Autor Thema: LAERTES-Universum: RAUMSCHIFF CAWDOR  (Gelesen 19929 mal)

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Kai "the spy"

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  • Neben dem Internet sind einige meiner Arbeiten in den Fanzines XUN und PRANKE veröffentlicht. Das Schreiben von Online-Geschichten habe ich vorläufig eingestellt, um mich auf das Schreiben eines SF-Romans zu konzentrieren.
LAERTES-Universum: RAUMSCHIFF CAWDOR
« am: 23.05.09, 02:33 »
Hallo allerseits,
hier präsentiere ich euch nun die zweite Fortsetzungsgeschichte aus dem LAERTES-Universum. Zeitlich spielt sich einige Jahre nach GOOD HOPE. Die Reihe ist auch ohne Vorwissen zu genießen, wer aber GH bereits gelesen hat findet sich sicherlich schneller in der Geschichte zurecht. Was ich aus meinen Fehlern bei GH gelernt habe, konnte ich hier erstmals anwenden. Hier steht die Geschichte um die Charaktere von Anfang an im Vordergrund, historische Ereignisse bilden hierfür nur den Rahmen. Ich wusste noch vor dem Schreiben der ersten Episode, was in den einzelnen weiteren acht Folgen passieren würde, ich sorgte dafür, dass jede genug Handlung bietet, ich ging sogar soweit, jeder Episode noch in der Vorbereitung der Reihe einen Titel zu geben. Jede Episode steht hier für sich, doch zusammen ergeben sie eine große Geschichte. Und ich hoffe, dass sie euch gefällt.
In den kommenden Wochen wird jede Nacht von Freitag auf Samstag eine neue Episode veröffentlicht, damit sie auch für sich allein genommen gelesen werden können. Wer keine Geduld hat und die komplette Geschichte sofort lesen möchte kann mich per PN benachrichtigen, ich schicke ihm dann einen Link zu einer der Seiten, wo die Reihe bereits vollständig veröffentlicht ist.
Die folgende Geschichte, sowie die darin auftretenden Figuren und Ereignisse sind vollkommen fiktiv und geistiges Eigentum von Kai Brauns. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit vorhergehender Genehmigung des Autors.


RAUMSCHIFF CAWDOR
von Kai Brauns

Episode I: When the Battle\'s lost and won


Das Shuttle sprang in den Normalraum zurück. Aufgeregt saß Commander Martin C. Beth in seinem Sitz. Die Sicherheitsgurte verhinderten, dass er in der Schwerelosigkeit durch den Passagierbereich schwebte. Er atmete tief durch. Jede Versetzung brachte etwas Neues, aber es war schon etwas sehr besonderes, auf ein Schiff der neuen EMPIRE-Klasse versetzt zu werden. Und sein neuer Kommandant, Captain Malcolm Donalbain, war in den letzten Jahren zu einem der anerkanntesten Raumschiffkommandanten der ganzen Space Force geworden.
„Machen Sie sich bereit zum Andocken,“ tönte es aus dem Cockpit.
Der junge Mann blickte durch das kleine Fenster neben seinem Sitz. Dort sah er sie. Die CAWDOR. Der Akte nach hatte das keilförmige Raumschiff bei der Blockade des Tau Ceti-Systems mitgewirkt, damals noch unter Captain Alexander. Das Schiff hatte eine Länge von 300 Metern, eine Breite von 140 Metern und eine Höhe von 80 Metern. Es war bis an die Zähne bewaffnet und mit zwei Jägerstaffeln mit je 15 Jägern der ROCK-Klasse ausgestattet.
Das Shuttle bewegte sich auf eine kleine Öffnung auf der Backbordseite der CAWDOR zu und verschwand schließlich darin.

Das Schott öffnete sich und Beth kletterte hinaus in die Landebucht. Ein junger Mann in der Uniform eines Jäger-Piloten und eine etwa dreißig Jahre alte Frau im Overall einer Ingenieurin warteten auf ihn. Nahe dem Innenschott hielt sich noch ein junger Unteroffizier auf.
Der Pilot salutierte so gut es in der Schwerelosigkeit ging. Die Ingenieurin begrüßte ihn mit einem Lächeln. „Commander Beth, nehme ich an.“
Beth versuchte, stramme Haltung anzunehmen. Wie bei Jedem, der dies in der Schwerelosigkeit versuchte, war der Versuch nicht völlig erfolgreich, aber dies hinderte die Offiziere der Space Force nicht daran, an diesen alten Traditionen des irdischen Militärs festzuhalten. „Bitte um die Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen!“
„Erlaubnis erteilt,“ erwiderte die Frau. „Ich bin Commander Troy, die Chefingenieurin, und dieser junge Mann ist Lieutenant Brandhorst, Anführer unserer Alpha-Staffel. Ich soll Sie sofort auf die Brücke bringen.“ Sie wandte sich dem Unteroffizier zu. „Nelson, sorgen Sie dafür, dass das Gepäck des Commanders in sein Quartier gelangt!“
„Aye, Commander,“ bestätigte der junge Mann den Befehl.
An den Wänden befestigte Geländer sorgten für einen gewissen Halt und erleichterten das Vorankommen auf dem Schiff. Troy schwebte voran, gefolgt von Beth und Brandhorst.
„Ich habe gehört, Sie sind während der Tau-Ceti-Blockade auf der NIPPON gewesen, Commander,“ sagte Brandhorst.
Beth zögerte kurz, nickte schließlich. „Ja, ich war damals noch Sicherheitsoffizier.“
„Ist es wahr, was man sich über Captain Mendellson erzählt?“
Beth überlegte, wie er darauf reagieren sollte, doch zu seinem Glück schritt Commander Troy ein und sagte scharf: „Lieutenant, ich hoffe, Sie werden den Commander nicht über seine Vergangenheit ausfragen wollen!“
„Nein, Sir!“
„Gut!“
Beth verschnaufte.
Nach einigen Minuten und einem Transport durch einen der Lifte, in dem Beth es als angenehm empfand, sich wieder an einen Sitz schnallen zu können, erreichten sie die Brücke. Sie war etwas größer als jene von Schiffen älteren Typs, der Aufbau und die Architektur waren jedoch beinahe identisch, so dass Beth schnell einen Überblick hatte.
In der Mitte der Brücke saß Captain Donalbain, der sich mit dem Kommandostuhl umdrehte, um die Ankömmlinge zu sehen. Beth kannte sein Gesicht von zahlreichen Bildern, die vor etwa zwei Jahren durch die Presse gegangen waren. Donalbain war etwa vierunddreißig Jahre alt, hatte braune Haare, welche er in einem Scheitel trug. Er hatte eine ungeheure Ausstrahlung, was sicherlich auch durch seine Medienpräsenz vor zwei Jahren und dem Wissen seiner Taten kam. Er lächelte ein ehrlich wirkendes Begrüßungslächeln und schnallte sich ab. Beth salutierte. „Commander Martin Christopher Beth meldet sich zur Stelle, Sir!“
Donalbain wirkte fast ein wenig verlegen, als er Beth aus der strammen Haltung mit einem simplen „Rühren!“ befreite. Mit seiner rechten Hand wies er einladend auf eine Tür an der Seite der Brücke und sagte: „Kommen Sie mit in meinen Bereitschaftsraum!“
Der Captain schwebte voran, Beth folgte ihm ehrfurchtsvoll. Die Tür schob sich automatisch beiseite und sie gelangten in eine Art Büro, ein Schreibtisch in der Mitte des Raumes. Donalbain setzte sich in den Sessel hinter dem Tisch und schnallte sich fest, Beth setzte sich in einen der Gästesessel.
„Sie scheinen nervös zu sein, Commander,“ meinte Donalbain.
Beth schluckte. „Nun ja, Sir, es ist eine Ehre auf einem Schiff der EMPIRE-Klasse zu dienen, besonders unter Ihnen.“
Donalbain hob eine Augenbraue. „Sie spielen sicherlich auf den Attentatsversuch auf Präsident Kumaier an.“
Beth nickte. „Ja, Captain! Sie sind dadurch zu einem Vorbild geworden.“
Der Captain musterte den jungen Mann vor sich. „Auf der Akademie als Inspiration zu dienen ist ganz okay, aber Ihre Gefühle sollten Ihre Arbeit auf meinem Schiff nicht zu sehr beeinflussen. Auch ich bin nur ein fehlbarer Mensch, und von meinem ersten Offizier erwarte ich andere Denkweisen, Alternativen. Einen Jasager kann ich nicht brauchen.“
Beth nickte langsam. „Ich verstehe, Sir, und ich bin sicher, dass Sie aus meiner Akte ersehen können, dass ich Anweisungen meiner Vorgesetzten durchaus auch kritisch gegenüberstehe.“
„Den Vorfall auf der NIPPON habe ich tatsächlich so interpretiert, weshalb ich Ihrer Versetzung hierher auch zugestimmt habe. Ich wollte nur sichergehen, dass auch stimmt, was in Ihrer Akte steht.“ Der Captain lehnte sich zurück. „Unsere Mission führt uns an den Rand zum Dilli-Raum. Im Leith-System sind drei Frachtschiffe von Piraten angegriffen worden. Wir sollen dort ermitteln, die Piraten finden und – falls möglich – verhaften.“
Beth blickte den Captain verstehend an. „Diese Angriffe könnten gegenüber der Dilli ein Zeichen von Schwäche sein. Ich nehme an, dass deshalb eines der Flaggschiffe der Space Force gewählt wurde.“
„Unter anderem, ja,“ bestätigte Donalbain. „Außerdem ist das Leith-System nur einige Stunden entfernt.“

Sieben Stunden später befand sich die CAWDOR im Orbit von Leith 4. Auf dem felsigen Planeten befand sich eine kleine Minenkolonie, welche Morbidium abbaute. Da Morbidium ein wichtiges Metall zur Herstellung von Plasma-Waffen war, wurde der Abbau von der Space Force beaufsichtigt. Alle drei Tage startete ein Frachter mit Kurs zur Erde, eskortiert von einem Kampfschiff der Space Force. Am vorigen Tag hatte der Angriff der Piraten zur Vernichtung der COLEMAN geführt.
Donalbain saß in seinem Kommandosessel auf der Brücke der CAWDOR. „Lieutenant Matheson, verbinden Sie mich mit der Leitung von Leith 4!“
Lieutenant Matheson, der Kommunikationsoffizier bestätigte. „Verbindung steht, Captain!“
Durch den Telepathen, den Donalbain an seiner rechten Schläfe trug, empfing sein Gehirn das Bild eines älteren Mannes, offenbar nubischer Abstammung. „Benjamin Reiser hier! Ich bin Leiter der Kolonie Leith 4. Mit wem habe ich das Vergnügen?“
Donalbain antwortete auf telepathischem Weg: „Hier spricht Captain Donalbain vom Space Force Raumschiff CAWDOR. Wir hörten, dass Sie Probleme mit Piraten haben.“
Reiser nickte. „Ja, die COLEMAN musste gestern dran glauben, von einigen Schiffsladungen Morbidium mal abgesehen.“
„Haben Sie bereits mit den Ermittlungen begonnen?“
„Ja,“ antwortete Reiser. „Wir haben sogar schon jemanden verhaftet.“
Donalbain hob eine Augenbraue. „In Ordnung, ich schicke Ihnen Commander Beth, meinen ersten Offizier, und ein Team runter.“
„Meinetwegen,“ meinte Reiser schroff.

Beth saß neben Brandhorst im Cockpit eines Shuttles auf dem Weg zur Kolonie von Leith 4. Im hinteren Bereich saßen drei Sicherheitsmänner.
Lange Zeit war es ruhig, doch schließlich räusperte sich Brandhorst. „Commander, ich möchte keinesfalls respektvoll oder aufdringlich sein, aber…“
„Sie möchten über den Vorfall auf der NIPPON Bescheid wissen,“ vermutete Beth.
„Nun ja, Sir, die Geschichte ist schon ziemlich interessant. Ich meine, Henry Mendellson war davor ein ziemlich angesehener Offizier, eine Art Kriegsheld. Während der Invasion von Orion 4 hat er angeblich mehr feindliche Zerstörer besiegt, als jeder andere Kommandant der Flotte.“
Beth nickte. „Acht Schiffe, ja. Aber ich schätze, Menschen können sich ändern.“
„Sie meinen, es ist wahr?“ hakte Brandhorst nach.
Beth atmete tief durch. „Ja, Mendellson wollte zu den Dilli überlaufen und die Blockade von Tau-Ceti sabotieren. Ein paar Besatzungsmitglieder waren auf seiner Seite, ihre Telepathen waren bereits verlinkt. Als ich davon erfuhr, habe ich das Flottenkommando informiert und Widerstand gegen Mendellson und seine Leute geleistet. Sie haben ziemlich verbittert gekämpft, sogar bis zum Tod.“
„Bisher habe ich nur Gerüchte gehört. Offiziell war eine Seuche an Bord ausgebrochen, welche Mendellson und die Anderen tötete.“
Beth nickte. „Das Flottenkommando hat die Angelegenheit klein gehalten. Die Wahrheit hätte dem Ansehen von Mendellson und der gesamten Space Force geschadet.“
Brandhorst blickte zu Beth. „Muss schwer gewesen sein. Ein Captain ist eine Person, der man eigentlich blind vertraut.“
Beth lachte bitter. „Auch ein Captain ist nur ein fehlbarer Mensch.“

Fairy Boy saß auf einem einfachen Stuhl an einem kleinen Tisch und wartete. Das fahle Licht in dem dunkeln Raum sollte ihn eigentlich mürbe machen, doch er saß ziemlich selbstsicher da.
Beth stand mit Brandhorst und Ben Reiser in einem Nebenraum und blickten durch ein einseitiges Fenster auf den jungen Mann im Vernehmungszimmer.
„Ewan McDugall, auch Fairy Boy genannt,“ erzählte Reiser. „Er ist neunzehn Jahre alt, seine Eltern sind bei einem Unfall vor einem Jahr gestorben. Er arbeitet als Aushilfe im „Fairy Place“, der einzigen Kneipe der Kolonie. Manche sagen, er hätte hellseherische Fähigkeiten, aber bisher hat es niemand wirklich ernst genommen.“
“Und warum haben Sie ihn verhaftet?“
„Vor zwei Tagen kam er in die Zentrale des Sicherheitspersonals und behauptete, die Elstern würden ein großes Feuer in der Nacht entzünden und den schützenden Baum verbrennen.“ Er blickte Beth eindringlich an. „Sechsundzwanzig Stunden später haben die Piraten die COLEMAN zerstört.“
„Er hat den Angriff vorausgesehen?!“ fragte Brandhorst verblüfft.
„Den Angriff?!“ Reiser sah amüsiert zu dem jungen Piloten rüber. „Junger Mann, Angriffe der Piraten waren in der letzten Woche völlig selbstverständlich.“ Er deutete mit dem Zeigefinger auf den Jungen hinter der Scheibe. „Fairy Boy hat die Zerstörung der COLEMAN vorausgesehen. DAS ist das Erstaunliche.“
„Aber das begründet doch noch lange keinen Verdacht, dass er daran beteiligt war,“ wandte Beth ein.
„Oh, da haben Sie was missverstanden,“ sagte Reiser. „Wir verdächtigen ihn nicht der Mithilfe. Er befindet sich offiziell in Schutzhaft.“
„Schutz wovor?!“
„Der Junge behauptet, ein Hellseher zu sein und hat bereits vor einer Katastrophe gewarnt, bevor sie stattfand.“ Reiser sah Beth und Brandhorst an, als würde er darauf warten, dass den beiden ein Licht aufging.
„Wenn es Kollaborateure der Piraten in der Kolonie gibt, so wäre er in Gefahr,“ stellte Beth fest.
„Sie sagen es. Dann gibt es natürlich noch weitere Gründe, ihn hier zu behalten. Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber es kann nicht schaden, auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass er tatsächlich eine Art Hellseher ist. Und dann sollte man ihn bei sich haben, falls er wieder was Wichtiges zu sagen hat.“
“Und warum sitzt er da drinnen im Dunkeln?“
Reiser seufzte. „Weil er tatsächlich ein Kollaborateur sein könnte.“ Der Leiter von Leith 4 trat einen Schritt näher an die Scheibe heran. „Und falls es so ist, will ich Informationen von ihm.“

Beth trat durch die Tür in den Vernehmungsraum. Fairy Boy blickte ihn aufmerksam an.
„Sie sind also Ewan McDougall,“ begann Beth. „Ich habe ja schon interessante Dinge über Sie gehört.“
„Und wer sind Sie?“ fragte der Junge.
Beth hob die Augenbraue. „Ich bin Commander Beth von der Space Force. Mich überrascht, dass Sie dies nicht von alleine wissen.“
„Nicht alles offenbart sich mir,“ erwiderte Fairy Boy. „Auch ich habe mehr Fragen als Antworten.“
„Ich hoffe trotzdem, dass Sie mir ein paar Antworten auf meine Fragen geben können.“ Der Offizier setzte sich auf einen Stuhl, der Fairy Boy gegenüberstand. „Zum Beispiel, woher Sie von dem Angriff auf die COLEMAN wussten.“
„Manchmal sehe ich Bilder. Doch meist sind sie verschwommen, nicht ganz klar. Häufig sind sie sogar nur metaphorisch.“
„Woher kommen diese Bilder?“
Der Junge zeigte sich amüsiert von der Frage. „Ich weiß es nicht. Vielleicht werden sie von Feen gebracht.“
Beth ließ sich nicht beirren. „Wie häufig sehen Sie diese Bilder?“
“Unregelmäßig! Man könnte meinen, dass sie kommen, wann sie wollen.“
Beth nickte. „Und das Thema können Sie auch nicht beeinflussen, nehme ich an.“
Fairy Boy zögerte. „Auch das wechselt. Manchmal bekomme ich Visionen von völlig irrelevanten Dingen. Manchmal aber auch zu Dingen, die mich ständig beschäftigen. Könnte aber auch Zufall sein.“
„Hatten Sie seit Ihrer Prophezeiung von der Zerstörung der COLEMAN erneut Visionen?“
„Ständig. Auch ihre Kraft und Form variiert. Manchmal sind es Bilder, manchmal auch allgemeine Randinformationen. Ich weiß zum Beispiel, dass Sie erster Offizier der CAWDOR sind, und dass Sie mit Lieutenant Brandhorst hierher gekommen sind.“
Diese Information überraschte Beth. „Sie wussten nicht, wer ich bin, als ich eben hereinkam.“
„Wie gesagt… Randinformationen.“

Captain Donalbain saß in seinem Bereitschaftsraum an seinen Sessel geschnallt und ließ sich über den Telepathen von Beth Bericht erstatten. Als dieser fertig war, wollte der Captain wissen: „Was ist Ihre Meinung zu diesem McDougall?“
„Ich weiß nicht, Sir! Die Informationen über mich sind über das Datennetz durchaus herauszufinden, aber woher er wusste, dass Lieutenant Brandhorst beim Landeteam dabei war, kann ich mir nicht erklären.“
Donalbain dachte kurz nach. „Eventuell hat er einfach vermutet, dass unser ranghöchster Pilot das Shuttle gesteuert hat.“
„Möglich,“ gab Beth zu. „Aber seine Glaubwürdigkeit hing von seinen Aussagen ab. Wieso sollte er das Risiko eingehen, eine vielleicht falsche Information zu geben?!“
Donalbain nickte. „Melden Sie sich, sobald sich etwas Neues ergibt, Commander!“
„Aye, Sir! Beth out!“
Die Verbindung wurde beendet und der Kommandant der CAWDOR lehnte sich seufzend zurück. Er dachte über den Bericht nach, besonders über den jungen Ewan McDougall. Er glaubte normalerweise nicht an übernatürliche Phänomene, oder er hatte sich bisher einfach nicht sonderlich damit beschäftigt. Die Idee eines Hellsehers fand er denn doch ziemlich absurd, jedoch war die Prophezeiung von der Zerstörung der COLEMAN doch interessant. Allerdings war die Formulierung auch wage und metaphorisch genug, dass es sich einfach um Zufall hätte handeln können.
Das Piepen des Türsignals holte ihn aus seinen Gedankengängen heraus. „Herein!“
Die Tür öffnete sich und Commander Troy schwebte herein. „He, Malcolm, willst du nicht langsam Schluss machen?“
Der Captain blickte die Frau einen Moment an, fragte den Computer telepathisch nach der Uhrzeit und bemerkte, dass seine Schicht bereits beendet war. Er nickte. „Ja, Kathy, richtig! Wenn nichts besonderes mehr passiert, dann war’s das für heute.“ Er schnallte sich ab und erhob sich. „Kommst du noch auf einen Schluck zu mir?“
Troy lächelte. „Gerne!“

Das Neonlicht an der Fassade des „Fairy Place“ leuchtete in dunklem Violett. Man merkte, dass diese Bar hauptsächlich von Minenarbeitern besucht wurde, welche ja auch die Hauptbevölkerungsgruppe der Kolonie ausmachten. Commander Beth und Lieutenant Brandhorst standen davor und blickten auf den Schmutz an der Fassade. Viel Sinn für Hygiene schien hier niemand zu haben. Die eher spartanische Beleuchtung passte zum allgemeinen Dekor der Kolonie, welche von der Außenwelt des Planeten abgeschottet war. Draußen herrschten mehr als schlechte Lebensbedingungen, angefangen bei wechselhaften Wetterverhältnissen und Sauerstoffmangel in der Luft.
Beth trat durch die Tür des Etablissements und blickte sich drinnen um. Ein paar Arbeiter, die gerade keine Schicht hatten, lungerten an kleinen Tischen herum und tranken, mancher aß auch eine Kleinigkeit. Auch an der Theke saßen einige, und Beth ging gezielt auf die junge Barkeeperin hinter der Theke zu, gefolgt von Brandhorst.
Die Barkeeperin bemerkte Beth schnell und wartete, bis er an der Theke angekommen war. „Was darf’s sein?“
„Informationen,“ sagte der Commander. „Ich möchte gerne etwas über Ewan McDougall wissen, der hier arbeitet.“
Die Frau wurde auf einmal sehr ernst. „Sie gehören zu denen, die ihn verhaftet haben?!“
Beth schnitt eine Grimasse. „Indirekt. Ich ermittle in Bezug auf die Angriffe der Piraten. McDougall hat die Zerstörung der COLEMAN vorhergesagt, weswegen er sich nun in Schutzhaft befindet.“
„Fairy Boy hat nichts mit den Piraten zu tun, glauben Sie mir! Zu so etwas wäre er gar nicht fähig.“
Beth nickte. „Was können Sie mir über seine hellseherischen Fähigkeiten sagen?“
Die Frau zögerte. „Ich weiß nicht, ob es sie tatsächlich gibt. Aber bisher sind die meisten Voraussagen von ihm wahr geworden.“
„Zum Beispiel?!“ hakte der Offizier nach.
Einen Augenblick überlegte die Frau. „Vor zwei Monaten hat Fairy Boy vorausgesagt, dass einer der Arbeiter einen Unfall haben würde. Zwei Tage später wurde genau dieser Arbeiter in der Mine verschüttet.“
„Hat sich jemals Jemand gefragt, wo McDougall diese Informationen her hatte?“
„Ja, Daniel Guttenberg. Er war neugierig, meinte, er wolle Fairy Boy beobachten und herausfinden, woher er weiß, was er weiß.“
„Und wo kann ich diesen Guttenberg finden?“ wollte Beth wissen.
„Draußen,“ antwortete die Barkeeperin. „Im Außenbereich. Aber viel werden Sie nicht von ihm erfahren. Er hat die Kolonie ohne Schutzanzug verlassen, wollte zum zehn Kilometer entfernten Carlton Hill.“

Fairy Boy saß auf der Pritsche seiner Zelle und starrte an die Wand. Plötzlich kamen sie. Bilder. Wie Kartografien des Leith-Systems. Und ein Punkt war markiert. Er schnellte hoch und rief per Telepathen den Wärter.

Donalbain trank aus, als Troy sich von ihrem Sessel abschnallte.
„Ich wünsche eine geruhsame Nacht, Malcolm,“ sagte sie und schwebte zur Tür.
„Dir auch,“ antwortete Donalbain und lächelte der Frau zu, als sie die Tür öffnete und hinausschwebte. Als sich die Tür wieder geschlossen hatte, hängte Donalbain das Trinkfläschchen zurück in den Replikator und schnallte sich ab. Gerade als er seine Uniform aufknöpfen wollte, hörte er die Stimme von Lieutenant Matheson in seinem Kopf: „Captain, Commander Beth wünscht eine Verbindung.“
Der Captain seufzte. „Verbinden Sie!“
Sofort erschien das Bild des jungen Commanders in seinem Kopf. „Captain, McDougall hatte wieder eine Vision. Er sagte, er kenne den Ort und die Zeit der Übergabe des gestohlenen Morbidiums.“

Drei Stunden später erreichte die CAWDOR Leith 14, den äußersten Planeten des Systems, und auch jener, welcher der Grenze zum Dilli-Raum derzeit am nächsten war. Captain Donalbain blickte durch das große Sichtfenster an der Vorderseite der Brücke.
„Sensorenstörsystem ist aktiviert, Captain,“ meldete Lieutenant Commander Emanuele, der taktische Offizier. „Unsere Sensoren melden eine Wolke der Dilli auf der anderen Seite der Grenze.“
Der Captain blickte weiter in den Weltraum hinaus, obwohl er die Dilli mit bloßem Auge sicherlich nicht sehen konnte. „Melden Sie sofort, wenn die Wolke, oder auch nur ein Individualstück, die Grenze verletzen sollte!“
„Aye, Sir!“
Einige Minuten verstrichen, in denen sich nichts tat. Plötzlich gaben die Sensoren Alarm. „Captain,“ rief Emanuele. „Ein Piratenschiff startet von der Planetenoberfläche.“
„Abfangen,“ befahl Donalbain sofort.
„Aye, Sir,“ bestätigte der Steuermann, Lieutenant Kaneko.
Die CAWDOR bewegte sich vorwärts leicht backbord und nach unten. Der Planet kam in Sicht und das kleine, flugzeugähnliche Raumschiff der Piraten kam in Sicht. Hinter sich zog das Schiff einen größeren Frachtcontainer.
„Lieutenant Matheson, übermitteln Sie dem Piratenschiff, dass sie umgehend Halt machen und sich ergeben sollen, andernfalls sind wir gezwungen, das Feuer zu eröffnen.“
In den darauf folgenden Momenten, in denen Matheson die Nachricht absendete, hielt das Schiff der Piraten auf die Grenze zu. Plötzlich schleuste es mehrere kleine Jäger aus, welche auf die CAWDOR zurasten.
Donalbain reagierte sofort. „Piloten zu den Jägern, Waffensysteme ausrichten!“
„Waffen bereit,“ meldete Emanuele.
„Geben Sie einen Warnschuss ab!“
Ein Schuss mit den Plasmakanonen flog dicht am Piratenschiff vorbei. Währenddessen eröffneten die Jäger der Piraten das Feuer.
„Das Mutterschiff der Piraten hält weiter auf die Grenze zu,“ rief der taktische Offizier.
„Feuer frei, aber sorgen Sie dafür, dass die Fracht nicht beschädigt wird!“
„Aye, Sir!“
Nun gaben die Plasmakanonen der CAWDOR alles, und sogleich ging das Schiff der Piraten in einem großen Feuerball auf.
Die Piratenjäger befanden sich inzwischen in wildem Gefecht mit den Jägern der CAWDOR, und als sich abzeichnete, dass sie so gut wie keine Chance mehr hatten, versuchten einige, auf den Planeten zurückzukehren. Ein Team aus Privates würde später landen und die Bodenstation der Piraten einnehmen. Die Schlacht war vorbei.
„Sir,“ meldete Emanuele. „Die Wolke der Dilli entfernt sich von der Grenze.“
Donalbain verstand und nickte. „Schicken Sie die Bodentruppe runter und dann Kurs auf Leith 4!“ Er lehnte sich zurück. „When the hurlyburly’s done, when the battle’s lost and won.”
“Sir?!”
Donalbain blickte zu Emanuele, welcher ihn fragend ansah. „Ein Zitat aus einem alten schottischen Stück. Wir wissen, dass die Dilli den Piraten das Morbidium abgekauft haben, und wir haben die Piraten unschädlich gemacht. Doch die Beteiligung der Dilli werden wir vor den Vereinten Planeten nicht beweisen können. Wie haben zwar gewonnen, aber auch verloren.“

Beth trat in die Zelle, und Fairy Boy stand augenblicklich auf.
„Sie können gehen, Mr. McDougall,“ sagte der Offizier. „Die Piraten konnten unschädlich gemacht werden. Im Namen der Space Force danke ich Ihnen für Ihre Hilfe.“
Fairy Boy nickte. Er sah den Commander eindringlich an.
Beth war fühlte sich etwas verunsichert. „Ist etwas?“
„Ich habe Ihre Zukunft gesehen, Commander.“
Nun wurde Beth neugierig. „Und?!“
„Sie werden Captain. Schon sehr bald.“
Beth gab sich erfreut. „Das sind ja mal gute Nachrichten!“
„Die Umstände werden Ihnen nicht gefallen,“ fügte Fairy Boy hinzu.
Das Lächeln auf Beths Gesicht verschwand augenblicklich. „Was wird passieren?“
„Ich weiß es nicht genau,“ sagte der Junge. „Ich weiß nur, was ich Ihnen sagte. Und, dass ich nicht mehr da sein werde, wenn es passiert.“
Nun war Beth verwirrt. „Was meinen Sie damit? Werden Sie sterben, oder einfach an einen anderen Ort gehen?“
„Nicht an einen anderen Ort,“ erwiderte Fairy Boy. Dann schritt er an dem Commander vorbei und verließ die Zelle.
Beth blickte ihm nach, sein Gesicht ein einziges Fragezeichen. Dann verdrängte er derartige Gedanken. Wahrscheinlich wollte der Junge ihm nur Angst einjagen. Mit dem Telepathen nahm er Verbindung zu Brandhorst auf. „Lieutenant, rufen Sie unsere Leute zusammen! Wir treffen uns in dreißig Minuten beim Shuttle. Es geht zurück auf die CAWDOR.“

Nächste Woche: \"A Look into the Seeds of Time\"
If there\'s anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.


Kai "the spy"

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LAERTES-Universum: RAUMSCHIFF CAWDOR
« Antwort #1 am: 29.05.09, 22:48 »
So, Freitagnacht, Zeit für die zweite Episode CAWDOR. Hierin begegnen jene Leser, die auch GOOD HOPE gelesen haben, einer alten Bekannten. Und ein neues außerirdisches Volk wird vorgestellt. Ich wünsche nun viel Lesevergnügen und merke noch an, dass Feedback immer Willkommen ist.
Die folgende Geschichte, sowie die darin auftretenden Figuren und Ereignisse sind vollkommen fiktiv und geistiges Eigentum von Kai Brauns. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit vorhergehender Genehmigung des Autors.


RAUMSCHIFF CAWDOR
von Kai Brauns

Episode II: A Look into the Seeds of Time

Philion-Imperium: Kaiserreich der Borten, regiert von Kaiser Mallo. Umfasst Philion Prime und Kolonien auf Philion 2, 6 und 7 und Beren 5. Unter den Einheimischen Golluer von Beren 5 herrscht ein Bürgerkrieg mit Sympathisanten des Kollektivismus der Dilli.
- Enzyclopedia Galactica, letzte Aktualisierung vom 13. Juli 2170


Commander Beth schwebte durch die Tür zum Trainigsraum und blickte sich um. Schließlich fand er den Captain an einem Gerät hinten im Raum, wie er schwitzend mit den Unterschenkeln ein paar Gewichte über ein Zugsystem stemmte. Sofort schwebte er auf ihn zu. „Captain,“ machte er sich bemerkbar. „Sie hätten sich einen besseren Zeitpunkt aussuchen können, ihre Trainingseinheiten wahrzunehmen. Sie hätten wenigstens Ihren Telepathen tragen können.“
Captain Donalbain war in einer Liegeposition an das Gerät geschnallt und blickte zu seinem ersten Offizier. „Commander,“ sagte er außer Atem. „Habe Sie gar nicht reinkommen hören.“ Er atmete etwas durch, setzte dann fort: „Ich hatte meine Quote für heute noch zu erfüllen, und ich trage meinen Telepathen nie beim Muskeltraining. Sie wissen, wie leicht er durch den Schweiß von der Haut abfällt.“ Er ließ die Gewichte runter, schnallte sich ab und griff zuerst nach einem Handtuch, dann nach dem Trinkfläschchen, aus dem er ein paar Züge sog. Er setzte ab und blickte erneut zu Commander Beth. „Was gibt es denn so Dringendes?“
Beth hob die rechte Augenbraue. „Ich wollte Ihnen mitteilen, dass wir in einer halben Stunde Proxima 2 erreichen, zehn Minuten später werden wir an GOOD HOPE II andocken. Vielleicht möchten Sie sich noch etwas frisch machen, bevor wir die Botschafterin an Bord nehmen?!“
Donalbain nickte erschöpft. „Richtig, danke, Commander! Ich mache mich gleich auf in die Dusche.“ Er machte eine auffordernde Geste. „Sie gehen inzwischen auf Ihren Posten zurück! Ich traue Emanuele zwar zu, dass Schiff für ein paar Minuten im Hyperraum zu kommandieren, aber er hat auch noch andere Dinge zu tun.“
Der junge Offizier schmunzelte. „Aye, Sir!“

Als Captain Donalbain vom Schweiß gereinigt und in ordentlicher Uniform auf der Brücke erschien, sprang die CAWDOR gerade in den Normalraum zurück. Commander Beth erhob sich aus dem Kommandosessel, um für den Captain Platz zu machen.
Durch das Sichtfenster war Proxima 2 als gewaltige erdähnliche Kugel zu sehen, und ein relativ dünner metallener Ring führte um den Planeten herum. Es war ein beeindruckender Anblick, die gigantische Raumstation GOOD HOPE II, an deren Realisierung die Welten der Terran Alliance und die verschiedenen Reiche des Orion beteiligt waren.
„Wir erreichen die Station in sieben Minuten, Captain,“ meldete Lieutenant Kaneko von seinem Steuerterminal in der kleinen Einbuchtung an der Front der Brücke aus. „Andockmanöver wird weitere zwei Minuten in Anspruch nehmen.“
Donalbain nickte und schnallte sich in seinen Kommandosessel. „In Ordnung, Lieutenant! Weiter nach Plan.“ Wieder blickte der Captain ehrfurchtsvoll auf die gigantische Raumstation. Das größte Bauwerk in der bekannten Geschichte der Milchstraße war Sitz der Vereinten Planeten, und nur wenige militärische Schiffe kamen regelmäßig hierher. Für den Kommandanten der CAWDOR war es erst das zweite Mal, dass er hierher kam.
Nach wenigen Minuten hatte die CAWDOR die Raumstation erreicht und drehte nun nach Backbord. Aus der Hülle der GOOD HOPE II wurden Andockklammern ausgefahren und verbanden sich mit der Außenhülle des Schiffes. Die Klammern schlossen sich und die CAWDOR hing nun seitlich an der GOOD HOPE II.

Captain Donalbain und Commander Beth warteten zusammen mit Commander Troy und einem weiteren Mannschaftsmitglied an der Andockschleuse.
„Botschafterin soll ja eine Art Kriegsheldin sein,“ meinte Commander Beth. „Angeblich war sie schon auf der ersten GOOD HOPE stationiert, und obwohl sie nur knapp von der Station fliehen konnte, bevor die Heeldar sie zerstörten, hat sie noch in der selben Woche ihren Dienst auf einem anderen Schiff angetreten.“
Donalbain blickte ihn ernüchternd an. „Dieser Krieg hat weit zu viele so genannte Helden hervorgebracht. Bedenken Sie das, Commander. Und außerdem ist ihre Aufgabe inzwischen die Erhaltung von Frieden.“
Der Commander nickte etwas beschämt, nahm aber sofort Haltung an, als sich die Schleuse öffnete und eine Frau von etwa vierzig Jahren hindurch kam. Ihr schulterlanges braunes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden, um sie in der Schwerelosigkeit nicht völlig außer Kontrolle geraten zu lassen. Ansonsten war ihr jedoch anzusehen, dass die Botschafterin die Schwerelosigkeit nicht mehr gewohnt war.
„Botschafterin Christian, es ist mir eine Ehre, Sie an Bord begrüßen zu dürfen,“ sprach der Captain und salutierte vor der Frau.
„Ich danke Ihnen, Captain Donalbain,“ erwiderte die Botschafterin mit einem Lächeln. „Es ist auch mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen. Ihre Rettung von Präsident Kumaier ist bereits legendär.“
Trotz seines Kommentars an seinen ersten Offizier schien Donalbain doch etwas wie Heldenverehrung für die Botschafterin zu verspüren, und umso stolzer nahm er ihr Kompliment auf. „Vielen Dank, Botschafterin!“ Nachdem er ihr seine anwesenden Offiziere vorgestellt hatte, beauftragte er Commander Troy damit, die Botschafterin zu einem der Gästequartiere zu bringen. Dann wandte er sich noch einmal zu Botschafterin Christian: „Ich hoffe, Sie haben heute Abend die Zeit, mit meinen Offizieren und mir zu dinieren.“
Die Botschafterin nickte freundlich. „Es wird mir ein Vergnügen sein, Captain!“ Sie folgte der Chefingenieurin und ließ Captain Donalbain und dessen ersten Offizier zurück, hinter ihr trug das Mannschaftsmitglied ihr überraschend geringes Gepäck.
„Sie scheinen auch nicht ganz von Heldenverehrung befreit zu sein,“ merkte Beth amüsiert an.
Der Captain sah ihn überrascht an. „Dass Sie mal spitze Bemerkungen auf meine Kosten machen, hätte ich Ihnen kaum zugetraut.“ Er seufzte. „Ich bewundere eher ihre Arbeit als Botschafterin, nicht so sehr die als Soldatin.“
„Mir schien, Sie bewundern nicht nur ihre Arbeit, Sir!“
„Commander,“ wechselte Donalbain in einen ernsteren Tonfall. „Sie sollten lieber wieder Ihrer Arbeit auf der Brücke nachgehen, bevor ich Ihnen noch ein paar zusätzliche Trainingseinheiten verordne. Mit Telepathen!“
Plötzlich hatte Beth es sehr eilig, sich an die Arbeit zu machen.

In einem Schiff, das es eigentlich gar nicht gab, saß Nummer Sechs und wartete auf neue Befehle. Schließlich erhielt er ein verschlüsseltes Signal, und er bestätigte seine Identität. Daraufhin erschien eine reiner Text mit erklärenden Bildern in seinem Kopf: Sein Ziel war eine Frau, neununddreißig Jahre alt, mit schulterlangen braunen Haaren. Botschafterin Marina Josephine Christian.

Der Captain erhob sein Trinkfläschchen. „Auf unseren Gast,“ sprach er. „Möge ihre Mission erfolgreich sein.“
Die Offiziere hatten ihre Trinkflächchen ebenfalls erhoben und stießen nun an.
Die Botschafterin lächelte und stieß ebenfalls mit einigen Offizieren an. Nach dem Essen begab man sich in die Offiziersmesse. Beth, Emanuele und Brandhorst saßen gemeinsam nahe dem großen Panoramafenster und blickten hinaus in den Hyperraum. Die Botschafterin, Donalbain und Commander Troy hatten sich in eine hintere Sitzecke begeben.
„Lieutenant Kaneko sagte, dass wir in drei Tagen den Raum des Philion-Imperiums erreichen werden,“ berichtete Donalbain. „Danach sind es noch etwa zwanzig Stunden bis nach Philion Prime.“
Die Botschafterin nickte. „Dann habe ich genug Zeit, um mich auf mein Treffen mit dem Kaiser vorzubereiten.“ Sie nippte an ihrem Trinkfläschchen, lehnte sich entspannt zurück und blickte zum Fenster. „Es ist selten geworden, dass ich GOOD HOPE II verlasse. Es ist bestimmt ein Jahr her, dass ich im Hyperraum war.“
Donalbain blickte sie verwundert an. „Als Diplomatin müssten Sie doch sicherlich häufiger reisen. Sicherlich können nicht alle Verhandlungen auf GOOD HOPE II stattfinden.“
Christian wurde nachdenklich. „Eigentlich ist das richtig. Allerdings bin ich in manchen Rängen der Alliance nicht mehr gern gesehen.“ Sie blickte die beiden Space Force Offiziere an. „Der kalte Krieg mit den Dilli ist vielen sehr willkommen. Und denen wäre in meiner Position ein politischer Hardliner erheblich lieber gewesen.“
Donalbain nickte verständnisvoll und nahm noch einen Schluck. „Ich nehme an, Sie haben es Kumaier zu verdanken, dass Sie noch Ihre Position in der Generalversammlung der Vereinten Planeten noch nicht verloren haben.“
Christian nickte zustimmend. „Er ist ein großer Befürworter der Diplomatie. Nur leider sind seine Anhänger in den mächtigeren Organen der Alliance in der Minderheit. Vielen ist ein klares Feindbild sehr angenehm, und die Waffenindustrie schlägt natürlich sehr viel Gewinn aus dem Wettrüsten.“
„Profit durch Angst,“ merkte Troy an. „Es könnte mir schlecht werden, wenn ich daran denke, was für Typen es in den höheren Rängen der Space Force gibt.“
„Immerhin kann ich aber weiterhin noch einiges Gutes bewirken. In den letzten Monaten bin ich in Verhandlungen mit den Hildar getreten, um der Alliance deren Technologie zur künstlichen Gravitation zu verschaffen. Dies hilft Orion 4 wirtschaftlich auf die Beine.“
Donalbain seufzte leise. „Der militärisch-industrielle Komplex der Alliance scheint ziemlich stark zu sein. Die Geschehnisse um die Tau Ceti-Blockade haben ihm sehr viel Macht gegeben.“
„Die Blockade,“ seufzte Christian. „Abgesehen vom Krieg waren das die schlimmsten dreizehn Tage meines Lebens.“
„Ich schätze, es geht den meisten Menschen so,“ fügte Troy hinzu.
Christian blickte wieder hinaus in den Hyperraum.

Nummer Sechs lag in einer Koje und ließ Informationen über den Telepathen in sein Gehirn wandern, während das Schiff sich über Autopilot durch den Hyperraum steuerte. Er wusste, wenn er seinen Auftrag ordentlich erledigte, wäre die Organisation ihren Zielen ein deutliches Stück näher.

Der Sprung in den Normalraum erfolgte eine halbe Flugstunde von Philion Prime entfernt. Zwei imperiale Kampfschiffe nahmen die CAWDOR in Empfang und eskortierten sie in den Planetenorbit.
„Commander Beth,“ wandte der Captain sich an seinen ersten Offizier. „Sie übernehmen das Kommando! Ich begleite den Landungstrupp.“
„Sir,“ erwiderte der junge Offizier. „Ich halte es für besser, wenn Sie an Bord bleiben.“
„Kennen Sie sich mit den Traditionen der Borten aus?“ fragte Donalbain.
„Nein, Sir,“ gab Beth zu.
„Wenn Sie es täten, wüssten Sie, dass es für den Captain eines Schiffes, dessen Passagiere eine Audienz beim Kaiser haben, geradezu eine Pflicht ist, dem Kaiser die Ehre zu erweisen. Und wir wollen doch keinen diplomatischen Zwischenfall heraufbeschwören.“
Mit einem Grinsen ließ der Captain seinen verdutzten ersten Offizier in der Mitte der Brücke zurück und machte sich zum Shuttledeck auf.

Eine Stunde später standen Captain Donalbain und Botschafterin Christian im Thronsaal von Kaiser Mallo. Die lederne Haut des Borten hatte an einigen Stellen bereits tiefe Falten, was auf sein hohes Alter hinwies. Einige Meter vor Mallo stand ein als Übersetzer fungierender Adjutant, da der Kaiser es ablehnte einen Telepathen zu tragen. Die großen, mandelförmigen Augen und die dreieckige Kopfform, gepaart mit einer Körperform die in Weiten teilen dem einer Gottesanbeterin glich, ließ die Borten auf Menschen oft insektoid erscheinen, doch tatsächlich handelte es sich bei ihnen um Säugetiere. Die Größe der Augen diente nicht nur dem Zweck des guten Sehens, sondern auch des gut Gesehenwerdens, da die Borten über ihre wechselnden Augenfarben kommunizierten. Menschen konnten daher niemals hoffen, sich ohne Schriftzeichen oder Telepathen mit den Borten verständigen zu können, auch weil im Spektrum der Borten weit mehr Farbnuancen erkennbar waren, als es bei Menschen der Fall war. Ihren kleinen Mund verwendeten sie nur zur Nahrungsaufnahme.
„Wir grüßen Euch, Kaiser Mallo,“ sprach die Botschafterin und hob ihren rechten Arm in einem rechten Winkel vor ihren Körper, der Ellbogen wies ebenfalls eine Krümmung um 90° auf, der Handrücken deutete auf den Kaiser. Dies war eine Geste der Ehrerbietung in der Kultur der Borten.
Der Kaiser signalisierte seinem Adjutanten mit einigen Farben, dieser wandte sich daraufhin um und sprach über Telepathen: „Wir heißen die Botschafterin und den Führer des Raumschiffes Willkommen und danken, dass sie unserer Einladung gefolgt sind.“
Donalbain beobachtete das Geschehen interessiert, doch viele der Gesten und Floskeln waren ihm kein Begriff, so gut kannte auch er sich nicht mit den Traditionen der Borten aus. Auch die ständig wechselnden Augenfarben der Einheimischen hatten auf ihn einen eher ermüdenden Eindruck. Er beschränkte sich so gut es ging auf die Rolle des stillen Beobachters.

Das Schiff folgte einem Frachter durch dessen Sprungtor und gelangte so in unmittelbare Nähe zu Philion Prime. Nummer Sechs befand sich bereits im Cockpit eines Jägers der CLOAK-Klasse und aktivierte die Sensorenstörsignale und sie Kamera/Monitor-Oberfläche der Außenhaut. Dann startete er und flog unentdeckt zum Planeten runter.

Offenbar wollte Kaiser Mallo, dass die Terran Alliance den Borten Unterstützung im Kampf gegen die kollektivistischen Rebellen auf Beren 5 gab. Er behauptete, dass die Rebellen von den Dilli unterstützt wurden, und dass nach einem Verlust von Beren 5 an den Kollektivismus der Dilli weitere Welten folgen würden. Der Captain sah der Botschafterin an, dass ihr bei diesen Forderungen unwohl war. Sie verblieb mit dem Versprechen, ihren Vorgesetzten zu unterrichten und die Unterstützung des Imperiums unter der Zustimmung der TA-Regierung auch vor der UP-Generalversammlung zu unterstützen. Der Kaiser gab sich vorerst damit zufrieden.
Während die Botschafterin in einem Nebenraum mittels eines Subraumfunkers Kontakt mit ihren Vorgesetzten aufnahm und diesen die Informationen über die Audienz beim Kaiser unterrichtete, wanderte Donalbain etwas durch den kaiserlichen Palast. Die Ähnlichkeit mit irdischen Palästen des Orients verblüffte ihn. Aus manchen Räumen, an denen er vorbeikam, drang ein starker Schwefelgeruch nach draußen. Der Captain wusste, was es damit auf sich hatte und schmunzelte. Offenbar gab es unter den Mächtigen vieler Kulturen Individuen, welche dem Druck von außen für eine Weile entfliehen wollten.
Schließlich traf er auf drei ungewöhnlich gekleidete Borten. Während die meisten anderen Bewohner des Palastes reich verzierte Kostüme trugen, hatten diese drei nur etwas um den Körper, was Donalbain spontan mit Ponchos verglich. Es handelte sich um Mönche von Philion 6. Borten waren zwar asexuell, doch mangels eines geschlechtsneutralen Begriffes sprachen die Menschen von ihnen als Mönche. Sie standen zwar außerhalb der Gesellschaft, doch traditionsgemäß konnten sie sich des Schutzes des Kaisers sicher sein. Nur selten waren sie anzutreffen, und es hieß, sie stünden in direktem Kontakt zu Gott. Als er an ihnen vorbeiging spürte er die Aufmerksamkeit der drei Mönche auf sich ruhen, und plötzlich vernahm er über den Telepathen ein deutliches „Stopp!“ Er wandte sich um und die Mönche kamen auf ihn zu.
„Kann ich Ihnen helfen?“ fragte der Captain.
„Sie sind ein Mensch. Malcolm Duncan Donalbain, Führer des Space Force Raumschiffes CAWDOR.“
Überrascht hob Donalbain die rechte Augenbraue. „Das ist richtig. Woher wissen Sie das?“
„Wir wissen,“ antwortete einer der Mönche. „Sie sind wegen Beren 5 hier.“
Donalbain nickte. „Ja, ich habe die Botschafterin hierher gebracht, und sie sprach mit dem Kaiser über den Bürgerkrieg auf Beren 5.“
Die Mönche umkreisten den Captain. „Wenn Sie Beren 5 aufsuchen, wird Ihr Licht erlischen und ihr Schiff wird in Ihrem Licht verbrennen.“ Sie hielten an und entließen Donalbain aus ihrer Mitte.
Der Mann war deutlich verwirrt. „Wie soll ich das verstehen? Als Drohung? Als Warnung?“
Der rechte Mönch ließ seine Augen zwischen rot und gelb hin und her flackern. „Als Tatsache,“ war die Antwort. Daraufhin entfernten sich die Mönche.

„Meine Regierung wird Ihre Bitte diskutieren, Kaiser,“ berichtete Christian, als sie wieder im Thronsaal stand. „Und die Angelegenheit wird vor die Generalversammlung gebracht werden.“
Die Augen des Kaisers flackerten grün, weiß und schließlich violett. Der Adjutant übersetzte: „Wir sind Ihnen sehr dankbar, Botschafter, und werden uns in Geduld üben. Sie dürfen nun gehen!“
Die Botschafterin bewegte ihre Hand vor ihrem Gesicht, eine höfliche Abschiedsgeste, wandte sich zum Captain um und verließ mit ihm den Thronsaal.
„Glauben Sie, wir werden uns militärisch einmischen?“ fragte der Captain.
Christian schüttelte den Kopf. „Nein, Kumaier wird dagegen ankämpfen. Er wird sich um eine diplomatische Lösung bemühen.“
„Das ist gut,“ meinte Donalbain. Er atmete tief durch und zögerte bevor er die nächste Frage stellte: „Sind Sie jemals Mönchen von Philion 6 begegnet?“
Die Botschafterin blickte ihn überrascht an. Mit einem solchen Themenwechsel hatte sie nicht gerechnet. „Ja, vor etwa neun Jahren. Ich bin damals noch bei der Space Force gewesen und kam gerade von Orion 7 zurück.“
„Haben sie Ihnen etwas prophezeit?“
Christian nickte. „Ja, sie sagten mir, dass ich den Weg des Krieges verlassen würde, um den Weg des Friedens zu gehen.“
„Und Sie sind Diplomatin geworden,“ stellte Donalbain fest.
„Sind Sie Mönchen begegnet?“ fragte Christian.
Donalbain blickte sie eindringlich an. „Ja, und was sie mir sagten, gefällt mir absolut nicht.“

Nummer Sechs landete neben dem Shuttle der CAWDOR und wartete. Schließlich sah er sie! Marina Christian, neununddreißig Jahre alt, schulterlanges braunes Haar. Neben ihr ging ein Captain der Space Force, Nummer Sechs glaubte, sein Gesicht vor Jahren einmal in den Nachrichten gesehen zu haben. Mit den Geschützen seines unsichtbaren Jägers zielte er auf die Diplomatin. Plötzlich erhielt er eine Dringlichkeitsnachricht über Telepathen. Er wusste, wenn ihn eine solche Nachricht erreichte, hatte er alles stehen und liegen zu lassen.
Die Nachricht lautete: „Mission abbrechen! Ziel lebend wertvoller. Neues Ziel ausgewählt.“
Nummer Sechs nahm die Hände von den Kontrollen und fragte sich, was Mr. Graves vorhatte.

Vier Tage später erreichte die CAWDOR das Proxima-System und dockte erneut an die gewaltige Raumstation GOOD HOPE II an. Donalbain begleitete die Botschafterin zur Andockschleuse. „Ich nehme an, Sie werden froh sein, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben,“ meinte er.
Die Botschafterin nickte lachend. „Ja, sehr! Und ich verspreche Ihnen, dass ich mich bei den Verhandlungen mit Orion 4 um Schnelligkeit bemühen werde, damit Sie möglichst bald auch in den Genuss einer ständigen künstlichen Schwerkraft kommen.“ Sie blickte ihn an, und durch den Frohsinn auf seinem Gesicht erkannte sie Sorgen in seinen Augen. „Ist etwas nicht in Ordnung?“
Donalbain wurde ernst. „Ich bin mir nicht sicher. Ich muss ständig an die Worte der Mönche denken, und daran, in welche Richtung sich die Galaxis zu entwickeln scheint.“
„Sie haben Angst vor der Zukunft,“ stellte Christian fest.
Donalbain nickte. „Es heißt die Samen der Zeit liegen vor uns. Wir müssen sie nur zu deuten wissen.“ Er hielt an, denn sie hatten die Andockschleuse erreicht. Er drehte sich zur Botschafterin um. „Ich wünschte, ich könnte sie deuten.“ Er salutierte. „Botschafterin.“
Christian nickte. „Auf Wiedersehen, Captain! Ich hoffe, Sie einmal wieder zu sehen.“ Die Schleusentür öffnete sich und sie trat hinaus in die Schwerkraft. Dort wandte sie sich noch einmal um. „Viel Glück, Captain!“
Donalbain nickte. „Auch Ihnen viel Glück, Botschafterin!“
Die Schleusentür schloss sich zwischen ihnen. Der Captain verharrte noch einen Augenblick, machte sich dann auf den Weg zur Brücke.

Nächste Woche: „The Instruments of Darkness“
If there\'s anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.


Kai "the spy"

  • Crewman 3rd Class
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  • Beiträge: 107
  • Neben dem Internet sind einige meiner Arbeiten in den Fanzines XUN und PRANKE veröffentlicht. Das Schreiben von Online-Geschichten habe ich vorläufig eingestellt, um mich auf das Schreiben eines SF-Romans zu konzentrieren.
LAERTES-Universum: RAUMSCHIFF CAWDOR
« Antwort #2 am: 05.06.09, 22:42 »
Habe ich schon erwähnt, dass Feedback willkommen ist?!  ;)
Die folgende Geschichte, sowie die darin auftretenden Figuren und Ereignisse sind vollkommen fiktiv und geistiges Eigentum von Kai Brauns. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit vorhergehender Genehmigung des Autors.


RAUMSCHIFF CAWDOR
von Kai Brauns

Episode III: The Instruments of Darkness


Sean Graves blickte aus dem großen, einseitig verspiegelten Panoramafenster seines Büros. Unter ihm lag die Geschäftigkeit Brüssels, der Hauptstadt der Terran Alliance. Der Präsident der Special Terran Intelligence fragte sich, wie es soweit kommen konnte. Nach Ende des Krieges war er ein Held der STI geworden, seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Spionage hatten ihn bis ganz an die Spitze der Organisation geführt. Und irgendwann war der Priester auf ihn zugekommen. Seine Erhabenheit, Howard Phillips, hatte ihn von den wahren Hintergründen des Universums berichtet. Graves war damals skeptisch, doch die Aussicht, seine Führungsposition nicht zu bekommen, hatte ihn gefügig gemacht. Seitdem schien Graves niemals mehr glücklich zu sein. Doch dies fiel beim Führer des außerweltlichen Geheimdienstes der TA auch nicht weiter auf.
Ein piependes Geräusch lenkte ihn ab. Sein Sekretär unterrichtete ihn über Telepathen von der Ankunft Phillips’. „Lassen Sie ihn herein,“ sagte Graves widerwillig.
Die Tür öffnete sich und Howard Phillips trat ein. Er trug einen ordentlichen Anzug und ein freundliches Lächeln im Gesicht, welches eher nach einem Politiker aussah, als nach dem Priester eines geheimen Kultes. „Guten Morgen, Mr. Graves,“ begrüßte der ältere Mann den STI-Chef. „Wie geht es Ihnen?!“
Graves lief ein Schauer über den Rücken, doch er hatte gelernt, solche Dinge nicht sichtbar zu machen. „Gut, danke,“ antwortete er. „Was kann ich für Sie tun, Erhabener?“
Phillips setzte sich unaufgefordert und sagte: „Ich wollte wissen, wie Sie mit den Vorbereitungen für Projekt Booth-Oswald vorankommen?“
Bei der Erwähnung dieses Projektes wurde Graves übel, doch auch dies überspielte er leicht. „Alles verläuft nach Plan,“ antwortete er schlicht.
Phillips nickte zufrieden. „Und was sagen die Observationen des Professors?“
„Er befindet sich im Ardini-System,“ sagte Graves ungeduldig.
Phillips hob die rechte Augenbraue. „Danke für die Informationen, Mr. Graves! Ich werde Sie in zwei Tagen erneut aufsuchen.“ Er erhob sich und ging zur Tür. Bevor er hinausging, wandte er sich noch einmal um. „Schöne Grüße an die Familie, Sean,“ sagte er mit einem Lächeln, drehte sich dann wieder zur Tür und ging.
Graves wandte sich wieder dem Panoramafenster zu. Nun ließ er dem Schauer freien Lauf. Er hatte keine Familie, und Phillips wusste das.

Die CAWDOR befand sich im Orbit von Ardini 7. Das Ardini-System lag an der Grenze zum Hoheitsgebiet der Dilli, und als der renommierte Xeno-Archäologe Prof. Karl Behrend die Genehmigung für eine Ausgrabung auf Ardini 7 erhalten hatte, war die Begleitung eines Schiffes der Space Force Voraussetzung gewesen.
Captain Donalbain saß in seinem Bereitschaftsraum und ließ sich telepathisch Bilder von Präsident Kumaiers Besuch auf GOOD HOPE II übertragen. Zum derzeitigen Präsidenten hatte Donalbain eine besondere Beziehung. Am 3. Dezember 2168, knappe vier Monate nach der Blockade im Tau Ceti-System, hatte Donalbain, damals noch Commander, einen Attentäter auf frischer Tat, kurz bevor er den Präsidenten töten konnte. Danach gab es einigen Medienrummel um den jungen Offizier, die Marketingabteilung der Space Force wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, einen neuen Helden in ihren Reihen zu kreieren. Für Donalbain war dies jedoch nicht weiter wichtig. Für ihn war es der größte Moment, als er von Jens Frank Kumaier persönlich eingeladen wurde und dieser ihm für seine Rettung gedankt hatte.
„Captain,“ unterbrach die Stimme von Kommunikationsoffizier Matheson die Übertragung. „Commander Beth meldet sich von der Planetenoberfläche.“
Donalbain seufzte. Den Rest der Übertragung würde er sich später ansehen. „Stellen Sie ihn durch, Lieutenant,“ sagte er.
Augenblicklich erschien das Bild eines mit Atemmaske ausgestatteten Commander Beths vor seinem inneren Auge. „Captain, wir sind gerade gelandet. Das Wetter ist ruhig, und nachdem wir die Zelte aufgeschlagen haben, will der Professor so schnell wie möglich mit den Ausgrabungen beginnen.“
Donalbain nickte. „Sehr gut, Commander! Ich erwarte mindestens alle drei Stunden einen Statusbericht.“
„Aye, Captain,“ bestätigte der erste Offizier.

Beth unterbrach die Leitung und wandte sich zu den jungen Studenten um, welche dabei waren, die Zelte aufzubauen. Er blickte sich erfolglos um und wandte sich an einen der Studenten: „Wo ist der Professor?“
„Der ist schon hinüber zu den Ruinen gegangen,“ antwortete der junge Mann und deutete auf einige heruntergekommene, scheinbar Jahrtausende alte Gebäude, welche sich etwa hundert Meter vom Zeltlager entfernt befanden.
Beth schnaufte, was das Visier seiner Atemmaske beschlagen ließ. Er drehte sich zum Landeplatz des kleinen Frachters der Archäologen zu neben dem das Shuttle der CAWDOR wartete. Schnell entdeckte er Lieutenant Brandhorst und machte sich auf den Weg zum fünfzig Meter entfernten Landeplatz. „Thomas,“ rief er den Piloten, mit dem er sich in den letzten fünf Monaten sehr angefreundet hatte. „Du kannst jetzt zur CAWDOR zurückkehren.“
Der Lieutenant blickte sich kurz um. „Bist du sicher, dass du mit diesen Eierköpfen alleine bleiben willst?“
Der Commander schmunzelte. „Die paar Tage bis zur Ablösung werde ich schon noch aushalten.“
Brandhorst grinste. „In Ordnung! Wir sehen uns in ein paar Tagen!“ Dann machte ging er die Shuttlerampe hinauf und schloss diese hinter sich.
Beth ging zum Frachter rüber und dahinter in Deckung vor dem Rückstoß der Manövrierdüsen des startenden Shuttles. Als dieses weit genug entfernt war, damit der Rückstoß nicht mehr allzu wild war, machte der Commander sich zu den Ruinen auf.

Das Licht fiel durch eine türartige Öffnung in das versteinerte Gebäude. Als Beth durch diese Öffnung trat, versperrte er dem Licht den Weg und warf einen langen Schatten. „Professor Behrend?!“ Er trat vorsichtig ein, trotzdem knickte er auf dem unebenen Boden um und fiel. Mit Stöhnen und Schmerz im ungeknickten rechten Fuß stand er auf, als er ein verspätetes „Seien Sie vorsichtig!“ hörte.
Der Xeno-Archäologe stand an einer Wand und beleuchtete diese mit einer Taschenlampe. Beth erkannte Einkerbungen, die wohl nicht ausschließlich auf die Spuren der Zeit zurückzuführen waren, aber viel konnte er daraus auch nicht machen.
„Dies scheinen Überreste von Schriftzeichen zu sein, Commander,“ erzählte der Professor, wobei es ihm wohl egal gewesen war, wer hereingekommen wäre. Er sprach es eher aus, um es für sich selbst festzustellen, und natürlich, weil er seine eigene Stimme liebte. „Sie sind in der Wand eingraviert. Wer immer hier gelebt hat, visuelle Kommunikation war wohl sehr wichtig.“
„Sie sollten eigentlich nicht allein hier herumgeistern, Professor,“ mahnte Beth. „In dieser Region gibt es einige sehr aggressive Tiere. Und der Boden scheint mir auch nicht ganz ungefährlich zu sein.“
Der Professor wandte sich ihm teilweise amüsiert, teilweise genervt zu. „Commander, dies ist nicht meine erste Expedition, auch nicht auf einem von Fauna bevölkerten Planeten. Ich habe einen Revolver an meinem Gürtel, und ein Sensorengerät in meiner Tasche verrät mir frühzeitig, wenn sich etwas nähert. Und an unebene Böden bin ich ebenfalls gewöhnt.“ Er wandte sich wieder den Einkerbungen an der Wand zu. „Ein paar dieser Schriftzeichen sind relativ gut erhalten. Offenbar waren die Lebewesen, welche hier gelebt haben, hochtechnisiert.“
„Die Hieroglyphen der Ägypter haben auch Jahrtausende überstanden. Ebenso einige Schrift- und Kunstarbeiten der Griechen und Römer.“
„Die sind lediglich ein paar tausend Jahre alt,“ erwiderte Behrend. „Ich habe Grund zu der Annahme, dass diese Gebäude weit älter sind.“
„Und wie kommen Sie darauf?“ fragte Beth.
„Das radioaktive Isotop C14 ist in der Atmosphäre des Planeten in ähnlicher Dosis vorhanden, wie auf der Erde,“ merkte der Professor an. „Und dann habe ich ihn hier gefunden.“ Er deutete mit dem Licht der Taschenlampe auf ein tierisches Skelett, welches offenbar durch eine Wand gebrochen war. „Ich habe einen Karbonschnelltest gemacht. Er ist zwar nicht so exakt wie im Labor, aber dieses Tier ist vor über zwanzigtausend Jahren gestorben. Und die Typen, die hier gelebt haben, machten sich wohl kaum die Mühe, die Wand um das Tier herumzubauen.“
Beth starrte den Wissenschaftler ungläubig an. „Zwanzigtausend Jahre?! Sie meinen, auf diesem Planeten gab es vor so langer Zeit Wesen, welche die Technik hatten, Gravierungen so widerstandsfähig zu machen, dass man sie immer noch erkennen kann?“
Behrend sah den jungen Offizier an. „Natürlich, Commander! Oder haben Sie geglaubt, dass es vor den heutigen Kulturen keine hoch entwickelten Zivilisationen gab?!“ Er wandte sich wieder ab und ging ein paar Schritte tiefer in das Gebäude hinein. Beth folgte ihm humpelnd.
„Hier drüben ist etwas, dass ich sehr interessant finde,“ sagte der Professor und deutete auf einen Raum, der Boden schien aus Fließen zu bestehen. In der Mitte des länglichen Raumes war eine etwa zwei Meter lange und einen Meter breite Fließe, welche ein Stück höher war als der Rest. Am unteren Ende war eine weitere Erhebung, die womöglich ein Schild gewesen war. Auch hier fanden sich eingravierte Schriftzeichen. Einige versteinerte Pflanzen lagen darauf. „Haben Sie eine Ahnung, was das ist?“ fragte Behrend und antwortete selbst, noch bevor der Commander etwas sagen konnte. „Commander, mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um eine Grabstätte.“ Seine Begeisterung war kaum zu übersehen.

Es war 21:00 Standardzeit, auf der Brücke befanden sich nur noch wenige Personen. Lieutenant Kaneko saß an der Steuerkonsole an der Front der Kommandozentrale und langweilte sich. Während sich die CAWDOR im Orbit des Planeten befand, gab es für ihn kaum etwas zu tun. Hinten im Raum befanden sich Lieutenant Matheson und Lieutenant Commander Emanuele, letzterer wies gerade seine Ablöse in den Stand der Dinge ein.
Die hintere Tür öffnete sich. Commander Troy schwebte herein sah sich um. In die Runde meinte sie: „Der Captain ist in seinem Bereitschaftsraum?!“
Emanuele bestätigte dies mit einem knappen Nicken.
Troy schwebte zur seitlichen Tür, betätigte den Türmelder und wartete, bis sie eingelassen wurde. Sie streckte jedoch nur den Kopf herein, sprach ein paar Worte, welche Kaneko nicht verstehen konnte, auf den Captain ein. Als der Captain in der Tür erschien machten sie sich gemeinsam auf, die Brücke zu verlassen.
Kaneko schüttelte den Kopf als Matheson auf ihn zukam. „Fast jeden Abend das selbe Spiel,“ meinte der Steuermann. „Meinst du, zwischen den beiden läuft was?“
Matheson grinste. „Ist ja wohl ziemlich offensichtlich. Die hängen ja fast wie Kletten zusammen.“
Sie wurden durch ein Räuspern unterbrochen und wandten sich zu Emanuele um, welcher die beiden tadelnd ansah. „Lieutenants, zum Einen ist das Privatleben Ihrer Vorgesetzten nicht als Gesprächsstoff für Ihre kleinen Plaudereien geeignet, und zum Anderen weiß ich, dass der Captain und Commander Troy bereits gemeinsam zur Akademie gegangen und seitdem eng befreundet sind.“
Matheson und Kaneko senkten beschämt ihre Blicke.
„Außerdem,“ fügte der taktische Offizier hinzu, während er sich von seiner Konsole entfernte, „schien mir der Captain viel mehr an der Botschafterin interessiert zu sein, die wir letzten Monat nach Philion Prime gebracht haben.“ Er verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern und schwebte von der Brücke.
Als er verschwunden war, atmeten Kaneko und Matheson erleichtert aus und fingen sogar an zu kichern. „Ich hab’ schon gedacht, wir würden ’ne Verwarnung kriegen,“ meinte Matheson.
„Aber Emanuele liegt eindeutig falsch,“ kommentierte Kaneko. „Die Botschafterin war doch gut zehn Jahre älter als der Captain!“
Matheson schmunzelte. „Naja, jedem das Seine.“

Der Captain reichte seiner alten Freundin ein Trinkfläschchen aus dem Replikator. Commander Troy und er saßen gemeinsam in seinem Quartier und besprachen die Ereignisse des Tages.
„Ich habe gehört, es gibt Probleme mit der Subraumkommunikation,“ meinte Troy.
„Allerdings,“ erwiderte der Captain. „Mitten in der Übertragung von Kumaiers Rede ist jegliche Subraumverbindung abgebrochen.“
„Warum hast du mich nicht angefordert?“ fragte die Chefingenieurin der CAWDOR. „Ich hätte das Problem sicherlich schon gelöst.“
„Ich weiß,“ erwiderte der Captain. „Aber für ein paar Stunden kommen wir auch ohne Subraumkommunikation aus, und deine Fähigkeiten werden im Maschinenraum gebraucht, falls wir Probleme mit den Dilli bekommen. Das mit dem Subraum schafft ein einfacher Techniker.“
„Und dieser Techniker arbeitet, meines Wissens nach, immer noch daran.“
„Beth hat sich den Fuß verstaucht,“ erzählte Donalbain, um das Thema zu wechseln und trank einen weiteren Schluck aus seinem Trinkfläschchen. „Ensign Lorenson wird ihn früher als erwartet ablösen. Er wird von Brandhorst gerade runter gebracht.“
„Volkert Lorenson?!“ hakte Troy nach. „Er gehört zu meinen Leuten. Warum schickst du Ingenieure auf eine solche Außenmission?“
„Von Ingenieur kann ja wohl keine Rede sein, Kathy,“ entgegnete der Captain. „Er ist noch gar keiner Abteilung zugeschrieben, und der Junge kann ruhig ein bisschen Erfahrungen sammeln, bevor er seine endgültige Entscheidung trifft. Und außerdem brauche ich meine Leute auf der Brücke. Wie gesagt, die Dilli sind nicht weit.“
     
Brandhorst steuerte das Shuttle in die Landebucht und dockte an. Die Shuttlerampe öffnete sich und Brandhorst schwebte mit Commander Beth nach draußen. „Gib’s zu,“ meinte Brandhorst. „Du hast dich absichtlich verletzt, um dich vor dem Babysitten zu drücken.“
„Thomas,“ stöhnte der erste Offizier. „Du würdest dir vielleicht den Schädel einschlagen, um einen Tag blauzumachen, aber nicht jeder ist so ein Irrer wie du!“
     
Professor Behrend saß in seinem luftdichten und mit irdischer Atemluft gefüllten Zelt. Ihm gegenüber saß Ensign Lorenson, der sich offenbar recht unwohl fühlte. Vor ihnen, auf einem kleinen Tisch, stand eine aus einem mobilen Replikator stammenden Mahlzeit, die jedoch in ihrer breiigen Form ziemlich unappetitlich aussah. Behrend war solche Einschränkungen in Sachen Luxus zwar gewöhnt, doch der junge Mann von der CAWDOR war anscheinend die leistungsfähigeren Replikatoren des Flaggschiffes mitsamt der breiten Auswahl gewöhnt. Behrend aß einen Löffel und versuchte ein bisschen Konversation zu betreiben: „Sagen Sie, Ensign, Sie arbeiten doch auf der CAWDOR als Ingenieur, richtig?!“
„Das ist richtig, Sir,“ bestätigte Lorenson unsicher. „Ich bin zwar noch nicht auf ein Fachgebiet festgelegt, aber bisher war ich vorwiegend im Maschinenraum tätig.“
„Vielleicht können Sie mir eine Sache erklären, die ich nie so ganz verstanden habe. Wieso, genau, können wir zwar alles Mögliche teleportieren und replizieren, aber lebende Wesen müssen noch immer mit dem Shuttle überallhin?!“
„Das wissen Sie nicht?“ fragte der Ensign erstaunt. „Sie sind doch Wissenschaftler!“
Behrend seufzte. Natürlich wusste er es, aber über irgendwas musste er sich ja mit dem jungen Mann, der scheinbar keinerlei Interesse an fremdartigen Kulturen hatte und somit als Zuhörer ausschied, sprechen. Und so entschied er sich ausnahmsweise dafür, selbst den Zuhörer zu spielen. „Ich bin Xeno-Archäologe, kein Physiker. Dazwischen liegen Welten.“
Dies schien Lorenson zufrieden zu stellen. „Nun, die Teleportation wurde vor etwa sechzig Jahren zum ersten Mal erfolgreich angewandt,“ begann er, auf einmal deutlich sicherer. „Nach drei Jahren Versuchen und erfolgreicher Anwendung bei Gegenständen, Nahrung und irgendwann sogar Flüssigkeiten, kamen dann erste Tierversuche.“ Er unterbrach sich, um einen Löffel von seinem Nährbrei zu löffeln. Nachdem der angewiderte Ausdruck aus seinem Gesicht verschwunden war, fuhr er fort: „Schnell wurde ein ernstes Problem festgestellt; alle Tiere, die man teleportiert hatte, kamen hirntot am Zielort an.“
Der Professor hob eine Augenbraue, um Interesse vorzutäuschen. „Wie kam es dazu?“
„Das liegt daran,“ erzählte der Ensign, „dass die Gehirnströme versiegen.“
„Aber wir können mithilfe der Telepathen die Gehirnströme übertragen,“ wandte Behrend ein.
Lorenson schmunzelte amüsiert. „Ein paar Informationen, ja, kein Problem. Aber den kompletten Inhalt eines menschlichen Gehirns zu funken, würde die besten Telepathen bei Weitem überlasten. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine gelesen zu haben, dass es etwa zwanzig Jahre dauern würde, um die komplette Persönlichkeit eines Menschen zu einem einzigen Zeitpunkt …“ In dem Moment erhielt Behrend eine Meldung per Telepathen, und er unterbrach den Ensign. Geduldig wartete junge Mann ab.
Schließlich stand der Professor auf und sagte: „Tut mir Leid, Ensign, aber ich werde Ihren interessanten Ausführungen im Moment leider nicht mehr zuhören können. Ich wurde eben davon unterrichtet, dass wir jetzt soweit sind, den Grabdeckel zu heben.“

Donalbain schwebte durch die Tür zur Brücke. Das fast leere Gehirn der CAWDOR vermittelte ihm eine gewisse Ruhe, die er Willkommen hieß.
„Captain!“ Matheson sah überrascht zu seinem Kommandanten. „Was machen Sie hier um diese Zeit?“
„Ich bin noch etwas spazieren, Lieutenant,“ antwortete der Captain. „Ich konnte nicht schlafen und dachte, ich schaue mal hier oben vorbei.“
„Alles ruhig, Sir,“ meldete Matheson, nur um irgendetwas zu sagen.
Donalbain blickte zum großen Sichtfenster hinaus. „Gut,“ meinte er schließlich. „Vielleicht finde ich dann hier die Ruhe, um schlafen zu können.“
„Ja, Sir,“ bestätigte Matheson und wandte sich wieder seiner Konsole zu. Er sehnte sein Schichtende herbei, denn auch er wollte bald schlafen. Es blieb bei dem Wunsch. „Captain, der Professor verlangt nach Ihnen.“
Donalbain seufzte. Das war’s wohl mit der Ruhe. Doch bevor er Matheson den Befehl geben konnte, ihn zu verbinden, ertönte der Sensorenalarm. „Status,“ forderte er von dem jungen Ensign Brockowitz, der an der taktischen Konsole die Sensoren im Blick hatte.
„Ein Sprungtor öffnet sich, etwa 50.000 Kilometer entfernt,“ meldete dieser.
Durch das Sichtfenster war das weiß strahlende Sprungtor trotz der Entfernung deutlich zu sehen. Ein fremdartiges Schiff sprang durch das Tor in den Normalraum zurück.
„Ensign, sagen Sie mir etwas über unseren Gast,“ verlangte Donalbain.
Dieser zögerte, starrte ungläubig auf die Sensorenanzeige. „Sir, das fremde Schiff scheint organisch zu sein.“
Donalbain wandte sich zur taktischen Konsole und starrte Brockowitz an. „Sind Sie sicher?“
„Die Sensorenanzeigen sind eindeutig,“ erwiderte der junge Mann in einem rechtfertigenden Ton. „Es scheint sich tatsächlich um ein Schiff aus organischer Technologie zu handeln.“ Er blickte weiterhin auf die Sensorenanzeige. „Und das Schiff nähert sich mit ziemlicher Geschwindigkeit.“
„Geben Sie Alarm, alle Mannschaftsmitglieder auf ihre Position,“ bellte Donalbain.
„Sir, das fremde Schiff richtet eine unbekannte Strahlung auf den Planeten,“ meldete Brockowitz. Mit Entsetzen stellte er fest: „Der Strahl richtet sich auf die Gegend um die Ruine!“
Donalbain reagierte sofort. „Matheson, stellen Sie mich sofort zu Behrend durch! Ensign, Plasmageschütze und Torpedos auf den Eindringling ausrichten! Piloten zu ihren Jägern!“
„Sir,“ meldete Matheson. „Ich bekomme keine Verbindung!“
Donalbains Herz setzte einen Moment aus. Er richtete einen fragenden Blick auf Brockowitz. Dieser schüttelte mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck den Kopf. Der Captain wusste, was dies bedeutete: Für die Forscher auf der Oberfläche war es zu spät.
Das fremde Raumschiff schwenkte nun um. Es war nun nahe genug, damit die Sensoren ein Bild des Eindringlings telepathisch an die Brückenbesatzung schicken konnte. Es war völlig schwarz, das Heck war breit und abgerundet, der Bug spitz zulaufend. Aus der Front wuchsen mehrere Tentakel heraus, die ständig in einer schwimmenden Bewegung waren.
„Feuer frei, Ensign,“ befahl der Captain und beobachtete durch das Sichtfenster, wie die leuchtenden Plasmageschosse und Photonentorpedos auf das fremde Schiff zuflogen.
Nach wenigen Momenten meldete der Ensign: „Sir, wir haben mehrmals voll getroffen, doch das Schiff scheint nicht beschädigt zu sein.“
Donalbains Herz schien ihm in die Hose zu rutschen. Er sah nur einen Weg, um sein Schiff und seine Mannschaft zu retten und dafür zu sorgen, dass die anderen Zivilisationen ohne Subraumverbindung gewarnt wurden: Rückzug. „Lieutenant Kaneko, sofortiger Notfallsprung!“
Kaneko folgte der Anweisung sofort. Die Energie der sekundären Systeme setzte aus, und die Energie wurde zur unvorbereiteten Projektion eines Sprungtors weitergeleitet. Zwischen der CAWDOR und dem fremden Schiff öffnete sich das strahlende Sprungtor, und Kaneko steuerte mit vollem Schub darauf zu. Als die CAWDOR im Hyperraum angekommen war und sich das Sprungtor hinter ihr schloss, atmeten alle erleichtert auf.
Donalbain setzte sich auf und bemerkte erst jetzt, wie verschwitzt er war.

Einige Stunden später erreichte die CAWDOR die Raumstation PI SAGITARII im gleichnamigen Sternensystem. Eine weitere halbe Stunde später stand Donalbain im Büro von Admiral Perkins, dem Kommandanten der Raumstation. Nachdem er ihm von den Geschehnissen im Ardini-System vorgefallen war, wartete der Captain ab.
Der Admiral starrte Donalbain besorgt an. „Hört sich so an, als hätten die Dilli eine neue Waffe.“
„Es erscheint mir etwas fantastisch, Admiral, dass die Dilli uns so weit voraus sein sollen,“ erwiderte Donalbain.
„Die Dilli sind flüssige Lebewesen, die ein kollektives Bewusstsein haben,“ entgegnete Perkins. „Zuzutrauen wäre ihnen ein organisches Raumschiff sicherlich.“ Er schüttelte den Kopf. „Das Geschehene bleibt unter Verschluss, Captain! Wir stehen dank dem Attentat sowieso schon kurz vor einer Massenpanik, ohne dass wir noch die Nachricht einer Wunderwaffe des Feindes verbreiten.“
Donalbain sah den Admiral fragend an. „Was für ein Attentat?“
Für einen Moment ließ der Gesichtsausdruck des Admirals auf Unverständnis schließen, dann wechselte er in Begreifen und schließlich zu Anteilnahme. „Richtig, Sie hatten in den letzten Stunden keine Subraumverbindung.“ Er lehnte sich vor. „Gesternabend wurde der Präsident auf GOOD HOPE II erschossen.“
Donalbain spürte einen starken Druck auf seinen Brustkasten. Das Atmen fiel ihm schwer. „Kumaier …“
Der Admiral nickte. „Er war sofort tot, Malcolm. Der Schütze wurde inzwischen gefasst, ein Mann namens Leonard H. Orman. Anscheinend ein Kollektivist. Der STI untersucht inzwischen, ob er allein gehandelt hat. Vizepräsident Jenkins ist bereits vereidigt worden.“ Er machte eine Pause. „Ich weiß, dass Sie Kumaier mal das Leben gerettet haben. Es tut mir Leid!“
Donalbain nickte nur und starrte ins Leere.

Und nächste Woche: \"The insane Root\"
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Kai "the spy"

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LAERTES-Universum: RAUMSCHIFF CAWDOR
« Antwort #3 am: 13.06.09, 15:20 »
Ich kam letzte Nacht irgendwie nicht ins Forum, daher diesmal leicht verspätet. Über Feedback freue ich mich trotzdem.;)
Die folgende Geschichte, sowie die darin auftretenden Figuren und Ereignisse sind vollkommen fiktiv und geistiges Eigentum von Kai Brauns. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit vorhergehender Genehmigung des Autors.
 

RAUMSCHIFF CAWDOR
von Kai Brauns

Episode IV: The insane Root


Captain Donalbain saß in der Offiziersmesse und starrte hinaus in das Sternenmeer. Präsident Kumaier war tot. Nun regierte der neue Präsident Lawrence B. Jenkins. Und Jenkins war bei weitem nicht so auf Diplomatie bedacht, wie sein Vorgänger.
Über Telepathen meldete sich Lieutenant Matheson: „Captain, wir bekommen ein verschlüsseltes Rundschreiben für alle Kommandanten der Flotte.“
Der Captain seufzte. Es war soweit …

Trotz der Schwerelosigkeit fühlte sich Donalbain unsagbar schwer, als er auf der Brücke ankam. Langsam und geistesabwesend bewegte er sich zu seinem Kommandosessel in der Mitte der Brücke, setzte sich und schnallte sich fest. „Lieutenant Matheson,“ sagte er mit fester Stimme, die in Kontrast mit dem traurigen Ausdruck seiner Augen lag. „Schalten Sie den flotteninternen Nachrichtenkanal auf das ganze Schiff!“
„Aye, Sir,“ bestätigte der Kommunikationsoffizier.
Vor den Augen der gesamten Mannschaft erschien das Bild einer Pressekonferenz aus dem Senatshaus in Brüssel. Präsident Jenkins trat an das Pult auf der Bühne. „Meine lieben Mitbürger,“ begann er. „Seit über einem Jahrzehnt wird die Terran Alliance und die gesamte freie Galaxis bedroht durch die Gefahr des Kollektivismus. Und Anhänger dieser unnatürlichen Überzeugung leben unter uns. Einer von ihnen ermordete meinen geehrten Freund und Vorgänger Jens Kumaier.
Vor wenigen Monaten bat der Kaiser von Philion um die Hilfe der Terran Alliance im Kampf gegen kollektivistische Rebellen auf dem Planeten Beren 5 gebeten. Im Glauben an eine diplomatische Lösung zögerte Kumaier lange Zeit. Dieses Zögern kostete ihn schließlich das Leben. Kollektivisten haben keine eigene individuelle Persönlichkeit. Sie haben nur ein einziges Bewusstsein, und ihr Ziel ist es, die Freiheit und Individualität aller intelligenten Wesen der Galaxis zu assimilieren. Es ist die Pflicht eines jeden freien Individuums, diese Freiheit und Individualität zu verteidigen. Aus diesem Grund habe ich vor wenigen Stunden der Regierung von Philion volle militärische Unterstützung zugesagt.
Unsere stolzen Truppen von der Space Force und der Mobile Infantry verteidigten unsere Freiheit und die der gesamten Galaxis in zwei galaktischen Kriegen. Ihre Tapferkeit, ihre Entschlossenheit und ihre hervorragenden Fähigkeiten werden uns auch dieses Mal vor jeglicher Bedrohung schützen. All unsere Hoffnungen liegen nun in ihren Händen.“
Einige Reporter meldeten sich mit Fragen, doch Donalbain gab seinem Kommunikationsoffizier ein Zeichen, er solle die Übertragung abbrechen. Stattdessen ließ er sich selbst mit der Schiffsbesatzung verbinden. Während er sprach blickte er in die verunsicherten Gesichter seiner Crew. „Hier spricht der Captain. Sie haben alle mitbekommen, was geschehen ist. Wir sind im Krieg. Dennoch werden wir unsere Arbeit so gut wie bisher verrichten. Wir werden uns in das Centauri-System begeben, von wo aus wir mit einem Flottenverband nach Beren 5 aufbrechen werden. Wir von der Space Force werden relativ wenig auszurichten haben. Der Bürgerkrieg findet fast ausschließlich auf der Oberfläche statt. Es ist die Infantry, welche den eigentlichen Konflikt austragen wird. Wir begleiten sie lediglich und sorgen dafür, dass die Dilli den Rebellen nicht zu Hilfe kommen.“ Seine Stimme wurde weicher. „Ich weiß, dass die meisten von Ihnen Angst haben. Krieg macht Angst. Aber ich erinnere Sie daran, dass wir genau für solche Fälle hier sind. Wir alle wurden für solche Dinge ausgebildet. Und ich habe vollstes Vertrauen in Sie alle, dass Sie auch unter den neuen Umständen gute Arbeit leisten. Ich werde es auch tun. Donalbain out!“
Einige Augenblicke war es still auf der Brücke. Alle Blicke ruhten auf Donalbain, der selbst ziellos hinaus in den Weltraum starrte. Schließlich wandte er den Blick an Lieutenant Kaneko. „Lieutenant, bringen Sie uns zum Sammelpunkt!“
Kaneko nickte, erleichtert, etwas zu tun zu bekommen und nicht mehr groß nachdenken zu müssen. „Aye, Sir!“ Er wandte sich seinem Steuerterminal zu und gab die entsprechenden Daten ein.
Donalbain seufzte. „Commander Beth, Sie haben die Brücke! Ich bin in meinem Bereitschaftsraum.“ Er löste die Gurte von seinem Körper und schwebte zum Ausgang, ohne Beths Bestätigung abzuwarten.

Ein piependes Signal ließ Donalbain aus seinem tranceartigen Zustand erwachen. „Herein,“ sagte er, und versuchte, die Gedanken, welche er sich in der vergangenen halben Stunde gemacht hatte, zu ordnen.
Die Tür öffnete sich und Commander Troy schwebte herein. Sie blickte ihn fast mitleidig an. „Darf ich mich setzen?!“ fragte sie nach kurzem Schweigen.
Donalbain nickte und deutete auf den Sessel vor seinem Schreibtisch. „Wie geht es der Mannschaft?“
Troy setzte sich und schnallte sich fest. Sie atmete tief durch. „Die meisten tragen es mit Fassung. Der ein oder andere Unerfahrene freut sich sogar. Hält das alles für ein großes Abenteuer.“
Donalbain nickte abwesend. „Krieg wird häufig missverstanden.“
„Wobei es unwahrscheinlich ist, dass wir in diesem Krieg sonderlich hohe Verluste haben werden,“ meinte Troy.
„Kathy, du solltest Wesen, die ihre Überzeugungen und ihre Heimat verteidigen niemals unterschätzen. Wir mögen ihnen technisch weit voraus sein, aber Technik ist bei Weitem nicht alles. Das hat die Geschichte uns gelehrt. Vietnam, Irak, Alaska, alles Beispiele, in denen eine große Macht sich in einen Konflikt mit einer kleinen Gruppe brachte und schwere Verluste erlitten hat. Oder erinnere dich an den Aszensionskrieg mit den Helder.“
„Den wir nur mit Hilfe der Hildor besiegten,“ erinnerte die Ingenieurin.
„Und die Golluer bekommen vielleicht Hilfe von den Dilli,“ entgegnete Donalbain. „Und gnade uns Gott, wenn es soweit kommt, denn wenn es zu einem heißen Krieg mit den Dilli kommt, könnte es das Ende der Alliance bedeuten!“
Kathy seufzte verständnisvoll. „Das ist es, wovor du Angst hast, nicht wahr?!“
Der Captain presste die Lippen aufeinander. „Kumaier hat immer alles getan, damit es nicht zu einem Krieg kommt. Noch vor wenigen Monaten sprach ich mit Botschafterin Christian, und sie versicherte mir, dass es unter Kumaier keinen Krieg mit den Rebellen von Beren 5 geben würde. Und kaum ist er tot, schon kann sich die Regierung nicht mehr halten und zieht uns in einen Krieg der uns weder etwas angeht, noch eine sichere Sache ist.“
Troy nickte. „Es ist tatsächlich auffällig. Allerdings kennen wir längst nicht alle Fakten. Du weißt, wie Regierungen sind, vor allem während einem kalten Krieg. Und ich weiß, wie viel Kumaier dir bedeutet hat. Aber du darfst darüber nicht verzweifeln! Du bist Captain eines Raumschiffes der EMPIRE-Klasse und damit für eine Besatzung von über vierhundert Menschen verantwortlich, von denen die meisten noch unter dreißig Jahren alt sind. Sie brauchen Führung, und sie vertrauen darauf, dass du sie ihnen gibst.“
Donalbain dachte über das Gesagte nach und nickte schließlich. „Du hast Recht,“ sagte er. „Ich gebe mein Bestes, meine Zweifel nicht nach außen dringen zu lassen.“
Kathy musterte ihren langjährigen Freund. „Da ist noch etwas, oder?!“
Donalbain nickte. „Rate mal, wer den Flottenverband kommandieren wird!“

Nach zehn Stunden im Hyperraum erreichte die CAWDOR den Sammelpunkt in der Nähe von Alpha Centauri 3. Der Flottenverband bestand aus zwei weiteren Zerstörern der EMPIRE-Klasse, einem Zerstörer der kugelförmigen MERCURY-Klasse, sieben Kreuzern der GARDAUS-Klasse, zehn Raumschiffträgern der EXCALIBUR-Klasse und fünfundzwanzig quaderförmigen Truppentransportern, von denen jeder vierhundert Soldaten der Mobile Infantry an Bord hatte.
„Das ist ein verdammt großer Flottenverband,“ meinte Kaneko. „Sind die sich wirklich so sicher, dass wir es mit einem leichten Gegner zu tun haben?!“
„Sicher ist sicher,“ kommentierte Beth. „Mich wundert eher, dass noch ein Schiff der MERCURY-Klasse dabei ist. Ich dachte, diese Energieschleuder wurden inzwischen aus dem Verkehr gezogen.“
„Offensichtlich nicht,“ erwiderte Kaneko.
Beth atmete tief durch. Per Telepathen nahm er Kontakt zu Donalbain auf: „Captain, wir haben den Flottenverband erreicht.“
„Verstanden, Commander. Ich komme!“ Nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür des Bereitschaftsraums und Captain Donalbain bewegte sich herein. Sein Blick war auf die Schiffe gerichtet, die durch das große Sichtfenster zu sehen waren. „Keine halben Sachen, was?!“ flüsterte er mehr zu sich selbst als zu anderen. Er wandte sich Lieutenant Matheson zu: „Lieutenant, verbinden Sie mich mit der SHIVA!“
Beth starrte den Captain verdutzt an. „Sie meinen, dieser MERCURY ist das Schiff, dass die Asteroiden auf Orion 7 geschleudert hat?!“
Donalbain nickte. „Und sie steht noch immer unter dem Kommando von Admiral Refa, der übrigens auch den Verband anführen wird.“
Beth schaute hinaus zu dem Kugelschiff. „Admiral Refa führt den Verband an?! Dann werden die Rebellen sicherlich nichts zu lachen haben!“
Donalbain wusste nicht genau, wie er diesen Kommentar einordnen sollte. Er verschob die Gedanken darüber und schwebte zu seinem Kommandosessel, wo er sich hinsetzte und festschnallte. Von Matheson hörte er noch ein knappes „Verbindung steht, Captain!“, dann sah er das Gesicht des Admirals vor sich, der lebende Geschichte darstellte.
„Ah, Donalbain,“ begann der ältere Mann, der nicht erst seit der Bombardierung von Orion 7 als Hardliner bekannt war, und ließ Donalbain keine Zeit, um sich ordnungsgemäß zu melden. „Sind Sie also auch noch eingetroffen. Gut, wir brauchen jedes Schiff, um Beren 5 von den Dilli abzuschotten.“
„Ihnen auch einen guten Tag, Admiral,“ begrüßte der Captain seinen Vorgesetzten mit sarkastischem Ton in der geistigen Stimme. „Wenn ich ehrlich sein soll, der Flottenverband erscheint mir, trotz Ihrer Ausführungen, doch recht groß zu sein.“
„Man sollte den Feind nicht unterschätzen, Captain,“ entgegnete Refa.
„Dessen bin ich mir bewusst, aber könnte ein so großer Verband nicht als Provokation angesehen werden?!“
Der Admiral hob die rechte Augenbraue. „Dies zu bemessen ist nicht unsere Aufgabe, Captain, sondern fällt in den Aufgabenbereich der Politiker und Diplomaten.“
Donalbain nickte. „Sicher, Sir, das ist natürlich richtig,“ antwortete er. „Meine Überraschung wird mein Urteilsvermögen beeinträchtigt haben.“
Der Admiral bestätigte mit einem Nicken. „Wir warten noch auf die BRANDT und die TOKYO, laut Plan werden wir in spätestens drei Stunden aufbrechen. Treffen Sie bis dahin alle nötigen Vorbereitungen! Refa, out.“
Die Verbindung wurde unterbrochen. Donalbain knirschte mit den Zähnen. Er hasste es, seine Ansichten verstecken zu müssen, aber es half nichts. Dann fiel ihm auf, dass mit der BRANDT das vierte und letzte übrige Schiff der EMPIRE-Klasse ebenfalls zu dem Verband stoßen würde.

„Es ist vielleicht ein bisschen übertrieben, von einem Krieg zu sprechen,“ sagte Außenminister Achmed Said. „Wir unterstützen lediglich unsere Verbündeten, die ein kleines Problem mit ein paar gewalttätigen Unzufriedenen haben. Und natürlich schützen wir uns mit dieser Aktion auch selbst. Ich sage Ihnen, die Sache wird so schnell wieder vorbei sein, dass sich diese Diskussion eigentlich schon fast erübrigt hat.“
„Das ist doch absoluter Mist,“ entgegnete Torben Emmersen, seines Zeichens politischer Journalist. „Sie ziehen uns in einen inneren Konflikt hinein, bei dem die Gefahr besteht, dass wir in militärischen Konflikt mit den Dilli geraten. Ihre Regierung setzt die Weltbevölkerung der Gefahr eines mit Massebeschleunigern geführten Krieges aus.“
Donalbain verfolgte die Diskussion gebannt mit. Die Talkrunde bestand aus Said, Emmersen, der gesellschaftskritischen Autorin Melanie Goldmeister und dem als Kollektivismusexperten ausgewiesenen Redakteur Brian Keller. Altpräsident Ryan Cartwright hatte aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt. Die Moderatorin Carmen Salau ließ die meisten Aussagen unkommentiert und ging höchstens dazwischen, wenn der Tonfall aus dem Rahmen fiel.
„Dieser Krieg wird nicht kommen,“ meinte Said mit einem Lächeln. „Mr. Emmersen, mir ist klar, dass die Menschen Angst vor einem solchen Krieg haben, aber die Realität ist, dass die Dilli die schwächere Rüstung haben und einen direkten Angriff nicht wagen würden. Ihre einzige Möglichkeit, uns anzugreifen, wäre durch die Hintertür, wie sie es mit ihrer Propaganda ständig tun.“
„Das die Dilli andere Völker von ihrer Idee des Kollektivismus überzeugen wollen, ist doch nun wirklich nichts unnormales,“ meldete sich Goldmeister zu Wort. „Wir haben unsere eigenen Vorstellungen, und diese vertreten wir auch in einem fast propagandistischen Stil.“
„Aber wir zwingen Niemandem unsere Ideen auf,“ meinte Said.
„Allerdings,“ sagte Keller, „ wissen wir nicht genug über die Geschichte der Dilli, beziehungsweise kaum etwas über ihre Herkunft. Es könnte durchaus sein, dass die Dilli ein natürliches Kollektiv sind. Die meisten intelligenten Spezies bestehen jedoch aus Individuen, und es ist nicht abzusehen, was für Auswirkungen es hätte, wenn diese Individuen sich tatsächlich zu einem Kollektiv vereinigen würden. Es könnte das Ende ganzer Zivilisationen sein.“
„Darum geht es doch gar nicht,“ warf Emmersen ein. „Tatsache ist, dass die Regierung Kumaier gar nicht schnell genug begraben konnte. Die dominierende Fraktion der Regierung ist nach dem Ende des zweiten galaktischen Krieges der Ansicht, dass die Terran Alliance unbesiegbar sei und in der ganzen Galaxis für Ordnung sorgen müsse. Diese Ansicht ist in schwerem Maße imperialistisch, und wir betreiben doch nur deshalb mit Philion und den Orion-Völkern Handel, um sicher zu gehen, dass sie in diesem Krieg der Ideen nicht auf der anderen Seite stehen.“
Achmed Said hörte aufmerksam zu, wobei sein freundliches Lächeln niemals von seinem Gesicht verschwand. Schließlich, nachdem der Applaus des Publikums verklungen war, meinte er: „Mr. Emmersen, ich bitte Sie! Natürlich ist es gut, wenn wir Verbündete in der Galaxis haben. Und Orion 4 hat sicherlich viel von seinem wirtschaftlichen Aufschwung uns zu verdanken. Diese Bündnisse würden wir auch eingehen, wenn es keinen mächtigen Gegner gäbe. Und Kumaier ist Opfer eines Kollektivisten geworden, das wollen wir doch nicht vergessen!“
Donalbain unterbrach die Sendung, ließ den Rest jedoch für einen späteren Abruf speichern. Etwas störte ihn an der ganzen Sache. Sicher, man würde einem Verbündeten zu Hilfe kommen. Und ja, der Gegner war auch nicht sonderlich stark, aber ein bewaffneter Konflikt war eben das Ende der Diplomatie, was eigentlich klar sein müsste.
Aber noch etwas anderes störte ihn. Es war die schnelle Bereitschaft der Regierung, Kumaiers pazifistischen Kurs über Bord zu werfen. Wie hatte es Emmersen formuliert?! „Tatsache ist, dass die Regierung Kumaier gar nicht schnell genug begraben konnte.“ Irgendetwas in Donalbain wollte an die Oberfläche stoßen.
Der Kommandant der CAWDOR wandte sich mit einem Seufzen zum großen Panoramafenster in der Offiziersmesse. Draußen sah er den Hyperraum, und im Vordergrund die verschiedenen Raumschiffe des Verbandes, welche durch die physikalischen Gesetze des Hyperraums hin und her zu springen schienen. Der Verband bestand aus insgesamt fünf schweren Zerstörern, sieben Kampfkreuzern, zehn Raumschiffträgern und zehntausend Soldaten der Mobile Infantry allein auf den Truppentransportern. In fünf Tagen würde der Flottenverband Beren 5 erreichen. Den Planeten erwartete ein Blutbad. Donalbain fragte sich nur, wessen Blut es sein würde.

Und nächste Woche: \"The saucy Doubts and Fears\"
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« Antwort #4 am: 13.06.09, 15:33 »
Wenn du noch bis zum 04.07. Zeit hast, wirst du von mir ein umfassendes Feedback erhalten. Versprochen.  ;)
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« Antwort #5 am: 13.06.09, 16:23 »
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
Wenn du noch bis zum 04.07. Zeit hast, wirst du von mir ein umfassendes Feedback erhalten. Versprochen.  ;)


Soviel Geduld hab ich dann noch.
 :D Ging mir aber vor allem auch darum, dass das Zeugs, das ich hier Woche für Woche poste auch gelesen wird.
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« Antwort #6 am: 13.06.09, 16:44 »
Wir haben hier ziemlich viel FanFiction zur Auswahl. Da kann es sein, dass es manchmal ein bißchen dauert, bis sich jemand meldet. Ich kenne das. Jeder hat so seine to Readliste und je nachdem was einen am meisten interessiert, oder was zuerst gekommen ist, wird dann gelesen. Was die Sache unterstützen würde, wäre wenn du auch die werke der anderen lesen würdest und vielleicht auch im ein oder anderen Thread aktiv werden würdest.
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« Antwort #7 am: 13.06.09, 18:06 »
Zitat
Original von Fleetadmiral J.J. Belar
 Was die Sache unterstützen würde, wäre wenn du auch die werke der anderen lesen würdest und vielleicht auch im ein oder anderen Thread aktiv werden würdest.


Tja, immer so \'ne Sache, wo anfangen? Und gerade für ST gibt\'s hier wie du schon richtig bemerkt hast ziemlich viel Auswahl. Da ist gerade als Neuling der Einstieg nicht leicht, dauert seine Zeit, um auf den aktuellen Stand zu kommen und überhaupt mitreden zu können. Derzeit lese ich mich bei \"Unity One\" ein, bin aber immer noch in der ersten Staffel.
Hinzu kommt, dass ich mit Fanart nur wenig am Hut habe, besonders seit ich selbst weniger aktiv geworden bin (was daran liegt, dass ich irgendwann von Windows zu Ubuntu gewechselt bin und das Bearbeitungsprogramm, an das ich gewöhnt war, nicht mehr verwenden konnte). Und gerade was 3D-Grafiken angeht, selbstgemachte Schiffe usw., kann ich einfach nicht mitreden, weil ich schlicht keine Ahnung davon habe. Ich weiss zwar, was gut aussieht, aber das war\'s dann auch schon. Und in zwanzig Threads reinzuposten \"Sieht gut aus\" ist mir auch etwas zu platt. Bei den Contests wähle ich zwar inzwischen mit, aber zu echten Kommentaren über \"mir gefällt dieses Bild am besten\" hinaus bin ich da nicht imstande.

Naja, spätestens wenn ich mein nächstes Projekt (also nach dem Duell mit Friedebarth) richtig angehe, wird es wohl zu mehr Interaktion kommen, weil ich da dann Co-Autoren für suchen werde.
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« Antwort #8 am: 13.06.09, 19:09 »
@ Kai
Du hast mit UO schon angefangen? Da hast du dir ja gleich das Mammut Projekt rausgesucht. Vielen dank. Zu UO gehört auch Salahadin, Freelancer, TDWC und demnächst Tigershark. Ist alles für die Handlung in UO relevant und wichtig. Wo genau bist du denn bei UO? Kann man mit Feedback rechnen? Ich habe auch keine Ahnung von 3D und gebe meinen Senf dazu. Auch ich kann nur aus dem ästethischen Blickwinkel meine Meinung kund tun. Man kann immer meckern.  :D Freut mich zu hören, dass du uns bei Contests deine Stimme gibst. Da geht es ja tatsächlich vorallem darum, welches Cover die meisten User anspricht und somit dann wahrscheinlich auch die Leser außerhalb unseres Forums anspricht.
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« Antwort #9 am: 13.06.09, 20:21 »
Tja, vielleicht hätte ich mich etwas mehr umschauen und mit etwas Kleinerem, aber ich hatte mir gedacht, dass man in diesem Forum an UO ja wohl sowieso nicht vorbeikommt.
Bislang bin ich noch nicht sonderlich weit gekommen (zwei Episoden), weil ich es irgendwie nie schaffe, mit meiner Zeit hauszuhalten. Ich lese derzeit einen Sherlock Holmes-Roman, Dan Simmons Wälzer ILIUM, ab und an eine von James Blish TOS-Adaptionen und habe gestern noch einen Captain Future-Roman als Klo-Lektüre (boah, wie wär\'s mal mit Doppelpunktumrahmung für Smilie-Aktivierung? Da wäre eben fast ein *lol*-Smilie draus geworden) begonnen. Daneben sehe ich mir derzeit DS9 nochmal auf DVD an, derzeit unterbrochen von den Kinofilmen 1-6 (DVD-Box neu gekauft, die muss man sich ja erstmal ansehen), gucke auf dem PC Fansubs des SF-Animes SPACE BATTLESHIP YAMATO (kann ich übrigens nur empfehlen), surfe durch diverse Foren und News-Seiten (sowohl Phantastik als auch reale Welt), lese seit Wochen an einer TOS-FF, von der ich richtig begeistert bin, die aber eben auch ellenlang ist, daneben noch diverse Comicreihen wie aktuell UNIVERSAL WAR ONE, schreibe mein eigenes Zeugs, organisiere einen SF-Stammtisch und versuche auch, ab und an noch irgendwie aus dem Haus zu kommen. Und ich bin auch noch ein richtig langsamer Leser! Da braucht es schon seine Zeit, sich in so eine Mammutserie wie UO (wäre die Abkürzung U1 nicht besser?) einzulesen.
Noch bin ich nicht soweit, das Gelesene zu kommentieren (vor allem da die ersten paar Episoden offenbar sehr zusammenhängend sind), aber das werde ich natürlich noch tun.

Das mit dem Sinn für Ästhetik ist sicherlich richtig, den habe ich als Comicfan und Gelegenheitszeichner ja auch. Ich nehme mir jetzt mal vor, da öfter mal meine Meinung zu schreiben.
Und das mit der Stimmabgabe bei Contests ist für einen überzeugten Demokraten wie mich natürlich Ehrensache.  :D
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Maik

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« Antwort #10 am: 14.06.09, 06:06 »
Zitat
Original von Kai \"the spy\"
Soviel Geduld hab ich dann noch.
 :D Ging mir aber vor allem auch darum, dass das Zeugs, das ich hier Woche für Woche poste auch gelesen wird.


Ich guck schon immer mit was du reinstellst, nur ich bin nicht so der Leser außer ich habe Langeweile und bevor ich mir ein Buch von Star Trek wieder nehme lese ich mal dein Zeug durch, ist ja nicht gerade wenig was du bis jetzt ihr ins Forum an Lesematerial reingestellt hast schon :D

Schätze mal die Woche wirste mal ein Feedback von mir bekommen ;)
\"Alle Menschen sind von Geburt an gleich und die Erde ernährt alle. Wenn ein Mensch geboren wird hat er das Anrecht auf ein Stück Land, das Ihm ernähren kann. Wenn aber alles Land schon aufgeteilt ist unter wenigen, die meine das sei Ihr Eigentum, dann muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dieser Ausgleich ist ein Grundeinkommen, für diejenigen die kein eigenes Land mehr haben und sich nicht selbst versorgen können\"

Von Thomas Pain vor 214 Jahren begründet

Fleetadmiral J.J. Belar

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« Antwort #11 am: 14.06.09, 09:47 »
@ Kai
 8o Wow. Da hast du ja echt einiges, zu lesen. Kommt man da nicht durcheinander? Ist ja richtig irre. Ohne jetzt zu arg offtopic zu werden, kann ich sagen, dass bei UO oder U1 (UO passt besser, da die Serie ja Unity One heisst) jeden Geschichte mit der anderen irgendwie zusammenhängt und der Pilot ist ein Dreiteiler.

Liebe Grüße
J.J.
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« Antwort #12 am: 14.06.09, 18:13 »
@Maik: Der wöchentliche Rhytmus ist bereits zu schnell? Hm, muss mich wohl selbst daran erinnern, dass ihr natürlich auch noch andere Sachen lesen werdet. Naja, zumindest nach CAWDOR wird\'s nicht mehr so häufig was geben.
Auf das Feedback bin ich jedenfalls schon gespannt.

@Flottenadmiral: Durcheinander komme ich eigentlich nicht, nur komme ich sehr langsam voran. ILIUM hat z.B. über 800 Seiten (und dann kommt noch die Fortsetzung) und ist schon ziemlich unorthodoxe SF. Wenn ich da nicht noch einige kürzere Geschichten lesen würde, hätte ich das Buch wohl längst aufgegeben. Zumindest den CF-Klo-Roman habe ich aber erstmal abgebrochen, weil ich für einen Roman nur für\'s Klo einfach zu langsam vorankomme (15 Seiten in zwei Tagen, und das bei einem Buch mit 250 Seiten, da lese ich ja sonst über \'nen Monat dran), und nehme stattdessen eines der anderen Bücher mit.
Ja, ich meine wohl den Piloten. Dreiteiler? Dann muss ich unbedingt die dritte Episode lesen, dann kann ich auch erstmal Rückmeldung geben.  :))
Ich persönlich hätte eigentlich die Abkürzung U1, ähnlich wie bei DS9, gewählt. Aber ist natürlich dein Werk, solche Entscheidungen über offizielle Abkürzungen fällst natürlich du.  ;)

Ansonsten würde ich weitere OT-Diskussionen eher in meinem Vorstellungsthread weiterführen.
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Maik

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« Antwort #13 am: 14.06.09, 18:55 »
Habe jetzt Teil 1 (Kapitale 1) gelesen und muss sagen dür was wo ich keine Bilder oder oder kenne kann man sich gut hineinsetzen ist gut beschrieben und ich finde das echt erstaunlich was du da zusammen geschrieben hat hat mir bis jetzt richtig gut gefallen werden kapitel 2 und 3 auch demnächst lesen.

Hast du schon richtige Bücher/Romane/Geschichten veröffentlicht mal?

Das du ein neuen Namen von metallischen Art und Schiffsklassen erfunden hast die bestimmt in dein Kopf auch schon fertig existieren erstellt /ausgedacht hast finde ich supi von dir.

Auch das der Capitain zum Beispiel eine Vorgeschichte mit hat und so finde ich klasse.

Wäre echt gut sowas mal eines Tages zu verfilmen wäre bestimmt ne gute Story besonder weil es zur heutigen Welt gut mit passt da sie noch durch die Raumschiffe schweben
 :D
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« Antwort #14 am: 14.06.09, 19:23 »
Zitat
Original von Maik
Habe jetzt Teil 1 (Kapitale 1) gelesen und muss sagen dür was wo ich keine Bilder oder oder kenne kann man sich gut hineinsetzen ist gut beschrieben und ich finde das echt erstaunlich was du da zusammen geschrieben hat hat mir bis jetzt richtig gut gefallen werden kapitel 2 und 3 auch demnächst lesen.


Freut mich, dass dir \"When the Battle\'s lost and won\" gefallen hat. Ich hoffe aber, es ist keine Abwertung der anderen Autoren hier, wenn du meine Arbeit \"echt erstaunlich\" findest. ;)

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Hast du schon richtige Bücher/Romane/Geschichten veröffentlicht mal?


Also, auf kommerzieller Basis wurde noch nichts von mir veröffentlicht, nur in den Fanzines XUN und PRANKE sind einige meiner Geschichten erschienen. Allerdings arbeite ich derzeit an einem Roman, welchen ich diversen Verlegern anbieten werde.

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Das du ein neuen Namen von metallischen Art und Schiffsklassen erfunden hast die bestimmt in dein Kopf auch schon fertig existieren erstellt /ausgedacht hast finde ich supi von dir.


Nicht nur in meinem Kopf, ich habe für mich eine Art Nachschlagewerk für dieses Universum geschrieben. Allerdings sind da nicht alle letzten Details aufgeführt, da ich schon noch einige Freiheiten beim tatsächlichen Schreiben der Geschichten behalten möchte.
Das Morbidium ist allerdings keine Erfindung von mir sondern stammt eigentlich aus einem BABYLON 5-Roman. Ich liebe solche kleinen Verweise auf meine Vorbilder, solange sie sich nahtlos einfügen (was hier ja gepasst hat). Die meisten Namen in dieser Reihe stammen aber, sofern ich sie nicht vorher bereits für mein Universum festgelegt hatte, aus dem schottischen Stück.

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Auch das der Capitain zum Beispiel eine Vorgeschichte mit hat und so finde ich klasse.


Und diese Vorgeschichte wird noch von Bedeutung sein. ;)

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Wäre echt gut sowas mal eines Tages zu verfilmen wäre bestimmt ne gute Story besonder weil es zur heutigen Welt gut mit passt da sie noch durch die Raumschiffe schweben
 :D


Naja, gerade wegen der beschriebenen Schwerelosigkeit wäre eine Verfilmung wohl viel zu aufwendig. Außerdem glaube ich, passt die Geschichte schon ganz gut in die Prosa, da brauche ich persönlich keine Filmversion von.  :]
If there\'s anything more important than my ego around, I want it caught and shot now.


 

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