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Sternflotten Ränge

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Tolayon:
Trotzdem halte ich es für sinnvoller, wenn die Menschheit und mit ihr die anderen Völker der Föderation über die Notwendigkeit eines starren, hierarchischen Rangsystems irgendwie hinwegkommen könnte.

Eine wahrhaftige Anarchie dürfte wohl die höchstentwickelte aller Gesellschaftsformen sein, weil in ihr absolute Gleichwertigkeit aller Individuen herrscht und diese ohne in eine hierarchische Kette eingebunden zu sein, trotzdem eigenverantwortlich ihren Aufgaben nachgehen.
Dagegen ist das was landläufig mit \"Anarchie\" gemeint ist eher das Versagen derselbigen, der Versuch sich an diese perfekte Gesellschaftsform heranzutasten ohne diese jemals zu erreichen.

Denn das Problem ist, dass die wenigsten Menschen so intelligent und vernünftig sind, dass sie ohne ein festgelegtes Regelwerk und eine damit verbundene Hierarchie zurechtkommen könnten. In einer \"echten\" Anarchie wüsste jeder automatisch was richtig und falsch ist, und jeder Einzelne hätte notfalls die Macht Verstöße gegen dieses ungeschriebene Recht zu ahnden.

Aber wie gesagt, das ist noch weit größere Utopie als die größten und schnellsten Raumschiffe.

Max:

--- Zitat ---Original von Tolayon
Trotzdem halte ich es für sinnvoller, wenn die Menschheit und mit ihr die anderen Völker der Föderation über die Notwendigkeit eines starren, hierarchischen Rangsystems irgendwie hinwegkommen könnte.
--- Ende Zitat ---

Da bin ich Deiner Meinung! Das 24. Jahrhundert - allgemeiner, eine ferne Zukunft mit einer \'weiterentwickelten\' Gesellschaft - sollte eigentlich über ein starres und in traditionelle Begriffen eingezwängtes System erhaben sein.
Natürlich müsste klar sein, wer im Zweifelsfall das Sagen hat, aber darüber hinaus, wäre mal ein Umdenken gefordert, wie man soetwas wie eine Schiffsführung umsetzen kann, ohne dass man automatisch auf alte Strukturen zurückgreifen muss.


--- Zitat ---Original von Tolayon
Eine wahrhaftige Anarchie dürfte wohl die höchstentwickelte aller Gesellschaftsformen sein, weil in ihr absolute Gleichwertigkeit aller Individuen herrscht und diese ohne in eine hierarchische Kette eingebunden zu sein, trotzdem eigenverantwortlich ihren Aufgaben nachgehen.

--- Ende Zitat ---

Das finde ich eine sehr interessante These :)


--- Zitat ---Original von Tolayon
Denn das Problem ist, dass die wenigsten Menschen so intelligent und vernünftig sind, dass sie ohne ein festgelegtes Regelwerk und eine damit verbundene Hierarchie zurechtkommen könnten. In einer \"echten\" Anarchie wüsste jeder automatisch was richtig und falsch ist, und jeder Einzelne hätte notfalls die Macht Verstöße gegen dieses ungeschriebene Recht zu ahnden.
--- Ende Zitat ---

Da kommen wir wahrscheinlich auf eine selbe Basis für Überlegungen, wie sie Rousseau und Co. einst anstellten, indem wir uns fragen, was der Mensch an sich ist und weshalb und wieviel Lenkung er braucht, um in einer Gesellschaft zusammen zu leben.


--- Zitat ---Original von Tolayon
Aber wie gesagt, das ist noch weit größere Utopie als die größten und schnellsten Raumschiffe.
--- Ende Zitat ---

Da bin ich - wenn inzwischen auch sehr vorsichtig - optimistisch: Überlichtgeschwindigkeit dürfte weiterhin nicht mal theoretisch möglich sein, ein friedliches, freiheitliches Leben der Menschen untereinander aber doch nicht :)

Friedebarth:
\"Wissenschaft ist die Kunst, etwas zu behaupten, bis jemand das Gegenteil beweist.\" - Leonardo da Vinci.

Daher bin ich in allem optimistisch: FTL, Transporter, und auch Anarchie.

Hier ein paar Thesen, die bisher schon wiederlegt wurden:

\"Die Sonne dreht sich um die Erde.\"
\"Der Mensch wird niemals fliegen können.\"
\"Licht reist lediglich in Strahlen.\"
\"Zu viele Herrscher sind nicht gut, möge einer als König regieren.\"
\"Nichts ist relativ.\"
\"Süß passt nicht zu sauer.\"
\"Das jüngste Gericht kommt im Jahre 666.\"
\"Das jüngste Gericht kommt im Jahre 1000.\"
\"Das jüngste Gericht kommt im Jahre 2000.\"
\"Im Jahr 2000 fallen alle Computer aus.\"
\"Windows wird niemals mehr als 200 Kilobyte Speicherplatz benötigen.\"

Warum sollten nicht also auch folgende Thesen irgendwann widerlegt werden:

\"Nichts ist schneller als Licht.\"
\"Man kann nie die Position und Impuls eines Teilchens gleichzeitig bestimmen.\"
\"Der Mensch braucht Regeln und Herrscher.\"

Tolayon:
In gewisser Hinsicht kommt der Gedanke einer idealisierten Anarchie auch im Naturzustand bei John Locke vor; dort leben die Menschen weitestgehend friedlich miteinander und jeder weiß dank des ungeschriebenen Naturrechts, wie er sich zu verhalten hat.
Leider ist dies mehr ein theoretisches Konstrukt als eine Beschreibung realer Umstände; in Wahrheit nämlich, das gibt selbst Locke zu haben die meisten Menschen im Naturzustand keine Ahnung vom Naturrecht.

Interessant ist aber immer noch folgender Gedanke:
Laut John Locke müssen die Menschen sich erst seit Erfindung des Geldes in einer hierarchischen Gesellschaft organisieren, weil nur in dieser der Schutz des jetzt ungleich verteilten Eigentums gewährt ist.

Jetzt haben wir in STAR TREK bekanntermaßen das Geld abgeschafft -> also zurück zur Natur à la Locke?

(Langsam sollten wir aber ein eigenes Thema dafür aufmachen, weil das mit den ursprünglichen Sternenflotten-Rängen bestenfalls nur noch am Rande zu tun hat.)

Max:

--- Zitat ---Original von Tolayon
(Langsam sollten wir aber ein eigenes Thema dafür aufmachen, weil das mit den ursprünglichen Sternenflotten-Rängen bestenfalls nur noch am Rande zu tun hat.)
--- Ende Zitat ---

Da trau ich mich jetzt mal nicht ran :D Man kann zur gegebenen Zeit und beim dann gegebenen Topic diese Beiträge ja reinverschieben :)


--- Zitat ---Original von Tolayon
In gewisser Hinsicht kommt der Gedanke einer idealisierten Anarchie auch im Naturzustand bei John Locke vor; dort leben die Menschen weitestgehend friedlich miteinander und jeder weiß dank des ungeschriebenen Naturrechts, wie er sich zu verhalten hat.
Leider ist dies mehr ein theoretisches Konstrukt als eine Beschreibung realer Umstände; in Wahrheit nämlich, das gibt selbst Locke zu haben die meisten Menschen im Naturzustand keine Ahnung vom Naturrecht.

Interessant ist aber immer noch folgender Gedanke:
Laut John Locke müssen die Menschen sich erst seit Erfindung des Geldes in einer hierarchischen Gesellschaft organisieren, weil nur in dieser der Schutz des jetzt ungleich verteilten Eigentums gewährt ist.

Jetzt haben wir in STAR TREK bekanntermaßen das Geld abgeschafft -> also zurück zur Natur à la Locke?
--- Ende Zitat ---

Interessant, ja :)
Ich glaube, wir sollten aber wirklich, was theoretische Konstrukte angeht, lieber bei Locke bleiben, denn bei einem anderen Beispiel sähe alles noch ungünstiger aus: Michel Foucault; durch die Gouvernementalität will der Mensch mit einem Pastorat ja eigentlich auch eine Art Führung.

Seltsam, dass in Star Trek nie ein fiktiver Philosoph zur Sprache kam. Ich meine, all die Umwürfe in Wirtschaft und Politik müssten doch begleitet werden!
Einen echten Naturzustand haben wir bei Star Trek auch nicht richtig erlebt, denn auch die dort gezeigte Jugend wurde ja recht schnell in eine, ja, technokratische Erziehung hineingezogen. Nicht dass es einen großen Konflikt zwischen einer Entwicklung des Individuums seiner eigenen Natur (natürlich nicht Umwelt) gemäß und der Umgebung mit Technik geben muss, aber Star Trek hat halt die gegebenen Freiheiten auch irgendwie nicht so gezeigt.

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