Wie ich vor Kurzem gelesen habe ist der Bussard-Kollektor eine hypothetische Vorrichtung, die von dem Physiker Robert W. Bussard 1960 zur Versorgung möglicher \"realer\" Raumschiffe konzipiert wurde, wenn auch nicht zwangsläufig mit Warpantrieb, sondern mit nur \"einfachen\" Fusions-Reaktoren.
Hinsichtlich der Funktionsweise scheint dieser \"Original\"-Bussardkollektor zudem das Mitführen von Wasserstoff in Tanks komplett überflüssig machen, was heißt man müsste einen Reaktor entwerfen der nach Vorbild eines Staustrahl-Triebwerks den Wasserstoff vorne einsaugt, in der Mitte \"verbrennt\" und hinten den Antriebs-Strahl ausstößt.
Rein von der Form her gesehen scheinen die Warpgondeln im StarTrek-Universum ganz ähnlich zu arbeiten, aber sobald man sich näher mit der Materie befasst erkennt man gegenüber Bussards ursprünglichen Konzept zwei bis drei bedeutende Unterschiede:
1) Eine Warpgondel funktioniert NICHT nach dem Rückstoß-Prinzip, auch wenn die Effekte aus dem neuen StarTrek-Film die Zuschauer das offenbar glauben machen wollen.
2) Der eigentliche Reaktor, der Warpkern befindet sich normalerweise auch nicht in der Gondel selbst sondern im Innern des Schiffs.
3) Sternenflotten-Schiffe führen sehr wohl ihren Treibstoff in großen Tanks mit, so dass die Bussard-Kollektoren nur im Notfall eingesetzt werden müssen und der so gesammelte Wasserstoff auch nicht direkt verbraucht wird sondern höchstwahrscheinlich erst einmal in den leeren Tanks gesammelt wird.
Insgesamt bringt mich der vergleichsweise modulare Aufbau des Warpantrieb-Systems auf folgende Gedanken, die streng genommen bereits sogar mehr oder weniger in offiziellen StarTrek-Produktionen umgesetzt wurden:
Man muss die Bussard-Kollektoren nicht zwangsläufig vorne an den Gondeln anbringen, man könnte je nach Konstruktion (und zumindest einige außerirdische Völker dürften so verfahren) den Kollektor auch an anderer Stelle anbringen sofern sie nach vorne gerichtet ist - etwa in der Nähe des Deflektors.
Des Weiteren müssen auch die Warpspulen nicht zwangsweise auf meistens zwei Gondeln oder einen Ring wie bei den Vulkaniern verteilt werden, sondern man könnte sie überall wo es sinnvoll ist direkt unter der Hülle des Schiffs anbringen. Die Borg verfahren auf jeden Fall so, aber ich frage mich konkret auf mögliche zukünftige Föderations-Schiffe:
Könnte der Antrieb durch gleichmäßigere Verteilung der Spulen um das gesamte Schiff herum nicht insgesamt effizienter werden, da das Warpfeld so besser optimiert werden könnte als mit herkömmlichen Gondeln?
Sicher wären Wartung, Versorgung und Steuerung solcher stark verteilten Spulen(-Gruppen) aufwändiger als beim herkömmlichen System, aber neben möglicher Geschwindigkeits-Maximierung und Effiizenz-Steigerung wäre eine gewisse Redundanz ein weiterer Vorteil: Wenn ein paar Spulen ausfallen kann mit dem Rest immer noch ein stabiles Warpfeld generiert werden, auch wenn man sicher nicht mehr mit Höchstgeschwindigkeit reisen könnte.