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ST -Bücherthread

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Star:
Das wird damit erklärt, dass manche Formwandler einfach unwahrscheinlich lange brauchen, um ein Bewusstsein, oder eben die Fähigkeit zum Formwandeln zu entwickeln, obwohl sie genauso alt sind, wie die üblichen. So war Odo nicht wirklich "neu", aber in gewisser Weise trotzdem noch ein "Baby" wie er losgesandt wurde.

Fleetadmiral J.J. Belar:
Aha, dann wird also erst eine Entwicklung eines Formwandlers eingeleitet, wenn die Notwendigkeit besteht. Wäre Odo also nicht auf Dr. Mora Pol getroffen, wäre er wahrscheinlich noch immer als Baby durch die Galaxis getrieben?

Star:
Star Trek: Vanguard - Enthüllungen
Den Leser erwarten vier neue Abenteuer aus der Taurus-Region mit all den Raumschiffmannschaften, Undercoveragenten, zivilen Kolonisten und fremden Mächten der Vanguard-Saga. Die Sammlung von Kurzromanen füllt die Lücken der großen Erzählung. Alle bisherigen Autoren der Serie sowie der Redakteur, der sie erfunden hat, steuerten eine Geschichte bei. Eine der Geschichten spielt vor dem ersten Band "Der Vorbote", eine andere nach "Ernte den Sturm" (dem dritten Band) und zwei weitere nach dem bislang letzten Band "Vor dem Fall".

Die Vanguard-Reihe habe ich damals regelrecht verschlungen - bis auf den sechsen Band. Ich war nämlich so neugierig auf das Ende der Saga, dass ich diese Geschichtenanthologie, von der ich mir sagen ließ, dass man sie zwar lesen kann, aber wirklich nicht lesen muss, weil sie auf das Ende keine Auswirkungen hat, einfach übersprungen habe. Ich wollte sie gleich nach der Lektüre des Finalen Bandes lesen, habe es dann aber irgendwie verschwitzt und den Roman erst jetzt wieder hervorgekramt. Und obwohl das Widersehen mit den Recken der Operation Vanguard in den vier Geschichten in diesem Band Spaß gemacht hat... so habe ich doch auch rein gar nichts verpasst, sind die vier Geschichten a 100 Seiten doch wirklich nur ein netter Zusatz für Fans und keinesfalls ein Muss. Die Bewertung der Geschichten im einzelnen:

Almost Tomorrow von Dayton Ward ist... nett, gleichzeitig aber auch so belanglos, dass ich fast schon wieder vergessen habe, worum es überhaupt geht. Die Geschichte spielt vor dem ersten Roman "Harbinger". Vanguard befindet sich im Bau, einige der Charaktere lernen sich gerade erst kennen und die Saggitarius findet sich in einem kleinen Scharmützel mit den Klingonen wieder, die jetzt auch anfangen den Taurus-Sektor zu erforschen. Der Schreibstil ist okay, die Geschichte ist aber so überflüssig wie ein Kropf.

Hard News von Kevin Dilmore ist da schon wesentlich interessanter. Zum einen, weil sich der Roman mit dem Reporter Tim Pennington befasst und zum anderen, weil er aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, was bei Star Trek einer Rarität gleich kommt (zum Glück). Der Autor bemüht sich um ein gewisses Noir-Feeling, was aber nicht recht aufgeht. Die Geschichte selbst mit der Jungreporterin, die sich mit dem viel zu großen Orion-Syndikat anlegen will, um eine gute Story aufzudecken ist - schon wieder - sehr nett, genau wie die Umsetzung, letztendlich aber auch eher überflüssig.

The Ruins of Noble Men von Marco Pamieri wusste micht schon mehr zu begeistern. Es gibt einfach Autoren, die haben ein außergewöhnlich gutes Händchen für Charaktere. Die schaffen es, die Figuren in jeder Situation glaubhaft erscheinen zu lassen, und sie so zu schreiben, dass man ihre "Stimmen" beim Lesen hört. Marco Palmieri ist so einer. Umso erfreulicher, dass er nicht nur Doktor Fisher und Anwältin Desai in den Vordergrund rückt und sie ein kleines Abenteuer erleben lässt, nein, in Rückblenden bekommt man sogar Diego Reyes als Raumschiffkommandanten bei einer Mission mit der Dauntless zu sehen. Die Auflösung beider Geschichten hat mich zwar nicht gerade vom Hocker gerissen, und wichtig ist dieser Eintrag in die Vanguard-Saga auch wieder nicht, aber dennoch hat das Lesen wegen des guten Schreibstils Spaß gemacht.

The Stars looking Down ist dann wieder eine typische David Mack Geschichte. Es kracht und Rummst an allen Ecken. Mack erzählt eine kleine Geschichte mit Bridy Mac und Quinn, die auf Geheimmission sind, sich Kopfgeldjägern, klingonischen Spionen und den Shedai erwehren müssen. Die Geschichte liest sich flott, hat aber das Problem, dass ich mit den beiden Charakteren nicht viel anfangen kann. Bridy Mac war für mich bisher nicht greifbar und daran ändert sich auch hier nichts. Der Charakter ist irgendwie... so durchsichtig. Ich habe keine Ahnung, wo ich bei der dran bin. Sie stört nicht, sie begeistert aber auch nicht. Und Quinn in seiner neuen Rolle gefällt mir auch nicht. Als symphatischer Säufer fand ich ihn super. Das hat sich wohl auch Mack gedacht und kehrt seine Entwicklung rumsbums um, was einfach nur beknackt ist. Hier wollte Mack mal wieder Emotionen wecken, aber irgendwie gelingt ihm das in letzter Zeit überhaupt nicht mehr. Diese Geschichte bezieht sich zwar wieder etwas mehr auf den Vanguard-Handlungsbogen, ist im Grunde aber auch nicht wichtig.

Somit kann als Fazit nur gelten: Kann man (als Fan der Reihe) lesen, muss man aber echt nicht. Wer den Band hier überspringen will, hat nichts verpasst.

Star:
Star Trek: Starfleet Academy - Die Grenze (Abrams-Trek)
Das Studienplan der Akademie ist äußerst hart und kompromisslos. Die Studenten sind die Besten und Klügsten und die Schule erwartet von ihnen absoluten Einsatz - körperlich und geistig. Erstjahreskadett Jim Kirk ist für alles bereit, hatte aber nicht erwartet, dass einige Kadetten alles tun würden, um ihren Erfolg an der Akademie sicherzustellen, koste es, was es wolle.
Schon bald findet er heraus, dass sein bester Freund McCoy einer der Hauptverdächtigen in einer Akademieuntersuchung über ein Verbrechen ist, dass seine Klassenkameraden das Leben kosten könnte. Kirk ist entschlossen, McCoys Namen reinzuwaschen und die dunkle Seite des Akademielebens zu enthüllen - bevor es zu spät ist

Vor ein paar Monaten habe ich bereits den ersten SA-Band "Die Delta-Anomalie" gelesen und mit einem vernichtenden Urteil abgestraft. Das war mit das vergessenswerteste Stück Literatur, das ich seit längerem gelesen habe. Der Schreibstil war bestenfalls mittelmäßig, die Story hat keinen Sinn ergeben und ließ mich eher verärgert als befriedigt zurück. Lediglich die Charaktere waren gut getroffen, auch wenn sie sich aus dem beschränkten Rahmen der Vorlage nicht hinausbewegten (sprich: Kirk durfte flirten, McCoy durfte fluchen und Spock durfte ständig ein "logisch" von sich geben). Einzig das schön gemachte Cover (Digi-Painting) konnte mir ein Lob entlocken.

Da ich mich aber nun mal für die Akademie sehr interessiere, habe ich mich jetzt auch an den zweiten Teil der Reihe gewagt. Der stellt zwar eine gewisse Verbesserung dar, ist aber immernoch nicht sonderlich gelungen. Der Schreibstil ist auch diesmal eher mittelmäßig. Die Seiten lassen sich zwar flott umblättern, von Spannung getrieben ist man dabei aber dennoch nicht. Bei den Charakteren hat man sich diesmal etwas mehr mühe geben und es ist glatt so etwas wie ein Hauch von Tiefe vorhanden. Aber eben nur ein Hauch. Sympathisch sind Kirk, McCoy, Spock und Uhura dennoch - gerade hier kann die Trekliteratur ein wenig punkten, wusste ich mit (neu-)Spock und Uhura bisher doch recht wenig anfzufangen. Inzwischen werde ich aber warm mit den beiden.

Auch wenn die Umsetzung zu wünschen übrig lässt, steckt diesmal in der Geschichte wenigstens eine Idee - sogar eine sehr gute! Das Thema Leistungsdruck ist so aktuell wie nie, und das ganze für eine Star Trek-Geschiche aufzugreifen, in der Kadetten zu "Doping" greifen, um den exorbitanten Anforderungen gerecht zu werden, bietet viel Stoff für spannende, moralische Fragen. Die werden zwar auch größtenteils angerissen, aber leider nicht vertieft - stattdessen sieht sich der Roman eher als Krimi und nur die Frage, wer die Kadetten gedopt hat, wird in den Vordergrund gerückt. Das ist verschenktes Potential - der Idee selbst gebührt aber dennoch respekt, zumal vor allem Kirk als ewiger Rebell gut eingesetzt wird. Auch er spürt den Leistungsdruck, ist aber trotz seines Rebellentums nicht gewillt zu unlauteren Mitteln zu greifen. Stattdessen nimmt er sich vor, dass die Akademie sich ihm anpassen muss und nicht umgekehrt. Das ist frech und gewitzt und es erinnert mich auch an jemanden :)

Außerdem war es ganz nett, dass die Autorin gekonnt mit Erwartungen spielt und die üblichen Verdächtigen ausnahmsweise mal nicht die Schuldigen sind. Das alles rettet die Geschichte zwar auch nicht vor der Belanglosigkeit, lässt sie aber wenigstens nicht in die Untiefen des Vorgängers abdriften. Immerhin: Auch dieses Cover hat mir wieder sehr gut gefallen. :)

Keine Leseempfehlung.

Max:
Es ist wie weiland bei Marcel Reich-Ranicki: Die negativen Kritik wecken ganz ungewohntes Interesse. Man könnte auch sagen, dass man manchmal sagen, dass man richtig Lust darauf hat, etwas zu lesen, was bei einem versierten Rezensenten praktisch durchgefallen ist ;) :D

Aber die Idee der "ungesunden Methoden zu Leistungssteigerung" an der Akademie klingt schon spannend und das ist auch ein Thema, das meiner Meinung nach gut in die utopische Zukunft à la Star Trek gut zu passen scheint, jedenfalls besser als Konflikte wie der Dominion-Krieg. Das ist nämlich eine kluge Thematik, eine grundsätzlich heile Welt mit (scheinbaren) Zwängen zu kombinieren.
Natürlich ist ein wenig schade, wenn das Buch diese Vorlage nicht ausgenutzt hat, aber manchmal ist es ja auch einiges wert, Themen einfach nur angestoßen zu haben.

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