Nun ja, in den meisten Star Trek Folgen war die Forschung auch nur eine Ausrede um einen Moralplot zu beginnen und die Fehler einer zivilisatorisch nicht so hoch stehenden Alienspezies zu zeigen.
(Ehrlich gesagt habe ich auch gegen solche Plots so viel gar nicht einzuwenden. Sie waren sehr bemüht und durchaus oft selbstgefällig, aber das ist mir immer noch lieber als das Abarbeiten von Action-Sequenzen).
Stimmt, da hast Du recht, auch mit der Miteinbeziehung der Föderation in die Gegnerkonstellation.
Ironisch, fast schon erheiternd ist aber auch, dass die Macher bei dem Konzept von "Insurrection" und ähnlichen Folgen durchaus auch schon mal das Problem haben, einen Effekt hervorzurufen, der ihren eigentlichen Intentionen entgegensteht.
Und die Ba'ku sind ja so ein Fall, denn obwohl sie als attraktive "Naturmenschen" und Opfer Sympathien hervorrufen sollen, habe ich schon viele Stimmen der Fans im Netz vernommen, dass sie die Baku nicht mochten, denn sie wirkten schon (und da benutze ich den Begriff von oben wieder) sehr selbstgefällig - und das war nur die Spitze des Eisbergs.
"Insurrection" hat mMn schon einige Fehler besessen - u.a. spürte ich im Film wirklich mehr Serien- als Kinoformat. Auch der Humor war für meine Begriffe eher out-of-character. Planen läßt sich das also am Reißbrett nicht. Hier schließt sich der Kreis zu ST12, denn meiner Meinung nach würde das bedeuten, dass JJA & Co. kaum richtig Erfolg darin haben könnten, einen Film mit Anspruch herzustellen, selbst wenn sie das jetzt plötzlich vorhaben sollten.
Ja, stimmt. Bei ST9 war auch wieder ein Problem, was die Ethik Episoden bei Star Trek in den Jahren nicht mehr so gut machte wie zu Anfangs. Zu Anfangs hat man sich bei den Ethikfolgen aktueller politischer/ethischer Diskussionen bedient wie Diskriminierung der Schwarzen etc. Danach wurden die Themen (mit Ausnahmen) immer beliebiger und weiter weg von aktuellen Diskussionen etc. Bei ST9 hat man sich zwar an einen typischen Plot gehalten, aber ging da auf Themen ein, welche man eher mit der Besiedlung der USA und der Kolonialzeit zurechnet als mit aktuellen Fragen. (Mag sein, dass einiges davon durchaus noch aktuell ist in einigen Gegenden Chinas (Zwangsumsiedlungen von einigen Bauern für neue Bauprojekte) und Afrikas, aber trotzdem assoziieren die meisten Leute (besonders im Westen) so einen Plot eher mit der entfernteren Vergangenheit und denken dann "was betrifft mich das?")
Klar, viele Folgen dieser Art gab es nicht. Aber der Grund, warum mich ST so faszinierte und warum an der Serie (bzw. an den Serien) drangeblieben sind, waren Folgen wie TNG "Encouter at Farpoint", "Where no one has gone before", "Where silence has lease", "Time squared", "Q who?", "Evolution", "All good things...", vielleicht auch "Home Soil" oder "Clues" - Folgen, wo also wirklich etwas entdeckt wurde!
Mir ist dabei aufgefallen, diese Folgen waren auch meistens die Folgen, die mich wirklich zum "Mitdenken" angeregt hatten. Bei den Entdeckerfolgen währe es auch Cool gewesen, mal eine ganze Serie als Planetary Romance zu drehen. (Also ein Forschungsteam befindet sich auf einem Planeten und wandert dort rum und lernt von neuen Dörfern etc. Vielleicht mit anderen Aliens, welche ebenfalls Interessen am Planeten haben und deshalb eigene Leute auf den Planeten schickten, ein wenig vergleichbar mit Dune.) DS9 hatte da mit Bajor Ansätze in diese Richtung, die aber nicht richtig ausgeführt wurden, nachdem diese zuerst zu einigen eher schlechteren Episoden führten.
Ja, das wäre schon cool!
Wobei ich auch gestehen muss, dass ich die Folgen dann noch mehr genossen habe, die hier abstrakter vorgehen. Der Umgang mit dem Scheinbar-Bekannten (Urvölker anderer Planeten) ist schon eine spannende Angelegenheit, nicht umsonst habe ich dieses Motiv für
"Fremde eigene Welten" gewählt. Aber noch spannender fand ich immer die Begegnung mit dem völlig Fremden, mit dem, für das der Mensch auf der Erde und über Jahrhunderte von irdischen Erfahrungen hinweg keine Entsprechung finden kann![/quote]
Für einen Film kann das Sicher Funktionieren, genau so wie ein "OVA Format" (4 - 10 Folgen ohne TV Ausstrahlung direkt auf DVD). Da könnte das auch relativ Cool werden. Bei einer durchschnittlichen US TV Serie von über 140 Episoden könnte dieses Konzept leider aber arg an seine Grenzen stoßen, bei der Gunst der Zuschauer. (Obwohl ich sowas auch interessant finden würde.)
Genau. Am Besten hat mir beim Film irgendwie diese Fahrt durch Tokyo gefallen und die Besprechung der Wissenschaftler. (Obwohl die Zusammenführung beider Szenen etwas Seltsam war. Insbesonders da einige Elemente in diesem Besprechungsraum auf einen kommunistisch regierten Staat schließen ließen und dann kurze Zeit später man die Stadtaufnahmen mit den vielen Firmenzeichen sah. ) Ab der Raumstation wirkte es auf mich auch so, als ob man auch zu sehr vom Thema Forschung weggekommen war.
Wegen meiner Neufassung meines Comics habe ich auch ziemlich stark nach Filmen über das Thema der Erforschung von Aliens gesucht (und Forschung im Allgemeinen) um Inspiration zu finden. Im Rahmen dessen hatte ich mir unter Anderem mehrmals Solaris und The Andromeda Strain angeguckt.
Auch den neueren "Solaris"-Film? So schlecht war der nämlich eigentlich auch wieder nicht.
Beim alten Film zerfasert die Handlung auf der Station dann schon irgendwie, aber beschäftigt man sich mit Forschung und hält sich das Buch vor Augen, findet die Hauptlast der Forschungsideen auf der Station statt. Gut, was Lem als Analepse und Fachliteraturrezeption Kelvins darstellt, ist für den Film mit den Vorgesprächen sicherlich viel besser gelöst.
Den habe ich leider noch nicht gesehen. Ich muss auch sagen, ich habe den alten Solaris Film auch aus dem Grund vorgezogen, da mich dieser Regisseur auch interessierte. (Insbesonders wegen seinem anderen Werk "Stalker" , was mir auch einige Ideen bescherte für mein Projekt. Unter Anderem das Element, dass meine Aliens dort, wo sie hinkommen unabsichtlich elektromagnetische Strahlung hinterlassen basiert auf dem Konzept der Zone in Stalker. Diesen Plot, dass Aliens auf die Erde kommen und mit unbekannter Absicht oder vielleicht sogar unbeabsichtigt einen großen Landstrich kontaminieren fand ich immer immens gruselig, aber auch extrem mysteriös und spannend. ) Deshalb interessierten mich auch andere Werke von Tarkovski.
Ich will euren Dialog nur ungern unterbrechen, aber um wieder zum eigentlichen StarTrek-Film zurückzukehren:
Angekündigt war er einst vage für Sommer 2012, dass er jetzt ein ganzes Jahr nach hinten verschoben wird war einerseits abzusehen, erscheint mir aber angesichts der Tatsache, dass schon Anfang nächsten Jahres mit den Dreharbeiten begonnen werden soll eindeutig zu viel. Man hat den Eindruck, dass das neue STAR TREK die alten Starttermine um Weihnachten herum scheut wie der Teufel das Weihwasser. Eine noch weitere Verschiebung nach hinten halte ich zumindest für so gut wie ausgeschlossen, eher dürfte der fertige Film wieder ein paar Monate im Tresor liegen.
Oder brauchen sie soviel Zeit, weil sie erst einmal neue Sets für den Maschinenraum ausprobieren müssen, nur um am Ende dann doch wieder in die bekannte Brauerei zurückzukehren?
Zuzutrauen wäre es den Machern, dass sie trotz aller Kritik an dieser unübersichtlichen Riesenkulisse festhalten - wenn vielleicht auch erst, nachdem sie schon viel gutes Geld in Alternativen gesteckt haben, die Abrams alle nicht "episch" genug waren.
Stimmt. Das Weihnachtsgeschäft kann man schon als Gefährlich betrachten. Bestes Beispiel Final Fantasy der Film hat unter Anderem deshalb keinen Blumentopf gewonnen, weil die fast Zeitgleich mit Harry Potter etc. gestartet sind.
Zum Thema Maschinenraum, wenn man sich die Original Konzeptzeichnungen so ansieht bemerkt man schnell, das die immer nur eine Riesenkulisse vor hatten und deshalb auch nichts Anderes einbauen werden. Die Brauerei war ja fast noch kleiner als das, was sie eigentlich planten.