Autor Thema: Uniform Farben  (Gelesen 15205 mal)

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Max

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Uniform Farben
« Antwort #30 am: 10.09.09, 19:55 »
Zitat
Original von ulimann644
So sehen das übrigens die meisten Menschen...

Ganz interessant, dass die das bei SW mit den Truppen dann so gehandhabt haben! Vielleicht aus Budget-Gründen ;) :D

Will Pears

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Uniform Farben
« Antwort #31 am: 10.09.09, 20:13 »
Nun ja, dass weiß als friedlich gilt, ist soweit ich weiß in unseren Breiten vertreten, aber in Japan ist es die Farbe der Trauer und des Todes, soweit ich weiß. Ich fände es ohnehin mal wieder ein wenig skruppellos, mal wieder für ST die Erde als Vorbild zu nehmen, bei der Farbsymbolik.

Da gibbets was nettes bei SW, auch wenn es nur ne winzige Randnotiz in einer dieser illustrierten Enzyklopedien ist. Da stand nämlich mal, dass die Farbe Violett im Senatsgebäude auf Coruscant (die große Stadt mit den ganzen Hochhäusern aus Episode 1) vorherrschen würde, weil es die einzige Farbe sei, die von keinem Volk der Republik als Farbe für Krieg, Tod, Leid, etc. angesehen würde.

Nun gut, das war einfach ein kleiener Einfall, den ein Autor nach dem Film hatte und so, ohne das in den Film einzubauen, ist es etwas einfallslos, aber die Idee finde ich nicht schlecht. Generell wäre ich mal dafür, dass man die Föderation von diesem Modell Föderation = USA des 20. + 21. Jahrhunderts wegkäme. Das muss sich nicht darin äußern, dass Demokratie verändert wird, aber vielleicht könnte man beispielsweise die Politische Ideologie der anderen Welten akzeptieren, wenn die Freiheiten, die in einer Demokratie gelten, erfüllt sind. Oder aber, dass man hingeht und endlich mal einen Terminus baut, der so treffend ist wie Menschenrechte, für das was in der Föderation gelten soll. Ich meine nicht, Wesensrechte oder Lebenswesensrechte, das klänge imo ziemlich bescheuert, aber, dass man mal überlegungen anstellt, wie man von diesem Fokus, der MENSCH ist das non-plus-Ultra der Föderation, weil a) Hauptwelt, b) 80% der Sternenflotte stellt und c) nix besseres da ist. Da ist doch gerade bei FFs Platz für die Fantasie. Ein Grund, wieso in meiner FF maximal (und da bin ich noch nicht sicher) 1 Senior-Offizier Mensch ist.

Ich muss zugeben, der letzte Abschnitt ist Offtopic, dafür sorry, aber das kam in einem Rutsch. Worum ging es hier noch gleich *grübel*...

mfg,
Will Pears
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Max

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Uniform Farben
« Antwort #32 am: 10.09.09, 20:23 »
Zitat
Original von Will Pears
Nun ja, dass weiß als friedlich gilt, ist soweit ich weiß in unseren Breiten vertreten, aber in Japan ist es die Farbe der Trauer und des Todes, soweit ich weiß. Ich fände es ohnehin mal wieder ein wenig skruppellos, mal wieder für ST die Erde als Vorbild zu nehmen, bei der Farbsymbolik.

Ja, da hast Du natürlich recht!

Zitat
Original von Will PearsEin Grund, wieso in meiner FF maximal (und da bin ich noch nicht sicher) 1 Senior-Offizier Mensch ist.

Bei mir sind quasi alle Menschen, bzw. um es anders auszudrücken: Bei mir geht es nicht darum, ob es Menschen sind oder nicht. Sie sind Individuen, die alle Stärken und Schwächen haben und sich am besten gar keinen Klischees bedienen, weder den menschlichen (übertrieben Positiv im vergleich zu anderen) noch den außerirdischen (kriegerische Klingonen, verschlagene Romulaner usw.).

Will Pears

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« Antwort #33 am: 10.09.09, 20:31 »
Zitat

Bei mir sind quasi alle Menschen, bzw. um es anders auszudrücken: Bei mir geht es nicht darum, ob es Menschen sind oder nicht. Sie sind Individuen, die alle Stärken und Schwächen haben und sich am besten gar keinen Klischees bedienen, weder den menschlichen (übertrieben Positiv im vergleich zu anderen) noch den außerirdischen (kriegerische Klingonen, verschlagene Romulaner usw.).


Hoffe, es hat jetzt nicht so geklungen, als würde ich 9 Aline-Klischees in den Chefetagen der USS Damar haben.
Dem ist nämlich nicht so. Ich möchte mit dieser Crew nur halt zeigen, dass es in der Sternenflotte sicher auch Crews gibt, die nicht aus Menschen und Menschen mit einem Zacken in der Stirn bestehen. Mag jetzt plakativ wirken, dass ich es mir so einfach mache, aber für mich zählt auch, dass die verschiedenen Rassen der Föderation endlich ihre Chance erhalten, neben Mensch und Vulki zu glänzen.
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ulimann644

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« Antwort #34 am: 10.09.09, 20:33 »
Zitat
Original von Max
Zitat
Original von ulimann644
So sehen das übrigens die meisten Menschen...

Ganz interessant, dass die das bei SW mit den Truppen dann so gehandhabt haben! Vielleicht aus Budget-Gründen ;) :D


Oder um mal was erfrischend Anderes auszuprobieren... ;)

Übrigens: Eine Unterhaltung, die sich einige Sekunden vor dem Sturm des Raumschiffes der Prinzessin durch die Sturmtrupps - gleich am Anfang von Episode 4 - ereignet hat, später aber rausgeschnitten wurde... ;)

Trooper 1: ( Rookie ) \"Hey, ich bin neu hier! Worum geht es denn eigentlich ??\"
Trooper 2: ( Veteran ) \"Du musst dir nur zwei Dinge merken: Die Weißen sind die Bösen - und die Schwarzen sind die Guten !!\"
Trooper 1: \"Wer sagt das ?? Darth Vader, der Größte im Imperium ??\"
Trooper 2: \"Nein - Muhammad Ali, der Größte auf der Erde !!\"
Trooper 1: \"Moment mal, wenn die Weißen die Bösen sind und die Schwarzen die Guten, warum trägt Darth Vader dann Schwarz ?? Der ist doch auch böse ??\"
Trooper 2: \"Der war ursprünglich auch weiß, aber zwanzig Jahre dieselben Klamotten - und dann die dunklen Machenschaften... Das färbt ab...\"

( Nächste Einstellung: Dass Schott zerbirst und die Sturmtruppen stürmen das Schiff der Prinzessin... :lord )

Max

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« Antwort #35 am: 10.09.09, 20:36 »
@ Uli:
;) :D

Zitat
Original von Will Pears
Hoffe, es hat jetzt nicht so geklungen, als würde ich 9 Aline-Klischees in den Chefetagen der USS Damar haben.
Dem ist nämlich nicht so. Ich möchte mit dieser Crew nur halt zeigen, dass es in der Sternenflotte sicher auch Crews gibt, die nicht aus Menschen und Menschen mit einem Zacken in der Stirn bestehen. Mag jetzt plakativ wirken, dass ich es mir so einfach mache, aber für mich zählt auch, dass die verschiedenen Rassen der Föderation endlich ihre Chance erhalten, neben Mensch und Vulki zu glänzen.

Nein, nein, ich wollte es auch nicht als Vorwurf verstanden wissen. Dein Ansatz klingt auch wirklich vernünftig: Es muss Schiffe geben, bei denen mehr Crewmen außerirdisch sind.
Aber ich habe für mich einfach erkannt, dass mir die Darstellung der Außerirdischen für meine Geschichten nicht viel bringt.

ulimann644

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Uniform Farben
« Antwort #36 am: 10.09.09, 20:49 »
Zitat
Original von Max
Aber ich habe für mich einfach erkannt, dass mir die Darstellung der Außerirdischen für meine Geschichten nicht viel bringt.


In wiefern ??
Meinst du damit, dass dir die Außerirdischen nur dieselben Möglichkeiten bieten, die du auch mit Menschen realisieren kannst - oder eher in der Hinsicht, dass du ihnen keine wirklich \"außerirdisch\" anmutenden Wesenszüge geben kannst ( weil du ja - wie wir alle - kein Außerirdischer BIST ) ??

Alexander_Maclean

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« Antwort #37 am: 10.09.09, 20:52 »
Also was die Frage angeht, ist es bei mir letzteres.

Da muss man manches mal die Autoren von ST nur bewundern. deren Aliens sind manches Mal wirklich \"freaky\". ich sage da nur Phlox
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Max

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« Antwort #38 am: 11.09.09, 17:46 »
Zitat
Original von ulimann644
Zitat
Original von Max
Aber ich habe für mich einfach erkannt, dass mir die Darstellung der Außerirdischen für meine Geschichten nicht viel bringt.


In wiefern ??
Meinst du damit, dass dir die Außerirdischen nur dieselben Möglichkeiten bieten, die du auch mit Menschen realisieren kannst - oder eher in der Hinsicht, dass du ihnen keine wirklich \"außerirdisch\" anmutenden Wesenszüge geben kannst ( weil du ja - wie wir alle - kein Außerirdischer BIST ) ??

Die Star Trek\'schen Außerirdischen sind dann, wenn sie Mitglieder der Föderation sind (was ja generell von einigen Ausnahmen abgesehen die Voraussetzung dafür ist, um in die Sternenflotten aufgenommen zu werden), nicht ungewöhnlich, nicht fremdartig genug, als dass ich mir die Beschreibung (und damit im Grunde auch das Hineinversetzen in diese Figuren) nicht zutrauen würde. Da finde ich es glaube ich grundsätzlich schwerer, mich in eine weibliche Rolle optimal hineinversetzt zu fühlen ;)
In meinem ST-Kontext ist es auch nicht besonders nötig, auf die gelungene Toleranz hinzuweisen; die Crew funkioniert einfach und jeder kann sich im Grunde problemlos entfalten und wenn nicht, dann kann man das nicht auf irgendwelche Völkerzugehörigkeiten zurückführen. Und ja, den Rest kann ich eigentlich fast ausnahmslos auch mit Menschen realisieren.
Grundsätzlich mag ich Themen mehr als Figuren, vielleicht auch deswegen, weil die Figuren als agierendes Moment ohnehin wie von selbst beteiligt sind und verändert werden. Interessant werden die Außerirdischen erst dann, wenn sie so fremdartig sind, dass man sie zunächst kaum begreifen kann (siehe \"Der Trick\")

ulimann644

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« Antwort #39 am: 11.09.09, 18:58 »
Zitat
Original von Max
Die Star Trek\'schen Außerirdischen sind dann, wenn sie Mitglieder der Föderation sind (was ja generell von einigen Ausnahmen abgesehen die Voraussetzung dafür ist, um in die Sternenflotten aufgenommen zu werden), nicht ungewöhnlich, nicht fremdartig genug, als dass ich mir die Beschreibung (und damit im Grunde auch das Hineinversetzen in diese Figuren) nicht zutrauen würde. Da finde ich es glaube ich grundsätzlich schwerer, mich in eine weibliche Rolle optimal hineinversetzt zu fühlen ;)
In meinem ST-Kontext ist es auch nicht besonders nötig, auf die gelungene Toleranz hinzuweisen; die Crew funkioniert einfach und jeder kann sich im Grunde problemlos entfalten und wenn nicht, dann kann man das nicht auf irgendwelche Völkerzugehörigkeiten zurückführen. Und ja, den Rest kann ich eigentlich fast ausnahmslos auch mit Menschen realisieren.
Grundsätzlich mag ich Themen mehr als Figuren, vielleicht auch deswegen, weil die Figuren als agierendes Moment ohnehin wie von selbst beteiligt sind und verändert werden. Interessant werden die Außerirdischen erst dann, wenn sie so fremdartig sind, dass man sie zunächst kaum begreifen kann.


Das ist der Nachteil an Filmen - die Außerirdischen sind zu menschlich, weil sie ( falls nicht digital eingefügt ) von Menschen gespielt werden.
Diesen Nachteil haben Bücher nicht - hier kann man sich dann wirklich austoben, was Fremdartigkeit in Wesen und Äußerlichkeiten angeht.
Da Star Trek als TV-Serie begann hat man leider auch bei ST-FanFiction alle Nachteile der Show zu tragen, obwohl es nicht sein müsste...
Aber hier sehe ich dann auch eine Chance trotzdem neue \"Außerirdische\" zu bringen ( nur eben nicht als Crewmen ) die etwas \"exotischer\" ausfallen - ich sage da nur: intelligente Pflanzen ( Habe sie doch für ein kurzes Zwischenspiel in ICICLE aufgenommen... )

Tolayon

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Uniform Farben
« Antwort #40 am: 11.09.09, 19:51 »
Man merkt irgendwie dass Max sich unter anderem Stanislav Lem als Vorbild genommen hat - bei dem haben die Menschen als Individuen und Charaktere, soweit ich von ihm gelesen habe auch nur eine untergeordnete Rolle und brauchen meist nicht einmal einen Namen (da ist dann fast nur von \"Physiker\", \"Kybernetiker\", \"Ingenieur\", \"Arzt\" etc. die Rede).

Eigentlich eine ganz sozialistische Einstellung, in der es nur auf die Mannschaft als Kollektiv und die Funktion der einzelnen Mitglieder ankommt ;)


Um jetzt aber auch mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Da wir uns hier in einem StarTrek-Unterforum befinden, sollten wir die Farbästhetik aus STAR WARS nicht unbedingt als Maßstab für dieses Franchise verwenden.

Nur eines noch:
Dass die Sturmtruppen weiße Rüstungen tragen hat mich in den ersten Filmen auch immer gewundert; die neue Prequel-Trilogie hat aber gezeigt dass sie eindeutig auf den Klonsoldaten beruhen, und die waren ihrerseits weiß weil sie damals auf der Seite der \"Guten\" für die Republik kämpften.
Der Imperator könnte das Farbschema dann beibehalten haben um allzugroße Unruhen in der Bevölkerung zu vermeiden (wenn die Strumtruppen nämlich allesamt schwarz wären, würden sich die Untertanen weitaus bedrohter fühlen und es könnte viel eher zu Aufständen kommen).

ulimann644

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« Antwort #41 am: 11.09.09, 20:34 »
Zitat
Original von Tolayon
Um jetzt aber auch mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Da wir uns hier in einem StarTrek-Unterforum befinden, sollten wir die Farbästhetik aus STAR WARS nicht unbedingt als Maßstab für dieses Franchise verwenden.


Hier ging´s gar nicht um die Farbästhetik von Star Wars - sondern um meine ( hinsichtlich, dass ICH Weiß nicht generell für freidlich, gut, neutral ansehen würde. SW hatte ich nur als Beispiel für das WARUM angeführt... )

Und MEINE Farbästhetik wird nicht von Filmen beeinflusst und ändert sich auch nicht von STAR WARS zu STAR TREK - deshalb gehört sie schon auch hierher IMO...

Max

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« Antwort #42 am: 11.09.09, 20:58 »
Zitat
Original von ulimann644
Das ist der Nachteil an Filmen - die Außerirdischen sind zu menschlich, weil sie ( falls nicht digital eingefügt ) von Menschen gespielt werden.
Diesen Nachteil haben Bücher nicht - hier kann man sich dann wirklich austoben, was Fremdartigkeit in Wesen und Äußerlichkeiten angeht.
Da Star Trek als TV-Serie begann hat man leider auch bei ST-FanFiction alle Nachteile der Show zu tragen, obwohl es nicht sein müsste...
Aber hier sehe ich dann auch eine Chance trotzdem neue \"Außerirdische\" zu bringen ( nur eben nicht als Crewmen ) die etwas \"exotischer\" ausfallen - ich sage da nur: intelligente Pflanzen ( Habe sie doch für ein kurzes Zwischenspiel in ICICLE aufgenommen... )

Da hast Du natürlich Recht. Aber es ist noch etwas mehr: Wenn man schon nicht die Möglichkeit hat, die Außerirdischen äußerlich völlig ungewöhnlich erscheinen zu lassen, dann sollte man sie doch im Verhalten ungewöhnlicher machen. So ein paar ulkige Traditionen, Brauchtümer und Sitten und \"Ticks\" erfüllen das für mich noch lange nicht. Laßt die Leute (nach unserem Verständnis) taub sein, laßt sie in Farben sprechen, laßt sie für ein Wort drei Minuten brauchen, irgendetwas, was \"unbequem\" ist.
Deine intelligenten Pflanzen können in diesem Zusammenhang nicht oft genug gelobt werden! Der Weltraum als Bühne für Geschichten liegt (um mal zwei Bilder miteinander zu mischen ;)) praktisch vollkommen Brach, wenn man lediglich die Bedingungen auf der Erde dort hinaus spiegelt.


Zitat
Original von Tolayon
Man merkt irgendwie dass Max sich unter anderem Stanislav Lem als Vorbild genommen hat - bei dem haben die Menschen als Individuen und Charaktere, soweit ich von ihm gelesen habe auch nur eine untergeordnete Rolle und brauchen meist nicht einmal einen Namen (da ist dann fast nur von \"Physiker\", \"Kybernetiker\", \"Ingenieur\", \"Arzt\" etc. die Rede).

Eigentlich eine ganz sozialistische Einstellung, in der es nur auf die Mannschaft als Kollektiv und die Funktion der einzelnen Mitglieder ankommt ;)

Eine ganz und gar richtige Einschätzung, Tolayon :D :D
Gut, noch zur Erklärung - wobei ich da auch mal ganz stark auf meine Signatur (schon der letzten Tage) schiele...
Die ziemlich entindividualisierten Figuren gibt es in vielen seiner Werke, wobei die von Dir angesprochene Definition der Figuren über ihr Fachgebiet so meines Wissens nur in \"Eden\" vorkommt (mit einer interessanten Ausnahme: Der Ingineuer wird ein paar Mal als \"Hendryk\" angesprochen). \"Eden\" ist ein relativ früher Roman von ihm, die Methode, Personen so darzustellen, ist ein damals schon fast wieder abgegriffenes Stilmittel, das vorher experimentell war. Aber bis sich bis das nach Polen durchgesprochen hatte ;)...
Zur zeit von \"Eden\" glaubte Lem soweit ich mich erinnere eigentlich nicht mehr an den Sozialismus, falls er es überhaupt einmal tat. Im Allgemeinen wird die Darstellung der Zivilisation der Eden-Bewohner, der \"Doppelts\", als Sozialismus/Kommunismus-Kritik gelesen.
\"Eden\" ist ein Extrembeispiel, aber allgemeiner wird den Figuren Lems oft vorgeworfen, relativ flach zu sein. Ich kann diesen Vorwurf nur teilweise nachvollziehen und da wo er unbestreitbar trifft, punktet seine Literatur einfach viel zu starken mit anderen Werten.

Fest steht: Kein Autor hat mich in den letzten Jahren so gefesselt wie Lem. Ich kann mir gut vorstellen, dass das meine Einstellung in Bezug auf die Darstellung und Gewichtung von Themen und Figuren beeinflusst hat.

Lairis77

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Uniform Farben
« Antwort #43 am: 11.09.09, 22:20 »
Zitat
Original von Tolayon
Man merkt irgendwie dass Max sich unter anderem Stanislav Lem als Vorbild genommen hat - bei dem haben die Menschen als Individuen und Charaktere, soweit ich von ihm gelesen habe auch nur eine untergeordnete Rolle und brauchen meist nicht einmal einen Namen (da ist dann fast nur von \"Physiker\", \"Kybernetiker\", \"Ingenieur\", \"Arzt\" etc. die Rede).


Das ist eigentlich nur in \"Eden\" so und dort war es ein bewusster Kunstgriff.
Ich würde z.B. von \"Solaris\" nicht behaupten, dass die Figuren entpersönlicht sind.

Zitat
Original von Tolayon
Eigentlich eine ganz sozialistische Einstellung, in der es nur auf die Mannschaft als Kollektiv und die Funktion der einzelnen Mitglieder ankommt ;)


Naja ... die kommunistische Doktrin war vielleicht so - aber ich habe genug SF aus sozilaistischen Zeiten gelesen, wo die Personen recht liebevoll charakterisiert und durchaus nicht nur auf ihre Funktion beschränkt sind.

Das ist IMO eher eine \"Macke\" aus der Zeit, als SF ein Randdasein in Heftchenromanform fristete und v.a. von technikberliebten Männern für technikverliebte Männer geschrieben wurde :duck:.
Diese eher eindimensionalen, glattgebügelten, einer \"Botschaft\" (manchmal auch nur einem Abenteuer, einer coolen neuen Technologie oder den Aliens der Woche) untergeordneten Personen haben leider nicht nur in Heftchenromanen ihr Unwesen getrieben. Auch einige Romanklassiker und eine gewisse Star Trek Serie haben merklich darunter gelitten.  

(Sorry for OT, aber Uniformfarben interessieren mich eher weniger ;)).
"Ich habe diese Geschichte nur gepflanzt, aber sie wächst, wie sie will, und alle verlangen, dass ich voraussehe, welche Blüten sie treiben wird." (Cornelia Funke: Tintentod)


Max

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Uniform Farben
« Antwort #44 am: 11.09.09, 23:43 »
Zitat
Original von Lairis77
Das ist eigentlich nur in \"Eden\" so und dort war es ein bewusster Kunstgriff.

Wobei ich in keiner Sekundärliteratur bisher etwas dazu finden konnte, warum Lem ausgerechnet beim Ingenieur die Ausnahme gemacht hat; ich meine, so eine Markierung geschieht doch nicht ohne Grund!

Zitat
Original von Lairis77
Das ist eigentlich nur in \"Eden\" so und dort war es ein bewusster Kunstgriff.
Ich würde z.B. von \"Solaris\" nicht behaupten, dass die Figuren entpersönlicht sind..

Stimmt, \"Solaris\" ist ein gutes Beispiel! Bei \"Transfer\" kann man finde ich auch nicht von einer flachen (Haupt)Figur reden. Gut, die Theorie(n) über die Rollen der Frauen bei Lem lasse ich mal außen vor; ziemlich krass, aber doch bestechend in der Argumentation ;)
\"Solaris\" zeigt mMn aber noch etwas anderes: Figuren stehen hier im Vordergrund - denn sonst passiert ja relativ wenig. Dennoch schreibt Lem allgemeine Philosophie, die mehr über den Menschen ansich aussagt als über Kelvin und Co.

Zitat
Original von Lairis77
Das ist IMO eher eine \"Macke\" aus der Zeit, als SF ein Randdasein in Heftchenromanform fristete und v.a. von technikberliebten Männern für technikverliebte Männer geschrieben wurde :duck:.
Diese eher eindimensionalen, glattgebügelten, einer \"Botschaft\" (manchmal auch nur einem Abenteuer, einer coolen neuen Technologie oder den Aliens der Woche) untergeordneten Personen haben leider nicht nur in Heftchenromanen ihr Unwesen getrieben. Auch einige Romanklassiker und eine gewisse Star Trek Serie haben merklich darunter gelitten.

Die Einschätzung über die Technikverliebtheit teile ich. So interessant es auch sein kann, wenn eine fiktive Technologie so anschaulich konzipiert und beschrieben wurde, dass man sie für echt halten könnte, so wirkt eine Konzentration oder gar Reduktion allein darauf sehr ermüdend (auf mich).
Aber solange es Autoren wie Lem noch schaffen, trotz so mancher in meinen Augen unnötiger \"Beilage\" eben gerade nicht in eindimensionale Botschaften zu verfallen, kann ich damit leben, noch nicht den einen perfekten Roman gefunden und gelesen zu haben.

Eine Nachfrage noch speziell: Welche eine ST-Serie meinst Du? VOY?

Zitat
Original von Lairis77
(Sorry for OT, aber Uniformfarben interessieren mich eher weniger ;)).

Ja ich habe auch schon überlegt, wohin man das ausgliedern könnte, aber mir ist nix eingefallen  Acht)

Und ich finde weiß als Uniform-Farbe für Star Trek immer noch ideal :D

 

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