Das mit den Andorianern zu neuen Klingonen machen, war mir auch aufgefallen, aber ich denke, das hier im Forum hatte auch viel mit ebendiesem User zu tun, der für sich selbst die Andorianer zur Klingonenkopie machte.
Ja, er baute es in dieser Richtung schon arg aus, konnte sich dabei aber in der Grundlage schon irgendwie auch auf Shran beziehen.
Allerdings entstammen auch bei mir und für mich die Andorianer einer Kriegerkultur (das war schon seit TOS klar, dass die Andorianer zu den Föderationsmitgliedern mit militärischen Wurzeln gehören).
Wirklich? Das habe ich nämlich komplett anders wahrgenommen.
Shras kam mir wie ein gewitzter Kerl vor, war aber ansonsten im positivsten Sinne ein ganz normaler Außerirdischer.
An sich traten auch in TOS zu wenige Andorianer auf, als dass man viel sagen könnte, bzw. als dass man sie in eine militärische Richtung drängen konnte: Andorianer waren in TOS entweder in der Rolle als Botschafter ("Reise nach Babel"), Irre (

"Wen die Götter zerstören") oder Wissenschaftler ("Strahlen greifen an") zu sehen. Es taucht wohl in "Meister der Sklaven" noch ein Andorianer auf, aber das sagt nicht viel aus, denn der wird ebenfalls unter Zwang dort hingebracht worden sein wie Kirk & Co. und die konnten sich da auch behaupten, ohne militärischer als Menschen an sich zu sein.
Also aus TOS kann man nichts ableiten, aus ENT wohl schon.
Ausser in Amok Time, kamen meines Wissens andere Vulkanier auch eher nur am Rande vor.... gutes Beispiel wäre noch der Auftritt von Surak... aber ich glaube viel mehr als das war dann auch nicht.
Das ist aber auch schon mal ein relativ vielsagender Auftritt gewesen, weil Surak hier schon sehr gradlinig, aber nicht arrogant wirkte.
Aber Du hast natürlich Recht: Spock bestimmt unser Bild von den Vulkaniern in TOS schon maßgebend.
Seh ich auch ein wenig so... wenn auch aus anderen Gründen. Zum einen nervte der TOS-Verweise-Hammer irgendwann... zum anderen war fügte sich die quietschbunte Staffel 4 kaum noch in die Serie ein... eigentlich ist Staffel 4 eine eigene kleine Serie... die ganz gut geworden ist.
Das stimmt schon. Die vierte Staffel war nicht nur von den Requisiten her "knalliger", auch die Folge besaßen eingeartige Lebendigkeit, die man halt mögen muss - oder eben nicht mag.
In TNG kamen Vulkanier praktisch nicht vor.
Dafür erinnere ich mich aber an einige... 
In meiner Wahrnehmung sind das alles mehr oder weniger Statisten.
Das Beispiel Selar ist aber nicht schlecht gewählt. Sie ist halt eine Vulkanierin: Wer eine gewisse Distanz und Besserwisserei als arrogant und überheblich empfindet, der wird an sich auch von Spock keine andere Meinung haben können: Seine Verbrüdungstendenzen können in einem Auftritt à la Selar nicht auffallen und wie oft er Kirk und McCoy und Scotty und... schon verbessert hat...
Vielleicht kann es sein das ich diese Episoden unterschätze... weil ich generell die 7. Staffel DS9 nicht so glücklich und daher diese Episoden weniger wichtig finde... aber insgesamt kann ich mir nur schwer vorstellen das ein sehr positives Bild das über Jahrzehnte von Spock getragen wurde nur wegen der zwei oder drei Folgen den Bach runter geht....
Jedenfalls mehr als die Auftritte in TNG.
Dass das allgemeine Bild der Vulkanier dadurch richtig erodierte, möchte ich gar nicht behaupten. Das kann wahrscheinlich noch nicht mal ENT, das sich über vier Jahre redlich bemühte, Vulkanier als Unsympathen darzustellen, weil Spock einfach so eine Art Ikone ist.
Aber irgendwie gab es schon die Tendenz, die Vulkanier nach Spock nicht mehr ins positive Licht zu rücken.
TNG hat sich sicherlich nicht bemüht, sie besonders positiv herauszustreichen, Folgen, in denen sie als Feindbilder agierten, gab es aber eben meiner Ansicht nach nur in DS9 und ENT. VOY hat da wirklich eine merkwürdige Rolle. Eigentlich hätte Tuvok da die Tendenz durchbrechen können, aber seine Rolle blieb einfach zu blaß, um sich da einzumischen. Manchmal hätte man sich wirklich fragen müssen, ob es ein Vulkanier in der Funktion gebraucht hätte, auch wenn ich natürlich zugebe, mich an VOY-Folgen noch am wenigsten konkret erinnern kann.
Auch hier seh ich das ähnlich. Und ich wage sogar mal die Behauptung das die Star Trek Macher seit den Borg keine gute/originelle grössere Spezies mehr erfunden haben... generell sehe ich die "alte" Star Trek Art Spezies zu kreieren die primär von einer oder zwei Eigenschaft getragen werden als.... nicht mehr zeitgemäß an.
Zu gute halten kann man den Machern lediglich das es in der Sci Fi wohl... generell ein hartes Brot ist, sich eine originelle Spezies auszudenken... zieh ich mal Mass Effect ab, bleibt nämlich sowohl im Buch als auch TV/Film Bereich nicht soviel übrig was ich als originelle Spezies bezeichnen würde.
Ich fürchte, es wäre sogar relativ leicht möglich, nur die Implikationen, die damit einhergehen würden, werden halt auch gescheut. Es ist einfacher, eine relativ eindimensionale Spezies wie die Andorianer in TOS zu haben, als sich mit der Andersartigkeit einer außerirdischen Lebensform notfalls eben über mehrere Folgen hinweg auseinandersetzen zu müssen. Sowas wollen wahrscheinlich auch nur SSJkamui und ich sehen

"Vox Sola" war aber - auch wenn man über die Darstellung im Einzelnen streiten darf

- eigentlich kein schlechter Ansatz.
Das [eine grössere Ausrichtung an TOS] wäre wahrscheinlich wirklich charmanter gewesen. ENT hätte dann auch ein wenig mehr mit Augenzwinkern agieren können.
Ich hatte, bei der ersten Ankündigung der Serie auch genau das erwartet - seh aber im Nachhinein, dass das wohl auch nicht funktioniert hätte... Gewiss ein Prä-TOS Szenario das auch von der Ausstattung und Design her an TOS erinnert wäre reizvoll... aber ich glaube das trägt keine eigene Serie. TOS bezieht auch heute seinen Charme fast ausschliesslich über die Schauspieler und die 60er Jahre Kulissen - die man als Zuschauer eher amüsiert betrachtet. Die meisten Drehbücher, technischen Erklärungen oder Spezies haben bei genauerem Hinsehen aber Löcher... von der Grösse eines klingonischen Mondes. Viele Drehbücher sind eigentlich heute nur als albern zu bezeichnen (Patterns of Force, Platos Stepchildren, The Children shall lead, Charly X)...
Mit Retrokulissen allein hätte man den TOS Charme nicht wieder bekommen... alles hätte wohl wie ein Experiment gewirkt. Eine Art TOS Verschnitt auf Logisch und Realististisch getrimmt...und damit wohl auch recht humor- und charmefrei. Ich glaube das wäre nicht gut gegangen.
Da ist mMn viel Wahres dran. Den Charme kann man nicht eins zu eins übersetzen, schon gar nicht mit Retrokulissen einfangen, aber man könnte die alte Serie schon analysieren und der Ansatz eines Trios (Archer - Trip - T'Pol) war zwar offensichtlich, aber eben auch keine schlechte Idee. So gern ich Figuren wie Picard mag, aber so ein Charles Tucker, der in Fettnäpfchen tritt, wäre für die Zeit der ersten irdischen Reisen ins All sehr passend.
Folgen wie "Unexpected" waren nicht vollkommen uninteressant, allein eben wenn ich an das fremde Raumschiff und die Anpassungsschwierigkeiten denke.
Einen eigenen Weg hätte man aber wie gesagt schon finden müssen.