Dennoch hat diese Szene [das auftauchen]ihren Zweck erfüllt: Ich fand die Szene - ungeachtet ihres Sinn und Zwecks für die Handlung - überwältigend.
Ich fand die Szene wo die Enterprise auftaucht... peinlich. Zum einen scheint es eine typische Einzelszenische Drehbuchszene zu sein die wieder verkehrt herum "gedacht" wurde: Es wäre doch cool mal die Enterprise aus dem Wasser auftauchen zu lassen! Yeah! Wow! Machen wir das doch... irgendeine Begründung warum sie unter Wasser war, wird uns schon einfallen.
Naja, die Begründung wurde dann auch eher flach.
Das wirklich peinliche an dieser Szene, finde ich aber ihre Wiederholung: Denn es gibt diesselbe Szene exakt 1:1 im Vorgängerfilm, nur das die Enterprise dazu bei pompöser Musik aus dem Nebel der Saturnatmossphäre auftaucht... Man hat wirklich die gleiche Szene, sogar sehr ähnlich gedreht und... nur den Dunst durch Wasser ersetzt. Da war ich schon verblüfft das man sich so... deutlich wiederholt.
Natürlich hat sich der 11. September nicht ganz so das Gedächtnis eine Europäers eingebrannt. Aber Star Treek ist nun mal ein amerikanschen Produkt. Und für die war der Tag wesentlich schlimmer. Vergleichbar mit solchen Ereignissen wie Pearl Harbor oder auch der Vietnamkrieg.
Das stimmt natürlich - für die Amerikaner und es ist ein amerikanischer Film. Ich kann aber David auch verstehen und... er hat nicht ganz Unrecht. Die USA scheinen die nervöseste und reizbarste Grossmacht ... seit... jemals zu sein. Im Vietnamkrieg haben sie zB "nur" 50.000 Soladaten verloren. Von den Vietnamesen starben ca. 2 Mio... Menschen. Aber wir sehen die amerikanischen Filem und übernehmen diese Sichtweisen. Das in der ersten halbe Stunde der 1. Somme Schlacht zb in Frankreich allein 10.000 britische Soldaten starben... wissen wir gar nicht mehr.
Das trifft auch auf Pearl Harbor zu. Gemessen an dem was da passierte hatten die USA einen der glücklicheren Tage... soweit man die in einem Krieg haben kann. Wären die Japaner nämlich auf die Idee gekommen auch die Öl- Und Treibstoffvorräte die auf Pearl Harbor lagen zu bombardieren... und hätten sie diese getroffen, hätte die USA ihre gesamten Streitkräfte aus Treibstoffmangel aus dem Pazifik an die Westküste zurückziehen müssen, das wäre wie Tontaubenschiessen für die Japaner geworden. Und die USA hätten auf 1-2 Jahre keinerlei Handlungsfähigkeit im Pazifik besessen.
Also einerseits ist die in amerikanischen Filmen dargestellte Wirklichkeit oder die Kommentare dazu der eigenen, oft doch eher nervösen und auch übertreibenden, vor allem aber unreflektierten einseitigen Sichtweise geschuldet. .... Andererseits kann man dem wohl nur effektiv aus dem Weg gehen, wenn man .... keine amerikanischen Filme guckt.
Gerade wir Deutschen sollten das verstehen, wir haben da nämlich ganz ähnliche... Muster und Probleme, wenn es ZB um die Darstellung der NS Zeit in unseren Medien/Filmen etc. geht.
Die Amerikaner sitzen da in einer ähnlichen Falle.... präsentieren sie in einem Film in irgendeiner Art einen Helden, heisst es sofort sie unterstützen damit den Hurra Patriotismus und Nationalismus ihres Landes... bringen sie einen Anti-Helden der aus diesem Muster rausfällt, heisst es sofort "Naja, der ist nicht repräsentativ und jetzt versucht Hollywood den 'Guten Amerikaner' zu zeigen - den es in der Realität so nicht gibt. Und damit entschuldigen sie die derzeitige Politik und verklären sie auch noch; nach dem Motto: Die Guten gibts ja bei uns auch, wir sind also nicht böse oder schlecht".
So oder so... sie machen es falsch.
Ich heuchel doch nicht für jemanden Mitgefühl, den ich nicht im Geringsten kenne. Wer es doch tut, ist m.E. durchschaubar, da man genau weis, dass diese Person das nur äußert weil es "die Etikette so verlangt", aber ob es wirklich ernst gemeint ist, lässt sich nicht prüfen.
Naja, dann solltest Du vielleicht... auf die gute Roddenberysche Art mal "Im Zweifel für den Angeklagten" annehmen. Ich kann Dir noch ziemlich genau sagen was ich an jedem 11. September getan habe.... allein das zeigt das der Tag auch hier bei uns ein Einschnitt ist. Und ich kann Dir ebenso sagen das ich ziemlich schockiert und auch betroffen über die Opfer war... es geht ja nicht nur um die direkte Betroffenen. Sondern eine ganze Stadt wurde hier angegriffen.
Wenn Dich so ein Ereignis kalt lässt musst Du das nicht kommentieren. Aber ich glaube schon das man darüber auch ernsthaft betroffen sein kann - und darf.
Des weiteren: Wer ständig laut in den Wald hineinschreit: "Wir sind die Kings", muss sich nicht wundern, wenn er mal eins auf die Nase bekommt.
Die USA haben das schonmal anders gemacht, ich glaube zur Zeit der Monroe Doktrine waren die USA extrem isolationistisch... das hat die Welt aber auch nicht gerade besser gemacht. Seit jeher treten Supermächte mit einem gewissen Anspruch in Erscheinung, mal gut, mal weniger gut, mal schlecht... die USA bilden da keine Ausnahme. Ihr Eingreifen kann viel gutes bewirken, siehe Europa/Asien im 2.Weltkrieg oder in der Nachkriegszeit ... oder auch schlechtes... wie zB eben in Vietnam.
Der Grund warum vieles was Roddenberry festgelegt hat einfach in der Versenkung verschwindet ist, weil diese Dinge einfach im Kontext von Star Trek selbst nicht funktioniert haben. Zum Beispiel diese dämliche "In der Föderation gibt es kein Geld"-Aussage, die mehrere Autoren seit langem in etwas zu verbiegen versuchen, das nicht bei der ersten Betrachtung in sich zusammenfällt.
... es ist sogar noch deutlich extremere: Bereits in der 5(?) TOS Folge, "Mudd's Women" kommt es zu einem Gespräch zwischen Kirk und Mudd in welchen sie über "Preise" reden... Kirk antwortet daraufhin das dies alles keinerlei Bedeutung mehr hat und der Bordreplikator sofort Tonnen von Diamanten, Rubine, Gold und jedes andere Metall einfach so auf Befehl "herstellen" könne. Also selbst die meisten essentiellen Rohstoffe wurden in Star Trek bereits als... replizierbar dargestellt. Ein Konzept das man später (aus gutem Grund) auch wieder fallen liess....