Star Wars sind mMn weder unlustig noch zynisch.
Was mich etwas umgestimmt hat war dein Hinweis darauf, dass es wohl zum Zeitpunkt des Aufstands erstmal keine alternative Option gab als sich zunächst gegen die Föderation zu wenden. Ich hatte tatsächlich bisher nie richtig die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Diplomatie danach hätte richtig einsetzen können und man vielleicht eine Lösung für alle hätte finden können. Wobei ich glaube, dass im Film auch für die Föderation die Zeit drängte, da die Heilkraft des Planeten langsam "versiegte". Also war wohl die Devise lieber schnell zu handeln, bevor die Metaphasen für niemanden mehr zu gebrauchen sein würden!
Fleetadmiral J.J. Belar:
Dabei wäre die Lösung eigentlich so einfach, sofern sich die Ba'ku bereit erklärten, sich aus ihrer Isolation herauszubewegen und eventuell sogar der Föderation beizutreten. Sie könnten der Föderation erlauben dort auf dem riesigen Planeten (meinetwegen auf einem anderen Kontinent) Krankenhäuser und Sanatorien, sowie Kurorte zu errichten, damit sich Sternenflottenoffiziere, die meinetwegen im Kampf verwundet wurden regenerieren können und auch zivile kranke dort versorgt werden können indem man die metaphasische Strahlung unterstützend zur Föderationsmedizin nutzt.
Star:
--- Zitat von: PercyKeys am 24.05.15, 12:22 ---Wobei ich glaube, dass im Film auch für die Föderation die Zeit drängte, da die Heilkraft des Planeten langsam "versiegte". Also war wohl die Devise lieber schnell zu handeln, bevor die Metaphasen für niemanden mehr zu gebrauchen sein würden!
--- Ende Zitat ---
Nein, die Heilkraft versiegte nicht. Die einzigen, die Druck gemacht haben, sind die Son'a, weil die ihre lebensverlängernden Maßnahmen (Facelifting, Entgifgunt der Körper) an den Rand getrieben hatten, und jetzt radikalere Prozeduren brauchten um ihre Lebensspanne künstlich zu verlängern. Wenn sie damals nicht den Aufstand geprobt und deshalb von diesem Planeten geschmissen worden wären, hätten sie das natürlich nicht nötig gehabt. Oder wenn sie sich einfach entschuldigt und eher gefragt hätten, ob sie zurückkehren dürfen (oder die Föderation als Vermittler benutzen, was die sicher gerne getan hätten)...
Dougherty hat sich von ihnen manipulieren und in eine Blutfehde ziehen lassen.
Das... wird aber auch alles im Film gesagt ;) :)
PercyKeys:
Hab mir die Szene gerade nochmal angeschaut - du hast Recht. Es ging darum, dass - wenn man noch länger wartet - viele Son'a nicht mehr überleben würden. Ich hatte das falsch in Erinnerung und dachte die Metaphasen würden wenn man länger wartet unbrauchbar.
Drake:
--- Zitat von: Star am 24.05.15, 09:58 ---Ihr überseht hier noch etwas; es geht nicht nur um die Ba'Ku, sondern um ein gesamtes Ökosystem. Es wurde klar gesagt, wenn man versucht die regenerativen Energien der Ringe zu ernten, würde die Strahlung alles Leben auf dem Planeten vernichten. Also auch Flora und Fauna. Normalerweise hoppelt die Föderation nicht durch die Galaxis, um mit Schaufelbaggern alles Platt zu machen. Mit Genesis hat man sich noch Mühe gegeben, eine völlig unbewohnte Welt zu finden.
--- Ende Zitat ---
So wie der Film es darstellt hatte die Föderation das Ökosystem bereits abgeschrieben, denn man hatte ja offenbar vor den Plan durchzuziehen, sobald die Ba'ku evakuiert sind.
--- Zitat von: Star am 24.05.15, 09:58 ---Was hätte Dougherty denn gemacht, wenn das raugekommen wäre? Wenn ein paar Reporter nachgehakt hätten? Wenn es Protstbewegungen gegeben hätte?
--- Ende Zitat ---
Dann hätte er auf Errungenschaften verweisen können, die Milliarden von Lebewesen zugute gekommen wären
--- Zitat von: Star am 24.05.15, 09:58 ---Wären die Abends zu Bett gegangen und hätten sich an mächsten Tag ganz woanders befunden, so wie man es mit den Ba'ku vorhatte? Weil genau da fängt es nämlich an. Wenn man sein illegales Handeln einmal für das höhere Gut rechtfertigt, kann man es immer wieder machen. Und irgendwann richtet sich dieses Denken gegen die eigenen Leute. (Dougherty hat auch zugelassen, dass Ruafo seine Schiffe gegen die Enterprise entsendet, um sie zum Schweigen zu bringen) Und Schwupps, ist die Demokratie weg. Genau deshalb hat Picard zu den Waffen gegriffen. Er hat ja nicht nur die Ba'ku verteidigt, sondern alles, wofür seine Organisation und Uniform steht.
--- Ende Zitat ---
Das ist in meinen Augen auch einen stark vereinfachte bis - sorry - extremistische Sichtweise auf die Angelegenheit. Du blendest aus, dass die Entscheidung etwas Anderes ist als das Aufwiegen des Wohles eines Volkes gegen abstrakten wissenschaftlichen Fortschritt. Die Zwangsumsiedlung der Ba'ku ist ein Übel, ja, aber betrachten wir es mal nüchtern: Entweder man siedelt eine Gruppe von sechshundert gegen deren Willen um, oder man verzichtet auf medizinische Technologie die mit absoluter Sicherheit Millionen, auf lange Sicht Milliarden Leben könnte.
Der Film vermeidet es in meinen Augen auch bewusst, dass die Ba'ku wirklich Stellung in dem Konflikt beziehen müssen, sie sagen nirgendwo explizit "Ja, uns ist unser Leben hier wichtiger als aller Nutzen, den man aus der Strahlung ziehen kann, wir wollen trotzdem hier bleiben." Und warum nicht? Weil die Ba'ku dann als egoistisch da stehen würden und sich jeder Zuschauer gefragt hätte, warum zum Teufel unsere Helden das unterstützen.
Auch hätte man Dougherty IMHO keine kranke Tochter oder Frau angedeihen lassen müssen (Klischee?), es hätte gereicht ein paar Kommentare der Art einzustreuen, wie sie in DS9 zu den Verlusten des Krieges gemacht wurden und wie sehr das die Führungsriege belastet. Eventuell Flashbacks oder anderweitige Blenden zu Opfern, denen mit der Strahlung geholfen werden könnte. Aber auch das tut der Film nicht, denn es würde seine glasklare "Message" nur verwässern.
Und apropos DS9: Dort hat man u.a. in "In the Pale Moonlight" sehr schön aufgezeigt, was für einen Gewissenskonflikt so eine Entscheidung darstellt und das es mitunter keine "richtige" Entscheidung gibt. Hier wird das Ganze so konstruiert, als wäre das ein simpel zu durchschauendes Problem mit einer klaren Schwarz-oder-Weiß-Lösung. Entweder wir bleiben unseren Prinzipien bis zum Tode treu ODER wir rutschen in die Hölle ab, keine Kompromisse sind akzeptabel. Das ist jetzt nicht gerade das, was ich von einer umfassenden Betrachtung des Themas erwarte.
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